Richtungskämpfe im Zentrum.

Bon Richtungsfämpfen im Zentrum weiß die Dena zu erzählen. Danach ist beabsichtigt, die Partei ihres katholischen Charakters zu entkleiden und sie als rein politische Partei fortbestehen zu lassen, deren interkonfessioneller Cha­rafter fünftig start unterstrichen werden solle. Dabei befinde fich der Zentralvorstand in Einvernehmen mit den Landesvor ständen, von einem süddeutschen Widerspruch abgesehen. Die Menderung werde auch einen Wechsel in der Germania  " nach sich ziehen, die den neuen Kurs nicht mitmachen wolle.

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Bayern   kündigt Maßnahmen an! Gesetzes entstehen, fallen der Staatskaffe zur Last. Die Roster

der Desinfektion sind auf Antrag aus öffentlichen Mitteln zu be München  , 22. Juli.  ( WIB.) In der Ministerrats- ftreiten, wenn nach der Feststellung der Ortspolizeibehörde der ihung, die heute vormittag begann, wurde, wie wir erfahren, Meldungspflichtige ohne Beeinträchtigung des für ihn und seine über die Beschlüsse und die Stellungnahme der einzelnen Parteien, Familie notwendigen Unterhalts diese Kosten nicht zu tragen ver­vor allem über die Auffassung der Bayerischen Volkspartei  , Bericht mag. Mit Geldstrafe bis zu 1500 m. wird bestraft, wer die ihm erstattet. Es wurden bestimmte Maßnahmen in Aussicht nach diesem Gesez obliegenden Mitteilungen schuldhaft unterläßt, genommen, die Anfang der nächsten Woche bekanntgegeben er Räume oder bewegliche Gegenstände, für welche eine Desinfektion polizeilich angordnet war, vor Ausführung der Desinfektion in Ge­werden dürften. Voraussichtlich wird der Ministerrat zu diesem polizeilich angordnet war, vor Ausführung der Desinfektion in Ge­brauch ninimt oder einem anderen überläßt. Zeitpunkt nochmals zusammentreten.

Bayern   und das Reich.

Neue Entrechtung der Deutschen   in Polen  .

des Sejm   wurde nochmals die Wahlordnung beraten. Mit den Warschau  , 22. Juli.  ( MTB.) In der Verfassungskommission Stimmen der Rechtsparteien wurde eine neue Berschärfung gegenüber den nationalen Minderheiten, besonders den Deutschen  , angenommen. Danach erhält jetzt Pomerellen 13 Mandate, Brom= berg( Stadt und Land) 6, Posen( Stadt) 3, die übrigen Bezirke Posens 4-5 Mandate. Das ehemalige preußische Oberschlesien   wird im ganzen 11 Abgeordnete erhalten.

Zugleich veröffentlicht die Kreuzzeitung" Auszüge aus einer Broschüre Stegerwald s, in der er die Sozial- Die bayerische Regierung hat an die Reichsregierung demokratie ungefähr nach den Methoden des seligen das Anfinnen auf fofortige Ab berufung des deutschen  Reichsverbandes befämpft. Herr Stegerwald ist bekanntlich Gesandten in München  , Grafen 3ech, gestellt. Anlaß Vorfämpfer einer Zentrumsentwicklung vom Katholischen zum zu diesem Schritt gab eine Interpellation der Bayerischen Bolfs allgemein„ Christlichen  ", Bestrebungen von dieser Seite, den partei, die sich auf den Prozeß Leoprechting bezieht und deren fonfessionellen Charakter der Partei abzustreifen, haben also Schluß lautet: Kann die banerische Regierung im Hinblick auf die einen stark reaktionären Beigeschmack. Die ganzen Vorgänge im Prozeß gegen Leoprechting erfolgten Feststellungen dem der müssen auch im Zusammenhang mit den Versuchen, einen zeitigen Vertreter des Reiches noch weiteres Vertrauen schenken?" bürgerlichen Mittelblod aufzurichten, betrachtet wer­Der Reichsgesandte in München  , Graf Zech, der sich in Bayern  den. Ein Teil des Zentrums fühlt sich stark zur Volkspartei vor allem seiner offenen republitanischen Gesinnung hingezogen, während der andere am alten Koalitionsgedanken wegen unbeliebt gemacht hat, hat bereits mehrfach die gegen ihn Die Haager Sowjet- Delegierten in Berlin  . festhält. Das Zentrum hat sich zweifellos durch seine fluge cusgesprochene Verleumdung widerlegt und vor allem darauf hin­Einstellung zu den Ereignissen der letzten vier Jahre ein Ver- gewiesen, daß er zu Leoprechting in keinem andern Verhältnis stand Mitglieder der russischen Delegation sind, aus dem Haag kommend, Litwinow  , Krassin   und Krestinsti sowie die übrigen dienst um die geordnete Entwicklung des staatlichen Lebens in als auch andere maßgebende banerische Politiker. Einen ein- heute in Berlin   eingetroffen. Wie die Dena hört, wird die Dele­Deutschland erworben. Würde es nach rechts abigen Brief hat Bech an Lecprechting gerichtet, und dieser Brief gation Iängere Zeit in Berlin   verweilen, um die bereits im rutschen, so wären die innerpolitischen und außenpolitischen enthielt lediglich eine ablehnende Antwort auf Geldforde- Haag angekündigten Separatverhandlungen mit den Folgen außerordentlich schwerwiegend. rungen Leoprechtings. Es ist nicht mehr wie recht und billig, wenn führenden europäischen   Industriekonzernen aufzunehmen. Berlin  die Reichsregierung den Abberufungsantrag der bayerischen Regie- soll für diese Berhandlungen von Konzern zu Konzern der Berhand­rung und dessen Begründung genau fichtet und über ihn objektiv ent­lungsmittelpunkt werden. scheidet, aber es darf keine Rede davon sein, daß Zech einzig und allein der bayerischen   Regierung zuliebe von dem Reichskabinett ab­berufen wird. Wie wir erfahren, behält sich die Regierung in bezug auf den Die Debatte zwischen den vernünftigen Unabhängigen und Lede- Antrag des bayerischen Kabinetts alle Schritte vor und beab­bour erinnert an den großen Redekampf, den lange vor dem Welt- sichtigt nicht, ohne weiteres den Forderungen aus dem Süden Rech­frieg Bebel und Jaurès   auf dem Amsterdamer Internationalen Sozialistenkongreß 1904 miteinander ausgefochten haben. Heute nung zu tragen. Graf Zech, der am Samstag vormittag zur Be­Sozialistentongreß 1904 miteinander ausgefochten haben. Heute richterstattung in Berlin   eintraf, ist bereits am Samstag abend fönnen wir geschichtlich darüber urteilen, wer recht hatte. Bebel hat damals die Anklage erhoben, daß Jaurès   mit feiner wieder nach München   zur Weiterführung feiner Geschäfte ab­

Wozu Koalitionspolitik?

Die Debatte in der Funktionärkonferenz der Berliner   USP. gibt der Soz. Korr." Anlaß, folgende interessante Erinnerung auf­

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zutischen:

Koalitionspolitik an der Zersplitterung der französischen   Arbeiter­klasse und der Schwäche des Sozialismus in Europa   schuld sei. Jaurès  erwiderte:

Was auf uns allen laftet, sind nicht die angeblichen Kom­promisse des franzöfifchen Sozialismus, der sich mit der Demo­fratie geeinigt hat, um die Republik  , die Freiheit, den Frieden zu retten; was auch uns alle drückt, ist die politische Ohn macht der deutschen   Sozialdemokratie.

Ein Jahr später war der Marotto- Konflikt. Die französischen  Sozialisten waren ein Teil der Regierungsmehrheit, die mit der Politik Rouviers den Weltkrieg verhinderte. Bald danach gab die franzöfifche Sozialdemokratie die Koalitionspolitik auf. Nicht so sehr aus prinzipiellen Bedenken als vielmehr deswegen, weil die Frage der Trennung von Kirche und Staat in den Hintergrund getreten war und der Kampf um das Verhältniswahlrecht die Deffentlichkeit beherrschte. Verblendet durch diese immerhin nicht entscheidend wich­tige Frage verhinderten die Sozialdemokraten nicht, wozu fie sonst imftande gewesen wären, die Wahl Poincarés zum Präfiden­ten der Republit, verhinderten sie nicht noch einmal den Weltkrieg. Denn bei aller politischen Aufmerksamkeit, die man im Parlament außerhalb der Regierung anwendet, fann man doch nicht verhindern, daß die Bureaukratie ihre Fäden spinnt und ihre Netze auslegt, daß fie den Knoten schürzt, der nachher gleichsam von selbst nach dem Schwert ruft, das ihn durchhauen soll.

Im August 1904 in Amsterdam   haben wir Deutschen   fein volles Berständnis dafür gehabt, welche Bedeutung es für sie franzöfifchen Sozialisten hatte, die Republik   und den Frieden zu retten, das heißt eine Bolitik unter ihrer Kontrolle zu führen, die nicht zum Revanches frieg des besiegten Frankreich   gegen das fiegreiche Deutschland   führte. Heute verstehen wir um so besser, was republi. tanische und friedliche Politit bedeutet

Strindberg charakterisiert feine Geschöpfe. Ein Brief Strind­bergs aus dem Sommer 1909, der jegt zum ersten Male bekannt wird, gewährt merkwürdige Einblide in die Art, wie er feine eige­nen Gestalten auffaßte. Den Anlaß bot die deutsche Erstaufführung von Strindbergs Kammerspiel„ Der Pelikan" oder„ Der Scheiter haufen". Dem damaligen Spielleiter F. E., der sich um das Zu­standekommen der Aufführung sehr bemüht hatte, schrieb der Aalesund  , den 12. Juli 1909.

Dichter:

Herr Ebers,

gereift.

Die Gewaltigen.

Darmstadt  , 22. Juli.  ( WTB). In der geftrigen Sigung des hefjischen Landtages machte der sozialdemokratische Landtagsabge­ordnete Delp in seiner Darstellung der Darmstädter   Borgänge folgende Mitteilung: Unter den wegen der Ansschreitung Berhaf teten befand sich als Hauptschuldiger ein junger Mensch aus Waschenbach  , der sich später im Gefängnis erhängte, Er sei der Schwager des Arbeiters, den am Pfingstionntag abend der Revolverheld v. Helmolt ohne Grund niederge offen habe. Abg. Delp betonte, daß diefer Zusammenhang einen Fingerzeig für die Beyrteilung der Schuld an den Aus­schreitungen gebe.

Das Ende einer Verleumdung.

Dokumentenfunde in der russischen   Botschaft. Weiter meldet die Dena, daß der gegenwärtig in Berlin  weilende Volkskommissar für Auswärtiges  , Tschitscherin  , in etwa 8 Tagen nach Moskau   zurückreisen wird. Die mehrfach in der Presse des In- und Auslandes laut gewordenen Gerüchte, Tschitscherin   werde sein altes Amt nicht wieder übernehmen, sondern vielmehr Sowjetbotschafter in Berlin   werden, entbehren jeder Be­gründung. Ein Botschafter mechsel in Berlin   ist nicht in

Aussicht genommen, der gegenwärtige. Sowjetvertreter Krestinski  bleibt auf seinem Posten. Wie bekannt, hat die Berliner   Sowjetver­tretung jetzt ihr Heim in der Russischen   Botschaft Unter den Linden  macht umfassende Renovierungsarbeiten erforderlich, da nahezu die aufgeschlagen. Der mangelhafte Zustand des Botschaftsgebäudes gesamte innere Einrichtung einer dringenden Erneuerung bedarf. Die einzigen Einrichtungsgegenstände, die in der Botschaft völlig intakt geblieben sind, sind einige feuerfeste Schränke, in denen sich sehr wertvolles historisches material vorfand. Gegenwärtig wird dieses außerordentlich intereffante Material einer eingehenden Prüfung und Sichtung, unterzogen. Es steht zu erwarten, daß sich darunter auch Doku­mente finden werden, die auf die Frage der Kriegsschuld ein völlig neuartiges Licht zu werfen geeignet sind. Man denke hierbei nur an die diplomatischen Aktenftüde aus der Zeit des legten Zaren­botschafters Swerbejem.

Dokumenten­

Eine eigenartige Argumentation.

In der Sitzung des Beamtenbeirates beim Reichspoft- Frankreichs Radikale und die Schuldfragen. ministerium gab der Reichspost minister zu den neulichen Ausführungen des Postrats Rinsland im 27. Ausschuß des Reichs tags die Erklärung, daß die Arbeitsfreude und der gute ille der Beamten, an einer Besserung der Verhältnisse mitzu­arbeiten, im allgemeinen nicht bestritten werden könne. Die Ausführungen des Postrats Rinsland sollten sich auch nicht auf die Beamten im allgemeinen beziehen, sondern hatten bestimmte be­dauerliche Einzelfälle im Auge. Postrat Rinsland würde Gelegenheit genommen haben, das ausdrüdlich im 27. Ausschuß festzustellen, wenn nicht die Bertagung des Reichstags es unmöglich gemacht hätte.

Vor neuen Papierpreiserhöhungen.

Wachsende Not der Zeitungen.

Paris  , 21. Juli.  ( WTB.) Im geschäftsführenden Ausschuß der rditalen und sozialistisch- radikalen Partei erklärte Abg. Serrio unter Bezugnahme auf die letzten Interpellationsdebatten über die Frage der Schuld am Kriege: Ohne für die Regierung Partei zu ergreifen, tonnten wir doch nicht zugeben, daß erklärt wurde, Frankreich   habe irgendwie Teil an der Berantwortung für den Krieg. Wenn man behauptet, daß es schuldige Franzosen gäbe, so gibt man unseren Feinden Waffen in die Hand und läßt bei unseren Alliierten 3 weifel auffommen, u. a. bei den Amerikanern. Es muß auch gesagt werden, daß, wenn Frankreich   schuldig gewesen wäre, dann auch das republikanische Regime fich schuldig gemacht hätte.

Die Preise für Druckpapier haben bereits im Juli den Zunächst wäre dazu zu bemerken, daß diese Argumen­hundertfachen Friedensstand erreicht. Sie sind tation moralisch auf sehr schwachen Füßen steht: nicht um Damit den meisten anderen Warenpreisen wesentlich voraus der historischen Wahrheit halber, sondern lediglich um nicht geeilt. Jetzt rüsten die Druckpapierfabrikanten zu einer neuen den Feinden" Waffen in die Hände zu spielen und um nicht Herauffezung der Papierpreise. Bekanntlich hat der Reichs- bei den Amerikanern Zweifel aufkommen zu lassen, erklärt tag gefeßliche Maßnahmen zur Behebung der Not der Presse Herriot  , man dürfe, eine Mitschuld französischer Staatsmänner beschlossen und damit die Möglichkeit geschaffen, Höchst auf keinen Fall zugeben. Unter diesen Umständen ist eine fach­preise für Drudpapier festzusetzen. Nach den bisherigen liche Kriegsschulddebatte mit den französischen bürgerlichen Erfahrungen ist jedoch nicht zu erwarten, daß diese gefeß- Radikalen von vornherein als zwecklos zu betrachten. Sach­Sie haben nicht Unrecht. Die männlichen Personen geberische Möglichkeit sofort in dem Umfang in Kraft tritt, lich wollen wir indes nur das eine bemerken: ob das Ver­meiner Stüde   find fast alle Brandstätten. Und leider gibt es in wie man es wünschen möchte. So ist zu befürchten, daß die halten der französischen   Regierung in den kritischen Tagen der Welt mehr frühzeitig abgebrannte Menschen als abgebrannte Not der Zeitungen noch gewaltig zunimmt, im Juli 1914 einwandfrei gewesen ist, darüber sind die Urteile Häuser. Für die erste Kategorie leider aber feine Feuerversiche­In Deutschland   wird man jedenfalls rungsgesellschaften, um den zerstörten Tempel wieder aufzubauen. zumal auch die übrigen Materialpreise ungeheuer gestiegen sehr verschieden. Da wandelt man an öden, traurigen Brandmquern vorüber, in find und die Löhne und Gehälter der Geldentwertung an- auch in den Kreisen der Sozialdemokratie vorwiegend denen nur noch ein Sturm die vorhandene Asche in etwas Glut gepakt werden müssen. der Auffassung begegnen, daß die Regierung Viviani umfeßen fann. Dieses flägliche Glimmen wird dann endlich nicht Es wird auch diesmal nicht ohne eine Erhöhung der im allgemeinen nicht zum Kriege trieb, sich aber durch die durch Waffer, sondern nur durch Erde gelöscht. Zeitungspreise abgehen. Sollte sie erfolgen, so wird man sich russische   Regierung und offenbar auch mit Zustimmung vergegenwärtigen müssen, daß in dieser Zeit rasender Poincarés zum Kriege treiben ließ, ohne den nötigen Teuerung immer noch die gedruckte Zeitung billiger ist Widerstand dagegen zu leisten. Und daß Kriegstreiber in als manche andere Gebrauchsware. In jedem Falle ist es eine Petersburg saßen, die mindestens die gleiche Schuld harte Probe, und deshalb sollte alles aufgeboten werden, um trifft wie die deutschen   Verantwortlichen, darüber ist sich wohl die Forderungen der Druckpapierfabrikanten auf das gerecht- heute die ganze Welt, einschließlich nicht weniger Franzosen, fertigte Maß zurückzuschrauben. einig; ebenso über die Mitschuld der französischen   Politik an den indirekten Ursachen des Krieges, namentlich in den Jahren 1912-1914. Und das Regime der französischen  Bourgeoisrepublik trifft als solches eine Schuld, als es das Bündnis mit demzaristischen Rußland   mit mehr oder minder offenen Revancheabsichten zwanzig Jahre lang, allen Warnungen der französischen   Sozialisten zum Trotz, ge­pflegt hat.

Auch ich beginne durch meine Krankheit bald so etwas wie eine Brandmauer zu werden. Also, am 24. Juli steigt mein Spielchen im Spessart  ? Heil!! Meine Hochachtung gez. Auguft Strindberg.

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Nie wieder Krieg!

Platfdeutsch beim Schwurgericht. Vielfach wird von Anhängern der plattdeutschen Bewegung gefordert, daß Plattdeutsch als Ge= richtssprache erflärt werden soll. Ein Freund des Plattdeutschen  aber hat diese Forderung, wie im Hamburger Quickborn" erzählt mird, in die Tat umgefeßt. Der Begründer des Speckenbüttler Am Sonntag, den 30. Juli, finden in mehr als zwei Bauernhauses, Dr. Joh. Bohls, war unlängst Obmann der Geschwo- hundert Städten Deutschlands   anläßlich der achten Wiederkehr renen beim Schwurgericht in Berden. As dat los gung", erzählt er felbft ,,, do feel id mi min Lüe an un sä: Na, Ji önnt woll bäter des Tages des Kriegsausbruchs große Kundgebungen für den Platt as Hochdütich? Is jo dat rech, menn wie platt snackt? Do Weltfrieden   unter der Parole:„ Nie wieder Krieg!" statt. Am fäen se alle ja. Un do hefft wi jummer platt snadt de ganzen Dage 29. und 30. werden ähnliche Veranstaltungen auch in England, un hebbt dat all ganz gründlich vanommen. Frankreich  , Holland  , Desterreich, den Nachfolgestaaten, Stan­dinavien, in der Schweiz  , in Portugal   und in den Vereinigten Staaten   von Amerika   vor sich gehen. Die Berliner   Kund­gebung ist unter Führung des Aftionsausschusses„ Nie wieder Krieg" einberufen.

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Die Genossenschaft denticher Tonieter beschloß in ihrer Haupt­bersammlung, durch eine Umfrage bei den Mitgliedern und durch sonstige Ermittlungen über die infolge der Wirtschaftslage eingetretene Erschwerung in der Herausgabe und Verbreitung neuer Tonschöpfungen Material zu sammeln und mit allen Kräften die Einführung der Kulturabgabe zu fördern. Artur Zickler ist erkrankt. Die für Sonntag im Kleinen Theater an­gefeste Matinee muß daher verschoben werden. Gelöfte Billetts behalten igre Gültigkeit.

Der II. Weltsprachen- Kongreß für die Weltsprache I do( wiffen fchaftlich präzisiertes Esperanto) findet vom 5. bis 9. August in Deffau statt. Eine große Anzahl Borträge wie Teilnehmer sind schon angekündigt. Mitteilungen wie Anfragen sind zu richten an den Borüßenden des Kongreg­tomitees, Landtagspräsidenten Heinrich Peus   in Dessau  .

Der Büffel stirbt nicht ans. Der amerikanische   Büffel, den wir schon dem Aussterben ganz nahe glaubten, vermehrt sich wieder. Dieses pittoreske Zier, tobl vertraut aus Erzählungen der Indianerbücher. ift bereits wieder fünfeinbalbmal so zahlreich als vor zwanzig Jahren. Seit 1902 baben sie sich von 1750 auf etwa 10 000 vermehrt, von denen 600 auf Kanada   und 4000 auf die Vereinigten Staaten   kommen.

Entwurf zu einem Tuberkulosegesetz.

Kohlenmangel in Amerifq. Da alle Versuche, den Kohlen. arbeiterausstand beizulegen, fehlgeschlagen find, und da die amerika­ nischen   Kohlenvorräte rasch schwinden, hat der Sekretär des Handels. departements einen Plan zusammengestellt, um die Kohlenrationie rung, die während des Krieges bestand, wieder einzuführen. Man erklärt im Handelsdepartement, daß, auch wenn die Kohlenproduktion fofort wieder aufgenommen werde, eine Rohlennot unvermeidlich sein werde.

Aus dem Entwurf eines Tubertulofegesetzes wird be- Bom internationalen Arbeitsamt. Am 25. Juli wird in Inter­fannt: Jede anstedende Krankheit und jeder Todesfall an Lungen- laten die 13. Session des Verwaltungsrates des internatio­und Rehlkopftuberkulose ist dem für den Wohnort oder nalen Arbeitsamtes eröffnet, zu der elf Regierungen Vers den Sterbeort zuständigen beamteten Arzt innerhalb 8 Tagen, treter abgeordnet haben. Ferner wohnen den Beratungen bei: bei Todesfällen innerhalb 24 Stunden, schriftlich oder mündlich von sechs Vertreter der Arbeitgeber, sechs Arbeitervertreter, sowie eine dem zugezogenen Arzt oder dem Haushaltungsvorstand mitzu- Anzahl von Ersagmännern und Mitarbeitern. teilen. Die Kreise haben auf Verlangen Meldefarten für schrift­liche Mitteilungen unentgeltlich zu verabfolgen. Auf Verlangen des Der Reichspräsident wird am 23. Juli Magdeburg   und die beamteten oder behandelnden Arztes hat die Ortspolizeibehörde eine Mitteldeutsche Ausstellung besuchen. Desinfektion nach den Vorschriften der Desinfektionsordnung Neues Zeitungsverbot. Der Oberpräsident von Ostpreußen  ausführen zu laffen. Die Kosten, welche durch die amtliche Beteilis hat auf Grund der Verordnung zum Schuße der Republik   die gung des beamteten Arztes bei der Ausführung des gegenwärtigen 1, pillfaller Grenzzeitung" auf drei Wochen verboten

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