Einzelbild herunterladen
 

Unternehmer Mehrwerth zu schaffen, die zum theil in Tag und der Herrenseewiesen, um dadurch den arbeitslosen Bewohnern der Nachtschicht, in unmenschlicher sechsunddreißigstündiger Arbeits- Stadt Gelegenheit zum Erwerb zu geben. anstrengung für fargen Lohn schufteten, damit, wie es hieß, die

-

Der alte

Eines Betruges durch Unterschiebung von Pferde fleisch anstatt Rindfleisches sollte sich der Schlächtermeister Karl Arbeiten zur Zeit des Beginns der großen Hoffestlichkeiten be- in den Militärwerkstätten zu Spandau beziffern sich nach tausen- ernährt sich nach Aufgabe seines Ladengeschäfts damit, daß er Der Nothstand in Spandau . Die Arbeiterentlassungen 129. Abtheilung des Schöffengerichts stand. Der Angeklagte Ewert schuldig gemacht haben, der gestern dieserhalb vor der endet seien es ist diesen Arbeitern eine Auszeichnung zu theil geworden. Man höre, was das nach Lakaienart in Hof- den; da Privatindustrie fehlt, so finden die Leute am Ort sonst Stücke Fleisch in der Markthalle kauft und sie bei Reſtaurateur ers angelegenheiten wohl unterrichtete Organ für Kammerknechts- und dabei stehen noch weitere massenhafte Entlassungen in den ein Stück Rindfleisch zum Preise von 55 Pf. pro Pfund zum nie eine andere Beschäftigung und verfallen dem bittersten Glend. wieder absetzt. Am 4. Septbr. v. J. bot er dem Schankwirth Otto feligkeit, das freifinnige Berliner Tageblatt", geschäftig zu Militärwertstätten bevor. Die geſtern gemeldete Verzweiflungs. Rauf an. Otto ließ sich auch zum Ankaufe überreden. Als er melden weiß: Während den obersten Baubeamten und den Künstlern that eines Arbeiters bietet ein typisches Bild für die gegenwärtige das Fleisch einem ihm bekannten Schlächtermeister zeigte, erklärte Drdensauszeichnungen verliehen worden sind, haben die an­Nothlage. dieser sofort, daß es Pferdefleisch sei. Dieses Urtheil wurde von deren Architekten und Technifer ansehnliche Gratifikationen er- Unbenutzte Billets des Stadtbahn- und Vorortverkehrs dem Sachverständigen bestätigt. Im Termine behauptete halten." mit dem Aufdruck:" Giltig für das Jahr 1894" tönnen bis zum der Angeschuldigte, daß er selbst mit dem Fleische in Ja, die Arbeiter, aber die Arbeiter? Nur ruhig, auch die 28. Februar 1895 an allen Stationen gegen gleichartige Billets der Markthalle betrogen sein müsse. Nun begutachteten die Arbeiter sind nach den Mittheilungen des freisinnigen für das neue Jahr umgetauscht werden. Sachverständigen aber, daß, wenn es für einen Laien auch Kammerknechts erfreut worden. Sie erhielten zum Neujahrstag einen ganzen Tagelohn und außerdem eine Flasche Eine Ehrung. Ein Jubiläum" beging mit Beginn des schwer ſein möge, Pferdefleisch von Rindfleisch zu unterscheiden, so würde sich ein Schlächter doch schwerlich täuschen lassen. Wein geschenkt. Man kann sich die Freude vorstellen, mit der neuen Jahres der Hausdiener Schwabe, der an diesem Tage Das Pferdefleisch habe eine etwas dunklere Färbung als Rind­rung an diesen Moment mit ihrer Familie Hunger und Elend Mann, der 50 Jahre hindurch in Treue und Ehrlichkeit und fleisch, der Knochenbau des Pferdes sei ein anderer als der des Rindes und ohne Tadel seinem Unternehmer gedient hat, wurde am im Gegensatz zum Rind flüssig. der Mark im Pferdeknochen sei ertragen werden.. Der Staatsanwalt wies Interessant ist auch noch die Mittheilung, daß der Vor- 31. Dezember dadurch überrascht, daß man ihm das bekanntlich darauf hin, wie gemeingefährlich die Handlungsweise des anschlag für den Umbau des Schlosses um mehrere Millionen auch dem Herrn Ihring- Mahlow als eklatante Genugthuung Angeklagten sei, da er gerade die Restaurateure zu seinen Ab­überschritten worden ist. Es ist daher auch aus diesem angeheftete Allgemeine Ehrenzeichen überreichte. nehmern zählte und somit viele Leute in die Lage tamen, Pferdes Grunde eine Unterbrechung der Umbauten beschlossen bis zu Versetzung des Herrn Brausewetter? Die Gnesener fleisch anstatt Rindfleisch zu genießen. Er beantragte deshalb einem Zeitpunkt, in welchem für diese Zwecke wieder Beitung" meldet, daß nach einer in Gnesen eingetroffenen eine Gefängnißstrafe von einer Woche. Der Gerichtshof hatte größere Mittel verfügbar sind. Privatnachricht an stelle des nach Stettin versetzten Landgerichts- ebenfalls teinen Zweifel daran, daß der Angeklagte wissentlich Vielleicht ist auch dies ein Troft für die Arbeiter. Präsidenten Jänisch der bisherige Landgerichts- Direktor Brause gehandelt, beließ es aber mit Rücksicht auf dessen Unbescholtenheit Ein Dementi bringt der Reichs- Anzeiger" zu der von uns wetter in Berlin zum Präsidenten des Landgerichts in Gnefen bei einer Geldstrafe von 21 Mart. am 25. November der hiesigen V. ernannt sein soll. .- Korrespondenz" ent­Wenn wir nicht irren, ist Gnesen auch der Ort, den vor nommenen Mittheilung, wonach im Jahre 1894 so massenhafte einiger Zeit der berühmte Staatsanwalt Romen, der sich im Bestrafungen von Heerespflichtigen stattgefunden hätten, wie noch in feinem anderen Jahre. Ganz ungewöhnlich hoch, so lautete Jahre 1892 in Hamburg die bekannte Meineidsverdächtigung die Mittheilung, sei dabei die Zahl der Bestrafungen wegen gegen die Sozialdemokratie geleistet hatte, sich als künftigen Kontrollentziehung, was zum großen Theil auf die noch immer Wirkungskreis erwählt hat. so vielfach bestehende Unkenntniß der jezigen Berliner Melde­verhältnisse zurückgeführt werden müsse.

-

"

=

"

das hiesige Schöffengericht beschäftigte, denn sie führte einen 16jährigen Burschen vor, der schon das Gewerbe eines zuhälters Ein Sittenbild entrollte eine Verhandlung, welche gestern betreibt und vom Eigatsanwalt den Titel eines Gewalt- Louis" erhielt. Die vielversprechende Pflanze war der Arbeitsbursche Karl Hecker. Er war der Beschüber einer 18jährigen Dirne, leber einen eigenthümlichen Unglücksfall mit tödtlichem die er eines Tages auf offener Straße so erbärmlich durchprügelte, Ausgang wird berichtet: Der Charlottenburger Kriminalpolizei daß sich schließlich einige mitleidige Passanten für das Mädchen Nach dem Reichs- Anzeiger" sind diese Angaben gänzlich war am Sonnabend Morgen die Meldung über einen räuberischen ins Mittel legten. Der Angeklagte wollte sich dieses Dazwischen­unrichtig". Die Zahl der Bestrafungen von Mannschaften des Ueberfall zugegangen, und man hatte auch thatsächlich unter einer treten des Publikums nicht gefallen lassen, er holte sich vielmehr Beurlaubtenstandes im Bereich der Landwehr Inspektion," so Eisenbahnüberführung bei der Rennbahn der Radfahrer den schleunigst zwei Kumpane herbei und alle drei stürzten sich auf führt das amtliche Blatt weiter aus, ist im Gegentheil im 13 Jahre alten Sohn des Eisenbahnbeamten Herrmann aus der die Passanten, die sogar bei der Prügelei mit einem Meffer be­Jahre 1894 erheblich geringer gewesen als in den Vorjahren. Schillerstraße 90 zu Charlottenburg mit einer Schußwunde im droht wurden. Der Angeklagte fonnte zwar nicht überführt Die Gesammtzahl dieser Bestrafungen belief fich 1891 auf 2936, Unterleib bewußtlos aufgefunden. Der Knabe ist nun am Mittwerden, zum Messer gegriffen zu haben, der Gerichtshof erachtete 1892 auf 3251, 1893 auf 2150, 1894( bis November) auf 1593. woch im Krankenhause gestorben, ohne Krankenhause gestorben, ohne das Bewußtsein ihn jedoch der gemeinschaftlichen Körperverlegung für schuldig und Die Zahl der Bestrafungen wegen Kontrollentziehung insbesondere wiedererlangt zu haben. Die Polizei hatte nun festgestellt, war auch mit dem Staatsanwalt der Ansicht, daß solche betrug in den entsprechenden Zeiträumen 2427, 2577, 1614, 1309. daß der verstorbene Knabe in Gemeinschaft mit dem gleich Grzesse jugendlicher Tagediebe nachdrücklich zu bestrafen sein. Was die Neu- Eintheilung der hiesigen Landwehrbezirke anbelangt, altrigen Gohn des Arbeiters Frohloff zur Morgenzeit Backwaare Troß der Jugend und der bisherigen Unbescholtenheit des An­so hat sich dieselbe durchaus bewährt, und die letzten Herbst- nach Halensee zu bringen pflegte; fie nahm Frohloff wegen des geklagten lautete das Urtheil doch auf 3 Monate Gefäng tontrollen haben gezeigt, daß sich die Mannschaften des Be- unwahrscheinlich klingenden Ueberfalles in ein ernſtes Verhör und niß. Viel schlimmer erging es einem anderen Gewalts­urlaubtenstandes hierin bald eingelebt haben". ermittelte, daß er sich eine Pistole gekauft und diese gespannt und Louis", dem Arbeiter Aug. Hinge, der zu gleicher Zeit wegen geladen feinem Begleiter zugereicht habe. Während Herrmann Kuppelei und Körperverletzung vor der IV. Straffammer stand. nach der Waffe gegriffen habe, sei der Schuß los- und ihm in Er hatte seine Schuhbefohlene, die ihm den Lebensunterhalt den Unterleib gegangen. Aus Angst und im Bewußtsein der nicht mehr beschaffen wollte, in der erbarmungslosesten Weise Schuld hat der Knabe Frohloff den Roman von dem Ueberfall mißhandelt. Das Gericht verurtheilte ihn zu 2 Jahren Gea durch zwei Männer erfunden. fängniß.

Danach konnte die betr. Mittheilung also in den vorliegen. den statistischen Daten feinen Stüßpunkt finden. Es stellt sich vielleicht noch heraus, ob nicht, was der Reichs- Anzeiger" nicht dementirt, in den Kontrollversammlungen eine Mittheilung an die Mannschaften ergangen ist, aus der die erwähnte Korrespon­denz ihre Schlüsse gezogen hat. Auf keinen Fall ist die Haupt­sache, die im Anschluß an die jetzt dementirten Angaben von uns hervorgehobene Thatsache aus der Welt zu schaffen, daß die Begeisterung für das herrliche Kriegsheer bedenklich dem Gefrier­punft nahegerückt ist. Für diese Thatsache legt die Zunahme der Sozialdemokratie in allen produktiven Volksschichten allein schon einen unumstößlichen Beweis ab.

Der starke Schneefall, der sich gestern Mittag 12 Uhr plötz­lich in Berlin einstellte, hat viele Verkehrsstockungen im Gefolge gehabt. In den asphaltirten Straßen fielen die auf die plöß­liche Glätte nicht vorbereiteten Pferde wie Fliegen, sodaß bei­spielsweise in der Friedrichstraße , zwischen Leipzigerstraße und den Linden, vorübergehend sogar der ganze Verkehr in Stockung fam. Die Pferdebahn vermochte nur durch Vorspann und Einstellung von hunderten von Arbeitern den regelmäßigen Betrieb aufrecht erhalten. In der Peripherie, z. B. nach Tegel , Bankow , Weißensee, Tempelhof und Charlottenburg , wo die Ge­leise nicht so schnell gereinigt werden fonnten, mußte der Betrieb vorübergehend unterbrochen werden. Auf der Stadt- und Ring­bahn tamen die Züge vielfach mit Verspätung an. Auch mehrere Unglücksfälle sollen infolge der mit dem Schnee ver: bundenen Glätte zu melden sein. Ein Buchhalter S. glitt an der Kreuzung der Charlotten- und Mohrenstraße beim Ueberschreiten des Fahrdamms so unglücklich aus, daß er direkt vor einem heranrollenden Pferdebahn- Wagen zu liegen fam und ficher überfahren worden wäre, wenn der Kutscher nicht noch im letten Augenblick gebremst hätte. An der Dorotheen- und Friedrichstraßen- Ecke glitt ein Herr von W. ebenfalls aus und zog sich eine Verstauchung des Handgelenks zu. Derselbe mußte fich sofort zu einem Arzte begeben.

Unfälle beim Schlittschuhlaufen werden von verschiedenen Seiten gemeldet. Im Dorfpfuhl in Neulichterfelde sind nach dem Teltower Kreisblatt" zwei Kinder, ein Mädchen von elf und ein Knabe von neun Jahren durch die dünne Gisdecke ge­brochen und ertrunken. In Tempelhof ertrant ein zehnjähriger Knabe im Dorfteich.

-

Dem verhafteten Otto Erpel werden 22 Einbruchs­diebstähle zur Last gelegt, die unter seiner Führung in der Um gebung von Berlin verübt worden sind. Nach der Blutthat bei Plößensee hat die Erpel'sche Bande nachweislich noch fünf Dieb­ftähle ausgeführt, die sich sämmtlich auf gewaltsame Erlangung von Nahrungsmitteln und Kleidungsstücken beziehen. Otto Erpel war s. 3. bei dem Aufsehen erregenden Diebstahl auf dem Amtsbureau in Finsterwalde betheiligt und wurde deshalb mit fünf Jahren Zuchthaus bestraft, jedoch wegen vorzüglicher Führung und Krankheit seines Vaters nach 4jähriger Haft ent­laffen. Aber wenige Tage in der Freiheit und der Bursche hatte das einträgliche Diebeshandwerk in vollem Maße wieder aufgenommen.

gericht gefällt. Danach dürfen die Wagentafeln nur an den Eine für Fuhrleute wichtige Entscheidung hat das Kammer­eigentlichen Transportmitteln, Wagen, Schlitten und nicht an den Pferden oder dem Geschirr angebracht werden, weil bei der Trennung des Zugviehes vom Transportmittel der Führer nicht festzustellen sei.

mund heute vor der zweiten Straffammer am Landgericht II. Einer strengen Bestrafung verfiel ein ungetreuer Vor­Der Arbeiter Friedrich He de aus Friedrichsberg war Vormund seiner Stieftochter und empfing als solcher vom Vormundschafts­Vermögen des Mündels eingetragen war. Obwohl die Außer­gericht ein Sparkassenbuch zur Aufbewahrung ,, in welchem das furssetzung des Buches bereits angeordnet war, gelang es dem Angeklagten doch, noch 176 M. abzuheben, was der Gegen vormund zur Anzeige brachte. Der Angeklagte behauptete, das Geld für sein Mündel aufgewendet zu haben, doch ergab bie Beweis aufnahme, daß er für den Unterhalt stets größere Beträge in seine Abrechnung eingestellt hat, als wie fie rechtlich zu billigen waren. Das Urtheil lautete daher auf ein Jahr Gefängniß und sofortige Verhaftung.

Eine ,, vornehme" Diebin wurde am Eylvestertage in der Person einer Frau B. aus Blankenfelde im Bazar von Lubasch dabei ertappt, als sie ein Paar Filzpantoffeln verschwinden ließ. In einem in Petersburg gegen 32 gewerbsmäßige Sie wurde in Untersuchungshaft genommen, aus der sie auf Verwenden ihres Ehemanns gestern wieder entlassen wurde. Es wird natürlich Antlage gegen die Diebin erhoben werden.

Ein mächtiger Fabrikbrand fam gestern früh in der sechsten Stunde in der in der Greifswalderstr. 38 belegenen Pappenfabrik von Gröschner aus. Fünf Rohre gaben längere Zeit Wasser. Der Schaden ist bedeutend.

-

-

Wie man baut. Im Jahre 1894 tamen in Berlin Polizeibericht. Am 2. d. M. Morgens schoß sich ein Mann 440 Grundstücke zur Subhastation gegen 371 im Vorjahre: in in seiner Wohnung, in der Neanderstraße, zwei Revolverfugeln den Vororten belief fich diese Bahl auf 438. Die größeren Vor- in den Kopf. Er wurde schwer verlegt nach dem Krankenhause orte waren bei diesen Zwangsverkäufen mit folgenden Zahlen gebracht. Nachmittags erschoß sich ein Kaufmann in seiner Im Laufe des Tages fanden betheiligt: Charlottenburg 179, Weißensee 78, Schöneberg 57, Wohnung in der Dresdenerstraße. Rigdorf 46, Wilmersdorf 28, Steglitz 18, Friedenau 15, Lichter acht Brände statt, darunter ein erheblicher in der Papierfabrit felde 13, Tempelhof 2, Behlendorf 2. Im vorigen Jahre famen Greifswalderstr. 38. in den genannten Vororten nur 247 Grundstücke zur Subhastation. Bei alledem hat sich, zum theil natürlich dank der üblichen Schwindelpraktiken, die Bauthätigkeit gerade in den Vororten zunehmend entwickelt, während in Berlin nur 231 Neubauten ers richtet worden sind.

gewerbe um ihren Lohn betrogen worden sein? Davon redet Wie viele Arbeiter mögen wohl im vorigen Jahre im Bau­feine amtliche Statistit.

"

Gerichts- Beitung.

Schmuggler, Postbeamte und Kaufleute geführten Schmuggler= prozeß sind am Donnerstag 27 Personen verurtheilt und fünf freigesprochen worden. Die Angeklagten hatten an der preußisch­russischen Grenze eine organisirte Schmugglerbande gebildet. Sieben Verurtheilte bleiben wegen Verjährung der Schuld straf­frei; die übrig en 20 wurden theils zu Gefängnißhaft, theils zur Deportation verurtheilt.

Versammlungen.

Friedrichshagen . Jm großen Saale des Herrn Mar er che( Rundtheil) fand am Sonnabend, den 29. Dezember, eine Boltsversammlung statt, in welcher der Reichstags- Ab­geordnete Robert Schmidt über das Thema 3ur poli tischen Lage" referirte. Nachdem der Referent turz die Aufein­anderfolge des sogenannten alten, neuen und neuesten Kurses berührt, und er ferner auf die Aehnlichkeit früherer Perioden hingewiesen batte, in welchen gleichfalls durch eine gewisse Wauwau- Politik die Aufmerksamkeit des Volkes von einem Aderlaß durch die gewissermaßen hypnotisiren und ihn zu allen Vorschlägen einer Steuerpolitik abgelenkt werden sollte, kam er auf die neueſte Taktik zu sprechen, die den deutschen Michel und Spießbürger agrarisch- reaktionären Regierung Ja und Amen sagen lassen Waffen gegen die Sozialdemokratie, und wies durch Betrachtung dieser neuesten unserer ganzen sozialen Verhältnisse nach, wieviel Heuchelei seitens ber bürgerlich- tapitalistischen Gesellschaft in der Devise:" Auf zum Rampfe für Religion, Ordnung und Sitte!" stecke, und daß frist durch die Kommune selbst betrieben wird und daß es in Wegen fahrlässiger Tödtung sind am 20. Juli von der die einzige Zuversicht der bankerotten Bourgeoisie der Staats­Diesem Zeitraum möglich gewesen ist, die Arbeitszeit der An- 7. Ferien- Straftammer des hiesigen Landgerichts I die Maurer- anwalt und Schuhmann sei. Durch Annahme dieser Vorlage gestellten zu verkürzen, ihren Lohn gleichwohl aber zu erhöhen, meister Franz und Gustav Rosetti zu 3 Wochen und der würde der Reichstag Deutschland einfach aus der Reihe der und die Stadt troßdem einen Ueberschuß von 30 000 Mart ge- Maurerpolier May Hartmann zu 14 Tagen Gefängniß Kulturstaaten stoßen, denn jegliche Kritit durch die Presse und habt hat. In England giebt es bereits 27 Städte, welche den verurtheilt worden, weil ein Maurer Schulze auf ihrem Neubau freie Rede wäre dann so gut wie unmöglich. Sollte es an­Pferdebahnbetrieb auf eigene Rechnung führen und weitere Städte in der Vortstr. 54 durch das Herabfallen eines Mauersteines läßlich dieser Vorlage zu einer Auflösung des Reichstages haben es für die allernächste Zeit beschlossen. Bei uns dagegen aus dem vierten Stockwert einen Schädelbruch erlitten hatte und kommen, so würde die Umsturzparole für den Wahlkampf keine friegt die liberale Mehrheit in der Stadtvertretung den tags darauf verstorben war. Die Angeklagten waren für diesen besonders günstige für die Regierung und nicht im stande Rothkoller, wenn man nur von solchen Dingen zu reden an- Unfall verantwortlich gemacht worden, weil sie die An- sein, die neuen Steuerprojekte zu verdecken. Die Sozialdemo fängt. bringung eines Schuhdaches unterlassen hatten. Die vom tratie könne nicht überrascht werden und sie werde auf dem

In der Strafsache gegen August Strindberg , betreffend die Beichte eines Thoren", steht am 5. Jannar , 11 Uhr, vor der lichen Verhandlung an. Der zur Zeit in Paris lebende Dichter IX. Straffammer des Landgerichts I neuer Termin zur münd­hat seinem Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Richard Grelling, Das eigenartige Vorgehen der hiesigen großen Berliner mitgetheilt, daß er auch diesmal verhindert sei, im Termin zu folle, nämlich die Umsturzvorlage". Redner erläuterte durch Kritik Pferdebahn Gesellschaft gegen die Abonnenten zeigt wieder des Verfahrens abgelehnt, das Kammergericht aber auf Be: hatte die Strafkammer die Eröffnung recht deutlich, wohin es führt, wenn man so wichtige dem Ver- schwerde des Staatsanwalts diese beschlossen. Nach der Straf­fehrsleben der Städte dienende Institutionen der Privatspekulation prozeßordnung ist eine Dispensation des Angeklagten vom per überläßt. Bei dieser Gelegenheit mag darauf hingewiesen werden, fönlichen Erscheinen zulässig. daß in der englischen Stadt Leeds die Pferdebahn seit Jahres­

Unser historischer Kalender für 1895 giebt natürlich einer Rechtsanwalt Leop. Meyer hiergegen eingelegte Revision Posten sein! Zum Schluß wandte sich Redner den legten Gr Reihe von gegnerischen Blättern wieder Anlaß zu mehr oder hat aus folgendem bemerkenswerthen Grunde Erfolg ge- eignissen in Berlin zu und bemerkte, das alte Jahr habe für uns minder dummen Bemerkungen. Das ist unzweifelhaft ihr Recht. habt: Es war in der Hauptverhandlung die Auskunft des gut abgeschlossen; nicht blos in rein politischer Beziehung, So entrüstet sich z. B. die Kreuz- 3tg." heute Abend wieder hiesigen Elisabeth- Krankenhauses in einem von dem Arzte Dr. sondern auch auf wirthschaftlichem Gebiete. Die Aufhebung des darüber, daß unterm 15. Januar die Erdolchung des Frankfurter Burchardt erlassenen Anschreiben verlesen worden. In einem Bierboykotts würde im allgemeinen in der Partei mit Freuden begrüßt, Lockspißelzüchters und Polizeipräsidenten Rumpff- fie schreibt: fie schreibt: Schreiben wurde mitgetheilt, daß der p. Schulze durch das wenngleich natürlich auch nicht alle unsere Wünsche erfüllt seien. Zur Glorifitation des Verbrechensverzeichnet sei, während Aufschlagen eines Steines auf seinen Kopf einen Schädelbruch Jedenfalls sei der zustande gekommene Vergleich ein ehrenvoller für das Datum der Ahndung dieses Verbrechens feine Erwähnung erlitten habe und an den Folgen dieser Verletzung gestorben sei. uns und es erscheine fraglich, ob wir mehr Vortheile durch eine im Kalender gefunden hat". Wenn die Entrüstung des Junker- Der Vertheidiger führte aus, daß dieses Schreiben nach Form Fortsetzung des Boyfotts hätten erreichen können.( Lebhafter Beifall.) im Kalender gefunden hat". Wenn die Entrüstung des Junter- und Inhalt nicht die verlesbare Erklärung einer öffentlichen Genoffe Sonnenburg forderte die Versammlung auf, von blattes nicht gar so furzathmig gewesen wäre, hätte sie unterm 1. Juli ihren Wunsch erfüllt gesehen. Hoffentlich ist das fromme Behörde, sondern das Attest eines in einem Strankenhause einer Diskussion über ben rein politischen Theil des Referates Blatt nunmehr mit unserem Kalender zufrieden und einverstanden. thätigen Arztes darstelle. Solche Attefte dürfen nach gesetzlicher abzusehen und sich höchstens furz über die Boykottfrage zu Vorschrift aber nur dann verlesen werden, wenn sie sich über äußern. Die von ihm eingebrachte Resolution, welche sich mit den Es giebt einen Nothstand in Strausberg . Dort Körperverlegung verhalten, die nicht zu den schweren gehören. Ausführungen des Referenten einverstanden erklärt, wurde gegen hat die Stadtverordneten- Versammlung einstimmig beschlossen, Da es sich hier aber um eine tödtliche Verlegung gehandelt habe, eine Stimme angenommen. zur Linderung des gegenwärtigen Nothstandes als Tropfen auf so sei eine Verlesung dieses Attestes unzulässig gewesen. Das Die vom Genossen Heyfelder bezüglich des Bierboykotts den heißen Stein 500 Mart zu bewilligen. Der Betrag foll Reichsgericht hat in seiner letzten Sigung im alten Jahre diese vorgeschlagene Resolution lautete: Die Versammlung schließt sich durch Anweisung auf Lebensmittel den Bedürftigen zugewendet Rüge für gerechtfertigt gehalten, das angefochtene Urtheil auf den Beschlüssen der Berliner Boltsversammlungen an und erklärt werden. Ferner bewilligte die Versammlung auf den Antrag gehoben und die Sache zur anderweitigen Verhandlung und Ent. den Bierboykott in Friedrichshagen für aufgehoben. Ferner des Stadtverordneten Müncheberg 1000 art sur Berbesserung scheidung an die Vorinstanz zurückverwiesen. wird die hiesige Lokalkommission aufgefordert, in kürzester

-