Deutschnationaler Hungerterror..
Die Sache hat aber noch eine andere Seite. Gerade die Marftverkehrs fich erheben. Diese Insicherheit bezüglich der Höhe Kreise, die von der Deutschen Tageszeitung" vertreten wer- des Brotpreises trägt ein verwirrendes Moment in alle WirtschaftsDie„ Deutsche Tageszeitung" leugnet ab und„ erklärt. den, betonen immer wieder, daß bei ihnen allein die echte verhältnisse hinein, schon weil der Brotpreis als ein Maßstab für Vaterlandsliebe wächst, daß nur sie opferbereit seien und daß Lohn- und Gehaltsforderungen gilt. Man halte sich nur vor, welche Die auch von uns gestern morgen veröffentlichten agrari- gerade sie jederzeit Minderbemittelten helfen wollen. Hinter 14 m. beträgt, nach der Notierung der Börsenpreise für Getreide auf furchtbare Krise hereinbrechen würde, wenn der Preis, der jetzt etwa fchen Richtlinien gegen eine neue Getreideumlage, die einen dieser deutschnationalen Parole laufen auch in den Großstädten etwa 36 M. für das Weizenbrot und 29 M. für ein dem Markenbrot ausführlichen, Feldzugsplan gegen die Konsumenten noch eine Menge Leute her, sogar solche, die nicht einmal durch gleichwertiges Roggenbrot sich stellen müßte. Eine andere Sicherung darstellen, haben der Deutschen Tageszeitung" fürs erste die billige Lebensmittelpakete mit dem flachen Lande Beziehungen für eine genügende Versorgung der Bevölkerung mit Brot zu er Stimme verschlagen. Obwohl sie nur drei Minuten von den haben. Es wäre sehr interessant, in jenen Kreisen eine Um- träglichen Preisen hat sich nicht ermitteln lassen außer durch eine Bureaus der ihr innig befreundeten landwirtschaftlichen Or- frage zu veranstalten, inwieweit sie mit den doch sicher hoch öffentliche Bewirtschaftung des Brotgetreides im Rahmen des Umganisationen entfernt redigiert wird, ist ihr's bis zum Abend patriotischen Richtlinien, die sie zum Hunger und zum Dulden lageverfahrens. Kann die deutsche Landwirtschaft den ganzen Beunmöglich" gewesen, festzustellen, welche agrarischen Bater- der Brotbewucherung verurteilen, zufrieden sind. darf von 4% Millionen Tonnen Getreide nicht aufbringen, so muß der Fehibetrag etwa in dem diesjährigen Umfange aus landsfreunde diese Richtlinien festgelegt und verschickt haben. Es ist bekannt, daß in den Großstädten gerade im not dem Auslande beschafft merden. Das kann, da der Reichszuschuß Vorsichtig wie sie ist, schreibt sie dennoch, daß es sich dabei nur leidenden Mittelstand, unter den Rentnern und unter anderen im neuen Wirtschaftsjahr wegfallen muß, nur dann geschehen, um einen Entwurf handle! Andere reaktionäre Blätter, fleinen Leuten die Deutschnationalen in Wahlzeiten intensiv wenn die Regierung aus dem Inland genügend große Mengen die mehr auf die Konsumenten Rücksicht zu nehmen gewöhnt und erfolgreich Stimmen sammeln. Glaubt man jener Kreise zu ermäßigten Preisen erhält, um aus den Preisen für das Aussind oder richtiger, gezwungen sind, auch auf die Not ihrer so sicher zu sein, daß ihnen alles geboten werden fann? Richlands. und Inlandsgetreide einen Durchschnittspreis bilden zu Leser, die großstädtische Verbraucher find, zu achten, formu- tiger ist wohl, daß damit gerechnet wird, daß gerade bei jener fönnen. lieren ihre Auffassung wesentlich eindeutiger. So schreibt der Anhängerschaft auch Zeitungen sehr wenig gelesen werden. und auf die Länder im wesentlichen nach dem bisherigen Maßstab Die Umlage von 2½ Millionen Tonnen soll also beibehalten „ Berliner Lokal- Anzeiger" z. B., daß er die Zweckmäßigkeit Die Deutsche Tageszeitung" hat ja selbst in Berlin noch verteilt werden. Bei der Unterverteilung auf die Kommunalverder Richtlinien unbedingt verneinen müsse. Die schuldige nicht einmal 3000 Abonnenten. Sie tann es sich ungeniert bände und Erzeuger sollen die hervorgetretenen Härten nach MögReverenz wird nach der anderen Seite dann auf die Art ge- leisten, den Hungerterror zu propagieren, weil ihre Auffassung lichkeit beseitigt werden. So soll den Ländern die Ermächtigung macht, daß man glaubt, davon überzeugt zu sein, daß die nur aufs Land zu jenen Leuten fommt, wo sie sympathisch erteilt werden, der Umlage die gesamte landwirtschaftlich genutzte Landwirtschaft einem fertigen Reichsgejez den nötigen Gehor. begrüßt wird, weil sie in der Richtung des eigenen Geschäfts- Fläche, anstatt nur den mit Getreide bestellten Boden, zugrunde sam nicht versagen werde. interesses liegt. Deswegen leistet es sich die Deutsche Tages- u legen. Ferner sind bei der Beurteilung der Lieferfähigkeit auch zeitung" gestern abend sogar, die Richtlinien zu verteidi bie Bodenverhältnisse zu berücksichtigen. Die für das Umlagegetreide zu zahlenden Preise werden von gen und darauf hinzuweisen, daß ja die Vorschläge alle nur der Regierung nach Anhörung eines Ausschusses, in dem Reichsrat darauf hinausliefen, mit Hilfe der landbündlerischen Organisa- und Reichstag , Landwirtschaft und Verbraucher vertreten sein tienen die Belieferung der Bevölkerung von sich aus recht sollen, festgesetzt. An Stelle eines Einheitspreises für das ganze zeitig und ordnungsmäßig durchzuführen! Erntejahr tritt für die zweite Hälfte des Lieferfolls eine NachWir fönnen unseren Lesern nur raten, von diesen schand. prüfung, ob die Preise noch angemessen sind, ein. Die unter Um baren Tatbeständen überall gründlich Gebrauch zu machen. ftänden erhöhten Preise gelten für die zweite Hälfte der Lieferungen, Nichts ist beffer geeignet, in den Kreisen der großstädtischen auch wenn diese bereits vorher erfolgt sind. Konsumenten, die heute noch der schwarzweißroten Idee nach- Gegenwärtig werden im Reichsernährungsministerium mit den laufen, zu zeigen, welch falschen Gößen sie anbeten, als die landwirtschaftlichen Organisationen fortgesetzt Verhandlungen über dokumentarische Belegung der rücksichtslosen Ausbeutung der die Getreideumlage geführt. Es handelt sich nach Mitteilung von zu Minderbemittelten durch die Herren des Brotgetreides. ständiger Stelle um den Versuch, einen Weg zu finden, der ohne Umlage den Bedarf an Getreide für das kommende Erntejahr sicher. stellt. Bisher besteht nicht die Aussicht, daß ein derartiger Weg gefunden wird, da die Landwirtschaft vorläufig noch nicht daran denkt, die notwendigen Sicherheiten für die freiwillige Ablieferung von Getreide zu geben. Der Gefeßentwurf über die Getreideumlage geht trok dieser Beratungen im Ernährungsminifterium den parlamentarischen Körperschaften zur Besprechung bzw. Erledigung zu.
Wie man angesichts jener Richtlinien des Glaubens fein fann, daß die Kreise in der Landwirtschaft, die für sie verantwortlich sind, noch den Willen haben, das Gesetz zu achten, ist uns unerfindlich. Man beachte nur, daß verfügt wird: Es werden den Behörden keinerlei Angaben über die Anbauflächen gemacht; tein organisierter Landwirt wirkt bei irgendwelchen Ernteeinschägungen mit; ohne Zustimmung der Organisation darf fein Mitglied auch nur ein fund Getreide oder Kartoffeln abliefern. Das genügt wohl, um die Tendenz der bewußten Boykottierung jeder Sicherstellung der Ernährung für die minder bemittelte Bevölkerung zu charakterisieren.
Die Richtlinien gehen aber noch viel weiter. Sie verlangen, daß die Landwirte, denen wegen der Nichterfüllung
Die neue Getreidenmlage.
Wir nehmen vorläufig von einer allgemeinen Stellungnahme zu diesen Verhandlungen Abstand, bis die Beratungen zu Ende geführt sind, weisen aber darauf hin, daß die Sozialdemokratie nach wie vor ihren bekannten Standpunkt aufrecht erhält.
ihrer gesetzlichen Verpflichtungen behördliche Druschkomman- Der Dena wird geschrieben: Die Reichsregierung hat sich, wie dos auf den Hof rücken, die Dreschmaschinen durch Entfernung bereits befanni, bezüglich der Regelung des Verkehrs mit Getreide wichtiger Teile unbrauchbar machen sollen. Welcher aus der neuen Ernte grundsäglich für die Beibehaltung Unterschied besteht eigentlich zwischen einem Eisenbahner, der der Getreideamlage entschieden. Inzwischen ist die Borwährend eines Streifs, also während der Zeit, da feine lage dem Reichsrat zugegangen, so daß jetzt sich bereits überbliden Züge fahren, die Schrauben von Eisenbahnschwellen löst, und läßt, wie die Neuregelung gestaltet werden foll. dem Landwirt, der seine Dreschmaschine unbrauchbar macht, Es muß von der Tatsache ausgegangen werden, daß die in. damit die Volksernährung in Unordnung tommt? Man fann ländische Ernte auch im Jahre 1922 nicht ausreichen wird, um dazu nur sagen, daß es bei dem Eisenbahner eine gefährliche destens zweifelhaft ist, ob der Mehrbedarf durch Einfuhr im freien unseren Bedarf an Brotgetreide zu decken, und daß es auch' min Dummheit ist; bei dem Landwirt wäre es ein Verbrechen, Handel sich wird beschaffen lassen. Die Erwartung, daß die Eindem in seiner Auswirkung durch Elend und Hunger ganze Be- führung der völlig freien Wirtschaft möglich sein werde, war an die völkerungskreise zum Opfer fallen müssen. Dabei kommt noch Vorausseßung geknüpft, daß die allgemeine wirtschaftliche Lage sich hinzu, daß der Eisenbahner, der glaubt, durch die Zerstörung bessern und insbesondere das Wertverhältnis der Mark zu den des Schienenoberbaues Tarifverhandlungen zu fördern, ausländischen Geldsorten sich einigermaßen befestigen würde. einem Trugschluß unterliegt: er schädigt sich und seine Kame- Durch die gewaltige Verschlechterung der Wirtschaftslage infolge raden. Die Agrarier, die den Richtlinien ihrer Organisation des Marksturzes sind die Preise für das ausländische Getreide um folgen, fie haben dabei noch den Vorteil der wucherischen Be ein Mehrfaches gestiegen und die Preise für das freie Inlands getreide sind ihnen wetteifernd gefolgt. Die Gefahr liegt nahe, reicherung. Erreichen sie doch mit einer Berhinderung des daß ohne Borsorge der Regierung höchft bedenkliche Störungen in Wetter bis Sonnabend mittag. Zunächst noch troden und heiter, rechtzeitigen Ausdrusches, daß die Getreidepreise der Brotversorgung eintreten, zum mindesten daß die Mehl und später zunehmende Bewöllung und an vielen Orten Gewitter. Temperatur steigen. Brotpreise bei völliger Ungebundenheit auf das Niveau des freien wenig geändert. Mäßige, zwischen Nordost und Südost schwankende Winde.
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fie TU., daß er den Richtlinien" völlig fern stehe. Ihre VeröffentDer Reichsausschuß der deutschen Landwirtschaft verbreitet durch lichung habe auf die Verhandlungen mit der Regierung außer ordentlich störend" gewirkt. Der Reichsausschuß erklärt sich leider nicht deutlicher. Wir sind mit ihm aber einer Auffassung darin, daß die„ Richtlinien" außerordentlich beunruhigend gewirkt haben, hoffentlich meint der Reichsausschuß damit ebenso wie wir die weiten Kreise der Verbraucher, die sich um ihre zukünftige Ernährung ängstigen.
VIII
ebiaix
3m Sinblick auf die überlegene Güte ist sie auffallend preiswürdig.
Maffary Delft, edel wie der Name.
KON LINON