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Diefer wird aber gemäߧ 7 der Preußischen Jagdordnung vom 15. Juli 1907 durch die Dorflage zu einem Ganzen verbunden, und das wollte Herr von Nachrich nicht anerkennen. Er klagte

auf ungültigkeitserklärung des Pachtvertrages und verlangte die Zuteilung der südlich vom Dorf belegenen Grundstücke an seinen eigenen Jagdbezirk. Diese sind aber die wertvollsten Teile Der ganzen Gemeindejagd. Die Mehrheit des Kreisausschusses in Breslau entschied zu­gunsten der Gemeinde Schiedlagwig, anders aber der Bezirks­ausschuß in Breslau . Er gab der Gemeinde unrecht und ent­schied, daß der südliche Teil an Herrn von Nachrich zu verpachten fei. Dabei war der dahingehende Antrag des Herrn v. N. rechts­ungültig, da er vor dem Kreisausschuß nicht gestellt worden mar, sondern erst später eingereicht wurde. Aber der Landrat des Kreises Breslau hatte nichts Eiligeres zu tun, als dem gefez­mäßigen Bächter sofort das Jagen auf dem strittigen Gelände zu verbieten, obwohl das Urteil noch nicht rechtskräftig war. Aber mas tut man nicht alles den Großgrundbefizern im Kreise Breslau

zu Liebe!

Die Gemeinde Schieblagwitz rief als letzte Instanz das Ober­verwaltungsgericht in Berlin an und hatte damit vollen Erfolg. Das Urteil wurde aufgehoben, der abgeschlossene Jagdpachtvertrag für gültig erklärt und festgestellt, daß der Jagdbezirk ein einheit gültig erklärt und festgestellt, daß der Jagdbezirk ein einheit fichs Ganzes bildet. Das Verlangen des Großgrundbesizers ist, wie das Urteil ausführt, nicht nur sachlich unbegründet, sondern das Urteil des Bezirksausschusses ist direkt ungesetzlich, da in der Berufungsinstanz neue Anträge nicht gestellt werden können. Die nicht unerheblichen Kosten des ganzen Rechtsstreits wurden dem Verurteilten auferlegt, doch das wird ihn am wenigsten schmerzen. Es war ihm ja auch nicht um die Jagd zu tun, denn er besitzt 12 000 Morgen Eigenjagd, außerdem hat er noch eine sehr große Hochjagd in Schlesien von vielen tausend Morgen, die er gar nicht imftande ist, zu bejagen. Aber Herr von Nachrich gönnte vor allen Dingen einem kleinen Schulmeisterlein nicht die paar Hasen, die dieser sich für seine Familie schoß. Daher der Kostenaufwand und nun der Reinfall!

Der Fall Hermes- Augustin.

Der Untersuchungsausschuß des Reichstags in Sachen des mi nifters Dr. Hermes hielt am Mittwoch eine öffentliche Sigung ab. Der Vorsitzende Abg. Dr. Fischer( Dem.) teilte mit, daß der mitbe­flagte Regierungsrat Dr. August in wegen des Berdachts der Be­Stechlichkeit außer Berfolgung gesetzt worden ist. Als Zeuge wird zunächst vernommen Staatssekretär Dr. Ramm bom preußischen Landwirtschaftsministerium. Als dem Zeugen Mit­teilung von der Bestechung des Regierungsrats Dr. Augustin und son dem Eingriff in die Stickstofftasse in Höhe von 7000 m. gemacht worden ist, hat er sich am 7. Mai 1921

warnend an den Minister Hermes gewandt

in der Annahme, daß dieser für Ordnung in seinem Amte jorgen merde. Hermes hat Ramm gegenüber, der ihm 28 Jahre bei seinem Aufstieg geholfen hat, plötzlich eine feindselige Haltung eingenommen, er hat seine Warnung mißachtet und Auguffin gedeckt. Zur strittigen Zeit, am 18. Mai, hat Staatssekretär Ramm dem Minister Hermes Mitteilung von den angeblichen Verfehlungen gemacht. Am 20. Mai ist dann

trohdem die Beförderung Auguffins erfolgt.

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Zeuge Staatssekretär Huber erklärt: Die Berfehlungen find nicht so schwerwiegend gewesen, um eine Maßregelung des Re­gierungsrats Dr. Augustin zu rechtfertigen, wenn auch die Ueber­reichung eines Batengeschents" nicht angängig erscheint. Minister Dr. Hermes betont, daß er scharfes und foroffes Borgehen gegen Augustin gefordert habe, er hat fich aber dem Staatssekretär Huber als dem alten erfahrenen Ver­waltungsbeamten gefügt.

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Abg. Busch( 3.) fragt, ob die nachträgliche Beförderung Augustins als Auszeichnung zu bewerten ist, obwohl dem Mi­nifter feine Berfehlungen bekannt gewesen sind. Staatssekretär Dr. Huber erflärt, er habe dem Minister seinerzeit eine Zulage für Augustin, da dieser Abteilungsleiter gewesen ist, empfohlen. Dieser Antrag ist aber abgelehnt worden, vielleicht, weil der Minister den Brief von Ramm schon in Händen gehabt hat. Abg. Busch ( 3.): Warum hat der Minister Auguſtin die Referentenzulage nicht Minister Dr. Hermes: Ich entsinne mich nicht, ich meiß nur, daß darüber gesprochen worden ist.

bewilligt?

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Zeuge Regierungsrat Dr. Bittong wird gefragt, ob vor seiner Bernehmung im Magdeburger Stickstoffprozeß eine Beeinfluffung der Zeugen

Elsa Brandström .

Mit Dolch und Maske.

den Lagerräumen des Hafens untergebracht, nehmen aber dort nur unnügerweise Platz weg und beeinträchtigen den Betrieb der Lager­Das gleiche langsame Bautempo gilt für die Kohlen= Für Elsa Brandström , die magemutig in Sibiriens Eiswüste hallen. ging, um den Kriegsgefangenen Troft und Hilfe zu bringen, verandes fertiggestellten Beckens liegt. Angesichts der stetig steigenden umschlag stelle am zweiten Hafenbecken, das westlich ftaltete die Arbeitsgemeinschaft Groß- Berlin der Reichsvereinigung Leuerung für alle Bau- und Betriebsstoffe ist diese Langsamkeit im ehemaliger Kriegsgefangener eine Feier. Der große Saal der Bau des Westhafens für die Stadt ein doppelt fostspieliges Unter­Brauerei Königstadt vermochte die Menge faum zu fassen. Der Ge- fangen. Wenn in dem jetzt beliebten Tempo weitergebaut wird, feierten wurden viele Gaben der Liebe dargebracht, kostbare Blumen, dürfte der Westhafen mit seinen Speicherbauten nicht vor Mitte einfache Sträuße und schließlich auch noch ein Körbchen mit oder Ende nächsten Jahres fertiggestellt sein. Berlin hat Alepfeln, das ihr, in sibirischen Eisgefilden, ein ehemaliger Kriegs- alle Ursache, die Bandollendung des Westhafens so gefangener einst versprochen hatte. rasch wie möglich zu fördern, weil die Gefahr besteht, daß Die Feier gestaltete sich sehr stimmungsvoll. Siegfried Wüsten der zunehmende Wasserverkehr und Speichereibetrieb sich andere Wege und Unterkünfte sucht. Der Westhafen hat trotz der hoch sprach einen tiefempfundenen Brolog. In der Begrüßungsansprache gestiegenen Baukosten infolge feiner günftigen Lage alle Aussicht, führte Kurt Großmann u. a. aus, daß in einer Zeit, wo allent- ein wirtschaftliches und werbendes Unternehmen der Berliner Hafen­halben nackte Gewalt herrschte, wo der Haß die Völker Europas verwaltung zu werden. ergriffen hatte und unsagbares Leid in der Welt war, Elsa Brand= ström aus einem dom Kriege nicht berührten Lande aufbrach, um unsägliches Leid zu mildern. Die ehemaligen Kriegsgefangenen Zwei mastierte Räuber drangen gestern abend in die Wohnung der kennen die Taten diefer Frau, und sie heißen sie als Schwester herz- Frau Maria Lamain in der Lessingstr. 27 zu Lichtenberg . Die Frau hatte lichst willkommen. Wir erleben das einzigartige Schauspiel, daß sich gerade zu Bett gelegt, als sie hörte, wie die Flurtür aufgeschlossen dieser Frau von der gesamten deutschen Bresse, ganz wurde. Sie glaubte, daß ihr Mann käme, den sie von der Arbeit gleich, wie sie politisch eingestellt ist, die gleiche Anerkennung gezollt zurüd erwartete. Sie machte Licht, war aber nicht wenig überrascht, wird. Europa ist noch nicht frei. Wir müssen Einkehr halten, aus als statt ihres Mannes zwei mastierte Männer eintraten. forderte sie zur Herausgabe ihres Geldes auf. Der zweite machte der Vergangenheit lernen und das Gelernte fruchtbringend für die Der eine stürzte sich sogleich mit gezogenen Dolch auf sie und Zukunft verwerten. Nur durch selbstlose Hingabe werden wir geistig sich, als Frau Lama in sagte, sie wisse nicht wo ihr Mann sein frei. Zur Liebe zu den Mitmensch en fordern wir die Massen Geld aufhebe, an die Durchsuchung der Wohnung. Er fand dann heraus. Genosse Erwin Barsanti sprach sodann über Elfa auch in einem Schrank 2000 Mark, mit denen dann beide ver­Brandström und die REK. Die Aermsten der Armen waren der schwanden. Schwester gerade die Liebsten. Worte reichen nicht hin, um das zu Straßenbenennungen für die Siedelung Köllnische Heide. Die sagen, was sie an ihnen in Rußland getan. Als 1917 die Kriegs­gefangenen, von den Bolschewisten freigegeben, hungernd seitens des Bezirksamts Neukölln in Vorschlag gebrachten Be­weg belegenen Straßen haben die Zustimmung des Herrn Polizei. und bettelnd von Stadt zu Stadt ziehen muß nennungen für die im städtischen Siedelungsgelände am Damm­ten, blieb Elsa Brandström auf ihrem Bosten und verließ präsidenten und die Genehmigung des Magistrats gefunden. Hier­Sie hielt nach treten nunmehr folgende Bezeichnungen in Kraft: Straße 36 ihn auch nicht, als die Seuchen überhand nahmen. die Bolschewisten die Einrichtungen auch aus, Widderstraße, Straße 37 Roten Kreuzes beschlagnahmten und die Kriegsgefangenen feine Straße 38= Einhornstraße, Straße 6= Wassermann Unterkunft mehr hatten. Die ehemaligen Kriegsgefangenen, die so straße und Straße 34 Ribezahlstraße. Die Straße 16 schweres Erleben durchgemacht haben, verdammen jegliche Gewalt, erhält in ihrer ganzen Ausdehnung die Bezeichnung, Blaneten­aber fie müssen dennoch danach streben, daß die Kriegsgefan- traße". Mit der Durchführung dieser Straßenbenennungen genengeseze geändert werden. Es ist höchste Beit, daß alle, dürfte einem daselbst seit langem unliebsam empfundenen Mangel die Menschenantlitz haben, wirkliche Kulturarbeit leisten. Und bei abgeholfen werden. unserm Schaffen, Kämpfen und Streben soll uns das schlichte, liebe Wesen Elsa Brandströms Leitstern sein.

als

des

Schwester Elsa Brandström dankte herzlich für Freundschaft und Vertrauen. Sie wies darauf hin, daß durch die Zeit des Leidens viel Positives gewonnen sei. Die ehemaligen Kriegsgefangenen haben durch ihre eigenartige Entwicklung einen geweiteten Blid be­fommen und eine Reife, wie sie selten das Leben bringt, sie haben gelernt anzuerkennen, was echt ist. Und sie hat darum, daß die Mitglieder der RER., die allen Klassen und allen politischen Parteien angehören, den Gemeinsamteitsgeist weiterpflegen möchten.

Eine kaifertreue" Lehrerin.

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Steinbodstraße,

Berlängerte Demobilmachungsverordnungen. Durch Gesetz vom 30. März 1922 ist eine Reihe von Demobilmachungsverord­nungen verlängert worden. Nicht verlängert sind die Ver­ordnungen, die die Beschäftigung auswärtiger, erst nach Kriegsausbruch zugezogener bzw. auf Erwerb nicht ange­wiesener Personen von der Genehmigung des Demobilmachungs­ausschusses abhängig machen. Diefe Perfonen fönnen daher vom 1. April 1922 ab ohne jede Beschränkung in Berlin beschäftigt werden. In Kraft geblieben sind die Bestimmungen, wonach aus­Iändische Arbeiter nur mit Genehmigung des Landesarbeits­amtes Berlin hier beschäftigt werden dürfen. Soweit es sich also um ausländische Arbeiter( nicht dagegen um Inländer bzw. um Angestellte handelt), ist deren Beschäftigung nach wie vor unzulässig. Die Genehmigung ist nunmehr allein vom Landesarbeitsamt und nicht mehr vom Demobilmachungsausschuß zu erteilen.

Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend. Beitweise heiter, aber beränderlich mit geringeren Niederschlägen, mäßigen südwestlichen Winden, sehr niedriger Nacht- und langsam steigender Tagestemperatur.

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Die Ostsee - Eisexpedition.

Sie hat den Eid auf die Verfassung geleistet! Manche Schulpädagogen von monarchischer Ge finnung begreifen immer noch nicht, daß sie gegenüber ihren 3öglingen alles zu vermeiden haben, was wie eine Agitation gegen die Republik wirken könnte. Wenn Schülerinnen an­gewiesen werden, das Lied" Deutschland , Deutschland über alles" zu lernen, damit sie es in der Turnstunde bei Marschübungen singen soll man das als harmlosigkeit" ansehen? Aus dem tönnen Berliner Schiller Lyzeum wird uns bekannt, daß eine Leh­Die Hilfsexpedition des Kreuzers Medusa" zur Befreiung rerin Krieger den Schülerinnen der Klasse 3m diese An­weisung ausdrücklich gegeben hat. Man fomme uns hier nicht mit zweier Handelsdampfer aus der vereisten Ostsee mußte, wie wir mit­der Entgegnung, das Lied Deutschland , Deutschland über alles" teilten, im Februar abgebrochen werden, weil das Schiff das meh tönne doch nicht als eine Kundgebung monarchischer Ordnung gelten, rere Meter dide Eis nicht überwinden konnte. Erst Mitte und es fei sogar von einem freiheitlich gesinnten Dichter verfaßt März, als die strenge Kälte nachgelassen hatte, ging der Kreuzer worden. Jawohl, wenn der Dichter dieses Liedes sähe, zu welchen Arcona" in den Rigaischen Meerbusen . Er konnte jedoch eben­Kundgebungen es mißbraucht wird, müßte ihn Ingrimm paden. falls an die Schiffe nicht herankommen, weil, die Eismassen an Heute dient das Deutschland- Lieb den Monarchisten als Er Stärke nichts verloren hatten. Bei einem zweiten Bersuch fab für die Nationalhymne", weil Heil Dir im Sieger- aus der Gegend des Moonfunds mit Unterſtüßung eines Cich franz" denn doch zu schlecht auf den nach Holland desertierten brechers zu den Schiffen vorzubringen, wurde der Kreuzer durch Helden" passen würde, der sein" Volk ins Unglück gestürzt hat. Eis pressungen so schwer beschädigt, daß mehrere Ab­Benn die Lehrerin ein Marschlied für den Turnunterricht wünscht, teilungen voll Wasser liefen. Er mußte zur Reparatur nach Deutsch­so braucht sie in dem deutschen Liederschatz nicht allzulange danach land zurückkehren. Nun wurde das am 1. März in Dienst gestellte zu suchen und ist wirklich nicht auf das Deutschland - Lied als das Linienfchiff Hannover " zur Fortsetzung der Expedition Die Hannover " stellte fest, daß die vier deutschen einzige angewiesen. Warum sie gerade auf dieses Lied verfallen gewählt. ist, läßt sich aus ihrem sonstigen Berhalten schließen. Sie hat auch Schiffe sich nicht mehr an dem Ort befanden, an dem sie zuletzt ge­bei anderen Gelegenheiten es nicht für nötig gehalten, ihre mon- fichtet maren. Lettische Militärflieger suchten die Schiffe archische Gesinnung zu verbergen. Als am 27. Januar, dem Ge- und fanden, daß sie mit dem Eise weit nach dem Süden getrieben burtstage Wilhelms des Legten, die meisten Schüle- waren. Es wurden ihnen von den Flugzeugen aus Säcke mit rinnen der Klasse 3 M mit schwarzweißroten Schleifen Lebensmitteln, die bereits fnapp waren, zugeworfen. Eines der zur Schule tamen, erregte das offensichtlich Fri. Kriegers Wohl- Flugzeuge mußte eine Notlandung auf dem Eise vornehmen. Im gefallen. In der Turnstunde sagte sie zu den Mädchen: Ja, Ihr Verein mit einem Schlepper gelang es der Hannover ", einen Warum denn Weg zu den eingefrorenen Schiffen zu bahnen und die vier Dampfer Bor einiger Zeit wurde gemeldet, Geh. Bergrat Dr. Hilger fönnt Euch schmücken. Wir dürfen das nicht." von der Vereinigten Königs- und Laurahütte sei aus nicht? Das können Sie doch auch, Fräulein?" riefen ihr ein paar zu befreien. Am Sonntag abend konnten die Schiffe in der Höhe dem Oberschlesischen Berg- und Hüttenmännischen Verein ausgetreten Schülerinnen zu." Ja," antwortete fie, wir haben doch den von Lyserort in die deutschen Häfen entlassen werden. Der und habe mit dem Verband der polnischen Eisenhüttenwerte in Eid auf die Verfassung geleistet." Man sieht, wie die Dampfer Rudolph" fuhr zuvor nach Windau , um das lettische Warschau Verhandlungen wegen seiner Aufnahme in diese Vereini- Dame ihre Pflicht gegenüber der Verfaffung auffaßt. Sie schmückt Militärflugzug abzuliefern. Die Reparatur des Kreuzers gung geführt. Ferner foll er gegenüber der polnischen Regierung fich nicht mit schwarzweißroten Schleifen, denn das ist verboten. Arcona" wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Das Loyalitätserklärungen abgegeben haben, aber von dort feiner Ant- Aber sie läßt die Kinder merken, daß sie dabei nur dem 3wang Linienschiff Hannover " wird in Kiel ins Dock gehen, um den roort gewürdigt worden sein. Dazu erklärte Dr Hilger zu Beginn folgt. Was für Zustände müssen übrigens in der ganzen Schule Schiffsboden und die Schrauben einer Untersuchung zu unterziehen. der heutigen Sigung des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates, daß die herrschen, wenn Schülerinnen es wagen fönnen, mit schwarzweiß­Bermaltung der Bereinigten Königs- und Laurahütte weder aus dem roten Schleifen zum Unterricht zu gehen. An diesen Abzeichen, die Oberschlesischen Berg- und Hüttenmännischen Verein ausgeschlossen den Schülerinnen verboten sind, scheinen außer. Fri. noch ausgetreten sei, sondern diesem heute noch angehöre. Nie- Krieger auch einige Lehrer zunächst feinen Anstoß genommen zu mals habe er den Verband der polnischen Eisenhüttenwerte oder haben. Ein älterer Lehrer war es, der schließlich den Unfug rügte irgendeine andere polnische industrielle Organisation um Aufnahme und auf Beseitigung drang. gebeten. Mit der polnischen Regierung habe er niemals wirtschafts­politische Verhandlungen gepflogen, auch keine Loyalitätserklärungen abgegeben oder Zusicherungen irgendwelcher Art gemacht. Alle über

erfolgt sei. Der Zeuge lehnt dies zunächst ab, entsinnt sich dann aber einer Unterredung mit Ministerialdirektor Köhler, die er so auf­gefaßt habe, daß er sich der Auffassung nähern sollte, daß Staats­fetretär Huber feine Kenntnis von dem Briefe Ramms gehabt hätte. Die weiteren Verhandlungen werden für vertraulich erflärt.

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Hilger kein Polenfreund.

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Ein großer Falschmünzerprozeß in Düsseldorf . Nach vierzehntägiger Berhandlung wurde in Düsseldorf gegen Angeklagte in dem großen Falschmünzerprozeß das Urteil verfüntet. Der Hauptangeklagte Classen wurde unter Einbeziehung der bereits in Köln festgesezten Zuchthausstrafe von acht Jahren zu einer Gesamtstrafe von 13 Jahren 3ucht­27 Ange­Haus und 10 Jahren Ehrverlust verurteilt. klagte erhielten Gefängnisstrafen von sechs Jahren bis zu neun Monaten. Mit Ausnahme von zweien wurden allen die bürger­lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. erteilt. Die Anleihe soll der einheitlichen Zusammen- 12 Angeklagte wurden freigesprochen. faffung und Verwaltung der Schuldverbindlich­teiten dienen, die von den früher selbständigen, jetzt durch das Gesetz Groß- Berlin vom 27. April 1920 zur Stadt Berlin vereinigten Gemeinden zur Erfüllung ihrer Gemeindeaufgaben, insbesondere zur Beschaffung dauernder Anlagen, eingegangen sind.

480 Millionen Berliner Schuldverschreibungen. Die preußischen Minister des Innern und der Finanzen haben ihn verbreiteten Nachrichten sind nach seiner Erklärung frei erfunden der Stadt Berlin die Genehmigung zur Ausgabe von Schuldverschrei und unwahr. Nach unserer Erinnerung wurden die Behauptungen bungen auf den Inhaber bis zum Betrage von 480 Millionen Mart über Hilger ganz allgemein durch bekannte Telegraphenbureaus ver­breitet. Bielleicht gibt sich Herr Hilger einmal die Mühe, nach jener Richtung energisch vorzugehen.. Das würde die Oeffentlichkeit sehr interessieren, weil sie hinter jenen Nachrichten wohl nicht mit Unrecht bestimmte Interessentenmachenschaften vermutet.

Die Versicherungsgrenze. Der Sozialpolitische Ausschuß des vor. läufigen Reichswirtschaftsrats verhandelte über den Ent­murf eines Gesetzes betr. Versicherungsgrenzen und Der Westhafenbau. Rentenbemessung in der Unfallversicherung und nahm einen Arbeitnehmerantrag an, die Versicherungsgrenzen für Betriebs­Fertigstellung erst Ende nächsten Jahres? beamte und selbstversicherte Arbeitgeber auf den zwanzigfachen Be­Der Riesenbau des West hafens am Schiffahrtskanal trag der Friedenssäze, also auf 100 000 b3m. 60 000 m. zu erhöhen. Fafciftentampf in Bozen . Wie die Innsbruder Nachrichten" follte Ende dieses Jahres fertiggestellt werden. An dem einen melden, soll es am Freitag in Bozen zwischen Fascisten und Hafenbecken, das zunächst in Betrieb genommen werden soll, sind Kommunisten zu einem Kampf gefommen sein, in dessen bereits drei Lagerhallen seit dem Herbst vorigen Jahres in Verlauf die Kommunisten von der Schußwaffe Gebrauch gemacht Benutzung. Leider nehmen aber die anderen, weit wichtigeren hätten. Einige Personen feien verwundet worden. Karabinieri Speicherbauten nicht den Fortgang, der zum Besten des Berliner hätten zwei Kommunisten verhaftet. Hafen- und Schiffahrtswesens unbedingt zu wünschen ist.

Das Budapester Bombenattentat. Die Blätter melden aus Bu dapest, daß das Bombenattentat im Elisabethstädter Klub bisher acht Todesopfer gefordert hat, darunter den früheren Ab­geordneten Polgar. Im ganzen wurden über 40 Personen perwundet. Die Polizei nahm in der Nacht fünf junge Leute unter dem Verdacht der Teilnahme an dem Attentat fest.

Die gewaltigen Betonbauten des Getreidespeichers und des rings vom Wasser umgebenen 3011fpeichers, die schon im Herbst vorigen Jahres im Bau fast vollständig fertiggestellt waren, haben in ihrem inneren Ausbau so gut wie gar feine Fortschritte gemacht. Das ist um so erstaunlicher, als die maschinellen Anlagen der Speicher schon seit einiger Zeit vorhanden sind. Sie sind in

Groß- Berliner Parteinachrichten.

5. Kreis Friedrichshain . Elternbeiräte. Donnerstag, den 6. April, abends 71%, Uhr, in der Schule Petersburger Straße 4, 8immer 19, Bollversammlung der Eltern­Redner: beiräte aller drei sozialistischen Parteien. Thema: Lesebuchfragen. Lehrer Hübner. Kandidaten und Interessenten sind eingeladen. Jungfozialisten. Die für Freitag, den 7. April anberanmte Gesamtver­auftaltung mit einem Referat des Prof. Walter Schüding tann nicht statt. finden; sie wird in die erste Hälfte des Mai verlegt. Alle Jugendgenossinnen und Genossen, die sich an der Ostertreffahrt beteiligen wollen, fommen aber trogbem am Freitag um 81%, Uhr in der Juristischen Sprechstunde, Linden straße 3, zu einer wichtigen Aussprache zusammen. Wer der besonderen Ver. günstigungen nicht verlustig gehen will, muß unbedingt erscheinen.

Jugendveranstaltungen.

Berein Arbeiter- Jugend Groß- Berlin, GW. 68, Lindenstr. 3, 2. Sof, 2 Trp. Telephon Morigplag 121 08-121 10.

Brig. Morgen Dennerstag findet im Jugendheim Chauffeeftr. 48, eine Schulentlassungsfeier statt. Alle Schulentlassenen und deren Eltern find herzlichst eingeladen. Eintritt frei! Anfang 7 Uhr.