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nüßig und mit aller Rraft an der Wiederherstellung einer mag, finden lassen. Daher ist eine Durchführung der gleitenden, bundes. Es tönne feiner Gewerkschaft vorgeschrieben werden, meri wahren deutschen Boltsgemeinschaft" zu arbeiten. Auch der Lohnstala unter ausreichender Berücksichtigung effer wirtschaftlichen, sie zu delegieren habe. Es handle sich auch nicht um die Berfon Industrielle müsse heute aktiv an der Staatsleitung fachlichen, örtlichen und persönlichen Verhältnisse nicht möglich. Sie Mennes und um den Streif der Reichsgewerkschaft, sondern um eine teilnehmen, da die bindende Kraft des Obrigkeitsstaates" würde, wenn durch zentrale Maßnahmen oder gar durch gesetzlichen grundsägliche Frage. Was heute Menne passiert, tönne fehle. Die Arbeitnehmer sollten nicht der egoistischen 3wang erfolgt, eine ernstliche Störung des gesamten, in natürlicher morgen einem anderen widerfahren. Das Disziplinarverfahren sei Praris des Sozialismus" nachlaufen. So nebenbei Entwicklung aufgebauten Systems fachlicher und örtlicher Tarifver- zwar eröffnet, aber es liege noch kein Urteil vor. Ministerialdirektor wand der Redner dem christlichen Stegerwald einen träge nach sich ziehen und deshalb den Wirtschaftsfrieden nicht v. Schlieben antwortete, daß die Staatsautorität gewahrt werden müsse und deshalb der Standpunkt der Regierung gegeben sei. Da Kranz der Anerkennung. Ob dieses Lob aus Unternehmer- fördern. munde dem christlichen Gewerkschaftler besonders angenehm Wenn die gleitende Lohnstala, so heißt es weiter, nach eine Verständigung nicht herbeigeführt werden fonnte, wurden die flingt, wollen wir dahingestellt sein lassen. vorliegenden Erfahrungen vereinzelt in eng begrenzten Fällen Verhandlungen abgebrochen. Festgestellt wurde noch, daß Menne Den legten, Vortrag hielt der deutschnationale auch ohne Nachteil zur Anwendung fam, vielleicht sogar während seiner Tätigkeit als Vorfizender der Reichsgewerkschaft vom Reichstagsabgeordnete Edler v. Braun, der die Einwirkung gewisse Vorteile geboten haben mag, so tann sie doch Reichsverkehrsminifterium beurlaubt ist und Gehalt von der des Versailler Vertrages auf die deutsche Sozialpolitik besprach aus den dargelegten Gründen weder für die Privatindustrie, Berkehrsverwaltung nicht bezieht. Ebenso ruhen seinen Benfionsund ankündigte, die ungeheuerliche Belastung der deutschen noch für die von denselben Voraussetzungen wirtschaftlicher ansprüche. Die Reichsgewerkschaft hat den in solchem Fall vom Bolkswirtschaft durch den Vertrag müsse zum Verlust aller Lohngestaltung abhängige Staatsverwaltung und Staatswirt: Reichsverkehrsminister geforderten Revers unterzeichnet, in dem sie fozialen Errungenschaften führen. Ein Wiederaufbau sei nicht schaft als allgemeines Entlohnungssystem übernommen fich bereit erklärt, die durch Unfall und Pensionierung dem Reidje entstehenden Untosten selbst zu übernehmen. möglich, wenn die Bestimmungen von Versailles und die Re- werden und ist deshalb abzulehnen. parationen bestehen blieben. Folglich: Man muß die Reparationen verweigern! Das sagt zwar Edler v. Braun nicht so deutlich, aber er läßt es durchbliden und fordert dabei, daß der Zusammenhalt des deutschen Boltes um fo fefter" werde, je größer die Not sei.
Bei der ganzen Veranstaltung hätte etwas gefehlt, wenn nicht zum Schluß noch Dr. Stresemann aufgetreten wäre, um gewiffermaßen das Fazit aus den Erörterungen zu ziehen Auch er predigt die" Boltsgemeinschaft" und lobt so nebenbei Hugo Stinnes als eine Führerpersönlichkeit der deutschen Wirtschaft.
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Boltsgemeinschaft" ist ein sehr schönes Wort, das indeffen einen unangenehmen Beigeschmad befommt, wenn es demonstrativ gebraucht wird gerade von jenen Kreisen, die bis zum Kriege und weit in die Kriegszeit hinein den fraffe sten Herrenstandpunkt gegenüber den Arbeitern und ihren Organisationen vertreten haben. Niemand in der Welt hat sich eifriger bemüht, die Richtigkeit der Leh ren von Karl Marg immer aufs neue zu erweisen, als gerade die deutsche Schwerindustrie. Mit einer gewollten Absichtlichkeit hat sie den deutschen Arbeitern die Notwendigkeit des Klassentampfes eingehämmert. Wenn diese felben Industriellen jeßt nach der Revolution so freundschaftlich von Arbeitsgemeinschaft" und" Bolts gemeinschaft" sprechen, so wird mancher unwillkürlich an die bekannten Trauben erinnert, die der Fuchs nicht zu erreichen
Kapps Bedingungen.
Die Frage hat in der Tat grundsägliche Bedeutung. Es ist früher häufig vorgekommen, daß private Arbeitgeber bestimmte Gewertschaftsvertreter als Berhandlungsteilnehmer ablehnten. Die Heute wird uns der Wortlaut des von Kapp an das Gewerkschaften haben sich stets entschieden gegen ein solches BerReichsgericht gesandten Schreibens bekannt, in dem er um fahren gewandt. Erst seit der Revolution haben sich die ArbeitReichsgericht gesandten Schreibens bekannt, in dem er um freies Geleit nachsucht. Dieses Schreiben enthält noch geber zu einem anderen Standpunkt bequemt. Würde die Regieunverschämtere Bedingungen, wie man nach dem rung der Republik nun auf oen, von den Privatfapitalisten per laffenen Standpunkt treten, so sind ernsthafte Differenzen zwischen in den„ Dresdner Nachoffentlichten Briefe der Regierung und Gewerkschaften zu erwarten, die schwerwiegende muten fonnte. Hier ist sein Wortlaut: 101 Folgen nach sich ziehen tönnen.
Der Steuermantel.
Innerhalb der Spikenorganisationen haben im Laufe Hiermit beantrage ich auf Grund der§§ 117 ff., 337 Gt30. des heutigen Vormittags über die Angelegenheit teine neuen Ber gegen Stellung einer Sicherheit von 100 000 Mark und handlungen stattgefunden. Erst um 1 Uhr treten die Spitzenverbände gegen Uebernahme der Berpflichtung, mich jederzeit zur Verfügung zusammen, um sich über ihre weitere Haltung schlüffig zu werden. der Gerichte zu halten, mir freies Geleit und Berschonung von der Der Sechserausschuß, der vor Beginn der Berhandlungen gebildet Untersuchungshaft, unter Abstandnahme von jeder Durchsuchung wurde und dem je ein Mitglied der Spigenorganisationen angehört, meiner Person und meines Reisegepädss bei Uebertritt über die sprach heute Dormittag beim Reichsfangler deutsche Grenze und während meines Aufenthalts in Deutschland Dr. Wirth vor. Aufgabe des Sechserausschuffes ist hauptsächlie, bis zum Abschluß des Hauptverfahrens sowie von der Beschlagnahme die Verbindung zwischen den einzelnen Organisationen aufrechtbei mir geführter Reiseeffekten, Bücher und Schriftftüde in dem ge- zuerhalten. nannten Zeitraum, jedoch unbeschadet der zollamtlichen Bestimmungen zuzusichern. Kapp, der als Dr. h. c. und Königlich preußischer Geh. In den Bereinigten Steuerausschüssen des Reichstages murde Oberregierungsrat" unterzeichnet, wünscht Antwort an einen heute ber Gefeßentwurf über Aenderungen des Finanzwesens( loge Leipziger Anwalt und Benachrichtigung durch den deutschen nanntes mantelgese) beraten.§ 1 biefes Gesetzes bestimmt, Gesandten in Stockholm . Diese Benachrichtigung ist inzwischen daß die Reichsregierung für diejenigen Kredite, die für das Rech erfolgt. Der Untersuchungsrichter beim Reichsgericht hat, wie nungsjahr 1922 bereitgestellt sind, und nicht für die Berkehrsanftalien wir schon mitteilten, den dreisten Antrag Rapps abgelehnt, bestimmt sind, Mittel im Wege einer in Reichsmart einzuzahlenben, meil, wie es wörtlich heißt, allein die bedingungslose in den ersten drei Jahren unverzinslichen 3 mang sanleihe in Gestellung des Angeschuldigten als der Sachlage ent- Höhe von einer Milliarde Goldmark flüssig machen soll.§ 2 fahreibt Der große Ausschuß der Bereinigung der Deutsprechend erachtet werden kann und im übrigen der Grund für vor, daß die vierzehn Steuergeseze, someit nicht in ihnen schen Arbeitgeberverbände hat sich mit der im den Haftbefehl fortdauert." Diese Entscheidung ist in poller etwas anderes bestimmt ist, einheitlich, zugleich mit dem ManReichsarbeitsministerium, im Reichstag und in der Presse in lebereinstimmung Oberreichstelgejet, in Kraft treten. der legten Zeit vielfach erörterten Frage der gleitenden Lohn- a n malt gefällt worden. sfala" eingehend beschäftigt und hat seinen Standpunkt folgendermaßen festgelegt:
vermochte.
Gegen die gleitende Lohnfkala.
mit dem
Die unterbrochenen Verhandlungen. Ueber den Abbruch der Verhandlungen zwischen Regierung und Gewerkschaftsvertreter über die Erhöhung der Bezüge des Berfonals wird uns noch berichtet:
Für die Demokraten erklärte Dr. Bachnicke die Zustimmung zum Mantelgefez. Abg. Bernstein( Soz.) bemängelte, daß der Gesetzeniwurf nicht die Termine für die Einführung der Zwangsanleihe enthält und stellte fest, daß der größte Teil der Anleihe 1922 erhoben werden soll. Abg. Helfferich( Dnat. Bp.) und der Unabhängige en te begründeten ihre ablehnende Stellung zum Ge fehentwurf. Abg. Dr. Becker( D. Bp.) stellte fest, daß seine Pariei ich die Bedingungen nicht aus der Hand nehmen laffe, mit der sie das Kompromiß abgeschlossen habe. Die Abstimmung ergab eine Mehrheit für das Gesch, die Deutjó nationalen, Unabhängigen und Kommunisten stimmten bagegen.
Die Lohnhöhe fann sich nicht lediglich nach den Lebenshaltungskosten richten, sondern ist in besonderem Maße von der Leistung des einzelnen Arbeiters, der Art seiner Arbeit, den Berhältnissen des Unternehmens und der wirtschaftlichen Gesamtlage Die Verhandlungen wurden sehr fachlich geführt und verliefen abhängig. Ist es schon danach grundsäßlich falsch, die Lohnhöhe bis zum Abend ohne jeden zwischenfall. Wie bei den früheren Berlediglich auf einen Lebenshaltungsinder einzustellen, so birgt das handlungen, so machten sich auch diesmal getrennte Sonderbera Syftem automatischer Lohnfeftfehung außerdem die große Gefahr in tungen notwendig. Gegen Abend fanden zu ziffernmäßigen Borfich, daß es das eigene Berantwortungsgefühl bes schlägen zur Einkommensverbesserungsvorlage erneut getrennte A- beiters beim Streben nach höherer Entlohnung verringert oder gar Beratungen stattd beseitigt und damit die Arbeitsmoral und die Arbeitsleistung In der Sondersitzung der Verhandlungskommission wurde der ungünstig beeinflußt. Es würde sich auch gar nicht vermeiden lassen, Fall Menne erörtert und beschlossen, dem Ersuchen des Berhand- Der Staatsfommissar für öffentliche Ordnung teilt mit: daß automatisch eintretende Lohnerhöhungen eine ungünstige Ein- lungsleiters v. Schlieben, Menne von den Verhandlungen aus- Der deutschnationale Abgeordnete Brosium hat im Haushaltswirkung auf die Preisgestaltung der gesamten Lebensbedürfnisse zuschließen, nicht statt zugeben. Als dann die gemeinsame Be- ausschuß des banerischen Landtages am 9. März d. J. haben, da sie zu einer ebenso automatischen Berteuerung der gesamten ratung wieder aufgenommen wurde, erklärte Ministerialbirektor u. a. behauptet, daß die Gelder des Staatsfommiffars für öffentliche Lbenshaltung führen und so wiederum Anlaß zu neuen Lohnsteige- v. Schlieben, daß er einen Bertreter der Gewerkschaften im Saal Ordnung für die Bespigelung Bayerns von einer berüchtigten rungen geben. Neben diese sozialen und wirtschaftlichen Gründe sehe, gegen den ein Disziplinarverfahren schwebe und mit Schieberfirma in Köln stammten. Ich wiederhole nabrüd gegen die Einführung der gleitenden Lohnffala tritt das weitere Be- dem die Regierung nicht verhandeln fönne. Die Gewerkschaftsver- die bereits einmal von mir abgegebene Erklärung, daß ich reiner. denken, daß ein fester ,. von fünftigen Entwicklungen unabhängig treter betonten demgegenüber, daß menne nicht als Unterlei Angestellte, Agenten oder Spizel weder direkt noch indirekt in bleibender Ausgangspunkt für die zeitliche Gestaltung dec gleitenden gebener des Berkehrsminifteriums an der Verhandlung teil- Bayern befchäftige und betone dabei ausdrücklich, daß das Staats. Löhne fehlt und daß sich faum einwandfreie und praktisch brauch- nehme, sondern in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Reichsge- fommiffariat für öffentliche Ordnung von teiner privaten bare Inderzahlen, auf welcher Grundlage man sie auch errechnen wertschaft und gleichzeitig als Unterhändler des Deutschen Beamten Seite Geldmittel erhält.
Staatstheater.
dt.
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D. C. H.
Auch die Darsteller, Lina Lossen als Genofeva, Müthel und einem ganz großen Schluß; fie eine über Erwarten frafinolle „ Genofeva", Schauspiel von Ludwig Berger. in der Figur des Bischofs, mit soviel Hingabe und Kraft, die sie für loser und irrer sich in ihr Lügengewebe verstrickend. Nach ein paar als Golo, Decarli als der Landgraf und Stahl- Nachbaur Frau John, verbiffen auf ihr Ziel losgehend und dann immer hilf. ihre Rollen einsetzten, fonnten das Unbefeelte nicht zum Leben per toten Stellen in den ersten Alten begann die Luft dieses Milieus zu helfen. Der Beifall, der nach dem ersten Teile folgte, war am Schluffe schwingen, bis man im vierten und fünften Att vergaß, daß man im Der junge Autor, der hier zum ersten Male auf einem Berliner ftumm. Die Inszenierung, für welche gleichfalls Berger zeichnete, Theater erscheint, ist offenbar von Hebbel start beeinflußt. Nicht hatte alles Denkbare getan. In dem Rahmen, den die mit jtim Theater war. Die Zuhörerschaft ließ sich von diesem Hauptmann, timber nur, daß sein Drama den gleichen Namen wie eine Bühnendichtung mungsvoller Nuhung expressionistischer Melodien entworfenen expressionistischer Melodien entworfenen ber trotz allen hilflosen Repräsentationsreden doch unser Hauptmann des berühmten Meisters trägt, denselben alten Sagenstoff behandelt, Bühnenbilder César Kleins um das Ganze woben, trat eigen bleibt, mitreißen und dankte mit endlosem Beifall. auch die Art, mit der er an ihn herantritt, in die Ronturen der Legende artige starte Phantasie zutage, die zu dem bloß Phantastischen des dem Wesen dieser fremde Züge hineinzeichnet, gemahnt, dem Willen Werkes in ausgesprochenem Kontrast stand. nach, an jenen. Leider aber nur dem Willen nach. Hebbels Phantafie, den Schurken Golo, den der zum Kreuzzug ausziehende Landgraf ahnungslos vertrauend als hüter seiner Gattin Genofeva einfegt, uns dadurch menschlich näher bringt, daß er ihm feine ruchiose Berblendung aus dem Keime einer überschwenglich großen, ursprünglich edlen Leidenschaft erwachsen läßt, verändert Berger vollends die Züge der Figur. Sein Golo ist ein schmachtend sentimentaler Berther, der es an Reinheit der Gesinnung mit Genofeva felber aufnehmen fann. Alle Boraussetzungen und Grundlagen, auf denen die Geschichte fußt, werden geradezu auf den Kopf gestellt. Warum dieser himmelblaue Schwärmerjüngling, dem schon der Ge banke, die geliebte Frau sich werdend zu erobern, eine Befleckung heiliger Gefühle dünft, Gelo und seine Angebetete Genofeva heißt, bleibt schleierhaft, verstimmt als Willkür paradoxer Laune. Boetische Freiheit darf nicht ins Bodenlose schweifen, und wenn wir auf den Bahnen, die der Dichter führt, die Wirklichkeit, und fei's auch nur die der Sage, vergessen sollen, muß er dem Hörer etwas bieten können, das das Bergessen lohnt.
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Das Kabarett das Theater der Zeit. Noch nie hat es in Berlin so viele Kabaretts gegeben wie jetzt, und dabei merden inmer noch neue aufgetan. Auch die Konzentrationserscheinungen, bie wir Auch dieser Abend der Bolfsbühne gehört zunächst dem Re- vom Theater fchon länger fennen, ftellen fich bereits ein. Das„ vor nehme" Kabarett, das mannigfaltige Bühnengenüffe zum Sett und giffeur Jürgen Fehling . Vielleicht fühlte er, daß es schwerer fei. Souper hinzufügt, fcheint ein Stüd Zukunft unseres Theaters zu ein Ensemble naturalistisch leben zu laffen, als eine Reihe von De- fein: der neue großstädtische Reiche und der Provinziale, der Berlin flamatoren rhythmisch zu gruppieren, und bei der Arbeit an den erleben will, mag nicht den ganzen Abend mehr troden und nüchtern Ratten" wird es ihm wohl bewußt geworden sein, daß der soge langweilige" Dramen ansehen. Er sucht attivere und furzmeilige nannte Naturalismus für den Regiffeur die bedenklichsten Probleme Formen der Reaktionsauslöfung. Das vornehm ausgestattete birgt. Nun Fehling hat auch diese Aufgabe gelöst. Und der Wucht neue Heim des Schwarzen Katers", das Freitag in der von„ Masse Mensch ", der Bizarrerie von Tricks Gestiefeltem Kater" Friedrichstraße eröffnet wurde, gibt Anlaß zu diesen Betrachtungen. Das deutsche Kabarett ist in einem Uebergangsstadium. Es Schließt sich diese Lösung der„ Ratten" würdig an. Daß er gerade pendelt zwischen altem und neuem. Nirgends hat es die Resolutheit dies Hauptmannsche Wert ausgewählt hat, sei ihm besonders gebantt. bes russischen, das ganz auf Farbe eingestellt ist. Das übermäßige erftens weil man dieses von menschlicher Substanz überquellende Menu des Raters bringt neben fentimentalen Biener Langcouplets, Etüd Berliner Leben nicht oft genug sehen kann, zweitens weil er die erledigt sein sollten, befte Berliner Bergangenheit: Claire aleine ganze Reihe von Darstellern zwang, vom hohen Gaul des Jam- doffs unverwüstliche. duftige Berliner Gesänge, die nie ihren Reiz Doch dieser Golo bleibt ein Gespenst, aus dessen Tun und Reden bus herabzusteigen und berlinisch zu reden. Dies sowohl wie die verlieren, aber auch nicht mehr neu find, dazu ein Wiener Stegreif kein Hauch von treibend innerer Notwendigkeit uns anweht. Er Umstellung von den klassischen Echablonenfiguren auf charakteristische witbold und Humoristen, der den ganzen Abend auszufüllen imftande teilt in dieser Hinsicht das Schicksal aller anderen Figuren, die stets Typen entlockte dem Ensemble, das nun allmählich wirklich ein En- wäre und Kontakt herstellt, Hans Kolischer und wenn's gegen das Gegenteil von allem tun, was man erwarten würde. Der Landgraf Siegfried, der so zart besaitet ist, daß er aus Furcht die ab- semble wird, ganz neue Töne. Fehling awingt seine Leute, aus sich Uhr geht: das start behofte, fünstlerisch auch nicht aufregende( ehemalige Nadt) Ballett Celly de Rhendis. Der Konferencier Krüger göttisch geliebte aetherische Gemahlin durch seine finnliche Begier herauszugehen. Er macht aus dem Humoristen Leopold einen hat eine fabelhafte faltfchnäuzige Bih - und Reimischnit. Was fonst zu fahreden, für lange von ihr scheiden mill, gerät dann auf die bloße prächtigen aiten pathetischen Paftor Spitta, aus dem ursprünglichen Diseusen und Rezitatoren losgeht, ist nicht gerade fortreißend. Nachricht von Golos Berderbtheit in solche Raserei, daß er ohne heroischen Liebhaber alden einen ausgezeichnet nuancierten jun- Friz Witte rast eine Moskauer Bision herunter, bie das Geftpubli. einen Versuch der Prüfung seinen Knechten befiehlt, Genofeva wie gen Spitta, dem man über alle Unbeholfenheit hinweg Sympathie fum grufeln macht. Aber ein wahrer Dichter entfchuldigt für vieles ihr Kind beiseite zu schaffen. Der Knäuel dieser Szenen, in denen bewahrt, aus der Heroine Mary Dietrich eine glänzende Morphi- Seichte: Ringeln at macht sogar die Banaufen aufhorchen mit obendrein ein Briefter als fünftiger Rächer und Richter figurierend nistin und Talmigräfin Knobbe. Er zwingt die mädchenhafte Lucie feinen Turngedichten und Strophen des Stellungslosen. auftritt, verwirrt fich derart, daß ohne Erinnerung an die Umriffe mannheim in die Piperfarda hinein, hier freilich nicht mit gander Sage ein Folgen überhaupt unmöglich wäre. Golo, der Unschuldsmann, der zunächst geflohen, sucht Genofeva, die mit ihrem 3em Erfolge, aber doch auch hier Neues herausholend. Er entdeckt Kind gerettet im Walde haust, noch einmal auf, um sich dann in sogar eine Begabung, die bereits seit Jahren an der Boltsbühne tätig ein besseres Jenseits zu befördern. Beseeligt empfängt die dann ist: Heinz Hilpert , dessen Bruno Mechelfe zu den stärksten Einden reuigen Gemahl, der um Verzeihung bittet. Aber der Schuldige drücken des Abends zu zählen ift: wirklich und wahrhaftig ein Gefann sich dem reinen Wesen nicht vereinen. Als sie erfährt, daß er wächs aus Berlin N. von erschütternder Wirklichkeit. Zu Klitschs die heilige Hirschkuh, die ihr Kind gefäugt, erfchoffen, bricht fie tot schleimigen Quarquaro und der begabten kleinen nkobbe Dora Bere zufammen. ons dann das weniger scharf gesehene Borderhaus mit Georg Augufto, Marianne Bratt und ber zarten Clare Roll mann, und über allen das Ehepaar John mit ay hier und der ehdmer: er zunächst ganz Biedermann mit später Baterfreude voller Humor, und dann in furchtbarer Enttäuschung explodierend( Stlosterfir. 36) statt.
Wenn der lyrische Schmung der Sprache und eine gewisse Bühnenplaftt? der Situationen zuerst ein Interesse erweďte, cerior sich dieses dann in dem verworrenen weiteren Berlauf, der den gleichen Mangel einheitgebenden Gestaltungsvermögens zeigt, an bem die meisten Dramen unserer Jüngeren kranten.
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Erstaufführungen der Woche. Mith. Trianonth.: Der Bultan". Donnerst. Rammerspiele: Der Bertrag von Nizza ". greit. Deutsches Theater: Chrno von Bergerac. Count. 19. 11. Neues Bolts- Theater: Bersepbone. Urania Vorträge. Sonnt., Mont.:.3m Kampf mit dem Berge Dienst.: Die àgypt. Pyramiden Mittw., P: of. bbardt: Burgenfahrten im Rheinland Donn.( ous vertauit). Freit.;" under des Sneeschubs. Connab., Bros. Goerte:„ ultnr und Natur der Mart Brandenburg." Museumsführungen finden Sonntag 9, Uyr durch Direktorial beamte im Staiſet- Friedrich- Museum( Deutſche Bildwerke) im Neuen Muleux( ägyptische Abteilung) und in der Sammlung für deutsche Boltstunde