Einzelbild herunterladen
 
die angeklagte Geheimöiplomatie. München  , 2S. April.(Eigener Drahtbericht.) Bei dem heutigen Verhandlungstag des Prozesses über die Eisnerschen Dokumente hatte man vielfach den Eindruck, in einer deutschnationalen Parteiversammlung zu sein, in der leider die Hauptrolle ein sogenannter bayerischer Demokrat, Dr. Dirr, zu spielen trachtete. Die Mehrzahl derSachverständigen" schien mehr für die beifall- spendendeGalerie" wie für das Gericht zu sprechen. Von den ernst zu nehmenden Zeugen ist Hans v. Delbrück zu nennen. Dieser hielt vor Gericht an seiner bekannten Dar- stcllung der Schuldfrage fest, gebrauchte jedoch die Wendung:Den Ausdruck Schurkerei gegen Eisner habe ich auf den Verlauf des Prozesses hin zurückzunehmen. Ich halte Eisner jetzt für einen Narren." Der Pazifist Prof. Q u i d d e erklärte, er glaube ebenso wie Delbrück  , daß Eisner durchaus in gutem Glauben gehandelt habe. Eine Fälschung im eigentlichen Sinne liege nicht vor, zum mindesten keinebewußte, raffinierte" Fäl- schung. Er könne nicht zugeben, daß der gekürzte Text der von Eisner veröffentlichten Note die Behauptung von der absichtlichen Herbeiführung des Weltkrieges für einen kritischen leidenschaftslosen und gerechten Beurteiler enthalte und sich von dem vollständigen Text wesentlich unterscheide. Die Note habe aber die große, dem deutschen   Volk verschwiegene Tatsache ans Licht gebracht, daß man die Noke an Serbien   vor ihrer Absendung gekannt habe. Cisner sei Illusionist gewesen. Tausende vor ihm in einem für das deutsche   Volk viel verderblicheren Sinne ebenfalls, ohne dafür der Schurkerei geziehen zu werden. Trotz des Bestrebens des Anklagevertreters, die Eisnersch« Publikation objektiv zu klären, versuchten die Beklagten lediglich die Leidenschaften aufzupeitschen. So wurde plötzlich ohne jede Berech. tigung das Schlagwort in den BerHandlungssaal geworfen, die Gegenseite treibe Landesverrat und habe ihre neueste Publi- kation über den Lerchenfeldschen Bericht bereits gestern an den Temps" gegeben. Der Vertreter der Anklage stellte hierauf fest: In Bayern   haben ganz andere Leute zu den Franzosen   Beziehungen wie die hier vertretene Partei." Aus Gründen der persönlichen Taktik hatten die Beklagten einen Zeugen sogar aus Mailand   tom» men lassen, um dem. Privatkläger eine rednerische Entgleisung aus dem Januar 1919 ankreiden zu können. Selbst das bayerische   Ge- richt lehnte die Vernehmung dieses Zeugen ab. Das Ergebnis des heutigen Tage» ist eine neue schwere De» lastung des immer noch im wilhelminischen Geist befangenen diplo» matischen Systems, das die Entbindung des Botschafters v. Lichnowsky   und v. Brockdorff-Rantzaus vom Amtsgeheimnis heute von neuem telegraphisch verweigerte, dieses Systems, das 24 Stunden nach der Publikation des Lerchenfeldschen Täuschungsbriefes an Hertling plötzlich da» Antwort» schreiben Hertllngs an Lerchenfeld zur Stelle hatte, obwohl dieses Schreiben vorher nirgends zu finden war, dieses Systems, das auch heute wieder mit dem Derschwtn- den eines Berichtes, nämlich des Schreibens des b a y e» rischen Militärbevollmächtigten in Berlin   W der Woche vor Kriegsausbruch belastet wurde.
�tim Konflikt im Sankgewerbe. Gestern fanden im Reichsarbeitsministerium Nachverhandlungen über den zum Reichstarif im Bankgewerbe gefällten Schiedsspruch statt. Hierbei erklärten sich die Bankleitungen bereit, auf den Lei- stungszwang für Ueberstunden zu verzichten und eine Verbesserung der Teuerungszulage sowie eine bessere Regulierung der Bezüge für die weiblichen Angestellten vorzunehmen. Indessen muhten die Per- Handlungen unterbrochen werden, weil die Arbeitgeber von den Der» bänden verlangten, daß sich diese während der Tarifdauer jeder Agi» tation gegen die gesetzlich zugelassenen Ueberstunden enthalten sollten. Hiergegen sprachen sich die Organisationen entschieden aus und die Verhandlungen wurden daher auf Mittwoch vertagt. Die beteiligten Verbände verpflichteten sich, bis dahin von jeder Aktion abzusehen.
Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener hält vom 4. bis 7. Mai in Nürnberg   eine Tagung ab. Nach der An» kündigung sollen nicht nur die Forderungen der Kriegtge- fangenen an den Staat besprochen werden, fondern«S soll auch eine großzügige Einstellung der Bewegung auf die Pflichten der Heimgekehrten gegenüber der allgemeinen Volksgemeinschaft erfolgen.
die gezwungen sind, denBeweisen" der Hakenkreuzritter entgegen» zutreten und nicht selten werden sozialistische Redner vor dieser Aufgabe stehen, diesen gibt Feldens Buch scharfe Waffen. Damit soll jedoch die fesselnde Erzählung selbst nicht in den Hinter- grund geschoben sein. Sie spielt im Elsaß   und zeigt an dem schuldbeladenen Wüten der norddeutschmGermanisatoren", die man in das urdütfche Alemannenland geschickt hatte, warum es so kommen mußte, daß wir schließlich dieses Land verloren haben. Der Hauptheld im Bösen ähnelt im Namen fatal dem Verfasser der eingangs erwähnten Hetzschrift. Ein neues Heilverfahren gegen Diabekes. Wie aus London  gemeldet wird, kündigen Dr. Arnold R e n s h a w und Thomas Faibrother die Entdeckung eine» neuen Bazillus an, den sie in Diabetikern gesunden haben. Er bildet Alkohol, or» ganische Säuren, Zucker und Azeton aus Stärkenahrung und ist in 7 von 9 Fällen festgestellt worden. Die Wichtigkeit der Entdeckung liegt darin, daß ein absolut neuer Ausgangspunkt für die Aufsas» sung von Diabetes gewonnen wurde und die Behandlung der Krankheit völlig umgestürzt werden wird. Irisches Vationallheater. Die Iren haben eine besondere schau- spielerische Begabung, und so mancher berühmte englische und ame- rikanische Schauspieler hat irisches Blut in seinen Adern gehabt. Dieses phantasievolle Volk hat auch eine große Neigung fürs Theater. Um so merkwürdiger ist es, daß die Iren bisher nie eine eigene Nationalbühne gehabt haben, sondern daß sie sich immer mit eng- lischen reisenden Truppen begnügen mußten. Dies mag mit der wirtschaftlichen und kulturellen Abhängigkeit zusammenhängen, in der diegrüne Insel" so lange von England gehalten wurde. Nun aber, da die Iren einen eigenen Freistaat bilden, erwacht der Wunsch, die Pflege der nationalen Kulturgüter durch die Schöpfung eines irischen Nationaltheaters zu krönen. Dieses Theater soll dem- nächst in Dublin   ins Leben gerufen werden. Daß es unter einem Mangel an Besuchern leiden wird, ist nicht zu befürchten, denn die Iren sind ein so theaterfreudiges Völkchen, daß jede Truppe, die in Dublin   auf 14 Tage Shakespeare   spielt, mag sie auch noch so schlecht sein, ausverkauft« Häuser hat. Die neue Bühne soll nun den Iren die Möglichkeit gewähren, dramatische Kunst in wirklicher Vollendung zu genießen. Man wird sich keineswegs auf die Auf- führung irischer Stücke beschränken, obwohl die jungen irischen Dra- matiker eine große Auswahl von Werken darbieten und ja auch S h a w als Ire dem Programm der neuen Bühne reiche Möglich- leiten bietet. Es sollen ebenfalls Dramen anderer Völker gepflegt werden, denn man hofft, die irische dramatische Kunst durch die Bor- sührung der besten Werke der Weltliteratur zu befruchten. Auch eine hohe Schule kür den irischen Schauspieler soll das National- theater sein, und deshalb wird ihm eine Schauspielerschule onge- gliedert werden._ MaiauSstellung des Sturm, Potsdamer Str. 134»: Merzvllder und i-vildcr von Kurt Schwitters   und kubiftifche Gemälde von L. K o- finzowa-Ehrenbura. Die Ausstellung ist täglich von 10 ll Uhr und Sonntags von 11 2 Uhr zu besichtigen. Tie Direktion des Zontraltheaters veranstaltet am Mittwoch, den 3. Mai, nachmittags 3 Ubr, eine Schauspielervorstellung.Die Mädels von ®cc Reinertrag kommt dem Marie-Seebach  -Stist und anderen wohltätigen Anstallen der Bühnengenossenjchast zugute.
Gstpreußens Seforgnifle. Polnischer Protest und deutsche Antwort. Di« Gesandtschaft der Polnischen Republik in Berlin   hat sich beim Auswärtigen Amt   über die Rede beschwert, die der Ober- Präsident der Provinz Ostpreußen  , Dr. S i e h r, bei der Eröffnung des Provinziallandtags in Königsberg   Mikte März gehalten hat und in der einige aggressive Stellen in bezug auf Polen   enthalten seien. In der Antwort des Auswärtigen Amtes heißt es u. a.: Das Auswärtige Amt kann Ew. Exz. nicht darin beipflichten, daß in der Rede des Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen   aggressive Töne angeschlagen worden sind. Es ist keine Wendung in ihr ent- halten, aus der auch nur auf eine aggressiv« Stimmung zu schließen wäre, vielmehr hat der Oberpräsident ausdrücklich den Wunsch der Provinz Ostpreußen   betont, mit den Nachbarvölkern in freundschaft- lichen Wirtschaftsbeziehungen zu leben. Die Rede des Oberpräsidenten ist vielmehr lediglich der Aus- druck von Besorgnissen, die in der ostpreußischen Bevölkerung, aber auch im übrigen Deutschland   weit verbreitet sind. Diese Be- sorgnisse lassen sich dahin zusammenfassen, daß polnische Elemenle durch einen militärischen Gewaltstreich oder auf andere Weise zu gegebener Zeit versuchen würden, sich Ost» preußen in engerer und loserer Form anzugliedern. Daß solche Besorgnisi« entstehen konnten, bedauert das Auswärtige Amt aufrichtig, muß aber leider feststellen, daß die Haltung eines Teils der polnischen Oesfentlichkeit Grund zu solchen Besorgnissen gegeben hat. Schon im März 1917 hat Herr Roman D m o w s k i(Führer der Nationaldemotraten. Red.) dem englischen Minister Balfour   eine Denkschrift vorgelegt, in der es u. a. heißt:Diese Schwierigkeiten sind um so größer, als in Gestalt O st p r e u ß e n s«in germanisiertes deutsches Territorium besteht, das ungefähr 2 909 000 deutsch­sprechende Einwohner zählt. Diese deutsche   Insel würde im Falle der Loslösung von Deutschland   auf dem Weg« eines völlig n a- türlichen Prozesses allmählich von Polen   verschlungen werde n." In einer zweiten Denkschrift, die Dmowfki Wilson am 8. 19. 1918 in Washington   überreicht hat, heißt es,daß für die ost­preußische Frage nur zwei Lösungen möglich sind: entweder der Teil Oftpreußens, dessen Bevötkerung deutsch   spricht, muß mit dem pol- Nischen Staat auf der Basis der Autonomie vereinigt werden, oder es muh eine unabhängige kleine Republik   entstehen, die mit Polen   durch Zollunion verbunden ist." Auf dem Wege der Agrar- reform und durch polnische Einwanderung würde Ostpreußen   mit der Zeit ein integrierender Teil Polens   werden. Dies« Denkschrift hat die polnische Friedensdelegotion in Paris  , deren Leiter D m o w s t i war, am 2S. 2. 1919 der Kommission für die polnischen Angelegenheiten vorgelegt: Polen   hat sich also diese Ausführungen amtlich zu eigen gemacht. Daß bei solchen Anschauungen prominenter polnischer Kreise, zumal nach de» Vorgängen in Litauen   und nach den Ersahrungen de» Sorsanty-Aufftandes, die Provinz Ostpreußen   sich bedroht fühlt, ist begreiflich. Es kommt hinzu, baß in der polnischen Presse bis in die letzten Tage fortge» setzt Nachrichten erscheinen über angebliche deutsche   militärische Borbereitungen in Oftpreußen. Auch Funksprüche desselben Inhalts werden von Warschau   ausgegeben. In der deutschen   Oeffentlichteit wird hinter diesen erfundenen Nachrichten ein bestimmter Zweck vermutet und es liegt nahe, daß die mißtrauisch gewordene oft- preußische Bevölkerung auf den Gedanken kommt, eigene aggressive Absichten Polens   sollten dadurch verschleiert werden. Die Note schließt: Ich darf ferner Ew. Exz. Aufmerksamkeit   auf eine Rede lenken, die der Chef des polnischen Generalstabes, General Si- korfki, am 29. März d. I. bei der Beratung der allgemeinen Wehr- Pflicht im Heeresausschuß des Sejm   gehalten hat. General Sikorski  führte nach Presseberichten aus, daß Deutschland   sich mit seinen Ost- grenzen nicht abfinde.Es ist jeden Augenblick bereit. Zusammen- stoß« de» bolschewistischen Rußland mit Polen   herbeizuführen, wir müssen stark sein, um bei dieser Gelegenheit als Gendarm des be- drohten Europa   aufzutreten, und wenigstens den Danziger Korridor zu besetzen." Das Ausw. Amt bedauert diese Rede außerordentlich, denn sie ist sicher nicht geeignet, die von Ew. Exz. beklagten Be- sorgnisse in Ostpreußen   zu zerstreuen. Wenn Ew. Exz. dahin wirken könnten, daß derartige Aeußerungen verhindert werden und auch die öffentliche Meinung Polens   über die wahren Berhälmisse und Stimmungen in Ostpreußen  , dessen Bevölkerung jede aggressive Absicht gegen Polen   durchaus fernliegt, aufgeklärt würde, so würde das Ausw. Amt dies mit Genugtuung begrüßen als das beste Mittel, in Ostpreußen   Beruhigung zu schaffen.
die bolschewistischen Verfolgungen. Die Auslandsvertretung der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands  (Menschewiki) teilt uns mit: Genosse I e ß h o f f (Bruder Martoffs), der im Januar wegen schweren Herzleidens aus dem Gefängnis befreit wurde und nun als Delegierter des Zentral- komitee» zur Konferenz der drei Internationalen reisen sollte, ist in Moskau   neuerdings verhaftet worden und soll nach Wjatka verbannt werden. Er ist am 23. April m den Hungerstreik getreten. In der Ukraine   nehmen die Verschickungen nach Turtestan Massencharakter an. Außer den bereits gemeldeten 21 Genossen in Charkow   werden in den nächsten Tagen noch neue 169 Sozialdemo- traten abtransportiert. Don den bereits verschickten Genossen ist Genosse A st r o f f unterwegs nach Turkestan   an Typhus   gestorben. Er war früher Mitglied unseres Zentralkomitees und galt als einer der begabtesten sozialistischen   Journalisten in Rußland  . Das europäische Proletariat muß sich darüber klar sein, daß das von den Dolfchewisten aus den zaristischen Zeiten übernommene Verbannungssystem für die Verschickten unter den. obwal- tenden Verhältnissen die Todesstrafe bedeutet. Die Peinigung der Sozialrevolutionäre. Die Auslandsdelegation der Partei der russischen lin- ken Sozialrevolutionäre bittet uns, einen Notschrei zu veröffentlichen, damit ihn alle Arbeiter der Welt hören. Sie schreiben uns u. a.: Noch ist kein Monat vergangen, feit die gemeinsame Deklaration der kommunistischen   und sozialistischen Parteien unterschrieben wurde und schon liegen, trotz der verhältnismäßig kurzen Zeit, zahlreiche Bestätigungen für die Unaufrichtigkeit der russischen Kommunisten, die das Uebereinkomen ebenfalls unterzeichnet haben, vor. Gerade nach der feierlichen Proklamierung einer einheitlichen Front begann eine besondere Hetze gegen jene Parteien, mit deren Vertretern das Uebereinkommen eben erst geschlossen worden war. Dieses Verhalten der bolschewistischen Regierung läßt sich nur aus dem Wunsch« erklären, ihre Unabhängigkeit von den Beschlüssen des internationalen Proletariats angesichts der Einheitsfront der Weltbourgeoisie, die sich jetzt in Genua   versammelt hat, zu beweisen. Der Bourgeoisie sämtlicher Länder werden jetzt Garantien dafür ge- boten, daß die internationalen Veschlüsse des Proletariats für die bolschewistische Regierung überhaupt keine Bedeutung haben, und
daß die Bourgeoisie infolgedessen, ohne Gefahr zu laufen, mit den Bolschewiki Uebereinkommen treffen könne. Zweiundvierzig linke Sozialrevolutionäre sind in den Hunger- streik getreten, der neun Tage dauerte, weil sie durch das höhnische Verhalten der Tschekisten zur Verzweiflung getrieben wurden. Unseren Genossen gelang es nur, das Versprechen zu erreichen, daß ihre Forderungen befriedigt werdcn würden. Das Versprechen wurde auf recht merkwürdige Art und Weise gehalten. Die Genossen verlangten eine Erklärung, warum sie ge- fangengehalten würden, und in der Tat fand sich eine Erklärung dafür. Man besann sich nämlich darauf, daß Mitglieder des Zen- tralkomitees der linken Sozialrevolutionäre vor vier Iahren ohne Revolutionstribunal wegen desAufstandes" vom 6. Juli 1918ver- urteilt worden warm". Aber sogar dieRote Fahne" erinnert sich noch daran, daß alle linken Sozialrevolutionäre in dieser Angelegenheit begnadigt worden waren. Sie alle haben 1918, also viele Monate nach dem Prozeß, auf ganz legale Weise in Moskau   gelebtl Viele von ihnen waren bis zum Jahre 1921 Angestellte der Sowjetregierung. Von S2 Verhafteten wurden in Haft gehaltm: 3 Jahre und darüber 4 Personm, 2� Jahre und darüber 9 Personen, 2 Jahre und darüber 13 Personen, IM Jahr und darüber 7 Personen, 1 Jahr und darüber 4 Personm. Bezüglich der Gmossin M. A. Spiridonowa wurde in der Tscheka  (Allrussischm Außerordentlichen Kommission) darum nach- gesucht, ihr die Ausreise ins Ausland zu gestatten: hierauf erwiderte der Leiter der Tscheka  , Unschlicht, dem Dorsitzmdm des Roten Kreuzes, daß die Ausreiseeraubnis nicht erteilt werdm könne, denn das Leben im Auslande könnte auf dm Gesundheitszustand der Spi« ridonowa ungünstig«inwirtml Wir sind davon überzeugt, daß sich die Einheit der sozialistischen  Front nicht nur in Resolutionm, sondern auch in Taten zu erweism habe. Wir erwartm den solidarischm Protest der Arbeiter aller Länder, denn von diesem einmütigen Protest hängt das Leben un- ferer Genossm ab.
Die Seüingungen für Sowjetrußlanö. Genua  , 29. April.  (EP.) Der politische Unterausschuß hat die vom Redaktionskomitee vorgeschlagenen Einleitungm des mglischm und französischen   Memorandums in einem einheitlichen Text genehmigt. Bei der Rußland   in diesem Vorwort versprochenen Hilfeleistung werden keine Verpflichtungen für Staotskredite aufgestellt, sondern es wird nach dem Vorschlag von Bundesrat Motta dm einzelnen Staaten anheimge stellt, zu tun, was jeder für ratsam be- trachtet. Anstatt des mglischm Borschlages, daß jeder Staat seine Hilfsangebote mache, schlug Motta eine kürzere Formel vor> wonach sich alle Staatm moralisch verpflichtm, nach ihrm Kräften, Möglichkeiten und Umständm am Wiederaufbau Rußlands  mitzuwirken. Großbritannien   hat im voraus die umfangreichsten Krediworschläg« gemacht, da es auch das größte Interesse am Wiederaufbau Rußlands   bezeigt. Gegen dm Schweizer   Borschlag erhob nur der polnische Außenminister Einwand, da er Polen  in dem Memorandum an Rußland   besonders erwähnt sehen möchte. Bei der artikelweism Beratung des Memorandums mtspann sich sofort eine lebhaste Debatte über den ersten Artikel, wonach die Sowjetregierung sich verpflichtm muß, keinerlei r e v o- lutionär« Propaganda im Auslande zu betreiben und zu unterstützen. Bratianu-Rumänim stellte dm Antrag, daß auch die politische und territorial« Unverletzlichkeit der Nachkam wahren müsse. Rumänien   warf damit die Frage von Bessarabien   auf und Lloyd George   schloß sich diesem Antrage an, um, wie erklärte, die Absichten der Sowjetregierung zu ermitteln. Ministerpräsident Branting-Schweden erklärte, sich diese»-- Frage enthaltm zu müssen, um nicht dm Friedensverträ- gen zuzustimmen. « WTB. meldet: Barkhcm ist von Genua   abgereist.
Sowsetmßlands SeekonfNNe. Die mglifche Regierung hat auf die Nachricht, daß ein englischer Dampfer an der Küste des Schwarzen Meeres   in der Nähe von Odessa   von einer russischen Küstenbatterie beschossen wurde und auflaufm mußte, an die Sowjetregierung eine neue Protestnote gesandt.
Denke an dein Kampforgan! Wir feiern den 1. Mai als Heerschau unserer Anhänger und als stolzen Beweis dafür, wie weit und tief die sozialisti» schen Ideen im Volke Wurzeln geschlagen haben. Damit ist aber der 1. Mai noch nicht ausgefüllt. Es soll auch der Tag sein, da jeder, der sich zu uns zählt, für die Partei und für deren schärfste Waffe, denVorwärts", wirbt. Sorge dich darum, daß du am 1. Mai neue �vorwärts�Lefer gewinnst. Am 1. Mai muß für jedenVorwSrts"-Leser Grundsatz' fem, wenigstens«inen neuen Abonnenten zu gewinnen. Nimm den nachstehenden Bestellschein mit zur Demon­stration und zur Parteifeier, kümmere dich darum, daß er noch am 1. Mai uns zugesandt wird. Zögere nicht und verschiebe es nicht auf morgen oder über- morgen. Es ist d« i n e Zeitung, es ist d e i n e Waffe, für die du Anhänger wirbst. Nachstehender Bestellzettel ist auszufüllen und an die Hauptgeschäftsstelle desVorwärts", Berlin   SW. 68, Linden- strahe 3, einzusenden.(In Orten außerhalb Groß-Berlins ist derBorwärts" bei der Post zu bestellen.)
Ich abonniere denvorwärts" mit der Illustrierten SonntagsbeilageVolt und Zeit", der Unterhaltungsbeilage Helmwelt' und der 14tSgig erscheinenden Illustrierten Bei- lägeSiedlung und Kleingarten" in Groß-Berlin täglich zweimal frei ws Haus für 35 M. pro Monat Mai.
Name
Wohnung:
Straße Nr.-
oorn- Hof Ouergeb. Seitenfl.. Tr. links rechts bei................... i.i...............------