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Teuerungskonferenz der Länder.

mehrfach hundertprozentige Kursverlufte beobachten, die sich aber im späteren Verlaufe zum Teil wieder ausgleichen fonnten. Auch am Montanmartte prägte sich diese schwache Die Ministerpräsidenten der Länder sind heute vormittag Haltung aus. Nur oberschlesische Werte waren einigermaßen um 11 Uhr zu den Beratungen zusammengetreten, in denen gehalten, Elektrizitätsmaschinen- und chemische Aftien waren einheitlich für das gesamte Deutsche Reich Maßnahmen durchweg angeboten. Auffallend start stiegen dagegen zur Linderung der Not beschlossen werden sollen. Badische Anilin- Attien, die um 250 Proz. höher ein- Die Konferenz begann mit einem Referat des Reichs= setzten. Die Käufe in diesem Papier sollen für auslän- tanglers über den Stand der Reparationsfrage. bische Rechnung sein. Zur Beschlußfassung über die sofort zu ergreifenden Maß­nahmen gegen Bucher   und Ausnugung der deutschen Not lage wird heute nachmittag um 5 Uhr das Reichskabinett Die Reichsbank hat den Wechseldiskont von 6 auf 7 Broz. zusammentreten. Im Anschluß daran wird um 6 Uhr eine und den Lombardzinsfuß von 7 auf 8 Proz. erhöht. neue Besprechung mit den Ministerpräsidenten der einzelnen Länder stattfinden.

Erhöhung der Geldleihrate.

Zu früh oder zu spät?

Zur Frage der sozialistischen   Einigung.

Karl Pinkau  

In der Freiheit" hatte vor einigen Tagen Dr. Kust In Leipzig   ist unser Genoffe Rarl Pintau, Mitglied der Rosenfeld   über die Einigung der beiden sozialistischen   Parteien in dem Sinne geschrieben, daß der Zeitpunkt jetzt noch nicht Kontrollkommission und Reichstagsabgeordneter, 63 Jahre alt, an gekommen sei. Darauf erwidert am Sonntag die Redaktion den Folgen eines Darmleidens, das operiert worden war, gestorben. der Freiheit": Rarl Pinkau wurde am 1. Juni 1859 als der Sohn eines Stell­zum Ende seines Lebens geblieben. Ursprünglich war er Lithraph, machers in Leipzig  - Thonberg geboren, und Proletarier ist er bis wurde aber später Photograph. Er gründete ein eigenes Geschäft, das ihm aber infolge des Niederganges diefes Gewerbes nur den notdürftigen Lebensunterhalt gewährte.

In breiten Schichten des sozialistischen   Proletariats aller Rich tungen urteilt man über diese Frage entgegengesetzt wie der Genosse Rosenfeld. Man ist sich auf Grund bitterer Erfahrungen darüber tlar geworden, daß die Zersplitterung und gegenseitige Befehdung eine der Hauptursachen der Dhnmacht des Proletariats ist. Nicht zu früh, sondern eher zu spät kommt diesen Genossen die Eini­gung, wenn sie jetzt erfolgt. Es ist auch nicht so, als wenn die Eini­gungsfrage im Anschluß an die Aktionen anläßlich des Rathenau­Mordes plötzlich unvermittelt aufgetaucht sei und jetzt verwirklicht werden soll, ohne daß sie im Proletariat genügend diskutiert worden wäre. Man fann im Gegenteil behaupten, daß in den letzten Jahren keine Frage so stark diskutiert worden ist, als die Einigungsfrage. Wenn das Proletariat später einmal die feit der Revolution bis jetzt verflossene Zeit fritisch würdigen wird, so wird es vielleicht als eine der schwersten Fehler dieser Zeit feststellen, daß die proletarische Einigung nicht erfolgte, daß der historische Augen blick für die Einigung der Ausbruch der Revolution war und daß man damals nicht nur gemeinsam Regierungen und Arbeiter- und Soldatenräte hätte bilden, sondern vor allem die einheitliche politische Organisation des sozialistischen   Proletariats hätte wiederherstellen müssen. Der Drang breiter proletarischer Wassen ging damals zweifellos nach dieser Richtung. Der Glaube an die hinreißende und aufbauende Kraft zündender Parolen einerseits, die Anlehnung an die Mächte des alten Regimes andererseits verhinderte in jener ersten Revolutionszeit die Durchführung dieses instinktiv von den Massen richtig erfaßten Gedankens.

Aber jedesmal, wenn seitdem die Bedrohung der Errungen­schaften der Revolution und des proletarischen Emanzipationsfamp fes durch die Reaktion besonders bedenkliche Form annahm, lebte der Gedanke der Einigung wieder elementar auf. So in den Januar­tagen 1919, beim Rapp- Putsch 1920, beim Erzberger  - Mord 1921 und nun nach dem Rathenau- Mord 1922. Die Abwehr der Reaktion hat bie Arbeiter der sozialistischen   Parteien jedesmal zu gemein­famen Attionen zusammengeführt und die gemeinsame Aftion hat bann immer den Wunsch hervorgerufen, das Zusammenarbeiten zu einem dauernden zu gestalten, die politischen Kampforganisatio­nen zu verschmelzen.

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Der Artikel der Freiheit" führt dann weiter aus, daß die Verschmelzung der beiden Parteien wahrscheinlich schon nach dem Erzberger- Mord Tatsache geworden wäre, wenn nicht der Görlizer Parteitag vom Standpunkt der USB. aus­durch den Beschluß zur Koalitionspolitif eine neue Scheide­wand errichtet hätte. Der Rathenau- Mord aber hat dazu gefährt, daß die Fäden dort wieder angefnüpft wurden, wo fie damals geriffen waren. Der Artikel schließt mit den Worten: Der Drud der wirtschaftlichen Not, der außen­politischen Gefahr und der reattionären Gefahr im Innern fchweißen die Proletarier jetzt" zusammen zu gemeinsamem Kampfe um ihre Lebensinteressen und deshalb ist es auch dringend notwendig, die Einigung des Proletariats jet" durchzuführen und nicht zu warten bis zu einem Zeitpunkt, den die Geschichte einst als 3 u spät" bezeichnen fönnte."

Ordensfest im Himmel.

Bon Herbert.

In italienischen Bättern war dieser Tage zu lesen: Crespans. Noch ist der Eindruck der triumphartigen Rückkehr der Madonna del Grappa nicht verflungen, da lebt die Erinnerung anfäßlich des Jahrestages, 4. August, wieder auf. Diesmal wird der Tag durch ein neues Ereignis noch festlicher; es handelt sich um die Ver. leihung der Kriegsmedaille an die Mutter Gottes selbst."

fraten und Unabhängigen in Deutschland   amnestiert morden sind.

Nach der Humanité" hat Brandler bereits am Donnerstag an einer deutsch  - französischen Kommunistenkonferenz in Köln   a. Rh.

teilgenommen.

Hoch der Absolutismus  !

Heinrich Claß  , der Vorsitzende des Alldeutschen Verbandes  , schreibt in der Deutschen Zeitung":

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Wenn die aus der Unzulänglichkeit der menschlichen Natur fich ergebenden Mängel ausgeschaltet werden könnten, wäre das abfolute Königtum" die beste Staatsform ihm zunächst fäme die aristokratische Republit": unter der Voraussetzung dieses Wenn haben beide den Vorteil vor jeder anderen Staats­form voraus, daß sie von selbstlosen Männern mit starkem Willen gebraucht werden. Denn Selbstlosigkeit und Cha= rafterstärfe liegen sowohl im Wesen echten Königtums wie echter Aristokratie.

Den Beweis liefern die deutschen   Landesväter" von Hessen  , Braunschweig   usw., die im 18. Jahrhundert ihre Landestinder" als vom Erlös ihren Kanonenfutter nach Amerika   verkauften, um Mätressen Schmud anzuschaffen. Bei der Aristokratie hat Clas den preußischen Adel gedacht, der 1806 bei Jena   davonlief. Für die offenbar an den französischen   Adel vor der großen Revolution oder Mentalität des Alldeutschtums ist seine Sehnsucht nach der Zeit der finstersten Despotie jedenfalls charakteristisch. Der Katholikentag.

Schon in den achtziger Jahren beteiligte sich Bintau an den Parteiarbeiten, die damals, unter dem Sozialistengesetz voller Ge­fahren waren. Im Jahre 1886 wurde Pintau wegen Verbreitung München  , 28. August.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Katholiken­des Bebelschen Buches" Die Frau und der Sozialismus mit vier tag in München   hat gestern bei schönem Wetter mit einer Feldmesse Monaten Gefängnis bestraft und danach ausgewiesen. Mit auf dem Königsplatz und einem Begrüßungsabend in der Festhalle ihm mußten noch ein oder zwei Genossen gleichzeitig Leipzig   verder Residenz begonnen. Aeußerlich sah die Tagung mehr einem laffen. Damals pflegten die Ausgewiesenen zunächst nach dem an der Grenze der Amishauptmannschaft liegenden Borsdorf zu Bolksfest als einem Parteitag ähnlich. Eine besondere Note erhält die wandern, um hier mit Liebknecht, dem Alten", zusammen Tagung durch die Anwesenheit von mehreren tausend Tirolern in zutreffen, der dort als ebenfalls Ausgewiesener im Eril lebte. Nationaltracht mit zweiundzwanzig Mufitkapellen. Die Tiroler Ver­Nach dem Fall des Sozialistengefehes tehrte Pintau in seine eine wurden durch stürmische Zurufe:" Hoch Tirol!"," Hoch Defter­Baterstadt zurück. Die Arbeiter wählten ihn im Jahre 1894 mit reich!" begrüßt. Die Begrüßungsrede hielt der Münchener   Erz­den ersten Genossen ins Stadtverordneten follegium. 1893-1896 war bischof v. Faulhaber am Königsplay, in welcher dieser den Rechts­Pinkau Mitglied des fächsischen Landtags; dem Reichstag gehörte bolschewisten eine deutliche Lehre gab und dem Geist des Friedens er von 1910-1912 und seit 1912 an. Nach dem Umfturz entsandten im Bolt und unter den Völkern das Wort redete, allerdings auch ihn die Arbeiter in die Nationalversammlung   nach Weimar   und das die gottlose" Verfassung der Republik   vermöbelte. Die Münchener nach wieder in den Reichstag  . Noch wenige Tage vor seiner Er. frankung nahm er an einer Gigung des Bezirksvorstandes teil. Seit Nationalisten stehen dieser Tagung, deren internationaler Charakter einer Reihe von Jahren war Binkau auch Mitglied der Kontroll- dokumentiert wird durch große Blafate in fremden Sprachen, die fommission der Gesamtpartei. den ausländischen Gästen Auskunft erteilen sollen, ablehnend gegen­über. Es wäre nur zu wünschen, daß die Redner der Tagung den bayerischen Desperados noch ganz andere Lehren erteilen würden.

Karl Pinkau   war das Muster eines Parteigenossen für jung und alt. Wie oft hat seine von glühender Begeisterung getragene Beredsamkeit die Hörer in ihren Bann gezogen. Alle fühlten: Hier spricht einer, der in der Partei viel erlebt hat und Parteigeschichte und Parteileben gründlich fennt. Das Proletariat trauert an der Bahre eines seiner besten Söhne.

Brandler.

In einer Funktionärversammlung der USP. referierte Dr. Rurt Rosenfeld über den Moskauer   Prozeß und feine Tätigkeit als Verteidiger. Aus seinen Darlegungen geben wir folgendes wieder: Die Angeklagten fürchten den Tod nicht. Es war erschütternd für uns Verteidiger, als wir fie gelegentlich ersuchten, eine Er flärung nicht so scharf zu formulieren. Die Angeklagten erflärten: Unter feinen Umständen darf bei der Berteidi gung Rüdsicht genommen werden auf die Gefahr, die uns droht."( 3uruf: Brandler machte es anders.) Ja, sehr richtig. Es ist gut, daß Sie mich daran erinnern. Ich will noch eins hinzufügen: Brandler ist der Mann, von dem es abhängt, zum großen Teil, ob die Todesstrafe vollstrect wird. ( Große Bewegung.) Ich will heute zum erstenmal auch von Ver­handlungen reden, über die ich bisher geschwiegen habe. Als wir aus dem Prozeß ausgefchieden waren, haben Kommunisten den Verfuch gemacht, uns wieder in den Prozeß hineinzuziehen. Wir haben verhandelt über eine flare Erklärung, daß die Todesstrafe ausgeschlossen sein soll. Die Verhandlungen find gescheitert an dem Verhalten Brandiers.( Stürmische Pfui- Rufe und Zwischen ruf: Helbentat eines Feiglings.)

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Unter den verschiedenen Ansprachen, die auf dem Ratholikentag gehalten wurden, fällt noch die des bayerischen Ministerpräsidenten, des Grafen Lerchenfeld, auf. Graf Lerchenfeld sprach nämlich über die Entwicklung Bayerns   und rühmte dabei die Leistungen und den hehren Sinn des ange stammten herrscherhauses", worüber die Versammlung mit stürmischem Beifall quittierte. Also eine regelrechte monarchistische Demonstration.

Theoretisch Lerchenfeld, praktisch Kahr.

München  , 28. August.  ( Eigener Drahtbericht.) Der in Untersuchungshaft befindliche ehemalige Sekretär Eisners, Fechenbach, wird bereits nach Niederschönenfelder Muster wie ein überführter Verbrecher behandelt. Sein Gesuch um Selbst­betönigung und Zustellung von Zeitschriften und Büchern zum 3wed der Vorbereitung seiner Verteidigung wurde ab­gewiesen!

Das Organ der Unabhängigen in München  , die Morgenpost", erscheint heute zum erstenmal nach ihrem Verbot wieder und teilt folgendes mit: Gegen das Berbot ist beim Staatsgerichtshof Be schwerde eingelegt. Ferner hat der verantwortliche Redakteur Gelbstanzeige gegen sich erstattet wegen übler Nachrede gegen die bayerische Regierung" in der Absicht, die bayerische  Staatsanwaltschaft zu zwingen, den Vorwurf des Hochverrats gegenüber der bayerischen   Regierung, deffentwegen die Morgen­Wir haben dem nichts hinzuzufügen als die Tatsache, daß poft" verboten worden war, einer gerichtlichen Würdigung zu unter­Brandler jetzt zu denen gehört, die mit Hilfe der Sozialdemo- ziehen.

an den Jordan und verschafften sich durch die Taufe ein Anrecht| Beskiden und die Karpathen hinauf, zwischen Polen   und dem auf die ewige Seligkeit. Hat sich nicht auch noch auf Golgatha ein Tschechenstaat gar auf die fiebenbürgischen Berge. Wir find in Ru­römischer Hauptmann befehrt und mit ihm jener Gemeine, 2on mänien," fcg ich meinem Buben. Und der, ganz verzaubert hinge­ginus geheißen, von dem ein alter Spruch meldet:

" Longinus   mit der Lanzen Sticht Jesus   in den Ranzen"?

"

Run macht euch einmal ein Bild, was am Orbenfeft, am nächsten Allerheiligentag, für eine Unmenge E. K. I und II ausgeteilt werden fönnen. St. Barbara mird sich wohl mit der 2. Klaffe der Kriegs­medaille begnügen müssen, wenn die Mutter Gottes die erste be­

Für jede Waffengattung ist ein Patron vorhanden, für die In­Die Verleihung der Kriegsmedaille an die Madonna eröffnet fanterie jener rabenschwarze Mohr Moriz, für die Kavallerie St. wundervolle Perspektiven. Am Feste Allerheiligen, 1. November, Georg und für die Artillerie eine Jungfrau, die heilige Barbara  findet im Himmel große Parade statt. Gott der Herr wird sich mit dem Palmenmedel. Sogar die Apostelfürsten verstanden mit der endlich auf seine wahre Würde besinnen und als alleroberster Kriegs. Baffe umzugehen: Betrus hieb dem Malchus   ein Ohr ab, und herr erscheinen. Die Uniform, die er trägt, ist in ihrer Sternenver- Baulus wird nie anders als mit dem berühmten geschliffenen goldung und in ihrer Nimbusstickerei überhaupt nicht zu beschreiben. Schwert" dargestellt. Von dem Judenjungen David wollen wir in Wer fein rechter Christ ist, Der Erzengel Michael   in schimmerndem Rüraß fommandiert die diesem Zusammenhange absehen... Parade. Die Sache wird sogar ganz stattlich, denn im Himmel gibt's fann auch fein rechter Soldat sein." Militär genug. Da ist doch der Ritter Georg, Kavallerieoffizier, nebft seinem Kameraden Martin, der sich in ganz vorschrifts­widriger Weife am föniglichen Diensteigentum vergriffen und seinen Mantel einem Armen zuliebe entzweig schnitten hat. Da ist ferner der heilige Mauritius, zu deutsch   Moriz diesmal fein Semit, sondern ein ebenso schwarzer Neger wie René Maran  , der von der französischen   Akademie für seinen Kolonialroman den Goncourt Preis erhalten hat. Dieser schwarze Moriz fommt nicht allein, fondean an der Spige eines ganzen Re'ments, der Thebäischen Legion  . Die armen Kerle mußten im Himmel rehabilitiert und wiederum in die erste Klasse des Soldatenstandes zurücverfetzt mer­den, nachdem sie wegen Infubordinction, öffentlichem Beitritt zur Sozialdemokratischen ich wollte sagen Atheistisch- Christlichen Bartei auf Befehl des römischen Kaisers Margimilian zu St. Maurice  im Kanton Wallis   niedergehauen worden waren.

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fommen hat.

geben, sagt wirklich und ernst:" Da müssen wir ja mit der Bahn nach Hause fahren." Wie wir nun aber in die Alpen   fommen, wo Arnika und Enzian blühen, da klettert er flint die Felschen hinauf und jubeft herunter: Ich bin ganz oben, oh, ich seh so weit

Und wie wir dann wieder durch Wald und Heide auf den Haupt­

weg zurückkommen, die Gewächshäuser vor uns und in Berliner  Sonne, da sagt meine Frau: Du, da ist doch eine ganz andere Luft!" Berschlechterung der deutschen   Boltsgefundheit. Die neueste Ber öffentlichung des Reichsgesundheitsamtes, die die Hauptzahlen für bie Bevölkerungsbewegung des ersten Halbjahres 1922, und zwar für die 46 deutschen   Großstädte zusammenstellt, zeigt ein recht be­trübliches Ergebnis. Wenngleich nur vorläufige Berte angegeben merden können, so zeigt sich doch zuverlässig, mie in der Klinischen Wochenschrift" mitgeteilt wird, daß die Geburtszahlen gegenüber dem Vorjahr nicht unerheblich zurückgegangen sind und die Sterbe fälle an Tuberkulose   um ein Geringes, an Lungenentzündung und Influenza erheblich zugenommen haben. Die Gesamtsterblichkeit war beträchtlich höher als in dem 1. Halbjahr 1921, das allerdings be­sonders günstig war. Ihren Tieffband haben im allgemeinen nur die Sterblichkeitsziffern bei den afuten Infektionen des Kindesalters behalten.

reller Quersprünge gehört es. daß die Tanzfunft, wie fie im zarifti­Das Ruffifche Ballett. Zu den vielen Absonderlichkeiten fultu­fchen Rußland auf der Basis das flaffischen Spigenballetts gepflegt Preissteigerungen während des Effens. Daß sich die Preise der wurde, in Westeuropa   den größten Eindruck macht. Zwar haben wir Lebensmittel in der jezigen Zeit von einem Lage zum andern hierzulande seit Jahren an einer Reform, ja Revolution des Lanzes ändern, ist uns schon eine so alltägliche Gewohnheit geworden, daß gearbeitet und sicher vieles Eigenartige geleistet. Aber wenn die wir uns darüber nicht mehr wundern. Es ist auch feine Seltenheit Ruffen tommen, triumphieren sie. Gavriloff und seine Truppe, mehr, daß in den Geschäften am Nachmittage andere Preise ver­die jetzt wieder in Berlin   unsere Gäste sind( in der Alhambra   zeichnet stehen als am Vormittag und daß, wenn die Abendblätter am Kurfürstendamm  ), bringen die gute Schule und die eminente mit den neuen Devisenberichten erscheinen, flugs die Preife aber­Technik aus der alten Tradition, fie haben auch die schöne Farben- mals heraufgesetzt werden. Den Reford der Preissteigerung dürfte Das ist aber noch lange nicht alles. Außer der Thebäischen verfügen sie über die spezifische Tänzerqualität, die man hat oder farte dieses Wirtshauses waren nämlich dieser Tage für eine Portion freudigkeit im Roftüm und in der Inszenierung. Aber darüber hinaus aber doch ein Innsbruder Gasthof erzielt haben. Auf der Speise­Legion ist noch eine bedeutend größere Meuterer- und Märtyrer nicht. Vor allem ist Gavriloff felbst sein erster Star, absoluter Gulasch 2500 Kronen gefordert, nach Beendigung der Mahlzeit ver­schar vorhanden, die Zehntausend, die Kaiser Hadrian   am Berge Meister seines Körpers im Technischen wie im darstellerischen Aus- langt der Kellner aber, als es zum Zahlen fam, 3800 Kronen, weil Ararat   fat umbringen lassen, wie von Albrecht Dürern ausführlich druck. Er hat wirklich Seele. Seine besten Gehilfinnen find die die österreichische Krone mittlerweile wieder einmal gefallen war. und erschröcklich geschildert worden. Die Eisheiligen Ma merius, raffige Derlova und die elfenhafte Bioiani. Das Brogramm Da soll einem nicht der Bissen im Halse steden bleiben! Bantratius und Servatius nebst 70 Genossen waren eben ist dem Varietébedürfnis angepakt. Es gibt Landläufiges( die Braut­falls römische Soldaten, die man in einer grimmen Binternacht merbung und der portuaiefische Tanz) und Erquifites. wie die Clown- Tie Hundertjahrfeier der deutschen   Naturforscher und Aerzte, splitternadt erfrieren ließ, weshalb man ihre Namenstage mit den pantomime und tie ftiffierten Spielzeugtänze". Zum Schluß ein die als Naturforscher- und Werztekongres vom 17. bis 24. Ceptember in Maifrösten in Verbindung bringt. Dann ist da der heilige Theo- großes Tanzbacchanal: die Latarentänze, prachtboller Blutrausch Leipzig   stattfindet, wird eine Heerschau über die geistigen Straite auf dem und wildes Aufflammen, umströmt von bald erschlaffenden, bald Gebiete der Medizin und der Naturwissenschaften der deutschsprechenden dor, den die alten Byzantiner nicht zu verwechseln mit den züngelnden Melodien. d. Länder wie auch zahlreicher anderer Völker darstellen. Die Tagung wird wilhelminifchen! schon als Heerführer dargestellt haben, und jener vermutlich der größte Stongreß werden, den die Welt je gesehen. Die Iuftige Patron von Oberösterreich  , der mit einem Wasserkübel in der Einladung verzeichnet nicht weniger als 840 Hauptvorträge. Hand dafteht, trotzdem er ein fürnehmer Ritter war, der Herr, den man mit den Worten anruft:

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Sonntagstraum im Botanischen. 2b von dem Hauptmeg auf ichmalem Weg, durch deutschen   Eichenwald, an Flußufer und Moor­landschaft vorbei ins Boralpental, und schon ist die Luft anders: frisch. würzig, fchattig, fühl, und weg ist alle Müdigkeit. Nun steigt das Mittelgebirge   an, mir sind in den Sudeten  , im nicholz mit Beschüh mein Haus, zünd' andre an!" Breiselbeeren, auf der Schneekoppe  , bei den Schneegruben. Weiter Man stelle sich den christlichen Himmel nur ja nicht pazi gehts die tschechoslowakische Grenze lang zum Altvater und Mährischen fistisch vor! Schon zu Johannes dem Täufer tamen die Soldaten| Gefente und nun gar, wohl über ben Sattel von Miawa, in die

Heiliger Sankt Florian,

Bühnenchronif. Das frühere Mitglied der Staatsoper Michael Bohnen   wird noch im September wieder in der Staatsoper auftreten.

Der Alkohol bleibt in Mufland verboten. Wie die Sowjet­regierung mittellen lägt, entspricht die in reischiedenen Beitungen des Bestens verbreitete Nachricht von der Aufhebung des Alkoholverbotes durch die Sowjetregierung nicht der Wahrheit. Das ftritte Altoholverbot bleibt nach wie vor boll in Straft.