Der ADOB.
hat viel an Bertrauen bei den Arbeitern verloren.
Abg. Bark( Komm.): Bären die Sachwerte erfaßt worden, bann wäre es ein Leichtes gewesen, die Wünsche der Eisenbahn beamten zu erfüllen. Es ist unmöglich, das Streifrecht vom Koa litionsrecht zu trennen.
Bräsident Löbe ruft nachträglich die Abgeordneten Höllein und Heldemann( Romm.) für ihre Schimpfereien zur Ordnung.
Abg. Bender( Soz.): Die fozialdemokratische Fraktion fann den kommunistischen An. Die sozialdemokratische Fraktion kann den kommunistischen Anträgen ihre Zustimmung nicht geben, da sie bereits aufgehobene Maßnahmen betreffen. Wir stimmen damit überein, daß sämtliche beschlagnahmten Streit und Gewerkschaftsgelder freigegeben und die vorgenommenen Berhaftungen refiles aufgehoben werden müssen. Durch die Zusicherungen der Regierung erübrigen fich die Anträge. Der Mißbilligung einzelner Regierungshandlungen werden wir nicht zustimmen, da die Berordnung des Reichspräfidenten aufgehoben ist, die Frage der Arbeitszeit und der Arbeitsbereitschaft nach einer Erklärung des Reichstanzlers gemeinsam mit den Spizenorganisationen der Beamten und Arbeiter beraten werden soll. Der Reichskanzler hat sich dafür verbürgt, daß die Maßregelung einzelner Streifender nicht zu einer Rache. und Schifanierungspolitik führen soll. Wir werden den Reichskanzler unterstützen und verlangen, daß er im Sinne seiner Erklärungen
handelt.
Bettung" hat die Deutsche Allg. 3ta." erklärt, daß Behauptungen Abg. Stresemann( D. p.): Auf die ersten Angriffe der Franff. über Stinnes von Anfang bis zu Ende erfunden find. Abg. Stinnes hat eine gleiche Erklärung an die Franff. 3tg." gesandt. Im übrigen hat Stinnes vor seiner Reise nach London den Reichs fanzler über 3med und Ziel eingehend informiert und auch nach seiner Rückkehr den Reichskanzler wie Dr. Rathenau über seine Berhandlungen in London eingehend unterrichtet. Wenn Sie( nach links) glauben, daß die Verhandlungen in London den Interessen des Landes zuwiderlaufen, fo müffen fie fich zunächst bei den oben ge nannten Stellen erfundigen. Die Unterstellung, daß Stinnes im Auswärtigen Ausschuß seine Brinatintereffen vertreten, und daß die Fraktion ihm dazu Gelegenheit gegeben habe, müssen wir entschieden zurückweisen.
Abg. Diffmann( U. Goz.): Der Artikel in der Franff. 3tq." ift fo inhaltsschwer, daß der Reichstag darüber unbedingt Aufklärung haben muß, zumal da die Frank. 3ta." ein angefehenes Blatt und tein Miesbacher Anzeiger" ist.( Heiterkeit.) Das ganze Auftreten Stinnes' im Auswärtigen Ausschuß hat auf mich den Eindruck gemacht, daß er politische Informationen benutzt hat, um feine internationalen Geschäfte beffer erledigen zu können. Die Antworten Broeners und Hermes' waren nichtssagend. Bei den Eisenbahnern herrscht eine so erbitterte Stimmung, daß mit einem Wiederausbruch des Streits zu rechnenn ist.
Nehmen Sie die Maßregelungen zurüd,
fonft tragen Eie( zur Regierungebant) die Berantwortung für die Folgen.
Abg. Koenen( Komm.) begründet ben 3ufazantrag seiner Frat. tion zu dem USB.- Antrag Agnes. Die Erklärungen der Regierung entsprechen nicht der Anschauung des Reichstags.
Reichskanzler Dr. Wirth:
Reiner der fünf vorliegenden Anträge ist geeignet, im Hause eine Mehrheit zu finden. Die Regierung braucht jedoch volle Klarheit. Deshalb ersucht die Regierung die Parteien, ein pofitives, cres Vertrauensvotum anzunehmen.
Abg. Marg( 3.): Da es angesichts dieser Erklärung bringend er. orderlich ist, daß allen Mitgliedern des Reichstags die Möglichkeit egeben wird, an den Abstimungen teilzunehmen, ba aber diese Röglichkeit zurzeit noch nicht gegeben ist, beantragen wir, die AbRimmungen bis Mittwoch nachmittag zu vertagen.
ni Abg. Ledebour( U. Soz.) widerspricht diesem Antrage und em fommunistischen Zusagantrag.
Inzwischen ist folgender Antrag der Regierungsparteien ein egangen:" Der Reichstag billigt die Erklärungen der Reichsfegierung."
Darauf wird der Bertagungsantrag gegen die Stimmen der Uncbhängigen und Kommunisten angenommen.
Präsident Löbe jetzt die Abstimmungen auf Mittwoch nachmittag Uhr an. Dienstag, 2 Uhr: Anfragen: Reichsmietengeset, Mietssteuer. Schluß 17 Uhr.
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Der Fall Stinnes im Reichstag.
In der gestrigen Reichstagsdebatte hat der unabhängige Abg. Dittmann die bekannten Beschuldigungen der" Frant furter Zeitung" gegen Stinnes zur Sprache gebracht. Er rief dadurch zum Schuße des schwer Angegriffenen Herrn Strese mann auf den Plan, der aber auch nicht viel mehr sagen fonnte, als daß sein Fraktionsfollege noch nicht die Zeit gefunden habe, der Frankfurter Zeitung " zu erwidern. Damit fonnte er natürlich die Forderung Dittmanns nicht entfräften, daß zur Untersuchung der Angelegenheit ein parlamentarischer Ausschuß eingesetzt werden solle.
Nationale. Einheitsfront".
In ber Auslieferungsfrage haben bie Deutschnatio nalen oftmals die Einheitsfront aller Deutschen gefordert. Wie sie das meinen, fann man aus einem Artikel des Wulle- Blattes vom Sonnabend ersehen. Dort beschäftigt sich ein Herr F. R. mit der Frage, warum der Reichskanzler Wirth Gegner der Auslieferung Deutscher an die Entente sei und findet dafür nur eine Erklä rung", nämlich folgende:
Die Herren Vertreter des„ Deutschen" Reiches müssen eben geglaubt haben, daß es fich lediglich um die Auslieferung ,, elenden Offiziersgesindels" handle. Nun, wo es sich heraus gestellt hat, daß die Liste ganz überwiegend Namen von ll ntere Dittmann schoß über das Ziel hinaus, indem er erklärte, offizieren und Mannschaften enthält, und zu befürchten er persönlich habe aus den vertraulichen. Verhandlungen des ist, daß auch Mitglieder der Novemberparteien in Auswärtigen Ausschusses den Eindrud mitgenommen, daß größerem Umfange pon dieser Maßregel getroffen würden, nun, Stinnes dort nur seine Pripatgeschäfte fördere. Die Loyalität Bauer, ist es etwas anderes. Nun wird das nationale gebietet zu sagen, daß ein positives Bergehen von Stinnes in Bathos aus der Rumpeltammer hervorgeholt usw. usw. dem von Dittmann behaupteten Sinne nicht zu bemerken gewesen ist. Dazu ist Herr Stinnes wohl auch zu flug. Wohl Nachdem in schmutziger Weise die Motive der Regierung ver aber ist es ein Uebelstand, wenn Leute mit jo ausgeprägtem dächtigt find, folgt eine Denunziation des Herrn Wirth an die privatwirtschaftlichen Interesse vor anderen ihresgleichen den Entente: Herr Wirth fet gar nicht erfüllungsbereit, es sei doch Vorzug genießen, so direkt an der Quelle der Informationen ein seltsamer Widerspruch, daß er in der Reparationsfrage erfüller zu fizen. Würden sich die Behauptungen der Frankfurter wolle, in der Auslieferungsfrage aber Widerstand leiste. Und daran Zeitung" bewahrheiten, dann würde Herr Stinnes wohl fnüpft sich die schäbige Hoffnung, daß Wirth über seinen nicht nur aus dem Auswärtigen Ausschuß, sondern auch aus Widerstand in der Auslieferungsfrage fürgen verschwinden müssen. dem Reichstag selbst und überhaupt aus dem politischen Leben und damit seine„ Kanzlerherrlichkeit ein Ende haben möge.
Der Pazifismus am Kriege schuld!
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Ueber Herrn Ludendorffs politische Schriftstellerei lasen wir neulich irgendwo, sie erinnere an einen verbitterten Benfionär mit heimlich fressendem Ehrgeiz. In der Tat scheint Herr Ludendorff von dem unheilbaren Drang befallen, zu beweisen, daß er trotz aller Prätentionen nichts aber auch gar nichts von einem Politifer an sich hat. Man kann heute ohne Uebertreibung sagen: Nichts ist so dumm, als daß es nicht von Ludendorff allen Ernstes behauptet werden könnte. Wenn irgendein anderer heute erklärte, daß die deutschen Militaristen am Kriege völlig unschuldig feien, aber die Pazifisten thn mutwillig herbeigeführt hätten, so würde man in Dalldorf nach einer leeren Zelle anfragen. Herr Ludendorff aber findet noch den begeisterten Beifall feiner Getreuen, wenn er im Militärwochenblatt" einen Artikel über die Zerstörungen in Frankreich mit folgenden Sätzen garniert:
Sie( die Frage der Schuld' nach den Kriegsschäden) gewinnt grundlegend ein anderes Gesicht, wenn die Kriegsschuldfcage allein fo beantwortet wird, wie sie beantwortet werden fann, daß näm lich der Feind die alleinige Schuld am Kriege hat, es sei denn, daß uns unser Pazifismus und unfere unfähige Politit mit.
belastet.
Das steht ungefähr auf derselben geistigen Höhe wie die füdische Weltoberleitung", die nach dem dritten Band der Ludendorffschen Kriegsschriften England und Frankreich am Gängelbande hatte. Der steckbrieflich verfolgte Oberst Bauer hat zwar Ludendorff jüngst bescheinigt, daß er während seines militärischen Zusammenbruchs im September 1918 bei„ nor malem Appetit" gewesen sei, uns scheint aber Herr Luden dorff von der geistigen Depression, die damals zweifellos vor handen war, noch nicht hergestellt zu sein. Am Schluß des Ludendorfffchen Artikels, der viel vom Rechte Deutschlands und dem völkerrechtswidrigen Verhalten der Gegner redet, steht dann folgender lapidarer Sat:
Die feindlichen Staatsmänner sollten endlich so mutig fein, offen auszusprechen, daß Macht allein Recht ist.
dieser geistigen Einstellung selber fortwährend vom eigenen Ist es nicht einigermaßen Heuchelei, wenn ein Mann Recht und Unrecht der anderen redet?!
Der nächste internationale Rechtsfongreß ift im Auguft in Buenos Aires . Auf dem Programm sieben Fragen des Völkerbundes, der internationalen Gerichtsbarkeit, des Seerechts, des Verficherungsrechts, der Haftung für Aufruhrschäden usw.
Rauschen der Platte versinkt wie ein Getreidefeld unter der hoch. jubelnden Lerche, der Mann, den neapolitanische Erde umschlossen hält, fingt aus dem Grabe wie vom Stuhle Gottes....
... und die fleinen Mädchen.
Sie sind meistens gar nicht flein und auch keine Mädchen. Sie gehen immer auf und ab, mit geschminkten Gesichtern und durch Belladonna vergrößerten Augäpfeln. Sie mußten aufhören, Men fchen zu sein, um sich wie Gefäße zu vermieten; das getretene Ich gefühl hilft sich durch gestellte Hochmütigkeit, die zum Jammern, durch Eleganz, die zum Lächeln ist. Arme Seelen!
Kann man die Auslieferungsfrage noch besser in„ überpartet licher Weise behandeln? Kann man mehr für die Einheitsfront tun? Kann man die deutschnationale Selbstlosigkeit in nationalen Fragen stärker zum Ausdruck bringen?
Polizeibeamtenrecht.
Beamtenausschüsse.
Biffer 1 der„ Dienstanweisung für Beamtenausschüsse erhält nach einer Verfügung des preußischen Ministers des Innern jetzt nachstehenden Wortlaut:
Die Beamtenausschüsse üben ihre Stellung ehrenamtlich aus; sie nehmen am Dienst teil und treten im Bedarfsfalle zusammen, mindestens aber wöchentlich einmal in der Abteilung, monatlich in der Gruppe, vierteljährlich bei den Kommandos. Dieser Zusammentritt erfolgt auf Anordnung des betreffenden Führers. Außerdem steht dem Beamtenausschuß frei, von fich aus zusammenzutreten. Gemeinsame Sigungen verschiedener Beamtenausschüsse tommen nicht in Frage. Bei allen Sigungen des Beamtenausschusses tann der in Betracht tommende Dienst oder Disziplinaroorgefeßte persönlich erscheinen oder sich vertreten laffen.
Die Tätigkeit des Beamtenausschusses ist Dienst. Eine Ein berufung der gesamten Formation, für die der Beamtenausschuß zuständig ist, ohne Einverständnis ihres vorgelegten Führers ist Derboten.
Hoffentlich haben die Ausschüsse das Recht, ihre Einberufung irgendwie zu veranlassen, wenn der Führer sie unterläßt.
Ausbildung der Kommissare.
hat die Auswahl und Heranbildung des Erfages der staatlichen Nach einer Berfügung des preußischen Ministers des Innern Polizei und Kriminalfommiffare von jet ab nach folgenden Grundfäßen zu erfolgen:
Als Anwärter tommen in Betracht: a) Polizeioffiziere;
b) Bolizet- und Kriminalfekretäre, Bolizei und Kriminalaffiftenten; ) Beamte des polizeilichen Berwaltungsdienstes; d) Angehörige
freier Berufe.
Bewerber für den Dienst in der Berwaltungspolizei dürfen höchstens 45, für den Dienst in der Kriminalpolizei höchstens find nur solche Personen geeignet, die hinsichtlich ihres Gedächt 35 Jahre alt fein. Für den Dienst in der Kriminalpolizet
nisses, ihrer Urteils- und Kombinationsfähigkeit einer vorangegan genen psychotechnischen Eignungsprüfung genügt haben. Die Ausbildung aller Anwärter erfolgt durch eine praktische Unterweisung sowie durch den Besuch der höheren Polizeischule in Eiche bei Potsdam , der mit der Kommissarprüfung abschließt.
| geschichte weiterleben als der eines Bollenders und Erfüllers.- Bor dem Lebenswert des heute Bierundsechzigjährigen zeigt uns der Kunstfalon Gurlitt eine Auswahl, die zwar umfangreich, aber nicht charakteristisch ist. Sie enthält fast nur Arbeiten der Früh- und Spätzeit und läßt die eigentlichen Blütejahre Corinths unberüd sichtigt. Wer den Meister nicht fennt, der gewinnt hier lediglich Wie wird uns Berliner das wohl einmal vorkommen: die den Eindruck eines spröden, etwas füßlichen Akademifers( Nr. 1, riedrichstraße ein einziger Asphalt vom Halleschen Tor bis zur Weiblicher Halbert von 1886) und eines virtuosen Kraftmeiers, beffen Beidendammer Brücke, schön glatt wie ein Tanzboden. Keine faulenaltersschwacher Hand der Binsel nicht mehr gehorchen will( Nr. 21), n, splitternden Rumpelhölzer mehr, auf denen sich die braven Stilleben mit Kind von 1920 und viele andere). Die Entwicklung ferdeomnibuffe totgefahren haben, teine Stein- und Eisenbarrikaden, ist heute über die künstlerischen Ideale hinaus, die Corinth erstrebte n deren schmalen Durchlässen, im Gequirl der fich ftauenden Fußund erreichte, aber es wäre immerhin lehrreich, einmal einen Ueberinger, Generationen von Lackschuhen ihren ersten mädchenhaften Das Spiel von Kreisler hatte bei seiner ersten öffentlichen Auf- blick über sein Werden zu erhalten, das im großen und ganzen das lanz verloren. Durchwühlt vom Krampf der Arbeit, vom Boll- führung im Theater in der Königgräberstraße einen Werden der deutschen naturalistischen Maltechnik widerspiegelt. Freidungsdrang der raftlosen Großstadt, bebte diese Straße fast ein guten, nach dem zweiten Bilde sogar einen lebhaften Erfolg. Das lich könnte ein privater Kunstsalon, dessen Ausstellungen immer vor ahrzehnt vom Schlag der Picken und Hämmer, vom Schüttern der Bublikum anerkannte die große und mannigfach aufgebotene Arbeit, Berkaufsabfichten geleitet werden müssen, einen folchen Ueberblic chlagwerke und Betonstampfen; Millionen Schaufeln gruben, es respektierte das viele( im einzelnen) Gelungene und bewunderte nicht geben. Denn die kennzeichnendsten Werke Corinths befinder Tiefenpumpen faugten am Grunde der Stadtmitte wütend und die Präzision des Apparates. Bielfach wurde das Bedauern laut, fich längst in festen Händen. och vorsichtig, um nicht die Häuser in die Schlucht zu reißen. Das daß die schönen Bilder fo rasch dem Auge wieder entrückt wurden. Die Zukunft der Berliner Museen. Dem Landtage ist eine Dent empo dieser Arbeit hat nichts zu stören vermocht, der größte Krieg Aber das war nun einmol die Idee und das Wagnis der feit Strind- schrift des Kultusministers über die geplante äußere Gestaltung des er Geschichte, Revolten und Gegenrevolten find gekommen und verbergs Traumspiel zur Meisterschaft gediehenen Regisseure Mein unbeirrt vollendet sich das Werf.
Cangen
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Es hat in der letzten Zeit Nächte gegeben, da diese Hauptpuls der der Weltstadt ein wildwestlerisches Idyll. wurde, ein Stück Kaliornien oder Alaska , mit einem Schuß deutscher Romantik dazwischen. Der Streit hat die blauweißen Lichteimer der Bogenlampen aus, eschüttet, die finsteren Läden sind gähnende Hohlräume, die Straßen Schluchten eines Gießbachs; Ballen, Eisenträger, Zäune, Steinaufen find ein sinnlos gehäuftes, gefpenftiges Chaos und über I dem scheint ein Eichendorfffcher Mond, als sei es nicht Berlin , as er so märchenhaft beglänzt, gegen deffen Lichiffuten er einft verseblich anschwärmte, fondern, Eisenach oder Rheinsberg . Ronservenmufit.
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J. S.
Berliner Museumswesens zugegangen, die die Pläne des Ministe hardt und Bernauer, die ihnen überlegen scheinende Kinotechnik ins riums und der Bauleitung darstellt. Ueber die Unterbringung der Theater zu verpflanzen. Sie gingen dabei fogar so weit, auch die Museumsabteilungen haben sich danach die Absichten in letzter Beit offensichtliche Unterlegenheit des Films nachzuahmen, indem sie den wiederum geändert. Das vielbesprochene Asiatische Museum Dichter und das Wort entthronten. So ist ihr Gesamtwert verfehlt, in Dahlem scheint danach aufgegeben zu fein. Dafür wird geltend ge aber technisch haben sie einen Sieg errungen, der einmal Früchte macht, daß die frühere Voraussetzung, ein arokes der Wissenschaft ge tragen fann. Das Kino hat leider noch keine Dichter, aber dem widmetes neues Stadtviertel draußen in Dahlem zu schaffen, nur Wortdrama fehlen glücklicherweise nicht die Werke, die von dieser nicht zu verwirklichen ist, und daß es fehr bedenklich erscheint, ein raffinierten, rafchen, spontanen und simultanen Technit erhöhtes großes Museum in einem wenig bewohnten Billenvorort zu der Beben und gefteigerte Wirkung empfangen tönnten. Shakespeare legen. Das Berliner Völkermuseum foll die Zusammenhänge und Grabbe, alle Phantasiedichtung der Weltesten und der Jüngsten zwischen primitiven und entwickelten Kulturen aufklären, es befint fann hiervon profitieren. Nur müssen dann die Kinotechniker des eine besondere entwicklungsgeschichtliche Abteilung, ferner Theaters bedenken, daß auch der künstlerische Film und wie Forschungs- und Lehrinstitut; diesen jüngsten Einrichtungen würde piel mehr das phantafiebeschwingte Theater die platte Wirklichkeit durch die Trennung der Boden entzonen. Um die hochwertigen überwinden muß. ba Kunstleistungen der asiatischen Kulturvölker, der Inder, Chinesen und Japaner nicht mehr mit Gegenständen vorwiegend völkerfundlicher Bedeutung zusammen aufzustellen, wird die Kunſtabteilung im bise herigen Kunstgewerbemuseum, im Erdgeschoß, untergebracht werden. So ist also für dieses Museum an der Brinz Albrecht- Straße der Plan jetzt fo, daß im Erdgeschoß Indien , Japan , China ,, im ersten Geschoß die vorgeschichtliche Sammlung, im zweiten Geschoß die Stoff- und Kostümfammlung gezeigt wird. Um die völferkundlichen Sammlungen von dem Material zu entlasten, das zwor dem Forscher die Anschauung vervollständigen fann, aber weder für eine Schaus noch für eine Lehrversammlung wesentlich ist. wird das Dalehmer Gebäude als Magazin ausgebaut.
―r.
Es ist auch ein Laden da mag nun der Mufilgewaltige diefer Spalten, Kurt Singer, die Hände gegen die Ohren pressen gehe ich manchmal hinein. Was ich übrigens niemand zur Nach- Covis Corinth . Der malerische Naturalismus brachte der Kunst hmung empfehle, meine Vorliebe für Dinge, die einfach und ge- nicht nur eine neue Art, die Wirklichkeit zu sehen, sondern auch eine chmadlos find, entspringt einer Eigenart, die ich mir höflich, aber neue Art, das Gefehene formend wiederzugeben. In der Kunst des bestimmt vorbehalte. In diesem Laden find Grammofönersch zu neuen Sehens waren die Franzosen unsere Lehrmeister: Manets hören, und zwar telephonisch, per Kautschufhörer. Man sucht sich Borbild führte uns dahin, daß wir alle Brillen der Konvention abtmas auf dem Katalog heraus, stellt die Nummer ein, mirft eine legten und wie neugeborene Kinder in die Natur blickten. Aber in Rünze in den Schlik schon hört man es hüfteln und fragen. Ave der Kunst, das Geschaute zu gestalten, gingen wir unsere eigenen Maria auf der Ritchenorael, Glodengeläute gratis, ei fein, das Wege. Während die fortgeschrittenften Meister Frankreichs fich der geht wie eine Kreissäge ins Gehirn. Oder ein Humorist erzählt Wige, Tüpfelmalerei ergaben, wurde die deutsche malerische Technit immer zwar versteht man fein Wort, aber ein gleichfalls auf der Platte vor breiter, freier und großzügiger. So erreichten wir hier auf unfere handenes Publikum lacht, also werden es schon melche gewesen sein. Art und durch unfere Kraft ein Ziel, zu dem die Franzofen nie Der große Schaljapin fingt die Marseillaise , französisch, auf Teufel gelangt find: die deutschen Künstler gewannen die Fähigkeit, den tomm raus, man hört beinahe die Bataillone der Grand Armee malerischen Augenblickseindruck durch technische Mittel zu faffen, marschieren, da wird der Strom knapp, und aus dem flammenden die nicht zergliederten und aufbauten, sondern denen etwas ImproRhythmus Rouget de l'Isles wird so was ähnliches wie„ Eine fefte visiertes, Momentanes, aus der Fülle heraus Schaffendes und BerBurg Helf er sich! schleuderndes eigen war. Dieses deutsche handwerkliche Können bildete sich aus und erreichte feinen Höhepunkt in dem Ostpreußen Lovis Corinth , der an virtuosem technischen Können nicht nut alle Zeitgenossen überragte, fondern einen absoluten Gipfel bildete, der nicht mehr zu übertürmen war. Sein Name wird in der Runft
Doch, um das Erhabene nicht in ben Staub zu ziehen, ein Wort her Gerechtigkeit. Auch Enrico Caruso ist da, und die gebenedeiten Stimmbänder dieses Toten beschämen Edison, deffen Menschenhaß ich einft bis zur Erfindung des Grammophons verstieg. Das
Die Bauten auf der Museumsinsel find jett fomeit ge fördert, daß der äußerst bedroht gewesene Südflügel unter Dach ge bracht ist. Der Mittelbau foll in diesem Jahre sein Dach erhalten. Für 1923 ist die Fertigstellung der Heizanlage vorgesehen. Im Frühjahr 1924 wird der Außenbau vollendet sein. Ein Programm für den Innenbau und einen Finanzplan fann das Ministerium zurzeit nicht aufstellen. Es soll aber die besondere Notlage einzelner Sammlungen, wie derjenigen deutscher Kunst und des Pergamon Altars berüdfichtigt werden.