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Kampf um die Schlichtungsordnung.

Minister des Innern Severing:

Heute hat jeder Minister die verfluchte Pflicht und Schuldigkeit, aus dem politischen Scherbenhaufen etwas Posi­tives aufzubauen. Unsere Arbeit auf dem Gebiete der Vor­bereitung der Gefeßgebung wird durch die Flut der großen und In der gestrigen Situng des Reichstags wurden zunächst einige fliktsfällen vermittelnd zu wirken. Insbesondere die Vorschriften fleinen Anfragen sehr erschwert und gestört. Auch nach meiner fleinere Anfragen erledigt. Dann beantragte über die Fachkammern von Behörden zeigen, wie stark der Geseh- Ansicht muß jeder Fremde, der unsere Hausordnung verletzt, aus­Abg. Dittmann( U. Soz.), auf die Tagesordnung der Sizung entwurf von der Tendenz beherrscht wird, den Arbeitnehmereinfluß gewiesen werden( Värm links), aber wir haben Rücksicht zu nehmen die Interepellation über die Regimentsfeiern usw. zu sehen. fernzuhalten. Die bei den Betrieben und Verwaltungen des Reichs auf die Interessen des Auswärtigen Amtes und können nicht wollen, In der Begründung feines Antrages führt er aus, daß die fortge- und der Länder Beschäftigten dürfen unter fein Ausnahmerecht ge- daß sich alle Ausländer nach Paris   und London   begeben und daß so fetzten immer mehr anwachsenden Treibereien der monarchistischen stellt werden, sondern haben das gleiche Maß an Mitwirkungsmög- Beziehungen zerstört werden, die uns nüglich werden können. In und militaristischen Kreise nur der Vorbereitung eines lichkeit im Schlichtungswesen für sich zu beanspruchen. den letzten Wochen erhielt ich aus dem besetzten Rheinland Rechtsputsches dienen. Die Regierung habe die Pflicht, dem Sehr wertvoll wäre es gewesen, wenn sich die Regierung in Nachrichten, die erkennen lassen, daß auch die Kommunisten Reichstag   sofort zu sagen, mas sie zu tun gebenft, um diese mon- der Begründung darüber ausgelaffen hätte, ob es nicht fachdienlich durch aus für ein Berbleiben bei Preußen sind.( uruf archistischen Demonstrationen und die Teilnahme der Reichswehr  , gewesen wäre, mit den Schlichtungsstellen die Arbeitsgerichte in der Abg. Frau Wolffstein: it ia felbstverständlich!) Dann der Schußpolizei und eines Teiles der Beamtenschaft zu verhindern. einer Behörde zu vereinigen. Für diese einheitliche Behörde hat sprechen Sie doch nicht von nationalistischem Rummel. Herr v. d. Often Der Antrag Dittmann wird gegen die Stimmen der Unab sich selbst der Ausschuß für einheitliches Arbeitsrecht beim Arbeits- versuchte einen linterschied zu konstruieren zwischen Staat und Re­hängigen und Kommunisten abgelehnt. ministerium ausgesprochen. Wir werden in der Kommission noch gierung, der ihm offenbar heute sehr genehm ist, um in Versamm­Gegen die Beratung der Initiativanträge der Rechtsparteien im einzelnen auf diese Dinge zu sprechen kommen und bitten den lungen und in der Bresse alle Regierungshandlungen nach Kräften auf Aenderung des Erbschaftssteuergesetzes in der Minister, dafür zu sorgen, daß das Gesetz über die Arbeitsgerichte schlecht zu machen. Es wird das Menschenmögliche geleistet, um die heutigen Sigung erheben die Kommunisten Widerspruch. Die An- fo rechtzeitig an den Reichstag   gelangt, daß beide Entwürfe gleich Staatsautorität zu untergraben. Der Wucher liegt viel zu tief, träge fönnen also erst auf die Tagesordnung der nächsten Sigung zeitig im Ausschuß beraten werden können. Wenn die im Gesetz als daß Verordnungen und Berbote ein Altheilmittel dagegen sein gesetzt werden. Das veranlaßt entwurf vorgesehenen Bestimmungen über die Berbindlichkeits- fönnen. Aber nicht die Revolution, sondern die Tätigkeit der Abg. Schulh- Bromberg( Dnat Vp.), zu beantragen, die Be- erklärung der Schiedssprüche bestehen bleiben, dann wird der 3wed Kriegstreiber von 1914 hat diese Berhältnisse herausbeschworen. In ratung des Zwangsanleihegefehes und des Initiativgesehentwurfes dieses Gesetzes überhaupt nicht ereicht. Schiedssprüche werden viel die politischen Posten habe ich nicht nur Männer des alten Systems, der Unabhängigen auf Aenderung des Einfommen- leicht nur dann noch für verbindlich erklärt werden, wenn es sich sondern auch solche berufen, die vom neuen Geiste beseelt sind. steuergesetzes von der heutigen Tagesordnung abzusehen, da darum handelt, den Schuh des allgemeinen wirtschaft- Wenn unabhängige und kommunistische Landräte nicht bestätigt mit alle diese zusammenhängenden Gefehentwürfe am Sonnabend lichen Lebens sicherzustellen. Im Zusammenhang mit dieser wurden, so deshalb, weil sie vorher erklärt hatten, sie würden das gemeinsam beraten werden fönnen. Berbindlichkeitserklärung, mit den vielen Fristen, die in diesem Ge- Amt benußen, um die Gemeinde zugrunde zu richten., Der Vorwurf, Gegen die Stimmen der Unabhängigen und Kommunisten wird seh und im Zusammenhang mit dem ganzen Verfahren bestehen, daß Reichs- und Landesregierung der Antrag Schultz angenommen. Es folat die erste und zweite Be- wäre unter Umständen folgendes festzustellen: Zunächst würden ratung des Gefehentwurefs über die Erhöhung der Bezüge der Un- Streits erheblich verschleppt, dann würden sie zum guten Teil ver­fallfürsorge für Gefangene, die verzehnfacht werden soll. Die Demo- hindert, und so entstünde schließlich aus einer gesetzgeberischen Maß fraten und das Zentrum fordern eine zwanzigfache Ernahme mit einem wichtigen Ziel eine Schlichtungsordnung, die nicht höhung und für die Regierung die Ermächtigung, mit Zustimmung anders des Reichstages diese Sähe den veränderten Verhältnissen anzu­

passen. Diese beiden Anträge werden ebenso wie eine Entschließung der Unabhängigen angenommen, die von der Regierung einen Gesetzentwurf zur grundsäglichen Regelung der Unfallfürsorge für Gefangene verlangt. Das ganze Gesetz wird dann auch in der

dritten Lesung verabschiedet.

Der Entwurf eines Ausfuhrabgabengefeges wird an den Bolts­wirtschaftlichen Ausschuß überwiesen. Der Gefchentwurf über die Bergütung von Leistungen für die bewaffnete deutsche Macht wird in zmeiter und dritter Lesung angenommen.

Bei der ersten Beratung der Schlichtungsordnung macht Abg. Giebel( Soz.)

Dadurch, stellte sich auch gleichzeitig

' eine andere Form im gewerkschaftlichen Kampfe

als ein Antistreifgesetz wirken würde.

Affe Arbeitnehmergruppen, die gemäߧ 13 Absatz 4 des Betriebs­rätegesetzes als Beamte gelten, sollen nicht das Recht haben, von dieser Schlichtungsordnung Gebrauch zu machen. Diese Bestimmung des§ 3 des vorliegenden Entwurfes läßt alle dings befürchten, daß diese Schlichtungsvorlage in der Tat ein Antistreitgesez sein soll. as foll für die Beamten an Stelle diefer Schlichtungsordnung geschaffen werden?

Der Redner beantragt, die Vorlage dem Ausschuß zu über­weisen, damit sie eine gründliche Umarbeitung erfährt, die den Interessen der Arbeitnehmerschaft in genügendem Maße Rechnung trägt.( Lebh. Beifall b. d. Soz.)

Reichsarbeitsminister Dr. Brauns:

Der

in der Frage der Hindenburg  - Feier teine glückliche Hand gehabt hätten, muß entschieden zurückgewiesen werden. Wir hatten alle Ursache, den Berdacht der Entente zu zer­stören, daß hinter der Reichswehr   auch noch die Schutzpolizei steht. Bir mußten befürchten, daß durch das militärische Gepräge der Ber­anstaltung uns die schwersten Borwürfe gemacht werden würden. Alle Herren haben fich meinen Bedenken angeschlossen, daß sich daraus außenpolitische Schwierigkeiten ergeben tönnten. deutschvolksparteiliche Regierungspräsident von Allenstein   erbot sich fogar, auf den Generalfeldmarschall dahin einzuwirken, von seiner Reise einstweilen abzusehen. Ein solches Anfinnen, das von dem Freiherrn   v. Gayl vorgebracht wurde, ist von dem Generalfeld­marschall zurüdgewiesen worden.( Lebhaftes Hört, hört! links.) Oft­preußen ist mit der gefährdetfte Teil Deutschlands  . Was da er= reicht war, ist jest zerrissen. Durch die Schuld derjenigen, die vergessen haben, daß man mit dem Namen eines großen Feld­marschalls teine politischen Geschäfte machen soll.( Unruhe rechts.) Trog meines ausdrücklichen Wunsches, von der Kinderparade abzu­sehen, hat sie stattgefunden. Die Tätigkeit der Schuhpolizei muß anerkannt werden. Ihr gebührt der Dank der Regierung. Ueber die traurigen Vorkommnisse beim Aufmarsch der Reichswehr  wird im Reichstag zu sprechen sein. Daß die Reichswehr   Be­brohungen abwehren mußte, ist nicht anzunehmen, da der Getötete ein Mann war, der an der Hindenburg  - Feier teilnahm. Was Sie( nach rechts) unter national" verstehen, damit kann

folgende Ausführungen: Dieser Gefehentwurf wird voraussichtlich heiß umstritten werden. Die Kapitalisten haben an ihm nur Inter­effe, wenn die Bewegungsfreiheit der Gewerkschaften genügend ein­Der Vorwurf überstürzter Gesetzesmacherei trifft in bezug auf aeschränkt wird, während sie für sich den leisesten 3wang ablehnen. Die Schlichtungsordnung nicht zu. Die Schwierigkeiten beim Arbeits­Wir werden uns aber nicht daran hindern lassen, im Intereffe gerichtsgefes find überwunden, aber die Vorlage wird noch auf sich Der gewertschaftlichen Arbeitnehmerbewegung warten lassen. Die Schlichtungsordnung darf aber deshalb nicht der gesetzlichen Regelung des Schlichtungswesens zuzustimmen. Wenn zurückgestellt werden. Es wäre ein Verbrechen am Volte, wenn uns deshalb von radikaler Seite Berrat am proletarischen Intereffe man nicht alles daran sehen wollte, ben Wirtschafts­vorgeworfen wird, so ist das wieder eins jener törischten Geschwäge, frieden herzustellen. Die Arbeiter und Angestellten sind ver- fich die Staatsregierung nicht identifizieren. Es liegt nicht im natio­die wir seit Jahren gewohnt sind. Der Streit ist den freien Ges faffungsmäßig gleichberechtigt. Alle Koalitionshemmungen sind be- nalen Interesse, den Mund recht weit aufzureißen und mit dem feitigt. Die Gewerkschaften und das Mitbestimmungsrecht der Ar- Säbel zu raffeln.( Beifall links.) Denken Sie nicht daran, daß Sie werkschaften immer nur das lehte und äußerste Kanfmittel gebeiter find anerkannt. Dazu kommt das gleiche Wahlrecht und der den Patriotismus in Erbpacht genommen haben. Sonff fommen wefen. Sie haben stets versucht, vor einem Streit alle er dadurch gestiegene Einfluß der Arbeiter auch auf politischem Ge wir in eine Situation, die der Stimmung nach dem Erzberger- Mord handlungsmöglichkeiten au erschöpfen, um den gleicht. Kampf nach Möglichkeit zu verhüten.( Sehr wahr! b. d. Goz.) Durch biet. Wenn diese Entwicklung einen Sinn haben soll, dann müssen Wenn wir die Landgemeinde- und Städteordnung das Abkommen vom 15. November 1918 wurden die Gewerkschaften die wirtschaftlichen Kämpfe möglichst vermieden werden. Wir nicht schnell genug herausbringen können, dann werden wir eine als die berechtigte Interessenvertretung der Arbeiterschaft anerkannt. müssen uns bestreben, die friedliche Verständigung 3u Notverordnung erlassen, die eine Neuwahl vorschreibt. Gegen erleichtern. Das ist der Zweck der Vorlage, die feineswegs am über den Ausführungen des Abg. Rabold bemerkt der Minister, Streifrecht rütteln will. Wilden Streifs foll allerdings vorgebeugt werden. Der§ 55 nimmt den Arbeitern nicht das Recht der Ar- daß er ein. Diese Einstellung war notwendig, weil so gut wie alle Arbeit beitseinstellung. Zwangsmaßnahmen mit Polizei und Strafgewalt die militärischen Geheimorganisationen im vorigen Jahre verboten nehmer plöklich begriffen, daß der von den Gewerkschasten dauernd sind ausgeschlossen. Wir fußen durchaus auf gewerkschaftlichen hat. Gegen Organisationen, die nur einen Arbeitsnachweis unter­vertretene Standpunkt des follettiven Arbeitsvertrags Grundsäßen. Die Regierung wird an den Grundsäken der Borlage halten, fann man nicht mit gesetzlichen Mitteln vorgehen. In den richtig war und sie ganz plößlich diese follektive Arbeitsver- festhalten, wenn sie auch über Einzelheiten mit sich reden laffen Jahren 1918 und 1919 sind die Armeeoffiziere vor allem aus wirt tragsform für die Regelung der Arbeitsvertragsbestimmungen will.( Beifall.) schaftlichen Gründen in die Schuhpolizei übergetreten. Alls die wählten. Diese veränderten Berhältnisse bedingten auch eine plan- Abg. Chrhardt( 3tr.): Die gefeßliche Regelung des Schlichtungs- Minister Heine und Noste zum Eintritt in die Reichswehr   und mäßige Weiterentwicklung der gewerkschaftlichen wesens ist notwendig. Die Organisation muß aber jo gestaltet Schußpolizei aufriefen, da wurde von Ihrer( nach links) Bresse davor Strategie. Sie stellten jetzt allgemein den Grundlag auf, daß werden, daß sie praktisch verwendbar ist. Wenn die Schlichtungs  - gewarnt. Ueber die Entwickelung der Dinge haben Sie sich also vor einem Streif fämtliche Berhandlungsmöglichkeiten erschöpft sein ordnung ihr Ziel erreichen soll, müssen die richtigen Männer nicht zu beklagen.( Lärm links, Beifall bei der Mehrheit.) Auch müssen. Wenn trozdem noch Streifs in Erscheinung treten, so liegt für die Aemter der Borsigenden und Beisiker gefunden werden. Die unter den Offizieren gibt es tüchtige Beamte und verläßliche Stüzen das in der Regel daran, daß die Arbeitgeberorgani- Bewegungsfreiheit der Gewerkschaften darf nicht eingeschränkt der Republik  . Den Verbänden der Schutzpolizei   stehe ich objektiv fationen gewohnheitsgemäß die ergehenden Schiedssprüche werden. Dem Grundgedanken der Schlichtungsordnung stimmen wir gegenüber. ablehnen. Natürlich lehnen auch Arbeitnehmer Schiedssprüche ab, zu, behalten uns die Kritik der Einzelheiten aber im Ausschuß vor. Die politische Spannung hat einen Höhepunkt erreicht, daß man aber sie treten dann nicht sofort in den Streif, sondern versuchen, Abg. Graef( Dnat. Bp.) stimmt dem Grundgedanken der Vor- an alle ruhigen Gemüter appellieren muß, um den Ausbruch ihn durch neue Verhandlungen zu verhindern. Aus diefen Gründen lage zu und beantragt ihre Leberweisung an den Sozialpolitischen von Leidenschaften zu verhüten. Zu der Arbeiterschaft ist es bedauerlich, daß der Gesezentwurf den§ 55 enthält, der vor- Ausschuß. und zum demokratischen Bürgertum habe er das Bertrauen, daß sie sieht, daß vor jeder Kampfmaßnahme die zuständige Schlichtungs- Abg. Aufhäuser( U. Soz.): Die Borlage ist nicht geeignet, jeben Versuch, die Verfassung gewaltsam zu ändern, zunichte machen ftelle anzurufen ist und Kampfmaßnahmen nicht eher getroffen zum Ausgleich der sozialen Gegenfäße zu dienen. Sie werden. Mit Wehtlagen über Regimentsfeiern leiftet man der Repu­werden, bis ein Schiedsspruch gefällt ist. Das läuft auf eine ift ein Gefeß zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Gemert- blir den schlechteffen Dienst. Nur der pofitive Jufammenhalt aller schaften, die ihre Macht heute mehr denn je gebrauchen. Wir sind Republikaner   dient ihrer Berteidigung.( Lebhafter Beifall.) bereit, bei einer Verbesserung des Schlichtungswesens mitzuarbeiten, Abg. Charpentier( Komm.): Die Schußpolizei ist immer noch lehnen es aber ab. aus dem freiwilligen Schlichtungswesen ein von reaktionärem Geist beseelt. Weiterberatung Sonnabend 11 Uhr. Schluß 6 Uhr. Abg. Moldenhauer( D. Bp.) stimmt dem Grundgedanken der Borlage zu, behält sich aber für seine Fraktion die Stellungnahme

Zwangsverfahren zu machen.

zu den Einzelheiten vor.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Beschränkung der freien Selbstbestimmung der Gewerkschaften hinaus. Wenn der Leipziger   Gewerkschaftstongreß die ihm vor= liegenden Grundsäße für die Streifführung sanktioniert, dann kann man es sehr wohl der Praxis der Gewerkschaften überlassen, pflicht­gemäß auch die Frage des Streits von sich aus zu prüfen. Der $ 55 schafft für die Gewerkschaften und ihre Funktionäre außer= ordentlich ernste Situationen, und menn er Gefeß wird, Abg. Dr. Fid( Dem.): Wir haben es hier nicht mit einem Wert dann ist zu befürchten, daß es zu höchst einseitigen Klaffenurteilen der sozialen Selbstverwaltung, sondern mit einem bureaukratischen Damit nicht nuklos Fahrgelder ausgegeben werden, teilen wir den Mit­gegen das kämpfende Proletariat kommt. In der Bestimmung, daß Aufbau zu tun, durch den eine unterhörte Verschwendung am Bolks aliebern hierdurch mit, daß zurzeit keine Parteiabzeichen im Bureau vorhanden erst drei Tage nach der Zustellung des Schiedsspruchs der Streit vermögen getrieben wird. An Stelle der vielen Beamten sollte dien. Den ingang einer neuen Gendung werden wir in derselben Weise so­proklamiert werden kann, fann man nur die Tendenz vermuten, Gelbstverwaltung der Arbeitgeber und Arbeit­Beit zu gewinnen, damit der Arbeitgeber die Möglichkeit be= nehmer treten. fommt, sich auf den Streit porzubereiten. Es ist auch

Der Nationalistenrummel.

Rede Severings im Landtag.

zu befürchten, daß die Bestimmungen des§ 101 über die Einspruchsberatungen etwas Brauchbares für die Arbeiterschaft entsteht. Abg. Weigner( Bayer. Bp.) hofft, daß aus den Ausschuß­frist gegen Schiedssprüche ganz umgeheuerliche Berzögerungen für die Erklärung des Streifs bedeuten werden. Sie fönnen unter Um­Weiterberatung: Sonnabend 12 Uhr. Schluß 17 Uhr. ständen den Streit völlig unmöglich machen. Es ist die Frage zu prüfen, ob der§ 55 in der vorliegenden Formulierung nicht so weit geht, daß in ihm eine Verfaffungsänderung erblickt werden kann. Die Berfassung_garantiert das Roalitionsrecht, das die Freiheit des eigenen Beschlusses über die Anwendung des Streifs einschließt. Wenn jeht der Streik in dieser Form reguliert werden foll, dann erblicke ich darin eine Maßnahme, die die verfassungs­mäßigen Rechte der Arbeitnehmerschaft in diesem Teile wieder be­feitigt. Im Interesse des Schlichtungswesens ist jeder Zwang abzu­lehnen. Dan der Schlichtungsamong fein Schuh ist, zeigt die Ent­midlung in Australien  , deny floffischen Land des fchiedsgerichtlichen 3wangsverfahrens, in dem son Jahr zu Jahr die Zahl der Streits im Steigen begriffen ist. Bon bürgerlichen Kennern australischer Ber­hältnisse wird zugegeben, daß das Schiedsgerichtsgesetz das Gefühl der Gegnerschaft zwischen Kapital und Arbeit vertieft, statt be­feitigt. Jeder 3wang muß solche Folgen haben und wird sie auch in Deutschland   haben.

Aber wir haben nicht nur Bedenken wegen des§ 55, stehen

vielmehr auch

berte

Im weiteren Berlauf der geftrigen Sigung des Landtags for­Abg. Dr. Leidig( D. Bp.) vom Ministerium das Festhalten an dem ordnungsmäßig vorgebildeten Berufs beamtentum. Die Disiplin müsse wieder hergestellt und das Verbandswesen in die ihm gesteckten Grenzen zurückgewiesen werden. Die Richtlinien der jehigen Koalitionspolitit feien richtig. Jeder Minister müsse sich als Koalitionsminister fühlen. Koalitionspolitik sei die Politik der Zu­rückstellung der parteipolitischen Interessen, nur sie fönne uns wieder emporführen.( Lebh. Beifall.)

fort bekanntgeben.

Morgen, Sonntag, den 18. Juni:

7. st. Familienausflug nach Lehniz. Treffpunkt vormittags 8% Uhr Stettiner Borortbahnhof. Abfahrt 9.20 Uhr. Nachzügler treffen sich in Restaurant 8um Seelöwen". Dort 3 Uhr Raffeetochen. 20. Abt. Familienausflug nach der Jungfernheide. Treffpunkt vormittags 10 Uhr Promenade Christianiastraße vor der Schule. Jungfozialisten. Gruppe Süben  : Fahrt in die Bernauer Gegend. Treffpunkt vormittags 46 Uhr Bahnhof Gesundbrunnen, Bahnsteig Bernau  .

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Allgemeine Kranken- und Sterbelasse der Metallarbeiter, B. a. G., Ham­ burg  , Filiale Berlin L. Sonnabend, den 17. Juni, abends 8 Uhr, im Reft. 8ur Schneetoppe", Noftiaftr. 29, Mitgliederversammlung. Neuwahl der Orts­

verwaltung.

straße, Borirag des Herrn Dr. K. Sturm: Rekerei und Inquisition im Mittel­Freireligiöse Gemeinde. Sonntag vormittag 11 Uhr im Rathaus, König­alter und in der Neuzeit". Harmonium: Der Miller und ber Bach( Schubert). Bappelallee 15, Vortrag des Herrn Dr. H. Sasse: ,, Was wir dem Morgen­lande verdanken". Gäste willkommen.

Zouristenverein Die Naturfreunde", C. B., Ortsgruppe Berlin  . Sonnen­

wende aller Groß- Berliner Kindergruppen auf der Wiese des Landheims Meißners Hof bei Hennigsdorf   am Sonnabend, ben 17. Juni, abends Uhr. bfahrt der Züge um 6 und 7 Uhr von Bhf. Gesundbrunnen. Führer er­

warten die Teilnehmer am Bhf. Hennigsdorf. Gäste willkommen.

Sport.

Polizei. Die Beamten werden als Refruten behandelt. Weil fie Abg. Rabold( 1. Soz.): Die Schutzpolizei   ist feine eigentliche zumeist auf dem Boden der Republik   stehen, bekämpfen die reaktio­dem gesamten Behördenaufzug ffeptisch gegenüber. nären Offiziere den Schrader- Berband. Der Redner beschäftigt sich Bei der Auswahl der Borsigenden der Schlichtungsstellen und Be- dann eingehend mit der Abficht des ehemaligen Kronprinzen, den im Rahmen der Kampfspielwoche im Stadion zwischen dem ,, 1. F. C. Nürn  Der Kampf um die Fußbalmeisterschaft wird am Sonntag, den 18. Juni, hörden haben die Arbeitnehmer feinerlei Mitwirkungsmöglichkeit. Sommer in Dels zuzubringen. Dadurch würde das Signal zu neuen berg" und dem Samburger Sport- Verein" ausgetragen. Nürn  Wo soll da das Vertrauen der Arbeiter zur Schlichtungsbehörde monarchistischen Aktionen gegeben werden. Die Deutschnatio- berg hat gegen die Hamburger, die in Frankfurt   a. M. überraschenderweise herkommen? Im Interesse des Schlichtungswesens muß für die nalen wollen eine Bartholomäus- Nacht herbeiführen, um schlugen, feinen Meisterschaftstitel zu verteidigen, den er lezt schon zweimat dem nächsten Anwärter auf die. Meisterschaft Wacker"-München mit 4: 0 Arbeitnehmerschaft die Möglichkeit zur Mitwirkung geschaffen den jetzigen Staat abzuwürgen. Die versteckte Agitation der Ge- hintereinander zu erringen vermochte. Die Samburger mit ihrem vorzüglichen werden. Die höheren Berwaltungsbeamten, die den Arbeitnehmer- heimbündelei ist ständig im Wachsen, und die nachfichtige Politik, die Mittelläufer Harder und der stärksten norddeutschen Berteidigung haben organisationen ohne Mitwirkungsmöglichkeit auf die Nase gefekt gegenüber Verschwörern und Meuchelmördern geübt wird, ist von Chancen, die bie Nitrnberger nur in sehr raschem und schwerem Kampf für sich gewinnen fönnen. Den Cleger voraus zu bestimmen, wird unmöglich sein, werden, haben so gut wie gar feine persönliche Eignung, in Ston- großer Gefahr. weil beide Mannschaften in vollendeter Form auf den Platz kommen werden.

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