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Der Kadettengeist. Ein unverdächtiger Zenge.

einigungsämter hat sich für den Verpächter durchaus ungünstig sich den wirtschaftlichen Verhältnissen an und kann den Bächter schillernden Erklärungen Radets mur Satire und Ironte, was erwiesen. Nach unserer Kenntnis soll in dem neuen Gesez bei absteigender Konjunktur niemals erdrücken. von ihnen Ernst und tiefere Bedeutung gewesen ist. Die mirf. entwurf die ungünstige Rechtslage des Verpächters noch ver- Bedauerlich ist ferner, daß Jagd und Fischerei lichen Absichten der Dritten Internationale müssen flar zutage schärft werden; in den Richtlinien zur Neufassung des Ge- unseres Wissens im Entwurf wiederum nicht berücksichtigt sind. liegen. Erst menn sie ihren brutalen Kampf gegen die Ge feges heißt es nämlich:" Die Wirkung der Geldent- Unsere dringende Forderung an Reichstag   und Landtag werkschaften und gegen die nichtbolschewistischen sozialistischen  wertung als solche ist als eine schwere Unbillig- muß dahin gehen, dafür Sorge zu tragen, daß die Pachtschutz- Parteien in Rußland   tatsächlich einstellt, wird die Einheits­feit nicht anzusehen." gesetzgebung den vorstehenden Ausführungen entsprechend front des Proletariats in ihrem Munde mehr sein als eine Es ist also feine schwere Unbilligkeit, wenn der Pächter umgestaltet wird: der Kleinpächter ist zu schützen, täuschende Redensart. eines Landgutes von mittlerer Güte und 1000 Morgen Größe der Bächter eines mittleren und größeren Landgutes etwa im Jahre 1914 das Gut für einen jährlichen Pachtzins von von 100 Morgen( 25 Heftar) aufwärtsist anzuhalten, eine 15 000 m.( aljo 15 m. 2 3tr. Roggen pro Morgen) ge- Bacht zu zahlen, die den billigen Forderungen des Verpächters pachtet hatte und dafür bis zum Jahre 1935 die gleiche Summe entspricht. Wir wollen bei dieser gesetzlichen Pachterhöhung in Papiermark zahlt? Würde das Gut heute verpachtet, jo durchaus keine Pachten befürworten, wie sie heute bei den Im Preußischen Landtag hat es gestern große Lärmszenen würde es mindestens 112 3tr. Roggen pro Morgen an Bacht- Neuverpachtungen durch die übergroße Konkurrenz der Bieter gegeben, als ein unabhängiger Redner darauf hinwies, daß zins bringen; der heutige Bachtzins beträgt demnach, unter häufig erzielt werden. Ein Sachverständigenkollegium mag in den Kadettenanstalten nicht der Geist der Verantwortungs­Zugrundelegung von/ Umlagepreis und Freihandels- im einzelnen Fall über die Höhe des Bachtzinses entscheiden. freudigkeit, sondern der moralischen Feigheit und Lüge preis, 1000 X 650 m. 650 000 m., also über das 40fache Die Hauptsache ist aber, daß im neuen Gesez gezüchtet worden ist. Nun ist aber diese Feststellung gar nichts des alten Pachtzinses. Was ist denn offenbare schwere Un- tlar und deutlich zum Ausdrud tommt, daß Neues. Wir besigen ein unverdächtiges Zeugnis in einer billigkeit, wenn die Wirkung der Geldentwertung und die der Pachtzins den jeweiligen Geld und kleinen Schrift, die ein Graf Werner v. Schulenburg, damit in Wechselwirkung stehende Erhöhung der Preise für Wirtschaftsverhältnissen anzupassen i ft. felbst ehemaliger Lichterfelder   Kadett, vor etwa 20 Jahren in landwirtschaftliche Erzeugnisse außer Betracht bleiben soll? Dann wird der Staat mit seinen Domänen eine Mehreinnahme München  ( Verlag B. Steinicke) unter dem Titel Meine Es soll durchaus nicht bestritten werden, daß nicht nur die von vielen 100 Millionen Mark erzielen, die er sehr gut ge- Kadettenjahre" hat erscheinen lassen. Einnahmen der Landwirtschaft ganz enorm gestiegen sind, brauchen kann, dann wird manche Stadtgemeinde in dem Die Schilderungen des Grafen Schulenburg lassen mit sondern daß auch die Produktionsuntosten der heute geradezu erdrückenden Finanzelend wieder etwas Luft voller Deutlichkeit den Geist einer völlig verfehlten Erziehungs­Landwirtschaft ganz erheblich sich erhöht haben; ob die Aus- bekommen, und der Reichssteuerfiskus wird ohne weitere An- methode erkennen. Schulenburg schildert, wie die Kadetten gaben der Landwirtschaft in demselben Maße gestiegen sind ziehung der Steuerschraube manche Summe beim Berpächter zunächst dadurch systematisch zum Lügen gezwun. mie die Einnahmen, ist uns zweifelhaft. Diese Frage soll hier als einkommensteuerpflichtig erfassen, die heute beim Pächter gen wurden, daß man von ihnen unmögliche und unausführ jedoch weiter nicht erörtert werden. Daß aber die Bächter schwer erfaßbar ist. bare Leistungen verlangte. Das führte z. B. dahin, daß beim fehr wohl in der Lage sind, neben den gesteigerten Produk­Mantelappell, wo das kleinste Stäubchen zur Bestrafung An­tionsunfosten eine erhebliche Pachterhöhung zu tragen, geben laß gab, nicht etwa jeder seinen Mantel vorzeigte, sondern alle einsichtigen Landwirte zu. Das wird auch deutlich be­nacheinander immer wieder derselbe von der ganzen wiesen durch die Ergebnisse der Neuverpachtungen, ferner Stube mit aller Kunst gereinigte Mantel dem Vorgesezten durch den von den Gutspächtern getriebenen Lurus, in dem hingetragen wurde. Aehnlich war es bei anderen Dingen. sie den vielgeschmähten Schieber ebenso wie in der Ausbeutung Der fortgesetzte Zwang zum Lügen gegenüber den Vor­ihrer Volksgenossen meist übertreffen. gesezten, um sich überhaupt behaupten zu können, artete dann in eine sportmäßig betriebene Lügnerei aus. Schulen­burg schildert, wie die Kadetten schließlich auch dann logen, wenn gar keine Notwendigkeit dazu bestand. Kam 3. B. ein Kadett von der Kleiderkammer und wurde von einem Vorgesetzten gefragt, wo er herfäme, so antwortete er unfehl bar aus der Küche" oder anderswoher, obwohl die richtige Antwort gar feine nachteiligen Folgen für ihn hätte haben können. So saß das Lügen den jungen Leuten bereits in Fleisch und Blut.

Die internationale Konferenz.

Heute morgen tagte die Erefutive der 3 weiten Inter­nationale für sich allein. Mittags trat für sich die Neuner­fommission zusammen. Die allgemeine Konferenz soll um drei Uhr nachmittags fortgesetzt werden. Sie wird jedenfalls noch heute zu Ende gehen.

Eine Verteuerung der landwirtschaftlichen Erzeug­nisse, insbesondere der wichtigsten Lebensmittel durch Fest= Es hätte feinen Zweck zu leugnen, daß die Konferenz in fegung eines angemessenen Bachtzinses ist nicht zu befürchten. ihrem bisherigen Verlauf von neuem größere Gegensäge auf Auch die Landwirte, welche heute neu pachten, fönnen und gezeigt hat, welche die auf dem Boden der Demokratie stehen­wollen rentabel wirtschaften. Der niedrige, aus den Vorkriegs- den sozialistischen   Parteien von den kommunistischen   trennen. jahren stammende Bachtzins bedeutet einfach eine glatte Mehr- Die Parteien der zweiten Internationale wissen sich mit denen einnahme des privaten Pächters, der sein Korn um feinen der Wiener Arbeitsgemeinschaft eins in dem Bestreben, eine Pfennig billiger verkauft wie sein Nachbar, der infolge Neu- Einheitsfront der arbeitenden Massen aller Länder pachtung oder gütlicher Einigung eine angemessene Bacht zahlt. gegen Reaktion und Kapitalismus   herzustellen. Sie sehen Der Artikel spricht auch von dem Rechtsgrundsatz der aber schärfer als jene die Hindernisse, die das bisherige Ver­Die Schrift Schulenburgs wirft auch noch Schlaglichter Heiligkeit der Verträge. Wenn die wirtschaftlichen halten der kommunistischen   Parteien diesem Bestreben in den auf andere Zustände. Sie zeigt 3. B., wie minderwertig Berhältnisse sich so von Grund aus ändern, wie dies feit 1914 eg stellen. der wissenschaftliche Unterricht an den Kadetten­geschehen ist, so entspricht es unseres Erachtens nur dem Selbst wenn die Zweite Internationale, den Wünschen anstalten war, welche unwürdige Rolle die 3ivilpäda Grundsage von Treu und Glauben, wenn die beider der Wiener Arbeitsgemeinschaft folgend, der Einberufung gogen spielten, die feinerlei Erziehungsrecht besaßen und seitigen Leistungen aus langfristigen Verträgen diesen eines allgemeinen Kongresses in der nächsten Zeit zustimmen bestenfalls geduldete Einpautemaschinen waren, wie überhaupt veränderten wirtschaftlichen Verhältnissen würde, so könnte sie doch nicht darauf verzichten, auch dort alles Wissen, alle Bildung verachtet und mit Hohn be­einigermaßen angepakt werden. Jener Grundsah von der die Forderungen zu wiederholen, ohne deren Erfüllung die handelt wurde. Die Schrift schildert, wie der Geist des öden unbedingten Gültigkeit abgeschlossener Verträge läßt sich heute Herstellung einer Einheitsfront unmöglich ist. Der Kongreß Hurrapatriotismus fyftematisch gezüchtet wurde und vieles eben nicht aufrechterhalten, wie das Reichsgericht bereits würde unter solchen Umständen nur eine Wiederholung und andere mehr. Jedenfalls beweist die Schrift Schulenburgs, mehrfach ausgesprochen hat; jener Grundsaz würde häufig Fortsetzung der jezigen Konferenz sein. Auch er würde fein daß die Kadettenerziehung das Gegenteil von dem war, das papierne Recht zum trasfesten Unrecht ge- anderes Ergebnis haben als der Welt zu zeigen, daß die Zer- was die Deutschnationalen behaupten: fie mar eine Erziehung stalten. trümmerungsarbeit der Kommunisten an der europäischen zur Unwissenheit, Roheit und Lüge. Arbeiterbewegung und ihre Mißachtung aller Freiheitsrechte, dort, wo sie die Macht haben, all ihr Gerede von der prole­tarischen Einheitsfront Lügen straft.

Die Pächter berufen sich auch gern auf die Mieterschutz­gefezgebung. Da liegt die Sache doch wesentlich anders: der Mieter hat nur den Gebrauch der Sache, der Pächter hat neben diesem Gebrauch auch den Genuß der Früchte, welcher Darum dürfte die gegenwärtige Konferenz kaum in der ihm heute so großen Gewinn abwirft, daß er eine Erhöhung Lage sein, einen Zeitpunkt für die Veranstaltung eines allge­des Pachtzinses durchaus ertragen tann im Gegensatz zum meinen Kongresses in Aussicht zu nehmen. Sollten in dem Mieter, der wesentlich weniger leistungsfähig ist und vielfach Verhalten der Dritten Internationale Aenderungen eine Mietsteigerung durch erhöhte Lohn- und Gehaltsforde- eintreten, die eine Annäherung ermöglichen, so wird eine rungen ausgleichen muß. Berständigung über einen allgemeinen Kongreß leicht Soweit wir unterrichtet sind, soll das neue Gesetz zu erzielen sein. wiederum nur zwei Jahre Gültigkeit haben, und die Pacht- Die Exekutive der Zweiten Internationale dürfte daher einigungsämter sollen nur Entscheidungen treffen, die für sich wohl bereitfinden lassen, mit den beiden anderen Erefu­zwei Jahre gültig sind. Diese Regelung ist unseres Erachtens für beide Bertragsparteien höchst unerfreulich, denn dann wird niemals Klarheit und Sicherheit in ihre gegenseitigen Rechts­verhältnisse hineinkommen. Eine Naturalpacht läßt sich auch ohne weiteres für längere Fristen durchführen und past

Der Zeitungs- Knigge.

Die Jagd des gnädigen Herrn".

Eine wichtige Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts. Aus Schlesien   wird uns geschrieben:

In dem ewigen Kampf zwischen Großagrarier gegen die Land. gemeinden, wobei diese sich vor allen Dingen gegen die unbe. gründeten Borrechte des Großgrundbesiges zu wehren haben, ist den Landgemeinden. durch ein kürzlich gefälltes Urteil des Ober­verwaltungsgerichts eine Hilfe entstanden.

Die Gemeinde Schiedlagwig( Kreis Breslau  ) hat aus ihren Grundflächen einen gemeinschaftlichen Jagdbezirk gebildet, die Jagd tiven über die Möglichkeit eines allgemeinen Kongresses und aber nicht mehr, wie bisher, dem berühmten Herrn von Nachrich über den Zeitpunkt feiner Einberufung in ständigem Ge- in Buschkowa, sondern einem Landlehrer verpachtet. Von Naeh  dankenaustausch zu bleiben. Die erste Aufgabe folcher im rich hat in Schiedlagwiz ein Gut, doch liegen einzelne feiner Grund. engeren Kreis fortgesetzten Besprechungen würde sein, in ein- ftücke im Gemenge oder stoßen zum Teil an seinen eigenen Jagd­wandfreier Weise festzustellen, was an den gestrigen bunt bezirk, der feilförmig in den Gemeinde jagdbezirk hineinragt.

Dicke Finsternis hüllte in der folgenden Nacht die Straße ein.| zu wenden. Durch das drahtlose Telephon wird berichtet über die Kalt und drohend ragten die Silhouetten des Bauplatzes. Etwas beste Art der Ventilationen, über die Hygiene des Schlafes und des Unheimliches lag darüber. Im Geiste sah ich schon ahnungslose Bas- Aimens, über die notwendige Borsicht beim Genuß von bestimmten Einen sehr anschaulichen Einblick in das so vielgeftaltete Gefanten von den tückischen Tiefen der Ausschachtungen verschlungen. Speisen und Getränken, über Batterien, Diphterie  , Influenza, Fisch­triebe einer modernen Beitung gewährt das foeben im Rahmen Heilsfroh war ich, als ich am nächsten Tage sah, wie der Wächter vergiftung usw. Es sind jederzeit etwa eine Million Personen in der Zellenbücherei" bei Dürr& Weber in Leipzig   erscheinende eine neue Laterne an den Pfahl steckte. den Vereinigten Staaten   ernsthaft erkrankt, und man glaubt, daß Buch Wie entsteht eine Zeitung? Tagebuchblätter eines Redal Trogdem aber lag in dieser Nacht wieder undurchdringliches ein großer Teil der Krankheiten vermieden werden kann, wenn die teurs" von Dr. Hans Simon. Der Verfasser teilt bier aus Dunkel über der Straße. Er wird noch kein Del haben, dachte ich einfachen Annaben und Ratschläge der telephonischen Gesundheits­einen sehr beherzigenswerten Zeitungs- Knigge" mit, dem wir zu meiner Beruhigung. berichte berücksichtigt werden. Einer der letzten Berichte beschäftigte einige Aphorismen entnehmen. sich z. B. mit der Gesundheit der amerikanischen Kinder und gab ausführliche Ratschläge für die hygienische Erziehung. Man be­grüßt diesen drahtlosen Gesundheitsdienst" als eine wichtige hygienische Neuerung, die auch in anderen Ländern Nachahmung finden sollte.

Redakteure sind auch nur Menschen, die sich Irrtum vorbehalten müffen. Das vergiß nicht.

merden.

Wieder wechselte Tag und Nacht. Die neue Laterne hüllte sich noch immer in tiefes Dunkel. Die Sache fing an, rätselhaft zu Ich wartete eines Abends auf den Wächter, um ihn ob Zeitungen werden in denkbar fürzester Zeit mit der Uhr in der des seltsamen Lichtstreits zu befragen. Der grinste über das ganze Hand hergestellt. Das sollte manche Flüchtigkeit erklären und stoppelige Gesicht und meinte: entschuldigen. Na so varückt! Wenn ich ihr jetzt ansteche, denn sieht ihr ja ieder. Und bis morgen frieh hat sie wieder eener jeklaut!" Der Mann war zwar nicht aus Schilda.. Aber er mochte wohl recht haben.....

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Halte bei Redaktionsbesuchen den Redakteur nicht unnötig auf, denn seine Zeit ist tostbar, seine Höflichkeit aber unerschöpflich. Bergiß nicht, daß die Zeitung jedem etwas bringen soll und daß fie nicht nur deinen besonderen Wünschen und Interessen dienen

fann.

Bist du mit deiner Zeitung zufrieden, so sage es anderen, bist du unzufrieden, so sag es der Redaktion. Bist du durch ein Inserat zu einem Einkauf veranlaßt worden, so fage dem betreffenden Geschäftsmann, in welcher Zeitung du das Inserat gelesen hast.

Unterstütze den Inseratenteil deiner Zeitung. Birb für deine Zeitung, denn du stärkst damit das Zeitungs­unternehmen und hast selbst die Vorteile der gesteigerten Leistungs­fähigkeit des Blattes.

Laß deine Zeitung, wenn du sie nicht mehr benötigst, gelegent­lich in der Eisenbahn, Straßenbahn, überhaupt dort, wo sie Leser finden kann, liegen, damit sich vielleicht neue Anhänger und Abon­nenten des Blattes finden.

Unterstüge deine Zeitung, wo du nur fannst, denn von den Abonnementsbeiträgen allein fann fie nicht eriftieren.

Die rote Laterne. Es gibt verschiedene Arten von roten La­ternen. Manche hängen an den hochstrebenden Signalmaften der Eisenbahn. Manche weisen verheißungsvoll den glitschigen Weg in die Animierkneipe. Andere wieder senden ihren purpurnen Schim­mer weit hinaus in das Meer, dem Seemann stumme, wohlbekannte Sprache redend.

e. g.

Magnetismus und unterirdische Bodenschähe. Schon seit län. gerer Zeit bedient man sich der erdmagnetischen Beobachtungen, um größere Eisenerzlager festzustellen. So find z. B. die Magnetit­lager Lapplands   auf diese Weise erschlossen worden. Kleinere Eisen­( nach) erfolges jetzt im Deutschen Künstler Theater". lernen, war aber früher nicht möglich, und erst jetzt find nach einem Die Cfardasfürffin erprobt die Dauerhaftigkeit eines Operetten- lager in ihrer vollständigen Ausdehnung auf diesem Wege kennen zu Das Genre mit seiner Sentimentalität, Tangerei, musikalischer Un- Bericht der Umschau" durch das magnetische Observatorium in ergiebigkeit einmal zugegeben, hat diese auf das bürgerliche Ber- Botsdam Instrumente geschaffen worden, die es leicht und rasch gnügen zugeftutte Operette immer noch ihre Zugkraft. Man spielte ermöglichen, magnetische Meffungen zur Festlegung unterirdischer ja zwei Trümpfe aus: der zahlreich versammelten Russenkolonie Bodenschätze, vorzunehmen. Mit diesen Apparaten lassen sich nicht wurde Jenny Potopesina, ein Liebling des Moskauer Theater- nur Eisenerze aufsuchen, sondern man vermag überhaupt die Aus­publikums von ehemals, geboten. Sie hat eine vortreffliche Stimme dehnung beliebiger geologischer Schichten festzustellen, sobald diese und temperamentvolles Spiel und( was beinahe ebenso wichtig) Toi- gegen ihre nächste Umgebung schwächer oder stärker magnetisch sind. letten, die der Fachmann. blendend nennt. Da sie durchweg russisch Es gelang mit Hilfe diefer neuen Instrumente Dr. Schuh von der fang und sprach, hatte Mar Adalbert, der andere Trumpf, Ge- Geologischen Landesanstalt in Rostock  , die Ausdehnung der Salzvor­legenheit, feinem Wigrepertoire ein paar neue zuzufügen. Im tommen im südwestlichen Mecklenburg   auf das genaueste anzugeben. übrigen ist seine souveräne Wurschtigkeit die einzige Art, solche Lieb- Das gänzlich unmagnetische Salz ist hier nämlich in eisenhaltige haber wie den Boni erträglich zu machen. Elly Leur( ais tanz- Sande und ähnliche Schichten eingelagert. Sämtliche Bohrungen fröhliche Stasi), Adi Lieban( der Räsonneur der Operette und bestätigten die durch die erdmagnetische Messung gewonnenen Er­väterlich- sentimentale Feri bacsi) sowie Josef Kaufmann in der gebnisse, so daß weitere Bersuchsbohrungen unnötig wurden und tragenden Rolle des Edwin sicherten wirksames Zusammenspiel und damit eine wesentliche Kostenersparnis erzielt war. Erfolg. Wegen aller anderen Ausfünfte( Toilettenbezug usw.) mende man sich an den Theaterzettel.

d.

Verfluchter Segen". Bruno Schönlant läßt im Berlag für Sozialwissenschaft ein Drama in drei Aften erscheinen, das sich Das drahtlose Telephon im Gesundheitsdienst. Die drahtlose die stumme und doch allgemeine und alltägliche Tragit der Arbeiter. Telephonie, die in den Bereinigten Staaten bereits in größerem frau, den unerwünschten und den Lebensraum ins Unerträgilche ver­Umfange zur Anwendung fommt, wird dort jezt zum erstenmal engenden Kinderfegen zum Stoff gesetzt hat. Die Dichtung Schön­auch zur Verbreitung von Gesundheitsberichten und hygienischen lants erreicht nicht den literarischen Wert der Schöpfungen Tollers, Informationen berugt. Es ist ein umfassender Dienst eingerichtet aber das Leid der Frau, das Klagen der in eine hoffnungslose Weft worden, um durch das drahtlose Telephon die Bevölkerung ständig hineingeborenen Kinder wird doch unheimlich lebendig und wächst über die Gesundheitsverhältnisse zu unterrichten und ihr Anwei zeitweilig in die Sphäre des schauernd Visionären. Die Arbeiter= fungen über die zu treffenden hygienischen Maßnahmen zu geben. bühnen sollten sich Schönlants Drama, das dem Arbeiter unmittelbar Diese Hygiene- Berichte" wurden zuerst dreimal wöchentlich von verständlich ist, als gutes Textbuch für ihre Darstellungen nicht ent­der Marine- Radio- Station zu Anacostia in Virginien   ausgegeben, gehen lassen. aber seitdem haben auch verschiedene andere drahtlose Stationen diesen Gesundheitsdienst aufgenommen. Die Berichte werden von den Empfangsstationen rings um die Sendestationen in einem Um­Preis von mehr als 2000 Kilometer aufgenommen. Die Mitteilungen

Die meine aber stand als Warnzeichen in einer Straße, wo tagsüber gebuddelt wurde. Es war eine hübsche, blanke Laterne. Und ich freute mich jeden Abend, wenn der Wächter ihr rotes Licht herz entzündete. Das glimmte und schimmerte durch das Dunkel, daß dem nächtlichen Wanderer, dem sie wie ein Irrlicht erscheinen mußte, allerlei seltsame und poetische Gedanken famen. Eines Nachts aber war ihr blutendes Flackerleben ausgelöscht. enthalten nicht nur Angaben, die die Verbreitung von Krankheiten Die Genossenschaft Denticher Bühnenangehöriger veranstaltet zu Die eine blante Laterne war verschwunden. War gestohlen worden, verhindern sollen, sondern die Empfänger sind auch aufgefordert, gunsten ihrer Griver b3lofenfürsorge am 7. April eine Boritellung von wie mir anderntags die Arbeiter erzählten. I fich mit Fragen über alle sanitáren Dinge an die Senderstationen Sudermanns.getmat im Artushof, Perleberger Str. 29.

Der fingende Fisch", Drama in drei Nächten von Alfred Bruft, aclangt als erites Stüd der Theatergesellschaft Heute und Morgen" am Sonntag, den 9. April, 12 mittags im Deutschen   Theater zur Erstaufführung.