Einzelbild herunterladen
 

Schwertstich und Fälschung!

Schneeſtörungen.

Die Berliner Straßenbahn in Nöten.

Gewerkschaftsbewegung.

Die Deutsche Zeitung" hat drei Tage lang ihren Lesern Den Kronprinzenbrief unterschlagen. In der endlichen Zu den Verkehrsmöten, unter denen Berlin infolge des Aus­Erkenntnis, daß sich die Sache wohl doch nicht auf die Dauer falles der Ring- und Borortbahnen in den letzten Tagen zu leiden Die dänische Aussperrung verschoben. verheimlichen ließe, trägt sie den am Mittwoch veröffent hatte, ist in der vergangenen Nacht noch ein starker Schneefall ge- Der vom Arbeitgeberverband Kopenhagen für heute angesetzte lichten Brief am Sonnabend nach. Ihr Verhalten recht fommen. Die Straßenbahn, die den Frühberufsverkehr trotz aller Beginn der Aussperrung von etwa 100 000 Arbeitern fertigt sie mit der pußigen Begründung, sie habe bisher nicht Schwierigkeiten mit Mühe und Not aufrecht erhielt, hatte am ist bis auf weiteres verschoben worden, da der amtliche an die Echtheit des Briefes geglaubt, sondern eine Täu- stärksten darunter zu leiden Die auf den Straßenbahnschienen Schiedsrichter einen Vermittlungsvorschlag zur Beilegung der Ar­schung angenommen. fahrenden Fuhrwerte verstopften innerhalb turzer Zeit die Weichen, beitsstreitigkeiten überreicht hat. Die Arbeitgeber und Arbeiter wer Verständlich wird dieses Verhalten, wenn man im und die üblichen Folgen waren endlose Reihen zum Stillstand ge- den über diesen Vorschlag weiter verhandeln. Bulle- Blatt den Schmerzensschrei des Herrn v. Graefe- brachter Straßenbahnwagen, die überdies sehr stark besetzt waren. Goldebee lieft, daß ihm der Kronprinzenbrief wie ein nun standen sie fest und den frierenden, oftwinddurchschüttelten Fahr­,, Schwertstich durchs Herz" gegangen sei. Aber Herr v. Graefe gästen auf Vorder- und Hinterperron blieb nur übrig, herzhaft den bringt auch die rettende psychologische Erklärung: Der Kron- riefelnden Flocensegen zu verfluchen. Bereits in der Nacht lagen Noch sind die Demobilmachungsbestimmungen und Verordnungen prinz jei von nicht unbedingt germanischen einzelne Wagen in den Außenbezirken fest, die infolge der Un- nicht aufgehoben und schon sind die Ausbeuter der Er werbslosen am Wert, deren Tätigkeit durch die Demobil­Hintermännern" beraten. Der Herr Talmijunker follte doch gangbarkeit der Weichen wesentlich später als sonst auf die Bahn- machungsbestimmungen bisher unterbunden war. Ein früherer ge nach eigenen Erfahrungen mit solchen Aussprüchen höfe kamen. Noch im Laufe der Nacht wurden zahlreiche Kolonnen werbsmäßiger Stellenvermittler Moldenhauer, dessen Kon­vorsichtiger sein! aufgeboten, die die Weichen gongbar machten und reinigten. Der Werkehr in den Morgenstunden tam aber nur sehr langsam in Gang. Beginn des Notverkehrs.

Im Tag" nimmt der Major a. D. Kurt Anter, der als Nachrichtenoffizier der Heeresgruppe Kronprinz dem ehe­maligen Kronprinzen nahegestanden hat, zu dem Briefe das Wort.

Die Ausbeuter der Erwerbslosen am Werk.

geffion längst erloschen ist, hat sein Gewerbe, Stellenpermitt Iung für das Gastwirtsgewerbe, in der Jägerstr. 10 wieder aufgenommen. Die Wiederbelebung dieses idealen" Ge­werbes, das die Not der Arbeitslosen ausbeutet, findet natürlich so­fort Freunde unter den Unternehmern, die sich über alle bestehenden Nach einer amtlichen Meldung hat sich die Lage insofern ge Tarifverträge glatt hinwegsehen, die städtischen Arbeitsnachweise um. Der Rechtspresse, die dem Kronprinzen Battieren mit beffert, als inzwischen ein regelmäßiger Notbetrieb für den gehen und unter Tarifbruch ihr Personal bei den gewerbsmäßigen der Revolution" vorgeworfen hat, schleudert er eine unange öffentlichen Personenverkehr eingerichtet worden ist, und zwar auf Stellenvermittlern beziehen. In welcher Weise die Herren ihre nehme Wahrheit entgegen, indem er schreibt: Pattiert mit der Revolution haben doch schließlich die der Wannseebahn und auf den Vorortbahnen nach Lätigkeit wieder aufnehmen, beweist am besten das Verhalten des Königswusterhausen , Oranienburg , Belten und Bernau . Die In- obengenannten Moldenhauer, der einem arbeitslosen Kellner Herren von der äußersten Rechten im November betriebnahme der elektrischen Bahn nach Lichterfelde erklärte, es sei wohl wenig Aussicht vorhanden in einem Betriebe 1918 genauso, wie wir es, mit rühmlichen Ausnahmen, verdußt, Oft wird im Laufe des heutigen Tages erfolgen. Ferner ist Not Arbeit zu bekommen, da bereits eine große Anzahl arbeits­betäubt und überdiszipliniert, damals so ziemlich alle getan haben. betrieb im Gange auf den Strecken Potsdamer Bahnhof- Magde- lofer Kellner 1000 m. für die Vermittlung dieser Stellung Bielleicht blättern einige Rechtszeitungen daraufhin einmal etwa in burg , Stettiner Bahnhof- Stettin und Lehrter Bahnhof- Stendal . bei ihm de poniert hätten. Leider versagen gegenüber diefen ge werbsmäßigen Stellenvermittlern und den tarifbrüchigen Unter­thren Novembernummern von 1918 nach. Es scheint gar viel im Ferner fonnten Bersonenzüge gefahren werden zwischen Berlin und nehmern, die ihnen den Berdienst zuschanzen, sehr oft die Betriebs Orkus der Vergessenheit perfunten zu sein." Allerdings. Damals versezte die Post" Ludendorff einen Frankfurt a. d. D., Kottbus , Halle und Belzig in beiden Richtungen. räte, die fich nicht genügend gegen die Einstellung von Arbeitslosen Die notwendige Milchzufuhr nach Berlin erscheint wehren, die durch gewerbsmäßige Stellenvermittler plaziert werden. gewaltigen Fußtritt, die Deutsche Zeitung" begeisterte sich für die schwarzrotgoldenen Farben, die Kreuzzeitung" ent-[ ichergestellt. Nach eingehenden Verhandlungen der Eisenbahn. Diese Vorgänge müssen aber die Gewerkschaften und den ADCB. fernte ihren Wahrspruch vom Kopf des Blattes und die direktion mit dem städtischen Milchami unter Zuziehung der Tech- veranlassen, mit aller Schärfe darauf zu dringen, daß die Demobil nischen Nothilfe, der Kraftverkehrsgesellschaft Marten und der Fuhr- machungsverordnungen gegen die gewerbsmäßige Etellenvermitt " Deutsche Tageszeitung" bestätigte, daß die Monarchie ver herren- Innung, die in bercitwilligfter Weise die erforderlichen Baft. lung nicht eher aufgehoben werden, bis die Regelung des Ar. beitsnachweiswesens durch das jetzt im Reichstag zur Be­schwunden sei, weil sich ihre Träger als schwach und unfähig fraftwagen zur Verfügung stellten, fann mit Sicherheit darauf ge- ratung stehende Gefeh erfolgt ist. Es liegt im Interesse des Staats, erwiesen hätten! rechnet werden, daß die für Kinder und Kranke in Berlin erforder der Erwerbslosenfürsorge und insbesondere der Erwerbslosen, daß Sigung des Obersten Rates vor Genua ? liche Milch zur Verfügung stehen wird. In den legten 24 Stunden der gewerbsmäßigen Stellenvermittlung nicht die Gelegenheit ge find 71 000 Liter Milch mit der Eisenbahn eingegangen. Auf geben wird, sich bis zum Erlaß des Arbeitsnachweis. London , 4. Februar. ( EP.) Wie der New York Herald " dem heutigen Biehmarkt auf dem Zentralvichhof sind in den letzten a ese es, das unter Umständen Monate, ja fogar noch Jahre auf meldet, hat der amerikanische Botschafter Harven gestern Lord Curzon 24 Stunden 122 Eisenbahnwagen mit Bieh angekommen. fich warten lassen fann, neu zu etablieren. Dem Rampf gegen die gewerbsmäßige Stellenvermittlung muß von mitgeteilt, daß Poincaré der Konferenz von Genua vorausgehend allen Stellen der Arbeiterbewegung die nötige Beachtung geschenkt eine Bortonferenz der Alliierten vorschlage. Es heißt, werden. England fei geneigt, einer solchen Konferenz seine Zustimmung zu geben, da feiner Ansicht nach ein wahrer Frieden in Europa nicht zustande kommen könne, solange die Kriegsgefahr nicht vom Rhein und von der russisch- polnischen Grenze ver­schwunden ist.

Der Gemeinderat von Neunkirchen ( Saargebiet) hat sich scharf gegen tie Freigabe der Karnevalsfeiern durch die Regierungtom­mission ausgesprochen und fordert die Bevölkerung auf, fich aller Festlichkeiten zu enthalten.

Theater.

Heute morgen haben die ersten Kraftwagen nach hamburg , Magdeburg und nach Leipzig um 8 Uhr vormittags Berlin verlassen. Es wurden nach Hamburg drei Wagen gestellt, nach Modeburg zwei Waren und nach Leipzig ein Wagen, bie qut besetzt pünktlich auf die Reife gingen. Auch eine Reihe von Luftreisenden hat sich nach allen möglichen Orten einschreiben lassen. Im übrigen ist der Tag gestern in und um Berlin ruhig verlaufen.

Verband der Fabrikarbeiter, Ortsverwaltung Groß- Berlin. Die für Sonntag

anberaumte Generalversammlung fällt wegen des Streits aus.

flöte.

-

Theater der Woche.

Bom 5. bis 12. Februar.

Das Hofkonzert", Oper von Scheinpflug. auf die Deutsche Bank und eine golbene Damenuhr. Der neu einstudiert) Don Carlos.- Drutſaes Theater: 5., 7., 10. 4. 12. Bajo80.

Uraufführung im Deutschen Opernhause. Also das gab es einmal. Und wenn die Höfe bei all ihren Tor­heiten und Aeußerlichkeiten auch gelegentlich felchen etikettierten Stoff zu mißigen Schelmereien geliefert haben, so ist es schade, daß wir sie nicht als Dauerrequisit unserer Bühnen über die Revolution hinweg gehalten haben. Dieser auf einer einzigen Pointe aufge­Spießte Schwant Heinrich Illgensteins fängt in drei langen Akten zwar selber an zu schwanken, doch bleibt das Richern und das Schmunzeln über vergangene Kindereien der Hochgeborenen, auch wenn sie nur im Gimplizissismus lebten, start und intensiv genug, um auch ein heutiges Parkett bei Laune zu erhalten. Was aber wäre heute besser und gesünder?

Nächtlicher Naubüberfall in der Friedrichstadt . An der Ecke der Krousen- und Martgrafenstraße wul de in der vergangenen Nacht ein Bassant, Wilhelm Reh aus der Freien­walder Straße 7, überfallen und schwer mißhandelt. Drei unbekannte Männer fielen über ihn her und raubten ihm unter fortgefesten Mißhandlungen 17 000 Mart bares Geld, einen Sched Ueberfallene wurde so schwer verlegt, daß er nach dem Urban Aufgeklärt ist ein Raub­frantenhause gebracht werden mußte. überfall in der Tauentzienstraße. Dort wurde am 7. Ja nuar der 70 Jahre alte Pader Friedrich Roliger auf der Treppe des Hauses Nr. 4 angefallen. Der Räuber muste ohne Beute die Flucht ergreifen, weil sich der Ueberfallene zur Wehr fekte und um Hilfe rief. Er wurde jeht vom Raubdezernat der Kriminalpolizei ermittelt und festgenommen. Es ist ein Pader Walter John aus der Cheruskerstraße, ein junger Mensch, der früher mit Roliger zusammen in einer Fabrit arbeitete.

--

Die Zeitungsfrau mit dem Dietrich.

1

-

Reves Theotez am Ron:

Boltsbühne: 5., 9. u. 11. Ueber die Rraft, 1. Teil. 6. Das Rätchen von Seilbronn. 7. u. 12. Rönig Lear. 8. Der Bauer als Millionär. 10. Majse Opernhaus: 5. 9iosenkavalier. 6.( Reu einstudiert) Die Abreise und Mensch. Josephs- Legende. 7. Bioletta. 8. Die Vögel. 9. Boheme. 10. Die Zauber. 11. Die Abreise, Amoretten und Cavalleria rusticana. 12. Aida, 13. Tristan und folde. Echauspielhaus: 5., 6., 9. u. 11. Lumpazivagabundus. 7. Die Journalisten. 8. u. 13. Peer Gynt. 10. u. 12.( Außer Abonnement; Deutsches u. Das Abenteuer. 6. Tartüff. Ein Heiratsantrag. 8. u. 11. Ein Traumspiel. 9. Cafar und Kleopatra . Rammerspiele: 5. bis 8. u. 11. Anatol. 9. Dec Sühnerhof. 10. u. 12. Ranglist Krehler. Leffing- Theater: 5., 6., 8., 9., 11. u. 12. Flamme. 7. u. 10. Die rote Robe. Theater in der Königgräger Straße: ab 6. Die wunderlichen Geschichten des Kapellmeisters Kreisler. Deutsches Opernhaus: 5. Die Fledermaus. 6. Das Rheingold . 7. Die Baltüre. 8. u. 10. Das Softonzert. 9. Siegfried. 11. Fidelio. 12. Der fliegende Solländer. Schiller Theater: 5., 10. u. 12. Im weißen RöBI. 6., 9., 11. u. 12. Der Snob. 7. u. 8. Gin Wintermärchen. Großes Schauspielhaus: Schwedisches Ballett . eues Volle Theater: 5. u. 9. Die Gezierten. Der zerbrochene Stug. 6. bis 8. Die Tribüne: Die fremde u. 12. Henchler. 10. u. 11. Des legte Gericht. Frau. Deutsches Künstler- Theater: 5. Jede Weisheit hat einen Saten. 6., 8. u. 10. Samlet. 7. n. 12. Nachtafyl. 9. Drei Schwestern. 11. Der Kirſugarien. Kleines Berliner Theater: Prinzessin Olala. Komödienhaus: Karussell. Schauspielhaus: 5., 6., 8., 9. bis 12. Der Ring. 7. u. 10. Die Mütter. Trianon- Theater: Elga. Residenz- Theater: Eine Frau ohne Bedeutung. Zentral- Theater: Das Detektivmädel. Friebrich- Wilhelmstädtisches Theater: Die Dollarprinzessin. Komisde Oper: Der Herr der Welt. Lustspielhaus: Metropol- Theater: Die Straßenfängerin. Renes Operetion Der Werwolf. Thalia- Theater: Die Herren von und Theater Des Theater: Die Königin der Nacht. zu.!- Theater am Rollendorfplay: Die Che im Kreise. Kleines Theater: Haben Sie nicht zu ver Beftens: Der Tang ins Glüd. Wallner Theater: Die Spigenfönigin. Walhalla Theater: Die sollen? Mondscheindame. Theater bes Oftens( Rose- Theater): Die Gräfin von Rem Kafino- Theater: Familie Gänsetlein. pinski. Am 8. Gefchloffen. 9. bis 12. Schattenfinfonie. Schloß 5. bis 7. Annette. part Theater Steglig: Kleines Saus: 5., 10. u. 12. Des Meeres und der Liebe Wellen. 6. u. 11. Extemporale. 7. bis 9. Der Hahn. Der Geizige. Großes aus: 6. Luftiger Abend: Josef Plaut . 9. Lieder zur Laute: Folies Ceprice: Das Liebestanapee. Das Käuzchen. obert und Lili Rothe. Admiralspalaft: 5., 7. u. 8., 10. u. 12. Futuristischer Intimes Die falsche Nummer. Karneval. 6. Die roten Schuhe. 9. Abrakadabra. 11. Redoute. Theater: Die badende Nymphe. Ein graufiges Erperiment. Guftave, es blitt. Neues Operetten Theater am Kurfürstendamm : Der große Bariton. 6. Geschlossen. Ab 7. 1. Boltsbühne: 5. menfch. Deutsches Theater: 5. Frühlings Crmachen. 12. Rabale und Liebe.- Rammerspiele: 5. Die deutschen Kleinstädter. 12. Die Büldse der Pandora. Deutsches Opernhaus: effing- Theater: 5. u. 12. Die Marquise von Arcis. Siller- Theater: 5. Die Gtligen der Gesell­5. 11 Uhr: Konzert der Stadt Charlottenburg ; Uhr: Der Postillon von Lonjumeau . 12. Der Freischütz. Großes Schauspiel fchaft. 11. Prins Friedrich Homburg. 12. Don Carlos. Neues Volls- Theater: 5. Heuchler, 12. Die haus: 5. u. 12. Dantons Tod. Die Tribüne: 12. Totentanz. Deutsches Künstler.Sheater: 5. u. Trianon ildente. Aleines Echarspielhans: 5. Rindertragödie. 12. Ein idealer Gatte. Residenz- Theater: Casanovas Gohn. Luft heater: Mein Freund Teddy. Thalta- Theater: 5. u. 12. O schöne Beit, o felige Ricines Spielhaus: 5. Nachtainl. Reit. Theater bes Westens: 5. Der ersten Liebe golbene Reit. Walhalla- Theater: Die Theater: Der Dieb. Wallner- Theater: 5. Nirchen. Scheidungsreife. Theater bes Oftens( Mofe- Theater): 5., 11. u. 12. 1001 Sacht. Rafino- Theater: 5. Geständnis. Neves Theater am Roo: 11. 3phigenie. 12. Falsch verbunden. Schlokpark- Theater Steglih: Rleines Haus: Intimes 5. Ertemporale. 12. Medea. Admiralspalaft: 12. Abrakadabra. Theater am Antfürstendamm: 12. Der heater: 5. Dites operetten- The Schwan. Reues Operetten- Theater Schöneberg : 5. Rotkäppchen. 12. Hänsel und Gretel.

-

"

Theater Schöneberg: 5. Einmal kommt die Stunde. Schäm' Dich, Lotte.

Nachmittagsvorstellungen.

-

-

12. Maffe

Es begab sich also, sagen wir, auf dem Schloß derer von Jugen- Ein Berliner Hauswirt hat einen Mieter mit der Räumungs­stein. Witwe Theresia, Frau in gefährlichem Alter, hält sich ihren flage beglüdt, weil der Mieter einer Zeitungsfrau einen seiner Haus Hoftenor, Herzenfänger, unter der Bedingung, daß er ledig sei und Schlüssel zum Deffnen der Haustür überlassen haben sollte. Kurz vor nur der Kunst vermählt bleibe. Die Idealistin mit erotischem Hinter dem Gerichtstermin zog der Hauswirt die Klage zurück. Die Zeitungs­grund verlangt, daß ihr Held immer zur Hand sei und im Schloffe frau hatte nämlich nicht mit dem Hausschlüssel, sondern wohne. Helene, die rechte Frau Fedors, des Tenors, gefährlich, weil mit einem Dietrich geöffnet, wie das in der Not auch zahl fie noch nicht im gefährlichen Alter steht, reist der Stimme ihres reiche andere Zeitungsausträger tun. Nad) den geltenden Bestim­Gatten nach, läßt es sich gefallen, daß sie als Schwester eingeführt mungen ist der Hauswirt nur abends zur Schließung des Hauses, wird und spielt diese Rolle totett unter entzückender Anbandlung aber nicht morgens zur Deffnung verpflichtet. Die Haustür bleibt mit Hausmarschall und Prinz. Bei einem Hoftonzert läßt es sich also geschlossen, bis der erste Mieter nach 6 Uhr morgens das Haus der fleine Bub des Ehepaares nicht nehmen, an der Musik im Hemd verläßt. Infolgedessen sind am Sonntag viele Häuser noch nach teilzunehmen. Entdeckung, Entsezen, Entfernung, Entgeisterung. 8 Uhr morgens geschlossen, so daß dann nicht einmal der Aber der Schwant holt ein letztes Mittel der Jatirischen Lustigkeit Briefträger Einlaß findet. In der Woche haben die her: Ein Bassist von grotester Häßlichkeit und voll' r Schmieren- Beitungsausträger oft große Schwierigkeiten, die Zeitung so pünkt­allüren singt sich mit Bauberflötentönen in das gekränkte Witwenherz. lich, wie es der Abonnent wünscht, zu bestellen. Sie rütteln per Die Komödie fann mit verändertem Vorzeichen von neuem be- gebens an der Haustür, vergeuden mit zwei und dreimaliger Um­ginnen. fehr die Zeit. Soll aber jeder pünktlich die Zeitung erhalten, so muß Paul Scheinpflug geht an den leicht gewobenen Stoff eben schon weit vor 6 Uhr mit dem Bestellen begonnen werden. mit äußerst gefchickter Hand. Er versucht mit viel Kenntnis und Unter diesen Umständen ist die Benutzung eines Dietrichs, wenn der frischen, melodischen Einfällen, graziösem inspielen zum Walzer- Hauswirt oder Verwalter der Zeitungsfrau teinen Schlüffel anver­tempo so etwas wie ein musikalisches Luftspiel zu schreiben. Orchester- trauen will, erklärlich und entschuldbar. Unannehmlichkeiten fönnen miße zu Hauf, leitmotivische Charakteristika von Glanz und Schlag- daraus faun entstehen, weil das Haus vor 6 Uhr regelmäßig wieder fraft, Inrische Einflechtungen, Kinderchor, Terzett und infaches Lied, geschlossen wird und weil heutzutage auch die Schließung mit dem Walzer und großer Opernpomp- all das springt aus Situationen ausschlüssel fein ausreichender Diebesschuß ist. flott und mit gutem Klang auf. Wird der Gesamtstil auch etwas buntfchedig, wird das instrumentale Leben auch ein wenig felbst- Wie man an der Grenze Porto spart. Ersparnisse an Post gefällig, so ist doch genug Raum für Stimme und Gingen geblieben. gebühren machen jetzt die Bewohner valutastarfer Länder an der Und die Rollen wissen es dem Eklektiker Scheinpflug Dank, daß er Grenze von Ländern mit einer schlechten Währung. Dies gilt auch sie in diesen Raum groß und ragend gestellt. hat. In der Szene für die deutschen Orte an der deutschösterreichischen eines Friseurs, in dem Schwaz einiger Hoftanten merkt man, daß Grenze. Eine Postkarte von Deutschösterreich nach Deutschland troz dieser luftigen humorvollen Weilen der Weg zu Wolff- Ferrari tostet 5 Kronen. Die Karte wird mit einer deutschösterreichischen und zum Ariadne- Typ, daß der Aufstieg zum Barbier des Peter Marke mit diesem Betrage beklebt, die nach dem heutigen Kurse für Cornelius noch immer frei ist. Scheinpflugs Begabung aber für 29 Pf. zu haben ist. Die Karte nach einem beliebigen Orte Deutsch dieses Genre des musikalischen Unterhaltungsstückes ist flar erwiesen. lands toftet so über die Grenze gebracht noch nicht 30 Pf., an dem Herta Stolzenbera war noch felten in so lieblicher Laune, Drt selbst aufgegeben aber 1,25 m. Aehnlich liegt es bei Briefen . graziöser Haltung, gefanglicher Leichtigkeit. Paul Hansen, der Tenor, blieb in der eitlen Amtspose des Mimen ebenso natürlich Ein Opfer des Eissports ist, wie jetzt feststeht, auch der vermißte wie in der Bestürzung des Entlaroten, und Hofbauer madelte Major a. D. Stemmermann aus der Düsseldorfer Straße ge­feine Intendantenbeine mit föftlichem Humor durch die Afte, worden, der vom Wannsee aus auf Schlittschuhen nach Branden . Krasselt und sein Orchester steigerten die Lust und das Lachen, burg a. d. Havel laufen wollte. Leute aus Guttenhagen bei ezin so daß der Erfolg schon nach dem ersten Att besiegelt war. K. S. fahen, daß dort am Sonntag ein Schlittschuhläufer einbrach, und versuchten, ihn zu retten. Stach fast einstündigen Bemühungen ging­Erstaufführungen. Mont. Deutsches Stünftler- Theater: Hamlet." jedoch der Verunglückte unter und ertranf. Es steht jetzt fest, daß Th. t der Stöniggräger Str.: Die wunderlichen Geschichten diefer Mann der vermißte Major war. Die Leiche ist noch nicht ge­bes kapellmeisters Streisler. Dienst. Schior part- Theater borgen. Der Geizige." Steglis: Der Hahn." Freit. Kammerspiele: Auf der Zimmerfuche. Parteigenossen, die in der Lage sind, Zimmer für kürzere oder längere Peit abgeben zu föni en, werden Uraniavorträge. Sonntag, Freitag: 3m Kampf mit dem gebeten, dies an den Hauptausichuß für Arbeitermnhl­Berge". Montag: Das 1chöne Schwabenland. Dienstag fahrt, zu Händen von Frau Marie Juchacz , Berlin SW. 68, am Montag, den 6. Februar 1922, nachmitta 5 Uhr, im Dresdener Garten", Spanien ". Mittwoch: Brof. Dögen über: Stimmen der Lindenstr. 3, mitzuteilen. Bölker"( mit Laut und Lichtbildein). Donnerstag, Sounabend: Bunder des Schneeschuhs".

37

Sanzlift Strebler."

am 300: Schattenfymphonie."

W

1

-

Donn. Neues Theater

Gine Stiftung für Krebsforschung. Aus Montreal ( Canada ) wird gemeldet: Lord Athelston, der fürzlich bereits 100 000 Dollar für die Ent­bedung eines Mittels gegen den Strebs aussette, bat weitere 100 000 Dollar für die Zwecke der Strebsforschung geipendet. Das deutsche Krebsinstitut in Heidelberg wäre am geeignetsten, aus dieser Retiamestiftung Rugbares zu gestalten.

Jungfojialiffen, Gruppe 7. Fahrt am Sonntag findet nicht statt.

Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend. Zeitweise beiter, aber noch veränderlich mit leichten Schneefallen und ziemlich frischen nordwestlichen Winden Nachts ftrenger, am Tage mägiger Frost.

-

Verantw. für den redatt. Teil: Franz Alshs. Berlin - Lichterfelbe; für An zeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag Borwärts.Berlag 6. m.in. gindenftr. S. Borwärts. Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin , Lindenſtr. 8.

Deutscher Metallarbeiter Verband

Berwaltungsstelle Berl n, N. 54, Linienftr. 83 85. Geschäftsarit von vorm. 9 Uhr bis nachm. 4 Uhr. Telephon: At Norden 833, 834, 835, 838. am Sonntag, den 5. Februar 1922, vorm. 9%, Uhr, in der Schulaula, Roppenplatz Vollversammlung

fämtlicher Kollegen und Kolleginnen aus den Betrieben des Arbeit­geberverbandes für Feinmechanit und Opfit, E. V. Tagesordnung: Was fagen wir zur Ablehnung der Unternehmer? Funktionäre eine halbe Stunde früher.

Dresdener Strale 45

außerordentliche Vertrauensmännerkonferenz der Graveure und Ziseleure. Tagesordnung: 1. Bericht über die Streitbewegung in Berlin . 8. Berschiedenes. 2. Stellungnahme zur Reichstarisverhandling am 13. 2. 22. Alle Betriebe und Wertstätten, wo dr Reichstarif in Frane fommt, milffen der 1123 Die Ortsverwaltung treten fein

r

.ber ein