Gewerkschaftsbewegung

Technische Nothilfe und Müllkutscherftreit.

Zu den im Abendblatt des Borwärts" vom 22. März 1922 erschienenen Ausführungen über tie Nothilfe im Mülltutscherstreif" erklärt die Hauptfielle der Technischen Nothilfe:

aften Perfonalbestandes soll die Technische Nothiffe auth] weiterhin in der Müllabfuhr tätig sein."

Wer bestimmt das? Will die Technische Nothilfe tatsäch lich folange dem Motstand" diefer brutalen Unternehmergesellschaft abhelfen, bis sie genug Arbeitswillige" gefunden hat? Schiedsspruch im Friseurgewerbe.

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Der Schlichtungsausschuß Groß- Berlin hat am Montag gegen Der zwischen der Mothilfetätigkeit und der normalen Müll­futscherarbeit gezogene Bergieich ist insofern unrichtig, als es sich die vereinigten Organisationen der Friseure Groß- Berlins folgenden im letzteren Falle um eine normale Tätigkeit, bei der Nothilfearbeit Schiedsspruch gefäär: Die Lobnbereinbarung vom 15. Dezember 1921 wird mit jedoch um Tätigkeit unter besonderen Erschwernissen handelt. Es muß hierbei berücksichtigt werden, daß das Müll nach dem zehn- irfung vom 21. März für die Zeit bis zum 30. April 1922 wöchigen Streif naß verklumpt oder festgefroren war; in den meisten dahin abgeändert: Für herrenfriseure über 21 Jahre 400 M., Fällen waren die Müllfästen unter hochgetürmten Müllbergen ver- unter 21 Jahre 350 M.; Damenfrifeure sowie Friseurinnen borgen und mußten erst herausgegraben werten. In vielen Fällen mit regelrechter Lehrzeit 415 M., Friseurinnen ohne solche, nach mußten die Nothelfer das Müll erst mit Riepen aus den Rellern ständiger Tätigkeit als Gehilfinnen von einem Jahre 370 m, nach heraufbefördern und dann noch an die Müllwagen tragen. Dem- zwei Jahren 400 m., nach drei Jahren 415 M.; für Saar gegenüber lagert in normalen Zeiten das Müll trocken und lose in arbeiter und-arbeiterinnen 500 M., wenn qualifiziert 550 M.; den Säften und steht auf dem Hofe zur Abholung bereit. Troß dieser für Einrichter und Bräparateure 600 m; bet Afford Erschwernisse sind von der Technischen Nothilfe in den letzten Tagen arbeit tritt für Haararbeiter uit. ein Aufschlag von 30 Broz. auf durchschnittlich 92 Wagen täglich gefahren worden, die 31 Eifen- den Stundenlohn ein; für Hautpflegerihnen 390 m. Die Aushilfestundenlobne betragen für Herren. bahnwaggons füllen, gegenüber täglich 140 Wagen und 60 Eisen­bahnwaggons in normalen Zeiten. Bei dieser Leistung ist das frifeure 11 M., für Damenfriseure 12 M. Aushilfslohn für Sonn Devot Mühlenstraße nicht eingerechnet, das ohne die Technische Not- abend und Sonntag von mittags 1 Uhr ab 100 M., für einen ganzen Sonnabend 80 m., von 1 Uhr mittags ab 60 M., für einen hilfe in Betrieb gehalten wird. Sonn- oder Feiertag 40 M., für die ganze Woche 450 M. Für verlangte Sprachkenntnisse erfolgt ein Lohnzuschlag von 60 m. Vorstehender Schiedsspruch ist mit 14tägiger Frist zum 30. April 1922 von jeder Partei auffündbar, widrigenfalls er sich um einen Monat verlängert. Wenn auch mit der Berlündigung dieses Schiedsspruches feine Stedtstraft noch nicht gegeben ist, so fordern wir unsere Mitglieder auf. trotzdem nicht unter diesen Säßen zu arbeiten. Sollten die Meisterorganisationen dem Schiedsspruch nicht zustimmen, müßte Selbst wenn dessen Erklärung als verbindlich beantragt werden. fie erfolgte, würde darüber die ganze Geltungszeit verstreichen. Deshalb hat der Schiedsspruch nur Wert, wenn ihm die Gebilfen schaft die nötige Beachtung berschafft. Wo die Bezahlung dieser Lohnsäge verweigert wird, ist uns sofort Mitteilung zu machen.

Es ist unrichtig, daß die Nothelfer mit„ Ainfiften" und sonstigen fragwürdigen Elementen" zusammenarbeiten. Richtig ist vielmehr, bak die eingefek'en Nothelfer dem Mitgliederbestand der Technischen Rothilfe entnommen find.

Es entspricht nicht den Tatfachen, daß auf dem Depot in der Helmholzstraße die Spinden im Umfeideraum erbrochen wurden und die den Streifenden gehörenden Peitschen und andere Gegen ftände verschwunden find". Bon einem Inspektor der Wirtschafts­genossenschaft zusammen mit einem Vertreter der Technischen Not hilfe ist vor deren Einfah eine Besichtigung der Spinden vorge­nommen und dabei festgestellt werden, welche Spinden offen vorge­funden wurden. Das barin Enthaltene ist dem Inspektor zur Ver­wahrung übergeben worden. Die Epinden, deren Inhalt von den Inhabern bisher noch nicht abgeholt worden ist, find auch heute noch verfchloffen. Beitschen wurden bei der Uebernahme des Be­triebes überhaupt nicht vorgefunden.

Es trifft nicht zu, daß die Technische Nothilfe erklärt hat, daß nur das Müll aus den Krankenhäusern und denjenigen Grundstücken, in denen sich Lebensmittelgeschäfte befinden", von der Nothilfe abge­fahren werden sollte. Die Preffe hat wohl gemeldet, daß zunächst" nur die Krankenhäuser von den lästigen Müllbergen befreit werben follten. Da die Nothilfe den infolge des langdauernden Streits bestehenden Notstand beseitigen foll, der sich zu einer Gefährdung ber Boltsoefundheit auswuchs, war es felbstverständlich, daß Krankenhäuser und Häuser mit Lebensmitteloeschäften bei der Ab­stufung der Dringlichfeif an erster Stelle standen.

Der Vorstand des Arbeitnehmer verbandes des Friseur und Haargewerbes, 8weigverein Berlin .

Streiferfolg der Landschaftsgärtner.

Chriftlich gewordene Kommunisten?

Die Betriebsrätewahlen bei der Berliner Straßenbahn ergaben die Wahl von 25 freigewerkschaftlichen und 4 christlichen Vertretern. Bon den 26 freigewerkschaftlichen Bertretern sollen nur 3 Konumu niften sein. Bisher hatte die Straßenbahn 268 Betriebsräte, da jeder Bahnhof und jede Werkstätte ihren eigenen Betriebsrat hatte. Bon den 268 Betriebsräten sollen nach der BS.- Korrespondenz über die Hälfte Kommunisten gewesen sein, während die Christen und Hirsch- Dunderschen keine Bertreter hatten. Die Straßenbahn gilt jetzt unter Berufung auf§ 9 des Betriebsrätegefeges als Be triebsganzes nach Auffassung des Magistrats, so daß die Zahl der Betriebsräte auf 30 beschränkt wurde.

Es ist nichts Neues, daß wildgewordene Indifferente und Gelbe von einem ins andere Extrem verfallen. Die fommunistischen Methoden führen zu nichts Rechtem, so daß ihre Nachläufer nach der erstbesten Probe jeden Boden unter den Füßen verlieren und schließlich christlich oder gelb merden, solange es ihnen an dem Kompaß der sozialistischen Weltanschauung fehlt, der sie die Dinge erkennen und richtig beurteilen läßt. Der Kommunismus“ fann wohl gewisse Arbeiterschichten gelegentlich einmal" wild" machen und fie aufputschen, doch kann er ihnen feinen festen Halt bieten. So verfallen viele wieder der Gleichgültigkeit, die versucht hatten, sich aufzuraffen, und auf die Seite gerieten, wo man am freigebig­sten mit Bersprechungen ist.

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Angestelltenwahl im Buchbinderverband.

Bei der Wahl der Angestellten der Zahlstelle Berlin des Vers bandes der Buchbinder und Papierberarbetter am 18. März wurden Gewählt wurden 7628 Stimmen abgegeben, woven 71 ungültig. als Bevollmächtigte Rafpar( 5626) und Rothe( 3289); auf Hein fielen Als erster Kaffierer wurde 3154 Stimmen, auf Herzog 1728. Bytomšti( 7062), als zweiter Beder( 5108) gewählt. Zu Branchen­leitern Czerny( 7031) Buchbinderbranche, Briemer( 5067) Starton­branche und Lüdide( 8913) Luguspapierbranche. Sekretär der Buch­Als Verwaltungsbeamte binder branche wurde Klabunde( 4373). find gewählt: Töpfer( 4690), Emilie Wöllner( 3305) und Müller ( 3236), als gofalangestellter Beit( 4662) und als weibliche Hilfs­traft Helene Mengel( 7188 Stimmen).

Verband der Buchbinder und Papierverarbeifer. Die Sperre über die Firma Faspa, Gitschiner Str. 61, Startonfabrit, ist aufge­hoben, da die Lohndifferenzen beseitigt sind. Die Ortsverwaltung. Bom Metallarbeiter- Berband, Ortsverwaltung Berlin , ging uns gestern abend die folgende vom 21. März datierte Notiz zu:

Nach zweitägiger Streifbauer fönnen die Landschaftsgärtner einen vollen Erfolg verzeichnen. Die Unternehmer, die vordem jede Eine Mittagszeitung bringt die Nachricht, daß der Partei Berständigung ablehnten, machten in legter Stunde noch ein Lohn­angebot, das im Endeffett um 2 m. nietriger war als die geftell- iekretär Anton Gryllewica, welcher an der Sache wegen an ten Forderungen. Bei Annahme ihres Borschlags wollten sie ver- geblicher Einrichtung einer Telefunkenstation beteiligt sein foll, auch Eine als Sekretär des Deuticben Metallarbeiter Verbandes in der Filiale handeln, um einen einheitlichen Tarifvertrag abzuschließen. Berständigung vor den Schlichtungsausschuß war unmöglich, da Oberschöneweide tätig sein soll. Demgegenüber stellen wir fest, daß Es ist endlich unrichtig, daß die Technische Nothilfe dem dieser es ablehnte, mehr als vier Firmen zugleich zu laden.( Ueber Gryllewicz aus den Diensten des Deutschen Metallarbeiter- Ber privaten Arbeitgeber beispringt" und daß damit das Roalitions diese Art der Geschäftsführung des Schlichtungsausschusses wird noch bandes bereits feit Januar 1921 ausgeschieden ist." recht und Streifrecht illuforisch gemacht werde". Die Technische Not an anderer Stelle zu reden fein.) Die Arbeitnehmerschaft bestand Ein Metallarbeiterstreit in Mannheim - Ludwigshafen a. Rh. ist hiffe ift auf Anforderung durch die Behörde eingefeßt, um den jedoch darauf, eine Entscheidung herbeizuführen, ta fie nach ihren in einer Urabstimmung mit 16 265 Stimmen beschlossen worten, herrschenden Motstand im Intereffe der Allgemeinheit zu beseitigen, bisher gemachten Erfahrungen allen Versprechungen der Arbeitgeber der nach Ablauf der siebentägigen Kündigungsfrist beginnen soll. nicht um private Intereffen zu unterstügen. Wenn der Notstand äußerst mißtrauisch gegenüberstand. befeitiat ist, wird der Einfah der Technischen Nothilfe aufhören. Peinerlei Abmachungen mit dem Berband der Gärtner und Bärt. Gegen den Streit waren nur 1396 Stimmen. Die Rollettivfündis Es dreht sich um den Die Uebernahme des normelen Mülltutscherdienstes kommt für die nereiarbeiter zu treffen Durch die Stellungnahme des christlich- gung wurde gestern morgen in sämtlichen Betrieben mit insgesamt 25 000 Arbeitern zum 30. März erfläct. nationalen Berbandes wurden die Arbeitgeber in ihrer Haltung Technische Nothilfe selbstverständlich nicht in Frage." entfacht haben, durch das Berlangen anstatt ber 46stündigen die Hierzu fei bemerkt, daß für die Entscheidung der Frage, inmie- bestärkt, da dieses Verbändchen tas Angebot der Arbeitgeber an gleichen Streit, den die Metallindustriellen in ganz Süddeutschland 48stündige Arbeitswoche einzuführen. weit die Technische Nothilfe dem privaten Arbeitgeber beispringt", nahm. Es scheint dies die allerneueste Tattit bei den Christen zu entfacht haben, durch das Verlangen anstatt ber 46ftüntigen die nicht ihre mangelnde Absicht, sondern ihre Tätigkeit aus chlaonebend fein. Genau so haben sie es auch bei den Friedhofarbeitern ge­Angestellte ber Speditionen. Die für heute abend nach der Neuen Phil ift. Ist der Notstand dann erst beseitigt, wenn die Wirtschafts- macht. Die Streifenden waren jedoch nicht gewillt, sich durch diesen aus zwingenden Gründen verlegt werden auf Mittwoch abend 75 Uhr im Ber genoffenschaft genügend Streitbrecher gefunden hat? Das Verhalten Bundesgenossen der Arbeitgeber beeinflussen zu lassen. Mit einer harmonie einberufene Mitgliederversammlung der Speditionsangestellten muß biefer Genoffenschaft gegenüber den Forderungen der Müütuffcher feltenen Einmütigkeit und Geschlossenheit wurde der Kampf turch- liner. Klubhaus, Ohmftr. 2. Bollaählices Erscheinen unbedingt erforderlich. hat doch nezigt, daß sie nichts dazu tut, um eine Verständigung geführt. Auf den Neuanlagen fanden die Kollegen die tatkräftige Sentralverband der Angeftelten. berbeizuführen, sondern sich den Notftend famt der Tätigkeit der Unterstützung der Bauarbeiter. Die Unternehmer sträubten sich an- Berband der Buchbinder und Papierverarbeiter, Freitag abend The ine versammlung. Stellungnahme au den Biften der Verbandstagsbelegierten. Nothilfe gefallen läßt. Die Technische Nothilfe mükte inzwischen fangs, Unterschriften zu leisten, angeblich weil sie an einen Beschluß großen Saal bes Gewerkschaftshauses, Engelufer 24, außerordentliche General. die Erfahrung gemacht haben, daß bei der Schwere und Unannehm gebunden waren. Innerhalb von zwei Tagen hatte man aber vor Borschläge der unbefoldeten Mitglieder des Verbandsvorstandes, der Revisoren lichkeit dieser Arbeit und den befonderen Umständen, die Ansprüche Schred den gefaßten Beschluß vergessen. Selbst die größten Scharf- und Erfagperfonen. Unbedingtes Erscheinen aller Delegierten ift Pflicht. 216 Zentralverband der Eingestellten. Sonnabend abend 7% Uhr, Jugenb. der Streifenden in der Hauptsache berechtigt find. Ein verbindlich macher mußten den Tarifvertrag unterschriftlich anerkennen. erflärter Schiedsspruch müßte daraufhin der Wirtschaftsoenoffen- 1. April d. J. gelten folgende Stundenlohnfäße: für Gärtner im gruppe Bedding, Clternabend in der Schulaula Müller-, Ede Triftstraße. schaft die notwendigen Berpflichtungen auferlegen und die Technische ersten Jahre der Branchentätigkeit 14,50 m., nach einjähriger Tätig. Berantw. für den rebatt. Teil: Frans Alühs. Berlin - Lichterfelbe; für An Nothiffe überflüssig machen. Geht es aber nicht mit der Wirtschafts - feit 15 M., Obergärtner und Anlageleiter 16 M., Arbeiter 13,50 M., zeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag Borwärts- Berlag G. m. 6. S., Berlin . Drud: Berwärts- Buchdruderei u. Berlegsanftalt Baul Singer u. Co., Berlin , Lindenstr. 3. Hieran 1 Beilage. genoffenschaft, dann muß es auch ohne sie gehen, d. h. die Müll- Frauen 9 m. Jett tommt es nur noch tarauf an, die sogenannten Früh­abfuhr in städtische Regie übernommen werden. Tingsmeister, die als Krebsschaden des Berufs anzusehen sind,

Heltere Spiele, Friedrichstraße Ecke Leipziger Straße

Die gestrige Aufsichtsratssigung der Wirtschafts- faltzustellen. Kein organisierter Kollege darf hier Etellung an Etabl. Café Zielka Ta- lich 2 Vorstellungen, nachmittags 4%, abends 7% genossenschaft Berliner Grundbesiter le bnte jegliche Zugenehmen. Dazu liegt auch feine Veranlassung vor, offene Stellen tändnisse an die streitenden Müllfutfcher ab, io zu den tariflichen Bedingungen sind genügend vorhanden. Die zu daß irgend welche weitere Verhandlungen mit den Ausständigen den neuen Bedingungen Arbeitenden führen eine von der Organi nicht mehr in Frage tommen".„ Die Wirtschaftsgenossenschaft will fation ausgeftellte graue Arbeitsfarte. Auch der letzte Landschafter Neueinstellungen von Arbeitswilligen nur zu den von ihr muß nun ter Organisation beitreten, um das Erreichte zu halten aufgestellten Bedingungen vornehmen. Bis zur Auffüllung des und weiter auzubauen.

Deutscher Metallarbeiterverband Verwaltungsstelle Berlin

Den Kollegen Au Stachricht, daß unser Rollege, ber

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am 22. März ge­ftorben ist.

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Die Ortsverwaltung

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Branchenversammlung

der Autogen- und Elettrofchweißer fowie-fchweißerinnen.

Die Tagesordnung wird in der Ber­fammlung belanntgegeben. Bahlreiches und pün'fliches Erscheinen wird Die Ortsverwaltung.

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