Sozialistische Dreiländerkonferenz.

parationstommiffion aufgestellten Bedingungen zu erfüllen. I strafe verbüßt. Ebenso ist Selzer wegen Diebstahls vorbestraft und Deutschland   entferne sich also nicht von dem Standpunkt, den es seit Frau Spanier wegen Kriegswuchers und Kettenhandels. Auf An­London, 11. Mai.  ( Eca.) Die Arbeiterpartei teilt mit, daß den Tagen eingenommen habe, die der Unterzeichnung des Bersailler regung des Vorsitzenden gibt der Angeklagte Paffarge eine längere die Französische Sozialistische Partei eine Konferenz vorgeschlagen Friedensvertrages vorausgegangen feien, und wolle an die Stelle Schilderung seines Lebenslaufes. Auf die Frage des Vorsitzenden, habe, die binnen kurzem die Bertreter Englands, Belgiens   und des aufgezwungenen Friedens einen verhandelten Frieden ob er sich schuldig bekenne, antwortet Basfarge, der früher ein um­Frankreichs zusammenführen soll, um die internationale Situation fezen. Um diese Besprechungen zu erreichen, schlage die deutsche Re- fangreiches Geständnis abgelegt hatte, mit einem glatten ,, Nein". zu prüfen, wie sie sich aus der Konferenz von Genua   ergebe, und gierung einen versöhnlichen Ton an; man hätte glauben Alis Landgerichtsrat Dr. Löffler auf dieses Geständnis hinweist, er­um die Folgen in Betracht zu ziehen, die dies für die englisch  - fran- tönnen, daß die französisch- britischen Meinungsverschiedenheiten sie Plärt Baffarge, daß er lediglich unter dem Druck der ihm von dem Es Kriminalkommissar Trettin zuteil gewordenen Behandlung ein zu einem arroganten Vorgehen hätten verleiten können. 3öfifchen Beziehungen haben könne. Infolge dieser Anregung feien handle fich offenbar jetzt darum, nicht mit Handlungen, sondern mit fogenanntes Geständnis abgelegt habe. Es fei von dem Kommissar die entsprechenden Anordnungen getroffen worden, und in der näch- Worten und Versprechungen Befriedigung zu geben. Je schöner systematisch mürbe gemacht worden, indem dieser ihm ften Woche werden die Vertreter der französischen   Sozialisten, der diese seien, desto mehr müßten sie das Mißtrauen Frankreichs   5 Tage und Nächte, mitunter bis 6 Uhr morgens vernommen hatte. belgischen Arbeiterpartei und der Arbeiterorganisationen Groß- ermeden. Figaro" meint, das deutsche   Dokument bestehe aus Als P. erklärt, daß Kommissar Trettin in gewissen Kreisen als„ roh britanniens in Brüssel   zusammentreten. einer Reihe von Schwankungen. Diese gingen von der halben und brutal" bekannt sei, unterbricht ihn der Vorsitzende. R.-A. London  , 11. Mai.  ( EP.) Der„ Daily Herald" ist in den Befiz Weigerung bis zur bedingten Annahme. Die Gesamtnote mache den Dr. Pindar bittet jedoch, Passarge gerade über diesen Punkt sich der Arbeiterpartei übergegangen. Eindruck einer heimtüdischen Herausforderung. aussprechen zu lassen, da das sogenannte Geständnis des P. von Excelsior" sagt, was die deutsche   Regierung vor allem verlange, ausschlaggebender Bedeutung für das Schicksal der Frau Spanier fei ein neuer Aufschub. Die souveräne Reparationsfommission habe sei. Passarge behauptet weiter, daß die ihn nunmehr zu entscheiden, ob man das annehmen wolle oder nicht.

Polen   protestiert.

Genua  , 11. Mai.  ( EP.) Die polnische Delegation ist über den auf das Drängen Lloyd Georges erfolgten Bejchluß der ein­ladenden Mächte entrüstet, die Frage der Grenze Ost galiziens vom polifischen Ausschuß prüfen zu lassen. Polen   widersetzt sich jeder Diskussion der Grenzfragen auf der konferenz, da es dieje als durch den Friedensvertrag gelöst betrachtet, und droht, sich im Falle ihrer Aufrollung von den Verhandlungen zurüdzuziehen. Die Staaten der Kleinen Entente   erklären sich in dieser Hinsicht mit Polen   solidarisch. Durch den polnischen Einspruch wird die Kon­ferenz von neuen Verwidlungen bedroht.

Die russische Frage. Genua  , 11. Mai, mittags.( Sozialdemokratischer Parlaments. dienst.) Die russische Antwort soll bestimmt heute um 6 Uhr über­reicht werden. Russen, Engländer und Italiener   erklären alles, was bisher über den Inhalt der Note veröffentlicht worden ist, für Er findung. London  , 11. Mai.  ( EP.) Lloyd George   bejahte die Frage des" Daily Herald"-Bertreters, ob es der Sowjetregierung über lassen bleiben solle, enteigneten Ausländerbesitz zurückzuerstatten oder nicht. Lloyd George   erklärte weiter, daß die offizielle Aner fennung der Sowjetregierung feine unmögliche Sache sei, obwohl ihr eine Versuchsperiode vorausgehen müsse. Eine direkte Anleihe an die Sowjetregierung sei dagegen ganz unmöglich. London  , 11. Mai.  ( EP.) Tschitscherin sagte dem Korre­spondenten der„ Daily News": Rußland   hat Geld nötig, aber das Geld kann auch in Waren dargestellt werden, deren wir ebenfalls dringend bedürfen. Alle Einwände, die noch zum Vorschein fommen können, find mehr eine Frage der Zahlen. Nach der Auffassung der Sowjetregierung sind Sonderabkommen einem allgemeinen vorzuziehen. Italien   z. B., das nur wenig Privatbesig in Ruß­ land   hat, kann leicht ein Sonderabkommen abschließen.

Im Gegensatz zu den französischen   Blättern glaubt die Pariser  Chicago Tribune" feststellen zu können, daß infolge des ver­föhnlichen Charakters der deutschen   Note jede Gefahr, daß die al filerten Mächte gezwungen sein könnten, am 31. Mai militärische Santtionen zu ergreifen, als gesch wun d'en betrachtet werde.

Zum Prozeß der Sozialrevolutionäre.  

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vernehmenden Beamten zumeist angetrunken gewesen seien. In seiner Gegenwart hätten die Beamten eine Literflasche Abteilibör und eine Flasche Prunier- kognaf ausge frunten; er felbft habe auch mehrmals mitgetrunken, so daß er eben­falls in einen Rausch zustand geraten sei. So hätten ihm die Beamten außerdem noch ein ganzes Bierglas mit Rognat aus der Kantine geholt, das er bis auf einen fleinen Rest ausgetrunken habe. Die Beamten feien auf seine Einwendungen gar nicht eingegangen und hätten sogar mit Tätiglichkeiten gedroht. Da er schon einmal auf der Polizeiwache mißhandelt worden sei, Wie ,, Rußpreß" aus Warschau   meldet, hat der dort meilende habe er aus Furcht vor Tätlichkeiten das Geständnis abgelegt und ehemalige Vorsitzende der menschemistischen Fraktion des Peters babei gefagt: Schreiben Sie was Sie wollen!" Der burger Sowjets, A. Joffe, den Brief veröffentlicht, den er Mitte Angeklagte Selzer gibt in einer offenbar auswendig gelernten April an die Redaktion der Moskauer Jswestja" abgesandt hat, die Rede eine Schilderung feines Lebenslaufs und erklärte zu Beginn, ihn aber nicht veröffentlichte. In diesem Brief erklärt Joffe, daß daß er sich hier nicht als Angeklagter, fondern als Kläger   fühle, und zwar gegenüber dem Kriminalfommissar Trettin und dem Kriminal­thm Dora Kaplan, die 1918 das Attentat auf Lenin   ausgeübt betriebsassistenten Morih. hat, ihren Unwillen über das ablehnende Verhalten der Partei falschen Angaben gegen ihn vorgegangen, um ihn Diese wären mit wissentlich der Sezialisten- Revolutionäre gegenüber dem individuellen Terror falsch beschuldigen zu können. Er selbst habe von der Tat erst ausgesprochen hat. Ueber die gleiche Frage geriet die Kaplan in hinterher durch ein Fräulein Zent Kenntnis erhalten. Auch sei ihm Gegenwart Joffes in einen Streit mit der Führerin der Sozialisten- erzählt worden, daß in der Pension Schwerdt schon von dem Morde Revolutionäre Spiridonowa. Zwei Tage nach diesem Streit gesprochen worden sei, ehe er verübt bzw. entdeckt worden war. hat die Kaplan ihren Plan ausgeführt und Lenin   verwundet. Joffe zieht die Folgerung, daß die Kaplan das Attentat nicht auf An­weisung der Sozialisten- Revolutionäre, fondern aus eigenem An­

triebe verübt hat.

Auch von der Ermordung Wolodarstis berichtet Joffe, daß der geistige Urheber dieses Mordes, der jetzige Bolschewist Sem­ionow affiljom, erklärt hat, er bedauere, daß es ihm nicht gelungen fei, gleichzeitig auch Ginomjer und den sozialisten­revolutionären Kaplan, der den Mörder Wolodarsti verfolgt hatte, zu töten.

Disziplinarverfahren gegen Menne.

Als er hörte, daß er in der Mordsache Neißer verdächtigt werde," fei Kriminalkommissar zur Verfügung gestellt, der ihn in haft genommen er sofort nach dem Polizeipräsidium gefahren und habe sich dem habe. Die Angeklagte Spanier gibt ebenfalls eine längere Schilderung ihres Lebenslaufes.

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Berlins   freiwillige Feuerwehren.

Der Verband der Freiwilligen Feuerwehren

der Stadt Berlin   hielt kürzlich seinen 2. Berbandstag unter großer Beteiligung in Pantow ab. Stadtrat Ahrens als Bertreter der Stadt Berlin   erfannte in einer Ansprache an, wie sehr die Stadt durch die freiwilligen Wehren finan ziell entlastet und geschüht würde. Sie feien un entbehr­Im Schwurgerichtssaal des Erfurter Landgerichts begann ich. Oberbranddirektor Reichel sprach die Erwartung aus, daß Im Schwurgerichtssaal des Erfurter Landgerichts begann die 3 usammenarbeit mit den freiwilligen Feuerwehren stets Reparation und Alliiertenschulden. heute vormittag unter dem Vorsiz des Landgerichtsrates von See- ohne Reibereien sich vollziehen und bei gegenseitigem Ver hausen das Disziplinarverfahren gegen die drei Haupt- trauen und Entgegenkommen noch besser werden möge. London  , 11. Mai.  ( WTB.) Schatzkanzler Robert Horne   fagte führer des Eisenbahnerstreits im Februar Menne und Thieme stets sofort die Berliner   Feuerwehren von allen Vorkomm­bei dem Jahresessen des britischen   Bantierverbandes, die Welt sei in sowie den Vorsitzenden der Fachgewerkschaft für technische Beamte niffen zu unterrichten und nicht zu warten, wie es bei dem Sa. sehr schwieriger Lage. England habe 2 Millionen Arbeitslose. Eine Ditlit. Die Anflage legt den drei Beschuldigten Bergehen gegen rotti Brande leider geschehen sei. Alle Reibungs. Fortdauer dieses Zustandes für allzulange Zeit bedeute möglicher die§§ 10, 12 des Gefeßes betreffend die Rechtsverhältnisse der flächen sollte man schnellstens zum Vorteil des Ganzen besei weise eine Gefahr für die Sicherheit des Staates. Mittel Reichsbeamten vom 31. März 1871(!) zur Last, da sie die ihnen tigen. Baurat Seger( Pankow  ) erklärte, daß die Pan­europa befinde fich mehr cs vor dem Kriege in großer industrieller als Beamten obliegenden Pflichten gründlichst verletzt" und da sie Tätigkeit, zahlreiche der Länder, von denen Großbritannien   bei ferner den Ausbruch des Streits verursacht haben und für die Ber­feinem Handel abzuhängen pflegte, feien in einem Brad zustand, längerung des Ausstandes eingetreten find. In dem überfüllten und auf diese Verhältnisse scien viele der Probleme zurückzuführen, Saal sah man außer zahlreichen Eisenbahnbeamten Vorstandsmit­unter denen man augenblicklich leide. Die Zusammenkunft in Genua   glieder der verschiedenen Eisenbahnergewerkschaften. habe sich in den letzten Wochen dem Verfuch gewidmet, die Haupt fdymierigkeiten zu lösen, nämlich die unruhigen, fast triege. rischen Berhältnisse, die noch immer in Mitteleuropa   herrschten. Bevor man nicht friedliche Verhältnisse in Europa   gewährleiste, könne das Wiederaufleben des Handels, auf das alle hofften, nicht einsetzen. Der Kampf, den die britische   Delegation in Genua   geführt habe, bezwecke die Herbeiführung einer Uenderung der Dinge, unter der die Menschen imftande seien, sich ihren friedlichen Berufen zu widmen, die den Ländern Reichtum und Wohlfahrt bringen würden. Ohne Gewißheit über die Reparationen fei es un möglich, eine Lage der Dinge zustande zu bringen, in der die Wechselturfe stabil würden.

Die Strecke der Rattenjagd.

lich eine Organisationsfrage. Im Kampfe gegen die Die Rattenvertilgung in den Städten und Ortschaften ist lebig Ratten, die während der Kriegsjahre und in der Nachkriegszeit über­all in Deutschland   einen bedrohlichen Umfang angenommen hat, ist Berlin  , wie Regierungsrat Dr. M. Schwarz, Mitglied der Bio­logischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin  . Dahlem  , im„ Nachrichtenblatt für den deutschen Pflanzenschutzdienst" mitteilt, nunmehr mit gutem Beispiel vorangegangen.

nüge. Der Vorfihende, Oberbrandmeister Stapusch, begrüßte fower Wehr allen berechtigten Anforderungen ge­auch die übrigen Ehrengäste und teilte dann mit, daß die Mehr­forderungen der freiwilligen Wehr noch Gegenstand der Bera­tungen im Schoße der städtischen Feuerwehrdeputation find. Er er mahnte zu größter Sparsamkeit und bat, den Führer­ausbildungsfurfus rege zu benutzen. Brandingenieure haben sich für diese Kurse zur Verfügung gestellt. Ueber die zu­fünftige Organisation wurde folgendes mitgeteilt: Die Spige bildet in Berlin   der Oberbranddirektor, ihm find 6 Abteilungen mit ebensoviel Branddirektoren unterstellt. In Zukunft fällt die Zwangs­Hohenschönhausen stattfinden. feuerwehr weg. Der nächste Verbandstag soll am 27. Auguft in

Ein ,, Rotschrei" geht uns aus Pantow zu. Seit Jahren ver­

suchen wir, so heißt es in der Zuſchrift, eine Berbindung nach Opernhaus) zu erreichen. Alles vergebens! Doch mit einem Schlage fönnte diese Kalamität behoben werden. Man brauchte nur die Horne erflärte weiter, bevor man nicht einen endgültigen Be­Linie W, die jetzt an der Gleimstraße endet, bis Pantow- Kirche schluß über den genauen Betrag erziele, den Deutschland   zahlen Nachdem schon im vergangenen Spätherbst in Berlin   ein meiter zu führen und die ersehnte Verbindung wäre da. Es ist ja müsse, werde man ni em als eine wirkliche Lösung der Schwierig- Rattentag" stattgefunden hatte, wurde diese Veranstaltung in den nur zu sehr bekannt, daß der Norden im Gegensatz zum Westen in keiten finden. Dies hänge aber bis zu einem gewissen Grade ab legten Märztagen wiederholt. Die Wirkung der Phosphorlatmerge verkehrstechnischer Hinsicht recht stiefmütterlich behandelt wurde. von der Lösung des Problems der internationalen Schulden, weil oder Meerzwiebelpräparate war schon bald nach dem Rattentage in Bielleicht genügt dieser Hinweis, um die hier angeregte beschei. die Reparationsberechnung, die ursprünglich Deutschland   vorgelegt einem allgemeinen Nachlassen der Plage zu verspüren. dene Verbesserung zu erreichen. worden sei, die große Summe einschloß, die eine jede Nation ge- Gelbstverständlich war von vornherein damit zu rechnen, daß nur zwungen war, auf ihre Schultern zu nehmen, um ihren Verpflich eine geringe Zahl toter Ratten amtlich zur Meldung oder Ablieferung tungen im Kriege nachzukommen. Die Hälfte der Deutschland   vor­gelegten Rechnungen fete sich aus den Schulden zusammen, die die Alliierten ein ander schuldeten. Wenn man sich daher mit der Reparationsfrage befassen wolle, fo werde man nicht sehr weit fommen, bevor man nicht das Problem der interalliierten Schulden in Angriff nehme. Horne sieht der Konferenz, die in London   statt finden werde, mit großen Hoffnungen entgegen. Er glaube nicht mehr an den Wert einer Behandlung geschäftlicher Fragen durch die leben einmische, um so beffer sei es für das Geschäft. Es sei gut, Regierungen; je weniger fich eine Regierung in das Geschäfts­daß die Zusammenkunft der Bentralbanken dieses Problem ohne Kontrolle der Regierungen behandele. Sie könnten durch ihr Zusammenwirken viel mehr erreichen, als augenblicklich noch scheine, und er sehe mit größter Hoffnung den Ergebnissen dieser Konferenz entgegen, die hoffentlich im Juni einberufen werde.

Horne sagte zum Schluß, wenn Genua   zu nichts führe, obgleich er hoffe, daß es zu vielem führen werde, so werde es doch etwas dazu beitragen, daß die unglückliche Lage, in der sich Europa   heute be­finde, erleichtert werde und daß etwas für den Fortschritt der Menschheit zustande komme.

Die Aufnahme der Reparationsnote. Paris  , 11. Mai.  ( WTB.) Die deutsche   Note an die Reparations. tommission wird von der Morgenpresse veröffentlicht. Matin" ist nicht befriedigt, da die Rote merder über die Frage der Einschränkung der Ausgaben, noch über die allgemeine Finanzpolitik, noch über die für eine äußere Anleihe zu leiſtenden Garantien genaue Borschläge unterbreite. Die alliierten Delegierten in der Reparationsfommission schienen der Ansicht zu sein, daß die Note nicht als Grundlage für eine neue Besprechung dienen lönne und daß die deutsche   Regierung vor allem befriedigende Gegenvor­schläge machen oder die aufgezwungenen Bedingungen annehmen müsse. Es sei deshalb wahrscheinlich, daß die Reparations tommiffion noch einmal in diefem Sinne bei der deutschen   Regierung vor­stellig werde und sie auffordere, nicht mehr ausweichend oder dilato­risch zu antworten, sondern einen prattischen Plan zu bringen, den die Reparationstommiffion vor dem 31. Mai zu prüfen habe, oder formell die Bedingungen vom 21. März anzunehmen. Petit Parifien" nennt die Antwort befriedigender als die vorangegangene, aber sie enthalte teine praktischen Vorschläge; fie überlasse diese offenbar dem Minister Hermes und habe nur ben 3wed, einen günstigeren Boden für seine Verhandlungen in Paris   vorzubereiten. ,, Echo de Paris" vertritt den Stand­punkt, in Wirklichkeit handle es sich nicht um eine endgültige Antwort, jondern nur um den Ausdruck des Wunsches, die von der Res

Wilhelm Freythaler, der so vielen Parteigenossen als lang­jähriger Borfizender des 6. Wahlkreises bekannt war, ist im Alter gebracht wurde. Immerhin betrug die Zahl der gemelde von 60 Jahren gestorben. Der ehemalige württembergische Drechsler ten Rattentadaver 8433. Dr. Schwarz hält diese Zahl und spätere Eisendreher war volle 14 Jahre, bis zum Redaktions­mit Recht viel zu niedrig und schätzt die Zahl der getöteten Ratten wechsel infolge der Parteispaltung, die ihn zur ÜSP. übertreten auf sicher 50000. So wenig man erwarten konnte, die Zahl der ließ, Redaktionssekretär des„ Vorwärts" und fein freundliches Wesen erlegten Ratten gemeldet zu erhalten, so sicher durfte man damit ist noch vielen in Erinnerung. rechnen, daß die unschuldigen Opfer des Rattentages, d. h. die dabei Das Maienfest der Jugendabteilung des Zentralverbandes der durch Vergiftung umgekommenen Haustiere gemeldet werden Angestellten am Sonntag, den 7. Mai, in kaulsdorf  - Süd nahm günstig. Im ganzen sind bei der Rattenvertilgung durch Vergiftung Anschließend an den ernsten Teil kamen Frohsinn und Freude zu würden. Auch das Ergebnis dieser Meldung ist außerordentlich einen glänzenden Verlauf. Etwa 1000 Personen, Jugendliche mit ihren Eltern, hatten sich beim Restaurant Sanssouci eingefunden. eingegangen: ein Schwein, neun Hühner, die eine vergiftete Ratte ihrem Recht. Nach Beendigung der gemeinsamen Feier fand der gefressen hatten, zwei Siegen, zwei Gänse, ein Hund und vier Kazen Rückmarsch in stattlichem geschlossenen Zuge statt. wegen unvorsichtigen Auslegens der Giftbrocken.

Die Erfolge waren demnach bei dieser Rattentampagne ganz beträchtlich, es wäre sehr zu wünschen, daß man bald in recht vielen Städten und Gemeinden dem Beispiele Groß- Berlins folgte, damit auch anderwärts der zu einer Volksgefahr angewachsenen Ratten plage Einhalt geboten werden kann.

Der Mord an dem Teppichhändler. Geständnis im Rauschzustand?

Unter großem Andrange des Publitums begann heute, wie an­gekündigt, der Prozeß gegen die brei des Mordes an dem Teppich Händler Neißer in der Stegliter Straße angeflagben Personen vor dem Schwurgericht des Landgerichts II unter Vorsitz des Land­gerichtsrats Dr. Löffler. Die vom Ersten Staatsanwalt Dr. Or t- mann vertretene Anflage loutet auf Mord bzw. Anstiftung und Beihilfe und Raub und richtet sich gegen den Drogisten Gustav Basfarge, den Mechaniter Harry Selzer und die Frau Helene Spanier geb. Nowalsti. Als Verteidiger fungieren: für Paffarge Rechtsanwalt Dr. Frey und Referendar Dr. Mendel, für Selzer Rechtsanwalt Dr. Robert Müller und für die Frau Spanier die Rechtsanwälte Dr. Pindar, Dr. S. Eisenstaedt und Dr. Harry Pincus. In der Sache selbst handelt es sich um die in allen Einzelheiten forgfältig vorbereitete Ermordung des Teppichhändlers Neißer in der Steglitzer Straße am Abend des 3. Juni v. J. Der Ermordete war ein Bruder des bekannten Universitätsprofeffors und Dermatologen Geheimrat Professor Dr. Reißer in   Breslau.

Sprachschule für Proletarier. In den nächsten Tagen beginnen neue Anfängerkurse in   Englisch( Abendunterricht) für Genossen und Genossinnen ohne Vorkenntnisse. Anmeldungen am Mittwoch, 10. Mai, und Freitag, 12. Mai, von 8-10 Uhr abends, ferner Sonnabend, 13. Mai, von 5-7 Uhr abends, in der 24. Gemeindeschule, Hinter der Garnison. firche, nahe Bahnhof Börse, Zimmer 7, rechter Seitenflügel.  

Deutsch- Schwedische Vereinigung. Am Donnerstag, den 11. Mai, beginnen im Berlinischen Gymnasium zum Grauen Kloster, Kloster straße 74, neue Unterrichtsturse in der schwedischen Sprache für Anfänger und Vorgeschrittene. Alle, die daran teilzunehmen wünschen, werden gebeten, sich am 11. Mat, nachmittags 5 Uhr, im Gymnasium, vorderes Schulgebäude, 2 Tr., einzufinden.

Lichtbildervorträge über die Alkoholfrage. Die   Berliner Drts.

gruppe des Arbeiter- Abstinenten- Bundes veranstaltet in dieſer Woche zwei gefahr und ihre Bedeutung für die Arbeiterschaft behandeln. Referent ift Vorträge, die an der Hand von zahlreichen neuen Lichtbildern die Alkohol. Der erste Vortrag findet heute in   Moabit, der Genosse Dr. Druder. Schulaula, Zwinglistraße 2, statt, der zweite am Sonnabend, den 13. Mai in Neukölln, Schulaula, Boddinftiaße 34. Die Vorträge sind unentgeltlich. Wetter für morgen.  Berlin und Umgegend. Kühl und überwiegend bewölft mit leichten Regenfällen und frischen nordwestlichen Winden.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

2. Streis, Tiergarten. Alles Material, die Elternbeiratswahlen betreffend, it

der Zeitungs- Zentrale Wilhelmshavener Str. 43 abzuholen.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

In der heutigen Bernehmung der Angeklagten zur Person er­gibt sich, das Baffarge mehrfach wegen Hehlerei, Betruges, Internationaler Bund der Kriegsbeschädigten, Ortsgruppe Rosenthal. Heute Urfundenfälschung vorbestraft ist und zurzeit eine längere Gefängnis- Donnerstag 8 Uhr: Bersammlung im Lokal von B. Schneider, Hauptstr. 3.