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Boraussetzungen. Die Pachteinigungsämter verlängern den] Bachtvertrag nur dann, wenn der Pächter und Heuerling sonst offenbar vor den völligen Ruin und die Vernichtung seiner Eristenz gestellt würde. Die Auffassung des Begriffs Wirt schaftliche Notlage" bei Bachterhöhungen, wo das dem Ver­pächter zufällt, ist eine grundlegend verschiedene. Wegen dieser Einschränkungen ist den Kleinbetrieben trotz der Bachtschutz: crdnung in großem Umfange Land entzogen. Viele kleine fleißige und sparsame Leute sind dadurch in ihrer wirtschaft­lichen Lage und Schaffensfreudigkeit erschüttert worden, ohne daß das vom Berpächter eingezogene Land der Bolts­ernährung eine größere Masse Lebensmittel zugeführt hat. Die Kleinpächter haben vielfach auch heute noch keine Kenntnts von den Pachtschußbestimmungen. In ihrer altgewohnten Ab­hängigkeit rufen sie ohnehin ungern die Gerichte an, und nach der Pachtschutzordnung sollen sie nun sogar den Berpächter dazu noch in Preußen unverzüglich" vors Gericht ziehen, den oft sehr mächtigen Berpächter, dem sie nach dem baldigen Ab­lauf der Pachtschutzordnung doch wieder ungeschützt gegenüber­stehen.

Die jetzige gefehliche Regelung ist praf­tisch unhaltbar. Sie berücksichtigt nicht die tatsächlichen Verhältnisse, nicht die bescheidene Lage der kleinen Ackerbauer und die sozial ganz anders geartete einflußreiche Stellung der Berpächter oder gar die mit allem modernen Apparat aus­gerüsteten feudalen Berpächterrenteien.

Gegenüber diesem geringen Schuh, welchen die Pacht­Schulordnung gegen Kündigung gewährt, hat sie den Ver­pächtern im weiten Umfange die Möglichkeit eingeräumt, bei laufenden Bachtverträgen die Abmachungen zugunst en des Verpächters zu ändern. Es widerspricht das dem sonst üblichen Rechtsgrundsatz der Heiligkeit der Verträge, zu­mal die Pächter stets laut Vertrag allein jedes Risiko, Kriegs-, Hagel und sonstigen Schaden zu tragen haben. An dieser bemerkenswerten Tatsache trägt weniger der Wortlaut der Ver­ordnung die Schuld, da sie den Bachteinigungsämtern die gleichen Beschränkungen wie bei der Gewährung des Kündi­gungsschutzes auferlegt. Der Grund liegt vielmehr auch hier wieder allein in der dem Kleinpächter gegenüber sozial über­mächtigen Stellung der Berpächterfeite.

Zusammentreffend muß man sagen, die heutige demnächst ablaufende Bachtschuhordnung ist nicht eine Pächter Schugordnung, sie ist auch nicht eine Ordnung, welche gleichmäßig den notleidenden Bächter und auch den notleiden den Berpächter schützt, sondern eine Berpächterschutz

ordnung.

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Ein Pachtschuhgefeh, welches den Bedürfnissen des Ge­meinwohls Rechnung tragen soll, muß einen ordnungsmäßig bewirtschafteten Pächterbetrieb gegen millfürliche Kündigung schützen. Die Pachteinigungsämter dürften eine Kündigung nur in besonders begründeten Fällen ge­nehmigen und müßten andererseits gehalten sein, im Intereffe ordnungsmäßiger Wirtschaft ablaufende Bachtverträge auf drei Jahre zu verlängern.

Ueber die Notwendigkeit dieser Forderungen ist sich die hobenen Vorwürfe führt, beschlossen, feine Untersuchungs­überwiegende Zahl der Pächtervereine einig und befindet sich tätigkeit auf den in den beiden Schreiben der Reichstagsfrattion damit auf dem Boden der heutigen in der Verfassung ver- der Unabhängigen Sozialdemokraten vorgebrachten Fall auszu­anferten Siedlungsbestrebungen. Wenn man große Güter zur dehnen. Errichtung neuer selbständiger Ackernahrungen aufteilen will, Bei dieser Sachlage, die bie volle Gewähr für eine erschöpfende so muß man erst einmal die bestehenden landwirtschaftlichen Auffärung des Tatbestandes bietet, hält es die Reichsregierung für Betriebe der Pächter bis zur Größe einer selbständigen Acer - angezeigt, den Spruch des Gerichts und das Ergebnis durch den nahrung davor bewahren, daß fie vom Großgrundeigentum Reichstagsausschuß abzuwarten." aufgesaugt oder von Kriegsgewinnlern erworben und schlecht bewirtschaftet werden.

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Usp. und Koalition.

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Ein Frauenprotest.

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mar

ein

Bon den großen landwirtschaftlichen Organisationen er­hoffen die Bächter feine Unterstüßung; denn das mit so vielen München , 25. März.( Eigener Drahtbericht.) Die genügend Mitteln verfündete Hilfswerk der deutschen Landwirt- bekannten Münchener Boltsgerichte" hatten in den letzten Wochen fchaft erwähnt mitteiner Silbe, daß durch genügen mehrere hundert Frauen, meist der ärmeren Schichten, unter den Bachtschutz die Produktion ohne besondere Rosten gehoben Verweigerung der Bewährungsfrist den Gefängnissen überwiesen werden kann. Die Bächter sehen ihre Hoffnungen auf die wegen§ 218, Abtreibung. Die Prozesse wurden in der Form politischen Parteien, welche sich im Preußischen Landtag für von Maffenprozessen, in denen die Frauen an den Pranger" gestellt ihre Lebensfragen eingesetzt haben. wurden, durchgeführt. Eine gestrige SPD . Frauenversammlung Massenaufgebot aller Bevölkerungsschichten. Der Bor­tragende, Genosse Auer, stellte die neueste Kulturschande. Die Freiheit" veröffentlicht einen Leitartikel von Friz des bayerischen Ordnungsstaates" wirtungsvoll an den Pranger. Koch zur Frage der Koalitionspolitik. Koch segt auseinander, Die bayerische Eigenart scheine sich neuerdings in der Ablehnung daß ein Bündnis mit bürgerlichen Parteien vermieden werden der Reichsgefehe zur Verhinderung der Geschlechtskrankheiten im müsse, wo eine sozialistische Mehrheit vorhanden sei, Sinne der bewährten bayerischen Landrechte" äußern zu wollen. dann fährt er fort: Diese bayerische Eigenart habe gerade in den ländlichen Bes Etwas anderes ist es allerdings mit einer Roalition, wenn eine girten die Säuglingssterblichkeit im Gegensatz zu den sezialistische Mehrheit nicht vorhanden ist. Dann fann allerdings Intuftriebezirken erschreckend gesteigert. Die Versammlung for. die Frage an eine profetarische Partei herantreten, ob es im Inter, derte Bewilligung der Bewährungsfrist an die verurteilten effe der arbeitenden Bevölkerung liegt, bestimmte Arbeitsge Münchener Frauen, Revision des§ 218 des Etrafgesetzbuches, So­biete in einem bürgerlichen Rabinett zu überneh. gicler Schuß der Mütter und der heranwachsenden Jugend. men. Ja, es fann der Fall eintreten, daß man, wenn man sich nicht felbft aufgeben will, gezwungen ist, in ein bürgerliches kabinett ein­zutreten. Man fann Gegner jeder Roalition sein und trotzdem in bestimmten Fragen gezwungen werden, in einer Roalition mitzumir ten. Gibt man sich allerdings der Illusion hin, dadurch die Macht position des Profetariats zu stärken, so hat es feinen Zwed, über eine eventuelle Roalition zu sprechen; denn eine sozialistische Partei wird nur in ihrer schwächsten Stunde gezwungen fein, mit Bürger lichen eine Regierung zu bilden. Und wenn sie es schon tut, so nur zur Abwehr. Zum Angriff überzugehen in einer Roalition bedeutet die Sprengung derselben. Deshalb fann eine aftive sozialistische Partei einer Stoalition mit Bürgerlichen nicht mit Sympathie gegen­überstehen, und wenn sie schon gezwungen ist, an einer folchen teilzunehmen, fo immer nur für ganz furze Zeit und nur zur Abwehr reaktionärer Angriffe.

Ich hoffe, daß wir zu einer einheitlichen Auf­faffung in unseren Reihen gelangen, wenn wir die Koalitions, frage von diesem Gesichtspunkte aus betrachten.

Es wäre wünschenswert, daß sich nun auch die Richtung Crifpien Rosenfeld zu diefen Ausführungen äußern würde, damit man sieht, ob es wirklich möglich ist, über diese Frage in der USB. eine einheitliche Meinung zu erzielen, die zurzeit noch nicht besteht.

Sicher wird es aber nicht mehr an­

und allen Bächterbetrieben bis zur Größe eines land. brechen anzurechnen, wenn in der USP. selbst Auffassungen Solcher Pachtschutz müßte allen Heuerlingsverhältnissen gehen, der Sozialdemokratie ihre Koalitionspolitik als Ver­wirtschaftlichen Betriebes, der ordnungsgemäß wie jene Rochs vertreten werden. mit zwei Pferden bewirtschaftet wird, zugestanden werden. In gleicher Weise müssen auch die aus alter grundherrlicher Ab­hängigkeit entstandenen großen Bachtungen. sowie die urbar gemachten Flächen geschüßt werden. Diese Regelung muß auf lange Dauer erfolgen.

Die Angelegenheit Hermes.

Langsame Umrechnung.

getdempfänger und Hi.terbliebenen von Eisenbahnbeamten haben in Die Reichs- und preußischen Ruhegehaltseinpfänger, die Marte. mehreren Eingaben mit Recht darüber Klage geführt, daß ihnen die seit dem Sommer virigen Jahres zugebilligten Pensions­erhöhungen und Zuschläge noch immer nicht ausgezahlt find, weil die mit den Umrechnungsarbeiten betrauten Rassen aus technischen oder anderen Gründen in neun Monaten nicht in der Lage waren, den alten Beaniten die ihnen zukommenden Gebühren aus.

zurechnen.

erlaß, wie die Storr. BG. meldet, die Präsidenten der Eisenbahn­direffionen persönlich dafür haftbar gemacht, daß ohne jeden Auf­fchub sowohl den Pensionsempfängern als auch den im Dienst bc. findlichen Beamten die ihnen zukommenden Bezüge ausgezahlt werden. Bo etwa die vorhandenen Arbeitskräfte in den Kassen nicht ausreichen, follen aus hilfsweise sofort Beamte mit der Umrechnung der Gebühren beschäftigt werden. Die Dienstleiter soilen jedoch die Arbeit der Kassenbeamten fortlaufend überwachen, um feinen Beamten angesichts der herrschenden Leuerung auf die ihm feinen Beamten angesichts der herrschenden Leuerung auf die ihm rechtmäßig zustehenden Bezüge warten zu lassen.

Der Reichsverfehrsminister hat nun in einem Rund­

Minister

tegen, namentlich die nicht mehr arbeitsfähigen, feinen Tag Groener erwartet, wie es in dem Erlaß heißt, von der Ehre der mit dem Zahlungswesen beschäftigten Beamten, daß sie ihre Kol­

unnötig warten lassen. Der Minister hat zum 1. April von sämtlichen Dienststellen Berichte darüber angefordert, wie weit die Umrechnungsarbeiten in den Rossen gediehen sind und ob dort, Der Reichsfanger Dr. Wirth hat auf die beiden Briefe der Un- wo eine endgültige Erledigung der Berrechnungen noch nicht statt. gefunden hat, den Beamten und Altpensionären wenigstens Bor­abhängigen Reichstagsfraktion folgende Antwort erteilt: schüsse gezahlt worden sind.

Wegen der Bachtpreisfestsetzung sollte als oberste Regel Die Reichstagsfraktion der Unabhängigen Sozialdemokraten bestimmt werden, daß die Leistungen des Bächters auf feinen hat durch Schreiben vom 10. umb 18. März 1922 die Reichsregierung Fall den vom Verpächter bei der Steuererklärung angegebenen um Stellungsnahme zu den in dem ersigenannien Schreiben ge­Reinertrag des Grundstückes überschreiten dürfen. machten Mitteilungen ersucht. Der unmoralische Widerspruch zwischen den Pachtpreisforde- Wie der Reichstagsfrattion befannt geworden sein wird, hat der rungen und Steuerangaben der Verpächter muß beseitigt Reichsminister Dr. Hermes gegen die Freiheit" Strafantrag gestellt, weil er in den Veröffentlichungen dieses Blattes, die sich auf die in dem Schreiben vom 10. März angezogenen Mitteilungen be­ziehen, den Tatbestand der verleumderischen Beleidigung erblickt. Des weiteren hat der 26. Ausschuß des Reichstages, der die Untersuchung der früher gegen den Reichsminister Dr. Hermes er

werden.

Die unter der Herrschaft der jetzt ablaufenden Bachtschutz­ordnung getroffenen Bestimmungen müßten auf Grund des neuen Gefeßes einer nochmaligen Prüfung unterzogen werden fönnen.

Forstaffessor Grasbein.

Bon Ernst Grau.

Ich scheue mich niemals, jedem Menschen zu erzählen, daß ich früher einmal in meinem lieben Heimatstädtchen Stümpelfingen Bittolo im Gasthof 3um verrosteten Anfer" gewesen. Warum sollte ich mich auch schämen? Konnte es für ein sechzehnjähriges Ge­müt etwas Schöneres geben, als des Abends hinter dem Stamm­tisch zu stehen und den weisen, wohlgesetzten Reden der schnauz­bärtigen und glahtöpfigen Honoratioren zu lauschen? Man be­dente, daß unsereiner damals noch nicht in den Kientopp gehen fonnte, um seinen Geist veredeln zu lassen.

Aber nicht nur fluge und weise Reden, auch luftige und oft so­gar recht ergögliche Geschichten gab es da mitunter zu hören. Da war unter anderen waderen Mitbürgern der graubärtige Förster Grimmhuber. Ein biederer, treuherziger Mann. Der seinen Wald liebte, wie ein Dichter seine lyrischen Triebe. Und der das Jäger­latein beherrschte wie felten einer im ganzen Schwaben- und Bayernlande. Er tam nicht allzu oft an den Stammtisch. Sein Re­vier lag weit draußen vor der Stadt und der Heimweg war für den alten Herrn nach so einer feuchten Sigung immerhin etwas be­schwerlich.

Eines Abends nun fam er ganz aufgeregt in den ,, Berrosteten Anter". Nicht etwa wütend und ärgerlich. Nein, mit jener lär­menden Heiterkeit, in der er seiner ausgepichten Rehle mitunter sogar einen etwas heiseren Jodler abzuzwingen versuchte.

Was denn los sei? Er solle doch erzählen, bestürmte man ihn von allen Seiten.

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pardon

Grasbein wollte ich

,, Ha ha ha, so ein Grasaff fagen!" Und dann trant er zwei Halbe zur Beruhigung. Und erzählte. In seiner breiten, umständlichen Art. Eine höchst furiose Geschichte. So daß schließlich auch die anderen in

feine Heiterteit einstimmten.

Die Geschichte aber, die dem guten Grimmhuber soviel Freude bereitete, mar folgende.

Der Hauptausschuß des Reichstages fette heute bie Beratung des Reichsverkehrsministeriums fort. Im Bereich der Betriebsverwaltung wurden 8835 Stellen gestrichen. Die Streichungen, die im Minifterium vorgenommen wurden, belaufen ich auf 15 bis 16 Proz. des jetzigen Bestandes. Beim Etatstitel Haltung. Erneuerung und Beschaffung von Wagenmaterial wurden 200 millionen Mart gestrichen. Unsere Genossen verlangten, daß auf Grund dieser Streichungen teine Arbeiterentiafjun. gen vorgenommen werden, vielmehr die Bergebung von Aufträgen an die Privatindustrie eingefdyränft werde.

So kam er eines Tages auch zu Grimmhuber. Infpizierte, ton- eine, bald der andere fich für den Auserwählten. Doch dieses höchste trollierte, beanstandete, daß der alte Forstmann beinahe saugrob Glüd ist zugleich schwerster Schmerz. Denn immer schwankt die geworden wäre. Auch ein Rundgang durch das Revier wurde ge- age auf und ab, und der im Augenblid Bevorzugte trägt obendrein macht, und hier stieß Grasbein auf eine so merkwürdige Tatsache, das düstere Bewußtsein in der Brust, daß sein Triumph den Freund daß er sich zuerst taum fassen fonnte. Dann schrie und tobte er, daß das unmöglich so weiter gehen könne.

Und warum? Mitten im Dickicht des Unterholzes hing an einem Baum eine Tafel mit der Aufschrift: Verbotener Weg! Ob hier früher wirklich ein Weg gewesen, oder ob die Tafel von mut willigen Händen hierher getragen, das vermochte Grimmhuber dem erbosten Assessor nicht zu sagen. Er hatte sich um die Tafel nicht gefümmert. Um so mehr tat das nun Grasbein. Er nahm ein um fangreiches Protokoll darüber auf, stieß fürchterliche Drohungen gegen die hier herrschende Bummelei aus und verschwand.

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Damit glaubte Grimmhuber in seiner Einfalt die Sache er­ledigt. Aber er irrte sich. Denn nach einigen Wochen tam plößlich ein ganzes Heer von Arbeitern in den Wald, und der Anführer zeigte eine Verfügung der Forstverwaltung vor, die der alte Grimm huber zweimal lefen mußte. Beim erstenmal begriff er sie nicht recht. Stand doch darin zu lesen, daß in seinem Revier eine Tafel Verbotener Weg!" hinge, ohne daß ein Weg an dieser Tafel vorbei führe. Und daß diesem Uebelstande nunmehr abgeholfen werde. Was denn auch geschah.

Das Arbeiterheer begann seine Tätigkeit. Riesige Stämme wurden gefällt. Hundertjährige Baumwurzeln wurden ausgerodet. Gewaltige Mengen Steine wurden festge= stampft. Bis endlich die einsame Tafel ihren verbotenen Weg hatte. Denn benutzt durfte der neue Weg nicht werden. Es hing ja eine Tafel daneben mit der Aufschrift: ,, Verbotener Weg!"

und Gewissensskrupel wird durch die Figur der Dame, die, in allen in namenloses Elend stürze. Die Romit der selbstgeschaffenen Leiden Sätteln gerecht, auch die ihr zugedachte Rolle schnell fertig überniment, fehr luftig unterstützt. Nur schade, daß die wihin- lebendige Zustands­schilderung sich in dem weiteren Verlauf zu feiner überraschenden Pointe zufpigt und, zu drei Aften ausgesponnen, am Ende doch er­müdet.

Herr Brödel charatterifierte treffend den schwerblütigen Randidaten, vermochte aber die ganz eigenartige Wirkung, zu der Herr Leopold bei der Premiere die Gestalt verholfen, nicht zu erreichen. Der Schwerpunkt der Aufführung lag diesmal in dem Spiel Mariella Dibys, die den unbekümmerten Leichtsinn der Herzensbrecherin, die fomödialische Birtuosität verlogener Anempfin dung famos zum Ausdrud brachte. dt.

Der deutsche drahtlose Uebersee- Dienst via Transradio" hat in feiner Entwidlung einen bedeutsamen Schritt vorwärts getan. Die direkte Funkverbindung Berlin ( Stadt)-New York ( Stadt) ist her­gestellt. Mitten aus Berlin heraus werden jetzt die Telegramme ab­gefandt und im gleichen Augenblick auf der Empfangsstelle im Herzen New Dorfs niedergeschrieben und umgefehrt. Erreicht wurde diese wichtige Verbesserung durch Anwendung der neuesten technischen Er­rungenschaften, die es gestatten, die Großfuntstellen Nauen und Gilvese durch Fernleitungen von Berlin aus zu steuern.

Urania - Vorträge. Eonnt. under des Schneeschuhs. Mo. Im Kampf mit dem Berge". Dienst. Freit. Natur uud Kultur in der Mart". Mittw. Dr Filchner: Die 2. deutsche Südpolarexpedition". Donn. Spanien . Sonnab. Vom Gardaseena Venedig".

Erstaufführungen der Woche. Mittw.: Schauspielbans: Mr. mand Carrel- Echloßpart.Th. Eleglig: Die Hausdame. Breit.: Schiller Tb.: Die fünf Frankfurter". Connab.: 36. am Stunfürstendamm: Der Fredachs". Komödienhaus: Gretchen".

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Die Hauptmann- Festiviele in Breslan abgefekt. Der schlesische Provinziallanbiag lebnte mit 57 gegen 45 timmen die geforderten 100 000 Bulchuk su ben aus Inlay bes 60. Geburtstages des Dichters geplanten Hauptmann Jeffpielen ab. In der teilweise sehr erregten Debatte fam in der Hauptsache zum Ausdrud, daz mit Rüdi ht auf den Ernst der Zeit, der sich bis zum Auguft d. J. noch weiter auswirken dürfte, die Ab­

Tribüne: Liebe", von Paul Apel . Direktor Robert, der Leiter der Tribüne, hat seinerzeit im Hebbel- Theater Apels tragikomische Groteste aus der Taufe gehoben. Das in einer Fülle von Einzelzügen fehr talentvoll originelle Stückchen verdient die Ehren einer Aus­grabung weit mehr als andere mieber hervorgeholte Komödien. Die rührend drolligen Berstiegenheiten verliebter Jugendejeleien haben in dem Autor einen mitfühlend verständnisinnigen, humorvoll überlegenen Schilderer gefunden, hinter dessen Ironien gewiß viel Vor einiger Zeit war seiner vorgefekten Verwaltung ein neuer eigenes ursprüngliches Erleben steht. In den beiden Burschen, dem Forstassessor zugeteilt worden. Herr Forstassessor Dr. Grasbein. Kandidaten und dem Studiofus, die in treuer Freundschaft, jugend- balttung von Festspielen unterbleiben müsse. Der tam aus Preußen und war das, was man so einen richtigen liche Wahrheitsfanatiker, ihre Herzensgeheimnisse, die schrecklich- Eisenacher Kulturpolitit. Der Eisenacher Gemeinderat lehnte den schneidigen Beamten nennt. Mit gelben Lebergamaschen, über. tragischen Ronflitte ihrer rivalisierenden Leidenschaft einander Antrag der thüringischen Hochschulgefellichaft, für die Gründung einer och lebensgroßem Monoke! und breitem Durchzieher auf der rechten beichten, stedt ein liebenswerter Rern jugendlich frischer Unverdorben- ichule in Eisenach 1%, Mulionen Mart zu bewilligen, ab. Da auch die heit. Nach ein paar Jahren, wenn sie in der Erinnerung selbst für die Deckung er laufenden Unfoften beantragte Beihilfe von jabrlig Wange. Der seinen Dienst mit viel Strammheit und ebensoviel darüber spotten, werden sie weitaus gewitter, aber voraussichtlich 500000 we abgelehnt wurde, find die Eisenacher Hochschulpläne als gefcheitert Schneid verfah. Und es besonders auf die Inspektion der zu seinem auch sehr viel ärmer und leerer sein. Der Friede des kleinen Ben- u betrachten. Abgelehnt buche in der gleichen Sibung auch die Sub­ventionierung des Tbeaterdireltorpoftens mit 200 000 M. fährli 5, fo bag Berwaltungsbereich gehörigen Förstereien abgesehen zu haben schien. fionats, in dem sie hausen, ist durch den Zuzug einer abenteuernden das Eisenacher Theater geschlossen werden mug.( Diefe Mitteil ng icheint Man war ihm dort wohl zu gemütlich. Beachtete die Verordnungen blauäugig- blonden Eva, die unparteiisch ihre Gunft auf jede Sorte irrtümlich, da in Eisenach der Plan der Uebernahme des Theaters auf die der hohen Behörde nicht genügend. von Männlichkeiten verteilt, in der Tiefe aufgewühlt. Bald hält der Boltsbühne bejteht).