1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 9.
Parlamentsberichte.
11. Sigung vom 10. Januar 1895. 1 Uhr. Am Bundesrathstische v. Bötticher, v. Marschall, Nieberding, v. Bronsart, Schönstedt .
Freitag, den 11. Januar 1895.
12. Jahrg.
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Ich bin ohne Vorurtheil an die Vorlage herangetreten, ja ich der menschlichen Natur verzweifeln. Den ersten, der auf grund tomme der Vorlage mit dem Wohlwollen entgegen, welches man dieses Gesetzes verurtheilt würde, würde ich glorifiziren, auf die unglücklichen Kindern widmen soll: denn unglücklich ist dieses Gefahr hin, deswegen bestraft zu werden. Ein Flugblatt, welches Kind der Gesetzgebung, welches schon vor der Geburt nicht die 1878 von 200 Millionen neuer Steuern sprach, wurde verfolgt Mutter, sondern den Vater verloren hat. Das Gesetz hat mit und der Verfasser bestraft; die Geschichte aber gab dem Ver= Umsturz angefangen, in sehr hohen Kreisen; nicht einmal ohne fasser recht, denn es handelt sich um 400 Millionen neuer Die erste Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend Gewalt ist es abgegangen, wenn die Gewalt auch als eine sanfte Steuern.( Heiterkeit.) Es ist sehr schwer, nachzuweisen, daß Aenderung und Ergänzung des Strafgeset bezeichnet werden kann. Die Vorlage hat manche Schicksale man eine Thatsache nicht gewußt hat; wenn man das nicht buches, des Militär Strafgesetzbuches und des schon erlebt; aber ihre Pflegeeltern behandeln das nachweisen kann, dann sollte man lieber die Presse unbehelligt Gesezes über die Presse wird fortgesetzt. Kind besser als der eigentliche Vater; bei uns wird lassen. Abg. Graf Limburg- Stirum : Meine Freunde treten um ihr das faum sehr zu statten fommen. Wir sollen Der Schutz der Monarchie und der Religion ist gegenüber somehr mit Befriedigung in die Berathung dieser Vorlage Vertrauen hegen. Ich habe zu allen Männern im der früher abgelehnten Vorlage nun in Aussicht genommen. ein, weil sie darin ein Zeichen sehen, daß man in maß- Parlamente das unbedingtefte Bertrauen, weil ein Mangel daran Weshalb man das Erbrecht nicht hinzugefügt hat, weiß ich nicht. gebenden Kreisen die Meinung aufgegeben hat, daß man doch unparlamentarisch wäre.( Heiterkeit.) Aber ich weiß nicht, Man nimmt vielleicht an, daß es sich nicht mehr lohnt.( Heiterdie Sozialdemokratie wie alle anderen Parteien behandeln wer die Vorlage später, wenn sie Gesetz geworden sein wird, feit.) Der Schutz bestimmter Religionen ist durch§ 166 gesichert. tann. Ich will mich dagegen verwahren, daß die Sozialdemo- vertreten wird. Die Männer des neuen Kurses? Ja, wer jagt Aber wie sollen wir es machen die Religionen zu schüßen, wenn fraten sich als die einzige Arbeiterpartei hinstellen. Sämmtliche mir denn, daß die Männer des neuesten Kurses nicht diese Vor- die Religionsgemeinschaften unter einauder sich befehden. Die Parteien des Hauses sind mehr Arbeiterparteien als die Sozial- lage als unzureichend betrachten und vielleicht die lex Stumm fatholische Kirche erkennt die Zivilehe nicht an und auch die demokraten( Zustimmung rechts), denn was für die Arbeiter verlangen!( Heiterkeit.) Wir haben die Möglichkeit zu sehen, wo- protestantische Ehe nicht. Ein Vertheidiger der katholischen geleistet ist, ist von seiten der anderen Parteien geschehen. hin das Gesez zielt, wenn wir uns der Vergangenheit erinnern, Religion ist also berechtigt, die protestantische Ehe anzugreifen. ( Widerspruch bei den Sozialdemokraten, Zustimmung rechts.) welche der Einbringung der Vorlage vorausgegangen ist. Die Monarchie sollen wir schützen; sie ist geschützt Der Kern der Sozialdemokratie ist in feiner Weise berechtigt; Ich gehe davon aus, daß die Motive ernst gemeint sind; ich durch die Majestäts- und Hochverraths Paradenn der Kern ist das Streben nach dem Umsturz. Was wir nehme auch an, daß es Herrn Auer damit ernst ist, daß er den graphen. Wodurch soll sie noch weiter geschützt werden? Der gemeinsam mit den Sozialdemokraten erstreben, ist nicht das Umsturz nicht will. Man nimmt an, daß die Vorlage den Um- Gedanke, ob man in einer Republik oder Monarchie glücklicher Charakteristische der Sozialdemokratie. Redner verweist dem sturz verhindern oder aufschieben soll. Was hat man aber hier lebt, muß doch in Deutschland und Europa , wo es Republiken Abg. v. Stumm gegenüber darauf, daß der von demselben ange- gemacht? Man wollte veranlassen, daß die Reichstags- Ab- aiebt, erörtert werden können. Wie weit geht denn aber die griffene Weihnachts- Artifel des Pastor Naumann in der Hilfe" geordneten beim Hoch auf seine Majestät aufstehen, aber man Monarchie? Sind der türkische Sultan und der Perser Schah nicht in sozialdemokratischem Sinne gehalten sei; denn der fordere versuchte das auf einem Wege, der die Immunität des Reichtages nicht auch Monarchen? Giebt es nicht auch abgedankte Könige zur Zufriedenheit auf und reize nicht zur Unzufriedenheit. verletzte. Wenn man solche Interpretation hört, daß das Aufstehen wie den serbischen? Spricht und handelt jemand gegen die Auf friedlichem Wege kann sich die Umwandlung, welche die oder Sitzenbleiben feine Meinungsäußerung ist, so wird man bedenk- Monarchie, so unterliegt er den Strafen des Hochverraths oder Sozialdemokratie will, nicht vollziehen. Das ist ein Ünsiun, trot lich. Wenn das Sitzenbleiben feine Meinungsäußerung ist, was ist es der Majestätsbeleidigung. Noch kein Land hat Religion und aller gegentheiligen Behauptungen der Führer, welche von Um- denn für ein Verdienst, daß Sie( rechts) aufgestanden sind( Seiterkeit). Monarchie unter den Schuß gestellt, den die Vorlage verlangt. fturz nichts wissen wollen. Die Rede des Herrn Auer war sehr Liese Jnterpretation. haben wir erlebt, und ich weiß nicht, ob die Und ist denn alles nachahmenswerth, was anderwärts besteht? geschickt und sie wurde unterstüßt in ihrer Wirkung durch die Regierung nach Schluß des Reichstags davon weiter Gebrauch Was versteht man unter Eigenthum? Ebenso geht sympathische Persönlichkeit des Redners. Aber wenn die Herren machen wird. Es handelt sich dabei um die Verlegung der es mit den Instituten der Ehe und der Familie. über Mißstände klagen, so follten fie dabei etwas gründlicher Reichsverfassung, um ein zweimal destillirtes Gefeß, zum zweiten Man kann die Bestrebung, welche man treffen will, nicht untersein und nicht leichthin beschimpfende Behauptungen auf- Mal destillirt aus Aulaß des Falles Twesten, und das hat noch binden, wenn man nicht deren Quelle unterbindet. Wenn die stellen. Hierher zu rechnen ist der Vorwurf des Bauern- nicht geschüßt gegen die, wie man jetzt sagt, elastische Auslegung, Profefforen ohne Furcht vor Autoritäten bedenkliche Grundsätze Tegens. Das Bauernlegen fand statt nach den Ver- Ich verkenne die Gefahr des Umsturzes nicht; man braucht die erörtern, die dann in das Volk hineingehen, so kann man das wüstungen des dreißigjährigen Krieges; jetzt hört man Gefahr nicht für sehr dringend zu halten. Aber wenn man ein nicht abdämmen, wenn man nicht auf die Quelle geht. Wollen vom Bauernlegen nichts mehr, im Gegentheil, man firebt da- solches Gesetz einbringt, muß man doch einen Grund haben. Sie den Anfang des Eindämmens machen, dann fangen Sie oben nach, fleinere Besitzungen, zu schaffen. Die Sozialdemokraten Das Sozialistengesetz wurde 12 Jahre lang gehandhabt. bei den Wissenschaften an. Daß das nicht geht, daß man die wollen absolute Gleichheit, aber wir sehen in der Partei die Aber endlich wurde es nicht mehr verlängert, weil einige da Kritik nicht unterdrücken kann, hat man zugegeben; da unterläßt Gleichheit nicht; die Führer leben auf Kosten der großen Masse, waren, denen es nicht weit genug ging. Als es aufgehoben man es doch, nun etwas zu versuchen. Die Wissenschaft sucht und so wird die Organisation der Zukunft auch sein; es wird war, das war eine große That von oben, da pries man, wie die Wahrheit und wehe der Religion, welche das nicht aushält. ein Kampf der Großen mit den wirthschaftlich und geistig schön man ohne das Gesetz auskommen tönne. Was hat sich Ich halte nicht viel von einer Wissenschaft; sie fämpft gegen Schwächeren sein; das Elend der Schwächeren wird ein viel feitdem geändert? Sind die Sozialdemokraten deshalb gefähr die Dogmen, aber nicht gegen die Religion überhaupt; größeres fein als jetzt. Es wäre gewissenlos seitens der leiten- licher geworden, weil sie auf dem Lande agitiren? Nichts hat auch die Vernunft ist von Gott und man soll fte den Parteien und seitens der Regierungen, wenn sie solchen Be- sich geändert, denn die traurigen Ereignisse in Frankreich können nicht unter den Scheffel stellen. Wenn Herr Gröber strebungen nach Umsturz ruhig zusähen, wie es in den letzten doch auf Deutschland nicht einwirken. Wenn das Gefeß ein all schloß: Es ist kein Heil außer in Jesus Christus , schön, Jahren geschehen ist. Die Sozialdemokraten benußen gemeines wäre, dann wäre es auch für agrarische Bestrebungen aber Christus hat nicht die Knechtschaft, sondern die Befreiung die für alle geschaffenen Gesetze, welche die freiheit anwendbar. Aber wo fein Kläger ist, da ist kein Richter, und der des Geistes gebracht. Keine Knechtschaft, sondern ruhiges, beliche Bewegung ermöglichen, nur für sich, um den Kläger ist ein jeden Augenblick absehbarer Beamter.( Sehr richtig! sonnenes Fortschreiten und Suchen der Wahrheit, teine BuchthausSinn für Gefeßlichkeit in allen Landen zu untergraben. links.) Wo es nicht vaßt, wird die Anklage nicht erhoben. bestimmungen, sondern freie Forschung: dann können wir ruhig Treu und Glauben werden nur gefordert der Partei gegenüber,( Sehr richtig! links.) Das Gesetz ist nichts weiter als das alte der Zukunft entgegensehen!( Beifall links.) aber nicht gegenüber dem Staat, denn wie kann man es anders Ausnahmegesetz. Warum soll es denn das auch nicht sein? Das Kriegsminister v. Bronsart: Ich halte den§ 112 nicht für erklären, daß jemand sich bereit erklärt, einen Treueid zu Gesetz soll gegen die Anarchisten gehen, gegen die Sozialdemo- entbehrlich und meine, daß die Motive dafür so klar und erschwören und nachher erklärt, er glaube nicht an Gott.( Hört!) fraten; etwas weiter rechts giebt es auch noch unbequeme Leute; fchöpfend sind, daß ihnen nichts hinzuzufügen ist. Das ist allerWie kann man es anders erklären, daß die sozialdemokratische ja der Kollege Sigl ist vielleicht auch noch dabei.( Heiterkeit.) dings richtig, daß bis zur Stunde unfere Armee eine gute ist, Presse Aftenstücke veröffentlicht, die nur durch Vertrauensbruch Das Gesetz wird auf jeden passen, auf den man es anwenden und ich hoffe, daß sie so bleibt, daß sie sich allezeit auch den behördlichen Bureaus herauskommen können. Positive will. Wer den Umsturz betreibt, wenn auch die Störung des als ein scharfes Instrument erweist, gleich. Reformen wollen wir auch; wir wollen eine Reform zu gunsten öffentlichen Friedens vielleicht erst nach einem Menschenalter viel nach welcher Richtung sie zur Thätigkeit des Handwerks, eine Organisation desselben zur Hebung des eintritt, gegen den wird vorgegangen. Man nennt es gerufen wird.( Beifall rechts.) Dagegen ist die Armee meist Mittelstandes.( Bustimmung rechts.) Wir begrüßen es mit gemeines Recht, das hört sich hübsch an, allerdings das völlig immun gegen Ansteckungsstoffe. Die Aufrechterhaltung der Freuden, daß die Regierung die Klagen der Landwirth Einzige an der Vorlage, was hübsch ist.( Heiterkeit.) Disziplin in der Armee könnte nur erschwert werden, wenn wir fchaft als berechtigt anerkennt. Will man Ausnahmegesetze nicht mehr haben, dann muß auch die angesichts mancher Erscheinungen in unserem öffentlichen Leben den Ter Schluß der Rede des Abg. Gröber, in welchem er an vom Reichstage beschlossene Aufhebung des Jefuitengesezes er Kopf in den Sand steckten und es an der nöthigen Achtsamkeit fehlen das chriftliche Gefühl appellirt, ruft unsere denkbare Anerkennung folgen. Der Vorredner meinte allerdings: Es sind nur ein paar ließen und Sie uns die Mittel verweigerten, die wir brauchen hervor. Auch der Eingang der Rede war sehr schön, so schön, Jesuiten . Es sind ja auch 11 112 ein paar gegen gewisse Verlockungen, Anreizungen, Einwirkungen, die daß zu wünschen gewesen wäre, daß solche Worte vom Regierungs- Anarchisten; was braucht man gegen diese dahin zielen, systematisch jede Autorität zu untergraben, systematisch tische gekommen wären.( Zustimmung rechts.) Das Zentrum bat Leute ein besonderes Geset. Wenn eine Gefahr den Soldaten an den Gedanken zu gewöhnen, ihn dafür zu gewinnen, früher das Ausnahmegefeß bekämpft, weil es unter Ausnahme vorhanden ist, so ist dies nicht neu, sondern besteht seit der daß der Treubruch kein Verbrechen sei( sehr richtig! rechts), daß er unter gefeße gelitten hat; jest stellen wir uns auf den Boden des Zeit, als man den guten Kern der Sozialdemokratie entdeckte, Umständen sogar rühmlich und lobenswerth sei.( Rufe bei den gemeinen Rechts und da sagt Herr Gröber: Ihr stellt euch auf und der ihn entdeckte, war niemand anders, als der Reichskanzler Sozialdemokraten: General York! Und andere!) Ich glaube diesen Boden und wendet uns gegenüber Ausnahmegesetze an. Fürst v. Bismarck . Er gab zu, daß Uebelſtände vorhanden sind, vollkommen, daß Sie Ihren Genossen in der Armee rathen, sich ( Sehr richtig im Zentrum.) Das Jesuitengefeß ist und da mußte man bestrebt sein, die Uebelstände zu beseitigen; gut zu führen, sich nichts zu schulden kommen zu lassen, auch fein Ausnahmegefeß( Lebhafter Widerspruch im Zentrum) kein das ist Pflicht eines jeden Menschen. Die Sozialdemokraten daß Sie es für hellen Wahnsinn erklären, wenn dieselben schon Ausnahmegesetz für das ganze katholische Volk( Heiterkeit), müssen nach ihrer besten Ueberzeugung zur Beseitigung dieser jetzt ihre Ziele ins Praktische übersetzen wollten.( Sehr richtig! sondern nur gegen die wenigen Jesuiten. ( Lachen im Zentrum.) Uebelſtände mitarbeiten, allerdings innerhalb der bestehenden Ge- rechts.) Ich glaube auch, daß der Abg. Stolle seinem Sohne Die Thätigkeit der jesuitischen Missionare verdient alle An- seye. Die gute Sozialdemokratie wird also von dem Gesetz nicht diesen Rath gegeben hat. Damit ist aber absolut nichts bewiesen. erfennung; aber gegen die Sozialdemokraten werden sie wenig getroffen; verstößt sie gegen die bestehenden Gesetze, so unterliegt Ich entnehme daraus nur, daß die Führer der Sozialdemokraten helfen. Was geschieht denn in Belgien , wo die Jesuiten sich sie den Strafen derselben. Was man thut, wird bestraft, was mit einem gewissen Quantum von Ueberlegung ein noch weit frei bewegen können?( Widerspruch im Zentrum.) Es scheint man denkt, ist straffrei. Aber es kommen in dem zukünftigen größeres au Vorsicht zu verbinden wissen, ich entnehme sich darum zu handeln, Konzessionen für das Zentrum auf Gesetze auch noch die Gedanken heran.( Zustimmung links.) Die aber nicht daraus, daß Ihre Hintermänner sich an anderen Gebieten zu erreichen. In der großen Masse des Volkes Vorlage wird an eine Kommiffion gehen, und man wird da wohl diese Lehre kehren werden. Sie haben in Ihren Reihen ist der Wunsch nach kirchlichem und politischem Frieden vor unterscheiden zwischen den Paragraphen, welche schon todt sind, zu viele Franttireurs( Heiterkeit), die sich an feine Parole handen. Es ist manches im Kulturkampf geschehen, was nicht und denen, welche durch geschickte Behandlung vielleicht noch balten, auf eigene Hand kämpfen und die gewerbsmäßig agitiren, hätte geschehen sollen, aber die Schuld liegt auf beiden Seiten. am Leben erhalten werden können. Die Aufforderung zu einer Sie haben auch solche unter sich, denen die Sache schon lange Jetzt wird das Zusammenfassen aller Kräfte strafbaren Handlung wird jetzt schon bestraft; in Zukunft soll viel zu langsam geht, die Leben und Fluß in die Bewegung nothwendig; deshalb würde es der großen Partei des die Aufforderung zu einem Verbrechen, wie es scheint, nicht mehr bringen wollen. Mit denen müssen wir rechnen. Ich frage Zentrums würdiger gewesen sein, wenn Herr Gröber Gustav mit Geldstrafe belegt werden können. Da würde also der nur, wie kommt es, daß mehr und mehr, bald in Adolf nicht als Mordbrenner bezeichnet hätte.( Buruf bei den Kriegsminister wegen der Werherrlichung eines dieser, bald in jener Kaserne ein Lied, ein Flug Sozialdemokraten: War er aber doch!) Er hätte lieber versuchten Todtschlages mit Gefängnißstrafe blättchen oder andere Druckschriften gefunden werden, die große geschichtliche Persönlichkeit würdigen sollen, denn sonst belegt werden müssen. Mit dieser unbedeutenden wenn Sie auch selbst Ihren Genossen rathen, sich müßte man alle Generale, welche Krieg geführt haben, als Mord- Aenderung fängt das Gesetz an; aber es fommt immer schlimmer durch die Kasernenagitation nicht die Finger zu verbrennen? brenner bezeichnen.( Zustimmung rechts.) Herr Gröber hat für und schlimmer. Es wird der Begriff des gewaltsamen Umsturzes Wie kommt es, daß weit häufiger als früher Posten angegriffen jeden Paragraphen einen einzelnen Fall fonstruirt, in welchem er der Staatsordnung in die Gesetzgebung eingeführt. Unter Staate werden und merkwürdiger Weise immer an entlegenen Stellen, bedenklich wirken wird. Das kann man schließlich bei jedem ordnung ist auch die gesellschaftliche Ordnung zu verstehen, und an Pulvermagazinen, Waffenmagazinen, Munitionsdepots? einzelnen Straf Gesetzbuch- Paragraphen. Die Bestimmungen was darunter zu verstehen ist, darüber sind die Ansichten ver-( Unruhe. Rufe bei den Sozialdemokraten: Wo denn?) Ja, daß müssen eine gewisse Elastizität haben, wenn das getroffen schieden. Ein fräftiges Niesen wird als Störung der öffent- Sie das nicht thun wollen, davon bin ich fest überzeugt.( Lebwerden soll, was wir treffen wollen, sonst muß man lichen Ordnung bestraft, zur Gesellschaftsordnung gehört hafte Zwischenrufe bei den Sozialdemokraten.) Es steht auch zu einer Kasuistit kommen, die ebenfalls sehr bedenklich auch der Respekt vor den bestehenden Rangverhält nicht ein einziger von Ihnen so aus, als ob er Luft hätte, ift. Tas Gegengewicht gegenüber dieser Elastizität liegt niffen.( Unruhe rechts.) Ich weiß nicht, ob die militärische ein Pulvermagazin zu erbrechen, wenn ein Grenadier in dem Vertrauen zu dem unabhängigen Richterstand. Disziplin so leicht zu erschüttern ist, daß man sie durch davor Posten steht( Seiterkeit). Die Herren können aber gar Ter Kern der Sache ist der: Die Sozialdemokraten können ihre Buchthausstrafe schüßen muß. Wie will man einen Soldaten, nicht wissen, ob sie nicht selbst einmal berufen fein werden, die Bestrebungen nicht verfolgen, ohne gegen diese Bestimmungen zu der einer sozialdemokratischen Familie angehört, fernhalten von Helden wider Willen zu spielen, wenn der große Tag des Krachs verstoßen. Alle anderen Parteien tönnen das. Wenn sie einmal dem Verkehr mit seiner Familie. Ich könnte mir ein Attentat anbricht, den Sie so gern in Aussicht stellen.( Abg. Singer: dem Gesetze verfallen sollten, so würde es sich nur um auf die Familie und auf die Ehe nicht recht vorstellen. Aber, Das überlassen Sie uns doch! Präsident v. Levegow ver= Unvorsichtigkeiten handeln. Wir finden die Vorlage nicht wenn ich bedenke, daß Familienmitglieder bestraft werden können, bittet sich die Zwischenrufe.) Wenn dann aus Ihren unbotgenügend; es muß vor allen Dingen eine Verhinderung der wenn sie mit einem zu ihrem Kreise gehörigen Soldaten ver- mäßigen Reihen gerufen wird: Die Reichstags Abgeordneten fozialdemokratischen Organisation in die Hand genommen werden; fehren, so verstehe ich, daß es ein Attentat auf die Ehe und vor die Front( Heiterfeit), Les officiers en avant! denn es handelt sich nicht nur um einen Geistes Familie giebt. Der Selbstmord des Bergmannes, der wahn- hilft Ihnen das alles nichts, dann müssen Sie mit, dann tampf allein, sondern um eine Machtfrage. Wir dürfen finnig wurde wegen der Einmischung des Geistlichen in feine können Sie weder rechts noch links ausbrechen, auch keinen und können es nicht leiden, daß die Die Sozial- Familienverhältnisse- er lebte in gemischter Che ist eine Hafen schlagen, dann ist es um in Ihrer Tonart zu demokratie sich organisirt. Wenu wir jetzt Folge der Vertretung religiöser Interessen. sprechen mit dem Mundspitzen allein nicht gemacht, dann unterlassen, dieses Gesetz zu machen, 10 wird das, Und die Bestrafung des Komplottes! Wem fallen da nicht muß gepfiffen werden, und das thun Sie ja so gern.( Lebhafte mas später, gemacht werden muß, viel schärfer sein. die Prozesse ein, die geführt wurden nach Aufhebung der Burschen- Zwischenrufe.) Dann werden wir ja hören, was Sie auf diesem ( Sehr richtig! rechts.) Darüber mache man sich doch keine schaften, die das durchführen wollten, was heute Thatsache ge- musikalischen Gebiet leisten können und wem die Noten zuletzt Illusionen, was die Sozialdemokraten thun würden, wenn sie worden ist. Wer weiß, ob man nicht die Bestrebungen, welche man ausgehen werden.( Beifall rechts; Lärm links.) Ich verlasse ang Ruder kämen.( Sehr richtig! rechts.) Ich hoffe, daß aus jetzt mit Zuchthaus bestraft, nach 20 Jahren für berechtigt hält. dieses heitere Bild.( Heiterkeit.) Die Mehrzahl der Rekruten, dieser Borlage, die wir an die Kommission verweisen wollen, Die Tragödie Byron's Cain, in welcher dieser glorifizirt wird, die zur Truppe einrücken, tommt unverdorben, gottesfürchtig etwas herausfommt.( Beifall rechts.) bleibt vielleicht straflos, weil die That vor der Sintfluth passirte. und königstreu zur Fahne, diese Leute sind gegen Analler Art immun und bleiben es Abg. Munckel( freis. Bp.): Ich freue mich, daß der Vor- Man kann auch vielleicht die Thaten Schill's und York's glori steckungsstoffe auch. redner den drastischen Gesezentwurf des Herrn v. Stumm nicht fiziren; aber andere Thaten nicht. Es wird dann wohl ein Ver- Wir haben aber auch mit Rekruten zu rechnen, die schon von gebilligt hat, daß er meinte, wir müßten ein solches Gesetz zeichniß derjenigen Thaten herausgegeben werden müssen, welche Jugend auf verwahrlost sind, die in Wertstätten, Fabriken und werden dürfen. Es ist vermeiden. Strafgesete sollte man immer nur dann machen, glorifizirt gerade die schöne Arbeitsplätzen eine Masse verworrenes Zeug gehört haben. Diese sie nöthig sind, und man jollte nicht ohne Aufgabe, daß man die Seiten heraussucht an einem Verbrechen, wollen wir zu guten Soldaten machen und das gelingt uns auch Noth die Justiz in den Dienst der Politit stellen. welche dasselbe entschuldbar machen, denn sonst müßte man an zum theil. Wenn sich aber permanent von außen ein Gegen
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