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Grabschänder suchten nächtlicherweile den Friedhof an der] Wilhelm Ruhr- Straße zu Pankom heim. In der Zeit zwischen 4 und 6 Uhr stiegen sie über den Drahtzaun und öffneten mit einem Holzbohrer die Tür zu dem Mausoleum der Familie Killisch von Horn in Schönholz und machten sich dabei, mit einem Stemmeisen den Sargdeckel des Sarges der Frau Toni Killisch von Horn zu sprengen. Sie hatten den Deckel auch bereits hochgehoben, als sie bei der Arbeit" gestört wurden. Ohne Beute waren sie geflohen und auch unbemerkt entkommen.

Der älteste deutsche Lehrer gestorben. Vor kurzem starb ber Lehrer a. D. Emanuel Jung nit im 100. Lebensjahre in seiner Wohnung, Elisabethufer 27. Im Herbst vorigen Jahres war er mit seiner nun zurückgelassenen achtzigjährigen Lebensgefährtin aus dem an Polen abgetretenen Teil der Provinz Bosen hier­her übergesiedelt und erfreute sich bis in seine letzten Lebenstage hinein einer großen förperlichen Rüstigkeit und seltener geistiger Frische und Regsamfeit. Unter großer Beteiligung vieler feiner hier ansässigen ehemaligen Schüler wurde er auf dem Heilandskirch hof in Plößensee zur letzten Ruhe bestattet.

Ein Schaufurnen sämtlicher Abteilungen veranstaltet der Be­girf Norden I der Freien Turnerschaft Groß- Berlin am heutigen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, in der Turnhalle Graun­Straße.

Das Stadion im Grunewald ist für den Sommerbetrieb wieder eröffnet. Das Schwimmbecken ist im Frühjahr völlig entleert, ge­reinigt und ausgebessert worden, und nunmehr wieder gefüllt. Die Bodenfläche von Lauf- und Bementbahn ist ausgebessert; der Rasen prangt in frischem Grün; der Turnhallenneubau nähert sich feiner Fertigstellung, die Halle ist bereits gedeckt, tie Wände werden verpuzt. Eine Inbetriebsetzung dürfte jedoch vor den Kampfspielen nicht zu erwarten sein. Der Preis der Jahresübungstarte ist mit 50 M. festgesetzt. Reuen Volkstheater, Köpenider Str. 68,„ Schuster Aiolos", Ro­Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Heute nachmittag 3 Uhr im mödie von Arnold Kübler . Starten à 10 m. einschließlich Kleiderablage und Theaterzettel an der Kasse. Heute abend 28 Uhr im lindworth. Scharmenta- Saal, Lüßowstr. 76, Vortragsabend zum Gedächtnis Ludwig Rubiners Der Kampf gegen die Waffe". Rezitationen: Alfred Beierle und Rudolf Leonhard . Karten zu bedeutend ermäßigten Preisen ( statt 36 m. 16 M., statt 12 M. 8 M.). Montag, den 1. Mai, abends 7½½ Uhr( nicht 4% Uhr), in Tempelhof , Aula des Realgymnasiums, Kaise rin- Augusta- Straße, un sta bend zur Feier des 1. Mai". Kammermusik Gesang Rezitationen. Donnerstag, den 4. Mai, nachmittags 5% Uhr, im Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Sigung des engeren Bildungsausschusses. Die Anwesenheit aller Mitglieder ist dringend erforderlich.

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80. April, 7% Uhr abends, im Beethovensaal, Köthener Str. 32, Konzert. Meineke'scher Männerchor Berlin 1900( Thormeister P. A. Joseph), am Mitwirkende: Carola Zellenta, Violinvirtuosin; Paula Werner- Jensen, Konzertfängerin.

Oberschlesische Räuberbanden.

Eine Räuberbande von 60 bis 100 Personen, die mit franzo­fischen, russischen und österreichischen Gewehren gut bewaffnet war, treibt in Antonienhütte( Oberschlesien ) ihr Unwesen. Drei an der Hüttenstraße liegende Geschäfte, wurden durch Hand­granaten demoliert und ausgeplündert. Verbaftungen konnten nicht borgenommen werden, da die Wache trop der Verstärkung durch 22 Apobeamte zu schwach war, den Banditen entgegenzutreten und obwohl einige von ihnen befannt waren. Die Interalliierte Kommission ist erfolglos um Unterfügung angegangen worden.

Lebensmittelpreise der Woche.

schäft ziemlich lebhaft. Obst und Gemüse schwach, Geschäft still. Zufuhr: Fleisch ausreichend, Geschäft ruhig. Fische knapp, Ge­

ziemlich ratloser Gegenspieler nicht einmal das befreiende Lächeln über die widerstandslos triumphierenden Herereien der Allerweltsdetektivmeister zuläßt.

Der Reiz des Films liegt also auf anderem Gebiete: eben in der or­ganischen Einflechtung typischer Zeiterscheinungen in die Begebenheiten. In der Woche vom 23. bis 29. April galten in der Zentralmarkt- bon Spielklubs, die ganze Spielwut der Zeit, der Börsentaumel, der okkulte Das Schieber- und Dirnentum der Gegenwart, die Razzien und Aushebung halle folgende Kleinhandelspreise: Schwindel, der nächtliche Schlepperdienst, die Verlogenheit einer entarteten Rindfleisch 35-40 M., ohne Knochen 40--45 M. Schweinefleisch Gesellschaft, all das ist geschidt verewigt und gibt die Folie zu der zwar 28-40 M. Kalbfleisch 30-45 M. Hammelfleisch 35-42 M. Geräucherter unwahren, aber doch aus der Zeit erfühlten Gestalt Dr. Mabuses . Schinken 70 M. und Speck 54-57 M. Schellfisch 6-12 M. Seelachs 6-10 M. In Eis: Aale 35-45 M. Hechte 20-26 M. Schleie 22-25 M. mit großer Hingabe und mit starker Beobachtungskraft. Er hielt auch die Der Regiffeur Frizz Lang, der, oft auf schwankendem Boden stehend, 8 M. Dorsch 5-7 M. Schollen 8-12 M. Kabeljau 7,50-10 M. Flundern durchaus Qualitätsarbeit geleistet hat, gestaltete gerade dieses Zeitkolorit Plötzen 4-10 M. Lebende Aale 40-50 M. Barsche 19 M. Karpfen 28 Darsteller, den in vielfältiger Maske immer ausdrucksvollen, im ewigen bis 35 M. Bleie 16-20 M. Zander 30-40 M. Naturbutter 58-60 M. Bannblid freilich etwas ermüdend wirkenden Darsteller des Dr. Mabuse , Margarine 30-40 M. Schweineschmalz 40-43 M. Eier 3,50-4 M. Herrn Klein Rogge, dessen fastlosen Gegenspieler Bernhard Goezte Backobst: Aepfel 60 M., Pflaumen 19-22 M., Gemischtes 24-36 M. und die Trägerinnen der Frauenrollen, Aud Egede Nissen und die Wilde Kaninchen 25-35 M. das Pfund. Puten 48-52 M. Hühner 48 bis schöne, vornehm wirkende Gertrude Welder in sicherer Hand. Stück. Wirsingkohl und Weißkohl 9 M. Blumenhohl 18-25 M. der Kopf. Start offmann. 52 M. Gänse 70-75 M Enten 50-54 M. Tauben 44-50 M. zwei Eine wahre Freude und Ueberraschung bedeutet die Photographie von Kohlrüben 3,50-4 M. Mohrrüben 7-8 M. Rote Rüben 6-7 M. Sellerie nahme dem Film erschlossen. Er hat, ohne daß auch nur ein Bild viragiert, Er hat endlich die gelungene, verblüffende Nachtauf­7.50-8 M.' Kartoffeln 32-32,50 M. 10 Pfund. Grüne Gurken 20-35 M. mit Farbe getönt worden wäre, rein auf Stimmung hin photographiert. das Stück. Zitronen 1-2 M. Apfelsinen 4-8 M. Eßäpfel 11-16 M. und trotzdem feinste Schattierungen erzielt. Einige Einfälle sind von und Eßbirnen 9 M. Zwiebeln 10-12 M. größtem Reiz, so die jagend auf den Zuschauer zustürzenden Augen des Dr. Mabuse , die suggestiv immer größer werdende Schrift, der Blick durch cin Opernglas, der parallel mit der Einstellung des Glases aus dumpfen Schleiern sich zur Klarheit weitet. Diefer m cehört dem Photographen. Eine langweilige Angelegenheit, ohne Wizz, ohne Tempo, ohne Einfall, Der Fall Standing"( Manuskript von Hans van), läßt int u. 2. Nollendorfplat sehr unbefriedigt. Aus Rivalität wird ein stohlen hat, zum Mörder. Kintoppgefchmad von vorgestern. Man erinnert entgleister Techniker, dem der böse, glückliche Nebenbuhler seine Pläne ge­fich kaum mehr der Beit, da diese Gattung beliebt war. Ein amerika­nischer Film, mit dem drüben sehr beliebten Sensationsdarsteller William S. Hard, Die Sklavin des Banditen", hat, wenn man sein Europäertum eine halbe Stunde lang ausschaltet, nicht zu verkennende Qualitäten, zwar nur Wildwest- Qualitäten, die aber doch eine gewisse, etwas rohe, aber rein filmmäßige Romantit aufkommen lassen. Meisterklasse an der Berliner Musikhochschule vor. Sie spielte Beethoven Zwischen den beiden Filmen stellte sich die zwölfjährige Bianiſtin Lucie Stern, Tochter einer aus Riga vertriebenen Familie, Schülerin der und Chopin nicht nur mit sehr respektabler Technit, sondern mit einer Musikalität und Brillanz im Ton, die aufhorchen ließen.

Ein moderner Herenprozeß.

Das Bezirksgericht Appenzell in der Schweiz hatte sich mit einem Falle vermeintlicher Hererei zu befassen. Ein Bauer hatte einen anderen, weit von ersterem weg wohnenden Berufskollegen der Hegerei bezichtigt, wodurch ihm Schaden erwachsen sei. Obwohl der Herenmeister" gar nie im Stalle des geschädigten Schweinebesizers war, beschuldigte ihn der abergläubische Bauer, daß er ihm die ganze Schweineherde durch Hererei zugrunde ge­richtet habe. Der Angeschuldigte ließ dies nicht gelten und zog den Fall als schwere Verleumdung vor den Richter. Auch vor etwa durch äußere oder innere Mittel, sondern durch Sym­den Schranken hielt der Bauer seine Behauptungen aufrecht. Nicht pathie( Besprechen) sollte der Täter sein Ziel erreicht haben. Das Gericht beschloß, eine so schwere Ehrenkränkung mit der höchst zu­läffigen Strafe zu belegen. Der abergläubische Bauer wurde zu einer Geldstrafe von 200 Franken verurteilt und hat die rechtlichen und außerrechtlichen Kosten zu tragen, außerdem den Berleumdeten mit 50 Franken zu entschädigen.

Eisenbahnunglück in Galizien . Auf dem galizischen Bahnhof Ropozica stieß infolge falschen Signalisierens ein Güterzug auf einen Personenzug. 15 Waggons wurden start be­schädigt und neun Personen getötet. Ein Sanitätszug verletzte, nach Tarnopol . brachte die Verwundeten, deren Zahl 78 beträgt, darunter 19 Schwer­

Filmschau.

Die Filme der Woche.

Wenig erfreulich ein Abend im U. T. Kurfürstendam m. Dort wird die Wäsche des österreichischen Kaiserhauses gewaschen.„ aiserin Elisabeth von Oesterreich ", eine Fürstentragödie", heißt dieser wenig geschmackvolle, sehr überflüssige Film, der sich auf die Authentizität der Hofdame der Elisabeth, einer Gräfin 2arish, beruft. Die ganze Wiener Kapuzinergruft wird mobil gemacht, Schauspieler bon Durch­schnittsqualitäten sonnen sich in Habsburgermasten, westliches Berlin on der Sensation enthüllter Kaisergeheimnisse, die keine mehr sind, und schließ­lich geht das Privatleben der unglücklichen Elisabeth von Desterreich den Film doch gar nichts an.

Wenn je ein Motiv nach Verfilmung schrie, so waren es die Märchen aus Tausend und einer Nacht". Nun find sie auf der Leinwand erschienen und wurden als erster Großfilm des Programms der Natio. nal Film A.-G. in deren neuen Räumen gezeigt. Diese Räume find, wenigstens was den Vorführungsraum betrifft, von orientalischer Stim­mung durchbrungen und vermitteln so unbewußt die zur Aufnahme des Films günstigste Eingenommenheit. Der Film selbst hat ins Auge fallende Borteile und auch einige, den Gesamteindrud aber taum schwächende Nach­teile. Der wesentlichste Nachteil ist die unnötige Breite der Handlung. Hierzu zählen auch die reichlich ausgedehnten Großaufnahmen und die vielfach schleppend vorgetragenen Begebenheiten. Der im übrigen sehr gut Der Film als Beitarchiv. Das ist immerhin etwas Neues. Die Reflere geschnittene Film verwischt aber diese Nachteile durch Aufnahmen, die sehr einer Epoche werden in Zelluloid verewigt, in bewegten Bild für die Nach echt sind. Es ist nicht möglich, die Wüste Sahara zu bauen, eine Stamel­welt konserviert, der sie mit weitaus größerer Unmittelbarkeit, als dies ein berde und arabische Reiter zu fingieren und orientalische Paläste von solcher Buch vermöchte, den 9hythmus unserer Gegenwart vermitteln werden. So Bracht in den märkischen Sandwüsten zu pflanzen, wie sie hier vor dem ist der neue Uco- Decla- Bioscop- Film gemeint, den Thea von Harbou oft entzückten Auge vorüberschwirren. Die Schönheit der oft kolorierten nach dem Roman Dr. Mabuse" von Norbert Jacques geschrieben Aufnahmen wird gestützt durch eine wirklich berüdend schöne Darstellerin, hat. Man sah ihn im Ufa - Palast am 300. Dr. Mabuse , eine reichlich Frau Natalie Novanto und einen schauspielerisch und körperlich gleich romantische Erscheinung, ist als eine nur aus der Gleichgewichtslosigkeit gewandten Perser, Nicolaus Rimsy. Beide sind die Hauptgestalten der allergegenwärtigsten Zeit abgeleitete Figur gedacht. Als ein Mensch, des Märchens von Goul- y- Hanare, die von ihrem großmächtigen Vater Eine gefallene Größe. Der Herausgeber des Londoner Wochen der in einer Wüste von Schwächlingen, von degenerierten Geschöpfen und über das Weer geschickt wurde, ihre Schwester zu besuchen. Birklich gut blatts John Bull ", Heratio Bottomley, der sich während direktionslos Berflatternden, durch den ungeheuren Willen zur Macht alle find in ihrer bilderreichen Sprache die Titel des Films. des Krieges als wüster Deutschenfreffer betätigte, wird sich dem Menschen beherrscht. Ein Spieler, der mit Geld, mit Schidfalen spielt. nächst vor dem Schwurgericht unter der Anklage des Beber Spieler, ist aber nicht als unsozialer Individualist, sondern als gemein Es könnte Imponierendes in einer solchen Gestalt sein, Dr. Mabuse , trues zu verantworten haben. Die Anklage wirft ihm vor, sehr berechnender Verbrecher gezeichnet. Das Mittel zur Macht liegt in nichts serhebliche Geldsummen, die ihm als Treuhänder zugeflossen weiter als in einer bis zur unwahrscheinlichkeit, ja Unmöglichkeit tarikier­find, eingesteckt zu haben, nämlich die Einzahlungen in die während ten hypnotischen Begabung. Man glaubt ihm seine Machtſiege nicht und Die Grunewald - Rennbahn eröffnet beute die diesjährige Saison. des Krieges von ihm überall in England gegründeten Bereinigungen erkennt nur feine Ueberlegenheit gegenüber der Filmzensur, der er das Tag ist ausschließlich dem Hindernissport gewidmet. Die Rennen beginnen zum Kauf von Kriegsanleihen. ehrwürdige Vorurteil gegen alle Hypnose im Film erfolgreich wegsuggeriert um 3 Uhr nachmittags. hat. Seine Taten im Rahmen einer nicht gerade sehr flar aufgerollten Eine Explosion in der Kohlengrube von Lupeni( Transsyl- und nicht gerade dramatisch- logisch geführten Handlung schlagen bald das vanien) forderte über 100 Opfer. Tempo einer nicht übermäßig spannenden Detektivgeschichte an, in der ein

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