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Ichaftlichen Strafmaßnahmen ergreifen. Dieser Fall wird aber wohl faum jemals am allerwendigsten auf Deutschland  Anwendung finden. Das Gegenteil wird leichtfertig be­hauptet, denn die deutsche   Regierung unterhält mit der Inter  nationalen Arbeiterorganisation die denkbar besten Be­ziehungen.

Zum Preußischen Städtetag.

sehlichen Versicherungsleistung vorgesehenen Zeitraum von sechs[ rung der Schaumweinsteuer, die Erhöhung verschiedener Zoll­Wochen. Beschlossen wurde, daß diese Bestimmung nicht gelten positionen sowie die Aufhebung einer Reihe vorübergehender Zoll­foll für Hausangestellte, die sich nur für die Zeit der Arbeitsbereit erleichterungen. schaft in der häuslichen Gemeinschaft befinden, es sei denn, daß der Arbeitgeber zur Beschaffung des Schlafraumes verpflichtet ist. Schließlich wurde noch die obligatorische schriftliche Kündigung be­schloffen. In der Gesamtabstimmung wurde der Gefeßz tag. Alle fozialdemokratischen Teilnehmer des Städte Am 25. und 27. Mai tagt in Goslar   der Preußische Städte­Der Prozeß der Sozialisten- Revolutionäre. entwurf mit 9 gegen 4 Stimmen( chriftliche Gewerkschaften) a b ge- tages werben ersucht, bereits am 25. Mai, vormittags 10 Uhr, im lehnt. Die Bertreter der freien Gewerkschaften ent- Saale des Hotels Hannoverscher Hof" zu einer Besprechung mich­hielten sich der Stimme. Sie erklärten, dem Gefeßentwurf nicht zu tiger Fragen zu erscheinen. Anmeldungen sind zu richten an den ftimmen zu fönnen, weil er teine feftumgrenzte ArGenossen Senator Fr. Knoblauch, Goslar  , Db. Schildwache ha. beitszeit vorfehe.

Zulassung ausländischer Verteidiger.

Die Rote Fahne  " macht folgende Mitteilung:

Die Erefutive der Kommunistischen Internationale hat sich an as Justizkommissariat der Russischen   Sowjetrepublik gewandt mit der Bitte um die Zulassung Banderveldes, Paul Bon cours, Wauters, Hendeguests, Modiglianis, Kurt Rosenfelds, Theodor Theodor Liebtnechts, Gurewischs, Komjatoms und Suchomlinows als Verteidiger der SR. an dem Prozeß, der am 23. Mai in Moskau   stattfinden wird. Das Kommissariat für Justiz hat der Bitte der Kommunistischen Inter  . nationale Folge geleistet und die Zulassung der Genannten beschlossen.

Die Kirche hat einen guten Magen...

Aus Schleswig- Holstein   wird uns geschrieben:

Der Parteivorstand.

Echt königlich!

" Derweilen unsere jüdisch gemischte Bertretung in Genua  Festfreuden an der Tafel unserer Feinde genießt und für Eu­ ropa   und die Welt arbeitet, mühen sich die Freunde des Herrn Wirth, die deutsche   Wirtschaft in den Abgrund zu stoßen."

Uns ist sehr lieb, daß Herr v. Herzberg   seinem Namen stets

Herr v. Herzberg  - Lottin, ehemals Landrat in Bor­Die Kirchengemeinden erheben im allgemeinen Kirchen- pommern, der sich mit besonderer Wonne als ,, Kgl. Landrat" unter­steuern in Form von Zuschlägen zur Einkommen zeichnet, bringt in der Deutschen Zeitung" einen Erguß, aus dem steuer, hier und dort aber auch zur Grund- und Gebäude wir folgenden Satz herausnehmen: fte u er. Ein Einwohner einer Gemeinde in Schleswig- Holstein  erhob Einspruch gegen seine Veranlagung zu diefer Steuer, weil er Der Beschluß des russischen Justizkommissariats ist ein einer Rirche angehöre. Er machte geltend: Nach Artikel teilweiser Erfolg der Berliner   Konferenz. Ueber die Zuficheligionsgesellschaften erwerben Rechtsfähigkeit nach den allgemeinen 137 der Reichsverfassung besteht feine Staatsfirche mehr. Die Re­rung, auf die Verhängung von Todesurteilen zu Borschriften des bürgerlichen Rechtes. Das Recht der Steuererhe- das Kgl. Landrat" beiseßt. Denn daraus fann man flar ersehen, verzichten, verlautet jedoch nichts. Das fommunistische Blatt bringt diese Angelegenheit in bung ist ihnen zwar in der Verfassung nach Maßgabe der landes: welche Sorte Charattere es unter dem alten System Berbindung mit der Tatsache, daß Karl Radek   die Erlaub- gesetzlichen Bestimmungen gesichert, dieses Recht können sie aber doch zum Bandrat haben bringen fönnen, sofern sie nur einen adligen nis, eine Agitationsreise durch Deutschland   zu machen, nicht nur auf die Mitglieder der jeweiligen Religionsgesellschaft Namen trugen, und daraus kann man weiter sehen, von welcher erteilt worden ist. Die Sache verhält sich folgendermaßen: anwenden, da die Besteuerung von Außenstehenden eine Berge moralischen Qualität die Individuen sind, die das neue Radek   hält sich in russisch  - amtlicher Eigenschaft in Berlin   auf, waltigung der Individualrechte des Staatsbürgers darstellt, die System aus den Landratsämtern hinausgefehrt hat. um die Verbindung zwischen Moskau   und der Delegation in dem ganzen Geist der Verfassung entgegensteht. Im übrigen muß der Syſtem aus den Landratsämtern hinausgefehrt hat. Genua   aufrechtzuerhalten. Ihm ist zu diesem Zwed Aufent- Uebergriff auf Besteuerung von Außenstehenden in seiner äußersten Polnische Autonomiegegner. haltserlaubnis gewährt worden unter der Bedingung, daß er Konsequenz schließlich dahin führen, daß jede Religionsgefellschaft Breslau  , 9. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Die polnische fich einer Einmischung in die deutsche innere Bolitik enthält. jedes Mitglieb einer anderen Religionsgesell Solche Enthaltung gehört fonft zu den selbstverständlichen schaft sowie jeden Freidenfer besteuern fann. Dies ist Autonomieverfassung für Polnisch- Oberschlesien findet jetzt Gebräuchen der internationalen Diplomatie, der Bruch mit sicher nicht der Wille der verfassunggebenden Nationalversammlung Gegner im Polenlager selber, die auch in der polnischen Presse Stim­ihm fann leicht zu Schädigungen der auswärtigen Politik gewesen. Selbst wenn nach Landrecht" solches Borgehen der mung für eine Einschränkung der Boijewodschafts­führen. Kirchengemeinden zulässig ist, so wird, da nach der Reichsverfassung ft at uten für Bolnisch- Oberschlesien machen. Selbft das ober­Dennoch hätten wir gar nichts dagegen, wenn das deutsch  - Reichsrecht das Landrecht bricht", solche landesgesehliche Bestim. Schlesische polnische Hauptorgan in deutscher Sprache, die Grenz russische Abkommen dahin erweitert würde, daß den diplo- mung ungültig sein. Auch aus fittlichen Gründen ist der Standpunkt beitung", muß sich gegen diese Autonomiegegner im polnischen Lager matischen Vertretern beider Länder das Auftreten in öffent- der Kirche verwerflich." jegt mächtig zur Wehr sehen, wobei sie übrigens verrät, daß auch in lichen politischen Versammlungen des anderen Landes ge- Die Kirchengemeinde und die Synodalbehörde lehnten jedoch die Oberschlesien   selbst gewisse polnische Kreise keine Freude an der stattet würde, und daß den Vertretern der 2. Internationale Steuerbefreiung des Antragstellers ab. Der Regierungspräsident Boijewodschaftsautonomie finden, die doch nur etwa der heutigen und der Wiener Arbeitsgemeinschaft in Rußland  , den stellte sich auf den gleichen Standpunkt, da die Besteuerung auf Borgänge im polnischen Lager laffen feineswegs den Rückschluß zu, preußischen Provinzialautonomie entspricht. Diese Vertretern der 3. Internationale in Deutschland   die gleiche Grund eines 1904 genehmigten Berteilungsplanes, Borgänge im polnischen Lager laffen feineswegs den Rückschluß zu, Freiheit gewährt würde, ihre Meinungen öffentlich zum der noch heute Geltung habe, erfolgt sei. Der Oberpräsident fagte, daß die Agitation für die Autonomie Deutsch   Oberschlesiens  Ausdruck zu bringen. daß der Satz der Reichsverfassung Reichsrecht bricht Landrecht" daraufhin nachlassen wird. Einstweilen ist es aber noch immer so, daß die nicht hier teine Anwendung finde, da Artikel 137 der Reichsverfassung tommunistischen Sozialisten in Rußland   nicht ein Behntel der feine rechtsbildende Kraft habe, sondern nur ein Programm Freiheit genießen, die den Kommunisten in Deutschland   nach bedeute. Das Oberverwaltungsgericht in Berlin   führte in feiner demokratischen Grundfäßen gewährt wird. Entscheidung VIII A 18. 21. vom 31. Januar 1922 aus, daß in diesem Falle der Grundbefiz Träger der firchlichen Steuerpflicht sei.§ 137 der Reichsverfaffung laffe landesrecht liche Bestimmungen gelten, folglich auch den Zustand, daß auf Grund­§ 30 des Kirchensteuergesetzes vom 10. März 1906 abweichende ältere Steuerrechte Gültigkeit behalten.

Das neue Hausangestelltenrecht.

Im Sozialpolitischen   Ausschuß des Reichswirtschaftsrats ver­fuchten am Sonnabend bei der Fortsetzung der zweiten Lesung des Hausgehilfengesetes die Arbeitgeber, die in erster Lesung

Die Brotversorgung.

Dienstag bei der Beratung des Etats des Reichsministeriums für Im Hauptausschuß des Reichstages begründete am Ernährung und Landwirtschaft Abg. Schiele( Dnat. Bp.) einen An­rag feiner Partei, wonach in diesem Erntejahr eine Getreide­um lage staatlicher Art unmöglich sei.

Abg. Schmidt- Köpenid( Soz.) gab zu, daß das Wort Umlage" in landwirtschaftlichen Kreisen nicht gern gehört werde und ver pönt sei. Eine Umlage bedeutet aber nur die Ausschaltung des preis­Nach Meinung der Kirche, der Behörden und des Obervermal- erhöhenden Zwischenhandels und gewährt den Landwirten eine tungsgerichtes in Breußen ist somit also rechtlich alles in bester Ord- ihren Produktionskosten durchaus angemessene Entschädigung. nung, ist ein offenbares Unrecht durch Paragraphen sanktioniert. Esm Umfange der vorjährigen Erfassung aufrechterhalten werden, wird wirklich Zeit, daß solche feggebung entfernt werden. Unftimmigkeiten aus unserer Ge­

erzielten Berbesserungsn für die Arbeitnehmer wieder rüdgängig zu machen. Insbesondere war es die Arbeitszeit, auf die fie es abgesehen hatten. Sie billigten zwar den Hausgehilfen eine elf stündige Ruhezeit zu, wollten ihnen aber nicht das Recht auf eine ununterbrochene elfstündige Ruhezeit zugestehen. Sie glaubten, baß badurch die im Gesez vorgesehenen Ausnahmen für die Berlängerung der Arbeitszeit aufgehoben würden., Die Arbeitnehmervertreter ließen aber von ihrem Standpunkt nicht ab, Von den jüngst beschlossenen Verbrauchssteuern tritt das Gefes und man einigte sich schließlich dahin, eine Umstellung der Säge über das Branntweinmonopol zum Teil am 1. Oftober 1922 in des betreffenden Baragraphen vorzunehmen, nach der die Aus- Kraft, zum Teil ist es bereits am 1. Februar 1922 in Kraft ge­nahmen nicht mehr als aufgehoben erscheinen.

treten.

Die neuen Steuern.

Der Angriff der Unternehmer auf den Urlaub, der nach Die Erböhung der Sohlensteuer ist seit dem 1. April 1922, die neun Monaten Dienstzeit eine Woche, nach zwei Jahren zwei Erhöhung der Biersteuer feit dem 1. Mai 1922 in Kraft. Wochen und nach drei Jahren drei Wochen betragen soll, wurde Auf Grund besonderer Verordnungen des Reichsministers der abgeschlagen. Ebenso drangen die Arbeitgeber nicht mit der Absicht Finanzen sind bereits ebenfalls am 1. Mai 1922 in Kraft gelegt: durch, die Bestimmung aufzuheben, wonach sie verpflichtet sind zur Die Erhöhung der Leuchtmittelsteuer, der Zündwarensteuer und der Pflege des erfrankten Hausgehilfen bis zu einem Eintritt der ge- Mineralwassersteuer, die Abänderung der Zudersteuer, die Abande­Berfügung gestellt. Er ergab sich aber, und die Gräfin war ihre Pferde los. Sie läßt nun das Gericht entscheiden, ob die Regierungs­truppen oder die Karliften gefiegt haben. Heutzutage, wo die Ein­Steinsche Relativitätsdrüse herrscht, gelten Tatsachen nichts, und im Krieg siegen immer beide Teile. Daß es der eine nicht glauben will, dafür fann der andere nichts.

Segen der Justiz.

Bon Karl Ernst  .

Wir sind gewohnt, die Gerechtigkeit als ein liebes junges Mäd­men mit Bindehautentzündung dargestellt zu sehen. Sie trägt ein Handtuch um die Augen geschlungen. Ferner hält sie eine Wage in der Hand. Und dies mit Recht.

Reichsminister Fehr: Im allgemeinen muß die Sicherstellung damit der Brotpreis in angemeffener Weise erträglich gestaltet wird. Mit Rücksicht auf die außerordentlich große Not ber breiten Maffen, bie bis in den Mittelstand hinaufgeht, muß eine Umlage in diesem Jahre wieder vorgenommen werden. Mein Borgänger im Ernährungsministerium hat nicht, wie behauptet mirb, die vorjährige Umlage als die letzte bezeichnet, vielmehr hat Dr. Hermes ausdrücklich den Vorbehalt gemacht, daß feine schwer. wiegenden neuen Umstände im deutschen   Wirtschaftsleben auftreten dürfen, wenn die Umlage die legte sein sollte. Leider sind diese neuen gewichtigen Momente eingetreten. Eine Teuerung hat eingesetzt, von der sich wohl niemand in jener 3eif eine rechte Vorstellung gemacht hat. Ich habe daher das ernste Bestreben, mit der Land­die ganze Angelegenheit zu flären. In diesem Sinne find bereits wirtschaft als Hauptbeteiligter in dieser Sache auf friedlichem Wege Verhandlungen mit den einzelnen Wirtschaftsgruppen eingeleitet worden.

wohingegen der Gefichtsfinn der Landbevölkerung noch natürlich ein­gestellt ist. Die abnehmende Farbenfreude des Kulturmenschen ist demnach durchaus kein kultureller Fortschritt, sondern eine bedauer­liche Degenerationserscheinung, die nur beweist, daß unser Gesichts­finn nervös und frankhaft empfindlich geworden ist. Diese Tatsache follte die Aufmerksamkeit der Hygieniter auf sich lenten. Bon Daher sollten wir die Justiz nicht schmälen, denn sie ist tlar, hier aus dürften dann vielleicht erst tragfähige Grundlagen für die gerecht und eindeutig. Augenblicklich wird sie sogar darum bemüht, Bestrebungen der modernen Kunst und des modernen Wenn ich mir ein Biertelpfund Schweizerfäfe faufe, dente ich festzustellen, wer die Schuld am Weltkrieg hat. Der inzwischen in Sunstgewerbes geschaffen werden können, die darauf gerichtet an jene Zeiten, wo ich dafür 25 Pfennige habe bezahlen müssen, und München   von einem untadelhaften Grafen ermordete Eisner hatte find, den natürlichen Farbenfinn wieder zu weden. bann padt mich die Wut, und ich lege das tostbare Patet auf die einige Dokumente über den Kriegsbeginn veröffentlicht, was viele Die Bibliothek in der Westentasche. Eine Erfindung, durch die Bage. Das Papier beansprucht für sich allein 10 Gramm, während für eine Gemeinheit halten, weil wir doch dafür verantwortlich sind, man eine ganze Bibliothek in der Westentasche mit sich herumtragen fich der eigentliche Käse mit 105 Gramm zufrieden gibt. Finsteren was die abgehalfterte frühere herrliche Regierung gemacht hat, und tann, hat sich der englische   Admiral Bradley A. Fiste patentieren Schrittes wandere ich gen Käseland und überreiche der anmutigen meil es Pflicht ist, für Recht zu halten, was eine Regierung tut. laffen. Der Apparat, der als die Fiske Lesemaschine" in Verkäuferin das inkriminierte Bafet mit der drohenden Bitte, es nämlich, wenn wir beweisen können, daß die anderen den Krieg den Handel kommt, besteht aus einem schmalen Aluminiumstreifen, unter meiner Kontrolle noch einmal abzuwiegen. Lächelnd erfüllt angefangen haben, wird sich die Entente beeilen, die bereits geder mit einem fleinen Bergrößerungsglas verbunden ist. Papier­fie mein liebenswürdiges Anliegen und bemerkt, es sei wohl etwas zahlten deutschen   Goldmart zurückzugeben, und wird uns überhaupt streifen, auf denen gedruckter Lesestoff mit Hilfe der Mitrophoto­reichlich gewogen." Go", sage ich bann mit triumphierendem Augen- o behandeln, als ob wir gefiegt hätten. Das ist jedem einleuchtend. graphie in hundertfacher Berkleinerung sich befindet, laufen durch die aufschlag, jest wiegen Sie mal den Käse auf der Gewichtsfeite und Deshalb sehen wir dem Ausgang des entſponnenen Eisner- Prozesses Maschine hindurch, wenn man sie in der Hand hält. Das über dem legen Sie die Gewichte auf die andere!" Aber auch mit diesem gespannt entgegen. Die Entscheidung fällt am Donnerstag. Unsere Aluminiumstreifen liegende Bergrößerungsglas verleiht den winzigen liftigen Syftem erziele ich nichts Wesentliches, verlasse die Duftei goldene Zeiten beginnen. und behaupte, meine 2ftion sei nicht als feindselige Handlung aufzu= faffen. Bei mir zu Hause ergibt die erneute gewiffenhafte Wägung hartnäckig, unerschütterlich und weigerungswidrig, daß der Käse tat fächlich nur 105 Gramm schwer ist.

Ja, lieber Herr Müller, der Sie diese ernsten Worte lesen, Sie denken, die Mamfell steht mit bösen hinterhältigen Mächten unter einer Decke, und wünschen, es möchte ihr neuer Sommerhut verreg­nen oder eine andere himmlische Strafe fie treffen. Sie wägt nach den ewigen, ehernen Gesezen der Krämerkunft und ist so rein wie die Lilie im Knopfloch. Und wenn Sie, Herr Müller, über die Tätig­feit unserer von der Republik   bezahlten Richter zuweilen Ihre Locken schütteln, so fündigen Sie. Denn Sie urteilen nach Ihrem gefunden Menschenverstand, aber die Gerechtigkeit urteilt nach den unerforsch lichen Ratschlüssen juristischer Baragraphit. Das find eben die gott­gewollten Abhängigteiten. Unter dieser Brille haft du, staubgebore­ner Untertan, den gerichtlichen Zimt zu betrachten.

Buchstaben die normale Größe, so daß man fich bequem in diese schymalen Streifen vertiefen fann. Fünf solcher Streifen enthalten etwa hunderttausend Worte, haben also den Umfang eines durch­schnittlichen Romans. Man fann auf diese Weise einen unerschöpf­lichen Lesestoff in der Weftentasche bei sich tragen. Die Werke der Courths Mahler mag man auf diese Weise stilvoll zu sich nehmen; eine wirkliche Dichtung aber durch die" Lesemaschine" zu genießen

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Quer durch Südamerita". An dem am 6. im großen Hör­faale des Kunstgewerbe- Museums veranstalteten Bortragsabende der Gesellschaft für Erdfunde wurde zunächst des fürzlich verstorbenen Schahmeisters der Gesellschaft, Professors Behre, gedacht. Dr. Brandt hielt einen Vortrag über Quer durch Süd­amerita" und erläuterie ihn durch Lichtbilder. Die Reise, welche fürchterlicher Gedanke! er feine Zuhörer machen ließ, ging von der Magelhaensstraße aus, führte an die Bucht von Corral nordöstlich durch Peru  , Bolivia   Die Gerhart- Haustmann Festspiele finden, wie nunmehr feftiteht, und Brasilien   und endete im Mündungsgebiete des Amazonas  . Ein- bom 8. bis 21. Auguft in Bre's Tauta, that for eigen tür gehend verweilte der Bortragende bei klimatischen Erscheinungen, Theater. diesen Zwed hergerichteten Jahrhunderthalle, im Stadttheater und Lobe­An dieser Gesamtdarstellung des Lebenswertes Gerbart Haupt Bodengestaltung, Tier- und Pflanzenwelt und der Tätigkeit der Be manns werden die ersten Künstler und Svielleiter der deutschen   Bühnen wohner. Erinnerungen an längst vergangene Zeiten erwachten auf mitwirken. Ein Aufruf, der von den führenden Beisönlichkeiten des den Ruinenfeldern von Tiahuanaco bei La Paz in Bolivia   und von geistigen, politischen und wirtschaftlichen Deutschland   unterzeichnet ist, wire Cajamerquilla in Peru  , wo die einst blühende Kultur der Ein- diefer Tage veröffentlicht werden. geborenen durch die Spanier vernichtet worden ist. In zahlreichen und Wissenswertes geboten. Bunkten wurde der zahlreich versammelter: Zuhörerschaft viel Neues

Deutsche   Kunst auf der Internationalen Ausstellung in Venedig  . Am 4. ist in Venedig   die 13. Internationale Kunstausstellung eröffnet worden, auf der zum ersten Male feil dem Kriege die deutsche Kunst im eigenen Pavillon wieder vertreten ist. Die Leitung der deutschen  Abteilung liegt in der Hand von Dr. Hans Bosse, dem Direktor der Dresdener Gemäldegalerie, der die Auswahl der Stunstwerke traf. it großen Sonderfollektionen treten Mar Liebermaun, Lovis Corinth  , Mog von Malern, Bildhauern und Graphifern an mie Mar Bedmann, Lionel Feininger  , Erich Hedel, Karl Hofer  , E. 2. Kirchner, Heinrich Nauen, Mar Bechstein, Hans Purrmann  . Karl Schmidt- Rottluff  , Robert Sterl  , dann die Bildhauer Karl Albifer, Ernst Berlach. Hermann Haller  , Georg Kolbe  , Wilhelm Lembruck, Edwin Scharff  , Georg Brba.

läßt Stücke über die Macht des Gebetes, über das Mausoleum, über Da ist der Präparator Löhr. Die Schullehrerin feines Sohnes die Königin Luise und über die Parade auf dem Tempelhofer Feld lefen. Da Herr Löhr feinen Jungen nicht in diesem Sinn beein- Der enfartete Farbenfinn des Kulfurmenschen. Eine Degene fluffen lassen will, hält er ihn nach Benachrichtigung des Reftors rationserscheinung nennt der englische   Binchologe Forton die Tat vom Schulbesuch zurück, obwohl der Knabe sicherlich nach solcher fache, daß man bei dem modernen Kulturmenschen eine stetige blevogt und Dstar Rotoschka auf. Jonen schließt sich eine größere Zahl erbaulichen und zeitgemäßen Belehrung jampelt. Darauf wird Herr nahme der Farbenfreude und des Sinnes für Farbe n Löhr wegen Schulverfäumnis verurteilt, und das Landgericht be- überhaupt feststellen kann. Forton stüßt seine Beobachtung auf die ftätigt den Spruch. Er hätte erst den Ausgang einer Beschwerde Tatsache, daß die neuere Zeit bei der Einrichtung ihrer Wohnungen, abwarten müssen. Sehen wir den Fall, der Vater hätte noch eine bei der Wahl ihrer Kleider usw. eine Vorliebe für gedämpfte Tochter und sie würde von einem wüstlichen Lehrer bedrängt. Wo Farben an den Tag legt. Lebhafte Farben findet man unsympathisch bliebe die staatliche Ordnung, wenn Herr Löhr daraufhin das Mäd- und geschmadlos und fertigt sie vielfach mit der Bemerkung ab, chen einfach die Schule schwänzen ließe? Im wohlgeleiteten Staat berartiges spreche nur den ländlichen Geschmad oder den primitiven hat er sich zu beschweren und auf das Ergebnis zu lauern. Ginn erotischer Volksstämme an. Das hat auch seine Richtigkeit. Ueberhaupt schwillt das Ansehen der Justiz täglich mehr an. Der einfache Naturmensch mit seinen unverdorbenen Augen legt, Rarl bem Blöglichen, dem verstorbenen König von Ungarn  , hatte wie das Kind, eine ausgeprägtere Farbenfreude an den Tag als die Gräfin Efterhazy fünfundzwanzig Pferde für seinen Butsch zur der nervöse Großstadtmensch, dessen Augennerven überreizt sind,

Das Erwachen der Petersburger Schiffahrt. Mit der Weder­eröffnung der Schiffahrt im Petersburger Hafen wird für Mitte Mai ge­rechnet. Fünf Dampfer mit Getreideladungen sind, wie die Brawda" berichtet, bereits von Argentinien   nach Rußland   unterwegs. man berechnet den Warenaustausch in Petersburg   auf dem Seewege für die fommende Periode auf 70 Millionen Bentner. Die Instandsehung der Säfen und Lagerräume hat bereits begonnen.