Beilage zum„ ,, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 3.

Vom Elend in Berlin  

Freitag, den 4. Januar 1895.

12. Jahrg.

daß natürlich auch hierbei der wechselnde Polizei- Eifer mit in die vorherige Entscheidung mit lebhaftem Beifall begrüßt. Die betracht kommt. Aber selbst diefer dürfte nicht ganz unabhängig Bersammlung wurde, nachdem die Tagesordnung erledigt, wie giebt die Frequenz des sogenannten Polizeigewahrsam3 von den Erwerbsverhältnissen sein. Jedesmal, wenn der un- üblich geschlossen! Weder brach betäubender Lärm los" noch ein nicht minder anschauliches Bild als die der Gefängnisse und unterbrochen fortdauernde Nothstand eine außergewöhnliche traten Gendarmen in den Saal und drängten die Menge nach des Arbeitshauses. Zum Polizeigewahrsam wurden im Jahre Höhe erreicht und besonders große Mengen von Arbeitern und der Thür". Das nennt die bürgerliche Presse wahrheits­1892, nach Angabe des neuesten Jahrgangs des Statistischen Arbeiterinnen arbeits- und obdachlos gemacht und zum Betteln gemäße" Berichte. Und mit diesem Gefindel muß man sich herum­Jahrbuchs der Stadt Berlin  ", 37 573 Personen eingeliefert, gegen oder zur Prostitution getrieben hat, schreit die bürgerliche Geschlagen.

daß die Wünsche Gehör gefunden haben und daß die Polizei in dieser oder jener Stadtgegend mit grimmigem Giser gegen das arbeits- und lichtscheue Gesindel" vorgeht. Das ist die Art, wie man in einer fapitalistisch geordneten" Gesellschaft den Nothstand bekämpft"!

Lokales.

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Und

34 943 in 1891. Gründe der Einlieferung waren in den aller- sellschaft, die sich dadurch belästigt und auch beängstigt fühlt, Der Bierboykott liegt Herrn Alexander Meyer meisten Fällen, zusammen 33 469 mal, die drei enger mit dem nach mehr Polizei und schärferen Maßregeln gegen Bettler und alias Biermeyer" arg im Bauche. In seiner Eigenschaft Mothstand zusammenhängenden: 9793 mal BetteIn, 11018 Prostituirte. Und alsbald weiß die bürgerliche Presse zu melden, als Aufsichtsrath der Schultheiß- Brauerei   brachte ihm der mal Obdachlosigkeit, 12658 mal, Unfittlichkeit"( d. b. meist Boykott bereits für 1894 eine Schädigung seines Lantième­Uebertretung fittenpolizeilicher Vorschriften durch Prostituirte). Trinkgeldes in der Höhe von einigen Tausend Mark und, Die Einlieferungen aus diesen drei Gründen haben von 1891 zu Sybarit   und Gourmand, wie Herr Wadelstrumpf- Alexander nun 1892 wieder bedeutend zugenommen, während bei anderen einmal ist, verspürt er jeden solchen Verlust doppelt unangenehm, Gründen ein Rückgang eingetreten ist. Ob die Zunahme nur zumal 1895 ihm den gleichen Schaden androht. Zwar ist er eine Folge der weiteren Verschlechterung der Erwerbs= nebenbei noch Aufsichtsrath der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft verhältnisse ist, muß unentschieden bleiben. Es ließe sich und, wenn wir nicht irren, auch der Großen Berliner   Pferdebahn wenigstens nicht beweisen, da auch der wechselnde Eifer der Gesellschaft der Boykottschaden läßt sich also ertragen, und Polizei in ihrer Jagd auf Bettler, Obdachlose und Die Sprechstunde wird heute von 7 bis 8 Uhr abends ab. auch die unbesoldeten Ehrenämter als Berliner   Stadtverordneter Prostituirte mit in betracht kommit. Andererseits werden lange gehalten. und als Reichstags- Abgeordneter werden damit einigermaßen ers nicht alle Aufgegriffenen im Polizeigewahrsam zurückbehalten. träglich und rentabel gemacht gleichwohl tobt sein Grimm G3 fönnte also, je nachdem der eine oder andere Umstand sich in Ein Flugblatt für die Weiterführung des Boykotts gegen die bösen Boykotter Tag für Tag in der ehrsamen höherem Maße geltend macht, sogar pafsiren, daß die soll demnächst in Berlin   verbreitet werden. Uns liegt ein" Bossischen Zeitung", deren Zugendreinheit natürlich über Zahl der Insassen des Polizeigewahrsams bei zunehmendem Gremplar, gezeichnet von einem uns unbekannten Herrn Koeppisch jeglichen Verdacht erhaben ist, als ob hier hinter dem öffentlichen Mothstande dennoch abnehmend und bei abnehmendem Mothstande vor. Wir haben keine Veranlassung, auf den Inhalt dieses rein Interesse das Sackinteresse der Dividendenjäger sich verstecke. zunähme. Etwas Aehnliches ist thatsächlich in der Geschichte des privaten Unternehmens näher einzugehen, müssen aber bemerken, Bum tausendsten Male fabelt Herr Meyer, der Bierboykott sei Berliner   Polizeigewahrsams schon dagewesen. Mitte der siebziger daß die Berliner   Vertrauenspersonen, die Gewerkschafts- und von den Berliner   Sozialdemokraten inszenirt worden, um für die Jahre begann die Polizei die Bettler mit besonderem Gifer zu, die Lokalkommission, sowie die Boykottkommission der Sache in Brauerei- Arbeiter ungerechtfertigte wirthschaftliche verfolgen. Irren wir nicht, so wurden damals zuerst auch gleicher Weise vollkommen fern stehen, wie der Parteivorstand Vortheile zu erzwingen, während der Boykott bekanntlich nur Geheime" in den Dienst des Kampfes gegen die Bettelei gestellt, und die Redaktion des Vorwärts". Daß derartige Schiebungen die Vertheidigung gegen die bekannte unqualifizirbare Zumuthung weil man die scharfsinnige Beobachtung gemacht hatte, daß die gegen den klar ausgesprochenen Willen der Berliner   Parteigenoffen des Brauerrings bezweckte. Aber während bisher diese Lüge nur lauen" von den Bettlern schon von weitem erkannt wurden. aufs schärfste zu verurtheilen sind, versteht sich für jeden Partei- den Zweck hatte, über den Erfolg der Arbeiterschaft hinweg­Zahl der zum Polizeigewahrsam eingelieferten Bettler stieg genossen von selbst. zutäuschen, benüßt die freisinnige Mannesfeele diese erlogene Be enn auch von 1838 in 1875 auf 5936 in 1876 und 14 942(!) Der Verein der Brauereien Berlins   und der Um hauptung heute dazu, Stimmung zu machen für polizeiliche Maß­in 1877, um 1882 mit 20 416 ihren vorläufigen Höhepunkt zugegend hat das Verzeichniß der ausgesperrten Brauerei- Arbeiter regeln gegen." unberechtigte" Verrufserklärungen. erreichen und dann erst rasch, später langsam bis 7050 in 1889 und Böttcher eingefordert, um die Listen für den Arbeitsnachweis unberechtigt ist natürlich auch der Bierboykott gewesen, zu fallen. Gewiß hat diese Bewegung auch wirthschaftliche aufstellen und die Wahlen für das Kuratorium vorbereiten zu denn ein Verstoß gegen die öffentliche Ord=. Ursachen gehabt, aber nicht wirthschaftliche allein. Niemand wird aus ihr schließen wollen( wie man es sonst müßte), daß z. B. können. Bei Uebergabe der durch die Kommissionen der Brauer nung" lag in dem Zwang, den die Volksversammlungen aus-, und Böttcher aufgestellten Listen an den Vereins- Vorsitzenden übten, die Bierkontrolle war geradezu eine Verhöhnung 1892 der Nothstand in Berlin   nur halb so groß gewesen Herrn Happoldt hat Genosse Singer die den ausgesperrten der öffentlichen Ordnung" fei wie 1882. Es handelte sich damals eben um besondere, Arbeitern gemachte Zusage erfüllend, Herrn Happoldt davon Wir werden also das Vergnügen haben, den freisinnigen in der Wandelbarkeit der Polizeipraxis begründete Einflüsse. Mittheilung gemacht, daß die Bestimmung des Statuts, welche Spaßmacher im Parlamente den Jammerruf nach dem polizei­Aber das eine wenigstens ist aus den zwar schwankenden, aber den Brauereien gestattet, einen Prozentsatz von Arbeitern ohne lichen Gummischlauch wider die bösen Boykotter erheben zu doch jedes Jahr erschreckend hohen Zahlen der zum Polizei­gewahrsam Eingelieferten zu ersehen, daß der Noth stand in Benutzung des Arbeitsnachweises einzustellen, start angefochten hören, natürlich nicht in seiner Eigenschaft als feistbefoldeter Berlin   jahraus jahrein viele Taufende der Obdachlosigkeit über wird und daß die Brauerei- Arbeiter der Ansicht seien, daß durch Aufsichtsrath der Schultheiß- Brauerei  , sondern als Volks liefert, zum Betteln zwingt und der Prostitution in die Arme diese Bestimmung der Nutzen des Arbeitsnachweises aufgehoben vertreter; und wir wetten, Herr Meyer wird auch in der treibt. Und wenn nicht außergewöhnliche Einflüsse das Bild wird. An diese Mittheilung knüpfte Genosse Singer den Vor- Berliner Stadtverordneten- Versammlung gegen etwaige Anträge verwischen, muß die mehr oder weniger große Erschwerung des schlag, daß die Brauereien im Interesse der baldmöglichsten Unter- donnern, welche das Publikum gegen finanzielle Schröpfungen bringung der seit dem Mai arbeitslosen Brauer und Böttcher der Pferdebahn- Gesellschaft sichern sollen, natürlich auch hier Erwerbes auch in irgend einer Form in der wechselnden Frequenz für ein oder einundeinhalb Jahr auf diese Bestimmung des nicht als etwaiger Aktionär oder Aufsichtsrath, der von solchen des Gewahrsams erkennbar werden. Diesen Standpunkt Arbeitsnachweis- Statuts verzichten, und dadurch ihren Willen, Dingen seinen Sackvortheil zieht, sondern als der zur Wahrung vertritt auch das Jahrbuch", und es bringt zugleich einen den Arbeitslosen nach Möglichkeit Arbeit und Verdienst zu der allgemeinen Interessen von dem durch Beſis und Bildung ziemlich überzeugenden Beweis für die Richtigkeit desselben.( Wir schaffen, bethätigen möchten. Herr Happoldt zeigte sich diesem maßgebenden Bürgerthum" berufene deutschfreisinnige Gato. vollen bei dieser Gelegenheit erwähnen, daß in dem neuesten Borschlag gegenüber durchaus entgegenkommend, betonte aus- Da ist Herr Rösicke doch viel flüger! Freilich auch viel Jahrgange überhaupt die wirthschaftlichen Ursachen gewisser brücklich die Absicht des Vereins, die stipulirten Bedingungen in unabhängiger und freier! Erscheinungen in dem Leben der Berliner   Bevölkerung wieder allen Punkten streng loyal durchzuführen, und versprach die von etwas mehr betont werden, während das z. B. in den Ver- Singer angeregte Maßregel bei dem Verein befürworten zu richt, daß sich die Parteispedition von C. Marts seit dem 1. d. M. Den Parteigenossen der Schönhauser Vorstadt zur Nach waltungsberichten des Magistrats bei ähnlichen Anlässen von wollen. Eine definitive Entscheidung über die zeitweilige Außer- Rastanien- Allee 95/96 befindet. Die Spedition ift morgens von Jahr zu Jahr weniger geschieht.) Das Jahrbuch" giebt dies- wollen. mal zum ersten Male an, wie sich die Sistirten auf die raftſezung der fraglichen Bestimmung kann natürlich nur der 41/2 Uhr ab geöffnet. einzelnen Monate vertheilten. Ihre Zahl ist natürlich nicht halten des Vorsitzenden jedoch ist es wahrscheinlich, daß die An- eine Agitationstour statt. Pflicht eines jeden Genossen ist es, Achtung, Schöneberg  ! Am Sonntag, den 6. Januar, finde immer dieselbe, sondern steht bald über, bald unter dem Monatsdurchschnitt. Die Abweichung betrug in Prozent(+ be- gelegenheit in der von Singer vorgeschlagenen Weise ge- sich an derfelben zu betheiligen. Treffpunkt bei H. Hoffmann. teutet: über, bedeutet: unter dem Durchschnitt) im Januar+38, regelt wird. Sedanstr. 10, morgens 61/4 Uhr. Der Vertrauensmann. Februar+ 291/ 2, März:+17, April:-13, Mai:-16, Juni: Die Gährung gegen den Abgeordneten Singer. Unter Berlin   1895. Nach dem neuen Berliner   Adreßbuche wird. 28/2, Juli:-20, August:-10, September: 91/2, Oktober: diefer Spitzmarke leisten sich verschiedene Blätter folgende das Weichbild Berlins   jetzt von 983 Straßen durchquert, die 31/2, November:+11/2, Dezember: 1/2.( Die ungleiche Nachricht: Länge der Monate ist hierbei bereits ausgeglichen.) Leider fehlen Wie übel man Singer in der Rigdorfer Versammlung durch zehn Parkanlagen, 104 Schmuckplätze und 66 Brücken unter­Die absoluten Zahlen, die aus den abgerundeten Prozenten nur mitgespielt hat, haben wir schon berichtet. Am Neujahrs  - ferner nicht weniger als 77 Kirchen und Kapellen, darunter brochen werden. Unter dem Zeichen der Kirchennoth zählt Berlin  annähernd zurückberechnet werden könnten. Zu bedauern ist auch, tage sollte er in der zum Besten der ausgesperrten 50 evangelische, 7 fatholische, 1 englische, 10 für außerhalb der daß die Vertheilung auf die Monate nicht für die Haupt- Brauerei- Arbeiter angefeßten Matinee des Brauer  - Gesang Landeskirche   stehende Gemeinden und 3 Methodistenbetsäle. Dazu Einlieferungsgründe noch besonders durchgeführt ist. Das Jahr vereins„ Gerstenähre" die Festrede halten. Er fam aber buch" fügt die mittlere Temperatur der Monate hinzu, wobei nicht. Und als gar von der Tribüne herab fundgethan gesellen sich 11 Synagogen. Es versteht sich, daß es mit der Berlin   nicht soweit her ist, wie Pflege der Kunst in ich ergiebt, daß, wie zu erwarten, die Zahl der Sistirten im wurde, Herr Singer habe sich in letzter Stunde, ohne allgemeinen nach dem Sommer hin beim Steigen der Temperatur Gründe anzugeben, geweigert, die zugesagte Festrede zu mit der Frömmigkeit, durch die die herrschenden Klaffen Begehung ihrer tapitalistischen und fiel und nach dem Winter hin beim Fallen der halten, da gab es einen Heidenlärm, aus dem zahlreiche sich ja wohl bei Sünden feudalen den Rücken decken wollen. Den Temperatur stieg. Das Minimum der Einlieferungen Rufe des Unwillens und wenig schmeichelhafte Be- 77 Kirchen, welche die Frommen im Lande mit Rapidität traf jedoch nicht mit dem Maximum de: Temperatur mertungen schrill herausklangen. An des Abtrünnigen zufammen. Jenes lag im Juni, dieses erst im August, wo die Stelle hielt dann der Genosse Mehner die Festrede, der haben erbauen lassen, steht die Zahl von nur 24 Theatern Zahl der Sistirten schon wieder recht hoch war und selbst die den Ausgang des Boykotts selbstverständlich als einen und was für welchen gegenüber. Außerdem sind zwei Zirkus. gebäude in Berlin  . Die Zahl der öffentlichen Heilanstalten be= des April bereits übertraf. Im Jahrbuch" wird das erklärt Sieg der Arbeiter" feierte. trägt 28, dazu kommen 20 Sanitätswachen und 15 Hospitäler; aus der nicht nur sehr warmen, sondern auch gleichmäßigen An dieser Notiz ist die Thatsahe wahr, daß Singer die Fest die Zahl der Gemeindeschulen ist auf 206 angewachsen. ES Temperatur des Juni und Juli, sowie aus den größeren rede am Neujahrstag nicht gehalten hat. Gelogen dagegen ist giebt hier ferner 16 Boltstüchen, 9 Kinder- Volksküchen und Temperaturschwankungen und schon fühleren Nächten des August die Angabe, daß Singer sich in legter Stunde ohne Gründe an- 8 Waisenhäuser. Daß Berlin   auch an höchst überflüssigen Dingen and September. Zum Dezember wird dann bemerkt:„ Das zugeben geweigert habe, die Festrede zu halten. Bereits am

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Verein selbst herbeiführen, nach dem entgegenkommenden Ver­

nicht übermäßig füllen, wie andererseits im Sommer auch der bürgerlichen Blätter ziert, mit der Schilderung des Versammlungsorganisationen 57 Lokalorganisationen giebt. Eingeschriebenen Hilfskaffen ist nach dem Adreß­

tassen verzeichnet.

Fallen des Verhältnisses im Dezember gegenüber dem Steigen Sonntag Nachmittag hat Singer in Gegenwart mehrerer Zeugen sehr reich ist, lehrt die Mittheilung, daß in der Stadt 19 Frei­der Kälte findet ſeine Erklärung in der ausgedehuteren Arbeits- dem Genossen Hilpert, Vertreter der Brauerei- Arbeiter, ersucht, maurerlogen arbeiten"; dazu treten 3 Logen des Freimaurer­gelegenheit vor und beim Weihnachtsgeschäft und in dem stärkeren der Kommission der Brauer mitzutheilen, baß er die für ordens der Humanisten, 14 Oldfellowlogen, 9 Druidenlogen Hervortreten der Mildthätigkeit zum Chriftfest und zum Jahres- Dienstag zugefagte Feftrede nicht halten werde. Die Gründe für und 3 Bnai Brithlogen. Außer auf der Stadtbahn tommen die Fremden auf neun Bahnhöfen in Berlin   an. schluß." Bei der großen Vorsicht, mit der der Herausgeber des diesen Entschluß sind Hilpert nicht vorenthalten worden und sind Das Adreßbuch zählt 1184 Vereine auf, unter denen be " Jahrbuchs" seine Schlüsse zu ziehen pflegt, müssen wir annehmen, zudem mit Händen zu greifen. Unsere Parteigenossen werden daß er sich in diesem Falle nicht nur auf das Jahr 1892 ftüßt, es als selbstverständlich erachten, daß Singer es ablehnte, die zeichnenderweise die sozialdemokratischen Wahlvereine, sowie in welchem ja immerhin ein Bufall gewaltet haben fönnte, Feftrede zu halten, nachdem, von den persönlichen Invektiven die Fachvereine und Gewerkschaften feblen. G3 giebt danach fondern auch auf die Zahlen der Vorjahre, deren nachträgliche gegen die Boykottkommission gar nicht zu reden, die Brauerei: 30 Aerztevereine, 64 Gefang- und Musikvereine, 45 Stenographen-, Mittheilung übrigens sehr zu empfehlen gewesen wäre. Wenn Arbeiter Schneider, Richter und andere die Befürwortung der 93 Turnvereine, 101 Vereine für gemeinnützige und gesellige Zwecke, 39 Darlehns- und Kreditvereine, 97 Kriegervereine, tas aber zutrifft, dann ergiebt sich aus den Zahlen des De- Aufhebung des Boykotts als einen Verrath an der Arbeiterfache 46 Landsmannschaften, 11 Lehrer- und Lehrerinnenvereine, 15 zember schlagend, welch' bedeutenden Einfluß gerade die Zu- oder bezeichnet haben. Abnahme der Erschwerung des Erwerbes, die natürlich von Wir benutzen diese Gelegenheit, um noch einmal auf den in Runstvereine u. f. w. Wollen wir erfahren, wie viel gewerkschaft­Temperaturschwankungen mit abhängt, auf die Frequenz des Polizei unserer legten Nummer bereits gekennzeichneten Lügenbericht der liche Arbeiterorganisationen in Berlin   sind, so giebt uns das gewahrsams ausübt. Wir stellen ihn noch über den Einfluß der Boss. 3tg." über die Rixdorfer Versammlung zurückzukommen. Adreßbuch wie gesagt, keine Auskunft; wir müssen da den vor= Kälte an sich. Gäbe es mehr Arbeit im Winter, so würden Den Gipfel der Unverschämtheit und Lüge hat der Bericht- trefflichen Arbeiter Verkehrsalmanach zur Hand nehmen, in welchem es neben 45 in Berlin   vertretenen Zentral wahrscheinlich auch die höchsten Kältegrade das Polizeigewahrsam erstatter, dessen Machwerk inzwischen die Spalten fast aller Die Zahl wärmste Sonnenschein denjenigen, der Arbeit hat, schlusses erreicht. Nach dem Lügenpeter der" Voffin" spielte sich buch 17, ferner zählt es 18 Betriebskassen, 9 Junungskassen und feine nicht vor Hunger, Betteln und Polizisten schüßt. Höchstens die Schlußszene wie folgt ab: das Nebernachten im Freien ist im Sommer behaglicher. Darauf wird Schluß beantragt. Es liegen zwei An- 51 Ortskaffen auf. Der Baate'sche Almanach enthält 62 Orts Man erfährt ferner aus dem Adreßbuch, Für die eingeschriebenen Prostituirten, die an den Einlieferungen träge vor für Aufhebung des Verrufs, darunter der Antrag daß hier 812 Zeitungen und Zeitschriften erscheinen, 67 amtliche, sehr start betheiligt sind, dürften die Verhältnisse sogar vielfach der Boykottkommission. Ferner zwei Anträge, den Verruf 63 politische, 206 für Kunst und Wissenschaft und 476 für Handel, gänzlich anders liegen. Es könnte sein, daß sie gerade im fortzusetzen, und einer, den Verruf bestehen zu lassen, bis Gewerbe und Landwirtschaft. Von dem gewerblichen Leben in Winter, wo sie ihrem Erwerb weniger als im Sommer auf der der lezte Ausgesperrte eingestellt ist. Singer liest Anfang Berlin   erhält man einen Begriff, wenn man einige der Haupt­Straße nachgehen und ihre Thätigkeit mehr in Lokale verlegen, und Schluß des Kommissionsantrages vor, unter allgemeiner erwerbszweige Revue passiren läßt. So verzeichnet das Adreß­die fittenpolizeilichen Vorschriften seltener zu überschreiten Unaufmerksamkeit fordert der Vorsitzende zum Abstimmen brauchen; so sehr im übrigen im Winter der Mangel an Arbeit auf, eine Menge Hände erheben sich; der Antrag ist buch beispielsweise 7524 Schneider aller Arten, 5600 Schuh­die Zahl derjenigen Mädchen vermehrt, die sich nur gelegentlich, angenommen" ruft der Vorsitzende, ich schließe die Ver- macher, 3260 Tischler, 1498 Bäcker, 2200 Schlächter, 848 Bara um nicht ganz hungern zu müssen, verkaufen. Man ersieht fammlung". Ein betäubender Lärm bricht los. Gendarmen biere, 480 Frieseure, 2400 Zigarrenhändler, 1056 Destillationen, daraus, wie wichtig es in der That ist, die Einliefe treten in den Gaal und drängen die Wenge nach der 4707 Gastwirthe, 2208 Schantwirthe, 3060 Maler aller Art 2c. 2c. Daneben giebt es aber auch noch Gebiete, Die ganz rungen für jeden Einlieferungsgrund gesondert nach Thüre, in dem allgemeinen Tumult ertönen Ruſe: oder doch fast ganz ohne Wettbewerb find. So Monaten mitzutheilen. Nur für die Zahl der überhaupt auf- Mumpis, Verrath, Protestversammlung; wir sind ver- giebt es beispielsweise nur eine einzige Bluthandlung und gegriffenen( aber nur zum theil im Gewahrsam zurückbehaltenen) gewaltigt. Die Versammlung hatte 41/2 Stunden gedauert. Bettler geschieht das im Jahrbuch". Es waren 19 825 im Und auf welche Weise erfolgte der Schluß der Versammlung zwei Blutegel Handlungen. Auch der" Fremdenführer" Cann Jahre 1892. Davon tamen die meisten auf die kalten Monate, in Wahrheit? Die Versammlung debattirte in vollständigster häuser glänzt noch immer als der einzige seines Zeichens im Adreßbuch. 8. B. auf Januar 2460, Februar 2466, März 2276, November Ruhe erst noch etwa 8-10 Minuten über die Art der Abstimmung 1789, Dezember 2225, die wenigsten auf die warmen Monate, und entschied sich mit enormer Majorität dafür, über den Antrag Ju der Angelegenheit des Schloßbaues sind die bürger­3. B. auf Juli 1082, August 1148, September 1100. Zu den auf Aufhebung des Boykotts zuerst abzustimmen. Diese Ab- lichen Blätter, die sich zu den von uns ans Licht gezogenen Bahlen der von 1892-79( rückwärts) aufgegriffenen Bettler be- ftimmung erfolgte unter allgemeiner Aufmerksamkeit. Ein Wald von Mißständen so hübsch auszuschweigen wußten, mit einem Male merkt das Jahrbuch":" Diese Zahlen entsprechen im allgemeinen Händen erhob sich für die Aufhebung. Auf Verlangen wurde die gesprächig geworden. Warum? Es ist man staune- den dem Gange der Erwerbsverhältnisse, welcher sich annähernd auch Gegenprobe gemacht. 30-40 Auvefende votirten gegen die Arbeitern, die im christlichen Staate am christlichen Bußtage ge= in den Steuer Einschätzungen wiederspiegelt." Wir fügen hinzu, Beendigung des Boykotts. Dieses Resultat wurde mit Heiterkeit, arbeitet haben, die der Sonntagsruhe entbehrten, un für ihre

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