Nr. 296 39. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Echo des Mordes im Landtag. feßlichen Staatsmannes bas herzlichste Beileid ausſpricht.( 3u
Bu einer eindrucksvollen Trauerfundgebung für den ermordeten Reichsaußenminister, die zugleich eine wuchtige Rampfanfage der Linksparteien an die Deutschnationalen war, gestaltete sich die Sonnabendigung des Preußischen Landtages . Während der Abgeordnete Dr. Berndt( Dem.) zum Haushalt des Finanzministeriums sprach, gelangte in das Haus die Nachricht von der Ermodung Rathenaus. Im Hause traten erregte Gruppen zusammen.
Bizepräsident Dr. v. Kries:
Soeben ist mir die Mitteilung zugegangen, daß der Reichsfinanzminister Dr. Rathenau ermordet worden ist.( Ungeheurer
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Sonntag, 25. Juni 1922
Die Angst der Mitschuldigen.
der Demokratischen Partei für den Berlust dieses im Augenblid unftimmung fints und der Mitte.) Ich darf weiter feststellen, daß die Die Berliner Rechtspreffe bietet angesichts der neuen Entrüstung über diesen feigen Mord im Landtage eine ungeteilte ift, nationalistischen Mordtat ein geradezu klägliches Bild. Sie, die seit und ich hoffe, daß die Stürme, die sich an solche schändlichen Taten Jahr und Tag in unverhülltester Form den Haß gegen jeden einzelanreihen, so verlaufen mögen, daß sie dem deutschen Volke zum nen der republikanischen Minister geschürt hat, stellt sich heute wie Heile gereichen. Damit schließe ich die Sitzung.( Lebhafter Beifall.) auf Rommando meinerlich und wehflagend, nachdem Montag 11 Uhr nächste Sigung.-Schluß 2 Uhr.
Treffpunkte der Kreise:
sie das Ergebnis ihrer jahrelangen Heze wieder einmal vor sich sieht. Da ist zunächst die zu 75 Broz. deutschnationale Tägliche Rundschau", die gemeinhin vom Leitartikel über das Feuilleton bis in den letzten Winkel des Lofalen systematisch die Republik und ihre Beauftragten zu verunglimpfen pflegt. Heute da Rathenau tot ist, hat sie das„ brängende Bedürfnis" für den„ lauteren Menschen" zu zeugen. Aber nicht ohne von der fatalen Poffe
Achtung! Fahnen und Banner mitbringen! Alle Ordner der Abteilungen treffen sich um 10 Uhr von Wilhelmshöhe " zu sprechen und gleichzeitig Scheidemann im Freiheitgebäude, Breite Straße. als eine abgetane Eitelfeit" aufs neue zu verhöhnen. Sie Die Redner treffen sich 10.30 Uhr im Freiheit- jammert laut über das„ abscheuliche Verbrechen", über die„ ruchlose Tat", aber nur, weil sie fürchtet, daß das größere ,, Berbrechen der gebäude, Breite Straße. dumpfen Masse gegen die Volksgesamtheit" ihm folgen würde. Jedoch selbst in diesem Zusammenhang hat das Blatt für die Gebildeten den Mut, vom deutschen Bolte als von dem, o b" zu sprechen, der Die Abteilungen treffen sich um 9 Uhr in ihren Abtei- gegen die Escherich und sonstige Kaiserhofgäste aufgestachelt werden solle. Schließlich verfällt das Blatt auf den traurigen Ausweg, anzudeuten, daß die Mörder unter ,, unseren fragwürdigen russi
Lärm.) Ich vertage die Sigung um eine halbe Stunde. Die Abgeordneten bleiben lebhaft diskutierend im Saal. Als gegen % 1 Uhr die Glocke den Beginn der neuen Sizung anfündigt, mill der deutschnationale Abgeordnete Delze seinen Schriftführerplatz am Präsidium einnehmen. Rommunisten und Unabhängige rufen: Runter mit dem Deutschnationalen vom Präsidium! Da Abg. Delze feine Anstalten macht, das Präsidium zu verlassen, versuchen ihn Kommunisten und Unabhängige herunterzudrängen. Ein Handgemenge droht. Schließlich bittet Präsident Leinert den Abg. Delze, angesichts der Erregung seinen Plaz zu verlassen. Dieser tut dies mit den Worten: Auf Ihren Wunsch, Herr Präsident, gehe ich! lungslotalen. Hierauf eröffnet Präsident Leinert die neue Sigung, während fein Schriftführer am Präsidium bleibt.
Präsident Ceinert
1. Kreis.
2. Kreis, Tiergarten,
"
beteiligt sich heute vollzählig an der Demonstration im Cuft- fchen Gästen" zu suchen seien. Womit dann für die ehrenwerte garten. Treffpunkt: Kleiner Tiergarten 91/2 Uhr.
3. Kreis.
Nettelbedplay, 9.30 Uhr.
Genofsinnen und Genossen!
,, Tägl. Rundschau" die Sache vorläufig erledigt ist.
Ganz ähnlich benimmt sich die agrarische Deutsche Tageszeitung". Auch sie hält es für zweckmäßig, je tzt zu betonen, daß niemals ein Zweifel ausgesprochen worden sei an der persönlichen Integrität Rathenaus. Ja, sie geht sogar so weit, für die letzten Schritte der Erfüllungspolitik nicht Rathenau , sondern den Vertrauensmann der Rechtsparteien in der Regierung, Dr. Hermes, verantwortlich zu machen. In ihrer Angst um Helfferich behauptet sie sogar, diefer habe Rathenau in seiner
Auf gegen die schwarzweißroten Meuchel- legten Rebe überhaupt nicht angegriffen, ihm vielmehr den Dank
( fämtliche Abgeordneten erheben sich von ihren Blägen): Mir ist die Mitteilung gemacht worden, daß ein furchtbares Verbrechen gegen den Reichsminister des Aeußern Dr. Rathenau verübt worden ist. Kurz nachdem er seine Wohnung verlassen hat, ist er von einem Unbekannten, der ihm im Auto gefolgt ist, ermordet worden.( Erregte Zurufe links: Das war helfferichs Geschoß!) Ueber die Einzelheiten der Tat habe ich noch feine Nachrichten. Es ist mir nicht befannt, welche Motive für den Täter maßgebend gewesen sind, da der Täter nicht ermittelt worden ist.( Abg. Holz, USP., ruft: Da drüben fizen sie, das deutschnatinoale Gesindel!) Ich gebe tiefem Abscheu Ausdruck und bekunde der Familie des Ermordeten die herzlichste Teilnahme. Das ist der zweite Mord an einem Reichsminister. Das erschüttert unser ganzes öffentliches Leben. Noch ist mörder und Brotwucherer! die Erregung über die Ermordung Erzbergers nicht geschwunden. Ihm haben zweifellos politische Gründe untergelegen, und es liegt auf der Hand, daß dieselben Gründe für den neuen Mord maßgebend gewesen sind. Da hat die feige Mörderhand einen Minister zu Boden gestreckt, auf den das deutsche Volt Hoffnungen zu sehen berechtigt gewesen ist, denn seine Tätigkeit als Minister des Auswärtigen ist von Erfolg gefrönt gewesen. Hierfür gebührt ihm der unauslöschliche Dant des ganzen deutschen Boltes. Sein Name ist untrennbar mit den Bestrebungen des deutschen Volkes auf Wiederaufbau unserer durch den Krieg zerrütteten,
Seid heute Sonntag, 11 Uhr, im Luftgarten!
I
Wirtschaft verbunden. Dank gebührt ihm befonders, weil er, Der Bezirksvorstand der SPD . Groß- Berlin.
unbeiert durch die schändlichsten Beschimpfungen,
Lehmann.
Heinig.
Die Bannmeile ist zu respektieren!
4. Kreis, Prenzlauer Berg . Die Genoffen treffen sich zum Abmarsch zur Demonftration um 91 Uhr in der Böhow- Brauerei, Prenzlauer Berg . Fahnen und Armbinden mitbringen.
die fyftematisch gegen seine Perfon geschleudert worden sind( Sehr wahr! und Zuruf: von deutsch nationaler Seite!), der Re publit seine wertvollen Dienste geleistet hat. Darin zeigt sich auch die große Liebe, die Reichsminister Rathenau zum deutschen Volke gehabt hat. In den namenlosen Schmerz um einen der besten Staatsmänner des Reiches, den ich hier namens des Landtages zum Ausdruck bringe, mischt sich auch die bange Befürchtung um den weiteren Bestand unserer Staatsordnung und unserer Ruhe. Der Mord ist kein politisches Kampfmittel. Bei der Revolution ist schon mancher dahingesunken, der mit aller Liebe an der Neuordnung der deutschen Verhältnisse arbeiten wollte.( Gehr wahr! links.) Der Mord an dem unabhängigen Abgeordneten Gareis, der Mord an dem Minister Erzberger hätten den auf Mord republika. nifcher Staatsmänner bedachten Verbrechern das Abscheuliche ihres Tuns in der Erregung des Boltes zeigen fönnen.( Burufe: Die Mörder werden ja freigesprochen!) Trotzdem sind neue Mordver fuche an fommunistischen Führern in Hamburg und an dem Führer ber Sozialdemokratie Scheidemann in Kassel gemacht worden. ( Buruf links: Und kein Gericht fümmert sich darum!) Auch die Erregung über diesen Mordversuch hätte vor neuen Taten zurüd- Tor. Abmarsch 1210 Uhr. schrecken müssen. Dieser schändliche Mord an einem unserer Reichsminister beweist aber, daß die entschlossenen Mordbuben ihr ab scheuliches Handwerk fortseßen. Sie fonnten es nur tun, weil das deutsche Volt nicht den Mut aufgebracht hat, die Männer, die zur Regierung berufen sind, zu schützen.( Sehr richtig! links.) Nach diesem Morde habe ich die Ueberzeugung, daß
unsere Republit tatsächlich in Gefahr
ift.( Buruf: Es ist" höchste Zeit zu dieser Erkenntnis!) Ebenso habe ich die Ueberzeugung, daß es notwendig ist, diesem schändlichen Treiben gegen die vom Vertrauen des Boltes getragenen Minister endlich ein Ende zu machen. Es ist Aufgabe des ganzen Volkes, fie dor Meuchelmördern zu schüßen. Diese Aufgabe zu erfüllen, find alle diejenigen berufen, die für den Schutz der Republik , für die ruhige und stete Beiterentwicklung unseres Boltes ihr Leben einfetzen wollen. Sie haben sich, meine Damen und Herren, zum Zeichen der Trauer für diesen bedeutenden Mann erhoben, Ich stelle das fest und schlage Ihnen vor, die Sigung für heute abzubrechen. Abg. Heilmann( Soz.):
Wir sind mit der Bertagung einverstanden. Das Gefühl tiefer Trauer befeelt auch uns. Die Bertagung soll aber fein Zeichen sein, daß wir in dem Kampfe gegen die Mordbuben, die wir haffen und gegen diejenigen, die ihnen die Waffe in die hand gedrückt haben, nachlassen wollen.
Die Genoffen treffen sich zur Demonftration um 9 Uhr auf der Weberwiese. Ordnerbinden, Fahnen und Banner mit bringen. 6. Kreis, Kreuzberg.
der Deutschnationalen ausgesprochen. Mit Recht vermutet sie, daß die große Mehrheit der öffentlichen Meinung in Deutschland die Verbrecher im nationalistischen, vor allem im deutschvölkischen Lager suchen wird. Deshalb bezeichnet sie schon im voraus den Mord als ein gemeines Verbrechen und behauptet, daß die Leute, die es begangen, hirnperbrannt seien, aber nicht im Sinne des§ 51 des Str.GB. Zum Schluß aber kommt der Pferdefuß:
Ebenso deutlich aber muß ausgesprochen werden, daß die Möglichkeit einer überlegt provokatorijchen Mordfat von linksradikaler Seite mindestens so gegeben erscheint wie die andere. Nach dem bekannten Wort Cui bono?( Wem nüßt es?), das bei unaufgeklärten Verbrechen doch einige Geltung haben muß, läge diese Möglichkeit sogar viel näher
Also: entweder Russen oder Lintsradikale! Unsere ganz Deutschnationalen wissen auf jeden Fall einen Ausweg.
Die antisemitische Deutsche Zeitung" ist aus dem Häuschen. Angesichts des Erzberger - Mordes hat sie in ihrem Mannesmut bekanntlich erklärt, daß sie einstweilen auf jede eigene Meinung verzichten wolle. Nachdem die damaligen Ausnahmeverordnungen aufgehoben, hat sie allerdings defto unver frorener ihre Verleumdungen an den Mann gebracht. Erst am Freitag abend veröffentlichte sie mit ernster Miene den Brief eines angeblichen sozialistischen Arbeiters, in dem behauptet wurde, der Blausäure- Attentäter von Kassel wäre ein von seiner Partei mit 800000 m. bezahlter Anhänger der USP. Das ganze Blausäure- Attentat aber wäre mit unschädlichem Mittel ausgeführt lediglich zu dem Zwecke, Reklame für die Republik zu machen! Jeßt, da man das gelungene Attentat
Sämtliche Abteilungen treffen sich um 9 Uhr Koffbufer auf Rathenau nicht mehr ableugnen tann, wehtlagt auch die ,, Deutsche
7. Kreis, Charlottenburg . Alle Parteigenoffen treffen sich um 1/29 Uhr zur Demonstration am Knie. Ordner mit roten Binden sind zu stellen. Fahnen und Schilder sind mitzubringen. Der Kreisvorsitzende.
9. Kreis. Heute, 129 Uhr, Treffpunkt Uhlandstraße, Ede Wilhelmsaue, zur Demonstration. Sonntag nachmittag 5 Uhr: Erweiterte Kreisvorstandsfitzung bei Kollath, Heidelberger Platz 1.
10. Kreis, Zehlendorf , Dahlem , Wannsee . Die Parteigenoffen fahren direkt zur Demonstration!
11. Kreis, Schöneberg - Friedenau .
Abmarsch 91 Uhr, Altes Rathaus.
12. Kreis.
3tg." darüber, daß die ,, Parteileidenschaften in wilden Flammen auflodern" werden. Sie versichert, daß man nicht einmal jeden politischen Mord ohne Ausnahme 3 น Derwerfen brauche, trotzdem aber den Mord an Rathenau für eine„, hirnverbrannte Torheit" ansehen müsse. Neben dieser furzen Aeußerung über den neuen Mord bringt sie indeffen einen Leitartikel, der augenscheinlich schon vorher fertig war, und der deshalb auf die neue Tatsache noch keine Rücksicht genommen hat. Dort ist denn folgende Infamie zu lesen:
Während der Außenminister Dr. Rathenau erfreuliche Worte milder Teilnahme für unsere Brüder im Saargebiet und mohlerwogene Sätze der Abwehr gegen franzöfifche Willfür im Reichstage verlas, wurde in der Kaiserlich russischen Botschaft Unter den Linden alles zum Einzuge der jüdischen Bolschemisten hergerichtet. In menigen Tagen oder Wochen wird wieder wie zu Joffes Zeit die rote Somjetflagge von dem Hause des viehisch ermordeten russischen Baren auf die Berliner Siegesstraße wehen. Trübe Erinnerungen steigen auf.
Die deutschrölkischen Mordgesellen werden schon wissen, was fie aus solchen Säßen für Schlußfolgerungen zu ziehen haben. Es genügt hinzuzufügen, daß das Blatt auch noch zwei Postkarten
Die Genoffinnen und Genossen fahren direkt nach dem grüße abdruckt, die der Reichskanzler gemeinsam mit dem badischen Luftgarten.
13. Kreis.
Treffpunkt wie üblich.
14. Kreis, Neukölln. Die Genoffen von Neukölln treffen sich morgens um 9 Uhr Hermannplatz, Ede Kaiser- Friedrich- Straße.
15. Kreis.
Mitschuldig an dem Morde ist die Juffiz, die ja eben einen Killinger freigesprochen hat. Die Hauptschuld tragen die deutschnationalen Hezer.( Buruf links: Wie Helfferich !) Eine Mitschuld trifft auch den deutschnationalen Landtagsabgeordneten Bäder, der seinen Artikel über das Scheidemann am Attentat mit der schönen Ueberschrift versah: Das Attentat mit der Klyftiersprige. Wir fönnen augenblicklich nicht in eine sach9 Uhr vormittags, Treffpunkt zur Demonstration für die liche Erörterung eintreten. Wenn wir auch der Vertagung zu stimmen, so wollen wir doch diese Stunde nicht vorübergehen lassen, Abteilungen 103, 104, 105, 106, 107, Bahnhof Niederschöneohne unserem festen Entschlusse Ausdruck zu geben, mit diesem weide- Johannisthal ( Stadtbahn). Abteilung 101 und 102 Mardgesindel gründlich aufzuräumen und die Republik gegen Butsche fchließen sich von ihren Bahnhöfen dem Zuge gegen 9 Uhr an. mit Feuer und Schwert zu verteidigen.( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.)
16. Kreis.
Die Genoffinnen und Genossen fahren direkt nach dem
As nach weiteren Erflärungen der Abgg. Rab old( U. Soz.), Raz( Komm.) und Dr. He( 3.), die ihrer tiefen Empörung Aus. Luftgarten. drud geben, Abg. Windler( Dnat.) von seinem Blaze aus das Wort nehmen will, erhebt sich auf der Linken ein Sturm der Entrüstuna. Es wird ihm zugerufen: Wir wollen diese Mörder nicht
hören!( Präsident Leinert versucht vergeblich, dem Asg. Winckler zum Wort zu verhelfen. Die Linke weist das als Leichen schändung zurück. Sie drängt sich in dichten Gruppen vor die Bänke der Deutschnationalen und verhindert durch Lärm den Abg. Windler am Sprechen.)
Präsident Leinert: Da ich sehe, daß es tatsächlich unmöglich ist, bin ich nicht in der Lage, Ihnen, Herr Abg. Windler, in dieser tiefernsten Stunde das Wort zu geben.
Die Parteigenoffen treffen sich um 912 Uhr zum gemeinfamen Abmarsch nach dem Luftgarten am Bahnhof Frank furter Allee. Ordner find von den Abteilungen zu stellen. Vollzähliges Erscheinen Ehrensache.
18. Kreis, Weißensee. Abmarsch Punkt 10 Uhr Antonplatz zur Demonstration im Luftgarten. 19. Kreis.
Sämtliche Genoffinnen und Genoffen Sonntag vormittag
Die deutschnationalen Abgeordneten verlassen darauf den Saal. Es sprechen noch für ihre Parteien die Abgg. Kalle( DVP .) und 9 Uhr, Pankow , Kirche. Dr. Preuß( Dem.)
Präsident Leinert: Ich darf feststellen, daß Sie mit dem Ab
Reinickendorf- Weft.
bruch der Sigung einverstanden sind. Ich darf wohl namens des 9 Uhr vormittags, Treffpunkt zur Demonstration im Bandtages nunmehr noch am Schluffe aussprechen, daß der Landtag Boltshaus , Scharnweberstraße.
Finanzminister von Genua in die Heimat gerichtet haben soll, scherzende Grüße, die rein privater Natur sind und niemandem etwas angehen, die aber lediglich in die Deffentlichkeit gezerrt werden, um auch den Reichstanzler für die Deutschvölkischenfchlachtreif" zu machen.
Besonders niederträchtig benimmt sich auch jetzt wieder das Blatt der orthodoren evangelischen Pastoren ,,, Der Reichsbote". Es behauptet, daß Rathenau durch seine Verhandlungen mit Loucheur ,, den Franzosen , unseren Todfeinden, lieb und wert geworden" sei, und mit daran die Schuld trage, daß wir immer tiefer in den Wuft untragbarer Bedingungen hineingetrieben worden find. Rathenaus Name sei ,, unlösbar verbunden mit dem Susammenbruch des stolzen mächtigen Deutschen Reiches". Jeder, der lesen kann und der Reichsbote" wird ja wohl einige folcher Lefer haben wird das als eine nachträgliche Entschuldigung des planmäßig vorbereiteten Meuchelmordes ansehen. Die christliche", Gesinnung des Reichsboten" wird darunter ficher feinen Schaden erleiden.
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Die lints stehende Berliner Presse ist selbstverständlich einmütig in der Berurteilung des Mordes und in der Forderung nach Maßnahmen zum Schuße der Republik .
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