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Nr. 214 39. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Sonntag, 7. Mai 1922

Organisation des Theaterwesens Preußische Landesbühne" gebacht, die diese Aufgabe über auf gedrungen wird: Borstellungen find nur dort zu veran­

Bon Siegfried Nestriepte.

"

reits begründet worden. Sie ist ins Leben getreten, auch ohne Tatsächlich ist inzwischen die Preußische Landesbühne be­daß bereits die Bewilligung der im Landtag beantragten 3 Millionen Mark vorlag. Aber ihre praktische Wirksamkeit ist natürlich im höchsten Maße an die Bereitstellung dieser Mittel gebunden.

gen sicherzustellen, so ist auf breiterer Basis auch eine Ersparnisse werden auch dadurch zu erzielen sein, daß dar­nimmt. Bei dem Umfange Preußens wird sie allerdings stalten, wo zunächst der Bedarf festgestellt und die Bezahlung Im Preußischen Landtag wurde bei den diesjährigen meinnüßiger Grundlage durchführen können, sondern mehr Gewinnabsichten­nicht unmittelbar die Organisation der Theaterpflege auf ge- der Unkosten- selbstverständlich unter Ausschaltung aller Etatsberatungen mit Unterstützung der drei Koalitionspar- eine Bentrale sein, die für die praktische Arbeit besondere befürchten, daß, wie heute so oft, an einem Orte zu viele Vor­gesichert ist. Es ist dann nicht mehr zu teien ein Antrag Heß zur Debatte gestellt, in dem das Staats- Provinzialbühnen" ins Leben ruft; diese werden dann im Einstellungen stattfinden, mit dem Erfolg, daß ständig vor halb­ministerium ersucht wird, einen Betrag von 3 Millionen Mart vernehmen mit der Landesbühne das zu bewerkstelligen haben, oder dreiviertelleeren Häusern gespielt wird, während nach für Landestheaterzwecke zur Verfügung zu stellen, insbeson worauf es hier besonders ankommt: Die angemessene Berfor- anderen Plägen viel zu selten eine Truppe hinkommt. Nicht dere für die Schaffung und Unterhaltung einer Landes gung der theaterlosen Städte und auch der Besucherorganisatio- zu unterschätzen ist auch, daß durch die Arbeit der Provinzial­bühnenorganisation unter maßgebender Beteiligung nen ohne eigenen Theaterbetrieb mit fünstlerischen Borstellun- bühne eine Möglichkeit geschaffen wird, das Schmierenwesen der beiden großen Verbände von Besucherorganisa gen. Jede" Provinzialbühne" wird zweckmäßig die Gestalt zu bekämpfen, daß eine Kontrollstelle ins Leben tritt, die dafür tionen, des Verbandes der deutschen Volksbühnenvereine einer gemeinnützigen Gesellschaft mit beschränkter Haftung er- forgt, daß überall nach künstlerischen Gesichtspunkten gear­und des Bühnenvolfsbundes. halten; als Gesellschafter tommen dann in Betracht einerseits beitet wird uff. Der Antrag ist noch nicht zur Erledigung gekommen. Das Städte und Theatergemeinden, die Borstellungen wünschen, Finanzministerium erklärte, die beantragten Mittel nur her- andererseits jene Orte, die über eigene Theater verfügen und Land mit einem Netz derartiger Provinzialbühnen überspannt, Indem die Preußische Landesbühne allmählich das ganze geben zu fönnen, wenn zugleich für ihre Deckung Sorge getra- imftande sind, Borstellungen zu liefern. Die der Gesellschaft fie richtig anleitet und ihnen auch die materiellen Mittel zur gen würde. Aus diesem Grunde wurde der Antrag wieder an angeschlossenen theaterlosen Orte und Voltsbühnenvereine Durchführung ihrer Organisationsarbeit zur Verfügung stellt, den Haushaltsausschuß zurücverwiesen und wird erst in den werden dann anzugeben haben, wieviele Borstellungen im tann sie also eine überaus wertvolle Stulturarbeit leisten; und nächsten Tagen oder Wochen zur endgültigen Abstimmung ge- Laufe des Jahres sie wünschen bzw. für wieviele fie bereit der Betrag, der für ihre 3wede zur Verfügung gestellt wird, langen. sind, eine gewisse, von der Provinzialbühne auf Grund der ist ganz gewiß nicht vergeudet. Es ist durchaus verständlich, wenn der Finanzminister sich tatsächlichen Unkosten berechnete Summe zu bezahlen. Ist auf gegen die Bewilligung von Summen ohne die Sicherheit ihrer diese Weise festgestellt, welcher Bedarf an Vorstellungen vor­Deckung fträubt. Aber man muß fordern, daß in diesem Falle liegt, so wird es Sache der Geschäftsstelle der Provinzialbühne alle Stellen sich ernstlich bemühen, den Betrag verfügbar zu sein, einen Plan zu entwerfen, der die Befriedigung des Be­machen. Er ist in Anbetracht deffen, um was es sich handelt- darfs sichergestellt. In erster Linie werden für die der Gesell­man berücksichtige den heutigen Gelbwert! gering genug. fchaft angeschlossenen Stadttheater heranzuziehen sein. Tatsächlich soll mit seiner Bewilligung die Möglichkeit zur Für jedes muß ein Spielfreis" geschaffen werden; d. h. Lösung einer überaus wertvollen und dringenden Kultur- es wird eine Anzahl von Orten in seiner Umgegend zugewiesen aufgabe gegeben werden. erhalten, in denen es verpflichtet ist, die von dort angemeldeten Borstellungen zu liefern. Selbstverständlich wird dabei Sorge zu tragen sein, daß den einzelnen Theatern nur solche Orte überwiesen werden, die bequem und ohne große Untoften er- Die Preußische Landesbühne ist inzwischen in Berlin reichbar sind. Ergibt sich dann, nachdem die Spielfreise ge- als Gesellschaft mit beschränkter Haftpflicht gegründet worden. schaffen sind, die Tatsache, daß so und so viele Orte bleiben, Gründerin ist die gemeinnüßige Organisation des Landestheater. die von den stehenden Theatern nicht oder nicht ausreichend wesens für gemeinnützige Theaterpflege in Preußen. Zu den mit Borstellungen beliefert werden können, so wird die Pro- Gesellschaftern gehören der Verband der Deutschen Boltsbühnen. vinzialbühne die Aufgabe haben, eine Wanderbühne, vereine und der Bühnenvolksbund. Geschäftsführer sind Dr. S. vielleicht auch mehrere, zu schaffen oder zu übernehmen und Nestriepte, Berlin SD. 16, Köpenider Str. 68, und W. Gerft ihre planwirtschaftliche Ausnußung auf Grund des angemelde in Frankfurt a. M. Aufsichtsratsmitglieder sind Dr. Seelig, ten Bedarfs an Vorstellungen zu regeln. Unter Umständen Direktor Illing, Berlagsdirektor Springer, Intendant Geßler und wird die Provinzialbühne in einem späteren Stadium auch Dr. Schmißler. dahin wirken können, daß manche Stadttheater, die heute in ihrem Etat überlastet sind, weil sie sowohl ein großes Schau­fpiel- wie ein großes Opernpersonal unterhalten, sich auf das eine oder andere Ensemble beschränken und für das fehlende Ensemble dann Gastspielvorstellungen benachbarter Stadt­Was ist nun mit der ,, Landestheaterorganisa- theater erhalten. tion" gemeint, von der im Antrag Heß die Rede ist? Der Zweifellos wird bei einer Durchführung dieser Pläne Antrag greift hier Pläne auf, die besonders vom Bühenvolks- eine Möglichkeit geschaffen, gegenüber dem heutigen Zustand bund propagiert worden sind und mit deren Berwirklichung erhebliche Ersparnisse zu machen. Ist es doch zurzeit so, daß zunächst in Bayern ein glücklicher Versuch gemacht wurde. vielfach ein Stadttheater Gastspielvorstellungen in weit ent­Wie dort eine Bayerische Landesbühne" geschaffen wurde, legenen fleinen Orten gibt, während in die benachbarten Orte um planmäßig und unter Ausschaltung aller Geschäftemacherei ein Wandertheater kommt, das seinerseits weite Reisen machen eine umfaffende Versorgung des Landes mit Theatervorstellun-| muß, um diese Orte mit Vorstellungen beliefern zu können.

Wichtig ist zunächst, daß hier zum erstenmal eine offi zielle Anerkennung der Bedeutung der tul turellen Besucherorganisationen erfolgt und ihr enges Zusammenwirten mit dem Staate bei der Lösung seiner fulturellen Aufgaben angebahnt werden foll.

Der Gedanke, durch Schaffung von Besuchergemeinden den Theaterbetrieb auf eine ganz neue Grundlage zu stellen, wurde zuerst bei der Bildung der Berliner Freien Boltsbühne verwirklicht. Nach ihrem Vorbild haben sich jetzt bereits 50 Besucherorganisationen gebildet, die zusammen fast eine halbe Million Mitglieder zählen. Während sie fich im Berband der deutschen Wolfsbühnenver eine eine Zentralorganisation schufen, entstand gleichzeitig im Bühnenvoltsbund eine Bereinigung, die den Bolts­bühnengedanken aufgriff, um ihn für die Bildung von Theater­gemeinden ,, auf dem Boden einer christlich- deutschen Weltans schauung" anzuwenden.

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festgelegt.

Für die zwischen den Tag der Ber­Pinbung und die darauf folgende Wasser­mesferablefung fallende Zeit wird als Wasserverbrauch der durchschnittliche täg liche Berbrauch desjenigen Seitabichnittes zugrunde gelegt, der durch die legte vor dem Stichtage und durch die nächste hinter dem Stichtage liegende Waffermesserab­lejung begrenzt ift.

Die neben dem Wasserpreis bisher er­hobenen Gebühren bleiben bis zur Ein­führung einheitlicher Wasserlieferungsbe dingungen bestehen.

Berlin , den 5. Mai 1922.

Magiftrat.

3.-Nr. A. III 115 Waffer 22.

Stellen sich der Bedeutung ihrer Aufgaben nicht verschließen Man darf wohl hoffen, daß die in Betracht kommenden und einen Weg finden werden, ihr das zu bewilligen, was fie für ihre Swede benötigt.

( Schluß bes redaktionellen Leifs.)

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