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Heute entscheidet Calonder.

Genf . 11. April. ( WEB.) Die letzten direkten Einigungs­bemühungen zwischen den deutschen und den polnischen Bevollmäch­figten in der Liquidationsfrage sind heute endgültig gescheitert. Da­

fidenten Calonder unvermeidlich geworden.

Wels über die Berliner Konferenz.

mit ist nunmehr der auf morgen feſtgeſetzte Schiedsspruch des Prä- der Brauerei Königstadt zahlreich versammelt, um ein Referat baß er das alte Wort nicht fennt, daß der Teufel die ganze Hand Unsere Parteifunktionäre Berlins hatten sich gestern in lismus den Meinen Finger reichen. Aber fo dumm ist er doch nicht, des Genossen els über die Konferenz der drei nimmt, wenn man ihm den fleinen Finger reicht! Vielleicht sieht Egefutiven zu hören. man in Rußland ein, daß die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Borspanndienste für die Erhaltung der bolschewistischen Staatsver­Wir haben uns aber doch zu fragen, ob mir Beranlassung haben, fassung zu leisten. Wir sehen,

Kein Ehrenschutz für Minister. Lächerlich geringe Bestrafung wegen Verleumdung. Bor furzem hat ein schlesisches Gericht einen deutschnationalen Berleumber, der sich Beschuldigungen gegen den Genoffen Severing aus den Fingern gesogen haite, zu einer fleinen Geldstrafe ver­urteilt, mit der Begründung, daß heute, wo jeder Mann aus dem Bolte Minister werden könne, man die Ehre eines Ministers nicht mehr so zu schüzen brauche, wie unter dem alten System. Diese Auffassung scheint Schule zu machen.

Wegen Beleidigung der Minister Severing und Haenisch stand dieser Tage der Agitator des deutschvöltischen Schuh- und Truzbundes, der Schriftsteller Klein Rhoden, vor der Straf fammer in Bochum . Der Angeklagte hatte in der Zeitung Das freie Wort" in Essen vor längerer Zeit Angriffe gegen die beiden Minister gerichtet und ihnen angebliche Lebensmittelschie= bungen vorgeworfen. Vom Genossen Severing wurde u. a. be= hauptet, daß er sich für die Freigabe eines beschlagnahmten Waggons Schokolade 32 000 m. habe geben lassen. An der Beschuldigung war natürlich fein wahres Wort. Trotzdem verhängte das Gericht über den deutschvölkischen Verleumder wegen übler Nachrede nur eine Geldstrafe von 200 m., außerdem gab es den Beleidigten Publi­tationsbefugnis in mehreren Bochumer Blättern.

Durch dieses Urteil ist wieder einmal erwiesen, daß es unter der heutigen Juftig einen Ehrenschutz für sozialistische Staatsmänner nicht gibt hätte unter dem alten System ein Sozialiſt fich einer ähnlichen Beleidigung eines Minifters zufchulden gemacht, so wäre er nicht unter einem Jahre Gefängnis davonge­fommen. Unfere Richter erlassen fortgesetzt Protesttundgebungen, sobald man ihre Urteilssprüche zu fritifieren wagt. Ein Urteil wie das obige läßt sich durch tausend Protestfanfaren der Justiz nicht aus der Welt trompeten.

Die Unterstützung der Rentenempfänger.

In einer öffentlichen Sigung stimmte der Reichsrat unter Borsiz des Ministers Dr. Roster einer ganzen Reihe von Gesetz entwürfen zu, die der Reichstag vor den Osterferien erledigt hatte. Zu dem Gefeßentwurf über die Unterstüßung von Renten empfängern der Invaliden- und Angestellten. persicherun wahrte der Reichsrat seinen Standpuntt in Form einer einstimmig angenommenen Entschließung, in der es heißt, daß der Reichsrat es nicht als gerechtfertigt ansieht, daß durch das vor­liegende Iniatingefeß die Länder zur Mittragung der neuen Lasten herangezogen werden sollen. Nur um die Erhöhung der Zuschüffe angesichts der Dringlichkeit der Maßregel nicht aufzuhalten, beharrt der Reichsrat nicht bei seinem Einspruch gegen den Gefeh­entwurf, erwartet aber von der Regierung die schnelle Borlage eines Gesezes, in dem die Aufbringung der Mittel für Unterstützung von Rentenempfängern der Invaliden- und Altersversicherung grundfäß fich neu geregelt wird. Der Reichsrat bedauert, daß der Reichstag über Mittel der Länder beschlossen hat, ohne den Ländern die Mög­lichkeit einer Mitberatung zu geben.

Der Einheit der Arbeiterbewegung, so führte Genoffe els aus, gilt die Sehnsucht aller, die seelisch unter der Selbstzerfleischung der Arbeiterbewegung leiden. Die Einheit war stets das Ziel der in Deutschland nicht hergestellt; wer aber flaren Blids in die Zu­deutschen Sozialdemokratie. Noch ist die Einheitsfront der Sozialisten funft sieht, der erfennt, daß die Parteien fints pon ber SPD . dem Zerfall preisgegeben sind. Radet selbst hat erklärt, daß man der deutschen Sozialdemokratie und der Labour Barin in England mit Drohungen nicht beikommen tönne.( Lebhafte Zustimmung.) Als es sich darum handelte, gemeinsam mit der Amsterdamer Gewertschaftsinternationale den Protest des Prole da weigerte sich die Wiener Internationale, die Treppe zur 2. Inter­tariats gegen die Unterdrüdung durch das Kapital zu formulieren, nationale hinaufzusteigen. Die Internationale hat sich feither gewaltig geändert: auf der Fünfländerfonferenz hat es fich gezeigt, grundlegende Unterschiede zwischen der Zweiten und der Wiener Internationale bestehen nicht mehr!

der russische Imperialismus unterscheidet sich in nichts von dem Imperialismus der alten Staaten.

Heute beherrscht nur ein Gefühl die russischen Machthaber, ein Gefühl, daß aus der bourgeoisen Rumpelfammer stammt; fie emp­finden es als eine Einbuße an Prestige, wenn Rußland Georgien aufgibt!

Daß die Bolschewifi in Georgien ihren fämpfenden Brüdern" beistehen wollten, ist eine Unwahrheit. In Georgien gab es über­und nichts weiter. Die Idee der Weltrevolution ist dort haupt feine Kommunisten. Die Bolschewiti find dort Fremdherrscher

winien.

nikbraucht worden. Man wollte eine gemeinsame Grenze mit den zu rein machtpoliäischen Zweden Kemalisten und eine Operationsbafis gegen Indien ges Daran mir auch nichts geändert dadurch, daß man Nach der Roten Fahne" ist es ja nun die Amsterdamer Inter Banzerzüge auf den Namen ,, Karl Marg" tauft. Trogtis Meltrevo­der deutschen Kommunistischen Partei, in dem den kommunistischen zu einem Hilfsmittel der äußeren geworden. Umgefehrt machen nationale, die fpaltet. Genoffe Wels verlas dann ein Geheimzirfular luten marschiert auf den Straßen des Zarismas. Die innere Politik Bellen in den Gewerkschaften geraten wird, etwas vorsichtiger zu in Deulichand tie Rationalisten und Kommunisten die äufere co sein. Es heißt da an einer Stelle, man solle nicht so viel auf die liz zu einem Mittel der inneren. Die Kominun.iten müßer ehr­Bonzen schimpfen, fie lebten ja zum Teil direkt von den Dummheiten, licherweise von der Großmacht Rußland sprechen, wo sie von die von den gegen fie fämpfenden Kommunisten gemacht würden. Der Dritten Internationale reben. An eine deutsche ( Allgemeines Gelächter.) Sowjetregierung glauben sie selber nicht. Der sogenannte Sieg der Solche Geheimverfügungen sollen dazu dienen, die deutsche Are Weltrevolution würde nichts anderes bedeuten, als daß Rußland beiterschaft einzuschläfern. Und dann wieder, wie im Dezember, das Deutsche Reich zu seiner Operationsbafis gegen den Westen überschlägt sich die Rote Fahne" und fordert, nie mit den Mehrheits - machte. Wir befämen dann die russische Rote Armee fozialisten zusammenzugehen. Am 21. Dezember brachte sie dann ins and mit Offupation, Etappe, Requifitionen und sonstigen plöglich einen Aufruf, nach Moskau gerichtet, der eine gemeinsame militärischen Notwendigkeiten" Die ganze Dritte Internationale ist Konferenz aller Arbeiterparteien forberie. Ein Schreiben Radeks nichts als der Propaganda- Apparat des russischen Reichs, der unter war die Ursache dieser veränderten Haltung. Es fam den Kommu- dem Dednamen der Kommunistischen Partei seine Filialen im Aus­nisten nunmehr darauf an, die beiden anderen Internationalen land unterhält. Die ganze Welt wird irregeführt, indem man statt tattisch ins Hintertreffen zu manöverieren. Wir stellten daher die Imperialismus"" Bettrevolution", statt ruffische Großmacht" befannten Frankfurter Bedingungen für eine gemeinsamte Konferenz Kommunistische Parteien " fagt. So wird aller drei Internationalen. Wir wollten Auskunft über die Stellung der Dritten Internationale zu Georgien , zum Selbstbestimmungs­

recht der Völker, zur Befreiung der politischen Gefangenen und zur

Pflege fommunistischer Zellen in den Gewerkschaften.

Auf der Berliner Konferenz der drei Exekutiven blieb Radek die Antwort schuldig, als er gefragt wurde, wie er sich ein gemeinsames Borgehen Deutschlands und Rußlands zur Annullierung des Ver­failler Bertrages dente. Zur Frage der

politischen Gefangenen in Rußland wollte sich Radet durch den Hinweis auf die Ermordung von Liebe fnecht und Rosa Luxemburg aus der Schlinge ziehen. Wenn Rosa Luxemburg es erlebt hätte, daß ausgerechnet Radek sich zu ihrem Verteidiger aufgeworfen hat, derfelbe Radef, dessen Ausschluß aus der Partei fie mit aller Energie betrieben und durchgesezt hatte, fie würde sich sehr verwundern.

Die gesamte Konferenz wäre fast gescheitert, weil die Bolsche wisten erflärben, fich mit feinem ruffischen Sozialrevolutionär an einen Tisch zu sehen. Wir wollten gemeinsame Attionen beschließen, um die Forderungen der Arbeiterschaft zur Gesundung des Birte fchaftslebens der Welt recht eindringlich zu Gehör zu bringen. Bor aussetzung dazu war, daß diese Gemeinsamkeit des Vor gehens in allen Ländern, also auch in Rußland , garantiert werde. Darauf erklärte Radet fühl: Er erfenne aus biefer Forderung die Ablehnung der gemeinsamen Attionen." ( Seiterfeit.)

Lenin will ja nun, gestützt auf die Rote Armee, dem Rapita

Selbsthilfe gegen Kartoffelwucher. Magdeburg . 11. April. ( WEB.) Wie die Magdeburger . Jeifung" aus Oschersleben meldet, tam es dort zu einer von den Kommunisten veranstalteten Demonstration auf dem Marktplatz. Die Versammlung protestierte gegen die ungerechtigteit bei der artoffelverteilung an Minderbemittelte, gegen die Aenderungen in der Unfallversicherung. hohen Fachtpreise und die niedrigen Candarbeiterlöhne. Ein riesiger Demonstrationszug marschierte vor die Häuser der größeren Candwirte. Die Wortführer drangen in die Wohnungen ein und die Landwirte mußten unter dem Druck zusagen, je einen Morgen fertigen Aders für 720 Mark abzugeben.

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Bei Berabschiedung des Gesetzes über Aenderung der Notstands­maßnahmen von Rentenempfängern aus der Invaliden- und An gestelltenversicherung vom 7. Dezember 1921 in der Reichstagssizung vom 30. März d. J. hat die Sozialdemokratische Frattion gewünscht, daß der Reichstag möglichst schnell den Entwurf über Aenderun gen pon Gelbbeträgen in der Unfallversicherung daß er eine Reihe besonders vorteilhafter Anlagen befigt. So eine verabschieden möge. Der Reichstag hat am 7. April d. 3. dem Be­sehr geringe geistige Ermüdbarkeit, eine ungewöhnliche Fähigkeit richt des Sozialpolitischen Ausschusses die Zustimmung gegeben und der Aufmerksamkeitskonzentration, eine ausgezeichnete Begabung damit die Geldbeträge in der Unfallversicherung wesentlich erhöht. des Behaltens. Außer diesen Anlagen verdankt er seine Reford- Die Angestellten maren nur gegen Betriebsunfälle leistungen der überlegenen Benutzung natürlicher Lernhilfen. Dazu obligatorisch versichert, menn sie weniger als 5000 Mt. Jahresein­tommt dann noch ein Spezialintereffe für das Gebiet der Zahlen, tommen hatten. Durch Alenderungen in der Unfallversicherung vom das sich schon in früher Jugend äußerte. Auch bei Fräulein Bergh 11. April 1921 ist die Grenze für die Zwangsversicherung der Be­tritt neben einer ähnlichen Veranlagung die geradezu geniale Betriebsbeamten und die Versicherungsgrenze in der See- Unfallversiche nuzung von Hilfen hinzu, indem sie ihre Kombination auf allgemein rung von 5000 auf 40 000 mt., die Grenze des Jahresarbeitsver menschlichen Erfahrungen aufbaut und dabei eine große anschauliche dienstes, bis zu der fich Unternehmer selbst versichern fönnen, von Phantasie entwidelt. 3000 auf 40 000 mt. hinaufgefeßt worden. Infolge der weiteren Heimatfahrt ameritauischer Platfdeutscher. Unter den amerita- Geldentwertung sind diese Grenzen längst überholt. Der Reichstag nischen Deutschen , die sich die Liebe und Erinnerung an das Mutter- hat deshalb die Summe von 40 000 auf 150 000 mt. erhöht, obwohl land in forgfältiger Pflege bewahrt haben, stehen die nicht an legter die Regierung nach der augenblicklichen Wirtschaftslage und unter Be­Etelle, die von ter Waterfant stammen. Unter den Bestrebungen rüdsichtigung der Gehalts- und Lohnsteigerungen der Lehten Monate zur Wahrung und Fortbildung des Deutschtums nimmt auch die eine Erhöhung auf 75 000 m. für erforderlich und genügend ansah. Pflege der plattdeutschen Sprache einen nicht unbeträchtlichen Raum Das Gesetz vom 11. April 1921 erhöhte die sogenannte Drittelungs. ein. Nun ist der Plattdeutsche Boltsfestverein" von New Dort grenze soweit der Jahresarbeitsverdienst 1800 M. überflieg, und Umgebung auf den Gedanken gekommen, für seine Mitglieder wurde nur ein Drittel angerechnet! von 1800 auf 10 200 m. eine gemeinschaftliche Fahrt nach Deutschland zu veranstalten. Es Durch späteres Gefeß war die Summe auf 12 000 m. erhöht worden. liegen schon viele Anmeldungen hierzu vor, aber die Teilnehmerzahl Auch diese Grenze bedurfte bei der fortschreitenden Geldentwertung ist auf das Höchstmaß von 1000 begrenzt, ta die Raumverhältniffe und der weiteren Steigerung ber Gehälter und Löhne einer Aus möglichen, diese Zahl von Baffagieren aufzunehmen. Die Abfahrt aus Die Regierung war der Meinung, baß eine Erholung unserer Wäh. New Dort soll zwischen dem 6. und 10. Mai vorstatten gehen, und rung und eine Stärkung des Geldwertes noch im Laufe des Jahres in einer Fahrt von neun Tagen soll Hamburg erreicht werben. im Bereiche der Möglichkeit liege, und beshalb hielt sie eine Erhöhung Da in der Zeit vom 22. bis 27. Mai in Bremen eine große Platt auf 18 000 mt. für ausreichend. Nach diesen neuen Bestimmungen deutsche Woche geplant ist, so werden voraussichtlich viele der Teil- find die Renten für Unfälle, die sich nach dem 31. Dezember 1919 nehmer der Fahrt die Gelegenheit wahrnehmen, sich an ihr zu be. ereignet haben oder noch ereignen werden, nach dieser Summe zu teiligen. Märchenhaft, natürlich nicht für die Amerikaner, testo berechnen. Berücksichtigt man den Umstand, daß nach dem bisherigen mehr aber für uns, flingt der für die Fahrt angefeßte Preis. Für Recht die Unfallrenten nach dem Entgelt berechnet wurden, das der die Hin und Rüddfahrt find pro Person 240 Dollar festgesetzt, das Berlette während des letzten Jahres bezogen hatte, und weiter, daß find nach dem heutigen Stande des Dollars von etwa 300 nicht der einen Jahresarbeitsverdienst von 1800 M. übersteigende Teil meniger als 72 000 m. nur zu einem Drittel angerechnet wurde, so bedeuten die jeßigen Be­Ausländisches Kapital tauft deutsche Kunststätten. Auch das Stimmungen eine wesentliche Verbesserung. Sie befriedigen aller. Dresbener Zentraltheater foll jetzt ein Opfer des holländischen bings nicht. Unsere Genossen haben sich gegen jebe Drittelungs­Guldens und des Dollars werden. Ein ausländisches Unternehmer. Rentenberechnung zugrunde gelegt wissen. Das Gesetz vom 17. De grenze gewandt und wollten den vollen Jahresarbeitsverdienst der tonsortium mit dem Amsterdamer Bantier Sternberg und dem New Dorter Ronfettionär E. Epiß im Vordergrund, betreiben fyftema. 8ember 1921 besagte, daß Deutschen , die auf Grund der reichsgelet tisch den Auftauf deutscher Theater. Es hat bereits das Tivoli lichen Unfallversicherung eine Rente beziehen, für die Zeit nach dem theater in Hannover und das Schumann- Theater in Frankfurt an 31. Dezember 1921 eine monatlich im voraus zahlbare 3ulage zu fich gerissen. Nunmehr ist der Kristallpalast in Leipzig dem gleichen ihrer Rente gewährt wird. Die Zulage wird leider nur gewährt, Schicksal verfallen und das Dresdener Zentraltheater ist als viertes menn die Rente 50 oder mehr v. H. beträgt. Danach gehen bedauer­licherweise alle diejenigen leer aus, die eine Rente unter 50 Proz. beziehen. In der Reichstagssihung vom 30. März d. I. hat der so­Die Tagung für deutsche Vorgeschichte findet in der Berliner zialdemokratische Redner an die Regierung die dringende Bitte ge­Universität in der Woche vom 17. bis 20. April statt. Den Feftvortrag richtet, endlich dahin zu wirken, daß auch die Unfallverlekten unter über die Kunst in ber Vorzeit Schlesiens bält Dr. Martin Kahn- Breslau. 50 Broz. der Erwerbsfähigkeit Berücksichtigung finden. Alle Bersuche Beiter bringt die Tagung u. a. Borträge von Dr. 2. F. Clauß- Dresden der Sozialdemokratischen Fraktion, die ungeheure Notlage auch der über die Grenzen deutscher Artung und von Prof. Hahne- Halle über Bor - unter 50 Prog. der Erwerbsfähigkeit vorhandenen Unfallverletzten zeitmuſeum und Gegenwart. Preußen für die Sommerzeit. In seiner letten Sikung ist das 84 milbern, find an dem gefchloffenen Widerstand der preußische Staatsministerium auf Grund der früber gemachten Erfahrungen bürgerlichen Parteien gescheitert. zu dem Schlusse gekommen, daß die großen finanziellen und gesundheit Der Reichstag hat ferner den Mindestbetrag des Sterbegeldes lichen Borteile es unbedingt rechtfertigen, die Sommerzeit wieder einzu(§ 586 2bs. 1 Nr. 1,§ 1097 2bf. 2 der RBD.) von 50 auf 1000 m. führen. Die Entscheidung hat das Reich. erhöht, während die Regierung eine Erhöhung von 50 auf 500

Blied in der Kette gedacht.

der Kommunismus nichts weiter als ein Fetisch. Auch der Kampf, den Rußland gegen die Weltmacht England führt, ift nur ein Erbteil der Barenherrschaft. Der Imperialismus hat aber fein eigenes Gesch in fich. Aus übertriebenen Rüstungen folgt Krieg: politische Machtanhäufung hat die Tendenz, sich ständig zu steigern. Auf den Kautasus folgt Nordperfien, auf Nordperfien Keinasien. 23ill man sich in Europa durchsehen, braucht man eine gemeinsame Grenae mit Deutschland . Will man auf Bolen brücken, muß man den Rüden an der Ditsee frei haben. Die Dinge haben ihre eigene Logit. Ob man sich aus imperialistischen oder aus tommunistischen Gründen auf eine Expansionspolitit ein läßt, ist gleichgültig. Ein Schritt zieht den anderen nach sich. Es ist aber nicht unsere Aufgabe, der nationalruffie ichen Politit unsere Selbständigkeit zu opfern. Bir erbauen die Internationale auf der Grundlage der Gleic berechtigung der Länder und ihrer Bölfer. Auf dieser Grund­lage find wir bereit, der Einheit zu dienen. Das sind die Gedanken­gänge, benen wir bei unserer Bolitik gegenüber der Dritten Inter­nationale folgen müffen. Die Einheit der Arbeiterbewegung auf dem Boden der Demokratie ist unser Biel . Den geschlossenen Bloc der Nationen, die auf dem Boden der Zweiten Internationale stehen, stellen wir benen entgegen, die die Errungenschaften der Arbeiter zertrümmern wollen. Dann ist der Sieg unler allen Feinden gegen über, wie immer sie fich auch nennen mögen.( Lebhafter Beifall.) Ein Antrag, von einer Diskussion abzusehen, wurde unter allseitiger Zustimmung angenommen.

art vorgeschlagen hatte. Nach§ 612 der RBD. ist die Renie, wenn sie für das Jahr 60 oder meniger Mart beträgt, in vierteljährlichen Beträgen im voraus zu zahlen; die Summe ist von 60 auf 600 m. erhöht worden.

Das Gefetz tritt mit dem Tage der Berkündung in Kraft, im übrigen vom 1. Januar 1922, die Erhöhungen von 40 000 auf 150 000 und von 10 200 auf 36 000 m., jedoch mit der Makgabe, daß bei der Berechnung der Leistungen auch die während des Jahres 1921 bezogenen Entgelte nach den neuen Borschriften berücksichtigt werden.

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Gesezwidriges Redeverbot.

Deutsche Tageszeitung" und Versammlungsfreiheit. Die Polizei direttion München hat eine Bersammlung der Reichsgewertschaft Deutscher Eisenbahnbeamten und-anwärter, in der Menne und Scharfschwerdt sprechen sollten, verboten. Sie begründet das Verbot damit, daß in den Kreisen der bayerischen Beamtenschaft große Erbitterung gegen Menne und Scharfschwerdt herrsche und daß daher zu erwarten war, daß es in der Verfanunlung nicht nur zu heftigen Auseinandersetzungen, sondern unter Umständen zu schweren Ruhestörungen fommen werbe.

Die Begründung des Berbots ist rechtlich poIlfommen un haltbar, denn wenn die Polizei Störungen einer Bersammlung befürchtet, so ist es ihre Aufgabe, die geeigneten Maßnahmen gegen die eventuellen Ruheftörer zu treffen, nicht aber darf sie die Bersammlung verbieten, wenn diese selbst auf gefeßmäßigem Boben steht. Sonst tönnte jede gegnerische Gruppe durch die Androhung, eine Bersammlung stören zu wollen, das verfassungsmäßige Ver fammlungsrecht illusorisch machen.

Bon größtem Interesse bei der Sache ist, beß die Deutsche Tageszeitung" zwar selber die Rechtswidrigkeit des Berbsts zuge­steht, aber gleichwohl die Maßregel ber Münchener Polizeidirektion gut heißt, weil angeblich die Mehrheit der Münchener Bevölke­urng von der Versammlung nichts wiffen wolle. Damit proflamiert das reaftionäre Blatt den Grundsah, daß die Bersammlungsfreiheit dort aufgehoben ist, wo eine Minderheit sich zu Zweden ver fammeln will, die der Mehrheit der Bevölkerung nicht passen. Damit vergleiche man das ungeheure Geschrei, das die reaktionäre Bresse um die Bersammlungsfreiheit erhoben hat, als diese nach der Er mordung Erpbergers aus Gründen der Staatssicherheit auf freiheit für die Deutsche Tageszeitung" das unantastbare legalem Wege eingeschränkt wurde. Damals war die Bersammlungss Ballabium. Ihr jeziges Verhalten beleuchtet die abgrundtiefe Heuchelei der Reaktion, die Freiheitsrechte nur so lange fennt, als fie diese für sich in Anspruch nimmt. Jedenfalls wird man sich die Billigung des Münchener Berfassungsbruches durch die Deutsche Tageszeitung" für spätere Gelegenheiten zu merken haben.

Der ungetreue Herr Major. Aus Aurich wird uns berichtet: Vor der Straffammer in Aurich wurde der Major a. D. Kurt Beutler zu einem halben Jahr Gefängnis verurteilt. Beutler hatte als Leiter der früheren Freiwilligen Kriegshilfe in Wil helmshaven einen überflüssigen Schuppen zu verkaufen. Er vers faufte diesen an zwei weitere Angestellte der Kriegshilfe zum Preise Don 20 000 m., an welcher Summe B. selbst zu einem Drittel be teiligt war! Später verfauften die drei den Schuppen an einen anberen Unternehmer zum Preise von 160 000 m. weiter. Diese Summe verteilten sie unter sich.

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