Gewerkschaftsbewegung
Beilegung des Schiffahrtstreiks.
Aus Hamburg meldet WTB.: Gestern nachmittag begannen im Arbeitsamt die Verhandlungen über den Schiffahrtsstreit. Sie führten nach 14stündiger Dauer heute früh um 4 Uhr zu einem voraussichtlichen Abschluß des Ausstandes.
Zwischen den Parteien wurden außer der Lohnregelung folgende Bedingungen vereinbart: Alle Strafanträge, die aus Anlaß des Streits gestellt wurden, müssen zurüdgezogen werden. Maßregelungen unterbleiben. Gemaßregelte find wieder einzustellen.
veranfert.
Haufe A. Wertheim follen ausgeroffet werden. Das fei nur möglich, I tetra, Ziegel umb Tonindustrie, bem Bund der Gipswerte Deutsch+ wenn die Firma, wie sie dartun zu fönnen glaubt, sich auf eine in- lands, dem Reichsverein der Kalksandsteinfabriken, dem Bund der differente Arbeitnehmerschaft verlassen fann. Rednerin unterbreitete Sand- und Kieswerke, dem Verein zur Wahrung wirtschaftlicher der Bersammlung ein umfangreiches Material über angebliche Lock- Interessen der rheinischen Bimsindustrie, dem Verband vereinigter Spigeleien und häufige Versuche, die eigenen Angestellten in Ber- Baumaterialienhändler Deutschlands , dem Deutschen Zementhänd fuchung zu bringen. Der Fall Wille sei nicht mit 10- und 100 000 lerbund und dem Deutschen Wirtschaftsbund für das Baugewerbe Mart beizulegen. Die Belegung der Anklagebank werde sich ändern, der Ausschuß Bauwirtschaft" geschaffen, dessen Aufgabe denn noch sei das Lockspizelsystem nicht im Bürgerlichen Gesetzbuch in erster Linie der Kampf gegen die baugewerbliche Sozialisierung und gegen die Gemeinwirtschaft im Wohnungswesen ist. Von dies sem Ausschuß wird ein großer Teil der bürgerlichen Presse Deutsch lands dauernd bearbeitet und mit Material gegen die Sozializ fierungsbestrebungen der deutschen Gewerkschaften und gegen die Gemeinwirtschaft im Wohnungswesen versorgt. Aber auch dieser Rampf genügt heute den Verbänden der Bauunternehmer, Baus stoffindustriellen und Baustoffhändler nicht mehr. Im Auftrage der oben genannten Verbände erläßt jezt der Ausschuß Bauwirtschaft" an die deutschen Unternehmer einen Aufruf zur Bildung eines Sozialisierungsabwehrfonds. Die„ Soziale Bauwirtschaft"( Zeitschrift des Verbandes sozialer Baubetriebe) veröffentlicht in ihrer foeben erschienenen Nummer diesen Aufruf
In der Diskussion, in der auch Landa vom Verband der Lithographen und Steindrucker sprach, gaben sämtliche Redner ihrer Entrüstung über die Vorgänge Ausdruck. Wir werden der Firma Gelegenheit geben", führte einer der Redner aus, ihre Handlungen vor der Deffentlichkeit zu verantworten";" die Firma will die Kraft probe haben, nun wohl, sie soll sie haben", ein anderer. In der Ueber einige noch übrigbleibende Punkte des eingereichten Ent- einstimmig angenommenen Resolution. heißt es: murfs eines Manteltarifs soll im Anschluß an die jetzigen„ Die Versammlung fordert, des Ernstes der Situation sich vollBerhandlungen ein Einverständnis bis spätestens 14 Tage nach auf bewußt, von dem 3dA. die schärfsten Maßnahmen zum Schuße Wiederaufnahme der Arbeit erzielt werden. Ergibt die Reichs- fämtlicher Bemaßregelten und zur restlosen Beseitigung des wider statistik, daß der Auguft- Index 300 Bunfte über den Juli- wärtigen Lochspizelsystems. Sie gelobt, nicht zu ruhen und zu Inder hinausgeht, dann haben die Parteien innerhalb acht Tagen rasten, bis das Ünrecht gegenüber der Kollegin Wille wieder gut in dem es heißt: gemacht ist. nach der Herausgabe der Indegziffern neue Verhandlungen Sollten die Einigungsbemühungen des 3d2. an der Hartnäckigüber die Heuerlöhne einzuleiten. Die Parteien verpflichten fich, feit der Firma scheitern, so erklärt schon heute die Belegschaft, daß in ihren Organisationen für die Annahme der Berein- fie feinen Moment zaudern wird, den offenen Kampf aufzunehmen, barungen einzutreten und dafür zu sorgen, daß die Auf- sobald die Parole erfolgt." nahme der Arbeit in allen Seehäfen bis späte= stens Freitag morgen, erfolgt.
Die Gewerkschaften in der Kap- Provinz .
Der pierte Jahrestag des Gewerkschaftskartells der Kap- Provinzen befaßte sich insbesondere mit dem Verhältnis der weißen zu den farbigen Arbeitern. Es wurde festgestellt, daß der Streit um die Hautfarbe bisher das größte Hindernis für die Einigung der Arbeiterorganisation war, die unter Ausschluß der farbirecht und im Gegensaß zu wirklich gewerkschaftlichen Grundsätzen. Es wurde ein besonderer Ausschuß eingesezt, der die Grundlage einer Einheitsorganisation entwerfen foll, durch welche die Wünsche der farbigen Arbeiter berücksichtigt werden fönnen und der heutige Stand der organisierten Arbeiterschaft hochgehalten wird. Der Ausschuß foll mit allen Arbeiterorganisationen Südafrikas zweds Gründung der Einheitsfront in Berbindung
Lohnerhöhung in den staatlichen Schleppämtern. Das Reichsverkehrsministerium hat für das Personal des Schleppamts Duisburg- Ruhrort außer der tariflichen wöchentlichen Zulage von 80 M. eine weitere wöchentliche außergen Arbeiter nicht möglich ist. Ihr Ausschluß sei übrigens ungetarifliche Zulage für alle Bediensteten mit Ausnahme der Schiffs jungen von 300 M. für Juli bewilligt. Für das Personal des Schleppamtes Hannover wurde eine weitere wöchentliche Zulage für alle Bediensteten mit Ausnahme der Schiffsjungen von 280 M. vorgefehen. Der Unterschied rechtfertigt sich dadurch, daß die wirt schaftlichen Verhältnisse auf der überwiegend ländlichen Ranalstrecke Don Bevergern am Dortmund- Ems- Kanal bis Hannover weniger ungünstig liegen als am Rhein- Herne- Kanal .
Einverständniß mit der„ Roten Fahne". Den Kommunisten graut mitunter selber vor den Früchten, die ihre Heze gegen die Gewerkschaften gezeitigt hat. Troz gelegentlicher falscher Zungenschläge, wie z. B. kürzlich bei dem Lob der„ Union ", tommt neuerdings in der Roten Fahne" die kommunistische Gemerffchaftspolitik mehr zur Geltung, innerhalb der Gewerkschaften den kommunistischen Einfluß zu vergrößern. In ihrer Abendaus: gabe vom 25. Juli erhebt die Rote Fahne" erneut den Vorwurf gegen die Gewerkschaften, daß sie sich scheuen, im Kampfe gegen das Kapital die volle Macht der Organisationen einzusetzen", b. h. alle drei Tage in den Generalftreiß einzutreten.
Stellt man aber dieses Verlangen, dann ist es selbstverständliche Pflicht jedes einzelnen, die Organisationen selbst in weitgehendstem Maße zu stärken und vor allem auch den letzten Arbeiter ihnen zuzuführen. Darüber haben aber weite Kreise der Arbeiterschaft eine sonderbare Vorstellung, fie glauben den Ver= band bei jeder Gelegenheit fritisieren zu fönnen, zu
treten.
" Die gegen das Unternehmertum unserer Bauwirtschaft ges richteten Sozialisierungsbestrebungen haben auf Grund der gegen wärtigen parteipolitischen Machtverhältnisse einen derartigen Umfang angenommen, daß das Unternehmertum zu tatkräftiger Abwehr schreiten muß... Es fann feinem Zweifel unterliegen, daß auch das Unternehmertum für diesen Kampf ausreichende Geldmittel aufbringen muß. Wir richten daher an das gesamte Unternehmertum der Baua wirtschaft die dringende Mahnung, durch Ge= währung der unbedingt nötigen Geldmitte[ die Möglichkeit zu schafffen, den privatmirt. schaftlichen Gedanken zu verteidigen und 31 feiner alten Geltung zu bringen. Zahlungen bitten wir unter Benugung der beiliegenden Zahlkarte zu richten an das Konto: Geschäftsführer Dr. Walther Schmidt, wegen Ausschuß Bauwirtschaft", Dresdner Bant, Berlin , Depofitentasse E, Kurfürstendamm 238."
und Wirtschaftsverbände des Baugewerbes, der Baustoffindustrie Dieses Rundschreiben beweist, wie ernst die Unternehmerund des Baustoffhandels die Sozialisierungsbestrebungen der Ge mertschaften nehmen und welche Angst sie vor der preissentenden Tätigkeit der sozialen Baubetriebe haben. An den Ausschuß Bauwirtschaft richtet die Soziale Bauwirtschaft" folgende Fragen:
"
Wozu soll der Sozialisierungsabwehrfonds gebraucht werBund der technischen Angestellten und Beamten. Deffentliche Bersammlung den? Collen daraus einzelne Privatunternehmer Zuwendungen Räume ngentot Gaff. Beliaute- Gage 7/10. Wir fordern die erhalten, damit sie instand gesezt werden, die Arbeiten unter dem des( Roter Saal). Belle- Alliance- Straße technischen Angestellten, ohne Rücksicht auf ihre Organisationszugehörigkeit, auf, Selbsttoftenpreis zu übernehmen und damit unsere Betriebe taputt restlos biete Bersammlung zu besuchen. Ein Bertreter des Bundes der technischen zu machen, damit auf diese Weise die freie Wirtschaft", wie sie das Angestellten und Beamten wird über den Gang der Tarifverhandlungen in der Geifen- Industrie Bericht erstatten. Die technischen Angestellten haben zu dem Er- Unternehmertum versteht, wiederhergestellt wird? Oder will man gebnis Stellung zu nehmen. noch mehr Literaten oder Volkswirtschafter in den Dienst der Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände des Baugewerbes, der Baustoffindustrie und des Baustoffhandels zum Kampf gegen die Gemei wirtschaft stellen? Oder glaubt man mit diesem Geld die öffentliche Meinung oder gar die Arbeit vergebenden Baubeamten kaufen zu können? Oder auf welche Weise will man den Sozialisierungsabwehrfonds sonst verwenden?"
Zentralverband der Maschinisten und Heizer( Branche Tiefbau). Donnerstag 7 hr bei Schulz, Berlin , Elisabethstr. 30, außerordentliche Branchenversammlung: Stellungnahme zum Reichstarifvertrag für das Baugewerbe. Bflicht jedes dienstfreien Kollegen ist es, an dieser Versammlung teilzunehmen. Mitgliedsbuch oder Rarte legitimiert!
Wirtschaft
Man darf gespannt sein, welche Antwort der Ausschuß Bauwirtschaft auf diese Fragen geben wird, an deren Klärung die
feiner Stärtung aber nichts zu tun, ja jogar der Organisation Der Kampf der Unternehmer gegen Sozialisierung. Deffentlichkeit aufs stärkste interessiert ist,
nicht einmal selbst anzugehören. Fragt man die be= treffenden Arbeiter nach den Gründen, dann haben sie tausend Argumente, um ihr Abseitsstehen zu rechtfertigen:„ Die Tarifpolitik der Gewerkschaften ist einer vollen Ausnutzung der Konjunktur im Wege und hindert die Erhöhung der Löhne", oder wir verdienen so wenig, daß wir den Verbandsbeitrag nicht bezahlen können", wir sind zwar nicht im Berband, aber wenn es zum Kampf fommt, find wir dabei", diese und ähnliche Ausreden find gang und gäbe. Und leider sind vielfach organisierte Kollegen und Genossen zu gleichgültig, um diese Mitarbeiter, denen sie meist freundschaftlich sehr nahe stehen, mit der nötigen Energie auf das Berwerfliche ihrer Handlungsweise aufmerksam zu machen. Mögen diese und jene Vorwürfe gegen die Gewerkschaftsleitung und deren Tattit noch so berechtigt sein, so zeigt die Praxis, daß nur der Kapitalist den Nugen hat, wenn die Arbeiter so falsche Schlußfolgerungen ziehen, denn der Unternehmer weiß ganz genau, daß eine nichtoder schwachorganisierte Arbeiterschaft weder moralisch noch finanziell widerstandsfähig genug ist, um einen längeren Kampf zu führen."
Das ist der richtige gewerkschaftliche Standpunkt gegenüber den Unorganisierten, der zwar nur in der Roten Fahne" neueren Datums ist, mit dem wir durchaus einverstanden sind. Die Absicht der Kommunisten, ihren Einfluß innerhalb der Gewerkschaften auf legalem Wege zu vergrößern, daß sie das Heft in die Hand bekommen, bann nur mit legalen Mitteln begegnet merden; durch heranziehung der Indifferenten und durch gehörige Aufklärung der Gewerkschaftsmitglieder im Sinne der sozialistischen Gewerkschaftspolitik. Kommt man den Gemerfschaften aber mit illegalen Mitteln, darf man sich nicht wundern, wenn sie mit der legalen Abwehr durch den Ausschluß barauf reagieren.
Schaffung eines Sozialisierungsabwehrfonds.
Gewinn- Auszug
ber
Als vor drei Jahren die erste soziale Bauhütte in Deutschland zeigen: Th., Glode, Berlin . Verlag Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin . Drud: gegründet wurde, glaubte das Unternehmertum, die öffent- Borwärts- Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin . Lindenstr. s. lichen Organe vor der finanziellen Beteiligung an diesen Treuhänderbetrieben der Allgemeinheit warnen zu müssen, weil angeblich innerhalb eines Jahres der völlige Bankerott dieser Betriebe und damit der Berlust der in die Betriebe eingebrachten öffentlichen 20. Preuß.- Südd..( 246. Preuß.) Klassen- Lotterie Mittel zu erwarten sei. Es sei ausgeschlossen, behaupteten damals die Herren Syndici der Unternehmer- und Wirtschaftsverbände fowie die Vertreter der Handwerkskammern, daß die baugewerblichen Kopf- und Handarbeiter die Betriebe in Selbstverwaltung führen könnten.
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Auch später noch sehben sich die Unternehmer und ihre Verbände in der Deffentlichkeit gegenüber den sozialen Baubetrieben aufs hohe Roß. Den Wettbewerb der sozialen Baubetriebe- fagten sie hätten fie in feiner Weise zu fürchten. Es werde sich bald zeigen, daß diese Betriebe nicht billiger als die kapitalistischen Privatbetriebe arbeiten fönaten. Im Stillen aber gab der Deutsche Wirtschaftsbund für das Baugewerbe schon im Jahre 1920 an seine Mitglieder die Anweisung hinaus, zur Niederfonfurrierung der sozialen Baubetriebe die Untosten und den Unter= nehmergewinn auf ein Minimum zu beschrän= ten". Praktisch hatte dies die Sprengung der Preisringe der Unternehmer in jenen Orten zur Folge, wo leistungsfähige, mit genügend Betriebskapital ausgestattete soziale Baubetriebe vorhanden sind.
Jazwischen haben die Unternehmer und ihre Verbände eingesehen, daß sie auf den Zusammenbruch der sozialen Bauhütten nicht mehr rechnen können. Trog der schärfsten Ronkurrenz der fapitalistischen Privatbetriebe ist nicht eine einzige dieser Bauhütten zusammengebrochen, wohl aber haben die Bauhütten und auch die Die letzten Vorgänge bei der Firma Wertheim beschäftigten eine genossenschaftlichen Betriebe die Gewinne der Unternehmer in autßerordentlich gut besuchte Versammlung der Angestellten der fühlbarer Weise beschnitten. Das hat die Unternehmer und ihre Wertheimschen Warenhäuser am Dienstag abend im Lehrervereins- Berbände veranlaßt, gegen den als gefährlich erkannten Kontur. haufe Einleitend berichtete das gemaßregelte Betriebsratsmitglied, renten auch öffentlich den schärfsten Kampf aufzunehmen. die Raffiererin Wille über die beiden ihr zur Last gelegten Be- Schon im vorigen Jahre wurde von dem Deutschen Zementbund, trugsfälle. Grete Weinberg führte aus: Die Betriebsräte im dem Deutschen Kaltbund, dem Reichsverband der deutschen Mauer
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