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Unter dem Deckmantel des Christentums.

Mißbrauch der Elternbeiratswahlen.

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Bei den bevorstehenden Elternbeiratswahlen rechnet die sich christlich- unpolitisch nennende Elterngruppe auf Unterstützung durch den Troß der Unaufgeklärten. Daß hinter der christlich unpoliischen" Maske die schlimmste Reaktion sich verbirgt, fann dem Einsichtigen nicht zweifelhaft sein. Kennzeichnend ist folgendes Schriftstück, das allen Eltern der Kinder der 5. Hilfs schule( in der Blumenstraße) von dem, christlichen Eltern­bund" überfandt wurde: Dringende Einladung

zur amtlichen Elternversammlung des Herrn Reftors am 13. Mai 1922, 7 Uhr abends, in der Aula der 5. Hilfsschule, Blumenstr. 77, und zu der sich daran anschließenden Versammlung der christlichen Schulelternschäft. Tagesordnung: ,, Wie befreien wir uns von dem mit Juden besetzten Elternbeirat, der unsern zarten Kinderherzen den christlichen Religionsunterricht rauben und in sie die verheyende Parteipolitik pflanzen will?" Väter und Mütter! Rettet Euer Kind! Wahrt Euer Eltern­recht und erscheint in Massen!

Der christliche Elternbund der Schule. J. A.: Röhr, Markusstr. 27. Auf diesen dreiften Mißbrauch der Elternbeiratswahlen zu einer tatsächlich verheßenden Propaganda im Sinne der Reaktion müssen alle aufgeklärten Eltern dadurch antwor­ten, daß sie am Tage der Wahl vollzählig antreten und ihre Stimme der gemeinsamen Liste der drei Lintsparteien geben.

Das erste Fräulein Rechtsanwalt.

Das erste Auftreten eines Verteidigers weiblichen Geschlechts vor einem Berliner Schwurgericht ist vom Schwurgericht des 2andgerichte III zu verzeichnen. Wegen Straßenraubes hatten sich mehrere Personen zu verantworten. Zum Offizialverteidiger für einen der Angeklagten war Frl. Dr. Munt in Vertretung des Rechtsanwalts Dr. Schweißer bestellt. Die junge Advokatin macht als Referendar die verschiedenen Stationen durch und fonnte

sich nun in der Referendar- Robe den Geschworenen in der Rolle des Verteidigers vorstellen. Sie nahm sehr unbefangen neben ihren männlichen Kollegen am Verteidigertisch Plaz und waltete ihres Amtes mit Geschick und auch erfolgreich.

Verbandstag der Buchbinder.

Bom 15. Mai an hält der Verband der Buchbinder und Papier­verarbeiter Deutschlands seinen 14. Verbandstag in Cassel ab.

Wirtschaft

Der Kapitalbedarf der deutschen Wirtschaft.

Aus dem umfangreichen Geschäftsbericht des Vorstandes ist zu ersehen, daß die Entwicklung des Verbandes sehr gute Fort Man schreibt uns: Als im vergangenen Jahre eine wilde schritte gemacht hat. Der Verband hat vor allem eine sehr Börsenhausse die Sinne der großen und fleinen Kapitalisten be­erfreuliche Mitgliederzunahme zu verzeichnen. Die Zahl der Mit nebelte und die Börsenspekulation sogar in den Kreisen der soge glieder stieg von 36 969 im Jahre 1918 auf 87 960 Mitglieder; nannten kleinen Leute zahlreiche Anhänger fand, wurde von ernsten Davon sind 62 810 weibliche und 25 150 männliche Mitglieder. Beobachtern dieser Vorgänge immer wieder darauf hingewiesen, daß Die gesamten Einnahmen belaufen fich auf 8 393 838 Mt. dieses Treiben sich zu einem schweren Krebsschaden der Von den Ausgaben sind die für Streits und Lohnbewegungen deutschen Boltswirtschaft auswachsen müsse. Die Ver­die bedeutendsten. Der gesamte Aufwand für Unterstützungszwede' waltungen zahlreicher industrieller Aktiengesellschaften wurden durch beläuft sich auf 1855 562 Mr. Bei den Lohnbewegungen wurde die Börse, oft wider ihren eigenen Willen, genötigt, diejenigen für 477 076 Personen eine wöchentliche Zulage von 17 390 400 Mt. Kapitalien, die sie gern für den Ausbau ihrer Betriebe reserviert erreicht. So groß diese Summe auch scheint, muß doch konstatiert hätten, in Form von Bezugsrechten und Gratisattien auszuschütten. merden, daß sie noch immer nicht genügt, auch nur annähernd einen Auf diese Weise ist das Fettpolster, das unserer Industrie aus Ausgleich für die Steigerung der Lebensunterhaltskosten zu bringen. früheren guten Zeiten noch geblieben war, zum großen Teil auf­Aus der Tagesordnung des Verbandstages find hervor- gezehrt worden. Man muß sich heute darüber klar sein, daß gerade zuheben die Referate über die Beitragsfestsehung und Unter- im Jahre 1921 ein großer Teil des Betriebskapitals der deutschen tügungseinrichtungen, die Statutenberatung, die Berichterstattung Industrie auf dem Umweg über die Börse in den Konsum über die Tarif- und Lohnbewegungen und das Zusammenwirten übergeleitet wurde. Da andererseits infolge der wachsenden mit den anderen gewerkschaftlichen Organisationen. Teuerung eine Neubildung merbender Rapitalien stattgefunden hat, zeigt sich in Handel und Gewerbe augenblicklich eine bedrohliche Geldknappheit.

Einen großen Raum der Beratungen wird die Besprechung über den Graphischen Bund

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Zahlreiche Aktiengesellschaften haben in den ersten Monaten des einnehmen. Man verlangt, daß der Graphische Industrieverband" mehr als bisher durch Wort und Schrift propagiert wird. Der Ver- Jahres 1922 beschlossen, ihr Aflienkapital beträchtlich zu erhöhen. bandsvorstand soll beauftragt werden, mit den übrigen Verbänden So wurden nach einer privaten Statistik in den Monaten Januar im graphischen Gewerbe in Verbindung zu treten und den Zu- bis April d. I. insgesamt 7896 Millionen Mark Stammaftien neu sammenschluß zu einem Graphischen Industrieverband und die Füh- geschaffen gegen 4782 Millionen Mart im entsprechenden Zeitraum rung einheitlicher Lohnverhandlungen im schnelleren Maße zu be- des Vorjahres. Auch die Ausgabe von Vorzugsaftien zeigt eine treiben. Der Geschäftsbericht des Verbandes sagt zu dieser Frage: Steigerung um rund 200 Millionen Mark. Schuldverschreibungen " Die Zusammenarbeit der 4 Verbände hat zweifelsohne in den wurden im Nennwerte pon 3484 Millionen Mark gegen 1859 Mil­legten paar Jahren gute. Fortschritte gemacht. Auf halbem Wege lionen Mart im Vorjahre ausgegeben. Insgesamt zeigt sich eine stehen zu bleiben, wäre aber nicht den Anforderungen der Zeit Steigerung der industriellen Kapitalaufnahme von rund 7,5 Mil­entsprechend. Aus dem Zusammenwirken muß der Zusammen. liarden Mark in den ersten vier Monaten des Vorjahres auf rund schluß geboren werden, und wird der Verbandstag dazu bei- 12,5 Milliarden Mark im entsprechenden Zeitraum des laufenden Jahres. tragen müssen, taß wir ihm nähergebracht werden."

Ein anderer Antrag verlangt eine alle Berufe umfassende Ein­heitsorganisation mit dem Anschluß an die Amsterdamer Inter­nationale.

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Zu dem Punkt Beitragsfestsetzung und Unterstüßungseinrich. tungen liegen allein 105 Anträge vor. Eine vom Verbandsbeirat eingesetzte Siebenerkommission hat diese Anträge gesichtet. Anträge zu dem Bunkt Tarif- und Lohnbewegungen" verlangen vor allem die grundsäkliche

Beibehaltung der reichstariflichen Regelung

Zur Finanzierung der Kleinwohnungsbauten. Mit der Arbeitsgemeinschaft für Kleinwoh nungsbauten, über die im Vorwärts" wiederholt berichtet der Lohn- und Arbeitsbedingungen, Gleichstellung der Ent­wurde, wird demnächst die Stadtverordnetenversammlung sich zu lohnung der Männer- und Frauenarbeit. Die Zuchthausarbeiten beschäftigen haben. Der Magistrat ersucht um Zustimmung, daß follen ebenfalls nach reichstariflichen Löhnen bezahlt werden und der die Stadt eine Bürgschaft für die durch die Arbeits- Berdienst in die Staatskasse fließen. Erhöhte Aufmerksamkeit soll gemeinschaft gewährten zweiten Hypotheken übernimmt der tariflichen Regelung des Lehrlingswesens gewidmet werden. und ein Darlehen bis 50 millionen Mart von der Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß die Delegierten große Landesversicherungsanstalt Berlin zur Gewährung und für die Zukunft des Verbandes verantwortungsvolle Arbeit zu von Sonderzuschüssen für den Kleinwohnungsbau erledigen haben. Mögen die Arbeiten der Casseler Tagung von vollem Erfolg gekrönt sein. aufnimmt. Eine angemessene Finanzierung fei, fagt der Magistrat zur Begründung, nur dann durchzuführen, wenn eine höhere Be­Teihung als bisher erzielt werde. Das für Sonderzuschüsse be­stimmte Darlehen soll aus der Wohnungsbauabgabe berzinst und aus ihr in spätestens drei Jahren zurüdgezahlt werden.

Mate.

Es wird niemand behaupten wollen, daß wir unter Getränke­mangel auf irgendeinem Gebiet in Deutschland zu leiden hätten. Aber Kaffee und chinesischer Tee sind fast unerschwinglich teuer, und so werden Versuche unternommen, andere Getränke erotischen Ur­sprungs einzuführen, die sich im Preise, wesentlich hilliger stellen. Das brasilianische Konsulat in Berlin trat gelegentlich der Feier des Nationalfesttages Brafiliens zur Erinnerung an die Befreiung der Sklaven sehr warm für einen brasilianischen Tee, dem Herba Mate, ein. Mate war schon von altersher ein Nationalgetränt Südamerikas , das in den Urwäldern und Niederlassungen als Anregungs- und Genußmittel weiteste Ver­breitung fand. Es sind die gedörrten und leeartig zubereiteten Blätter eines Baumes, der in 400 bis 1000 Metern Höhe Haupt­sächlich in Brasilien wächst. Der starte Tanningehalt macht den Mate- Tee für den deutschen Gaumen ein wenig zu herb. Er wirft jedoch anregend ähnlich dem China - Tee und soll eine ganze Reihe hervorragender medizinischer Eigenschaften besitzen. Der Preis des Tees würde sich heute auf etwa 30 M. pro Pfund stellen. Das wäre allerdings lange kein Beweis für die Absatzmöglichkeit in Deutschland , dessen Bevölkerung durch den China - Tee auf andere Geschmacksrichtungen eingestellt ist.

Mordprozeß Neißer vertagt. In der gestrigen Nachmittags berhandlung in dem Mordprozeß Basfarge und Gen. drehte es sich in der Hauptsache um den von der Verteidigung nachträglich ge­ladenen Zeugen Ludwig Levy , der sonderbarerweise plöglich verschwunden ist. Ein Kriminalbeamter, der beauftragt war, den Zeugen Beby an Gerichtsstelle zu schaffen, bekundete als Zeuge,

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Groß- Berliner Parteinachrichten.

Stegliz, Lichterfelbe, Lankwig.( Wahlarbeitsausschuß ber fozialistischen Parteien.) Mittwoch, ben 17. Mai, öffentliche Versammlung in ber Aula ber Oberrcalschule, Lichterfelbe, Ringstr. 2/3. Thema: Deutsche Kulturpolitit". Ref. Abg. Saenisch, Kultusminister a D. 7. Kreis Charlottenburg. Mittwoch, den 17. Mai, Uhr, im Raiser. Friebrich- Belt, Berliner Str. 88, große öffentliche Elternverfamm­Tung. Thema: Die Bedeutung der Elternbeiratswahlen für die Erziehung" Ref. Pfarrer Bleier.

11. Areis Schöneberg- Friebenau. Mittwoch, ben 17 Mai, Uhr, öffentliche Elternversammlung in der Aula der Uhland- Schule, Rolonnenstr. 22/23. Thema: Die Schule, wie fie ift und wie fie sein soll". Ref. Rektor Bose.

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Kreis Tiergarten. Dienstag, den 16. Mai, 7 Uhr, in der Aula, Quizow­straße 115, Elternversammlung der 189. Gemeindeschule, Stephanstraße, und der 168. Gemeindeschule, Quißowstraße. Thema: Die Neuwahl der Eltern­beiräte für die weltliche Einheits- und Arbeitsschule". Mittwoch, den 17. Mai, 7 Uhr, im Ronferenzzimmer der Schule Waldenserstr. 20, wichtige Besprechung und Materialausgabe für die Obleute und Bertreter der Elternbeiräte an den Gemeindeschulen.

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Kreis Kreuzberg . Obleute der Elternbeiräte: Dienstag, den 16. Mai, bei

meinsamen Randidatenliste.

Kreisvorstandssigung.

Blum, Planufer 75/76, Sigung. Jede Abteilung muß vertreten fein. 17, Kreis Lichtenberg . Dienstag, den 16. Mai, Uhr, Elternversammlung der Knabenmittelschule im Lotal Roschke, Marktstr. 7. Aufstellen der ge­3. Kreis Webbing. Mittwoch, den 17. Mai, 7 Uhr, bei Schade, Rösliner Str. 9, 4. Kreis Prenzlauer Berg . Arbeitsgemeinschaft foz. Elternbeiräte: Bersamm­lung aller Schulwahlausfchiffe Mittwoch, den 17. Mai, 7 Uhr, in der Schul­aula Senefelderstr. 6. Jebe Schule muß vertreten fein, Randidatenliften mitbringen. 11. Kreis Schöneberg - Friedenau . Mittwoch, den 17. Mai, 7% Uhr, im Zeichen. faal der Schule Feurigftr. 57, Kreisvertretertag. Tagesordnung: 1. Unsere politische Lage und Genua . Refe. Abg. Hünlich, Wilhelmhaven, M. d. R. 2. Bericht des Kreisvorstandes. 3. Neuwahl des Kreisvorstandes. 4. Ber­Kreis Tempelhof. Mittwoch, den 17. Mai, Uhr, Gigung des Areisvor­

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schiedenes.

standes in Tempelhof im bekannten Lokal.

Diese Statistit ist geeignet, den Anschein zu erwecken, als ob die Industrie diese Kapitalien auch wirklich erhalten habe. Das iſt je­doch durchaus nicht der Fall. Der weitaus größte Teil der jungen Attien liegt noch in den Trefors der Banken, da augenblicklich die Lage des Wertpapiermarktes für ihre Unterbringung nicht günstig ist. Es scheint vielmehr, als ob in nächster Zeit derartigen Emissionen noch größere Schwierigkeiten entgegenstehen werden als bisher. Es finden sich feine Käufer für die jungen Aktien. Diejenigen Kreise, die im vergangenen Jahre am Börsenspiel gut verdienten, haben sich beeitt, ihren Gewinn in Sachwerten anzu­legen oder ihn in Bädern und Kurorten zu verjubeln. Wir stehen jetzt einer unverkennbaren Knappheit am Kapitalmarkte gegenüber, und es ist faum anzunehmen, daß diese in absehbarer Zeit nach­laffen wird. Da andererseits die Industrie nur weiterarbeiten fann, wenn sie ihr Betriebskapital in dem Maße erhöht, wie die Material­preise usw. steigen, so wird sie durch den herrschenden Zustand in die Hände ausländischer Kapitalisten getrieben, die jetzt gewissermaßen für ein Butterbrot deutsche Industrieaktien

erwerben fönnen.

eine

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Unternehmerfartelle und Genossenschaften. Die Großeina taufsgesellschaft deutscher Konsumvereine m. b. 5. hat in Gemeinschaft mit anderen Interessentenorganisationen an den Schuhverband der deutschen Konservenindustrie, Braunschweig , ein Schreiben gerichtet, in der das Befremden darüber ausgesprochen wird, daß der Schuhverband neue Berkaufs- und Lieferungsbedingungen von fich aus festgesetzt hat, während dies bisher gemeinsam durch alle Beteiligten zur allseitigen Zufriedenheit geschah. Die Verbände fordern nun, ehe sie ihren Einfluß auf ihre Mitglieder zur Anerkennung der Bedingungen geltend machen, daß eine gemeinsame Sigung zur Aussprache über Erlaß und Inhalt der neuen Bedingungen stattfinden soll. Das diktatorische Vor­gehen der Produzenten ist typisch für das Machtbewußtsein, mit dem einzelne Fabrikantenfartelle die Marktlage auszunuzen suchen. Es ist dringend zu wünschen, daß der organisierte Raubzug gegen die Berbraucher durch Kon gemeinwirtschaftliche trolle der Syndikate beseitigt wird. Geldentwertung und Betriebskapital der Genossenschaften. Auf dem Verbandstag des Berbandes nordwestdeutscher Konsumvereine am 6. und 7. Mai in Salzuflen ( Lippe ) wurde bei der Erörterung des Themas Geldentwertung und Betriebskapital der Konsumgenossenschaften" der Gedanke der Inan­spruchnahme von Staats- und Gemeindekrediten von zwei Delegierten gefordert. In der Aussprache über den Antrag fanden sich außer den beiden Antragstellern feine Befürworter dieser an sich schon alten Idee. Vielmehr wurde unter Hinweis auf die allgemeine Finanznot von Reich, Staaten und Gemeinden die ge nossenschaftliche Selbsthilfe als einzig zuverlässiges Mittel zur Förderung der Verbraucherorganisationen und zur An­bahnung genossenschaftlicher Gemeinwirtschaft angesprochen. Auch die Gründe der Freiwilligkeit und Selbständigkeit wurden dafür ins Feld geführt, auf die eigene Kraft zu bauen, wobei das miß­glückte Experiment mit den russischen Genossenschaften durch die

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140a bt. Bittenau. Mittwoch, den 17. Mat, 716 Uhr, Mitglieder abtrat Die gelegentliche Benußung öffentlicher Kredite für gemeinnüßige

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bei Tagesordnung : Vortrag Genossen Meyer. Dienstag, den 16. Mai, Uhr, Borstandssigung bei Linke, Heute, Dienstag, den 16. mai:

Hauptstraße.

daß die Geschwister des 2. ihm mitgeteilt hätten, daß ihr Bruder am Freitag sich gegen 12 Uhr aus der Wohnung entfernt hätte und seitdem nicht zurückgekehrt sei. Da die Verteidiger darauf be standen, daß die Vorführung des Levy sich nicht umgeben lasse, berkündete der Vorsitzende den Beschluß des Gerichts dahin, daß 79. Abt. Schöneberg . Die heutige erweiterte Borstandssigung fällt aus und die gesamte Verhandlung zu bertagen sei. findet dafür am Freitag, abends pünktlich 8 Uhr, bei Groß, Sedanste. 17, Die statt. Die Vorstandsmitglieder treffen sich bereits um 7 Uhr zu einer Verhandlung ist damit auf unbestimmte Zeit vertagt. Besprechung. Frauenveranstaltungen:

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feguelle Aufklärung der Jugend". Referentin Frl. Dr. Bieber. Morgen, Mittwoch, den 17. mai:

Schule".

straße 23.

Hilfsaktionen, insbesondere etwa die Beteiligung von Gemeinden an genossenschaftlichen Obligationen und Hilfsmaßnahmen wurden nicht abgewiesen, da sie etwas anderes bedeuten als Staats- und Gemeindekredite schlechthin. Der Antrag verfiel denn auch der Ab­lehnung durch den von 88 Vereinen und 9 anderen Organisationen mit 347 Abgeordneten beschickten Verbandstag gegen nur 3 Stimmen. Kein freier Handel mit Einfuhrfohlen. Die Mitteilungen und gegeben worden wäre, entsprechen nicht den Tatsachen. Es ist gegen früher lediglich insofern eine Aenderung eingetreten, als der Ber­brauchertreis für ausländische Kohle für die Zeit vom 1. Mai bis 31. August dieses Jahres erweitert worden ist, so daß innerhalb dieser Frist außer der Exportindustrie nunmehr auch der Hausbrand und die inländische Industrie ausländische Kohlen be ziehen dürfen. Dagegen bleiben alle anderen Beschränkungen für die Einfuhr und den Zwischenhandel mit ausländischer Kohle nach wie vor bestehen.

Todesopfer einer Autofahrt. Auf der Strecke Werder­Brandenburg ereignete sich in der Nacht au Montag ein 40. und 41. Abt. Uhr bei Reufner, Hagelberger Str. 208. Thema: Die Gerüchte, daß die Einfuhr englischer Kohlen völlig frei­Automobilunglück, das mehrere Opfer erforderte. Gegen 11,45 Uhr nachts fuhr bei Groß- Kreuz das Auto des Brandenburger Kauf­manns Hoerste gegen einen Baum. Von acht Insassen des Autos 36. Abt. 7% Uhr Gigung sämtlicher Funktionäre, Elternbeiratsmitglieder und blieben zwei sofort tot am Blaze, zwei Fahrgäste wurden-kandidaten bei Behrend, Liebigstr. 24. schtver verlegt. Tot find Frau Hoerste und ein Fräulein 82. Abt. Steglik. Büntlich 8 Uhr Mitgliederversammlung in der Realschule Floraftr. 13. Ref. Studienrat Dr. Berger. Thema: Der Kampf um die Schlüter. Die Schwerverletzten wurden mit einem Feuerwehr­auto in das Brandenburger Krankenhaus geschafft. Reukölln. 94. Abt. 7 Uhr Abrechnung und Funktionärsizung bei Taubel, Weise 97. Abt. Uhr im Lokal Schulz, Emser Str. 102, Gigung fämtlicher Funktionäre. Pünktliches und bestimmtes Erscheinen Pflicht. 103. Abt. Oberschöneweibe. 8 Uhr im Zeichensaal der Rottmener- Schule( Ein­gang Frischenstraße), Mitgliederversammlung. Thema: Die Bedeutung der Elternbeiräte". 106. Abt. Johannisthal . 7% Uhr in der Aula der Gemeindefchule Roonftr. 1, Mitgliederversammlung. Thema: Das Reichsmietengeset". Ref. Genosse 143. Abt. Waibmannsluft. 8 Uhr Mitgliederversammlung, bei Benrich am Bahnhof. Thema: Die Bedeutung der Elternbeiratswahlen". Ref. Genosse Kurt Rickmann. Elfenbahner! 6 Uhr im Zeichensaal der Gophien- Schule, Beinmeisterstr. 16/17, äußerst wichtige Konferenz fämtlicher SPD. - Funktionäre. Tagesordnung: Die Wirtschaftslage der Gegenwart und das Beamtentum". Ref. Land­tagsabgeordneter Nikolaus Osterroth . Freie Aussprache. Frauenveranstaltungen:

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Elternbeiratswahlen! Mittwoch 7%, Uhr spricht Genosse Pfarrer Bleier in einer öffentlichen Versammlung in Charlotten burg, Kaiser- Friedrich- Zelt, Berliner Str. 88. Thema: Die Be­deutung der Elternbeiratswahlen für die neue Erziehung. Die Elternversammlung in Neukölln für die zweite Mädchenmittel­schule, Richardplay, findet nicht, wie in der Sonntagnummer an gegeben, am Donnerstag, sondern heute am Dienstag bei Hain, Richardstr. 35, statt.

Winter.

Der Lunapark in Halensee hat wieder seine Pforten geöffnet und sich, so weit man schauen kann, in ein farbenprächtiges neues Ge wand gehüllt. Der zu den Terrassen führende Arkadenweg erstrahlt in blaugelben zadigen Ornamentierungen. Die Hauptattraktion, die Gebirgsbahn, hat ihr Konstruktionsgerüst geschickt und wirkungsvoll 21. Abt. 7% Uhr bei Groll, Hennigsdorfer Str. 10. Thema: Jugend im mit riesigen Blumenmalereien verdeckt. Die Weinabteilung des Recht". Ref. Felgentreu. Hauptrestaurants ist zu einem exotisch wirkenden Gemach umgestaltet 54. bt. Charlottenburg . Der Frauenabend fällt aus.

worden. Fröhliches Blauweiß lächelt überall in dem Bierdorf den harmlosen Berliner bayrisch an. Es lächelt auch der( Halen) See und ladet zum Bade( wenn's wärmer ist). Kurzum, diese Stätte Berliner Sommerbeluftigung, von den vielen eine der fröhlichsten und mondänsfen, präsentiert ihre Reize in der einladendsten Form.

Jugendveranstaltungen.

Heute, Dienstag, den 16. mai:

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Konkurrenzgründung gegen Saroffi. Der Konflift in der Sarotti­A.-G., die bekanntlich ganz unter schwedischem Einfluß gekommen ist, hat jetzt zur Gründung einer neuen Kakao- und Schokoladenfabrik geführt. Diese nennt fich Hoffmann Schokolade und Ratao Industrie, Kommanditgesellschaft auf Attien, und hat ihren Sitz in Berlin . Das Kapital beträgt 20 Millionen Mart. Alleiniger persönlich haftender Gesellschafter ist der frühere General­direktor der Sarotti-.- G., Mar Hoffmann. Dem Aufsichtsrat ge­hören u. a. an Dr. Hjalmar Schacht ( Nationalbank für Deutschland) und Dr. Stresemann.

Zollunion Belgien - Curemburg. Der Moniteur Belge" ver. öffentlicht die amtliche Mitteilung der belgischen Ministerien des Aeußeren und der Finanzen, daß die am 25. Juli 1921 in Brüssel zwischen Belgien und Luxemburg abgeschlossene Konvention be treffend die Wirtschaftsunion der beiden Länder am 1. Mai d. J. in Wirksamteit getreten ist. Von diesem Tage an find alle im Großherzogtum Luxemburg bestehenden Zoll- und Atzisenvor. schriften außer Kraft gefeßt, während an ihre Stelle die ent sprechenden belgischen Vorschriften treten. Die Bollgrenze zwischen beiden Ländern ist vom genannten Tage an aufgehoben.

Buchholz: Jugendheim Gemeindeschule Berliner Straße, Bortrag: Bie Das neue Programm der Elite Sänger( Theater am Rottbuser follen wir wandern?" Landsberger Biertel: Jugendheim Gemeindefcule Tor) wurde durch eine ganz bübiche humoristische Gesangsquadrille, ge- Schönlanter Straße, Vortrag: Jugend und Wandern". Neukölln- Norb: sungen von den Herren Rieß, Schubert, Ruselli, Joachim, Walden, Gröning. Jugendheim Raiser- Friedrich- Straße, Bericht von der Generalversammlung. Ein ruffischer Maschinenfruft. In Mo& tau bat fich ein Fanther, Horst und Becker, eingeleitet. Anger einigen anderen Späßen Rosenthal: Jugendheim Walderfeeste. 5 bei Milbrodt, Mitgliederversammlung: rust von Waschinenfabriken gebildet, der 12 Fabriken und Vorträgen gelangten ein paar Bossen von Herrn Mar Horst zur Auf- Rosenthaler Borstadt: Jugendheim Gemeindeschule Gipsstr. 21, führung. Die originelle sächsische Type Rufelli hatte auch diesmal wieder frag: Was ist Sozialismus?" August Bebel ". Schöneberg : Jugendheim Rubens, Ede Sauptstraße, Bor - im Moskauer Gouvernement umfaßt. Die Produktion für 1922 Steglis II: Jugendheim Johanna- Stegen wird 47 Broz. der Vorkriegserzeugung betragen. Das Aktienkapital das Publikum auf seiner Seite, das sich über die trockenen Luftigkeiten vor Straße 23, Vortrag: Die Revolution von 1918". Südwesten: Jugendheim Lachen wälzte. Lindenstr. 3, Bortrag: Der Versailler Friedensvertrag und die Arbeiterklasse". beträgt 10 Millionen Vorkriegsrubel.