Die Notwohnung im Bauernschrank.
Ein nächtlicher Sput im Warenhaus. Eine Dieb saffäre, die eines gewissen humoristischen Beigeschmacks nicht entbehrt, beschäftigte gestern das Schöffengericht Berlin- Mitte.
Die Umsatzsteuer angenommen.
Den Reichstag befchäftigte gestern zunächst das Gesetz über die Bereinigung Pyrmonts mit Preußen.
die Steuerberatung
Eines Nachts machte einer der im Warenhause Wertheim an- Der Ausschuß schlägt por, sich auch für die Bereinigung albeds gestellten Wächier die Runde, als er ein sonderbares Aechzen und mit Preußen auszusprechen; sie wird mit dem Gesez ange- heitliches Zollgebiet. Der aus dem Jahre 1919 stammende polnische Stöhnen vernahm, welches hin und wieder mit unheimlich hohl nommen unter Ablehnung einer Entschließung der KPD. zugunsten Bolltarif, dem die Freie Stadt Danzig nunmehr unterſtellt ist, ist Ein oberflächlicher Einflingenden Schnarchlauten abwechselte, um dann plöglich zu ver- der Einverleibung der versprengten Teile Oldenburgs, Braunschweigs dem alten russischen Zolltarif nachgebildet ftummen. Alle Bersuche, dieser sonderbaren Erscheinung auf den und Anhalts, der Abtretung des Gebietes von Schmalkalden an blid in ihn überzeugt von seiner Rüdständigteit. Durch die Grund zu kommen, waren vergeblich, so daß sich der Wächter einen Thüringen und Aufhebung der Selbständigkeit anderer Zwergstaaten. Entwertung der polnischen Mart reichen dem polnischen Staat die Darauf wird im Tarif feftgefeßten Zollfäße nicht aus, um diese auf dem Wege Kollegen zu Hilfe holte. Beide stellten fest, doß die unheimlichen der Verfügungen ändern zu fönnen, hat man Zollmultiplikatoren Töne aus der ntiquitätenabteilung tamen. In einem alten Thürin ger Bauernschrank entdeckten sie schließlich den„ Spulgeist". Dort fortgefeht beim Rapitalvertehrssteuergeset, das in sich lag schlafend und schnarchend der jetzige Angeflagte Kaufmann Erich die Gesellschafts-, Wertpapier, Börsenumfah, Aufsichtsrats- und Bersailler Friedensvertrag Danzig aufgezwungen wurte, gefchmadRoschinski, der unter dem Verdacht, sich in diebischer Absicht Gewerbeanschaffungssteuer vereinigt. Die Rapitalverkehrssteuer foll voller zu machen, find durch ein Busakablommen vom 21. Dezember in das Warenhaus eingeschlichen zu haben, verhaftet und in das all das erfeffen, was durch die übrigen Gefehentwürfe noch nicht er- 1921 zum Wirtschaftsabkommen zwischen Danzig und Bolen für Moabiter Untersuchungsgefängnis eingeliefert wurde. Von Rechts- faßt wurde. Der Reichsstempel soll durch die Gesellschaftssteuer von Danzig auf einen geringen Lell von Waren Rontingente feftanwalt Dr. Brandt wurde die baldige Freilassung durch ten in 5 auf 7% Pro3. erhöht werden, ermäßigt bei Gesellschaften in. b. 5. gesetzt worden, bie eine 25-75proz. Sollermäßigung verfehen. Nach weis erwirkt, daß R. lediglich ein Opfer des Wohnungs- mit einem Stammfapital bis zu 100 000 m. auf 3 Broz. Die Wert$ 1 des Abkommens find die Rontingente nur für den Danziger Be amts sci. Er habe bei einer nach auswärts verzogenen Familie papiersteuer fetzt für Obligationen einen Steuerfaß von 4 Proz. fest, darf eines Jahres bemessen, doch müssen die Einfuhren der auf gewohnt und von dem Wohnungsamt nicht rechtzeitig ein anderes für inländische Schuld- und Rentenverschreibungen Proz., für aus Stontingent bezogenen Waren bis zum 30. September 1922 bemir?! möbliertes Zimmer zugewiesen erhalten, so daß er obdachlos war. fändische 2 Broz. und für die übrigen Wertpapiere 7½ Proz. Die sein. Festgelegt sind diese Warentontingente trog brei Im Erfrischungsraum des Warenhauses sei er auf den Gedanken Börsenumfazsteuer mill die Privatgeschäfte an der Börse besonders monatigen Bestehens bes Abfommens bisher noch nicht gekommen, in dem Schrant zu übernachten. Es liege also auch besteuern. Die Aufsichtsratssteuer beträgt 20 Broz. der Aufsichts. Maschinen mit Zubehör für Danziger Industrielle, Gewerbenicht einmal Hausfriedensbruch vor, da K. nicht widerrechtlich ein ratstontiemen. treibende, Handmerter und Landwirte, die ihre Betriebe auf die gedrungen fei. Das Gericht schloß sich dieser Rechtsausführung an Der Ausschuß beantragt Ablehnung der Gewerbeanschaffungs veränderten wirtschaftlichen Berhältnisse einstellen oder neue Be und sprach den Angeklagten auf Kosten der Staatstaffe frei. Steuer. triebe aus gleichem Anlaß aufnehmen, werten bis zum 31. Dezem Die Abgg Bernstein( Sc.), her( U. Soz.) und ber 1922 zollfrei in das Gebiet der Freien Statt Danzig hereinge Roenen( Romm.) fordern Berschärfung der Steuerfäße, u. a. auch laffen. Nach Ablauf des 30. September 1922 bzw. 31. Dezember Erhöhung der Aufsichtsratssteuer auf 50 Pre3. Dies wird abge- 1922 tritt der polnische Zolltarif mit seiner vollen Schärfe in Kraft. lehnt und die Vorlagen merden angenommen.
Es folgt dann die zweite Beratung der Novelle zum Umsatzsteuergesetz.
Sympathieverfammlung für Profeffor Nicolai. Aus Anlog ber Abreise des Prof. Nicolai nach Argentinien hatte der Bund Neues Baterland zu einer Bersammlung unter der Leitung v. Gerlachs eingeladen. Der Saal war dicht gefüllt. Ein Verfuch zu einer Genendemonstration wurde im Reime erstickt. Als erster ergriff D. Gerlach das Wort zu dem Thema:„ Der Fall Nicolai und die Der Ausschuß beantragt eine Erhöhung auf 2 Broz. Die Inferaten auswärtige Bolitik." In Berfolg dieses Themas sprach Dr. Wehsteuer foll nach der Höhe der Inserateneinnahmen geftaffelt werden. berg als Völkerrechtslehrer über die Bedeutung der deutschen Pro Steuersak bei den ersten 200 000 m. der Einnahme innerhalb eines fefforen im Lichte des Völkerrechtes. Die juristische Unhaltbarkeit Kolenderjahres 1 Broz, erhöht fich bei den nächsten 200 000 m. auf des Senetsipruches gegen Brofessor Nicolai beleuchtete unter starfem 1½ Broz. von den nächsten 200 000 m. auf 2 Brez, von den weiteren Beifall Rechtsanwalt Dr. Schweizer. Profeffor Nicolai hielt 200 000 m. werben 2½ Brez.. von abermals 200 000.. 3 Proz. eine Abschiedsansprache, in der er gegen die Berliner Universitäts - urd von den nächsten 100 000 m. 3½ Prez. und darüber hinaus professoren polemisierte. Schließlich wurde eine Refolution ange 4 Brez. erhoben. nommen, in der gefordert wurde, daß der Landtag sich mit diesem Fall beschäftige.
Die Hotelsteuer erhöht sich auf 10 Broz, menn das Entgelt für den Tag oder die Nacht 40 m. oder mehr beträgt. Zur Lurusumjahsteuer
Der Gau Berlin des Bundes Deutscher Miefervereine weift darauf hin, daß es angesi bis der Erhöhung der höchst mieten hat der Ausschuß beschlossen, die Bestimmungen über die Abgrenzung auschläge von 120-180 Broz. Aufgabe der Aufsichtsbehörden der lurussteuerpflichtigen Gegenstände wesentlich einzueinzu fein werde, den Beschluß zu beauft inden und die Höhe der Zu- schränken, wobei die hochwertige deutsche Arbeitsleistung fchlane auf das ridnige Maß zurückzuführen. neu zu schützen ift. Falls die neue Fassung nicht bis zum 1. Oktober d. 3. dem Reichstage vorgelegt wird, sollen die Borschriften über die Lurussteuer außer Kraft treten. In der Debatte sprach nach Oppositionsrednern, wie Dr. Breit scheid( USP.) Abg. Harfleib( Soz.):
Arbeitsgemeinschaft fox. Elternbeiräte des 12. Berwaltungsbezirks. Freitag, den 24. März. abends 7, 11hr, findet eine wichtige Eizung fämtlicher Elternbeiräte im Klassenzimmer, Gymnasium Stegliz , Heefeftraße, ftatt. Besprechung wegen Neuwahl.
Deutsche Friedensgesellschaft. Ortsgrubbe Berlin . Freitag 7 11br im Bingeisaal des Rathauses, Königstraße, Borting des Genossen Pfarrer fiemus". Disfusion.
Frante: Die Enfchränkung der Staatssouveränität durch den Bazi
Sinfoniekonzerte in Köpenick . Mit dem Blüthner Drefter wird unter Leitung des Herrn Musildire'tors eint. Haney, des Gründer der Köverider Einioniid en Bolls'onzerte, die jest bie Depu tation für Stunit und Bildung des Verwaltungsbegirls Köpen d übernommen bat, am 29. März, abends 8 Uhr, im Cibolungsbause Epindlersfeld in Köpenid ein Sinfoniekonzert Liszt Wagner - Abend stattfinden.
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Meine Bartei fann fich mit dem Gedanken und dem Brinzip der Umfahsteuer nicht befreunden Wenn sie aber trotzdem dafür stimmt, so darum, weil wir im gegenwärtigen Augenblick unter einem bestimmten Zwange handeln. Wenn man sich schon einmal zur Erfüllungspolitik
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bekennt, dann muß man auch dem Staate bie Mittel bewilligen, um seinen Berpflichtungen nachkommen zu fönnen. Auch die Unab hängigen und die Kommunisten haben sich durch ihre Anträge zum Prinzip des Umfaßfteuergeleges befannt. Die Unabhängi Tolksbildungsamt Reinickendorf. Brahms - Abend bes Steiner- gen beantragen, daß der alte Prozentfak wieder erhoben wird, und Roth ein- Quartetts Donnerstag, den 23. März, abends 7 Uhr, in Tegel , bie Rommunisten wollen eine umfassteuer von Proz. AnGumboldtschule. Staten zu 3 M. an den bekannten Stellen. scheinend ist der antifaziale Charakter der Umsatzsteuer bei den UnBezirke bildungsausfchuß Groß- Berlin. Die neue Adreffe abhängigen erst in den letzten Wochen entdeckt worden. Barum bes Be infsbildungsausschusses ist von heute ob: Lindenstraße 3, 2. of haben beispielsweise die Unabhängigen nicht schon im Jahre 1919 awei Treppen, Zimmer 8/9 Tel.: Moritplat 12108-10. Henfe abend, pünkti 1,6 Uhr, im Bureau des Bezittsbildungsausschusses Situng die Beseitigung der Umfasstener verlangt? Wenn man von der Be bes engeren Bildungsausschusses. Die Fragebogen für das Gefänssteuerung der Genossenschaft spricht, dann barf man nicht so tun, als jabr 1922/23 gelanden zur Ausgabe und sind aus dem Bureau in Empfan handle es fich jetzt darum, den Umsatz der Bevölkerung mit einer Sonnabend, den 25. März, abends 7, 11br, in Tempelbot, neuen Steuer von 2 Broz. zu beloften. In Wirklichkeit handelt es Schulaula Werderstraße, Ede Friedrich- Wilhelm- Straße, 1. Vortrag aus der sich um ihre Erhöhung um ½½ Broz. Im Zeitalter der Waren. Reihe der wissenschaftlichen Einzelbottage Die Kultur- nappheit ist es selbstverständlich, daß die Umsatzsteuer in der jetzt aufgaben der Sozialdemokratie". Referent: Genosse Horlig. Eintritt 1 M. beantragten Höhe von 2 Prez.
zu nehmen.
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Jugendveranstaltungen.
Berein Arbeiter- Jugend Groß- Berlin, B. 68, Lindenstr. 3, 2. Sof, 2 ttp. Telephon Moripplag 121 08 121 10.
Heute, Donnerstag, den 23. März: Der Bollstanzfuifus finbet heute abend im Jugendheim , Lindenste. 3, statt.
Teilnehmer werben nicht mehr aufgenommen. Fallenberg: Jugendheim Baubude Gartenstadtstraße, Bortrag: Runft im Mittelalter". Reufour- Nord: Jugendheim Münchener Str. 52, Bortrag: Bazifismus" Borlesung von Rarl Arufe aus der Schrift Nie wieder Narben: Jugendheim Gemeindeschule Butbufer Straße, Bortrag: Ein Blid ins Mitroftop". Stralaner Biertel: Jugendheim Gemeindeschule Naglerstr. 3, Bortrag: Die Entstehung des Rapitals". heim Cemeindeschule Sonnenburger Str. 20, Vortrag: Geschichte der GenossenGeönhauser Morstadt 1: Jugend fchaftsbewegung". Reidenberger Biertel: Jugendheim Gemeindeschule Glogauer Straße, Bortrag: ,, Warum bin ich in der Arbeiterjugend".
fchon vor Monaten auf den Verbrauch abgewälzf wurde. Die Bevölkerung trägt also diese neue Belastung schon feit langer Zeit. Den Steuerbrückebergern das Handwert zu legen, wäre sehr einfach, wenn die zuständigen Behörden mit der nötigen Entschiedenheit vorgehen würden. Die Freilaffung der Genossen schaften von der Umsatzsteuer wäre nur ein Att der Gerechtigkeit gewefen. Diese Erkenntnis kommt den Unabhängigen und Rommuniften leider viel zu spät. Sie hätten schon im Jahre 1919 verwirt. lichen können, was sie heute als" notwendig erklären. Eine Bevor zugung der landwirtschaftlichen Genossenschaften fönnen wir im Hinblick auf die glänzenden Finanzen der Landwirtschaft nicht gutheißen. Einverfionden erflären fönnen wir uns mit dem Antrag Hergt, den Berkauf von Kleingartenerzeugnissen von der Umfahsteuer zu befreien, soweit es sich um Invaliden, Kriegsbeschädigte und sonstige feine Leute handelt, die nicht fremde Bersonen beschäftigen und soweit die Erzeugnisse im eigenen Haus. halt verbraucht werden. Marken, Mitteilungsblätter und Zeitungen für den Monat April ausgegeben. über die Besteuerung der Genossenschaften, die zeigt, daß insbesonIn einer weiteren Debatte zwischen den sozialistischen Barteien dere die Komunisten diese, auch von uns bedauerte Erscheinuna des Rompromiffes zur Agitation gegen uns ausnügen wollen, legt Abg. Kahmann( Soz.) den Leidensweg dieses Teiles ber Steuerverein barung dar und führt vor, wie die Sozialdemokratie alles getan hat, um die Genoffenschaften von der Steuer zu befreien, leider ver geblich. Abg. Höllein( Romm.) hatte vorher zur Erheiterung des Haufes behauptet, die Sozialdemokratie brüde mit ihrer jebigen Haltung affalle und Bebel an die Wand, daß fie quietfchen. Ein tommunistischer Antrag auf Ablehnung des Umfatsteuer. 3. Rennen. 1. Bifantriele( A. Freund), 2. Baul B.( Lautenberger), gesetzes und ein demokratischer auf Umsatzsteuerfreiheit der Handels3. Quedfiber I( streipl). Tot.: 42: 10, Bas: 16, 19, 24: 10. Ferner vertreter wurden abgelehnt. Angenommen wird der deutsch liefen: Alpin, Handstreich, Boby. Doppelgänger, Kätchen I. Schlips, nationale Antrag, die Erzeugnisse der Kleingartenwirtschaft, Klein Barde, Colonnel Dillon, Normanne I( als 1. disqualifiziert, 60 Bros. der niehzucht, Kleinlandwirtschaft bei der Entnahme für den eigenen
Am Sonnabend, ben 23., findet im Jugendheim Lindenftr. 3, 2. Sof, 3 r., eine Ronferenz der Abteilungstaffierer statt. Auf ber Konferenz werden die
Sport.
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Wenn,
Durch die Einverleibung der Freien Stadt Danzig " in die Zollgemeinschaft Bolens ist die alte deutsche Handelsstadt Danzig Dom Mutterlande völlig getrennt und in ein neues, nur fein besseres Staatengebilde eingereiht worden. Die Zölle in ihrer jetzigen Form find für Danzig von fataftrophaler Wirkung unt fönnen zum Aufe blühen der Freien Stabt Danzig" teineswegs beitragen. Mit dem Ausverkauf der zollfreien Warer, die neben der Zollware zurzeit noch überall zu haben ist, werden durch die 3ollaufschläge Breife gezahlt werden müssen, biezu dem Cintommen der Danziger Bevölkerung in gar feinem Berhältnis stehen. um nur zwei notwendige Bedarfsartikel hervorzuheben, für einen gewöhnlichen Herrenanzug 1000 m. und für ein Paar gewöhnliche Herrenschnürstiefel etwa 140 m. an Zoll in teutscher Währung gezahlt werden muß, so ergeben bie Zölle eine Berteuerung bes Lebensunterhalts um 50 Broz. gegenüber Deutschland . Danzig hot die deutsche Währung, die Berechnung der 351le erfolgt nach polnischer Währung. Da die polnische Mart starken Schwanfungen unterliegt und gegenüber der deutschen Mart viel geringer bewertet wird, so ändern sich die Zollfäße täglich.
Die Arbeiterorganisationen. Gewerbetreibende und tie Raufmannschaft Danzigs haben vor Abschluß des Danzig- pol nischen Abschlusses gegen die schädlichen Wirkungen erfolglos Protest erhoben.
Unter Assistenz des Danziger Senators Jewelsmsti, der in Bolen große Beigungen hat, tamen die Zoll und Wirtschaftsab. tommen zwischen Danzig und Bolen zustande. Die Wünsche der Interpellanten, zu den Berhandlungen mit Bolen Bertreter aus den Danziger Wirtschaftstreifen hinzuziehen, hat der Eenat einfach ignoriert. Auch zu den augenblidlichen Verhandlungen mit dem polnischen Zollausschuß über wichtige Zollfragen hat der Senat nur Regierungsvertreter entjandi. Der Zufazantrag vom 21. De. zember 1921 zum Danzig - polnischen Wirtschaftsvertrag vom 24. Dt. tober 1921, ber ausbrüdlich bestimmt, daß im Zollausschuß die Freie Stadt Danzig von vier De egierten vertreten fein foll, und zwar sollen von diesen drei Bertreter aus dem Danziger Wirtschaftsfreise und einer aus der Danziger Regierung sein, fand keine Beachtung. Die Außerachtlassung der Wünsche der Danziger Bevölkerung und die Nichtbeachtung ter Abmachungen zwischen zwei Staaten durch die Danziger Regierung fann der Freien Stadt Danzig ficher lich nicht dienlich sein.
Die Preispolitik der Kaliindustrie.
In unserem geftrigen Morgenblatt hatten wir an den Reichsfalirat bie Forderung gerichtet, daß bei neuen, der Geldentwertung folgenden Preiserhöhungen bie durch die Stonzentration herbei. geführte größere Wirtschaftlichkeit der Betriebe berücksichtigt wird, daß also die Preise nicht automatisch mit den Kohlenpreisen in die Höhe gesetzt werden. Bekanntlich liegt ein Beschluß des Reichstalirates vor, wonach bis zum 15. April 1922 die Ralipreise mechanisch mit den Rohlenpreisen und Frachten erhöht werden
follen.
Dazu teilt uns Genosse Safe, freigewerkschaftlicher Arbeitervertreter im Reichstalirat, folgendes mit:
Die Rohlenflaufel, die am 21. März für die Rallindustrie be schloffen worden ist, hat, wie aus dem Beschluß hervorgeht, nur bis zum 15. April Gültigkeit. Auch dieser Beschluß ist gegen eine sehr erhebliche Minderheit gefaßt worden und hat keine Ausficht, erneuert zu werden. In der Kaliindustrie machen fich jetzt in der Tat Tendenzen bemerkbar, die bewußt auf eine Mäßigung und Berbrauchern unterstützt werden. Die Sorge um den Abfaz im Inin der Preispolttit hinwirten und die von Arbeitnehmern und Ausland der hochkonzentrierten Werte nötigt dazu, möglichst ge ringe Breiserhöhungen vorzuschlagen, da gerade die Erfahrungen, die man mit dem Auslandsabsatz in den Jahren 1919 und 1920 gemacht hat, vor einer Heberspannung der Breisschraube warnen. Ez ist im Gegenteil damit zu rechnen, daß bei fünftigen Breisfeftfegun gen- und Breisfeftfegungen werden angesichts der fortschreitenden Geldentwertung in fernerer Zukunft nicht zu vermeiden sein recht erbitterte Rämpfe zwischen den einzelnen Inter effentengruppen abspielen werden. Selbstverständlich werden ble Arbeitervertreter darauf hinwirken, durch Niedrighaltung der Preise künstlicher Düngemittel die landwirtschaftliche Probuftion zu förbern und so mitri bar die Lebensmittelpreise, die eine geradezu un erhörte Höhe erreicht haben, zu beeinflussen. Aus diesem Grunde 4 Rennen 1. Franko I( Grube), 2. Mirabelis I( Biefener), Bedarf umfabfteuerfrei zu laffen. In namentlicher Ab- haben ja auch die Raitarbeiter für die Stillegungsverordnung ge3. Sanneslieb( Czerem). Tot.: 29: 10, Blas 10, 10: 10. Ferner lief: ftimmung wird der Antrag der Steuerfreiheit für die Geneffenschafftimmt, die eine wirtschaftlichere Arbeit der Rallindustrie ermög Zlonta.( als 2. disqualifiziert. 80 Proz. der Platwetten zuid). ten mit 267 gegen 58 Stimmen abgelehnt. Angenommen wird
1. Rennen. 1. Miß Gregor( E. Treube11), 2. Berdun( H. Baa'e), 8. Sufurit( G. Wiesener) Tot.: 22: 10, Plat: 12, 15: 10. Ferner liefen: Nordion, Basalt, Capatine. 2. Rennen. 1. Longobarde( Großmann), 2. Spartakus ( reipt), 3. Kopernika( ins Schleusener). Tot.: 15: 10, Plat: 10, 11: 10. Ferner lief: Jalus I.
Cinäge zurüd),
Fich
( Kleinau), Ferner lieien: Brünbilde III. Dardanella, Floestine II, Siegmund hatten beantragt, sie auf 1½ Proz. zu bemessen. 5. Rennen. Clara I( Weidner 2. Gradista( Ballerstedt ). 3. Flieger der§ 13, der die limfagsteuer auf 2 Broz. feftfeßt. Die Unabhängigen lichen soll und deren erste Erfolge in nächster Zeit zu erwarten find. Silver, Holteiner, Perry K.( als 1. disqualifiziert).
Im meiteren Berlauf beantragt Aba. Koenen( Romm.), den Er,, Bernunft wird Unsinn". trag der Ilmfabfteuer au fozialen 3meden zu verwenden. Vor der Tie Rabrennbahn Treptow hat für den kommenden Sonntag ein 2fbftimmung be 3 weifelt er die Beschlußfähigteit. Die vom 18. März brachten und der zeigte, wie ein der Menschheit dien Als Seitenstüd zu dem Artikel, den wir in der Abendausgabe abwechslungsreiches Programm zufammengestellt. Die Dauerfahrer beftreiten den großen Frühlingspreis über 40 Kilometer fowie ein 15. und Feststellun muß durch Momensaufruf erfoten. 20- lometerrennen. Für die Flieger ist ein Vorgabe- und ein 30- Stilometer. Abg. Fehrenbach( 3) fchlägt vor, zur 3eiterfparnis die liches Probuft infclge der fapitalistischen Profilintereffen einfach Bunkterabien ausgeschrieben. In den Dauerrennen starten Lewanow. Befchlußfähigkeit durch Hammelsprung festzustellen. Die Kommu- nicht zum Massengebrauch hergestellt wird, schildert uns ein Bartet. Bauer, Waltbour( Amerita) und Bermeer( Holland ). Zu den Fliegerrennen nisten widerfprechen. genoffe folgenden Borfall: -baben sich bereits so gute Faber wie: Schwab, Techmer, Hoffmann, Kendelbacher, Münzner usw. gemeldet.
Arbeitersport.
Frete Turnerschaft Groß- Berlin. Sonntag vormittag Uhr Sportlehr1nde in Echöneberg, Turnhalle Rätherstraße. Bezirk Schöneberg. Sonnabend 15. Stiftungsfest in der Galoßbrauerei Gdöneberg. Beair Güden. Sonntag Männerturnfahrt. Treffpunkt Sonntag früh 7 Uhr Schlef. Bhf. Turnerinnenturnfchrt, Treffpunkt 7½ Uhr Rottbuser Tor. Abends ge
mütliches Beifammenfein Urbanstr. 3.
Better bis Freitag mittas. Vielfach better, aber fab und verInberich, im Norden nur vereinzelte, im Süden öfters wiederholte, meift geringe Schneefälle. In der Nacht au Freitag wieder überall Frost.
Darauf stellt Bizepräsident tiefer die Beschlußfähigkeit des Haufes feft( es find ingmischen viele Abgeordnete in ben Saal gefommen). Der Antrag Roenen wird abgelehnt.
In einer rheinischen Belluloidfabrif wird in neuerer 3eit ein fogenannter Run ft ft off hergestellt, der in feiner Verwendbarkeit außerordentlich vielseitig ist. is Ausgangsmaterial dient wie beim Belluloid Zellulose Die Berarbeitung erfolgt jedoch im Gegenjag zu anderen Kunststoffen ohne Kampfer. Der Runststoff mird für Kämme, Fingerhüte, Messerhefte, Revolvergriffe, Umhüllung Es find für Automobilsteuerräder und vieles andere verwendet. auch Bersuche mit Grammophonplatten gemacht werben, Diese haben sich außerordentlich bewährt.
In zweiter Lesung wird die Injeratenftener abgelehnt. Die Inferate unterliegen fünftig der umfaßsteuer. Nach einer neuen Debatte wird in einer von den Kommunisten beantraaten namentlichen Abstimmung mit 130 genen 119 Stimmen bei 11 Stimmenthaltungen( der Kommunisten) beschlossen, den Termin für das Infrafftrefen der Umsatzsteuererhöhung Cine gewöhnliche Hartqumnit- Grammophonplette fell airte auf den 1. Januar 1922 feftzufetzen. Donnerstag 2 Uhr( Fortseßung der Steuerberatungen). Schluß 200mal zu benuger fein, ehe fie Schäden zeigt. Solche Blatten finb 10% Ubr. aber gegen Stog ziemlich empfindlich unb zerspringen leicht, wenn