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Nr. 165 39. Jahrgang Ausgabe A nr. 83

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Freitag, den 7. April 1922

Ein Ehrentag unserer Frauen.

Reichstagsdebatte über die Beamtin als uneheliche Mutter.

Der Reichstag erlebte gestern Stunden, wie die Barla­mentsgeschichte sie noch nicht zu verzeichnen hatte; in der Halle der Wiederholungen ereignete sich noch nicht Da gewesenes. Wo sonst nur allzu oft trockene Gegenstände in ab­gegriffenen Redensarten erörtert werden, flangen echte Menschenstimmen, und der Geist einer neuen Zeit rang sicht bar mit den Mächten der Bergangenheit. Es waren Frauen, die miteinander um das Recht der unehe lichen Mutterschaft fämpften und die dabei letzte Fragen der Menschlichkeit mit einer feelischen Tiefe erörterten, die erschütterte und erhob. Unmöglich der Gedanke, daß diese Debatte von Männern hätte geführt werden können, sie wäre dann ebenso gleichgültig und falt lassend verlaufen wie jede andere. Die Tatsache, daß sie von Frauen geführt wurde und wie sie von ihnen geführt wurde, würde allein schon genügen, das Frauenwahlrecht zu rechtfertigen.

der Staat einer unehelichen Mutter sogar noch größere Zugeständ­niffe in der Erfüllung ihrer Berufspflichten machen als einer ver­heirateten Beamtin. Nicht in jedem Fall soll die Entlassung erfol gen. Nötig ist eine sorgfältige und gerechte Prüfung des Einzel­falles. Die im Hauptausschusse angenommene Entschließung der Abg. Frau füif, wonach die uneheliche Mutterschaft tein Grund zur Entlaffung einer Beamtin sein darf, hat im ganzen Lande, namentlich im Reichsverbande der Post- und Telegraphen­beamtinnen, gewaltige Erregung hervorgerufen. Was nüßt uns das Frauenstimmrecht, wenn der Frauenwille im Parlament durch Frauen vergewaltigt wird!

Frau Abg. Müller- Ottfried( Dnat.) lehnt die Entschließung Bfülf ab, da sie dazu führen könnte, daß die weiblichen Beamten nach und nach vollständig verdrängt werden. Von doppelter Moral fühle sich ihre Partei frei.

Abg. Frau Schröder( Soz.):

Man kennt aus diesen Blättern den Kampf, den die Die beiden Vorrebnerinnen sind nicht ehrlich genug gewesen, Sozialdemokratische Partei   für jene Beamtinnen führt, die die uneheliche Mutterschaft ohne weiteres zu verdammen. Sie haben wegen unehelicher Mutterschaft entlassen werden. Im Haupt- das, was sie tun wollen, nämlich die uneheliche Mutter zu ausschuß war es unserer Genofsin Toni B fülf gelungen, eine perdammen, daß ihr Kind ein Kind zweiten Grades sein soll, Resolution zur Annahme zu bringen, die ausspricht, daß un- daß sie nicht die Möglichkeit haben soll, ihr Kind zu einem gefunden und nüglichen Mitglied der menschlichen Gesellschaft heranzuziehen, eheliche Mutterschaft fein Grund zur Maßregelung einer Be- in schöne Redensarten gefieitet. Sie sprechen geradezu, als amtin sein darf. Dieser Antrag wurde gestern lebhaft um wenn wir mit unseren Anträgen die unehelichen Kinder züchten ftritten und schließlich, nachdem ihn die Genossinnen Luise wollten. Wie liegt es denn in Wirklichkeit? Die unehelichen Kinder Schröder, Clara Bohm- Schuch   und Toni fülf in sind da, die Mütter find to, und wir wollen, daß fie nicht hinab ergreifender Weise verteidigt hatten, in einer namentlichen Ab- finten auf die Stufe, wo fie, mie cs in§ 10 heißt, tatsächlich die stimmung zu Fall gebracht. Achtung verlegen, die ihr Beruf von ihnen fordert. Aendert etwa Diefe äußere Niederlage der sittlich höheren Auf- das, was Sie tun, die Tatsachen, wird etwa ein Kind weniger ge fassung wurde durch die Haltung der Demokraten herbei- boren? Was Sie großziehen, ist weiter nichts als die Lüge und die Heuchelei.( Bravo  ! links.) Wenn man der unehelichen geführt. Diese hatten unter Führung von Frau Lüders einen Mutter das Recht nimmt, Beamtin zu werden, dann bedeutet das Gegenantrag eingebracht, der kompromißlerisch mit dem Ge- nichts weiter als auf der einen Seite der Muter das höchste, näm ich danken der besonderen Standesehre" operiert und in feiner das Kind und das Befennen zu ihrem Kinde, zu nehmen, und auf praktischen Auswirkung das bisher geübte Unrecht eher zu be- der anderen Seite die widerlichste Schnüffelei. Die Rednerin führt feftigen als zu beseitigen geeignet ist. Nach der Ablehnung eine Reihe von Beispielen an, in denen Frauen von der Bewerbungs­ihres eigenen Antrags sah sich die sozialdemokratische Fraktion lifte für einen Beamtenposten gestrichen wurden, weil sie den Vater genötigt, für die Ueberweisung des Antrags Lüders an den ihres unehelichen Kindes nicht heiraten konnten, da er im Kriege fiel. Rechtsausschuß zu stimmen, wo feine Verbesserung noch mög. Die Demetraten haben eine Entschließung eingereicht, die den Zweck lich ist. Anderenfalls hätte ihn der Reichstag   bei der augen haben soll, dieselbe Art der Verfolgung, wie fie gegenüber der un­blicklich herrschenden Stimmung fofort zum Beschluß erhoben. ehelichen Mutter stattfindet, Es war fein Tag des äußeren Erfolges. Dennoch war er ein Ehrenta g für die Sozialdemokratische Partei   und ihre Frauen.

Es folgt die zweite Beratung des Gefeßentwurfs über die Heranziehung der Frauen zum Schöffen- und Geschworenenamt.

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Uur den Achtstundentag. Uw

Der Kampf für die Aufhebung des gesetzlich festgelegten Achtstundentages wird augenblicklich von Unternehmerseite sehr heftig geführt. Es muß zugestanden werden, daß unsere Lage eine Anspannung aller Kräfte erfordert und daß es not­wendig ist, die wirtschaftliche Produktivität Deutschlands   bis zur Grenze seiner Leistungsfähigkeit zu heben. Wie das ge­schehen kann, ist jedoch eine andere Frage. Von bürgerlicher Seite ist des öfteren angeregt worden, der üblichen Arbeitszeit jeden Tag eine Arbeitsstunde hinzuzufügen, die auf das Konto So einfach die Rechnung im ersten Augenblick aussieht, daß der Intensivierung der deutschen   Produktivität gebucht wird. eine einstündige Mehrarbeit pro Kopf der Bevölkerung_im Jahr der deutschen   Volkswirtschaft einen soundso großen Betrag Mehrwert einbringt, so bestechend der Gedanke ist, die Arbeitskraft auf diese Weise für eine Stunde am Tage zu sozialisieren, so steptisch muß man ihm gegenüberstehen, wenn man die Möglichkeit seiner praktischen Durchführung über­schlägt. Es ist dasselbe Problem wie bei der Durchbrechung des Achtstundentages. Immer bleibt es die Frage, ob eine Berlängerung der Arbeitszeit mit einer Mehrleistung gleich bedeutend ist.

man

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Wäre das so, dann müßte der Wiederaufbau der russischen Industrie in einem fabelhaften Tempo fortschreiten. Dort hat aus durchaus ideellen Gründen das Arbeitszeit­gefeß aufgehoben. Man hat zum Teil die zwölfftündige Ar­beitszeit defretiert. Der Erfolg ist, soweit das dürftige Ma­terial ein Urteil zuläßt, gleich muil. Gerade Rußland   ist ein Beispiel dafür, daß sich mit Defreten und Gefeßesbestimmun­gen allein die Volkswirtschaft nicht regeln und fördern läßt. Erste Voraussetzung für wirtschaftliche Erfolge ist die seelische Einstellung des Menschen, der nicht Objeft, sondern Subjekt der Bolts wirtschaft ist. Das gilt in desto höherem Grade, je höher das Kulturniveau ist, auf dem der Mensch steht. Furcht, Mangel an Selbstbewußtsein und Willenlofig­feit mögen Eigenschaften sein, die die aus einer primitiven 3ivilisationsepoche kommenden Raffen zum willigen Sklaven des Kapitalismus und der modernen Arbeitsmaschine machen. Ein Arbeiter, der die Macht der freien gewerkschaftlichen Dr­ganisation hinter sich fühlt, wird diese Triebfedern der Mehr­Teistung von sich weisen. Er weiß, daß alles von seinem guten Willen abhängt, und dieser gute Wille ist das höchste Gut, das die Volkswirtschaft zu hüten hat. Man hat das nach dem großen Zusammenbruch gesehen, der den Ab­schluß leichtsinnig vergeudeter Kriegsjahre bildete. Die Ar­beitsleistung des Boltes fiel und näherte sich einer gewissen Gefahrengrenze, um dann mit einer ruhigeren Auffassung der Sachlage zu steigen. Man hat dieselbe Beobachtung in Ober­ schlesien   gemacht, wo Abstimmungsfrise und gewaltsame Ein­griffe von polnischer Seite die Leistung des einzelnen Arbeiters beträchtlich beeinflußten. Wie Diese Tatsachen, die am Anfang aller Erörterungen über die Arbeitszeit stehen sollten, werden leider von Unternehmer­seite gänzlich außer acht gelassen. Ein Musterbeispiel für die Bedenkenlosigkeit und Oberflächlichkeit, mit der man auf dieser Seite gegen den Achtstundentag Sturm läuft, bildet eine Studie des Handelskammerfynditus D. Hoffmann,*) der in äußerst geschickt aufgemachtver Anithese, einer aus­führlichen Zusammenstellung der wissenschaftlichen Berfechter einer verkürzten Arbeitszeit, wie sie vor dem Kriege vor allem im Lager des liberalen Fortschritts zu finden waren, eine Kriege angeblich mit dem Achtstundentag gemacht hat. Er Sammlung der Erfahrungen folgen läßt, die man nach dem stützt sich hierbei fast ausschließlich auf Zitate aus dem Ar­beitgeber" und auf die Berichte der preußischen Regierungs­und Gewerberäte und Bergbehörden, die vorläufig mit dem Jahr 1920 abschließen. Muß man die Objektivität des in­dustriellen Scharfmacherorgans von vornherein ablehnen, so find die zitierten amtlichen Berichte bereits Objekt eines er­bitterten Kampfes in der Tagespresse gewesen. Jeder entnahm daraus, was ihm für seine 3wede geeignet erschien. Wer jedoch die Berichte aufmerksam durchsieht, findet, daß sie für die Beurteilung des Achtstundentages so gut wie gar kein wissenschaftlich brauchbares Material liefern. Sie stehen gänzlich unter dem Eindruck jenes Zusammenbruchs, der eine Folge des Krieges war, und die Linie der aufsteigenden Pro­duftivität nimmt mit der Entfernung von den erschütternden Ereignissen mit erfreulicher Kontinuität zu. Die spärlichen Berichte über die direkten Folgen des Achtstundentages find peffimistisch in jenen Distrikten, in denen der schwerindustrielle und großagrarische Einschlag zur Geltung fommt, optimistischer in den Bezirken liberaler Färbung. Es ist ein beschämendes Zeichen für den Liefstand unserer Wissenschaft, daß Hoff­mann, der im ersten Teil seiner Studie beweist, daß man über fritisches Unvermögen bei ihm nicht flagen kann, diese Berichte zum größten Teil fritiflos aneinanderreiht und daß er mit völliger Einseitigkeit den negativen Urteilen den Vor­zug gibt.

auch gegenüber dem unehelichen Bater einzuführen. Das ist natürlich eine glatte Unmöglichkeit. Aber selbst wenn es möglich wäre, würden wir es ablehnen, die Schnüffe lei, die gegenüber den Frauen stattfindet, auch auf die Männer anzu­wenden.( Lebhafte Zustimmung links.) Bon den Deutschnationalen In der gestrigen Sitzung des Reichstags wurden ohne we- und von der Bentrumsfraktion haben wir feine andere Auffassung feitliche Debatte in allen drei Lesungen folgende Borlagen angenom- erwartet. Aber, daß die demokratische Frattion in das men: Ein Gesezentwurf über die Regelung der Einfuhr; ein Ge- felbe Horn tulet, ist für uns Sozialdemokraten wie ein Schlag ins sehentwurf, der die Reichsregierung ermächtigt, die Sozialversiche Gesicht gewefen.( Lebhafte Buftimmung auf der Linfen  .) rung im Gaargebiet im Wege der Berordnung zu regeln; ein Ent- Frauen solch einen Standpunkt einnehmen fönnen, ist mir ganz uner­murf zur Aenderung der Berordnung über Maßnahmen zur Siche- flärlich. Wir alle wünschen nicht, daß die Zahl der unehelichen rung der Fleischverforgung in der Uebergangszeit nach Aufhebung Rinder zunimmt, weil wir wissen, daß unter der, unehelichen Mutter der Zwangswirtschaft und der Gefeßentwurf über Aenderung der fchaft die Frau mehr zu leiden hat als der Mann. Aber fragen Wahlen nach der Reichsversicherungsordnung. Sie doch einmal die Frauen Ihrer Kreise, ob sie wollen, daß man ihren Töchtern, wenn sie uneheliche Mütter sind, das Brot nimmt und sie mit ihren Kindern zur Not verurteilt. Es ist hier auf die zahlreichen Stimmen aus dem Lande, insbesondere auf die 3irtu­lare des Verbandes der Post. und Telegraphen beamten hingewiesen worden. Ich erkenne diesem Berbende nicht Der Ausschuß hat befchloffen, daß nur solche Frauen die Beruftimmung links.) Im übrigen dürfte der größte Teil dieser 3u das Recht zu, im Namen der Frauen zu sprechen.( Lebhafte zu fung ablehnen dürfen, welche glaubhaft machen, daß ihnen die Für schriften forge für ihre Familie die Ausübung des Amtes in beson­berem Maße erschwert. Außerdem hat der Ausschuß beschlossen, das Gerichtsverfassungsgesetz dahin abzuändern, daß auch Mitglieder reli- fein. Wir sind das Parlament des Reiches, mir haben feine Rüd­giöser Genossenschaften, Hebammen und Krankenpfleger, die Beru- ficht zu nehmen auf den Vorsitzenden eines Einzelverbandes, sondern fung verwerfen dürfen. auf die Interessen des gesamten Boltes. Kann man aber diese Die bürgerlichen Parteien und die Sozialdemokraten beantra- Intereffen wahrnehmen, wenn man eine berartig negative Politik gen ferner einige Zufäße, die u. a. verlangen, daß mindestens treibt? Man darf sich nicht nur fiftlich entrüffen, sondern muß den ein Schöffe ein Mann sein muß. Die Deutschnationalen wol- Menschen die Möglichkeit geben, einen Haushalt zu aründen. Ich len, daß unter den Geschworenen mindestens sieben Männer sein pflege nicht gern von Chriftus zu reden, aber es ist hier damit be gonnen worden, und da will ich Sie nur an die Begegnung Christi In der Debatte bezweifelt Reichsjustizminister Radbruch  , daß mit der armen Sünderin erinnern und sein Wort hier wiederholen: der Antrag, wonach mindestens ein Schöffe ein Mann sein soll," Dericrice ter ohne Fehler von Euch ist, werfe den ersten Stein praktisch durchführbar ist. Von der Annaine des Gefeßze. erwartet auf fie."( Lebhafter Beifall links.) er, daß an die Stelle eines reinen Männerrechts ein Menschen- Abg. Frau Dr. Bäumer( Dem.) forbert in einem Antrage, daß

follen.

recht treten wird.

Der Antrag, wonach mindestens ein Schöffe ein Mann fein muß wird mit großer Mehrheit angenommen. Die Borlage wird darauf gleich in dritter Lesung verabschiedet.

bestellte Urbeit

die uneheliche Bater- und Mutterschaft als Disziplinarfall angefehen wird. Die Beamten nüssen die Familie als Kultur stück schüken.

Frau Abg. Nemik( U. Soz.): Bon einer Rechtfertigung der Nachdem auch noch das Gesetz über die Abänderung des Bein- freien Liebe ist in dieser Aussprache teine Rede. Die Liebe als steuergesetzes, wonach auf Antrag Müller- Franken( Sez.) die Wein- Grundlage der Ere ist bei den Nichtbefikenden weit mehr vorhanden Steuer auf 20 Proz. und die Schaumweinsteuer auf 30 Prcz. erhöht als bei den Befihenten. In dielen Kreisen heißt es: Was hast wird, in zweiter, der Antrag auf Sicherung der ärztlichen Berfer- Du, was bringt Du mit?" Die Berufsorganisationen follten gung bei den Krankenkassen in allen drei Lesungen und der ver- fich um wichtigere wirtschaftliche Aufgaben, als um derartige Fragen läufige Handelsvertrag mit Jugoslavien in dritter Lesung angenom befümmern. men wurde, setzt das Haus die

fort.

zweite Lesung des Etats des Innern Abg. Frau Dransfeld( 3ir.): Die uneheliche Mutter fchaft untergräbt den in der Berfaffung festgelegten Familien­gedanken. Wir müssen das Boltsempfinden erhalten, das in der unehelichen Mutterschaft einen Matei sieht. Als Arbeitgeber müßtel

Asq. Frau Mende( D. Bv.) vertritt den Standpunkt des Reichs verbandes der Post- und Telegraphenbeamtinnen, der die Diszipli­nieruna menen unehelicher Mutterschaft von Fall zu all regeln will. Die Entschließung der Demokraten, die auch die disziplinarische Berfolgung der unehelichen Baterschaft fordert, will sie dem Rechts­ausschuß überweisen.

( Schluß des Berichts auf der dritten Seite.)

*) Dr. rer. pol. D. Hoffmann, Arbeitsdauer und gewerbliche Produktion Deutschlands   nach dem Weltkriege( Berlag von Ferd. Ente, Stuttgart  , 1922).