winnen war, daß er bestenfalls nur mit einem Frieden der Erhaltung beendet werden tonnte. Wir dürfen daran er innern, daß diese These auch hier im„ Borwärts" jahrelang bis zur Katastrophe nertreten worden ist, und daß uns unser Eintreten für sie in dauernden Konflikt mit der DHL. und ihren Benfurorganen gebracht hat. Delbrück schleudert jetzt, da man offen sprechen darf, Ludendorff und seinem Anhang die Anklage entgegen, daß sie Kriegsperlängerer gewesen seien. Sie hätten das Deutsche Reich wie ein Spielzeug entzmeigebrochen.
erfundene Dolch to h" Lüge boppelt und dreifach als Wirtschaft eingeführt wissen. Sie entrüften sich nur darüber, Infamie empfinden. Auch Delbrück weist diese Lüge zurück, wen die Reichsgetreidestelle für die Kleie dieselben Preise indem er feststellt: nimmt, die der Bauer auch berechnen müßte, wenn er den freien Getreidepreis zugrunde legt.
Der Zusammenbruch war nicht die Folge der Revolution, fon dern die Revolution war die Folge des Zusammenbruchs. Schwere, allerschwerste Meutereien hat es auch in der französischen Armee schon 1917 gegeben, aber man ist ihrer wieder Herr geworden, weil noch die Hoffnung auf den endlichen Sieg bestand; in Deutschland rissen die Bande des Gehorsams und der Treue, als es diefe Hoffnung nicht mehr gab, als der Abfall und Zusammenbruch Bulgariens und Desterreich- Ungarns uns joliert hatte und Ludendorffs plögliche Waffenstilstandsforderung aller Welt fundgab, daß der Krieg für uns verloren sei.
Uno Delbrück fährt. fort: Bubendorff aber baut jetzt Kuliffe über Kulisse auf, um seine Schuld zu verdeden. Wo ihm entgegengehalten wird: Warum gebt ihr nicht bie öffentliche Erklärung über Belgien ab? Delbrüd kommt zu dem Schluß, daß wir, wenn Luden Da antwortet er: Das hätte den Feinden unsere Schwäche offenbart. Dorff ein anderer Mann gemesen wäre, diesen Krieg Als ob politischer Berteidigungsfrieg Schwäche bedeutete. Wo er anders hätten beenden können. Ludendorff habe Deutschbeweisen will, baß er ja durchaus entgegenkommend und friedens land zugrunde gerichtet, indem er den Berteidigungskrieg in willig gewesen sei, da schweigt er von seinen Borbehalten bezüglich einen Eroberungstrieg verwandelte, den Krieg nicht zu Belgiens und fragt, ob wir etwa Elfaß und Bosen anbieten follten? führen verstand und schließlich durch seine Auflehnung Solange wir mächtig und start dastanden, verfündigt er, ein Friede gegen den obersten Kriegsherrn- den durch ihn erzwungenen der Berständigung sei ausgefchloffen, es gäbe nur Sieg oder Nieder- Rücktritt Bethmanns die Revolution selber belage; der Gedante des Verständigungsfriedens sei ein Verbrechen. gan n. Als die Niederlage da ist, da fordert er Forthehung des Krieges, um einen ehrenvollen, d. h. einen Verständigungsfrieden zu erkämpfen. Afs ble Feinde noch poller Furcht vor unserer Kraft waren, sieht er bei ihnen nichts als ihren Bernichtungswillen. Als sie uns nur noch den Gnadenstoß zu geben hatten, vermutet er, daß sie sich mit uns an den Berhandlungstisch fehen würden. Während des Krieges
oren ihm die„ Berzichtler" so gut wie Baterlands verräter; jet will er selber zu den Berzichtlern gehört haben. Alles das kann jeder Schriftkundige in seinen eigenen Büchern lesen, nicht zwischen den Zeilen, sondern in flaren und deutlichen Borten.
An einer anderen Stelle führt er aus: Ludendorff ist als Stratege ganz dasselbe wie als Polititer. Er weiß nie, was er will Er schwantt haltlos zwischen entgegengesezten Bestrebungen hin und her. Er will den großen Sieg und unterläßt es doch, alle Kräfte auf den entscheidenden Bunft ay fonzentrieren. Er will bloße Teilschläge und sieht nicht ein, daß Die größte, ja eine unfehlbare Chance für einen gewaltigen Teilerfolg nicht in Frankreich , sondern in Stallen zu feinen Füßen liegt.
Ein Gößenbild flirrt in Scherben.
Agrarischer Schwindel.
Die agrarische Bresse nutzt die landwirtschaftliche Wo che für ihre Agitation nach Kräften aus. Selbst in stürmischen Zeiten hat man über die Regierung nicht so maßlos geschimpft wie jezt, wo doch die gefüllten Portemonnaies der Agrarier den Beweis dafür geliefert haben, daß der Reichs Aber man irrt, wenn man glaubt, daß die Deutschmonarchisten ernährungsminister wirklich ihr vollstes Vertrauen verdient. genug bekommen. Landbünde und Orgeschformationen, find ein teurer Sport, deshalb können die Getreidepreise gar nicht hoch genug sein. Das ist ihre sorgsam verschwiegene Logik.
Kürzlich forderte das führende Agrarierorgan, daß die Reichszentrale für Heimatdienst mit einer Aufflärung in ihrem Sinne, d. h. also mit der deutschmon arch ist i fchen Landbundpropaganda beauftragt würde. Die Agrarier sind immer etwas anspruchsvoll gewesen. Wir möchten aber hoffen., daß die amtliche Aufklärung ebenso wie das Dementi in der Presse energisch gegen diese Lügenpropaganda Stellung nimmt und das Bolt darüber aufflärt, wer die Urheber des Getreidewuchers sind. Denn dar über, was die Regierung zu ihrer Rechtfertigung fagt, schweigt der teutonische Blätterwald.
Landbündlerfronde.
In Hannover ist der Reichslandbund zu einer Tagung zusammengetreten, deren Berlauf und Tendenz genau der jüngsten Parade des Märkischen Landbundes in Zirkus Busch entspricht. Die Herren Londbündler erklären erstens, daß sie ein erneutes Umlageverfahren mit allen mitteln fabotieren wollen, daß sie zweitens der Reichsgetreide- Attiengesellschaft jede Lieferung verweigern werden und daß sie drittens weit entfernt find, irgendwelche Befihsfeuern, namentlich auch in der Ferm der geplanten 3 mangs anleihe, zu zahlen. Diese drei Punkte merden in einer dreift herausfordernden Tonart verkündet, aus der man ohne weiteres erkennt, daß die Herren Landbündler fich auch an etwaige gefeßliche Bestimmungen so wenig als möglich fehren werden. So heißt es beispielsweise in der Entschließung gegen das Steuerzahlen:
Wird das willfürliche Berfahren(!) zahlreicher Finanzämter fortgesetzt so sieht die Landwirtschaft sich gezwungen, die fchärfsten Mittel anzuwenden, um die illtür(!) auszuschalten und eine gerechte Besteuerung zu erzielen.
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Dann wird etwas vom Wiederaufbau" und der notwendigen nationalen Einheitsfront" gefafelt. Die Einheitsfront der Landbündler fleht folgendermaßen aus:
Lieferstreit, Steuerstreit, Bucherfrethelt.
Anlaß zu besonderer Aufregung gab der agrarischen Presse die Tatsache, daß die Reichsgetreidestelle Kleie zu einem höheren Preise verkauft habe, als der Umiagepreis für Getreide iſt. Beter und Mordio, schreit man darüber, daß der Auszahlung der neuen Wirtschaftsbeihilfe. Landwirt" nur" 105 Mart für den Zentner Umlagegetreide betäme, während die Reichsgetreidestelle Kleie um 130 Mart verkaufe. Ja, es feien sogar noch höhere Preise dafür gefordert worden.
Nachprüfung der Grundgehälter.
teichsrat und den Parteien des Reichstags hat der Meiceminister Berlin , 18. Februar. ( WT) Nach Fühlungnahme mit dem der Finanzen die Auszahlung der neuen Wirtschaft beibilfe an die Beamten und Angestellten derjenigen Bezirke, über die die Berbandlungen wegen der Ueberreuerungszufchiffe der Arbeiter abge
Weshalb fezte. Ludendorff seine männermordenden Angriffe noch fort ,; nachdem der ungenügende Erfolg des ersten ihm doch die Hoffnungslosigkeit feines Beginnens nur zu deutlich offenbart hatte? Wir haben gehört, daß er rechnete, daß bei weiteren Stößen die feindliche Front gelegentlich zusammenbrechen werde. Nehmen wir das Wort auf und nennen ihn, da er sich nicht als ein berufener Stratege gezeigt hat einen gelegentlichen Strategen. Eine amtliche Richtigstellung führt den agrarischen Der diefes Urteil abgibt, ist nicht der erste Beste, sondern die aus der Zwangswirtschaft herstammende Kleie nicht schloffen sind, angeordnet, diese Wirtschaftsbeihilfe wird, da sie die Schwindel auf das richtige Maß zurück, indem sie feststellt, daß eine Autorität auf dem Gebiet der Kriegsgeschichte. Auch die von der Reichsgetreidestelle, sondern von örtlichen Teuerungsverhältnifie ausgleichen foll, allen Beamten um Ludendorff würden ihn als solche anerkennen, wenn ihnen der Bezugsvereinigung der Deutschen Land- mit dem gleichen Betrage gewährt. Bei den Besprechungen mit den mur feine fritischen Feststellungen weniger unbequem wären. wirte bertauft worden ist, also einer Organisation, die Parteien hat der Neichsminister der Finanzen mitgeteilt, daß die Delbrück fommt dann auf die" plötzlich drängende schließlich auch gewußt haben muß, was die leie wert ist. Ein nasprüfung der Grundgehälter im Reidsfinanzminifterium in ange 26affenstillstandsforderung". zu fprechen, die er als den allerdunkelsten Bunkt in Ludendorffs Laufbahn" be- Poften ono 8000 Tonnen wurde zur Behebung der Fütternot fei und mit größter Beschleunigung zu Ende geführt werden zeichnet. Er spricht hier nur als Theoretiker. Der Praktiker, zum Preise von 26.65 Mart pro Zentner an die Länder ab- foll. Er hat gleichzeitig zum Ausdruck gebracht, daß hierbei den der als einfacher Soldat im Felde gestanden hat, könnte hier gegeben davon wiffen natürlich die Landwirte nichts in chen der Beamtenichait nach einer sosialeren Geftaltung bes der als einfacher Soldat im Felde gestanden hat, fönnte hier der zweite Posten, war, wie gesagt, ebenfalls durch die land- Befoldungssystems namentlich unter Berücksichtigung der untezen femme Dárlegungen wirfiam ergänzen, Er weiß, was es beder Deutet, wenn in einem langen entnerpenden Krieg plöglich an wirtschaftliche Genossenschaft zu 130 Mart je Zentner vertrie- Besoldungsgruppen Rechnung getragen werden soll. der Front das Wort„ Waffenstilstand" sei es auch nur als ben worden. Der Borwurf, daß die Kleie perdorben gewe en blaßes Gerücht auftaucht, und wie schwer es ist, die ents set, würde nur die mit ihrer Aufbewahrung betraute Bezugs. täuschten Mannschaften wieder aus ihren Heimatsträumen in vereinigung der deutschen Landwirte treffen. die rauhe Wirklichkeit zurückzureißen, sie zur Wiederaufnahme Die Reichsgetreibestelle gibt auch jetzt noch Stleie zum Der Tag" veröffentlicht einen zivetten Brief des ehemaligen der Waffen zu bewegen. Hier aber war das Bort Baffen Preise von 130 Mart pro Zentner ab, jedoch nicht aus dem Kronprinzen, allerdings nur wenige Sage daraus. Der eine Diefer stand wirklich ausgesprochen, als Bitte aus einem Umlagegetreide; denn dieses wird von den Gemeinden Gage lautet: Munde, der bis zu jenem Augenblid nur von Befehlen, Ge- vermahlen, die auch die Kleie verwerten, sondern aus den im Die Menschen, die nur am alten fleben und nicht per. Horchen, Siegen, Bernichten gesprochen hatte! Die Waffen Ausland eingekauften oder im freien Handel bestehen, daß jede Zeit ihr eigenes Geficht trägt, fie werden stillstandsbitte der DHL. mußte mit einem Schlag die Wir zogenen Getreidemengen, die der Landwirt nach den jeßigen vom Rad der Geschichte überrannt werden." belsäule des moralischen Widerstands zerschmettern, und das Kursen mit faft 400 m. pro Zentner bezahlt befommt. Dar- Diese Erkenninis ist richtig, nur ist sie den Hohenzollern einen hat lie auch geten: über, daß der Landwirt auf Kosten der Verbraucher einen Posttag zu spät gekommen. Allerdings sind diese zum Teil solchen Preis für sein Getreide erhält, entrüsten sich die Agra- dadurch gerechtfertigt, daß es selbst nach dem 9. November Menschen rier natürlich nicht. Im Gegenteil. Sie wollen ja auch das gibt, die noch nicht einmal diese bescheidene Wahrheit aus der Ge Umlageverfahren abgeschafft und die gänzlich hemmungslose schichte gelernt haben.
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Unter diesen Umständen begreift man, daß gerade die jenigen, die bis zuletzt zur Verteidigung des Landes gestanden haben, die von fchuldigen Führern zu ihrer Entschuldigung
Meine Tante Male.
Bon Tobias Pemberlein.
So nahm das Unheil seinen Lauf, das Unheil, dem mein hoff nungsvolles Leben zum Opfer fiel. Borvorgestern mußte ich mein Kind in die Klinik geben, weil es Schreiträmpfe befommen hatte.
Bieles erklärt sich ja daraus, daß fie aus Sachsen ist. Doch laffung der Mitteilung, eine solche Berwandtschaft reiche als Scheis Vorgestern verließ mich meine Frau für immer, unter Zurüd jehen wir davon ab. Es steht einer Erzählung nicht gut an, gebungsgrund vollkommen aus. Ich befürchte, daß sie Recht hat. baffig zu fein. Gestern fagte die Tante, daß sie mich nicht verlassen wird. stellte ich mich der Polizei. Heute morgen riffen meine Nerven. Es war fürchterlich. Dann Bott habe sie felig! Die Gedärme meiner Tante hängen jezt noch am Kronleuchter.
Sie schrieb, daß fie fomint. Wir wußten sofort: das ist unverSteidlich wie das Schicksal. Hoffnungen auf Naturereignisse wie Zug centgleifingen, Eisenbahnerstreit usw. hatten fich schon früher als. trügerisch erwiesen. Wie sagte sie doch immer: Wenn ich schreibe, ich fomme, fonime ich!" Rommt sie.
Sie tam. Auf dem Bahnhofe war mächtiges Gewühl, aus dem ich sie nicht herausfand. Da hörte ich sie härrjeeses nee, alberner Bibbch, wärchen se nich jor
Das war fie. Dann sah ich ein Hütchen, das wie eine Krümel tüte aussah, und darunter das backpflaumige Geficht. Sie roch wie ein Kazensteert und behauptèfe, ich wäre blaß.
Ich mußte ihre geblümte Reisetasche halten, währenddessen fie fich büdte, um ihre zerriffenen Schnürriemen feftzumachen, wobei sie wollene, gestreifte Unterhosen mit Hängegardinen perriet.
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Späte Erkenntnis..
K. S.
Brammer und Grünwald erfpart fich pfychologische Feinheiten und fofettiert doch mit seelischen Problemen. Das gibt bem ganzen, durch Niederungen der blassen Wiße Schreitenden Städ einen Stich ins Pfeudo- Literarische. Der Wih ist nicht bodenfest, fchen dem Anspinnen der Suggestion und deren gewaltiger Lösung nicht eigen, nicht luftig genug, um die breite Zwischenfubstanz zwilebendig zu machen. Kalmans Musif gibt Indien , was Indiens ift, ftreut eine fleine Nummer des Puppentanzes, ein feces Tergett und einen in Dur und Moll bewegten Walzer ein, facelt aber sonst nicht lange mit Besinnung auf Neues, sondern holt sich die Klifchecs zu Walzer und Trott, wo er, wo andere sie schon gefunden haben. Eine blaffe Mufit, die sich tänzerisch geschickt, beim Ausflug in das düstere Pathos aber steril erweist. Jeder Zoll ein unselbständiges Zwitterding von Kabaretteinfall, der außerhalb der Operette steht, Poffenfasching für die Berliner Preffe. Damit die armen Ber- und Operettenton ohne Schwungkraft, ohne flare Linie, ohne spe und sehr unterstützungsbedürftige, die leider von Gott, den Menschen nationale, gleichgültige Musik. Ein Stück der Männer, die spielend liner Journalisten unterstüßt werden es gibt viele und sehr arme zielle Richtung nach Strauß, nach Wien , nach Budapest : eine inter und der Regierung vergessen werden Spielten prächtige Künstler den Frauen den Rang ablaufen. Kußner, noch schöner und Theater. Es war ein höchst humorvoller Faschingsabend. Nur meier grotest. Mizzi Günther die alte Bosse„ Einer von unsere Leut" im Berliner faszinierender als sonst, Mahner, verlegen und luftig, West er. hätte man es fich ersparen tönnen, an dieser Stelle politisch über Maffarnspielt und spricht gewandt, oft zündend, ihre überlebte o welche Nachfolge der Dann öffnete sich das Gehege ihres Kunstgebisses und es ging meisterstochter in die Arme ihres geliebten Apothekers bringt, war mimten Dämmerzustand begeisterte ein Bublifum, das überhaupt die Grenze hinüberzupöbeln. Der brave Jud, der die hübsche Stimme straft aber ebenso oft ihre Rolle Lügen. Der Tanz im ge los". Was ging los? Das läßt sich nicht beschreiben. Da fann die Literatur nicht mit herr haste l; ein famofer Komiter, ein Mauschler mit dem Herzen in guter Laune auf die Pracht der Ausstattung und Kostüme sah. Gerede ist ein Wort. Quatsch ist ein Wort. Quaisch reimt sich auf auf dem rechten Fled. Diese alte Boffe von St a lifchift in einem Eine Premiere der Augen- und follte eine für die Ohren fein. Urat, Klatsc). Aber in bezug auf Tante Male streiten die Begriffe. Das balben Jahrhundert taum alt geworden, sie ist auf jeden Fall jünger der Dirigent, tat sein Bestes. muß man gehört haben. Das Schlimmste ist, daß sie nicht aufhört. und frischer als das Beug, das man heute auf die Bühne bringt. Als wir am Anhalter Bahnhof in die„ 162" stiegen, war der star Sabo, der Pfiffitus, Geigenfpieler, Tänzer, Luftikus und Eine Ausstellung Aus Alt- und Neu- Berlin" wurde gestern Bagen überfüllt. An der Lüßowstraße konnten wir uns schon lezen. Blödling der Boffe, fennie unglaubliche Künfte zeigen. Er geigte in der Akademie der Künfte am Pariser Platz eröffnet. Sie Am Winterfeldplay waren nur noch einige träftige Männer im wie ein betrunkener Baganini, feine Beine verschlingen fich wie die ist dem Gedächtnis der Berliner Bauplaftifer Josef Rauch und Wagen. Um Prager Blak tam der Schaffner in den leeren Waggon Beine des Herrn Leontiem, Herr Clewing mimte natürlich 3gnatius Taschner gewidmet und zeigte außerdem Entwürfe und bedeutete, er habe im Felde mehrere Wochen im Trommelfeuer den weichen Liebhaber, der an jeder rechten und unrechten Stelle und Gemälde Schintels fowie Ansichten aus Alt Berlin . ausgehalten, müffe aber die Dame ersuchen, auszufteigen. seinen Tenor ertlingen läßt. Melitta Klefer und Char - Ein etwas buntes Programm, das aber immerhin in seinem histoBir gingen den Rest zu Fuß. Natürlich traf ich sieben Belotte Ander sind die Soubretten, die bald weich, bald refch vor rischen Teil( Schinkel und Alt- Berlin) manches Schöne, Interessante tannte. Das verdroß mich weniger. Wenn fie meine Lante jo be die Rampe springen. Alles in ein buntes, fröhliches Bühnenbild und Lehrreiche bietet. Namentlich die Schinkelschen Architekturphanfchreiben, wie sie wirklich aussieht, glaubt's ihnen doch fein Mensch. hineingestellt. Und ein Jubel und eine Beifallsbegeisterung, die fo tafien und Landschaftsbilder( aus der Nationalgalerie) laffen urs Als wir zu Hause anlangten, freute sich meine Frau. In der start war, daß Herr Sabo zu seinem Bart noch ein halbes Dugend mit Wehmut erkennen, was für einen genialen Bautünstler Berlin Küche fagte fie dann zu mir, man tönne fich auch einen Ring durch Couplets augab. Er teilte aber mit, daß er bis morgen mittag zu damals befaß und nicht zur vollen Entfaltung tommen lassen konnte. die Naje zlehen. Ich antwortete nur; Eu- das bitte!" Sie tat es hause erwartet werde und darum nicht länger fingen tönne. Nur Aehnlich wie heute fehlte damals das Geld zum Bauen, und ähnlich natürlich nicht, wie alles, was ich von ihr wünsche. deshalb begnadete ihn das Barfett, das hoffentlich auch fleißig gemie heute mußte der Architekt sich damit begnügen, feine KünstlerDie Tante hatte es fich inzwischen bequem gemacht. Sie meinte, spendet hat für die armen Journalisten, die von Gott, den Menschen träume stall in Stein, Holz, Biegel und Metall auf dem Reißbrett es fäbe bei stris. ganz nett and sauber qus, jedenfalls viel beffer, als und der Regierung bisher vergessen worden sind. M., H. und der Staffelei zu verwirklichen. Die Ansichten Alt- Berliner fie erwartet hätte, nach alleden, was man über uns rede. Dann meirapol- Theater:„ Die Bajadere. Es ist nachgerode teine aber zeigten uns, daß unser verrufenes Berlin , die Geburtsstätte der Häufer, Bläge und Straßenzüge( aus dem Märkischen Museum ) aber gar nicht übel und überhaupt ganz der Bater. Zuletzt erschreckte rechte Empfehlung mehr, wenn eine Operette in Wien Riesenerfolg Siegesallee und des Kurfürstendammes, in früheren Zeiten eine gesie es durch einen Ruß. Wir brachten es ins Bett und die Tante hat. Sind wir verwöhnter oder sticht uns ein anderer Geschmack funde und eigenwüchsige. baufünstlerische Tradition besaß und auch redete weiter. Zwischendurch trant sie zwölf. Taffen Ratao und aß die Geschichte dieses indischen Gottes und feiner Bajadere will uns mit relativ bescheidenen Mitteln Wertvolles zu schaffen wußte. Es neben einigen Kilos belegten Broten noch drei Rollmöpfe, die sie als Operettenstoff nicht zusagen. Ein erotischer Prinz will durch die war ein tollfühnes Wagnis der Ausstellungsleitung, neben diese ihrer Reisetasche entriß. Benn sie aufftohen mußte, fagte fie: Kraft seiner Suggestion die schöne Tänzerin zwingen, ihn zu lieben Zeugen der Vergangenheit die Berliner städtischen Bauten unferer Hobbih!" und ihm zu folgen Im Trance scheint sie alles zu tun, was er Lage aufmarschieren zu faffen. Herrn Stadtbaurat Ludwig HoffDie Nacht brachte sich auf der Schäßlong" zu. Eine Schilderung selbstherrlich verlangt; bis sie die Maske lüftet und den Stolz, die mann und feine verstorbenen Mitarbeiter Rauch und Taschner in ihres Verhaltens während der Nacht muß ich mir versagen, da ich Ehre aller Frauen rettet: Nur der Liebe, nur dem eigenen Willens Ehren aber mehr als folide, leidlich geschmackvolle, hausbadene nicht Herrn Brunner auf den Blan rufen möchte. antrieb folgt fie, und nur dem, der sie im Wachen zu seiner Stärke Epigonen, find fie wahrhaftig nicht. Jeder Zug von Größe und begehrt, dem gehört. Sie fürs Leben Sehr schön. Aber war nicht die Eigenart mangelt ihren Arbeiten. Was sie gefchaffen haben, steht Hypnose nur eine andere Art der Liebe, die Suggestion nur eine zweifellos viel höher als der Durchschnitt der Wilhelminischen andere Form der Sehnsucht und ihrer Macht? Der Text von Architekturleistungen, aber an dem tragischen Gesamtergebnis, daß
Am nächsten Tage überraschte sie uns durch die Mitteilung, daß fie vierzehn Tage bei uns bleiben möchte. Alle Verfuche, sie zur Revision bicher ihrer Absicht zu bewegen, fchligen fehl