Sineu durch Andere, ohne die Zehige Teilung zwischen Sieger und Jesiegke. Die internationalen Konferenzen werden sich auch für Besserung der Welllage einsetzen, wodurch unendliche Reichtümer gewonnen würden, wodurch eine Erhöhung des Wohlstandes aller Völker her- beigeführt würde. Di« Bestrebungen aller nach einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit in der aufrichtigen Absicht, durch eine gemeinsame Anstrengung der ökonomischen Weltkrise zu begegnen, werde es nicht schwer machen, ein Mittel zu finden, die Wechselkurse zu stabilisieren. Eines dieser Mittel könnte die Vertei- lung der Goldreserven, die in den verschiedenen Ländern vorhanden sind, werden, ohne dah die Interessen derjenigen Länder geschädigt würden, welche gerade jetzt das Gold besitzen. Diese Wiedervertellung der Goldreserven hätte im Zusammenhang mit der rationellen Verteilung der Industriepro» d u k t e sowie der Verteilung der Brennstofs«, wie Naphtha, Kohle «sw. zu geschehen. Ich habe nur die Grundlinien und die Vorschläge gezeichnet, welche die russische Delegation einbringen würde, wenn ihr Ge> legenheit dazu geboten würde. Wir sind bereit, alle fortschrittlichen Vorschläge zu unterstfitzen, die von anderen Ländern in diesem Sinne gemacht werden. Tschitscherin begrüßt« zum Schluß seiner Ausführungen die Konferenz und dankte der italienischen Regierung für ihre Gast- freundschaft. Den Arbetten der Konserenz wünschte er den besten verlauf. Der Zwischenfall TschitscherZn-Sarthou. Genua , 11. April. (EP.-Sonderbericht.) Als de Facta nach der Rede Tschitscherins die Sitzung schließen wollte, erhob sich zur allgemeinen Ueberraschung Darthou. um sich entschieden einigen Anregungen Tschitscherins zu widersetzen. Nach dem ruhigen Verlauf der Sitzung entstand plötzlich eine leidenschaftliche Diskussion. Der französische Abgeordneten Barthou sprach Tschitscherin das Recht ab, Argumente m die Diskussion zu werfen, die von vornherein von der Tages- ordnung ausgeschlossen seien. Die Beschlüsse von Cannes sähen keine ständige Weltkonferenz vor und sie verpflichteten niemand, da stch Frankreich sonst den Plänen dieser Konferenz widersetzen müsse. Namens Frankreichs müsse er endgültig gegen diese Anregungen protestieren und ebenso energisch müsse er protestieren gegen die Aufwerfung der Abrüstungsfrage durch Tschitscherin. Man könne eine solche Diskussion nicht gestatten.„Ich erkläre mit aller Eni- ichiedenheit," sagte Barthou ,„daß, falls die russische Abordnung darauf bestehen sollte, die Abrüstung zu erörtern, die Konferenz nicht nur auf die Vorbehalte und auf die Proteste, sondern auch auf die unbedingt endgültige und bestimmte Weigerung der französischen Abordnung stoßen würde. Diese Hol- hing werden wir auch in den Kommissjonen einnehmen, falls irgend- ein Präsident diese Diskussion zulassen würde. Es gibt Fragen, auf die wir unbedingt Nein sagen müssen." Nur einige Delegierte stimmten Barthou zu. Der Beifall der französischen Journalisten wurde auf der anderen Seite mit Zischen -nwidert. Lloyd Georg« hatte sich Notizen gemacht, während die übrigen Teilnehmer unbeweglich zugehört hatten. Tschiischerin wie» in seiner Antwort auf die Unklarheit der Beschlüsie von Cannes hin; er habe die Tagesordnung nicht für endgültig gehalten. Alle Russen seien von einem tiefen Geiste der Versöhnung beseelt und seien bereit, sich jedem Beschlüsse der Konserenz zu fügen. Er fuhr fort, von wem ist die Abrüstungsfrage ausgeschaltet worden?(Nach dem WTV.-Spezialbericht sagt« Tschilscherin an dieser Stolle, daß er gar nicht seine Gedanken ausgesprochen habe, denn zum Teil hätte P o i n c a r e selbst, zum Teil B r i a n d gelegentlich dieselben Ideen zum Ausdruck gebracht. Vriand speziell habe in Washington die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung einer starken französi- schen Armee mit dem Bestand einer starken russischen Armee begründet. Nun seien die Russen berett, über solche Dinge zu sprechen.) Auf jeden Fall ist die Konferenz souverän. Wenn sie die Ausschließung gewisser Argumente beschließt, unterwirst sich auch die russische Abordnung ihrem Willen. Wöhrend der allgemeinen Bestürzung der Teilnehmer erhob sich Lloyd George und sagte ln beschwichtigendem Tone:„Ich bin überzeugt, daß e» ein Irrtum wäre, gewisse Fragen auszuwerfen. Ich glaube, daß Tschitsche-
Hebrauchsgraphik als Steuerobjett. Von ch. K. F r e n z e l. Verfafsungsgemäß verpflichtet sich der Staat zum Schutze und zur Förderung der Kunst. Die Steuerpolitik hingegen scheint sich den Tolstoischen Satz zu eigen gemacht zu haben, daß wir sozial überhaupt noch nicht io weit seien, um ein Recht zu haben, uns mit Kunst zu befassen. Wer aber nur einen oberflächlichen Blick in die Kunst- und Kulturgeschichte getan hat, dem drängt sich die Erkenntnis auf, daß alle künstlerischen chöch stiel st ungen getragen wurden von einem sehr hohen allgemeinen künstlerischen Durchschnitt. Als Beispiel: Die Zeit der italienischen Renaissance— was wären uns heut« all« jene gewaltigen und gewalttätigen Kirchenfiirsten, wenn sie nicht gleichzeitig ebenso tatkräftige Führer der Kunst ge- wesen wären? Wir sehen diesen ganzen Zeitabschnitt heute beinahe ausschließlich vom künstlerischen Gesichtspunkte. Andererseit» erkennen wir, daß zu Zeiten allgemeiner künstlerischer Derflachung auch die Größen dieser Zeit mit ihrer Zeit versunken und vergessen sind, selbst wenn ihnen ihre Zeitgenossen die dicksten Lorbeerkränze auf da» Haupt drückten. Der Staat kann also, wenn er die Kunst fördern will, nichts weiter tun, al» dafür sorgen, daß der künstterische Durchschnitt ein möglichst hoher ist. Genies und Höchstleistungen können niemals gewollt hervorgerufen werden. Sie werden höher getragen durch die allgemeinen künstlerischen Leistungen überhaupt. Wir haben keine Regenten und keine aristokratische Oberschicht mehr, deren Kulturwillen die Kunst fördern und tragen kann. Alles, was geschieht, ist heute Angelegenheit des gesamten Volkes. Und doch: Ich bc- Kaupte, noch nie hatte es eine Regierung so leicht, den künstlerischen Durchschnitt zu heben, al» unsere heutige» volksregenten.„Fördern Sie die Gebrauchs- graphik"— niemand kann sich ihren Wirtungen entziehen. Ange- sangen bei der Schrifttype, die diese Mahnung verbreitet, bis hinauf zu dem Luxusdruck, und von der einfachsten Zizarettenschachtel über das Plakat hinweg bis zur elegantesten Luxuspackung haben wir es mit den Erzeugnissen der Gebrauchsgraphik zu tun. Niemand kann sich ihr zu kaum einer Stunde des Tages entziehen. Alle künstle- rischen Strömungen unserer Zeit hätten nicht halb so viel Widerhall und Stellungnahme im Volke gefunden, wenn ihre Ideen nicht irgendwie in der Reklamekunst und in der Gebrauchsgraphik einen Ausschlag gcfm'den hätten. Die werktätigen Künstler auf diesem Gebiet bewegt ein so starker Will« zur besieren Form und zur Höchstleistung. Der Konkurrenzkampf des Kaufmannes an sich treibt diese Leistungen von selbst vorwärts. Je mehr gute Packungen, Plakate, Inserate usw in das Volt kommen, um so mehr wird das Verständnis für künstlerische Dinge überhaupt gefördert.
rin die erwähnte Frage nicht als Bedingung, sondern als einen all- gemeinen Borschlag aufwarf. Nichts führt leichter zu einer Explosion, als eine Friedenskonferenz.(Lebhafter Beifall und Heiterkeit.) Ich bestreite die große Nützlichkeit der Bemühungen des ruffischen Delegierten nicht, die jedoch von der Tagesordnung aus- geschloffen werden muß, um den Abschluß der Arbeiten der Konfe- renz in einigen Wochen erhoffen zu können. Wenn man der Konfe- renz einen universellen Charakter gibt, so befürchten wir, daß wir zu keinem Abschluß kommen. Tschitscherin möge von solchen ab- strakten und langwierigen Fragen absehen. Mit der gesttigen Tages- ordnung ist bereits genug Arbeit zu vollbringen. Wir werden auch Fragen nicht anhören können, in denen auch Amerika etwas zu sagen, hat." lieber die Abrüstung bemerkte Lloyd George :„wmn die Konferenz zu keinem guten Ergebnis führt, das eine Beschränkung der Rüstungen möglich machk, so ist sie mißlungen. Bevor man aber die Abrüstung erörtert, muß der Friede hergestellt sein, den auch diese Konferenz bezweckt. Wenn man sich verständigt und allseitig guter Wille herrscht, wird man später auch über die Abrüstungssrage sprechen können. Auf jeden Fall wird die Frage jetzt vom Völkerbunde geprüft. Wenn dieser Organismus nicht stark genug ist und die Frage nicht bewältigen kann, so muß er verstärkt werden." Lloyd George erntete begeisterten Beifall, an dem sich auch die Russen lebhaft beteiligten. Barthou und der deutsche Reichs- k a n z l e r blieben unbeweglich. Präsident de Facta trat dann für die Achtung der Tagesordnung ein. Die zu leistende Arbelt müsse die ganze Welt befriedigen. Als sich Tschitscherin noch einmal zum Worte zu melden versucht, fällt ihm der Präsident ins Wort und bittet ihn, zum Wohle der Konferenz auf das Wort zu verzichten. In dem nun folgenden Augenblick der Unschlüffigkeit erhebt sich Barthou zu einer neuen Erklärung. De Facta unterbricht ihn mit der Bemerkung, daß er Tschiffcherin aus allgemeinen Gründen zum Verzicht auf das Wort bewogen habe: er bitte daher auch ihn, auf das Wort zu verzichten. Trotzdem besieht Barthou darauf, die Frage zu stellen, ob alle Delegierken die Bedingungen von Cannes annehmen. Wenn dies nicht der Fall wäre, könne er nicht mehr an den Berhwndlnngen teilnehmen. In der großen Spannung erinnerte de Facta daran, daß die Annahme zur Einladung der Konferenz die Annahme jedes Grundsatzes von Cannes einschließe. Da nie- wand Einwendungen gemacht habe, könne er sogen, daß alle einoer- standen seien. Mit diesen Worten wird der Zwischenfall abgeschloffen und die Sitzung aufgehoben. Llopü Georges Reöe. Genua , 11. April. (WTB.) Lloyd George sagte in seiner Red« u. o.: Di« Ergebnisse dieser Versammlung lverden in gutem oder in bösem Sinn« ein« ungeheure Wirkung aus das Schicksal nicht nur Europa », sondern der ganzen Welt haben. Wir treffen hier zu« sammen auf dem Fuße völliger Gleichheit. Aber indem wir das tun, müssen wir die Gültigkeit der Bedingungen anerkennen, die bisher von allen zlvillslerien Ralionen anerkannt wurden. Di« erst« ist, daß, wenn ein Land Verpflichtungen g.'genüber einem anderen Lande oder dessen Slaatsangehörigen übernimmt, es seine Verpflichtungen nickst verleugnen darf wegen einer Aenderung des Regimes. Die zweite ist, daß es keinen Krieg gegen die Einrichtungen eines anderen Landes führen darf./ Die dritte ist, daß kern« Nation einen Angriffskrieg gegen das Gebiet einer anderen unternehmen darf, die vierte, daß die Staatsangehörigen jedes Landes das Recht haben, unparteiisch« Rechtsprechung vor fremden Gerichtshöfen zu finden. Diese Bedingungen sind in Cannes festgesetzt worden und bilden die Grundlage der Genueser Konferenz. Die Tatsache, daß die Einladungen angenommen wurden, bedeutet an sich, daß auch die Bedingungen angenommen worden sind. Hierauf kam Lloyd George ausführlich aus die zerstörenden Wir- kungen des Weltkrieges zu sprechen und betonte, daß dort, wo die Wirtschaftstätigkeit lebhafter gesteigert sei, sie«inen ungesunden Charakter habe und daß der normale Handel überall darniederliege. Lloyd George fuhr fort: Das erste Bedürfnis Europas ist Fried«, ein wirklicher Friede. Das Studium der wirt- schaftlichen, finanziellen usw. Fragen ist gut, aber nur, wenn Fried« hergestellt ist und guter Will« zwischen den Nationen herrscht. Sonst führen alle Besprechungen zu nichts. Wohl ist es wahr, daß tatsächlich der Kampf«Ingestellt ist. Man hört aber noch immer die Meute heulen.
Darum fordern wir werktätigen Künstler, daß sich endlich bei unseren S t e u e r g e w a l t i g e n das kulturelle Gewissen regen möge und daß man diese tultur- fördernden Erzeugnisse von der übermäßigen Belastung freiläßt und Höchstleistungen nicht obendrein noch durch eine unerträgliche Luxus- stcuer bestrast und unmöglich macht. In dem riesigen Etat unseres Reiches bilden die paar Millionen, die hier gewonnen werden, nicht mal ein Sandkörnchen und stehen in gar keinem Verhältnis zu dem Schaden, den sie kulturell anrichten.
Lessingkheoler(.Kollege Cramplou" von Gerhart Hauptmann ). Die Schwachen der Komödie, die Hauptmann in einer Atempause seines reichsten Schaffens Mitte der Sver Jahre schrieb, machten sich bei dem Wiedersehen stärker, als man nach der Erinnerung erwarten mochte, bemerkbar. Daß die füns Akte die bloße Zustandsschilde- rung einer gescheiterten Existenz bringen ohne Umsetzung der Charakteristik in ein« bühnenmäßig«, über Anekdotisches hinaus- gehende Handlung, würde an und sür sich«ine tiefer« Wirkung noch nicht unmöglich machen, wenn durch die alkoholische Nervenzerrüt- tung der Hauptfigur ein« irgendwie bedeutsame Persönlichkeit hin- durchschimmerte, in deren eigenartiger Struktur die Tragik solcher Selbstzerstörung angelegt ist. Oder wenn in ihr auch nur ein liebenswürdiger, die Torheit der Menschenwelt verlachender Humor, der zur Entfaltung alkoholische Feuchtigkeit verlangt, als Hinter- grund lebendig würde. Doch davon läßt sich nicht» spüren. Dieser Crampton steht wohl als Charakter ein gut Teil höher al» der total verlumpte Peter Brauer in Hauptmann » neuestem vor ein paar Mo' naten ausgesührlen Lustspiel, ober ist im Grunde auch nur ein armselig triviales Individuum, da» gerade wie sein ewiges hoch- mütigez Renommieren zeigt, vor dem von ihm so sehr verachteten streberischen Philistertum wenig voraus hat. Klopfer verzich- tete von vornherein auf den Versuch, das Pathologische zu mildern. Sein Crampton hatte nirgends einen Einschlag von Komik, der erheitern und versöhnlich stimmen könnte. Doch man wird nicht sagen können, daß er darum dem Bilde, wi« es im Werk gezeichnet ist, etwas schuldig geblieben. Ein völlig Ruinierter, mit rauhem, heiserem Alkoholorgon, dessen unerträglich auffahrende Reizbarkeit und Großmannssucht abstoßen müssen, tritt er uns im ersten Akt entgegen. Und dieser Grundton Ningt in jeder späteren Szene wieoer. In lückenloser Konsequenz reiht stch da Zug an Zug. Eine starke Leistung naturalistischer Darstellungskunst, der man aber bei den«nggesteckten Grenzen einer solchen Aufgabe nicht recht froh wurde. Da» Publikum feierte den Schauspieler mit großen Ovationen. Unter den kleineren Rollen traten besonders Guido H e r z f e l d t» ganz ausgezeichnetes Faktotum. Maya Hardts freundliche kindlich reine Gertrud und Hans Sternbergs lustig polternder Adolf Strähler hervor. ckt. Ein echt modernes Museum. Auch unsere Museen verhalten sich ja gegen die neueste Kunst nicht mehr so ablehnend, wie dos noch vor einem Jahrzehnt der Fall war. Aber so eifrig widmen sie sich doch nicht der Pflege aller jüngsten Richtungen, wie dies in dem Museum zuWorcesterin Massachusetts geschieht. Wie im neuesten
In allen Ländern ohne Ausnahme gibt es Hunde, viele Hund«, die glauben, je stärke? und länger sie bellten, um so schrecklicher und entschlossener würde dies wirken. Europa ist durch diesen Lärm betäubt. Dies ist bettübend und zerstört die Grundlagen des Bcr- tremens. E s peinigt die Nerven der ganzen Welt, die schon so viel zu ertragen hatten. Europa braucht Ruh« und Frieden. Versuchen wir, das Gute zu schaffen, anstatt es zu bekämpscn. Die öffentliche Meinung der Länder bildet schon«in ausreichendes Hc:nm- nis. Meinungsverschiedenheiten lassen sich nicht abschaffen, aber die öffentiiche Meinung könnte geleitet und gelenkt werden. Man könnte «inen Appell an ihr Gewissen richten. Ich bin überzeugt, wenn in jedem Lande die Staatsmänner einen Ausruf an die Wühler und an dos Gemüt richten würden, so würde die öffentliche Meiming aller Länder sich besser leiten lassen. Man könnte sie belehren, daß das llnalück des einen noch nicht notwendiqenveise das Glück das anderen zu sein braucht. Die Welt bildet eine Einheit in wirtschaftlicher Be- zehung, hier zerfällt sie nicht in zwei Halbkugeln. Und aus diesem Grunde möchte ich bedauern, daß die große Republik des Westens, Amerika , hier nicht oertreten ist. Wenn wir ab«? aus der Konfe- renz«inen Normalen Stand der Dinge herstellen können, so bin ich überzeugt, wird Amerika sich uns anschließen und wird das soga? mit Freude tun. Lloyd George schloß: Wenn wir scheitern, so wird ein Gefühl der Verzweiflung durch die ganze Welt gehen, wenn wir dagegen Erfolg haben, so wird ein Sirahl der Hoffnung und des Vertrauens die Schatten aufhellen, die noch den Geist der Mensch- heit umgeben. Ein Aufruf üer englischen Inünstrie. London . 11. April. (WTB.) Don über Zvv Führern der eng« tischen Bank-, Industrie, und Handelswelt ist an die Genueser Konferenz ein Aufruf gerichtet worden, in dem die Konferenz aufgefordert wird, nicht nur aus Beseitigung der Nock?» kriegswirkungen hinzuwirken, sondern auch weitgehende Maß- nahmen zur Belebung des Weltmarktes zu ttefsen.
Gleiwitz . Di« französische Presse scheint sich nach den vorliegenden Berichten weniger für die Konferenz von Genua , als für die Munitionscxplofion in Gletwitz zu interessieren. Obwohl die Untersuchung in dieser Angelegenheit noch nicht beendet ist. zc- bürdet sich die Pariser Chauoinistenprcsse, als handle es sich um den Beginn des deutschen Revanchekrieges. So sagt der„Eclair"— um nur sin Beispiel herauszugreifen—> der Krieg fei wieder erwacht, die Armee der Revanche befände sich seit Monaten im Marsch. Wir halten es für unnötig, auf derartig« Hetzereien einzu- gehen, die angesichts der Konferenz von Genua nur um so abstoßender wirken.— Nach dem Bericht des Vorsitzenden der Interalliierten Kommission für Oberschlesien ist der Hüttenbesitzer, auf dessen Grundstück die Explosion erfolgte, verhaftet worden. Es steht aber nicht fest, daß er zu dem Ereignis in Beziehung steht.
Amerika als Gläubiger. London , 11. April. (WTB.)„Times" verösseirtiichi den Wort- laut einer am 7. April datierten Note Lord Curzons an den amerikanischen Botschafter in London in der Frag« der amerika - nischen Forderungen nach Rückzahlung der Kosten für das amerikanische Besatzungsheer«n Rhein . In der Rote heißt es, der von der amerikanischen Regierung vorgebrachte Anspruch auf Wiedererstattung dieser Ausgaben werd« von der britischen Re- gierung unter keinen Umständen in Frage gestellt. Di« britische Regierung wünsch« ernstlich, daß so bald wi« möglich Mittel gefunden werden, uin'den Wünschen der amerikanischen Regierung prakttsch Wirkung zu verleihen. Sie setz« sich daher mit den Re- gierungen Frankreichs und Belgiens in Verbindung In der Hoff- nung, daß ein baldiges Uedereinkommen üb«? die geeigneten Me- thoden, und einen gemeinsamen Plan der alliierten und assoziierten Regierungen erzielt werde, der zur Erreichung de» gewünschten Zweckes sühven könne. Einer Reuter-Meldung aus Washington zufolge hat das Staats. departement«ine Rode der belgischen Regierung erhalten, in der die Forderung der Versinigten Staaten auf Bezahlung der Ausgaben für das amerikanische Besatzungsheer am Rhein an er- könnt werde._
Heft des„Kunstblattes" berichtet wird, sind diesem amerikanischen Museum Abteilungen sür Kubismus, Dadaismus, Ex- pressionismüs. Nach- Kubismus. S> m u l t a n l s m u s und Futurismus angegliedert worden. Auch ein Katalog über diese Sammlungen ist erschienen, und in dem Vorwort werden Be- trachtungen angestellt, die zeigen, welch weites Her, man in Wor- cester für die Kunst der Gegenwart hat.„Der Unterschied zwischen der Kunst der Vergangenheit und der der Gegenwart ist der Unter- schied zwischen einer Sache, die abgeschlossen und einer, die in der Entwicklung begriffen ist," heißt es da.„Deshalb ist es schwierig, die moderne Kunst zu verstehen. Man glaubt im allgemeinen, daß ein Museum dem Publikum nur Werke zeigen dürfe, über die keine Meinungsverschiedenheit mehr besteht. Aber wenn man das Publikum des Rechts beraubt, im Museum die Entwicklung der zeit- genössischen Kunst zu sehen, so ist das die größte Unduldsamkeit. Was wir jetzt zeigen, ist weder die Manifestation eines einzelnen Menschen noch einer auf eine Stadt oder eine Nation beschränkten Gruppe. Noch weniger haben wir uns aus diejenigen beschränkt, die auf ein« akademische Manier eingefuchst sind. Unser« Methode, die Kunst von heute zu studieren, und unsere Art, sie zu erfassen, ist sehr viel elastischer. Wir müssen uns daran gewöhnen, zu begreifen, daß jede Abweichung des künstlerischen Ausdrucks von den ausgetretenen Pfaden nicht eine Anormolitöt sein muß. Es Ist möglich, daß xine solche Kunstbewegung dahin führt, uns von der Gewähnung an sklavische Wiederholung frei zu machen. Wir sind übersättigt von Realismus und Illusionismus: suchen wir eifrigst nach Synthese und AbsttaktionI" In 270 Stunden um die welk. Der englische Flieger Roß Smith, der demnächst zu einem Fluge um die Welt aufbrechen will, hofft die ganze Reis, in 270— 300 Flugstunden zurückzulegen. Roß Smith wird von seinem Bruder Keith Smith und Bennett begleitet, die beide schon mit ihm nach Australien qefloaen sind. Er wird leinen Flug auf einer..amphibischen" Dickers-Mascküne mit /-50 Pferdestärken machen und will von dem Londoner Flugplatz Croydor zu- nächst noch Lnon fliegen. Von dort reist er durch die Luft nach Kalkutta , von Kalkutta noch Mandalay an der chinesischen Küste bis nach Tokio , wo eine Ersatzmaschine für olle Fälle bereitstehen wird. Von Japan au« wird er den Stillen Ozean unter Benutzung der langen Kette der Aleuten-Inscln bis zum amerikanischen Kontinent überfliegen, dann Kanada über die großen Seen nach Toronto über- queren/wo wieder eine Ersatzmaschine wartet. Dan Toronto fliegt er nach New Park und Neufundland und von St. Johns nach Lau» don. Die längste Landrcile ist die über Kanada , die längste See- reis« die von St. Johns nach London . Der Weltumflieger führt einen linematographischen Apparat mit sich, um Filmausnahmen zu machen.
Eine deutsche Gettlifchalt für llnfallknude tv'rd von einer Anzabl von Männern angrrezt. die auf dem Geläete de? Unfall-»nd BerslchcrungZ« nuMenS sührend sind. Die neue G««llschaft will.mjäbrlich Kon'rcsse ab- ballen,' die abwechselnd im An>chluii an die Natur'orlchclocriainiiitnng oder an die Tagung anderer Kongresse stattfinden sollen. BeionderS wird d e Einbeziehung der BerstcherungSmcdizm in die Arbeiten der neuen Gesell- schajt betont.