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Nr. 255 39. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Das Mißtrauensvotum abgelehnt.

Wie bereits im gestrigen Abend- ,, Vorwärts" berichtet, war während der geftrigen Reichstagsfigung der Aeltestenrat zu­fammengetreten. Inzwischen erledigte der Reichstag   die zweite Be­fprechung des Gefeßentwurfs über Erhöhung der

Als nächster Punkt folgt die Abstimmung über

das deutsch- nationale Mißtrauensvotum. Zunächst wird eine Bause von zwei Minuten gemacht, da die Zulagen zu den Unfallrenten Deutsche Volkspartei  , die sich zu einer Beratung zurückgezogen hat, entsprechend der Geldentwertung. Nach dem Entwurf betragen die noch nicht im Saale anwesend ist. Nach der Rückkehr gibt Crispien Bezüge eines Verletzten, der seine Erwerbsfähigkeit durch Unfall für seine Fraktion eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt: Der Antrag der Deutschnationalen Volkspartei   geht in feiner völlig verloren hat, ab 1. Juli 12 000 M., die Bezüge einer renten­berechtigten Witwe 3600 M. Der Gesezentwurf wird angenommen Weise fachlich auf die von der Regierung gegebenen Erklärungen ein und beschlossen, die für die Versicherungspflicht vorgesehene Ber- und verrät deutlich das nationale Agitationsbedürfnis derjenigen, dienstgrenze von 40 000 auf 72 000 m. heraufzusetzen. Der die für den Krieg und den Versailler Vertrag verantwortlich Gesetzentwurf über Versicherungspflicht in der Krankenkassenversiche- find. Wir lehnen den deutschnationalen Antrag ab, behalten uns rung wird in zweiter und dritter Lesung angenommen. aber vor, die Regierung über die Fortführung der Verhandlungen mit der Reparationsfommission zu interpellieren und sodann zu der Haltung der Regierung bei den Pariser Berhandlungen Stellung zu nehmen.

Die Gesezentwürfe über

Wochenhilfe und Wochenfürsorge

merden nach kurzer Besprechung angenommen.

Mißtrauensantrag Dr. Hergt ein. Die Kommunisten reichen einen Abänderungsantrag zu dem

Ein von allen Fraktionen mit Ausnahme der Kommunisten eingebrachter Gesezentwurf will die Reichsregierung ermächtigen, im Falle des Bedarfs die Grenze für die Versicherungspflicht und Abg. Dr. Beder( D. Vp.): Die in den beiden letzten Tagen ge­die Höchstgrenze für den Grundlohn in der Krantenversiche führten Reichstagsverhandlungen haben sich weniger mit der Kon­rung, die Geldbeträge in der Wochenhilfe und Wochenferenz von Genua   als mit den Anleihebesprechungen in Paris   be­fürsorge, in der Unfallversicherung und die Unterstüßungsfäße schäftigt. Aus der Note der Regierung ist ersichtlich, daß die deutsche der Invaliden- und Altersrentenempfänger zu ändern und die er- Regierung u. a. anscheinend einer weitgehenden fremden Finanz­forderlichen Uebergangsvorschriften zu erlaffen. Der Entwurf wird fontrolle grundsäglich zustimmt. Wir halten eine solche Finanz­verabschiedet, ebenso die Vorlage, welche für Soldaten die frei- fontrolle für unvereinbar mit den Hoheitsrechten des Deutschen  willige Invaliden- und Angestelltenversicherung einführt. Der Ent- Reiches. Da es dem Reichstag   unmöglich gemacht wird, sich dar murf eines Reichstnappschaftsgefeges wird an den So- über auszusprechen, bleibt uns als Zeichen des Widerspruchs da zialen Ausschuß verwiesen. gegen nichts anderes übrig als nunmehr dem Antrag Hergt und Genoffen zuzustimmen.( Beifall rechts.)

Nach Erledigung einer großen Anzahl von Petitionen wird eine Interpellation der Unabhängigen verlesen, in der die Regierung gefragt wird, ob sie bereit ist über folgende Punkte Auskunft zu geben: 1.Welches sind die mit der Reparationskommission getroffenen Abmachungen? 2. In welcher Weise gedenkt die Regierung ihre Abmachungen mit der Reparations­fommission, soweit sie das steuerliche Gebiet betreffen, durchzuführen? 3. Gedenkt die Regierung bei Anträgen auf neue steuerliche Maß­nahmen eine weitere Belastung der arbeitenden Klassen und einen Abbau der sozialen Fürsorge, insbesondere der Erwerbslofenfürsorge und des Achtstundentages zu vermeiden?

Präsident Löbe teilt mit, daß zu dem Antrag Beder( D. Vp.) auf Anberaumung einer neuen Sizung zur Besprechung der deut schen Note an die Reparationskommiffion ein weiterer Antrag Crifpien( U. Soz.) eingegangen und bereits im Aelteftenaus­schuß mitberaten worden ist, der die sofortige Einberufung einer neuen Sigung dann verlangt, wenn der Reichstanzler weitere Mit­teilungen über die Verhandlungen mit der Reparationsfommission machen kann. Der Antrag Crispien wird unter großer Heiter feit der Mehrheit gegen die Stimmen der Rechten angenommen. Damit ist der Antrag Becker erledigt.

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Abg. Höllein( Komm.) erklärt, daß, falls der kommunistische Abänderungsantrag abgelehnt wird, seine Fraktion für den deutsch­nationalen Antrag zu stimmen gedenkt.( Stürmischer ironischer

Beifall b. d. Mehrheit.)

Donnerstag, 1. Juni 1922

Die Kunst der Alten".

Ein Rundgang im Landesausstellungsgebäude. Durch die Eingangshalle und den grün tapezierten Saal der Architekten( 2) gelangen wir in den größten Raum( 1) des Gebäudes. Hier haust die Plast it fonservativer Richtung und eine ihr wesensverwandte Monumentalmalerei. Geradeaus an der Wand eine Kreuzigung"( 53) von Birtle, grotest in der Zeichnung, Unter den Plastiken fällt durch seine Größe auf der Fuzballspieier" zuckersüß in den Farben, eine fühle, unempfundene Effetthascherei. ( 961) von Buchantte, troy ansehnlicher Dimensionen eine Nippes­  

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fache, ein Genrefigürchen in Monumentalformat. Lewin­Fundes hingebung"( 541) wenigstens technisch gut gearbeitet, wenn auch ohne Eigenart in der Auffassung. Peter Breuers Bision"( 96), ein Kriegerdenkmal, in dem sich naturalistische und tubistische Elemente ftillos mischen. Bon E. P. Hindeldey mehrere Gipse, darunter besonders auffallend: Christophorus"( 385), Gefesselter"( 386) und Der verlorene Sohn"( 387), Arbeiten, die die äußeren Formen der gotischen Plaftif nachahmen, vom Geiste der Gotit aber ebenso wenig spüren laffen wie vom Geiste unserer Zeit. Nun zurück zu Saal 2. In den vier stumpfen Ecken direkt auf die grüne, mit der grauen Zeltdecke schön harmonierende Wandbe­fleidung geworfen:" Deforative Malereien" von Plünnede ( 1511); forrette Kompositionen in flarer Gliederung der Bildflächen und mit ausdruckskräftigen Einzelheiten, aber nichts Eigenes, sondern großen Meistern von Michelangelo   bis Cezanne   Nachempfundenes. An den Wänden Architekturbilder, darunter ein elegantes Hoch­haus"( 1469) von Firle, ein malerisches Rathaus"( 1473) und ein Marktplag"( 1475) von Geßner, und Siedelungshäuser"( 1456) von Beyer. In der Mitte des Raumes ein übler Brunnen( 1525) Der anstoßende in Kojen von August Vogel- Charlottenburg. geteilte Sa a 1 20 enthält ebenfalls Arbeiten des Bundes deutscher Architekten: Hochhaus- Stizzen"( 1515) von Schmieden und In­duftriehalle"( 1462) Don Dieg verdienen Beachtung. Jezt zurück in die Eingangshalle und von ihr aus nach Sa al 3. ofe: Generalkonsul Landau"( 798) recht flach in Auffassung und Man tann ihn den Saal der Bildnisse nennen. Schulte im Mache;" Julie Wolfthorn  : Der norwegische Schauspieler Havrenold"( 950), im Format vergriffen, zu groß für den winzigen fünstlerischen Inhalt, mit vielen toten Flächen; Heilemann: Abg. Leicht( Bayer. Bp.): Wir lehnen den Antrag Hergt ab. Bernt Grönwald"( 329), Franz Christophe"( 330), Walter Kirch­( Lebh. Beifall.) Damit wird fein Bräjudiz geschaffen für unsere hoff"( 331), Dr. Didie"( 332), in allen Aeußerlichkeiten geschmack­Beurteilung der Antwort, die nach Paris   gegangen ist. und sehr effektvoll, aber ohne seelische Bertiefung. Außerdem Der Abänderungsantrag der Kommunisten wird abgelehnt, des. Baluschet Bagabunden( 24), etwas matt in der Farbe, und gleichen der Antrag Hergt( Mißtrauensvotum) gegen die Stimmen Hans Herrmann Fischhalle"( 366), eine folide, technisch routi­der Deutschnationalen, der Deutschen   Boltspartei und der Rom  - nierte Arbeit. Im Saa 1 4 dominiert die Landschaft. Frühlings fonntag an der Alten Fischerhütte"( 780) von chmidt Cassela, munisten.( Stürmische Heiterfeit b. d. Mehrheit.) Präsident Cöbe: Damit ist unsere Tagesordnung erschöpft. In hell, groß, fonnig, fällt zunächst in die Augen. Künstlerisch höher Konsequenz der Annahme des Antrages Crispien erbitte ich mir die stehen die Werte von Helberger: Norwegische Düne"( 337), Ermächtigung zur Festsetzung der nächsten Sizung. Sollte ich eine Robert Richter:" Hafental bet Partenkirchen"( 704), v. Ka­Mitteilung des Reichskanzlers nicht erhalten, so habe ich die Absicht, ber havel"( 512)," Sommerlandschaft"( 513), Sonnige Straße" mete: Nordisches Hochgebirge"( 422), Lategahn: Fabrit an bie nächste Sigung auf den 13. Juni anzuberaumen und unter Bor­behalt weiterer Gegenstände den Gesezentwurf wegen Ausführung( 514) mit Anflängen an van Gogh; vor allem aber die fünf Gemälde des Artikels 18 der Reichsverfassung( Neugliederung des Reiches) von Ludwig Rath( 435-439), aus denen ein fraftvoller Drang auf die Tagesordnung zu setzen.( Das Haus ist damit einverstanden.) nach großer, einfacher Formzusammenfassung spricht und die troz gelegentlicher Entgleisungen durchweg Achtung gebieten. Außerdem Schluß 2% Uhr. eine fleine graziöse Improvisation Straußenjago( 853) von Franz v. Stud. Saal 5 enthält geistreiche, mehr gezeichnete als eigentlich malerisch empfundene Arbeiten( 227-231) von Der Winterzuschlag, der im vergangenen Winter und Gemälde von Blontte mit altmeisterlichen Antlängen nament­Feyerabend, eine duftige Walbandacht"( 305) von Harten war, foll in Zukunft in Wegfall kommen. Dafür foll im Winter Ausdruck fucht( 674), wird die Farbe verblasen und schmüßig Bon Stadtverordneten Rob. Görlinger, Köln  . die Brikettration und Fettration erhöht werden. Auch wird Zimmer 6 ist dem Berliner   Maler Dammeier eingeräumt: Das Gesetz über den Unterstützungswohnsitz vom 8. März bei weiter steigenden Mieten eine Erhöhung des Betrags für fleißige, faubere, unendlich langweilige Sachen. 3immer 7.ent 1871 und die Novelle vom 30. Mai 1908 fehen für den Hilfe- Miete, Reinigung und dergleichen notwendig sein. Die jett hält nichts Bemerkenswertes. In Saat 8 fmilfige Fabrik und fuchenden bei erweislich notwendigem Bedürfnis die Gewäh- getroffene Regelung darf wohl als eine gerechte gelten, die Hafenansichten von Sanbrod( 742-746) und ein paar farbige, rung von Obdach, des unentbehrlichen Lebensunterhalts, der den wirklichen Verhältnissen entspricht. Die amtlich ermittelten allzu farbige Impreffionen( 13" Sonntag am Haff", 14 An ber Börse, 15 Haltestelle Leipziger Plah"), Antoines. erforderlichen Pflege in Krankheitsfällen und im Falle des Ab Preise für die zugrundegelegte Wochenration ergaben am 3immer 9 zahlreiche Blastiken von Frig Roll( 713-728), dünn lebens eines angemessenen Begräbnisses vor. Die Unter 14. Dezember 1921 bei Zugrundelegung von 30 Tagen in Köln   und ohne Eigenart, am sympathischsten noch das kleine Bronze­stüßung wird gewährt, solange der Notstand vorhanden ist. eine Summe von 336,60 M., am 11. Januar 1922: 335,70 M., Schweinchen( 721).-a a 1 10: Nichts von Belang. Saat 11: Die Festsetzung der Höhe der Unterstützung und die Anrech am 15. Februar 412,80 m. und am 31. März 608,70 m. Dem- Sonderausstellung des Karlsruhers Bühler, Temperagemälde ud nung des Einkommens des Unterstüßten oder seiner Familien- entsprechend wurde die Unterstügung ab 15. April 1922 für Steinzeugplaftifen, auf billige dekorative Effekte zielend; charakte angehörigen ist in allen deutschen Gemeinden verschieden. Die männliche und weibliche Alleinstehende auf 609 M., für Fa- ristisch Die große Familie"( 120), in der ein paar langweilige Bild­Unterschiede sind so groß, daß sie ernste Hemmungen darstellen milienhäupter auf 548 M., für zweite Personen des Haus- nisse durch umrahmenden mystischen Klimbim interessant" gemacht für die Gemeinden, die bei der Bemessung der Unterstügung standes und Kinder über 12 Jahre auf 365 m. und für Kinder werden. In 3immer 12 zwei flotte, ftimmungsvolle Gebirgs­der Geldentwertung Rechnung tragen. Diese Gemeinden unter 12 Jahren auf 305 m. für den Monat durch die Stadt landschaften( 633 und 634) von Alfred Otto, der sich nur bie massiven Sonnenstrahlen abgewöhnen sollte. 3immer 13: werden gewissermaßen zu Dafen, die eine große Anziehungs verordnetenversammlung festgesetzt. Ab 1. Juni d. I. erhöht nichts. Gaal 14: ein großes, oberflächlich elegantes Borträt der traft ausüben für alle Arten von Bedürftigen. Die Gemein sich der Betrag nach den Lebensmittelpreisen vom 20. Mai usm. Sängerin Mafalda Salvatini  "( 241) von Fuhry; eine fleine, aus. den, die den Verhältnissen entsprechende Unterstützungen ge- jeden ersten eines Monats. drucksvolle und gut gearbeitete Bronze Krugträger"( 414), von währen, werden dadurch außerordentlich belastet, ohne daß es Für die erwerbsunfähigen Armen, die fremde E. G. Jäger; außerdem Tierbilder( 499 und 500) von Kuhnert ihnen möglich ist, von den zuständigen Armenverbänden die Hilfe in Anspruch nehmen müssen, werden pro Monat weitere und füdliche Landschaften von Körner( 485 3niel Phylae", 486 Auslagen in der gewährten Höhe zurückzuerhalten. 20 m. gewährt. Von dem Verdienst, welchen die Unterstützten Blaue Grotte   von Capri  "). Den Raum 14 a vermeide man, Es ist darum notwendig, die Unterstügung nach einem selbst durch irgendeine Tätigkeit erzielen, fowie von Kranken- falls man nicht die Toiletten auftuchen will. In 3immer 15 möglichst einheitlichen Maßstab zu bemessen, der auch geld bleibt die Hälfte außer Anrechnung auf den Ausschluß- brei sehr leuchtkräftige Arbeiten( 5-7) des Berliners Albiz und zwei Landschaften( 596 und 597) von Erich Müller, start farbig den örtlichen Verhältnissen Rechnung trägt. Die meisten Ge- fayz. Beteranenrenten bleiben ganz außer Anrechnung. und doch von diskreter Wirkung. Im Saal 16 fallen ein paar meinden beschränken sich bei Sachleistungen auf die Gewäh- Bei Invaliden- und Altersrentnern wird die eigenartige, in der Zeichnung herbe und wuchtige, in der Farbe eimas rung von Wäsche und Kleidungsstücken, Schuhen, Bettzeug Hälfte der eigentlichen Rente und 20 Pro3. der Auffüllung unruhige Malereien von Wilhelm Blunde auf. und Einrichtungsgegenständen, während zur Beschaffung der nach dem Gefeß vom 7. Dezember 1921 über die Unterstügungs- Gaal 17 zeigt Bilder aus dem Berliner   Brivatbesis, fünstlerisch notwendigen Lebensmittel Barunterſtügung gewährt wird. maßnahmen für Invaliden- und Altersrentner angerechnet. von sehr ungleichem Wert, unter denen Werte von Zügel, Leisti­Die Barunterstützung, um die es sich hauptsächlich handelt, muß Dagegen sind direkte Unterstügungen von nicht im Haushalte tow, Pissarro  , Gaston la Touche   und eine schöne, strenge Im Saal 18 zahl­so bemessen werden, daß die unentbehrlichen Lebenslebenden, unterhaltspflichtigen Angehörigen voll anzurechnen. Beichnung von Feuerbach hervorragen. mittel in Menge und Nährwert beschafft werden Bon dem Berdienst der Kinder, die im Haushalt ihrer reiche breit, sicher, pastos hingelegte, aber im Grunde doch nur auf können. Wenn in allen Gemeinden eine gleiche Ration Lebens- Eltern leben, wird nach Abzug des auf ihren Kopf entfallenden tirche", und 553-558) von Hans Looschen  . Der in Rojen dekorative Wirkung gestellte Bilder( 552 Altarfigur aus einer Dorf mittel bei der Bemessung von Bauunterſtügung zugrunde ge- Ausschlußfazes die Hälfte des verbleibenden Betrages dem geteilte Saaf 19 lehrt uns die Graphiter des Vereins Berliner legt wird, wäre dieser einheitliche Maßstab gegeben, der auch Familienhaupt als Einkommen auf den Ausschlußsaz in An- Künstler fennen. In Roje 19c neben Radierungen von Kuhnert den örtlichen Verhältnissen Rechnung trägt. rechnung gebracht. ( 501-504) und der Paczka( 641 und 642), vor allem die schönen Die Stadt Köln   hat als erste deutsche Stadt eine von Wenn hier die Kölner   Unterstützungsfäße und die Anrech- und gehaltvollen Arbeiten von Wilhelm Defterle( 621-632), der sozialdemokratischen Fraktion beantragte Lebensmittel- mung des Einkommens näher erläutert werden, so zu dem darunter besonders hervorzuheben Totentlage" 622 und Galgen­menge bei der Bemessung von Barunterstützung zugrunde ge- 3wed, Bergleichszahlen zu geben und anzuregen, in allen Ge- berg" 624). In Roje 19e Aquarelle von Rath( 440-444), Beich legt. Am 20. jeden Monats werden die amtlich ermittelten meinden Lebensmittelrationen zur Bemessung der Unter- nungen von Ramete( 425-430), Aquarelle nach Berliner   Mo­Preise für diese Lebensmittel eingesetzt und danach ab 1. folgen- ftügung zugrundezulegen. Die Zahl der Unterstützten des tiven von Lategahn( 517-520) und originelle Blätter von Walter Trier  ( 871-875). In Roje 19h zwei Zeichnungen den Monats die Barunterstützung festgesetzt. Die in Köln   zu Wohlfahrtsamtes Köln betrug im März 1922 an laufend( 974 und 975) von Ludwig v. Hofmann, monumental trotz des grunde gelegte Wochenration für eine erwachsene Person, die Unterstützten 3982 Parteien mit 6507 Röpfen, an einmalig fleinen Formats, und zwei Bleistiftzeichnungen von Iur( 981 und von der Berwaltung und der Stadtverordnetenversammlung Unterstüßten 826 Barteien mit 2346 Köpfen, bei einer Ein- 982), die ihres Stoffes wegen( Grupen- Brozeß) intereffieren. Nun nach eingehender Prüfung anerkannt wurde, feßt sich zusammen wohnerzahl von 680 000. Die Durchführung der Barunter- durch den Saal 2 und die Eingangshalle in die Säle 21 und 22, in aus: 2250 Gramm Brot, 3500 Gramm Kartoffeln, 125 Gramm ſtügung erfordert neben den im Haushaltsplan eingesetzten denen die Düsseldorfer   Künstlerfchaft ihre Ausstellung Sped, 125 Gramm Margarine, 125 Gramm Schmalz oder 17 Millionen Mark weitere 20 Millionen Mark im laufenden hat. Ueber das fünstlerisch sehr niedrige Gesamtniceau erhebt sich in Saal 21 Walter Heimigs in einfachen Linien und großen Fett, 500 Gramm Sauerkraut, 500 Gramm Möhren, 500 Etatsjahr. Farbflächen wirtjam gebaute Potiphar"( 1027). Den Besuchern Gramm Spinat, 125 Gramm 3uder, 125 Gramm Salz, des Saales 22 bleibt der Anblid zweier ergreifend fitschiger ¼ Liter Essig, 125 Gramm Mehl, 1 Ei, 250 Grafm Hülsen Kriegsbilder( 1056 und 1057) Don Theodor Rocholl   nicht erspart. früchte, 250 Gramm Malzkaffee, 250 Gramm Heringe,% Damit nehmen wir Abschied von den Alten". Ein nächster Rundgang foll uns durch die Räume führen, in denen die kunstrevo­Zentner Brifetts oder Kohlen. lutionäre Jugend zeigt, was sie will und was fie fann.

Mindestmaß der Unterstützung für fechs Monate in Höhe von 50 Mt. pro Haushalt gewährt lich in der Farbe( 675 und 676); fobald er einen eigenen foiøriftiſchen

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In den einzelnen Jahreszeiten können einzelne Nahrungs­mittel, z. B. Gemüse, geändert werden, jedoch ohne Minde­rung der Menge oder des Nährwertes.

Die am 20. jeden Monats ermittelten Preise werden für 30 Tage zugrundegelegt und danach der Ausschlußfaz für die Unterffügung ab 1. folgenden Monats festgesetzt, und zwar: für männliche und weibliche Alleinstehende 100 Broz, für Familienhäupter 90 Broz, für zweite Personen des Haus­standes und Kinder über 12 Jahre 60 Proz., für Kinder unter 12 Jahren 50 Proz. der sich ergebenden Summe. Dazu wird für Miete, Licht, Reinigung, Reparaturen usw. monatlich ein Betrag von 50 m. pro Haushalt gewährt.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

abends 7 Uhr, in den Berolina- Sälen, Schönhauser Allee   28, Sigung.

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