Einzelbild herunterladen
 

"

F840975

Auf diese Weise ist es allerdings einfach, zu einer Ab- aus dem Huhn wird ein Et. Ja, warum sollte es folche wirtschaft unmöglich sein. Die Deckung des Brotgetreide­lehnung des Achtstundentages zu gelangen. Aber wissenschaft- Wunder nicht geben, wo man doch ein anderes leibhaftig bedarfs für die Bevölkerung sei unter den gegebenen wirt lich ist damit gar nichts bewiesen, und wir meinen, es ist besser, erlebt: Die Kommunisten suchen jetzt schluchzend die Bruder- schaftlichen Verhältnissen nur durch den freien Verkehr ein Urteil über die Borzüge des Achtstundentages für eine Beit brust der Judasse", der Arbeiterverräter"! Und wenn die möglich. zurückzustellen, in der normale Verhältnisse herrschen und in der das Material für die Bearbeitung aus reineren und reiche­ren Quellen fließt. Für den Augenblick halten wir es für wertvoller, die Diskussion auf eine andere Basis zu schieben. Es wäre zum Beispiel sehr verdienstlich, zu untersuchen, in welchem Verhältnis im Vergleich zu der Vorkriegszeit Le= benshaltung und Arbeitsleistung des einzelnen Arbeiters stehen. Vielleicht würde sich hierbei herausstellen, daß die Arbeitsleistung nicht in dem Maße wie die Lebens­haltung gesunken ist, vielleicht würde sich herausstellen, daß dem so ist trotz des Achtstundentages. Auch wir wünschen, daß jeder Arbeiter sein möglichstes leistet, um die Epoche des Verfalls möglichst schnell zu überwinden, aber wir wünschen nicht, daß der Arbeiter für den Kapitalisten weiter nichts ist als ein möglichst billiger Arbeitsstlave, und wir glauben, daß hier die Interessen der Volkswirtschaft und des Arbeiters eins find.

Judasse" und Arbeiterverräter" von der 2. Internationale Die Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands   ist anderer darob den Kopf schütteln und an das Wandlungswunder nicht Meinung. Sie verspürt den Segen" der freien Wirtschaft recht glauben, dann sabotieren sie die Einheitsfront des deutlich genug am eigenen Leibe. Deswegen werden sich Proletariats".- Geht doch, ihr Hanswürste! wohl auch ohne den Reichslandbund   Mittel und Wege finden laffen, um die Umlagefrage fachlich richtig, das heißt im Inter­esse des Volkes, zu erledigen.

Das Echo der Konferenz.

Die bürgerliche Presse behandelt die Berliner Ron ferenz der drei Internationalen mit sicherem Instinkt. Wäre auf dieser Konferenz eine wirkliche Einheit zutage getreten, so riese sie heute aus Leibeskräften Alarm. Da aber davon nichts zu bemerken war, behandelt sie die An­gelegenheit nur ganz obenhin und vorwiegend ironisch.

Schon daraus könnte die Freiheit" ersehen, daß man die Höflichkeit gegenüber den Veranstaltern dieses Unter­nehmens nicht so weit treiben darf, im Zusammenhang mit ihm von einem historischen Moment" zu sprechen. Sonst aber fommen ihr freilich Erkenntnisse, von denen man wün­schen möchte, daß sie ihr schon früher erreichbar wären, so 3. B. wenn sie schreibt:

Diese Gegensätze sind auch heute nicht überbrückt, können noch nicht überbrückt sein, weil das Zusammenfügen einmal gespaltener Organisationen ein unvergleichlich schwierigeres Ding ist als ihre Spaltung. Diese Feststellung sei vor allem deshalb gemacht, um jene Ungeduldigen zu zügeln, welche glauben, daß man die Einheitsfront des internationalen Proletariats von heute auf morgen schaffen fönne. Nichts wäre verfehlter, als jener halb militaristi schen Einstellung, die sich insbesondere auf dem äußersten linken Flügel findet, zu folgen, daß man die proletarischen Massen mie auf dem Ererzierplate tommandieren tönne: Heute Spaltung und Bertrümmerung um jeden Preis, morgen Zusammenschluß und Schaffung einer einheitlichen proletarischen Front!

Wie gespart wird".

Agrariervorstoß im Landtag.

Dentschnationaler Kampf gegen Flüchtlingsunterstützung. Im Landtag traten gestern die Großagrarier zum Sturm an

Jetzt läuft ein Artikel durch die rechtsstehende Presse, und da es sich um das Schlagwort von der freien Wirtschaft handelte, dessen Spike sich in recht jungenhafter Weise gegen konnten sie auf die Gefolgschaft der schwerindustriellen Boltspar­den Reichsminister Dr. Köster wendet. Genosse Röster hat teiler zählen. Beide mußten sich mit blutigen Köpfen zurückziehen. seinen Etat aus eigenem Antrieb ganz erheblich abgebaut. Ein deutschnationaler Antrag forderte die Beseitigung der Daß ein Teil der Beamten, insbesondere der reaktionäre Teil, Getreideumlage und die Einführung der freien Wirtschaft für Getreide. Der Antrag wurde unter dem Beifall der Linken davon nicht erbout ist, ist zu verstehen. einen Geite spare, auf der anderen überflüssigerweise Mittel tehnt. Ein weiterer Antrag der Volkspartei, der im Prinzip

Dem Minister wird nun vorgeworfen, daß er auf der in namentlicher Abstimmung mit 238 gegen 69 Stimmen abge zur Verfügung stelle. Den Beweis erblickt man darin, daß auf dasselbe herauskommt, konnte die Situation für die Deutsch­der Etat des Reichskommissars für 3ivilgefangene nationalen nicht mehr retten. Auch er wird abgelehnt, wenn sich und Flüchtlinge von 58,6 Millionen auf 230 Millionen auch ein Teil der Bürgerlichen   inzwischen anders besonnen hatte. Mart erhöht worden ist. Daß man die Behauptung auf so daß das Stimmenverhältnis jekt 181 gegen 129 für den Antrag stellt, die Erhöhung sei nur erfolgt, weil der Minister Köster ist. Bedauerlich ist es, daß ein sozialdemokratischer Antrag, der die und der Reichskommissar Stücklen Parteigenossen sind, sei Kündigung und Räumung von Wohnungen, die nur nebenher erwähnt, denn an derartige Drecksprizer ist 2andarbeiter auf Grund von Dienstverträgen innehaben, von man nachgerade gewöhnt. Auf die Idee ist der Verfasser des der vorhergehenden Genehmigung der Mietseinigungsämter ab­Artikels freilich nicht gekommen, daß diese Erhöhung lediglich hängig machen will, abgelehnt wird. Man weiß ja, wie robuft darauf zurückzuführen ist, daß der Flüchtlingsstrom zum Teil das Wohnrecht der Arbeiter auf dem Lande gehandhabt größer und die Verpflegung teurer gewor- wird. den ist. Eine Novelle zum Berggesez, nach der die Zahl der gewert Wie wenig Verständnis die rechtsstehenden Herrschaften schaftlichen Anteile( Kure), die regelmäßig 100 beträgt und für das Flüchtlingswesen haben, ergibt sich wohl am besten bisher durch die Satzung mit Genehmigung des Oberbergamtes auf daraus, daß sie behaupten, in den Flüchtlingslagern würde 1000 bestimmt werden konnte, nunmehr auch auf ein Bielfaches zu viel Personal verwendet. Kann man vielleicht in einem von 1000, höchstens jedoch auf 10 000 festgefeht werden kann, wurde Lager, das ständig mit mindestens 3000 Menschen be- in zweiter und dritter Lesung angenommen. legt ist, mit weniger als 1 Arzt, oder mit weniger als 1 Laza- Freitag, 12 Uhr: Abstimmungen zum Gestütsetat, Erhöhung rettverwalter, oder bei einem großen Pferdebestand mit der Abgeordnetendiäten, Domänenetat. meniger als 1 Futterverwalter, oder bei dem umfassenden Schluß 6 Uhr. landwirtschaftlichen Betrieb mit weniger als 1 landwirtschaft­lichen Betriebsleiter auskommen? Schon hieraus geht hervor, in welch dummdreister Weise zum Angriff gegen den Minister ausgeholt worden ist.

Es werden weiter den Ausgaben für das Flüchtlings­wesen die Ausgaben für das Reichsarchiv und die Ausgaben für das Reichswanderungsamt gegenübergestellt. Im Reichs­archiv wird die große Anzahl ehemaliger Offiziere, die dort tätig sind, mit Recht etwas abgebaut, und über das Reichs­wanderungsamt besteht in der Deffentlichkeit eigentlich nur eine Meinung, nämlich die, daß es so rasch als möglich verschwinden sollte. Man darf also ruhig feststellen, daß die gleiche rechtsstehende Bresse, die in heuchlerischer Weise immer warme Worte für die Flüchtlinge findet, darüber zetert, wenn zum Unterhalt der Flüchtlinge höhere Summen aus­geworfen werden. Wenn es nach diesen Menschenfreunden ginge, dann müßte man die Flüchtlinge hungern und elendig lich verkommen lassen.

Trotzdem meinen wir, daß für die wirkliche prole­tarische Einheitsfront mehr geschehen könnte, wenn sich die Wiener Arbeitsgemeinschaft mit der 2. Internationale und der internationalen Gewerkschaftsbewegung fester zusammen­schlösse. Wie wenig die 3. Internationale in ihrem heutigen Zustand geeignet ist, Teilhaberin an einer ehrlichen Einigung zu werden, zeigt schon ein Blick in ihr Berliner   Organ, die Rote Fahne", die in der Kunst, die Dinge auf den Kopf zu stellen, mehr als Menschenmögliches leistet. Da lieft man: Ferner ist als Erfolg unseres Drängens festzustellen, daß die beiden internationalen Gewerkschaftsorganisationen die Besprechungen über die Erhaltung und Wiederherstellung der gewerkschaftlichen Einheitsfront aufnehmen werden. In diesen Besprechungen wird fich zeigen, daß die Rote Gewerkschaftsinternationale   bereit ist, das Planmäßige Versuche, die Volksernährung zu zerstören. ihrige zu tun, damit ein gemeinsamer Kampf gegen die Bourgeoisie auf wirtschaftlichem Gebiete geführt werden kann. Die Amsterdamer werden gezwungen sein, entweder ihre Spaltungspolitit, die fie jetzt betreiben, aufzugeben, oder sich um jeden Kredit bei den arbeitenden Massen zu bringen.

Es gibt eine Sorte von Frechheit, die durch Humor ver­föhnend wirkt. Also die Amsterdamer Gewerf schaftsinternationale ist es, die die Gewerkschaften spaltet! Das Lamm frißt den Wolf, die Maus fängt die Kaze,

Der rechte, stramme, gottgeliebte Bub.

Gegen das Umlageverfahren.

Ein Wuchergesetz.

Der Volkswirtschaftsausschuß des Reichstages feste am Donnerstag die Beratung des Gefeßentwurfes über die öffentliche Bekanntmachung von Verurteilungen wegen Preistreiberei, Schleichhandels, verbotener Ausfuhr usw. fort. Ein Antrag des Unterausschusses empfiehlt die Annahme der Vorlage mit einigen enderungen und schlägt folgende Entschließung vor: Die Bucher­Tatbestandsmerkmale des Preiswuchers erfahren, daß eine objektive berordnung soll möglichst bald eine so flare Kennzeichnung der feststellung der Zuwiderhandlungen ermöglicht ist, insbesondere foll ein Preiswucher nicht vorliegen, wenn der Preis der Martilage entspricht. Die Wiederaufnahme des Verfahrens au­gunsten des Berurteilten foll erleichtert werden. Vor Erhebung der nflage follen frühzeitig Sachverständige hinzugezogen werden, die unlichst von Handelskammern, Handwerks- und Landwirtschafts­fammern ernannt werden, und die auch gehört werden sollen, wenn es sich um die Fernhaltung unzuverlässiger Perionen vom Handel dreht. Nach längerer Debatte wurde ein sozialdemokra tischer Antrag, in dem die Reichsregierung ersucht wird, allen Gehalts- und Rentenempfängern ein der Preissteigerung ent fgrechendes Mehreinkommen zu sichern, abgelehnt, der Gelegentwurf nach den Beschlüssen des Unterausschusses angenommen.

-

Der engere Borstand des Reichslandbundes befaßte sich, wie die Telegraphen- Union" meldet, in seiner gestrigen Sizung mit der Umlagefrage. Er stellte erneut die Undurch= Die Belgierherrschaft in Duisburg  . Die Duisburger belgische führbarkeit(?) einer irgendwie gestalteten Umlage an land- Garnison ist nunmehr auf Anforderung des Generals Dourain wirtschaftlichen Erzeugnissen fest und beschloß, seine Mitglie- Batterie Artillerie, etwas Kavallerie und einige Tants der bei durch ein Infanteriebataillon, eine Maschinengewehrkompagnie, eine der aufzufordern, sich jeder Mitwirkung, auch bereits München- Gladbach liegenden 9. belgischen Division verstärkt worden. bei den Vorarbeiten für ein allgemeines Umlage- Die Truppen wurden auf Lastkraftwagen nach Duisburg   trans­verfahren, zu enthalten. Die Durchführung einer Umlage portiert. Der Militarismus, ganz gleich in welchem Tuch, leider versorgung werde gegen den Willen der organisierten Land- limmer unter Angst vor waffenlofen, friedlichen Bürgern.

Mit diesem lapidaren Urteil ist, glaube ich, alles gesagt frei-|

"

-

Man tommt aus dem Saal des Herrenhauses, erfüllt mit

-

fich, nicht sowohl über Ernst von Wolzogen   und die Bazifiſten, als Graufen ob der Bilder, die dort in Worten und Photographien ent­( Aus Ernst von Wolzogens Lebenserinnerungen.) vielmehr über den geistigen Niederstieg bestimmter, bisher führen- rollt werden, von Menschen, denen Ergriffenheit, ja Entfegen vor dem Erlebten unauslöschlich auf den Gesichtern steht- und sieht die Den guten Ernst von Wolzogen   hat es nun auch er- ber", Kreiſe Deutschlands  . Schwänden Maß und Gerechtigkeit nicht Belze, die Brillanten, die Geiben und die Spitzen, beren jebes mehrere wischt: er hat seine blauäugige, blaublütige Einfalt" entdeckt und mehr und mehr aus der öffentlichen Rede, ein so maßloses, unge- Menschenleben bedeutet. Menschenleben, die wertvoller, weil arbeits. sich zu den Antisemiten geschlagen. Seine unter dem Titel Aus rechtes, stumpfes Wort aus dem Munde eines nicht mehr ganz jungen voller und weil menschlicher find. Denn wer von den Trägern oder meinem Leben" seit vielen Wochen durch Westermanns Zeitschrift Menschen schiene unfaßbar. Vor dem Kriege wäre es feinem nor Trägerinnen dieser Kostbarkeiten würde, selber verhungernd, die daherrieselnden Lebenserinnerungen überraschen durch augenfällige, malen Menschen beigekommen, die Pazifiſten zu beschimpfen. färglichen Nahrungsspenden filometerweit zur gemeinsamen Speisung daherrieselnden Lebenserinnerungen überraschen durch augenfällige, man konnte über sie die Achseln zucken, sie verhöhnen; man konnte fie tragen, ohne sich einen Bissen davon zu gönnen, wie dieſes ſeit gesucht antisemitische Einstellung das einzige übrigens, wodurch fie, in ihrer sonstigen geschwägigen Belanglosigkeit, allenfalls über- ablehnen, fie Phantasten heißen, Ideologen, Schwärmer: aber Monaten täglich in den Städten und Dörfern des hungernden Ge­Dredseelen"?- Der ewige Friede ein Traum? Gut; aber bietes geschieht! Wer wagt sich hier der gleichen Menschlichkeit zu Mit der Einseitigkeit, wie sie dem antisemitisch Befangenen eignet, find wir soweit herunter, daß wir einander auch die Träume be Fett anzusehen, sich zu mästen, sich mit Kostbarkeiten zu behängen es Kilo auf Rilo nicht schlägt, wer diesen Gedanken erträgt, den muß man man auf­und zu wissen, wie feinesgleichen sterben!? Wem da das Gewissen rütteln, dem muß man den Gedanken zu Bildern machen, vor denen er feine Ruhe mehr haben soll!

raschen.

speien?..

Das Erlebnis des Krieges muß übrigens eine starte Umwälzung in Wolzegen herbeigeführt haben, wenn er, derselbe Wolzogen, der anfangs der 90er Jahre die zum mindesten start antimilitaristische eindrucksvolle Novelle Fahnenflucht" dem kaiserlichen Deutsch­ land   anbot, heute die Pazifisten Dreckseelen" zu schimpfen sich für berechtigt hält. Damals antimilitaristische, heute antipazififtische seelische Grundstimmung! Was für ein beneidenswerter Lurus in Weltanschauungen!

stellt Bolzogen Zusammenhänge her zwischen den gelegentlichen Mißerfolgen feines Lebens und den Juden nach dem Schema: erst der Mißerfolg und dann, aha, die Juden, oder: erst die Juden und daun, aha, der Mißerfolg! Die Geschichte seines verunglückten Ueberbrettis" forie feine unglückliche Ehe nußt unser Chronist reichlich aus, um den Juden, und immer wieder den Juden, eins zu versetzen: den Juden als Menschen, den Juden als Künstlern, den Juden als Anwälten. Wir lesen von der sattsam bekannten jüdischen Gerissenheit", von der jüdischen In. Was für Ideale aber verficht Wolzogen jetzt? Er schreibt: Wer telligenz, die sich mit Vorliebe auf den Anwalts­beruf stürzt und im Ueberlisten des Gefeßes ihr die erhebende Größe des Krieges nicht zu empfinden vermag, Bergnügen findet"; wir erfahren staunend, daß es neben der ist niemals ein rechter Bub gewesen." Und weiter: ,, Aus dem ältesten Mann wird( durch den Krieg) diesen Anwälten jüdisch- geriffener Intelligenz" auch der Bub manische(!) Anwälte" gebe, die jedoch durch andauerndes wieder herausgeholt."" Im Kriege wird seine Lust finden, wer je­Berlieren von Prozeffen eine Art von trauriger Berühmtheit" er mals ein rechter, strammer, gottgeliebter Bub Tangen. Der heranwachsenden Jugend endlich, auf die er seine ganze war." Dies sind die Gedanken eines vernunftbegabten, normalen, Hoffnung setzt, hinterläßt Ernst von Wolzogen   als legtes Ber  - ausgewachsenen Menschen angesichts des Krieges, angesichts dieses mächtnis" den warnenden Zuruf:" Deine gefährlichsten Arieges! Das pausbackige Idealbild des rechten, strammen, gott  Feinde. die Engländer und die Juden!"( Märzheft geliebten Bub" foll leben; und damit es leben bleibe, sollen dann der Westermannschen Monatshefte, S. 62.) und wann einige Millionen Menschen ans Messer. Und nun sage nochmal einer was gegen den Krieg.

-

" ger=

"

Soweit die blauäugige, blaublütige Einfalt" unseres Ernst von Bolzogen desfelben von Wolzogen, der eine Seite vorher über die blindwütige Berranntheit", den Parteifanatismus" feines zerrissenen, sich selbst zerfleischenden Baterlandes jammert; desselben von Bolzogen, der, einige Absätze weiterhin, die Vornehmheit als die Tugend aller Tugenden" so ergreifend anempfiehlt.

-

-

An Ernst von Wolzogen   hat der Krieg ein Wunder getan: er hat tatsächlich den Bub" aus ihm herausgeholt. Beneidenswerter Dichter, dem es vergönnt ist, an der bluttriefenden Hand des Krieges zurückzufinden ins Land des Kindes! Georg Walther.

Auf die Fenster all der Läden, auf die Wände der Restaurants und Bars, an die Türen der Billen und der Autos gehören die Bilder der Verhungerten und vor Hunger Sterbenden! Nicht einige Geldscheine, nicht eine Spende, die der Rechnung eines Abends im Nachtlokale entspricht, dürfen das Gewissen beschwichtigen! Auch nicht die Namensunterschriften unter die Aufrufe, die in so schöner Reihenfolge mit Anführung sämtlicher Titel aufgezählt find! Wer hat sich eine Notwendigkeit ach, so gut entbehrliche Notwendigkeit" versagt, um der Reichssammlung Brüder in Not" cuf das Postscheckkonto 65 600 aus voller Hand zu geben! Was die Barmherzigkeit nicht erreicht, das mögen die Bilder des Grauens crzwingen, die Entfehen in jedes menschliche Herz brennen.

-

C.

3u wenig Zahnärzte! So sehr die Zahl der Zahnärzte auch in letzter Zeit, besonders in den großen Städten zugenommen hat, so gibt es doch tatsächlich noch viel zu wenig Zahnärzte, wie aus einer Statistik in der Monatsschrift für Zahnheilkunde hervorgeht. Ende 1919 übten 4478 3ahnärzte in Deutschlant Praris aus, ein Drittel davon in den sieben Großstädten über 500 000 Einwohner, die Hälfte der Gesamtzahl in Orten über 100 000 Einwohner. Die fleinen Orte und das flache Land sind sehr viel schlechter mit Bahnärzten ver­forgt. 209 Bahnärzte praktizierten in Orten unter 5000 Einwohnern; doch haben sich die Verhältnisse für diese Kleinstädte gebeffert, ta es 1909 erst 59 waren. Diese Verbesserung wird in den nächsten Jedenfalls: in der Kunst, jüdische Zusammenhänge aufzudecken, Jahren noch zunehmen. In Preußen steht die Provinz Brandenburg  mit einem Zahnarzt auf 6840 Einwohner am günstigsten dar, am hat es Ernst von Wolzogen   bereits zu einiger Fertigkeit gebracht. ungünstigsten Ostpreußen   mit einem Zahnarzt auf 23 600 Einwohner. Aber auch in der anderen, für Antisemiten nicht minder erforder­Das Zahlenverhältnis zwischen Zahnärzten und Technifern ist an lichen Kunst zeigt er sich anftellig: ich meine die Kunst des Eine tiefe, eine furchtbare Scham ergreift einen! Jst man noch großen und fleinen Orten ungefähr das gleiche, mährend die Techniker Schimpfens. Der einstige Fürsprecher der heiteren, graziösen Mensch? Sind das Menschen, diese Geschöpfe um einen herum?! in mittleren Orten noch die Weberhand haben. In Deutschland   kommt Muse schimpft ganz aus der Maßen vierkantig." Blut- und tempe- Rönnen menschliche Gewiffen die Schuld ertragen, daß 15 Millionen ein Zahnarzt auf 13 300 Einwohner. Verschiedene Länder sind aber ramentlose Jämmerlinge!" Alte Beiber!"" Dredseelen!" Und auf ihresgleichen irgendwo dort draußen, in irgendeiner Entfernung von sehr viel besser gestellt. So kommt in Frankreich   ein Zahnarzt auf was spielt 10 000 Einwohner, in der Schweiz   auf 8200, in England auf 7500, wen, um Himmels willen, schimpft er so erbärmlich? Auf die einigen Kilometern oder einigen hundert Kilometern sterben, sterben des entseglichen, martervollen in den Bereinigten Staaten auf 2200. Sachverständige vertreten die Schieber? Die Bucherer? Nichts von alledem: auf die Pazi Hungertodes, während hier hinter den glizernden Spiegelscheiben die Ansicht, daß mindestens ein Zahnarzt auf 4500 bis 5000 Einwohner fiften. Nur Dreaseelen", schimpft er, fönnen in das widerliche erlesensten Delikatessen von genau den gleichen Wesen verspeist gerechnet werden muß, wenn eine durchgreifende Zahnpflege der pazifistie Gewinfel einftimmen!" werden! Bevölkerung möglich sein soll.

das für eine Rolle

-

Brüder in Not!"

-