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SSmhtjfft fbtb«« sich tmter den Firmen solche, die ledig- lich dekoratianshalber dastehen. Sie sind über Wochen und Monate hinaus beschäftigt und haben gar nicht die Absicht, große Austräge mit kurzer Lieferungsfrist hereinzunehmen, weil man nicht weiß, was noch aus der Valuta werden kann. Das ist weniger auf der Technischen Messe der Fall als bei den übrigen Firmen verarbeitenderJndustrien, ä. D. der Textilindustrie und der Industrie der Schnitz  - und Formerstoffe. Kann man so hoffen, daß diese Messe dem D e s ch ä f ti» gungsgrad der deutschen   Industrie eine wesentlich« Stütze sein wird, so wird diese Aussicht bestärkt durch die rege Be- relligung und den starken Desuch der B a u m e s s e. Hier ist in der Tat Deutschland   berufen, führend zu sein. Die Entwick- lung des Wohnungsmarktes, die Pflicht zu äußerster Sparsam- keit beim Wohnungsbau und bei der Ausstattung der Woh- nungen hat ei�e große Zahl verschiedenster Versuche zu spar- famer Bauwirtschaft und zur möglichst zweckmäßigen Aus- Nutzung der Ofenwärme gefördert. Die Erfahrungen, die die deutsche Industrie auf diesem Gebiete gemacht bat. werden ihr staglos dem Wiederaufbau der zerstörten Gegenden außer- ordentlich zugute kommen. Zwar sind die Preise, an deutschen  Begriffen gemessen, hoch Aber gleichwohl werden sie kein Hemmnis sein, wenn sich mit ihnen wirNiche Q u a l i t ä t s- l« i st u n g verbindet zumal die Valuta es den Fremd- staaten leicht macht, auch hohe Preise zu zahlen. Aussteller bestätigen, daß Interesse und Nachfrag« nach diesen Artikeln beim Auslande recht erheblich sind. Wir können das nur wünschen, s« mehr die Industrie durch die Angleichung ihrer Produktionskosten an die Ge- stehungskosten der hochvalutarischen Industrie fortschreitet. Ganz abgesehen davon, daß es die vornehmste Aufgab« des deutschen   Volkes ist und bleiben muß. durch Ausnutzung seiner industriellen Erfahrungen dem Wiederaufbau der Welt und der Deseitlgung des Dölkerhasses nach besten Kräften zu dienen! Ter Reichspräsident auf der Messe. Lelpsig, 7. März.(®X53.) Der Reichspräsident ist heute vormittag aui Berlin   kommend in Leipzig   eingetroffen. In seiner Begleitung de- fanden sich di« Reicheminister Bauer, Schmidt, Dr. Koester, Gröner, Dr. Radbruch, sowie die Ministerialdirektoren von Schoenebeck   und Dr. Meißner. Der Präsident des Deutschen Reichstages Löb«, der Vizepräsident Dietrich und der bayerisch  « Gesandt« van Preger hatten sich dem Besuch angeschlossen. Um 10.30 Uhr fand im Plenarsthungssaal des Rates der Stadt Leipzig   Im Rothouse ein« Begrüßung de» Reichspräsi- d e n t e n, der Reichsminister und der Vertreter der Landesregierun- gen statt. Im Namen der Stadt Leipzig   begrüßte d«r Vorsitzende des Aufsichtsrates des Meßamtes, Oberbürgermeister Dr. Roth«, den Reichspräsidenten und die übrigen Gäste. Er dankte dem Reichs» Präsidenten für das Interesse an der Leipziger Messe. Die Leipziger Messe sei ein Ereignis nicht nur für die Stadt Leipzig  , sondern für die gesamte deutsche   Industrie. Von ihrem Verlauf hänge der Be- schäftigungsgrad der Industrie für läugere Zelt mit ab. Auch das Ausland«rbllcke in der Messe einen Gradmesser für das deutsche Wirtschaftsleben. Der Direktor des Meßamtes, Dr. Koehler, schilderte die Entwick- lung der Messe in größeren Zügen und zeigte an Zahlen der aus» ländischen Aussteller, daß die Leipziger Messe die einzige deutsche Messe von wirklicher internationaler Bedeutung sei. Reichswirtschastsminister Schmidt erwiderte auf die An- sprachen und gab seiner Genugtuung darüber Ausdruck, daß durch die Messe in den Handelsbeziehungen zum Ausland« bereits ein« Besserung eingetreten sei. Die Reichsregierung habe das größte Interess« daran, daß di« internationalen Handelsbeziehungen gepflegt werden. Das größte Hindernis dabei sei der Friedensvertrag. Im Namen der sächsischen Regierung sprach Ministerpräsident B u ck. An die Versammlung schloß sich eine Führung durch die Messe und das Ausstellungsgelände.
Selne Abberufu»g Harveys. Aus Washington wird die Nach- richt von der Abberufung de» Botschaster« in England, Harveh, «ifiziell dementiert.
Nationale witzigkeit. Von Hon» Bauer. San» unglücklich kann Ich in diesem Leben unter einer Dedin» gung nicht mehr«erden: unter der, daß derKladderadatsch" nicht eine» Dag«, dach eingeht. Es ist etwas Schönes um die Komik, aber es ist etwa» noch Schönere» um di« unfreiwillige Komik. Solche: unfreiwilligen Komik ist derKladderadatsch* übervoll. Da prangt zum Beispiel auf der ersten Umschlags«!!« einer der letzten Nummern «in Bild, da» den Reichskanzler Wirth darstellt, dem der personifi- ziert«Kladderadatsch* au» Fiesko zitiert:Es weht ein kalter Wind tn Genua  , man hat nichts Gutes mit Euch vor, Lavagna!* Das soll «in politischer Witz sein. Ein Bonmot. Tiefer Sinn in scherzhafter Form.Man hat nicht« Gutes mit Euch vor, Herr Wirthl* Herr Wirth weih da« natürlich nicht. Herr Wirth ist ja«in Naivling. Herr Wirth läßt sich meuchlings von heimtückischen Wölfen nach Genua   locken. Herr Wirth schickt sich an, sich und uns blindlings ins Verderben zu stürzen. Ja, aber, ei Potz: da ist noch derKladde- radotsch", der national« und gescheite HerrKladderadatsch*, der den Braten riecht und Herrn Wirth rechtzeitig warnt: Es weht ein kalter Wind, Lavagna! Ich rat« Euch gut. Ich weiß es genau. Glaubt mir nur! Ihr versteht das nicht so! Ihr seid ja bloß son Republi- kaner-HSuptling! Dazu gibt es eine Zeichnung zu sehen: So alt- modisch, so witzlos! Aber dos Herrlichste am.Kladderadatsch*, jene», dessen Lektüre ich nie ohne da» Lächeln einer unendlichen, stillen Fröhlichkeit ge- nieße, ist das Wochengedicht de» Chefredakteurs Paul Warnte. Diese» Wochengedicht befindet sich seit vielen Iahren auf den unteren zw« Dritteln der zweiten Seite, wird in besonder» großen, fetten Lettern gesetzt und bildet so etwas wie den Clou de»Kladderadatsch*. In der besagten Nummer beginnt es, das meisten» sechsvrrsig«, folgen- dermaßen: Der Mann der Faust voll harter Schwielen. Menn, ihm gefällt, mit Hochgefühle« Des Staate» Bau zu unterwühlen, So schlägt er kühn an seine Brust Wie leicht kann er da, Ziel errelchm: Stolz faßt er. ohne zu erbleichen, Daß still e, steh, de, Nabe» Speichen. Ziel», klaffen, und auch selbstbewußt. Daß still«» steh! Wer? Es: des Rade« Speichen! Gewiß, ge. «: Die Eisenbahner stud im Unrecht gewesen. Und«» läßt sich gegen sie dichten. Wer aber so ungrammatikalisch, so unstilistert, s« miserabel und mit so lächerlichem Pathos gegen ste dichtet, ist noch »iel mehr j» Unrscht. E» zibt indessen, Herr Warnkel, einen Aus»
internationale Entlarvungskonferenz I Das FrankfurterVolksrecht* veröffentlicht einen Artikel von Ledebour  , in dem es heißt: Die ganzen Ausführungen, die Stampfer(imVorwärts*) über Moskau   macht, erwecken den Eindruck, als ob es ihm darauf ankomme, die Kommunisten von der Beteiligung an der Welt- tonferenz abzuekeln. Ich darf wohl auch der Hoffnung Ausdruck geben, daß die Kommunisten nicht darauf hineinfallen werden. Dazu bemerkt dieRote Fahne": Wir können Ledebour versichern, daß die Kommunisten auf die Weltkonferenz gehen werden. Und zwar mit dem Ziel, dort nicht nur die Mehrheitssozialisten, sondern auch manche Freunde Ledebour  » zu entlarven. Die Bemerkungen des kommunistischen   Blattes sind eine Bestätigung unserer Ausführungen. Wenn eineinternatio- nale Entlarvungskonferenz beliebt wird, so wird die Sozial- demokratie es sich natürlich nicht nehmen lassen, die Kommu- nisten zuentlarven". Das heißt, man wird keine positive Arbeit leisten, sondern man wird ein paar Tage lang unter- einander streiten, und die Konserenz wird mit einem negativen Resultat auseinandergehen. Die Meimmg SinowfewS. Moskau  . 7. Mörz.(Intel  .) Die erweiterte Exekutive der kom> munistischen Internationale hat sich für die Teilnahme an einer ge- meinsamen Tagung mit den anderen sozialistischen   Organisationen ausgesprochen, auf der alle Arbeiterorganisationen möglichst voll- zählich vertreten sein sollen. In seiner Schlußrede wandte sich Sinowjew   gegen di« Ansicht vieler Mitglieder der russischen Partei, die meinten, man müßte auf der internationalen Konferenz vor allem mit jenen Sozialisten, die für den imperialistischen Krieg eingetreten sind, abrechnen*. Sinowjew   erklärte:Trotz aller verbrechen Vandervelde, und seiner Gesinnungsgenossen erfreuen sich diese Führer noch immer de» vertrauen» de» konservativen Teils der Arbeiterklasse. Au» diesem Grunde sollten wir die allgemeinen prinzipiellen Fragen auf der internationalen Konferenz nicht auf- werfen." Sinowjew   wandte sich gegen di« Argumente der Itolieni- schcn und französischen   Kommunisten, deren Abneigung gegen die Einheitsfront verständlich fei, doch fei die Lage heute anders als ISIS, da die Kommunisten die Teilnahme an der Berner Konferenz ablehnen konnten. Heute gelte es, die dringendsten und wichtigsten Tagesfragen der Arbeiterklasse zur Debatte zu stellen,
Krlegsbefthäükgte unö Teuerungszusthüffe. vom Reichsbund der Kriegsbeschädigte«. Kriegsteilnehmer und Kriegerhinterbliebenen wird uns geschrieben: Die Auszahlung der ab 1. Dezember 1921 für Schwerbeschädigte, Kriegerwitwen, Waisen und Eltern gewährten Teuerungszuschüsse ist den Haupt- bzw. F ü r s o r g e st e l l e n übertragen, um möglichst schnell zu helfen. Schon bei der ersten Auszahlung, die vor Weihnachten statt- finden sollte, hat die Berliner   Hauptfürsorge stelle Schwierigkeiten gemacht, so daß die erste Zahlung erst im Januar erfolgt ist. Inzwischen ist die Teuerung erheblich gestiegen. Trotzdem ist die Auszahlung der Zuschüsse für Februar noch nicht erfolgt, ob- wohl schon die für März fälligen erhöhten Beträge gezahlt sein sollen. Alle Bemühungen der Organisation waren bis zurzeit erfolglos. Ein Mitglied des Bundesvorstandes, das zugleich stellvertretendes Mit- glied des Hauptbeirates der amtlichen Fürsorge ist, versuchte jetzt nach Besprechung mit Vertretern des Reichsarbeits- mimstenuin» den Leiter der Berliner   Hauptfürsorge. stelle telephonisch zu sprechen. Leider oergeblich, da das betressende Telephonfräulein auf mehrfachen dringenden Anruf immer wieder di« Antwort erteilte:»Der Teilnehmer wünscht nicht angerufen zu werde»." Also auf gut deutsch  : Die Hauptfürsorgestelle will keine Gespräch« entgegennehmen, um nicht mit Klagen der bedürftigen Hinterbliebenen belästigt zu werden! Auch uns wäre es angenehmer, derartig« Auseinandersetzungen vermeiden zu können. Aber Vor- aussetzung dafür ist eine einigermaßen geregelte Abwicklung der übernommenen Aufgaben.
weg, Herr Warnte!, au» Ihren Gedichten Möglichkeiten herauszu- holen, Herr Darnke!, daß man die Platz« kriegt, Herr Warnke. Pallenberg müßt« sie vortragen. Hat Jenaer   noch nie daran ge- dacht? Es liegt nicht viel a« dem Fetidruckdlchter Warnke und an dem nationalen Witzblatt.Kladderadatsch' Aber, Herr Warnte: es ist doch ein seltsam Ding darum, daß man, wohin man spuckt und guckt, man bei Euch keinen Karikaturisten findet, wie die von Link, ihn etwa in Georg« Groß  , und kein« Satiriker, wie die von Links ihn etwa in Theobald Tiger   haben! Was seid Ihr für fade Leute! Wa» pathetisiert Ihr in Satzanatoluthen, wo die von Links Feuer spritzen. Legt Euch schlafen, Ihr Rationalen   l Ihr könnt ja bloß pflaumen, aber lästern könnt Ihr nicht.
tanzert de, Deusschen ArbellersänGerbande,. Da» war eln fröhlich Treiben am Sonntag im Konzertsaal Friedrichshain  . Fünf verschiedene Chöre rangen da um die Palme, dazwischen musizierte dos Licbermann-Terzett, das Ganze umrahmt von zwei großen Gcsanochören. Es ist ein energisches, zielbewußtes Streben bei allen Chören zu erkennen, belohnt durch«in« Anteilnahme de, dicht- gedrängten Publikums, die wohltuend wirkte. Da ist dieW e d- d t n g e r Harmonie*,»«» kleiner Chor von höchsten, 30 Mann, dem leider etwas da» große Material fehlt. Aber Kurt Stock hat leine Sängerschaft fest in der Hand, klipp und klar kommt jeder Ein- satz, der Text ist ohne Programm absolut verständlich. Männerchor ,.L e r ch e* unter Rohrbach, dem tresflichen Gesanzchormeister, gibt sich technisch etwa» ungezwungen, die Intonation ist nicht immer rein, aber Schwung und Massenwirkung sind da. Der gemischt« ChorNorden* hat unter seinem neuen Dirigenten Paa, drin- gend mehr Männerstimmen nötig, singt etwa, ungedeckt, sonst ist alles in Ordnung. Zwei ganz vorzüglich» Perein« find der Männer- chor W e d d i n g unter Chorweister Heid und der Berliner Schubert-Chor«mter Päschte. Der erster« ist an gesanglicher Kultur dem letzteren etwa» überlegen, der zweite dem erster«» durch seinen wunderbaren, weit ausholenden Vortrag. ImWedding  * quillt etwa» rheinisch« Eangesfreudigteit, im Schubert-Chor sind nor­dische Tief«, verhaltene» Atme« im Piapo und ausbreichender Stur« im Fort« da» bemerkenswerteste. Heinrich Maurer  . Da, Marionetten kheaker Vresdener Künstler spielt seit mehreren Wochen im Drahme-Saal, Lützowstraße. und bat jetzt in seinem Spiel- plan auch einige Opern aufgenommen, die sich auf der Puppenbühne längst_ bewährt haben: Mozart  « SchäferspielV a st i« n und P a st i« n n e und Offenbachs  M ädchen von Elizond»*, zwei liebreizend anmutige, heitere und komikgesegnet«, unvergäng- lick)« Werte. Die Sovranpariien singt Shna Li» orsi kunstgerecht und seelenvoll, den Baßbuffo Gustav P o l z« n vollendet und mit köstlichem Humor: der Tenorist Max Schwalbe reicht gut für Offenboch au», für Mozart   schon weniger. Wie aber die Holz. figuren zum Sang in« Takt sich wiegen, wie sie tanzen und ihre Worte ernsthaft bekräftige«, da» ist nun zum Entzücke» gar. Dem Klavierspieler Hardi.Poj«ia«»k, alle Anerkennung.
�eiüenau Reichsgericht Naven. London  , 7. März.(Reuter.) Unterhau». In Beantwor- tung einer Frage, ob der Direktor und der Wertführer der R ock- stroh-Werke in Heidenau   bei Dresden   verhaftet seien, und ob Schritte unternommen würden, um ihre Flucht zu verhindern, sagte C h a m b e r l a i n, es sei vor kurzem die Nachricht einge- troffen, daß di« deutsche Regierung gegen die Familie Rockstroh und andere Mitglieder der Firma ein gerichtliches Verfahren ein- geleitet. Die Frage der gegen ein Entkommen dieser Personen zu ergreifenden Maßnahmen sei eine Angelegenheit, für die die deutsche Regierung verantwortlich sei. Auf eine weitere Frage, ob die britische Regierung den Obersten Rat ersuchen werde, der Veröffentlichung des Berichtes des Rechtssachverständigenausschusse» über das Verfahren vor dem Leipziger   Reichsgericht zu- zustimmen, erwiderte Chamberlain, der Oberste Rat werde über die Frage der Veröffentlichung um seine Ansicht befragt werden. Hurd fragte, ob die Aufmerksamkeit des Premierministers auf die antibritische und antifranzösische Propaganda gelenkt worden sei, die der drahllose Pressedienst in Nauen   über die ganz« Erde   verbreitet und welche britischen drahtlosen Mittel zur Perfügung stäirden, um diese unheilstiftende Tätigkeit zu bekämpfen. Chamberlain erwiderte. die Antwort auf den ersten Teil der Frage laut« bejahend. Drei Funksprüche mit britischen Nachrichten würden täglich vo« der Nach- richtenabteilung de» britische« Auswärtige« Amte» oerfaßt und sou der Funkenstation in Seafield ausgesandt. Sie wurden i« den meisten europäischen   Ländern und von den Scknfte« auf See auf- gefangen und weiter verbreitet. Di« Pollendung der Funken- station in Kairo  «erde e» hoffentlich ermöglichen, daß diese Funk- spräche nach dem fernen Osten übermittelt und dort in ähnsicher Weise verwendet Oürde»._ Um die Archive des d"C>rsop. Pari,. 7. März. l«TV.) Di« Liga für Menschenrechte hat beim Ministerpräsidenten Poineare nochmals beantragt, dem Bei- spiel von Deutschland   und Oesterreich zu folgen und die veröfsent- lichung der in den Archiven lagernden Akten über den Krieg»- Ursprung zu veranlassen. Dieser Schritt derLiga* stellt insofern einen gewissen Fort- schritt dar, als noch ver einem Jahre der vorstand de:Liga* sich beharrsich weigerte, einen solchen Schritt zu unternehmen, und die Frage der Kriegsschuld al»csuso jugee" bezeichnete. Diese Haftung rief bei einigen ihrer Mitglieder heftigste Proteste hervor. Eine Per- öffentlichung der französischen   Archive kann aber nur dann einen ge- schichtlichen Wert beanspruchen, wenn sie, ähnlich wie in Rußland  , Deutschland   und Oesterreich, von Sozialisten oder anerkannte« bürgerlichen Pazifisten, zumindest aber unter ihrer strengen Kon- trolle, erfolgt und nicht den an einer Vertuschung der wahren Tatbestände interessierten Strohmännern Poincarä» am Qua« d'Orsay überlassen bleibt. Unabhängige Zlunkerelen. An» Ostpreußen   wird uns geschrieben: DI« Berliner  Freiheit* wußte vor einiger Zeit zu melden, daß der Ortsverein Marien- bürg der SPD.   geschlossen zur USP. übergetreten sei und daß sich da, sozialdemokratisch« Sekretariat in Marienburg dar. aufhin aufgelöst habe. Diese Notiz entspricht nicht den Tat- fachen. Weder ist die betreffende Ortsgruppe zur USP. über- gegangen, noch ist da» Parteisekretariat aufgelöst worden. Tatsächsich ist vielmehr der SPD.  -Sekrctär von Marienburg noch Allcnst-in übergesiedelt, weil er infolg« vermehrter Arbeit seinen Wohnsitz mehr in das Zentrum des Bezirks oerlegen mußte. Es ist die alte Ge- schichte. Wenn man nicht mehr weiter weiß, fängt man zu flunkern an. Don einzelnen Orten abgesehen, ist die USP. inO st preußen zusammengebrochen. Dor kurzem erschien z. B. der Ge­schäftsführer derRsten Fahne des Ostens* in der Geschäftsstelle j unserer.'Königsberger   Polkszeitung* und fragt« an, ob dieRote Fahne* nicht in der Druckerei der.Königsberger   Polkszeitung* her­gestellt werden könne, da die unabhängig«Freiheit* in Königsberg   doch bald zusammenbreche« werde. Wenn die unabhängig« Parteiorganisation in Ostpreußen  «ine so stetige und er- freulich« Entwicklung nehm«« würde, wie die sozialdemokratische, hätte sie nicht nötig, zu solchen Mittel« zu greife«.
<i« Esperants-Znstitnt für da» devtsche Reich. Da» Reich»- nttaisterium de» Innern Hot da» bisherige Sächsische   Esperants. Institut in Leipzig   ermächtigt, fortan die BezeichnungEsperanto- Institut für da» Deutsche Reich* zu führen. Weitere behördliche Schritte zur Unterstützung der Arbeiten des Institut, stehen in Au»» ficht. Da» Institut bezweckt, den Elperanteunterricht besonders a« Schulen und Lehranstalten turch Heranbildung lmd Prüfung von Lehrkräften auszugestalten. Da» Parlament der Analphabeke». Der polnssch« Sesm, der Im Januar 191S zustand« kam, hat zwdr schan am 21. März 1921 die Konstitution beschlossen, will aber immer noch nicht «ehe«. Jetzt«erde« die Wähler bi» zum Oktober vertröstet. Mo« versteht kies« Seßhaftigkeit, wenn man au» der Biesitzer .Volksstimme*, dem Organ der deutsche  « Sozioldemokratte Pole««, erfährt, daß 00 Abgeordnet« diese» Musterparlament» An- alphabeten sind. Sie und viele andere fürchten, nicht«iedergewähft zu werden und erklären sich daher sür vorläufig unentbehrlich und unabsetzbar. Ein würdige» Seitenstück zur alten polnischen Konsti­tution, nach der»in« einzige Stimm« genügte, u« diesen Beschluß zu verhindern. Da, Grabdenkmal für.?rank TWdkttnd. Für die Grabstätte Frank Wedekind  , aut dem Münchener Wald'nedbos hat Benno Elkan  , der Frankfurter   Bildhauer, da» Denkmal geschaffen. E, ist auf einem niedrige« Stufensockel eine schlanke"Säule aus gelblichem Untersberger Marmor. Ei« trägt vor« ein Bronzemedalllon mit dem Profittildm» de» Dichter» und oben auf»ergoideter Kugel einen bronzenen Pegasus. Besonder, charatteristzsch für de« Dichter der«Kulu* und de» Hjdalla* scheint uns dieser venlstein nicht gu sein. Die elettrlsierke Stadt. Ersta, milche Berichte über eine atm». sphärische Erscheinung, die der außerordentlichen Kälte diese» Jahre» folgt«, kommen au» der Siadt Tonana in Alaska  . Die Luft war ganz ruhig und trocken und stark mit Elektrizttät geladen. Wenn sich zwei Personen die Hand schüttelten, so empfingen sie»einen starken Schlag und hatten ei« brennende» Gefühl durch de» ganze, Körper. Manner, di« ihre Frauen küßten, empfingen ebenfall» einen heftigen elektrischen Schlag. Di« Telegraphen- und Telephondräht- surrten so laut, daß e, aus viele Kilometer hin hörbar war. Auch die Tiere schiene« unter diese? elektrizttät der Luft zu leiden. Hunde. die sich berührten, flohen heulrnb auseinander: die Raben krächzte» ängstlich. Diese Elektrisierimg der vtndt dauerte mehrere Stunde» und wurde»an einer prächtigen Erscheinung de» Nordlicht« gefolgt.
Epielvlanänbernng. Ttt stir strettaa«ngelehte Vorstellung»on .Robert und Lerhom' i« D« n t f A e n Opernhaut«uz»eze« Erkrankung durch»Vi« Fledermeut' ersetzt»erden. Nie Eröffnung der gkosslschen VüstneVgnnfkn«llanska" fWipderwZnvlhen'«in Kurfiirstenoimw st? findet«« V»»>ner«t«o.». Vliir», obeud» 6'!, Uhr. fi«it. stur Rngiidru!-« gelanze» U fffti#e unter Nezi« von D. Z>!,nk, und ist. Vsisl«»«ttz(Motkiuer Künstler-ltzealcr). ?«» Lessiug»Zchenter tz,t stran» Berftlo neue» Brn», .5?» rf» j 1 1« n«' und Ionchi«»on»er Goltz' riagtbi« .»ater»nd»otzn* zur«uGvtzrung»»»erden.