Einzelbild herunterladen
 
  

Die deutsche   Genua  - Delegation.

Die deutsche   Delegation zur Genua  - Konferenz ist wie folgt zusammengesezt:

Delegierte: Dr. Wirth, Reichskanzler; Dr. Rathenau, Reichs­minister des Auswärtigen  ; Dr. Hermes, Reichsfinanzminister; Schmidt, Reichswirtschaftsminister.

Aber die Mission der Kommission wird fortgesetzt, und sie wird fort­

gefeßt werden, folange wir nicht die Sicherheit haben, daß die Ent- Der Antrag pfülf abgelehnt!

waffnung Deutschlands   endgültig ist.

Le Provost spricht auch von der Schuhpolizei, die an Manövern teilnehmen soll, die von Reichsoffizieren befehligt wür­den.(!) Schließlich stimmte die Kammer mit 342 gegen 247 Stim­men dagegen, daß der Antrag von der Kammer weiter in Betracht gezogen werde. Der Zusagantrag des Abgeordneten Ossola, der vorschlägt, die Dienstzeit auf ein Jahr festzusetzen, aber für die Jahresklasse 1921 die zweijährige Dienstzeit, für die Klaffen 1922, 1923 und 1924 die 18monatige Dienstzeit beizubehalten, wird nach einer Debatte mit 320 gegen 237 Stimmen abgelehnt.

Monarchistenkundgebung in Wien  .

-

Das Abkommen mit der Tschechoslowakei  . Die vor einiger Zeit in Berlin   begonnenen Berhandlungen verhaftet. über einige Fragen betreffend die Durchführung des deutsch  - Im Nationalrat interpellierte Genosse Leuthner die Bun find desregierung wegen der Teilnahme Schobers an der Seelenmesse, tschechoslowakischen Wirtschaftsabkommens gestern beendet worden und haben trotz der schwierigen Materie die in der antirepublikanischen Presse im voraus als monarchistische Dank dem Entgegenkommen beider Parteien zu einem befriedigenden Demonstration angekündigt worden war. Während der Rede Ergebnis geführt. Die getroffenen Vereinbarungen werden nach Leuthners kam es wiederholt zu stürmischen Lärmszenen. Ratifizierung des Wirtschaftsabkommens durch das tschechoslowakische Bundeskanzler Schober versicherte in seiner Antwort, seine Treue Barlament in Kraft treten. Dann werden zur Erledigung noch zur republikanischen Staatsform fei nicht in Frage zu stellen. anderer schwebender Fragen, die die Ausführung des Abkommens notwendig macht, neue Verhandlungen aufgenommen werden.

( Schluß des Reichstagsberichts von der ersten Seite.)

Abg. Frau Bohm- Schuch( Soz.):

-

Wir verlangen für die uneheliche Beamtin fein Mitleid und feine Wohltat, aber das Recht, das ihr nach der Ver­Reffortvertreter: Reichskanzlei: Dr. Hemmer, Staats­fassung zusteht, die zum Schutze aller Glieder des deutschen   Volkes sekretär. Auswärtiges Amt: Dr. v. Simson, Staatssekretär, geschaffen wurde. Hier ist gesagt worden, Frau Pfülf hätte das Recht Generalfommissar der Delegation; Freiherr   v. Malyan, Ministerial ein Recht auf einen Geschlechtsverkehr? Ich glaube, hier ist ein auf außerehelichen Berkehr proklamiert. Was heißt denn überhaupt direktor; Dr. Gaus, Wirkt. Leg.- Rat; Dr. Ritter, Bortr. Rat. naturrecht( Sehr wahr! links), das sich durch geschriebene Rechte Presseabteilung der Reichsregierung: Müller, Ministerial überhaupt nicht binden läßt. Eine Dichterin sagte einmal: Die Ehre direktor; Dr. Drechsler; Dr. Kühn; Freiherr   v. Tucher, Legations­der Frau beginnt unter dem Gürtel. Sind Sie auch der Meinung, sekretär. Reichsfinanzministerium: Dr. Schroeder, Staats­daß sie gar nichts anderes ist als ein Geschlechtswesen?( Burufe links: jefretär Norden, Geh. Reg.- Rat; Dr. Dorn, Ministerialrat. Reichs. Ausgezeichnet!) Frau Abg. Müller hat gefragt, ob wir Mütter von wirtschaftsministerium: Dr. Hirsch, Staatssekretär, Pro- Wien, 6. April.  ( Intel  .) Heute vormittag fand in der Stephans- würden wie jetzt, wenn unsere Töchter einmal uneheliche Mütter Töchtern uns zur Frage der unehelichen Mütter genau so stellen feffor; Dr. Löwe, Reg.- Rat. Reichsarbeitsministerium: firche ein Requiem für den verstorbenen Erfönig Karl statt. Der werden. Eine Frau, die bewußt Mutter geworden ist, würde, wie Dr. Weigert, Geh. Reg.- Rat; Dr. Berger, Reg.- Rat. Reichsver Bundeskanzler Schober und mehrere Minister sowie fämtliche ich glaube, niemals diese Frage gestellt haben. Gerade weil die fehrsministerium: Stieler, Staatssekretär. Reich s bant: christlichsozialen Abgeordneten waren zugegen. Nach Beendignug des Mutterschaft etwas ift... es wird mir schwer, das hier auszu Dr. Havenstein, Präsident; Dr. Nordhoff, Direftor. Trauergottesdienstes bildete sich ein Zug, der sich auf den Graben sprechen, denn das ist ja schließlich tiefste Seele, die man hinwirft, Sekretariat: Dr. Ritter v. Meinel, Staatsrat; Fellinger, begab und dort Hochrufe auf Kaiser Otto" ausbrachte. wenn man über diese Dinge spricht. Aber weil diese Frage gestellt Beh. Reg.- Rat; Dr. Kiep, Legationssekretär. Hierzu kommt noch das Ansprachen wurden gehalten und das Kaiserlied gesungen. Der Zug ist, muß ich doch sagen: Gerade weil die Mutterschaft, weil das erforderliche technische Personal. zog nach der Hofburg, die jedoch abgesperrt war. Hierauf be- Mutterwerden etwas ist, was über alle Begriffe geht, was einfach Mit führenten Persönlichkeiten des deutschen   Wirtschaftslebens, gaben sich die Demonstranten zum Parlament, das durch ein in seiner Heiligkeit, was in den Auslösungen seiner Empfindungen tie als Sachverständige nach Genua   gehen werden, find noch Be- startes Aufgebot bewacht wurde. Eine Delegation, die vom Präfi- fann, darum wünsche ich so unendlich vielen Frauen, daß fie dieses an den Himmel reicht, das einzige ist, was uns über die Erde erheben sprechungen im Gange. Die Namen stehen noch nicht endgültig fest. denten des Nationalrates empfangen wurde, forderte, daß für den Glück der Mutterschaft genießen!( Sehr wahr! links- Suruf rechts: verstorbenen Exkaiser ein Nachruf verlesen und auf dem Parla- In der Che!) O ja, dazu will ich jetzt ein Wort sagen, Frau Hoff­mentsgebäude die Trauerflagge gehißt werde ein Ansuchen, das mann. Ich hätte es vielleicht nicht getan. Werden sich denn die ehe­abgelehnt wurde. Einige Teilnehmer der Demonstration wurden lichen Mütter nicht endlich einmal bewußt, welch ungeheure Scham­Tofigkeit sich in dieser Klaffifizierung der Mütter ausspricht!( Leb­hafte Rufe links: Sehr wahr! Ausgezeichnet! Burufe rechts: Un­lichen Grundsäge nicht mit Füßen treten. erhört! Zuruf v. d. Baner. Vp.: Wir laffen uns unsere christ­ruhe. Glocke des Präsidenten.) Andauernde große Un­Gerade weil ich die Mutterschaft als das Heiligste ansehe, was eine Frau erleben kann, darum habe ich es heute wie Beitschen­hiebe empfunden, daß man nicht die Mutterschaft als solche, nicht dieses heilige Mysterium, nicht dieses Schweben zwischen Leben und Tod, wenn man einem Wesen das Leben gibt, achtet, als Höchstes hinstellt, als das, was es ist, als dem Göttlichen nahe, daß man also die Mutterschaft als solche nicht achtet, sondern einfach die gesetzlich fanttionierte Beugung.( Lebh. Zustimmung und Bravorufe links.) Es ist eine solche Schamlosigkeit, eine solche Niedrigkeit der Auf­Wien, 6. April.  ( Intel  .) Wie das Blatt Jövö" erfährt, hat die fassung, daß man es überhaupt nicht fassen fann, daß es Menschen Paris  , 6. April.  ( WTB.) Die Kammer fette heute nachmittag Polizei positive Kenntnis davon erhalten, daß der eigentliche gibt, die eine derartig fittenlose Auffassung haben können. Gerade die Debatte über die Militärreform fort. Der Abgeordnete Urheber des Budapester Bombenanschlages der Automobil- weil die Mutterschaft die Frau erst wirklich zu einem vollen Men­de Cassagnac erklärte, er habe den Wunsch gehabt, die Militär- händler Bibo ist, der auch als Haupttäter in Frage kommt. schen werden und sie zu ihrer ganzen Berantwortung erwachen läßt, loften Frankreichs   soviel wie möglich zu verringern. Aus diesem Bibo ist Mitglied des Detachements Pronay und auch an der Er- darum wünschen wir nicht, wie es hier jetzt dargestellt werden Grunde habe er sich in Deutschland   an Ort und Stelle unterrichten mordung des sozialistischen   Redakteurs Somogyi beteiligt gewefen. möchte und könnte, daß sich die unehelichen Geburten mehren, aber wollen. Er sei zurüdgekommen mit der Ueberzeugung, daß die 18monatige Dienstzeit eine Notwendigkeit sei, und daß man Der Polizei wurden auch genaue Angaben darüber gemacht, daß die wir wünschen, daß diesen Müttern diese Gelegenheit gegeben wird, den Segen ihrer Mutterschaft tatsächlich zu genießen.( Sehr wahr! unmöglich einen vermittelnden Gefeßentwurf annehmen könne. Die Höllenmaschine, die die Explosion hervorrief, in der Automobilwerk- und Bravo! finks.) Ich wollte, daß die Menschheit zu einer neuen Sinnesart Deutschlands   habe sich nicht gewandelt, die revolutionäre statt Bibos angefertigt worden ist. Die mit der Durchführung der Moralauffassung auf diesem Gebiete fäme, und zwar zu der Bewegung in Deutschland   könne nicht verglichen werden mit jener, Untersuchung beauftragten Beamten wurden jedoch von vornherein einzigen, die möglich ist, nämlich, daß Mutterschaft Mutterschaft die Frankreich   während der Revolution bewegte. In dieser fal- angewiesen, daß gegen Bibo keine Untersuchung geführt bleibt und mit all ihren Freuden, mit all ihrem Leid, ganz gleich, schen Republit gebe es feine wirklichen Republikaner.( Herr werden dürfe. Die Budapester Morgenzeitungen vom ob fie ehelich oder unehelich ist.( Stürmischer Beifall b. d. Goz. und de Cassagnac war bis vor kurzem selbst noch ein eingefleischter Mittwoch, die über die offensichtliche Verschleppung der Untersuchung auf der äußersten Linken.) Abg. Marg( 3tr.) erhebt gegen die Art und Weise, wie über Bonapartist. Sein Urteil über die deutsche Republit ist aber voll- gegen die Urheber des Attentates berichtet hatten, durften auf Wei­ständig wertlos. Red.) Deutschland habe eine neue Mobili.fung des Grafen Bethlen nicht nach dem Auslande ver eine durch Jahrhunderte geheiligte christliche Institution verhandelt wird, energischen Protest.( Lärm links.) fierung(!) vorbereitet, und nach der Abreise der Kontrolltom- chickt werden und wurden auf den Bahnhöfen beschlagnahmt. Die sozialdemokratische Parteileitung hat in Abg. Frau Pfälf( Soz.): Wir haben die chriftliche Weltanschau miffion werde alles möglich werden. Der Abgeordnete e Provost ung nicht angegriffen. Wer objektiv die Reden unserer weiblichen de Launay, der Baul de Cassagnac auf seiner Reise durch einer Sizuna eine Entschließung angenommen, in der erklärt wird, Deutschland   begleitete, bestätigt dessen Erklärungen und verliest eine daß das in Budapest   verübte Attentat politische Zwecke verfolge und Anzahl Dokumente, die er aus Deutschland   mitgebracht hat. nur ein Glied in der Rette jener zusammenhängenden Berbrechen Diese Dokumente sollen beweisen, daß Deutschland   seine militärischen fei, die in Ungarn   im Laufe der verfloffenen Jahre begangen Borbereitungen und seine Bewaffnung mit Geschwindigkeit wurden. Das Attentat jei eine Antwort auf die Bestrebungen der mit ungeseglichen fortsett, trotz der Beobachtung durch die Kontrollkommission. Regierung, die Wahlbewegung Ministerpräsident Poincaré   unterbricht: Ich habe tatsächlich er- Mitteln zu beeinflussen. fahren, daß der Abgeordnete in Berlin   sehr wichtige Auskünfte über die deutschen   Rüstungen erhalten hat. Ich habe jedoch guten Grund, Keine Wahlen in Sachsen  . anzunehmen, daß er teine offiziellen Dokumente in In der gestrigen Sigung des fächsischen Landtages wurden die Händen hat. Wie dem aber auch sei, ich habe gesagt und werde es von den Deutschnationalen und den Demokraten eingebrachten An­zu jeder Stunde wiederholen, daß alle Anstrengungen der Kom- fräge auf Auflösung des Landtages mit den Stimmen der Sozialisten miffion Nollet auf den Widerstand Deutschlands   stoßen. und kommunisten abgelehnt.

Neue Scharfmacherreden in Paris  .

Das Budapester Attentat. Verschleppung der Untersuchung.

Die Geschäftsordnung des Reichstags.

Wer hat den elektrischen Funten entdeckt? Ueber den Entdecker einer so ungeheuer wichtigen Erscheinung wie des elektrischen Funfen werden noch immer falsche Angaben gemacht. Bald liest man, der Der Geschäftsordnungsausschuß des Reichs. englische Physiker Hawksbee habe ihn zuerst gesehen, und andere tags beendete am Donnerstag die zweite Lesung der Revision der wieder sprechen dem Erfinder der Luftpumpe, Otto v. Gueride, den Geschäftsordnung. Die neue Geschäftsordnung soll sofort nach dem Ruhm zu, mit seiner rotierenden Schwefellugel die erste unvoll- Wiederzusammentritt des Reichstags nach Ostern im Plenum beraten tommene Elektrifiermaschine geschaffen und so die ersten Funken werden. Nach dieser neuen Geschäftsordnung wird die Redezeit fünftlich erzeugt zu haben. Aber nichts bietet dafür einen Anhalt, auf% Stunden bemessen. Die Disziplinarmittel daß Gueride bei seinen Versuchen bereits diese Erscheinung beiver den dadurch verschärft, daß bei Zuwiderhandlungen gegen die

Abgeordneten verfolgt hat, wird zugeben müssen, daß sie von wirt­licher chriftlicher Gesinnung getragen waren.

Abg. Mumm( Dnat.) bittet, zur Förderung der studentischen Wirtschaftsbeihilfe 10 millionen in den Etat ein zustellen. Abg. Müller- Franken( Soz.) und Staatssekretär Schulz billigen die Tendenz des Antrages, lehnen ihn aber ab, weil es nicht möglich ist, in letzter Minute Etatspofitionen in folchem Umfange zu ändern. Der Antrag Mumm wird abgelehnt.

Die Entschließung des Hauptausschusses, wonach für sämtliche weibliche Beamte und Hilfskräfte die Tatsache der unehelichen. Mutterschaft nicht Grund zur Entlassung oder An­ffrengung eines Disziplinarverfahrens sein darf, auch die Beförde­rung einer Hilfskraft für Beamte lediglich aus diesem Anlaß nicht abgelehnt werden darf, wird mit 199 gegen 156 Stimmen abge­lehnt. Zwei Abgeordnete haben sich der Stimme enthalten. ( Pfuirufe links.)

Die Etatsberatung wird dann unterbrochen und in dritter Lesung die Beseitigung der Schaumweinsteuer und die Aenderung des Wein steuergesetzes beschlossen.

Die Etatsberatung wird dann beim Kapitel besetzte rheinische Gebiete

-

obachtete. Vielmehr hat, wie in Reclams Univerfum" ausgeführt Geschäftsordnung im ersten Falle ein Diätenabzug von 5 Tagen, fortgesetzt. wird, niemand anders als der große Philosoph Leibniz   das in Wiederholungefällen von 20 Tagen eintreten kann. Die Mehrheit Fällen für Ermordung Deutscher   im besetzten Gebiet von Abg. Korrell( Dem.) wünscht Auskunft darüber, in welchen Anrecht darauf, den elektrischen Funken entdeckt zu haben. Er machte im Jahre 1671 darauf bezügliche Mitteilungen in einem Brief, des Geschäftsordnungsausschusses hat sich vorbehalten, noch schärfere der Regierung Sühne und unterstützung für die Hinter­der verloren gegangen ist. Daß Leibniz in diesem Schreiben aber Maßnahmen zu beantragen, falls diese unzureichend sein sollten. bliebenen gefordert und von der Gegenfeite gezahlt worden sei. von dem elektrischen Funken spricht, geht aus der erhaltenen Ant- Die Frage der Herbeirufung von Ministern und die Frage der Zur Gruppe Erziehung und Schulfragen fordert Abg. Frau wort Guerides vom 1. März 1672 hervor. Guericke   schreibt darin, Mißtrauens und Bertrauensvoten wird neu geregelt, Dr. Mah( D. Bp.), daß die Kulturabteilung des Reichsministeriums er habe an der Schwefelfugel feine Wärmeentwicklung verspürt; letztere in der Weise, daß Abänderungsanträge zu einem Mißtrauens- des Innern führend werde in allgemeinen pädagogischen Fragen, wohl habe er aber die Funken gesehen, doch handle es sich dabei oder Vertrauensvotum nicht mehr zulässig sind, sondern solche An- wenn auch ein Eingreifen in die Rechte der Länder vermieden um eine Eigentümlichkeit der Schwefelfugel, unter gewissen Um­werden müsse.- Abg. Cutter( D. Bp.) fordert Förderung von Kunst ständen im Dunkeln zu leuchten. Gueride stand also der Leibnizfchen träge als selbständige Anträge eingebracht werden müssen. und Handwerk und ein Gesetz zur Bekämpfung von Schmutz und Beobachtung zweifelnd gegenüber und dachte wohl gar an einen Schund. Irrtum. Dabei hatte er sowohl das tnisternde Geräusch beobachtet, Der Aeltestenrat des Reichstages beschäftigte sich Dr. Löwenstein( 1. Goz.) verlangt, daß die Summe für Frei­das man hört, wenn man die geriebene Kugel dem Ohre nähert, am Donnerstag mit einem von allen Parteien gestellten Antrag stellen an höheren Lehranstalten auf 10 Millionen Mark als auch die abstoßende Wirkung der Elektrizität richtig gedeutet. wegen Erhöhung der Diätenbezüge der Abgeordneten. erhöht wird. Merkwürdigerweise aber war ihm die Entdeckung des elektrischen Diese Frage soll in Uebereinstimmung mit dem preußischen Land- Abg. Schreck( Soz.) tritt für die Förderung des Jugendwanderns Funkens entgangen, und sie erfolgte durch Leibniz. tag geregelt werden. Der Aeltestenrat wird sich morgen nochmals und die Schaffung von Spielpläßen ein. Damit schließt die Be­mit dieser Frage beschäftigen. Der vom Abg. 2öbe mit Unter- sprechung. stützung fast aller Parteien eingebrachte und auf der Tagesordnung anstalten 10 Millionen einzustellen, wird abgelehnt. Der An­Der unabhängige Antrag, für Freistellen an höheren Lehr­der heutigen Plenarsißung stehende Antrag, worin die Regierung trag Maz auf Pflege der Jugendherbergen und Borlegung eines um beschleunigte Einbringung eines Gefeßentwurfes zur Abhilfe Reichsspielplatzgesetzes wird angenommen, ebenso ein Antrag auf der wirtschaftlichen Not der Zeitungen eriucht wird, Schulunterricht für die Grenzlanddeutschen. Ein wird erst morgen im Plenum besprochen werden. Präsident Löbe Antrag auf Streichung der Mittel zur Unterhaltung des National­wird ihn selbst begründen. denkmals wird abgelehnt. Die zur Gruppe Erziehungs- und Schul­fragen gehörenden Titel werden bewilligt.

Die erstmalig lächelnde Sonne. Die off. 3tg." hat einen Sonderdienst in Genua   eingerichtet und läßt sich durch direkte tele­phonische Verbindung die interessantesten Dinge berichten. Da vor läufig nichts zu berichten ist und in der brav gewordenen Preffe die Phantasie Wippchens verpönt ist, verlegt sich der Korrespondent( bitte mit direktem Draht) auf die merkwürdigsten Entdeckungen. Er be ginnt seinen ersten Bericht vielversprechend also:" Nach langen regne­rischen Wochen lächelt erstmalig über dem noch aufgewühlten Meer die Rivierafonne,"

Armes Genua  . Wäre der Sonderdienst der Bossin" nicht ein­gerichtet, wer weiß, ob dann die Sonne schon erstmalig gelächelt hätte!

.

Ein Bilhelm Oftwald Preis. Die Zeitschrift für physikalische Chemie" ftiftete zum Erscheinen ihres hundertsten Bandes einen Breis von 20 000 m., der nach dem Begründer der Zeitschrift den Namen Wilhelm­Ditwald- Breis" führt, und an Verfasser besonders wertvoller Abhandlungen bergeben werden soll.

"

Ernst Deutsch   wurde für die nächste Spielzeit für das Theater in der Königgräber Strake verpflichtet. Als erste Rolle ist König Alfonso" in der geplanten Neueinstudierung von Grillparzers Jüdin von Toledo" in Aussicht genommen.

Direktor Anton Herrnfeld ist z. 8. Im Theater Folies Caprice mit der Snizenierung von zwei seiner beiten Stüde   aus seinem Repertoire bes schäftigt, deren Erstausführung demnächst stattfindet.

Leo Blech   nach Wien  ?

Gegenwärtig find Verhandlungen im Gange, um den Berliner   Generalmusikdirektor Blech während der Abwesen heit Beingartners als Leiter der Wiener Boltsoper im tommenden Winter für einige Monate zu gewinnen.

Sozialpolitik der Sozialdemokratie.

Bei der Gruppe Medizinalpolizei und Gesund­heitsamt wünscht Abg. Grotjahn( Soz.) die Angliederung des Reichsgesundheitsamtes und der medizinischen Ab­tellung des Reichsministeriums des Innern an das Reichsarbeits­ministerium, wodurch ohne jede Kosten ein Gesundheitsministerium geschaffen wäre.

Eine Resolution, die von Angehörigen aller Barteien unterzeichnet wurde und Ermittlungen über die wirtschaftlichen, ge­fundheitlichen und sittlichen Wirkungen der Alkoholverbots= gefeggebung in den Vereinigten Staaten   fordert, wird ab= gelehnt. Die zur Gruppe Medizinalpolizei und Gesundheitsamt gehörenden Titel werden bewilligt.

Jm Hauptausschuß des Reichstages wurde am Donnerstag bei der Beratung des Etats des Reichsarbeitsministeriums eine sozial­demokratische Entschließung angenommen, wonach dem Reichstag  umgehend ein Gelegentwurf vorzulegen ist, der die Leistungen der te ich swochenhilfe und Wochen fürsorge in Einklang mit der eingetretenen Teuerung bringt. Auf Antrag des Abg. Hoch( Soz.) wurden die Etatspofitionen, welche die Neichszuschüsse zu den Kosten der Landesämter für Arbeitsvermittlung und Arbeitsnachweise betrifft, und die auch für Maßnahmen zur Erleichterung des Ueberganges entlaffener Wehrmachtsangehöriger in einen bürgerlichen Beruf in Betracht kommt, von 40 Millionen Gegen 10 Uhr wird ein Vertagungsantrag der Kommunisten auf 60 Millionen erhöht. Ein Antrag der sozialistischen   Parteien, abgelehnt. Es folgt dann die Gruppe Polizei, Technische Nothilfe die Reichszuschüsse für die Berufsberatung und Lehr- und Reichskommissar für öffentliche Ordnung. Dazu erhält Abg. stellen vermittlungseinrichtungen von 250 000 m. auf Dr. Herzfeld( Komm.) das Wort, der die Stellung des Reichs­750 000 m. oder wenigstens auf 500 000 m. zu erhöhen, wurde kommissars als Spielzentrale bekämpft und bei Schluß des Be­abgelehnt. Dagegen wurden die Reichszuschüsse zur Förderung der richts vor völlig leerem Hause weiter spricht. Ausbildung von Arbeitsnachweisbeamten und Berufs 16eratern von 20 000 auf 100 000 m. erhöht.

Die nächste Sigung findet Freitag 11 Uhr statt.( Weiter­beratung und Antrag Löbe betr. die Not der Zeitungen.)