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Streikhehe der Landwirte.

Im Landeshause zu Berlin   fand am gestrigen Mittwoch die 32. Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer für die Provinz  

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O. v. Hirschfeld wieder im Gefängnis?

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Reichsjustizminifter Rabbruch habe bis jekt von den Ber urteilten aus den März- Unruhen 1921 nicht weniger als 2095 be­gnadigt zum Teil bedingt, unter der Voraussetzung einwandfreier Führung; nur noch 200 find in Strafhaft- also eine überaus weit­gehende Erfüllung des Radbruchschen Versprechens.

Der amtliche Breußische Bressedienst meldet: Nachdem die Direktion der Psychiatrischen Stlinit in Freiburg   i. Br. Brandenburg und für Berlin   im Beisein des Oberpräfi in Uebereinstimmung mit dem Strafanstaltsarat in Dffenburg nach denten Dr. Meyer fomie von Vertretern der Staats- und Kom- eingehender Untersuchung den Strafgefangenen Oltwig v. Hirschfeld Genosse Limberg verlangte zwangsweise Erfassung und Preis­munalbehörden statt. In seiner Begrüßungsansprache betonte Bräfi- für geiftestrant und nicht strafvollzugsfähig erklärt hatte, gestaltung notwendiger Lebensmite! und daß man sich nicht auf dent v. Oppen, die deutschen   Landwirte verlangten Aufhebung der Zwangswirtschaft und Beseitigung der Geist die Strafvollſtredung unterbrochen und die Staatsanwaltschaft weis auf die ernste Lage im Ruhrrevier forderte Limberk Einwir­Lieferungsverträge verlaffe, die nicht gehalten werden. Unter Hin­treideumlage. So notwendig es auch sei, die notleidende Be- in Offenburg   ersucht worden, v. Hirschfeld als geiftestrant der zu fung der Regierung, damit die Rechte der Betriebsräte in höherem völkerung mit billigen Lebensmitteln zu versorgen, so dürfe doch ständigen Polizeibehörde zur Verfügung zu stellen. Seine Ein- Maße gesichert werden. Weiter verlangte er die Besetzung der De­diese Berbilligungsaktion nicht einseitig auf Kosten der Landwirtschaft, weisung in die psychiatrische Klinik ale Jrrenanstalt ist Anfang zernate für Ausländerfragen mit fozial gesinnten Beamten, fondern nur unter Beteiligung aller wohlhabenden Kreise durch- November v. J. veranlagt worden. Die Klinik hat neuerdings mit- damit die Schifanierungen arbeitender Ausländer aufhören. geführt werden. Eine Wiederholung der Getreideumlage wäre ein geteilt, daß v. Hirschfeld aus der ärztlichen Behandlung entlaffen verhängnisvoller Fehler, denn die Erregung über diese Maßnahme worden sei. Daraufhin hat die Staatsanwaltschaft die Strafvoll sei in breitesten landwirtschaftlichen Kreifen groß, es erscheine mehr als zweifelhaft, ob eine Umlage noch einmal durchgefeht stredung wieder eingeleitet.

mittel nehme!

werden könne.

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Die daraufhin angenommene Resolution verlangt natürlich ,, Die Freiheit von jedem 3wang", fie betont, daß man die Steuergesetz­gebung bekämpfen wolle, weil sie der Landwirtschaft die Betriebs Damit meinen diese Landwirte wahrscheinlich die Betriebs. mittel, die auf dem Lande jezt allenthalben in verschwenderischer Fülle angeschafft werden, um die ungeheuerlichen Gewinne aus dem Lebensmittelwudher vor dem Steuereinzieher zu retten..

Wir sind auch dafür, daß die Verbilligung der Nahrungsmittel nicht allein auf Stoften" der Landwirte, sondern zu Lasten aller wohlhabenden Kreise vorgenommen wird. Wenn aber, wie gestern im Hauptausschuß des Reichstages rund 1000 Millionen Mart zur Berbilligung des ausländischen Brotgetreides bewilligt werden, dann muß das leider aus allgemeinen Reichsmitteln genommen werden. Ob die gestern so resolutionseifrigen branden burgischen Landwirte dafür zu haben wären, auf die Steuern der Wohlhabenden allgemein einen Brotverbilligungszuschlag zu bewilligen? Die Frage stellen heißt sie beantworten. Gerade jene Kreise würden dann Beter und Mordio fchreien, gehören fie doch felbft heute ausnahmslos zu den wohlhabendsten Kreifen in Deutschland  .

Die Auslieferung Boldrinis.

Deutschland   und Polen  .

Bundestag ehemaliger Kriegsgefangener.

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In Nürnberg   tagte vom 5. bis 7. Mai die diesjährige Bundes­tagung der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegs­die leberleitung der Rechtspflege im oberschlesischen Ab- Organisation. Der Bundesvorsitzende Barfanti gab einen ein. Ueber ein deutsch   polnisches Abkommen betreffend gefangener( Ref.). Der erste Tag galt der Ausgestaltung der ftimmungsgebiet, das fürzlich in Stattowitz abgeschloffen wurde, wird sahre, in dem sie sich nicht nur tatkräftig für die wirtschaftlichen gehenden Bericht über die Tätigkeit der Vereinigung im letzten von zuständiger Stelle mitgeteilt: Das Abkommen trifft Vorsorge Interessen der heimgefehrten Kriegsgefangenen und die Befreining für die Weiterführung derjenigen oberschlesischen bürgerlichen Rechts der noch in französischen   Gefängnissen befindlichen Bolksgenossen streitigkeiten, Straffachen und Angelegenheiten der freiwilligen Ge- einfegte, sondern über die wirtschaftlichen Ziele hinaus den inneren richtsbarkeit, die zur Zeit des Ueberganges der Rechtspflege im Ab- 3rfammenhang der Kriegsgefangenen zu feftigen fuchte. Nach Er tretungsgebiet auf Polen   anhängig sein werden. Grundsäglich stattung des Kaffenberichts sprach das Bundesbeiratsmitglied sollen diese Angelegenheiten von der Gerichtsbehörde erledigt werden, Büte für Mühlheim  / Ruhr über die dringendsten organisato­bei der sie anhängig sind, oder, wenn diese fortgefallen ist, von der rischen Erfordernisse für die Bewegung. Demnach soll für die zu­an ihre Stelle tretenden Behörde. Jedoch ist vorgesehen, daß die ich em Muster in 10 Gaue eingeteilt sein, der obligatorische Be­funft die ganze Organisation streng nach gewertschaft­Parteien unter gewissen Voraussetzungen die leberleitung auf eine zug des Verbandsblattes Der Heimkehrer" restlos durchgeführt Behörde ihres Staates veranlassen fönnen. Die in diesen Sachen werden, um die Bewegung stets im einheitlichen Geifte leiten zu können ergehenden Zivilurteile werden in beiden Staaten in deutscher Darauf sprach der 2. Bundesvorsitzende Dr. Givens über die Währung vollstreckt werden. Außerdem ist die Gelegenheit be- finanzielle Gesundung der Rek. Es wurde eine allgemeine Bei­mußt worden, für Oberschlesien   auch über den Kreis des Abtragserhöhung befchloffen. stimmungsgebietes hinaus allgemein weitgehende Er leichterungen auf dem Gebiete der Rechtspflege in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten zu erreichen.

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Auf die Note der Botschafterkonferenz vom 14. März 1922, die den von der deutschen   Regierung gestellten Antrag hinsichtlich der Tragung der Aufstandsschäden durch die Alliierten ablehnte und die Bezahlung der polnischen Aufstandsschäden aus örtlichen Einnahmen forderte, hat die deutsche Regierung den Kabinetten in London  , Rom   und Paris   eine neue Note zugehen lassen, in der zu einer erneuten Brüfung der Angelegenheit aufgefordert wird, da nach Auffassung der deutschen   Regierung die Entscheidung der Bot­schafterfonferenz vom 14. März gegen Wortlaut und Geist des Bersailler Vertrages verstößt.

Weismann gegen Radek.

Am Sonnabend wurde im Plenum

das Zukunftsprogramm der Rek. besprochen. Der 1. Bundesvorsitzende Barsanti berichtete, daß der Abtransport aus Rußland   und Sibirien   als. beendet anzusehen sei. Die Zahl der in Frankreich   noch zurückgehalte Lamalgue près Toulon s'Mer- Var befinden. An den deutschen  nen Kriegsgefangenen beträgt zurzeit 29, die sich im Fort Reichskanzler wurde nach Genua   ein telegraphischer Appell ge­richtet, sich um die baldige Befreiung der Zurückgehaltenen- zu be­mühen.

Der 2. Bundesvorsitzende erläuterte hierauf das Zukunftspro­gramm. Das Gemeinschaftsbewußtsein müsse zu engen Beziehun gen mit den Kameraden im verlorenen Gebiet und im Ein­treten für die Kameraden im befesten Gebiet, sodann in der Fürsorge für die friegsbeschädigten Kameraden unter den Kriegsgefangenen führen. Es seien folgende Forderungen zu erheben: Anrechnung der Zeit der Gefangenschaft als Dienstzeit, uneingeschränkte Zuwendung der allen Kriegsteilnehmern einge­räumten fozialen und wirtschaftlichen Vergünstigungen, beschleunigte bridlung der feitens der Nehmeftacten zustehenden Guthaben, Einen wichtigen Programmpunkt auf dem Gebiete der Selbsthlife Entschädigung für die im Biederaufbaugebiet geleistete Fronarbeit. bildet der Ausbau des Unterstügungsmefens nach dem

Die Beschuldigung gegen Boldrini, die aber von seinen Freunden als unberechtigt bezeichnet wird, geht dahin, daß er in einem Mai­länder Theater Ende des vorigen Jahres eine Bombe, die einige Po­lizisten tötete, geworfen habe. Er flüchtete dann und wurde im De­zember in Deutschland   verhaftet. Bald darauf fanden zwischen dem Auswärtigen Amt  , dem preußischen Juftizminifterium und dem preu­hischen Innenministerium Verhandlungen statt. Der Fall Boldrini lag ähnlich dem der angeblichen Dato- Mörder. Nur ein Unter­schied hat nach folgender offiziöser Darstellung bestanden: Im Fall der Spanier konnte man der Meinung sein, daß es sich um ein poli­fifches Attentat handelte, dem der Ministerpräfident zum Opfer ge­fallen ist. Im Fall Boldrini wurde wahllos eine Bombe ins Theater geworfen in der Annahme, daß der Polizeipräsident anwesend sei und getroffen werden fönnte. Aus diesen Gründen find die juristischen Sachverständigen zu der Ansicht gekommen, daß es sich nicht um ein politisches Verbrechen handelt. Infolgedessen konnte keine an: dere als die erfolgte Entscheidung getroffen werden.( Ausgeliefert Im übrigen hat der preußische Minister des Innern, Genofje am 29. April vor ungefähr 800 fommunistischen Funktionären eine hie wirtschaftliche Gemeinschaftsarbeit in der Fürsorge für die geführt, als er Boldrini an die italienischen Gerichte ausliefern ließ. lands und Europas   gipfelte. Wie man aus solchen Reden ertennen Entmidlung foll durch allseitige Schaffung von Bildungss So liegen die Tatsachen. Das wird die Rote Fahne" freilich könne, trage die Moskauer   Regierung ein doppeltes Gesicht nicht abhalten, morgen wieder auf der ersten Seite zu schreiben, daß der edle Boldrini von dem Schurken Radbruch   der italienischen Tummelplatz für politische Abenteurer und Mörder sei, des­Wir fönnten nicht dulden, das Deutschland   der ewige Klassenjustiz ausgeliefert worden sei, und auf der zweiten zu verfichern, die 47 Sozialrevolutionäre in Mostau wegen beabsichtige die preußische Regierung, fich mit dem Reich über feien allesamt gemeine Mörder, und wer nicht wolle, daß fie er­die Gegenmaßregeln ins Einvernehmen zu setzen. schossen würden, der sei ein tonterrevolutionärer Lump.

wurden bekanntlich auch die Spanier.)

Es märe doch eine Aufgabe für einen Zeichner, zu zeigen, wie ein Mann aussehen müßte, der alles glaubt, was in der Roten Fahne" steht.

Für die schleunige Auszahlung der neu feffgefehten Bezüge der Beamten, Lehrer, Hinterbliebenen und der Ruhegehälter tut die preußische Regierung, wie sie im Landtagsausschuß mitteilte, was

fie fann.

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Philharmonia.

Im Hauptausschuß des Landtags erklärte der Staatstommiffar für öffentliche Ordnung, Dr. Weismann, das an Radek erlaffene Ber Radek habe die Bereinbarungen in feiner Weise gehalten, nur als bot politischer Propaganda in Deutschland   für durchaus gerechtfertigt. Mitglied der Neunerkommission an der Berbereitung des sozialistisch habe er

zur Schau.

3n der weiteren Debatte fagte

Ministerpräsident Braun

bandsblatt eine großzügige Aufgabe zufällt. Es folgten Referate gruppen gefördert werden, wobei dem zentralgeleiteten Ber­brud gebracht wurde, daß es falsch sei, von einer Weinschuld und Diskussienen über das Kriegsschuldproblem, in denen zum Aus­Deutschlands am Kriege zu sprechen. Eine dahingehende Resolution wurde angenommen. Am Sonntag fand die Schlußsigung statt, in Deren Verlauf man der anwesenden schwedischen Roten- Kreuz­Schwester Elisa Brandström eine Ehrung zuteil werden ließ.

11. a.: Beim 3 uderwucher sei entscheidend die rüdsichtslofe Ron Neuer Rebaffionswechsel in der Freiheit". Der politische Re junkturausnugung weiter Kreise, denen die Reichs- und Staats- dakteur der Freiheit" Otto Meier   ist aus der Redaktion, in die regierung energisch entgegentreten müsse. Die Berzögerung in der er erft fürzlich eingetreten war, wieder ausgeschieden worden. An Fertigstellung der Kommunalgefeßgebung sei in dem zwei- feine Stelle ist Ernst Reuter   Friesland   getreten, der eben maligen Regierungswechsel des Borjahres verschuldet; jetzt werde erst von der KAG. zur USB. hinüberfam, nachdem er vorher Zen­mit aller Beschleunigung an der Fertigstellung gearbeitet. tralsekretär und Oberbonze der KPD.   gewesen war.

er das besondere Melos ruffischer Musiken von Borodin  , Rachmaninoff  , I werden, sondern durch das sie auch, falls fie am Leben bleiben, Scriabine streichelt, wie er Seele aus dem Flügel atmet, wie er für eben dieses spätere Leben viel schlechter ausgerüstet werden titanenhaft die halsbrecherischen Akkorde der Tannhäuser- Ouvertüre als die Kinder der Mutterbrust. Noch bei dem Schulkind, bei dem Ronzertumschau von Dr. Kurt Singer. padt, und wie er, leidend und weich und fingerspigenhaft ein Rekruten läßt und ließ sich dieser Unterschied nachweisen, und mit Nun der Winter mancher erhebenden Musikabende, manches Chopinfches Nocturne träumt, das ist schon außergewöhnlich. Eigen- Recht faßt Roefe eine aus 164 000 Lebensschicksalen sich ergebende mufitantischen Mißvergnügens der glorreichen Maisonne gewichen heiten der Phrasierung machen stugen, ohne zu stören: ein Eigener Statistit in die Worte zufammen:" Die nicht geftillten Kinder ift, soll denen summarisch Dank gezollt sein, die eine Saison festlich fist am Flügel. sterben nicht nur im Säuglingsalter in großen Massen dahin, sondern machen, auch wenn sie oft im Schatten anderer stehen. Da sind die Orchesterkonzerten mit russischer( oder Lisztscher) Mufte zu befchäf geistiger Leistungsfähigkeit erheblich hinter den Bruftfindern zurück." Eine Aufgabe für Agenten, diesen musikantischen Draufgänger in ihre Ueberlebenden bleiben auch späterhin an törperlicher und Philharmoniter, im Dienft angespannt bis zum Aeußersten, täglich dreimal auf den Brettern, und doch immer spielbereit, auf- tigen. Im Konzert des Berliner   Tonfünstlervereins Wir brauchen nicht weiter auszuführen, welche Folgerungen für die merffam, geformen, sich selber inspirieren zu lassen. Wie oft haben entging uns das hochgepriesene Quartett von Ernst Toch  ( Umstellung Mütter sich aus diesen Tatsachen ergeben. fie fich umzustellen, wie oft hätten sie ein Recht, sich zu langweilen, Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Riffe" in des Programms aus Not). Dagegen erwies sich das Melodram mie oft fönnten sie, wäre die wirtschaftliche Not nicht groß, dem ber musikalischen Untermalung von Kurt Stiebig als richtige in der Bühnengeschichte ftets eine so große Rolle gespielt hat, hat Die Theaterausstellung in Wien  . Wien  , die Theaterstadt, die Stabschläger das Borrecht, Berlins   beste Orchestertruppe, eine der beften Europas   zu führen, verjagen! Ben nennt man, bespricht Niete. Armer, weicher, renter Rilfe! Ermüdende, fleinschrittige, bereits einmal durch eine große theatergeschichtliche Ausstellung man? Den Dirigenten. Wie man einen Steinway, einen Stradi- allzu deutlich gezeichnete Motiochen, ohne Einheit, ohne Eigenart, unsere Renntnis des Bühnenwesens gefördert. Nunmehr wird in varius nicht mehr nennt. Einer beherrschte und spielte dies Inftru- fannt. Sie find berufen, sich in die besten Programme einzugraben. theatergeschichtliche Ausstellung stattfinden, die von dem Präfidium ohne Kraft. Die meisten der Schattmann- Lieder waren schon be- den Monaten Mai bis Juli in der Nationalbibliothek eine neue ment göttlich: Mitisch. Alle anderen menschlich, wenige begnadet, viele routiniert, manche mehr führend als geführt. Gut, daß sie Gerhard Jetelius, ein gesuchter Quaratett- und Oratorienfänger, des Staatstheaters und der Direktion der Nationalbibliothek veran nicht immer in gleicher begeisterter Stimmung, in gleicher Ausdrucks ist als Solift nur von matter Wirkung. Das liegt an der Uner- ftaltet wird. Die Ausstellung soll einen Ueberblick über die Entwid­traft spielen: aber in Form, einzig zuverlässig, musterhaft geschlossen giebigkeit und Starre feines Baritons, der von Natur teine Sinn- lung der Theatergeschichte gewähren, wobei natürlich das Haupt­bleiben sie immer, die Philharmonifer. Neben ihnen die Blüth- lichkeit, keine Erlebnisfarbe hat. Für den Künstler spricht die Hand- gewicht auf die Wiener   Theatergeschichte gelegt ist. Bon den Tagen ner Herren. Diese Saifon hat, wohl unter Hildebrands Stab, habung seines Materials und die fluge Auslegung Schubertscher des Barock und den Anfängen des Volksstückes bis zur Blütezeit das Orchester in eine Sicherheit, in eine Höhe musikantischen Texte. Helge Prochownit fämpft mit einem Zungenfehler. der Burg hat ja Wien   stets in der vordersten Reihe der deutschen  Schwungs hineingehoben, wie sie ihm unter Hausegger, dann aber auch hat ihr Sopran eine ungewöhnliche Schärfe; gerade Mozart Theatergeschichte   gestanden. nicht wieder, gefchenft war. So ist zu hoffen, daß sich allmählich kann die technischen Mängel beseitigen. Hermann Gellin und wird in diefem Munde feines Zaubers entfleidet. Gutes Studium alle Rang"-Unterschiede zwischen Philharmonikern und Blüthner­Orchester verwischen. Das letzteres gerade in den Arbeiter- und Ernst Borgström versuchten ein Instrument, das bisher nur für Boltsbildungskonzerten so gern und herzhaft seinen Mann steht, sei hoffähig galt, im Konzertsaal einzubürgern. Aber bie Harmonika ihnen und bleibe ihnen unvergessen. wehrt sich freischend und bellend dagegen. Beide Herren spielen Bon der Staatsopernfapelle geht immer wieder der äußerst virtues, mit prächtiger Fingerroutine und Beherrschung der Hauch des Besonderen, des linderbrauchten, des im Klang Gewähl- Register, des" Atems". Märsche und Bolkslieder gehen dem Ohr testen aus. Sie scheint ihren Führer sich schon gewählt zu haben, noch leiblich gut ein, bei der Uebertragung ernsterer Mufit ist die und wir wollen in Ruhe abwarten, wollen( nicht unbesorgt) hoffen, rechtschaffene Müh ohne Zwed. Und wenn gar beide zufammen doß nach dem Weggang Furtwänglers auch im Repertoire dieses Spielen, bann deucht es uns doch viel zu viel Harmonita! Bon ihren Glanzinstituts ein Morgerrot anbricht. Landsleuten wurden die beiden mufitalischen Herren gefeiert, und Kommt da ein frischer Bursch gegangen, nennt sich Anton für viele nicht gar zu kritische Gemüter wird die Wiederholung des Bednár und treibt die Bhilharmoniker in ein Temperament, eine Konzerts ihren Reiz haben. Tanzluft hinein, die ansteckend wirft. Die treibende Kraft dieses eindrucksvollen Dirigenten, der den Taftstod wie einen Fiedelbogen Die Lebensausfichten des Neugeborenen. Wenn ein Kind zur schwingt, heißt Blut, heißt Hize. Er bringt die slawischen Tänze Welt gekommen ist, fragen sich die Eltern in forglicher Liebe: Was feines großen Landsmannes Doorschaf( op. 46 und 72). Ein paar wird das Schicksal dieses Neugeborenen sein? Wird es zur Freude tannten wir von Nitisch. In der Häufung gewinnen die Tänze seiner Eltern heranwachsen, oder ist ihm ein frühes Ende beschieden? nicht; doch bleibt die Sprinoluft, die rhythmische Recheit, die phan- Die Kindersterblichkeit ist bekanntlich im ersten Jahre eine sehr große. tafievolle Harmonit, der Reiz slawischer Singmeise bewunderns- Bon 1000 Todesfällen treffen mehr als 300 auf die Kinder im wert. Ob Bednár auch ein gedanklich großer, geistiger Dirigent ist, ersten Lebensjahre! An welcher Krankheit sterben diese Kinder, beweise er an schwererer Koft. Gualtiero Volterra ist vom etwa an Diphtherie   oder Scharlach, an Keuchhusten oder Mafern? Wunderknabentum zum gestaltenden Künstler aufgewachsen. Sein Ach, all diese Krankheiten zusammen raffen nicht so viele der un­Chopin- Spiel( G- Moll- Konzert) hát lyrische Andacht und männliche fchuldigen Kindlein dahin wie die Säuglingsdiarrhoe infolge unrich Kraft, er tüftelt nicht, er legt los, ihn reizt die Plaftit des Ganzen, tiger Ernährung der Kinder durch ihre Mütter. Was ist dann aber faum der Duft einer Einzelheit. So zwingt er unter Werner Wolffs die richtige Ernährung? Nichts anderes als die Darreichung der ficherer Hut zum Mitgehen, auch wo er feiner Sache noch nicht ganz Mutterbrust, auf die der Säugling doch auch ein festes naturgemäßes ficher ist. Ein anderer Bianist, der mit Glanz zu vermerten ist: Recht hat. Alle andere Ernährung ist Erfaz, ein zweifelhaftes Surro­fibor Achron  , einst Begleiter des unvergleichlichen Jascha Heifetz  , gat, durch das die Säuglinge nicht nur im ersten Lebensjahr, hin­dann in Rußland   ein Opfer feines heimattreuen Jdealismus. Wie sichtlich ihrer Gesundheit und ihres Lebens aufs schwerste sedroht worden ist

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In der Gesellschaft für positivistische Philofophie, die sich der Kant- Gefellschaft angefchloffen bat, wird am Donnerstag, 8 Uhr, im neuen ulagebäude der Universität Prof. Iofeph Petold über bic Gle­mente der Welt" einen Vortrag halten.

Die Oberammergauer Passionsspiele   wurden am Dienstag mit einer Sonderaufführung für den bayerischen Landtag und die Presse eröffnet. in Helsingfors   im staatlichen Muſeum Athenäum eine deutiche Kunst­Eine deutsche Kunstausstellung in Finnland  . Im Oftober wird ausstellung stattfinden. Der Direktor der Hamburger Kunsthade, Prof. Bault, wird fie einrichten.

Orangerie der Barijer Tuilerien, deren jest wieder als Museum einge­Monets Secrofen Bilder als Wariser Mufcum. In der richtete Ballspiel- Traft zum Besitz der französischen   Nationalmuseen ge bort, soll die große Folge der Seerosen- Bilder aufgestellt werden, die Claude Monet   dem französischen   Staat geschenkt hat.

von 71 Jahren in der Nähe von New York   an den Folgen eines tropischen Der norwegische Forschungsreisende Carl Lumholt starb im Alter Fiebers, bas er fich auf Borneo   zugezogen hatte. Lumboly war der be deutendste wissenschaftliche Erforscher Borneos  . Seine Reisen nach Meriko haben wesentlich zur Kenntnis dieses Landes beigetragen.

15. Mai die Feier des 700jährigen Bestehens der Universität begehen, die 700- Jahr- Feier der Universität Padua  . Die Stadt Padua   wird am eine der ältesten wissenschaftlichen Lehrstätten der Welt ist. Alle Universitäten und wissenschaftlichen Institute der Welt sind zur Teilnahme eingeladen. Der gordische Knoten. Ein Landwirt auf Bornholm   hatte während des Winters zwet Kinder aus Wien   bei sich aufgenomnien. Beide Parteien tamen fo vortrefflich miteinander aus, daß die fleinen Gäste sehr traurig tinder gewoont hatte, löfte er den stonflitt auf eigene Belfe. Er schrieb waren, als ber Abschied drohte. Da der Bornholmer fich auch sehr an die an die Mutter, fie möge auch berüberfommen, und das Ergebnis war, daß dieser Tage von der Wienerin und dem Dänen Hochzeit gefeiert