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Die Jagd nach der Valuta.

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Das Geheimnis von Oberkassel.

Zu Sembats Tod.

Bom Rhein, 6 September.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Unter- Der Sozialdemokratische Parteivorstand und die Urabngige fuchung in der Oberkasseler Mordsache durch die deutschen   Behörden Parteileitung haben anläßlich des Todes von Marcel Sembat  haben die belgischen Behörden von Anfang an erhebliche Schwie folgendes gemeinsame Telegramm an den Sekretär der französischen  rigfeiten gemacht. Man vermutete darauf sofort, daß die fezialistischen Partei, Paul Faure  , gerichtet: belgischen Behörden irgendwelche Tatsachen erfahren hätten, die das Tiefbewegt durch Euren neuen schmerzlichen Verlust, liver­Gerücht aufkommen ließen, der belgische Wachposten und der belgische mitteln wir unser herzlichstes Beileid im Namen der Deutscen Sergeant seien von belgischen Soldaten und nicht von Deutschen  fozialdemokratischen Parteien. gez. Wels. Crifpien. Die Gattin des verstorbenen Genossen Marcel Sembut ermordet worden. Es ging sogar das Gerücht um, daß der Wa ch= posten zuerst den Sergeanten und dann sich selbst erschossen habe. tötete sich nach dem plötzlichen Tode ihres Mannes durch einen Nun un steht einwandfrei fest, daß belgische Soldaten am Morgen nach Revolverschuß. Sie war unter ihrem Mädchennamen Georgette erschossen. Die belgischen Verdunkelungsversuche ließen sich nicht des Ehepaares Lafargue. Damals gingen beide Gatten, der der Mordnacht erzählt haben, ein Belgier habe einen anderen Agatte als Malerin bekannt. Das tragische Ende der Frau Sembat erinnert an die Tragödie anders erklären als dadurch, daß für die Belgier irgend etwas in eben 70 Jahre alt gewordene Parteiführer Paul Lafargue   und seine der Untersuchung sehr unangenehm sein muß. Auf deutscher   eben 70 Jahre alt gewordene Parteiführer Paul Lafargue   und seine Seite hofft man bestimmt, daß bis morgen Klarheit geschaffen Frau, die Tochter von Karl Marg, gemeinsam freiwillig in den Tod, beiden Belgier hatten die Deutschen   ihre Beteiligung von der Ent tisch   ist sie nicht hervorgetreten. Beide Ehegatten hatten starte ge­wird. Bei der heutigen Trauerfeier in Düsseldorf- Oberkassel für die um sich den Leiden des Alters zu entziehen. fernung verschiedener Kranzschleifen abhängig gemacht, auf tisch   ist sie nicht hervorgetreten. Beide Ehegatten hatten starke ge­meinsame Interessen für alle Fragen künstlerischer und geistiger denen in französischer Sprache zu lesen ſtand: Gefallen für das Kultur. Daß die unglückliche Frau den plöglichen und unerwarteten Baterland"," Ermordet durch Deutsche  ", Ermordet Tod des Mannes nicht überleben zu können glaubte, zeigt die tiefe durch die Barbaren". Zum Teil wurden dann auch die Schleifen Innigkeit des Verhältnisses, das beide miteinander verband. Die entfernt, zum Teil durch Umdrehung unfenntlich gemacht, worauf französische Arbeiterbewegung hat mit Sembat nicht nur ihren die Bertreter der deutschen   Behörden an der Trauerfeier teilnahmen. geistvollsten Politiker verloren, mit ihm und seiner Frau sind auch zwei Menschen von hohem sittlichen Wert hingegangen.

Der Reichswirtschaftsminister über die Preistreiberei. Der Reichstagsausschuß für Volkswirtschaft begann am Mitt­woch seine Besprechungen über die wirtschaftliche Lage Deutschlands  . Die Beratungen wurden durch eine ausführliche Rede des Reichs wirtschaftsministers Schmidt eingeleitet. Er verwics u. a. darauf, daß die Arbeitslosigkeit augenblicklich so gering fei wie faum jemals zuver, daß sogar in einigen Berufen, so z. B. im Berg­bau, ein Mangel an Arbeitsfräften bestände. Nach Er­läuterung der allgemeinen Uebelstände in unserem Wirtschaftsleben wandte sich der Reichswirtschaftsminister gegen die immer mehr überhand nehmende Fakturierung in ausländischer Valuta, auch bei sei eine Folge des enormen Fallens der Mark, durch die der Groß­Erzeugnissen aus rein inländischen Rohstoffen. Diese Erscheinung und Kleinhandel sich veranlaßt sehen, sich mit Devisen einzudecken. Es vollziehe sich also ein ähnlicher Vorgang wie in Desterreich, der dort zur vollständigen Zerrüttung der Währung geführt habe. Sollte ländischer Währung festgesetzt würden, so ergäbe sich ein Zustand es dahin kommen, daß auch Löhne und Behälter in aus geradezu fürchterlicher Art, der zu ganz unleidlichen zu­ſtänden führen müsse. Es sei zweifellos unberechtigt, wenn inländische Erzeugnisse im Preise mit dem Doller steigen. So wäre 3. B. der Weizenpreis an der Berliner Börse   in einer Zeit von acht Wochen um rund über 2000 Mart gestiegen. Ebenso meniz sei das Steigen der Preise für Kartoffeln, Butter und Milch berechtigt. Dieselbe Erscheinung zeige sich in der Industrie. Gießereiroheisen sei um des 324fache, andere Sorten um das 362fache gesticpen, also über den Stand des Dollars hinaus. Dabei sei eine Da die Untersuchung der Mordtat in Obertassel nach kein Er­neue Steigerung wegen Erhöhung der Kohlenpreise in Aussicht. Der Nähaarnpreis habe im Juni 84 M. betragen, am 7. Auguft gebnis gehabt hat und die Täter noch nicht ermittelt worden sind, 124 M., am 21. August 171., jezt 295 M. ungefähr das jetzte die Stadtverwaltung von Düsseldorf   neben der vom Tausendfache des Friedenspreises, während der Regierungspräsidenten ausgesezten Belohnung von 100 000 m. noch Baumwollpreis nur auf das 600- bis 700fache hinaufgegangen fei. eine weitere Belohnung von 50 000 m. aus. In diesem Zufemmenhang erklärte der Reichswirtschaftsminister, dak er den zuständigen Refforts seines Ministeriums Auftrag ge­ceben habe, zu prüfen, ob gegen das Nähgarnsyndikat nicht wegen Wuchers vorzugehen sei.

Eingehend beschäftigte sich Schmidt dann mit der Gefahr der weiteren Verteuerung des Druckpapiers. Der Kilopreis würde von 28 auf etwa 84 M. erhöht werden, so daß

ein großer Teil der Zeitungen bald das Erscheinen einstellen

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Sur Untersuchung selbst wird noch mitgeteilt, daß die beiden Polizisten, die zuerst verhaftet, dann aber wieder freigelassen waren, von der belgischen Behörde abermals verhaftet worden sind.

Die preußischen Beamtenbezüge.

Die Gattin Marcel Sembats war eine begabte Malerin, poli­

Seipel vor dem Völkerbund.

Genf  , 6. September.  ( Eẞ.) Präsident da Gama eröffnete die heutige Nachmittagssigung des Völkerbundrates um 4.10 Uhr. Nach einigen Begrüßungsworten erteilte der Präsident dem öfter­reichischen Bundeskanzler Dr. Se i pel das Wort zu einem Exposé über die Finanzlage Defterreichs. Seipel, der sich der deutscen Sprache bediente, erinnerte zunächst an die Rolle, welche die österreichische Friedensfrage in der Völkerbundsbewegung während: des Krieges gespielt habe. Heute kommt Desterreich als Bittender zum Bölkerbund, nicht allein um Kredit zu fordern, sondern auch um dem Völkerbund   Gelegenheit zu geben, den europäischen   Frie­den zu befestigen. In der Tat dürfe der Völkerbund im Sinne

Der Ständige Ausschuß des Preußischen Landtags   beschäftigte müsse. Schon heute hätten weite Schichten der Bürger- und der sich om Mittwochnachmittag mit der Erhöhung der Ausgleichs­Arbeiterfreise die Zeitungen abbestellt. Die Lage werde noch da- zuschläge für die Beamten. Die Sozialdemokratische Partei   betonte energisch, daß die gleichmäßige prezentuale Erhöhung zu un­durch verschlimmert, daß die Papierfabrikanten ihre 3 a hlungs erträglichen Verschiedenheiten zwischen den Befol- feiner hohen Ideale ein altes Kulturzentrum nicht zugrunde gehen bedingungen ganz wesentlich verschärft hätten. Angesichts dieser Mißstände dränge sich die Frage auf, ob nicht im Interesse der bungen der unteren und oberen Gruppen führe; neue Berhandlungen lassen. Der Kanzler gebrauchte bei seinen Ausführungen das Wort, Presse für das Druckpapier eine teilweise oder vollständige Zwangs- mit dem Reich müßten einen wesentlichen Teil der für September daß die Selbsthilfe Desterreichs vom Ausland sabotiert wor­wirtschaft wieder eingeführt werden soll. Zur Behebung der Not beschlossenen Erhöhungen in Form der Erhöhung der Kopf den sei. Er warf sodann die Frage auf, cb Desterrei dy der Presse sicht Genosse Schmidt feinen anderen Ausweg, als die aufchläge gewähren und allen Beamten ein vorläufiger Bor- Iebensfähig sei und verneinte dies, falls Defterreich weiter schuß von 5000 m. ausgezahlt werden. Regierung und bürgerliche hin lediglich auf sich selbst gestellt bleibe. Desterreich könne nur: Der deutsche   Außen handel, so fuhr der Minifter fort, ist Barteien anerkannten die Berechtigung des sozialdemokratischen lebensfähig werden, wenn es aus dem System der jetzt herrschenden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gegenüber der gleichen Standpunkies, hielten ihm aber entgegen, daß das Reich von seinem Bewachungsmaßnahmen zwischen den Nachbarstaaten herausgeführt Recht der Sperrung der Gelder Gebrauch machen werde, wenn Zeit im Jahre 1914 sehr erheblich zurückgegangen, die Ein die Borlage in Preußen nicht angenommen würde. Der sozial- werde. Die Ausführungen des Kanzlers gipfelten in der Erklärung, fuhr etwa Hälfte, die Ausfuhr auf ein Drittel. Die Entwicklung demokratische Antrag im obigen Sinne wurde dann gegen die daß Desterreich gewillt sei, eine internationale Finanz­auf dem Kohlenmarkte hat die schlimmsten Befürchtungen über Stimmen der Sozialdemokratin, Unabhängigen und Kommunisten kontrolle über Desterreich anzunehmen, wenn eine solche vom troffen. Wenn es nicht gelingt, zu einer höheren Kohlen abgelehnt und danach die Regierungsvorlage einstimmig an- Bölkerbund als Gegenleistung für die Garantien einzelner oder aller förderung zu kommen, steht insbesondere die Arbeiterschaft vor Mächte für einen Kredit an Desterreich verlangt werden sollte. Diese entsetzlichen Folgen. Diese Uebelstände können nur behoben werden, genommen. Kontrolle sei, sagte Seipel, unvermeidlich, doch dürfe die Art der wenn wir im Bergbau zu größeren Leistungen fommen, sei es technisch, sei es durch größere Ueberschichten. Die Kohlen­Kontrolle nicht demütigend sein und die Souveränität des öfter­lage ist für die ganze Wirtschaft verzweiflungsvoll, wenn in der reichischen Staates nicht angetastet werden. Der Kanzler erklärte Arbeiterschaft nicht mehr Verständnis wie bisher für die Notlage fich einverstanden mit der internationalen Finanzkontrolle, die sofort Blatz greift und die unvernünftige und unverständliche Agitation wirksam werde, allerdings unter der Voraussetzung, daß gleichzeitig Der Kommunisten aufhört. Ohne die Mehrerzeugung der Braun tohle ist unsere Lage noch schlimmer. Bum Schluß betonte der auch mirklich die Kreditgewährung erfolge. Der Schluß der Rede Minister nochmals, daß Erfolge auf dem Gebiete der Preisbildung war die Erklärung, das österreichische Volk werde, ehe es zugrunde nur zu erzielen sind, wenn wir neben den zu ergreifenden Maß­gehe, alles tun, um die Schranken zu brechen, die es gegenwärtig nahmen zu einer Besserung unserer Währung fommen. in seiner Eristenz bedrohen. Nach den Ausführungen des öster­reichischen Bundeskanzlers wurde die Sigung abgebrochen und die Deffentlichkeit der Verhandlungen des Völkerbunt rats ausgeschlossen.

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Valutapreise auch auf der Breslauer Messe. Auch auf der Breslauer Messe macht sich, wie uns ein eigener Drahtbericht meldet, sehr stark die Neigung bemerkbar, Preise in hochwertiger Währung festzusehen. Industrie und Großhandel find an diesen Bestrebungen in gleicher Weise beteiligt. Die Er­bitterung, die über diese Preisgebarung herrscht, überträgt sich auch auf die Arbeiterschaft. In den Reihen unserer Parteigeroffen weist man darauf hin, die Entwicklung müsse dort enden, daß sich die Arbeiter ebenfalls nur noch in ausländischer Währung be­zahlen lassen.

Das aber wäre das Ende der Reichsfinanzen und des Reiches selber. Ein rücksichtsloses Durchgreifen gegen die Preisstellung in fremder Währung, die übrigens bereits seit längerem gefeßlich verboten ist, scheint also dringend notwendig.

Die Verhandlungen mit Polen  .

Am Dienstag trafen in Dresden   der Vorsitzende der deutschen  Delegation für die deutsch  - polnischen Berhandlungen, Ministerial­direktor v. Stod hammern, und der Vorsitzende der polnischen Delegation, Minister v. Olszowski, ein. Beide hatten alsbald nach der Ankunft eine Besprechung über das Programm der Ar­beiten, die am Mittwoch begannen.

Geheimerlaffe.

Der Reichs verfehrsminister hat angeordnet, daß die Ge­heimhaltung von Verfügungen nur dann noch vorgeschrieben werden foll, wo 3 wingende Gründe des Staatswohles es verlangen. Die bloße Besorgnis, daß Maßnahmen der Verwaltung in der Deffentlichkeit oder in einem bestimmten Personenkreise angegriffen werden oder Aufsehen erregen fönnten, soll nicht dazu führen, ein Schriftstück als geheim zu bezeichnen. Für die Verwaltungen soll leitender Grundsatz sein, daß sie Anordnungen, die sie für notwendig hält, zu vertreten und eine Kriti? ihrer Tätigkeit nicht zu scheuen hat.

Revolutionäre Briefschreiberei."

Ausschußfihungen über Oesterreich  .

Die Kontrollfommission der Berliner   Betriebsräte", jenes be­fannte neue Reklameſtück der Kommunisten, hat bekanntlich zur Bor­Die Mitglieder des Rates stellten in der geheimen Sigung an bereitung der Kontrolle der Produktion" an das preußische Mi- den Bundeskanzler und den Außenminister Grünberger verschiedene nifterium des Innern einen Brief gerichtet, in dem für Kon- Fragen, worauf sich der Rat über das einzuschlagende Untersuchungs­trollkommissionen außerordentliche Vollmachten" gefordert werden. verfahren einigte. Er sagte zu, daß das Problem sowohl unter Auf den Brief der Kontrollkommission hat das preußische mi politischen wie auch unter wirtschaftlichen und finan= nifterium des Innern am 5. September geantwortet. Die Antwort ziellen Gesichtspunkten geprüft werden soll, auch im Hinblick auf meist darauf hin, daß von der Reichs- und Staatsregierung bereits die innere Ordnung in Desterreich. Zu diesem Zweck wurde ein energische Maßregeln zur Besserung der Ein- und Ausfuhrverhält Ausschuß gebildet, dem ein Vertreter Desterreichs, Eng­niffe, der Brot, Kartoffel, Fett, Fisch- und Zuderversorgung in lands und Frankreichs  , sowie Italiens   und der die Wege geleitet worden seien. Die Preußische Staatsregierung Tschechoslowakei   angehören. Dieser Ausschuß soll ver­habe dann durch wichtige Verordnungen den Kampf gegen die pflichtet sein, auch die Bertreter anderer Staaten zu wucherische Ausbeutung der Bevölkerung, gegen das Ueberhand- hören, soweit sie an der zu behandelnden Frage intereffiert sind. nehmen von Schantstätten und gegen die Schlemmerei aufgenommen. Außerdem stehen dem Ausschuß die Völkerbundsorganisationen Das Preußische Staatsministerium habe beschlossen, im Be- sowie die wirtschaftlichen, finanziellen und juristischen Sachverständi­nehmen mit der Reichsregierung die bessere Ausbildung des Preis- gen zur Verfügung. Der Ausschuß wird seine erste Sizung am prüfungsstellenwesens in die Wege zu leiten. Ferner werde an der nächsten Freitag abhalten. Durchführung von Bolfs, namentlich von Kinder- und Schul­fpeisungen gearbeitet.

Tumultschäden in Oberschlesien  . Wenn die Eingabe der Kontrollkommission," so schließt die Antwort des Ministers des Innern, die Uebertragung der Nach­Beschleunigte Behandlung der Abgeltungsanträge. prüfungen, Beschlagnahmen, Berkäufe beschlagnahmter Waren an In einer Verfügung des Ministers des Innern vom 30. August diese Kommission anregt. so fann die Staatsregierung ihr auf diefem an die Regierungspräsidenten, den Oberpräsidenten in Charlottenburg   Bege nicht folgen. Sie muß vielmehr ausschlaggebendes Ge fowie die Stadt- und Landkreise wird um beschleunigte Bewicht auf die Belaffung der Zuständigkeit zu allen diesen Eingriffen handlung etwa dort eingehender Schadensanträge geschädigter in der Hand der Staats- und Gemeindebehörden legen. Oberschlesier   ersucht. Solche Anträge sind nicht mehr dem Minister Das Ziel fann dabei allein darauf gerichtet sein, eine enge Fühlung­des Innern vorzulegen, sondern ungefäumt den in den Ausführungsnahme dieser Behörden mit der Bevölkerung, insbesondere bestimmungen des Reichsministers für Wiederaufbau vom 16. Auguft auch mit den Berbrauchern, zu beobachten. Es würde deshalb sehr genannten Stellen zuzuleiten. Die vor dem 10. Februar 1920 dur danfenswert sein, wenn die Berliner   Betriebsräte die Behörden innere Unruhen entstandenen Schäden werden als Tumult- bei der Durchführung der bereits getroffenen und noch vorgesehenen schäden zu behandeln sein. Maßnahmen auch in ihren Kreisen unterstützen wollten."

Den Ausführungsbestimmungen des Reichsministers für Wieder­aufbau entnehmen wir folgendes:

Neue Währung für Danzig  ?

Die bis zum 2. August d. J. bei dem Reichskommissar für die Ermittlung der oberschlesischen Aufstandsschäden in Oppeln   anhän Genf  , 6. September.  ( EP.) Das Finanzkomitee des gigen Schadensfälle werden von ihm weiter bearbeitet, und zwar Völkerbundes hat in seiner geftrigen Sitzung verschiedene Wege zur grundsätzlich ohne Vorprüfung. Sofern in diesen Sachen eine ver- Sanierung der Finanzen der freien Stadt Danzig   in Aussicht gleichsweise Regelung durch den Reichskommissar nicht erzielt werden genommen. Es ist zu der Ansicht gekommen, daß die Frage ohne fann, erfolgt ihre Abgabe an die zuständige Borprüfungsstelle zweds Ersetzung der deutschen   Mart durch eine gesunde Währung Erledigung im ordentlichen Entschädigungsverfahren. Im übrigen nicht gelöst werden könne, und daß diese Reform unmöglich ist, wenn sind die oberschlesischen Fälle bei der zuständigen Vorprüfungsstelle man der freien Stadt nicht gewisse Erleichterungen gewährt. Des zu bearbeiten. Soweit Borprüfungsstellen der Bereinigten haib hält es das Komitee für wünschenswert, daß die Reparations Berbände heimattreuer Oberschlesier noch nicht er fommission möglichst bald prüft, ob sie der freien Stadt einen Aufschub richtet sind, erfolgt die Anmeldung für solche Geschädigten, die ihren für die Lasten gewähren fann, die aus der Uebertragung des Be. Wohnsitz oder dauernden Aufenthalt in Ober- oder Niederschlesien   sizes des Deutschen Reiches entstanden sind. Weiter wird für haben, bei den Bereinigten Verbänden heimattreuer Oberschlesier in wünschenswert erklärt, daß die Verteilungsfommission Breslau  , Neue Taschenstr. 10, für die übrigen Geschädigten bei der für die ehemaligen Staatsbürger unverzüglich ihre Arbeiten zu Geschäftsstelle dieser Vereinigten Verbände in Berlin  , Schloß Ende führen und sich über die Zuteilung der Danziger Werftanlagen Bellevue. Die bisher bei anderen Interessenvertretungen anhängigen und der Eisenbahnwerkstätten schlüssig wird. oberschlesischen Schadensfälle sind an die Vereinigten Berbände heimattreuer Oberschlesier unverzüglich abzugeben.

Mer Höiz, der zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte fommunistische Bandenführer, wurde aus der Strafanstalt Münster, in den Surgeritrit getreter ist, in das Breslauer Straf

Die Frauenfrage in der Partei. In dem Artikel in der Morgennummer vom Mittwoch haben sich einige finnentstellende Trudfehler eingeidlichen. So muß es im fiebenten Abiaz nicht beißen Wärmer", sondern Warum" aber geht man vorüber an den Werken eines Gerhart Hauptmann   usw. Am Anfang des ersten Catzes des 12. Absages fehlt das Wort Es".

Griechischer Widerstand?

Aus Athen   wird gemeldet. in der Heeresleitung der griechischen Besagungsarmee seien Veränderungen vollzogen worden, von denen man eine günstige Wirkung erwarte. Die griechische Regierung habe nie daran gedacht, um einen Waffenstillstand nachzufuchen. Die Nordarmee habe einen feindlichen Angriff abge­schlagen. Diese Nachrichten legen die Vermutung nahe, daß die griechische Regierung die Stadt Smyrna nicht ohne Kampf aufgeben will, um bei der bevorstehenden Verhandlungen wenigstens ein Faustpfand in der Hand zu haben. Es scheint, daß diese Schwenkung auf Anraten Englands erfolgt.

Ob allerdings Smorna zu halten ist, ist eine andere Frage. Die türkischen Truppen sind nunmehr auch längs der Bahnlinie Lischat- Smyrna weiter vorgestoßen und haben in raschem Vormarsch Alaschehir, das etwa halbwegs zwischen Uschof und Smyrna  liegt, erreicht. Die griechische Südarmee hält an derselben Bahnlinie weiter östlich bei Salili, scheint aber durch das türkische Einfreifungsmanöver bei Dedemisch von Süden her bedroht zu sein. Bollzieht sich der türkische   Vormarsch weiter mit derselben Schnelligkeit, so gerät die griechische Nordarmee in Gefahr, von Smyrna   abgeschnitten zu werden.

Die Ententemächte haben durch den französischen   Gesandten in Athen   an Griechenland   die Aufforderung gerichtet, sich an der Ronferenzven Benedig zu beteiligen. Ueber den Tagungs­beginn verlautet noch nichts, jedoch ist anzunehmen, daß die Entente die fleinasiatische Frage angesichts der Ereignisse jezt etwas weniger lässig behandeln wird.

Wieder ein Hehblatt beschlagnahmt! Die Niederdeutsche Zeitung", die feit einigen Monaten von der Deutsch   nationalen Partei herausgegeben wird, ist auf Grund eines Artikels Der Sieger von London   und Bayerns   Haltung" von Joseph Stolzing aus München   beschlagnahmt worden. Der Stolzing hatte die Reichs­nover beschlagnahmt worden. Der Stolzing hatte die Reichs­regierung eine Berliner   Filiale der Moskauer Sowjetregierung" genannt. Stolzing   ist bekanntlich auch Münchener   Mitarbeiter der Deutschen Zeitung" und, wie wir schon früher mitteilten, überhaupt nicht Deutscher, sondern Slawe. Aber dafür darf er deutschnotional fein.