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Nr. 87 39.Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Warum die Kartoffeln so teuer find.
Ein Landwirt, der daran
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unschuldig ist.
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Dienstag, 21. Februar 1922
fosten zu vermeiden leihweise andere künstlerische Bilder hängen, zum Genuß und zur Erziehung der noch weiter zurückgebliebenen Stadtverordneten, die die hohe Kunst der Hohenzollernbilder nicht verstehen. Ein paar Zeichnungen von Honoré Daumier , die Frei heitsbilder von Delacroix , vielleicht die Revolution von Magnus Wie ist das möglich, daß in Berlin die geradezu ungeheuer-| gemieteten Borrat von über 10 000 Bentner fäßt sich ein Mehrerlös von George Gros erwecken, die dem Militarismus nicht gerade Zeller. Großes Interesse würde auch die beschlagnahmte Mappe lichen Rartoffelpreise gefordert werden konnten, die in den letzten von einigen hunderttausend Mark herausschlagen. Herr Neuhaus freundlich gesinnt ist. Wochen befannt geworden sind! Den empörten Hausfrauen, die schreit schon, wenn ein Arbeiter das Zehnfache des vor dem Kriege 3 Mart pro Pfund und ähnliche Preise als mudjetisch ab- gegebenen Lohnes braucht. Merkt denn dieser Landbundführer nicht, Kunst sehen würden als in den Hohenzollernbildern, aber dafür Es ist leicht möglich, daß die Deutschnationalen hier weniger lehnen und auf den Kauf von Kartoffeln verzichten, antworten die das Wievielfache früherer Preise ihm jetzt für ſeine Kartoffeln könnten sie in diesen Objekten etwas lernen. Und die hohe KulturHändler mit Klagen über Wucher der Landwirte. Die Land- den Beweis dafür, wie nötig die Zwangswirtschaft war stufe der Stadtverordnetenversammlung, die jedem feinen Genuß in die Hand gedrückt wird? Er und seinesgleichen liefern den schlagenwirte aber erflären sich für schuldlos und schimpfen über den verteuernden Zwischenhandel, bei dem man die eigentlichen Wucherer den Volk räch t. Der Gegen" des freien Handels strömt den und wie bitter die Ab.fchaffungsich an dem arbeiten verschafft, wäre erwiesen. zu suchen habe. Bandwirten nicht minder reichlich zu als den Händlern die Verbraucher aber müssen dafür aufkommen und zahlen, daß ihnen die Augen übergehen.
Die Saatkartoffeln des Großagrariers.
In dem Dorfe Selchow( füdöstlich von Berlin ) wirtschaftet ein Großgrundbesitzer Neuhaus, der dort den Bosten des Amtsoortehers hat und zu den Führern des Landbundes gehört. Dieser Herr hatte im Herbst, als die kleinen Leute und Händler zu ihm famen und Kartoffeln haben wollten, bald feine Esfartoffeln mehr zu verkaufen. An Kartoffein überhaupt fehlte es ihm nicht, aber sehr bedeutende Mengen davon bestimmte er zu Saat fartoffeln. Während die kleinen Bauern damals ihre Kartoffein für 50 mt., 70 mt. pro Seniner weggaben, pacte der Großgrundbefizer Neuhaus weit über 10 000 Bentner in Kartoffelmieten ein. Als aber im Januar und Februar die Kartoffeln fnapp wurden ( und die Preise stiegen), waren mit einem ale bei Neuhaus große Mengen& artoffeln zu haben. Man fagt, daß in der letzten Zeit täglich Hunderte Jeniner bei ihm verkauft worden feien. Wie Mitleid fich rentiert.
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Der Schuß auf die Schwiegermutter.
Folgen einer unglücklichen Ehe.
Eine Anklage wegen versuchten Mordes, die den KaufWoraus erklären sich die in Berlin den Verbrauchern abge- mann Kurt Triebe vor das Schwurgericht des Landgerichts III forderten ungeheuerlichen Kartoffelpreise? Das Bei- führte, bildete wieder einmal den Abschluß einer unglücklichen Che. spiel aus dem Reich des Herrn Neuhaus in Selchow ist ein Beitrag geben wird, war in einer Anilinfabrik bei Bitterfeld beschäftigt. Der Angeklagte, dem von allen Seiten das beste Zeugnis gezur Beantwortung dieser Frage. Wie billig ein Landwirt seine Bei einem Besuche in Berlin hatte er ein junges Mädchen, das sich Kartoffeln vertaufen tann, wenn er will, lehrt ein uns aus der mit Porzellanmalerei beschäftigte, fennen gelernt. Um sie heiraten Provinz mitgeteilter Fall. Ein Bewohner von Niederschöneweide bei zu können, ließ er sich nach einer Filiale der Fabrik in Treptow Berlin , der Mitte Februar in einem Dorf des Kreises versehen und es tam zur Ehe. Nach der Rückkehr von der HochJericho I zu tun hatte, erfundigte sich bei dieser Gelegenheit nach zeitsreise nahmen die jungen Leute, die eine andere Wohnung nicht Rartoffeln. Was wollen Sie geben?" fragte ihn ein Bauer. Ja, finden fonnten, mit zwei Bimmern fürlieb, die ihnen die Mutter von was foften sie denn?" Etwas verlegen antwortete der Bauer:„ Wir ihrer eigenen Wohnung überließ. Nach und nach tam es dann zu haben schon 70 Marf für einen Bentn er bekommen." Der 3antereien zwischen Schwiegermutter und Schwieehrliche Bauer mußte wohl nicht darüber Bescheid, wie jetzt mit Rar- gerfohn, die sich fortgefeht steigerten und zu häßlichen Zusammen. toffeln ge wuchert wird. Schon" 70 Mart! Der Kauflustige griff ftößen führten. Der Angeklagte fühlte heraus, daß seine Frau fich erfreut zu, und am Abend budelte er feinen Zentner Kartoffeln zum wurde schließlich unter dem Einfluß ihrer Eltern immer mehr von ihm abwandte, er Bahnhof. Auf der Heimfahrt vertrieb er sich dann die Zeit damit, ein Fremdling in seiner Behausung und ließ in seinem Aerger einteilweise auch durch sein eigenes Berhalten eine Antwort auf die Frage zu suchen, wieso in Berlin ein Pfund mal ein häßliches Wort über die Schwiegermutter fallen, was diese Rartoffeln 3 Mart, also der 3entner 300 mart fosten fann. veranlaßte, eine Beleidigungsflage gegen ihn anzustrengen. Die Aufregung, in die er durch diese Vorgänge verlegt wurde, steigerte sich gewaltig, als seine Frau die Ehescheidungsflage gegen ihn einreichte und er sich genötigt sah, das Haus zu verlassen. Am 24. Juli tam es mieber in der Küche zwischen ihm und den beiden Frauen zu heftigen Auseinandersetzungen, an deren Schluß der Angeflagte plößlich einen Revolver hervorz ter abgab, durch die die Mutter nicht unerheblich verletzt wurde. und einige Schüsse auf seine Frau und deren Muta Dann stürmte der Angeklagte in ein Nebenzimmer und brachte sich selbst einen Schuß in den Kopf bei. Beide Verwundete sind am Leben geblieben.
Herr Neuhaus wird uns antworten, daß er Mitleid mit den Kartoffeltäusern gehabt und daher feine Saattartoffeln her gegeben habe. Schön! Uns scheint aber, daß dieses Mitleid feinem Geldbeutel nicht schlecht bekommen ist. Für 150 Mart pro 8entner soll er Kartoffeln an einen Mann namens Belger aus dem benachbarten Groß- 3iethen verfauft haben, ber eine Beitlang täglich ein paar Juhren davon abhole. Hier fällt uns allerdings ein, daß der für die Behörden geltende Richtpreis", über den eigentlich auch der Amtsvorsteher unterrichtet sein fönnte, nur" 85 m. pro Zentner beträgt. Danach möchen wir annehmen, daß bei am Freitag, den 24. Februar, abends 7.Uhr. Neuhaus die Kartoffeln doch wohl feine 150 m. pro Rentner gekostet Alle übrigen Parteiveranstaltungen fallen an diesem Abend aus. haben. Aber, freilich, es waren ja Saattartoffeln, für die kein„ Richtpreis" gilt.
Hände, die sich mit darin wuschen.
Der genannte Groß- Biethener soll die bei Neuhaus gekauften Kartoffeln fofort mit einem sehr bedeutenden Aufschlag an fleine Händler aus Berlin weiterverfauft haben, die auf seinem Hof schon die An-) funft der Kartoffeln aus Selchow erwarteten. Man sieht, wie hier Boch ein wischenhändler sich einschob und sich einen nicht zu fnappen Brofit zu sichern verstand. Der Mann wird zur Begründung des reichlichen Preisauffayans anführen, daß er in Selchow jedesmal erst Magen, Pferde und Knechte gegen Entgelt leiben mußte, um die Kartoffeln nach Groß- Biethen schaffen zu laffen. Wer meik, ob nicht dm Ende der Bedauernswerte noch etwas zugefekt hat! Bequemer als er hatte es ein anderer Mittelsmann, ein gewisser Busch in Selchow, der von Neubaus an einem Tage 100 Bentner Kartoffeln und an zwei anderen Tagen ähnliche Mengen faufte. Er gab sie mit bedeutendem Aufidag an einen Befannien aus Brik und überließ es diefem selber, fie abzuholen. Da fann man fich denken, was die Sartoffeln im Reinhandel meloftet haben mögen. Smeifellos haben die meisten der Scattertoffeln in den Mägen der Berliner geendet, weil sie den Händlern al: Ehlartoffeln gerade recht waren.
Der Segen des freien Handels. Die Saaffartoffeln des Herrn Neuhaus tönnen nach dem heutigen Preis für Chfartoffeln ihm doppelt soviel einbringen, wie er im Herbst dafür erhalten hätte. Bei einem ein
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Eine seltsame Nacht.
Roman in vier Stunden von Laurids Bruun ( Schluß.)
Werner wandte sich zu ihm und sagte falt und geschäftsmäßig, ohne ihn anzusehen:
Als ich über den Feldweg zum Ziegelhof ging, fand ich vor der Gartenhecke im Mondlicht diese Brieftasche. Sie war leer; aber ich sehe es als meine Pflicht an, sie dem Amtsporfieher einzuhändigen, denn sie hat meinem Onfel gehört."
Sjarmer nahm die Brieftasche und betrachtete sie gleich gültig.
„ Der Mörder hat sich selbst gemeldet," sagte er mechanisch, ,, ein armer, geistes gestörter Mensch hier aus der Gegend." Plötzlich leuchtete es wie ein Schimmer von Schadenfreude in seinem Blick auf.
Und ich fann Ihnen gleichzeitig die Mitteilung machen, baß sich zwischen den Papieren, die in der Tasche lagen, auch das Testament befand, von dem Mamsell Berg sprach." Und was steht darin?"
„ Lesen Sie selbst!"
Sjarmer suchte das Dokument zwischen den Papieren auf dem Rauchtisch hervor und reichte es hilföe.
Werner entfaltete das Testament und las, während das Blut ihm zu Ropfe stieg. Dann legte er es zusammen und fagte zu Frau Helwig gewandt:
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„ Das Märchen war nur furz, Frau Hjarmer! Die Sage vom reichen Erben ist bereits zu Ende!"
Sie fandte ihm einen strahlenden Blick ihrer großen, grauen Augen:„ Aber ein neues Märchen beginnt, Werner Hilföe!"
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Was war das? Er sah hastig auf. Frau Hjarmer?" fam es zweifelnd.
,, Die Frau, die nur nach dem Sicheren und Gewissen verlangte und aller Menschen Achtung wollte-"
Was, die
Sein buntler Blid ruhte angstvoll auf ihr; er fonnte nicht glauben
" Oh, sie ist wie verwandelt!" rief fie und lächelte durch Tränen.„ Das Märchen tam zu ihr in einer Sommernacht und öffnete ihr die Augen!"
Jit es Ihr Ernft?" fragte er leise und bebend. ,, Sie ist ein natürlicher Mensch geworden!" sagte Helwig und streckte ihm beide Hände entgegen.
" Helwig Lönfeldt!" Es flang fast wie ein Schluchzen, während er ihre Hände ergriff und sie so heftig preßte, daß ihr Antlik fich verzog; aber sie achtete nicht des Schmerzes. Als der Mörder von dem Testament erzählte," sagte fie,
Für Berlin- Kreuzberg , Neukölln, Briz- Rudow und Spandau finden die Versammlungen am Donnerstag, den 23. Februar, statt.
Kunstmäzene.
Die deutschnationale Fraktion der Stadtverordnetenversammlung hat an der Schönheit des Magistratssitzungsfaales Anstoß genommen und einen Bersuch gemacht, ihm eine Zierde zu verschaffen. Sie hat diesmal an die Stadtdverordnetenversammlung einen Antrag gestellt, daß die aus dem Saal entfernten Hohenzollernbilder wieder zurückgebracht werden da sie erheblichen fünstlerischen Wert haben".
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Der Angeklagte hatte Aufzeichnungen im Zimmer niedergelegt, aus welchen die Anflagebehörde den Schluß 30g, daß er in voller Ueberlegung gehandelt habe. Die Berteidiger beantragten die Freisprechung des Angeklagten, der nach dem Gutachten des Gerichtsin plöglichem 2ffekt gehandelt habe und sich jetzt überhaupt arztes Dr. Bürger ein minderwertiger Psychopat sei und jedenfalls auf nichts mehr befinnen fönne. Die Geschworenen verneinten die Schuldfragen, worauf der Angeklagte freigesprochen wurde. 90 Schuldfragen im Prozeß gegen eine Fälscherbande. Der Prozeß, der vor dem Schwurgericht des Landgerichts III mehrere Tage gegen sieben Personen verhandelt wurde, die in Nun ist es natürlich eine Barbarei, kunstliebenden Menschen riesigem Umfange die bereien mit gefälschten Ein- und den Genuß des Bilderanschauens zu verweigern, und eine Ablehnung ausfubrideinen betrieben haben, endete mit der Ber des Antrags wird wieder ein Zeichen des fulturellen Tiefstandes urteilung fämtlicher Angeklagten und zwar: Kaufder Berliner Stadtverordneten fein; aber vielleicht fönnte man doch mann Walter Hohenftein zu 3 Jahren Gefängnis, Heiratsdie Wünsche der tünstlerisch angehauchten Deutschnationalen befrie- vermittlerin Margarete Röfe zu 1 Jahr Gefängnis, die Auss digen, indem man nur das entschieden fünstlerischste Porträt nach funfteiinhaberin Amanda Braun zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, dem deutschnationalen Standpunkt Karl Braun zu 3 Jahren Zuchthans, die Schlepper Wolff zu des letzten Hohenzollern in den 1 Jahr 4 Monaten Gefängnis, Werner zu 1 Jahr und Lube u 2 Jahren Gefängnis, außerdem zu Nebenstrafen von 1000 bis 6000 M. Geldstrafe: Die Geschworenen hatten zirka 90 Schuldfragen zu beantworten.
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Magistratssaal hineinhängt und bei allen Vorwürfen der Kunstmäzene über die Zeitnerhältnisse immer auf ihn als deren legte Ursache hinweist. Daneben aber fönnte man um Anschaffungs
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,, als ich hörte, daß du dennoch arm seiest wie an jenem Abend, als du mich hättest zu eigen nehmen sollen, wie ein Mann die Frau in seine Arme nimmt, die die Seine ist- da wußte ich, daß eine Verwandlung in mir vorgegangen sei. Da war ich nicht mehr verzagt, da war ich von Freude und Sehnsucht erfüllt, denn nun wußte ich, daß es sich dennoch erfüllen folle" Was?" fragte Werner in atemlofer Spannung. Das ich für Liebe und Glück kämpfen solle- Hand in Hand mit dir!" Werner beugte sich herab und füßte ihre lieben Hände. Dann erinnerte er sich, wer zugegen sei. Er wandte sich zu Hjarmer um und versuchte in dessen Gesicht zu lesen, was in ihm vorging. Aber dein- aber der Amtsvorsteher?" fragte er zögernd.
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Frau Helwig versuchte Hjarmers Blick zu fangen, wie er dort stand, bleich und müde, und gebeugten Hauptes vor sich hinstarrte. Anud fennt jetzt mein Herz," sagte sie schließlich, und dein Recht!" 6.
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Die Tür zum Ehzimmer wurde geöffnet, und Selma Sindal tam still herein. Sie hatte Hut und Mantel an und trat langsam näher, die großen, blauen Augen noch blank von Tränen.
Als sie Werner Hilföes ansichtig wurde, blieb sie überrascht stehen. Als sie sah, daß er Frau Helwigs Hand in der seinen hielt, stieg ihr das Blut in die Wangen, und ihre Lippen verzogen sich in heftigem Schmerz, während sie sich zu Hjarmer umblite, der haftig den Kopf abwandte.
Da ging ihr Herz mit ihr durch. Sie stürzte auf Frau Helwig zu und fragte aufs tiefste bewegt:
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Ihre großen Augen streiften hastig die seinen. Dann beugte sie den Ropf, ohne etwas zu sagen.
Er stand eine Weile und sah sie an. Schließlich fand er Worte:
So viel fonnten Sie geben!- Und so schnell glaubte ich Schlechtes von Ihnen! Verzeihen Sie mir!" bat er leise. Frau Helwig nahm Selmas aschblonden Kopf zwischen ihre Hände.
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Sie liebe liebe Freundin," sagte sie mit Tränen in der Stimme. Sie waren Ellen eine beffere Mutter, als ich es jemals werden könnte! Wenn ich nun fortgehe, werden Sie bei ihr bleiben!"
Selma schwankte einen Augenblid, als wüßte sie nicht, wohin sie sich wenden solle.
Da wurde sie von einer tiefen Bewegung übermannt. " Oh, Frau Hjarmer," sagte sie weinend, indem sie den Kopf an ihre Schulter legte. 7.
Doftor Sylt stand in der offenen Glastür und zeigte gen Nordost, wo der Himmel hell zu werden begann.
„ Sehen Sie dorthin!" sagte er begeistert mit seiner tiefen, etwas heiseren Stimme. Jegt dämmert der Morgen herauf! Die Elfen gehen zur Ruhe. Die Schlange verbirgt ihren Rop zwischen den weißen Syringen, und Pan flüchtet scheu in seine Wälder zurück."
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Dann wendete er sich vom Garten ab und fam ins Zimmer.
Wir armen Menschen aber beginnen einen neuen Tag; und feiner weiß, was er uns bringen wird!" Frau Helmig sah auf und sagte stark und jubeln Doch, Doktor jet wiffen wir es!"
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Er blieb mitten im Zimmer stehen und umfaßte sie alle mit einem raschen Blick seiner fleinen, scharfen Augen, in denen es von verborgener Munterfeit blizzte.
Sie und rief:
Oh, Frau Hjarmer was haben Sie getan?" Frau Hjarmer aber sah sie strahlenden Blickes an: Was recht war, und was ich tun mußte!" Fräulein Sindal überlegte ihre Worte nicht mehr. sagte warm und offen, wie ihr Herz es ihr eingab: Bie fonnten Sie ihm das antun?" Da wandte Sjarmer sich langsam um. Er richtete seine bleichen, müden Augen auf sie und fragte bewegt: Fräulein Sindal weshalb nahmen Sie so große Schuld auf sich?"
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Sie errötete über und über, während die rundlichen Finger mit den Handschuhen in ihrer Hand spielten. Dann trat er neben sie.
P
War es, um Helwigs Schuld zu decken?" fragte er. Sie schlug die Augen nieder und biß sich in die Lippe, aber sie antwortete nicht.
„ Oder war es, um mich zu schonen?" fam es leise und bebend.
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Dann schlug er die dicken, behaarten Hände zusammen Das hab ich mir ja gedacht! Ich hab es ja gewußt!" ,, Gott segne euch allesamt, liebe Rinder!" jagte er und ging mit ausgebreiteten Armen auf sie zu. Unterwegs blieb er stehen und suchte nach einem festlichen Ausdruck für seine Freude.
Gibt es nicht etwas Whisky?" fragte er und sah sich um. Fräulein Selma zeigte durch Tränen lächelnd auf den Tisch:
,, Da steht Ihr böser Instinkt, Doftor Sylt!
Er rieb sich vergnügt die Hände, trat an den Tisch und schenkte die vier Gläser voll.
Ja," sagte er und hob seines, hab ich das nicht immer gefagt! Die Instinkte sollen leben die guten wie die
böfen!"
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