Der Parteitag schreitet zur

Konffitulerung des Bureaus.

Zu Vorsitzenden werden gewählt: Wels Berlin und Simon­Augsburg, zu Schriftführern: Panzer- Bayreuth, Schaffner- San­nover, Frau Todenhagen- Berlin, Fintenhoc- Elberfeld, Kirchner­Altona, Riedmüller- Köln, Siebold- Leipzig, Düring- Ulm, Hertwig­Neiße. Zur Mandatsprüfungskommiffion werden gewählt: Händler Dortmund , Diez- Plauen, Lehmann- Frankfurt a. M., Kayser- Lands: berg a. d. W., Frau Bollmann- Halberstadt , Kahn- Singen, Buchwig­Görlitz, Kies- Jena und Frau Babe- Hamburg.

Zur Tagesordnung schlägt els namens des Parteivorstandes Dor, bei Punkt 1 die Behandlung der Frage Internationale und

die Grundsäge der Sozialdemokratie in der internationalen Welt zur Geltung tommen, ist die Welt vor einer Ratastrophe zu be­wahren. Es ist ausgeschlossen, daß die jezige internationale Ber­fplitterung lange nach der deutschen Einigung noch bestehen kann. ( Sehr richtig!) Wenn diese Einigung kommt, muß

auch die französische Arbeiterklasse gestärkt werden und es wird ihr dann möglich sein, einen stärkeren Druck auf ihre reaktionäre Regierung auszuüben, zum Heile der ganzen Welt. Die beiden Kongresse in Augsburg und Gera werden eine neue Epoche in Deutschland und vielleicht in der ganzen Welt ein­leiten.( Lebhafter Beifall.)

Wir wissen

van Roosebroed( Belgien ): In Frankreich haben wir das beste Beispiel dafür, daß die Reaktion durch die Zersplitterung gestärft wird. Die franzöfifche sozialistische Partei und die Gewerkschaften wahr!) Das ist das Werk der Reaktion, sagt man. aber, daß das nicht nur das Wert der Reaktion von rechts, sondern auch das Werk der Reaktion von Moskau ist( Sehr wahr!), die unter dem Deckmantel der roten Fahne auf eine Schreckensherrschaft hinarbeitet, die noch schrecklicher ist als selbst der Zarismus. Wir sind für die Einheitsfront,

Montag- Vormittagsfihung.

Augsburg , 18. September. ( Eigener Drahtbericht.) Vorsitzender Wels eröffnet die Sigung um 10 Uhr und gibt das Wort dem als Vertreter der Partei der Russischen Sozialisten Re= volutionäre erschienenen

Genossen Senfinoff, der den Parteitag begrüßt und ausführt: Unsere Partei fämpft in Sowjetrußland unter slavischen Ver­hältnissen für die sozialistischen Ideen. Die Einigung der deutschen Sozialdemokratie wird zur Entwicklung des ganzen internationalen Sozialismus und zu seinem Siege beitragen.( Lebhafter Beifall.) Es folgt der

Bericht des Parteivorstandes.

Referent Adolf Braun weist auf die Arbeitsleistung des ver­

Einigung des Proletariats" abzu trennen und als beson deren Punkt Mitte der nächsten Woche zu verhandeln, also zu einem Zeitpunkt, an dem auch auf dem Unabhängigen Parteitag in Gera die Einigungsfrage behandelt wird. Der Parteitag stimmte haben seit der Zersplitterung ihren Einfluß verloren.( Geht flossenen Jahres hin. Es war ein arbeitsreiches Jahr für die ganze diesem Antrage zu. Der von Hamburg und einer Reihe anderer Orte gestellte Antrag, die Frage der Neugliederung des Reiches auf die Tagesordnung zu sehen, wird abgelehnt, nach dem Wels vorgeschlagen hat, diese Frage in Ruhe auf einem ipäteren Barbeitag der Bereinigten Sozialdemokratischen Bartei zu behandeln. Ebenfalls abgelehnt wird der Antrag, die Frage der Bekämpfung der Wohnungsnot erneut vor dem Barteitag zu verhandeln. Ueber die Wohnungsnot und ihre Be­fämpfung ist bereits vor zwei Jahren ausführlich verhandelt worden. Nachdem nun die Tagesordnung festgestellt worden ist, begrüßt Wels die zahlreich erschienenen Vertreter der ausländischen Bruderparteien.

Begrüßungstelegramme find angelangt pom Vizekanzler Ge­nossen Bauer, von Adolf Müller, der die Republit in Bern vertritt, und von dem deutschen Gesandten n Brüssel , Genossen Landsberg . Der bayerische Arbeiter- Jugendtag in Kronach hat ein Bgrüßungsschreiben gesandt.

Es folgen die

Begrüßungsreden.

Stauning( Dänemarf): Im Namen der dänischen Sozialdemo­fratie begrüße ich unsere deutsche Bruderpartei und wünsche, daß biefer Parteitag für die Zukunft der Arbeiterschaft von grund­legender Bedeutung werde. Die dänische Arbeiterschaft hat alle Bersplitterungsbestrebungen nach Kräften zurückgewiesen.( Bravo !) Haß und Zwietracht dürfen unter der Arbeiterschaft nicht bestehen. Die deutsche Arbeiterschaft hat zweifellos eine historische Mission zu erfüllen. Die deutsche Arbeiterbewegung soll die Welt gegen die Rückkehr der Realtian sichern.

Befestigung und Aufbau der deutschen Republik find von entscheidender Bedeutung für ganz Europa .

und selbstverständlich in besonderem Maße für die arbeitenden Men­fchen. Die hohe politische Kultur der deutschen Arbeiterschaft ist von entscheidender Bedeutung für den ganzen Sozialismus. Wir haben darum mit Begeisterung von den Vorbereitungen zur Sammlung aller Sozialdemofraten erfahren. Mit großer Freude haben wir die Aeußerungen des hochgeachteten Präsidenten der deutschen Republif über den versöhnlichen Geist gehört, der zwischen Deutsch­ land und Dänemark herrscht. Die dänische Sozialdemokratie hat während des Krieges eine große Tätigkeit entfaltet, um die gute Nachbarschaft trotz des Krieges aufrechizuerhalten.( Beifall.) Die dänischen Arbeiter senden durch mich die cufrichtigsten Wünsche für die Zukunft der deutschen Arbeiterschaft.( Lebhafter Beifall.) Davies( England): Die englische Arbeiterschaft hat es verstanden, daß es gleichgültig ist, ob ein Land gefiegt hat oder besiegt die Arbeiterschaft jedes Landes leidet am meisten unter den Kriegsfolgen.( Sehr richtig!) Engländer, Deutsche und Italiener, alle müssen dahin wirken, daß niemals wieder Krieg werde.( Stürmischer Beifall.) Der Mann, der jetzt die Geschicke

murde

-

Englands leitet, wird vergehen, aber

die Arbeiterpartei wird ans Ruder kommen

aber für die Einheitsfront der Aufbauer, nicht der Zerstörer. Ich beglückwünsche Sie zu der Entscheidung, die Sie treffen werden. Es leben die sozialistische Einigung in Deutschland. ( Stürmischer Bei fall.) After( Prag ): Die Genossen der Tschechoslowakei erhoffen die Ginigung der beiden sozialistischen Parteien, von der sie Erfolg für die ganze Internationale erwarten. Die tschechische Arbeiterpartei wird ihrer internationalen Haltung treu bleiben, insbesondere auch in der deutschen Frage. Mit den Arbeitern der ganzen Welt er streben wir den Sieg des demokratischen Sozialisms.( Beifall.) Vorsitzender Wels:

Ich bin überzeugt, daß ich nicht nur den Delegierten des Partei­tages, fondern der ganzen deutschen Sozialdemokratie aus dem Herzen spreche, wenn ich den Genossen des Auslandes danke für ihre Worte, die sie hier gesprochen haben. Wir fämpfen den gleichen Kampf gegen den internationalen Kapitalismus . Die internatio­nale Arbeiterbewegung befämpft die Not und das Elend, die durch den Kapitalismus in der Welt ist. Noch stehen sich die sozialistischen Arbeiter in heftigen Rämpfen gegenüber. Aber schon wird sichtbar, daß die Berwirrung des Bruderkampfes ihren Höhepunktüber chritten hat. Das ist unsere Hoffnung für die Zukunft, falls fich wieder einmal die Kriegsfurie aufmachen sollte. Die Frage nach der Sicherheit des Bestandes der Deutschen Republik beantworte ich fo:

Wir verteidigen die Republik mit unserem Herzblut und

unserem Leben.

( Lebhafter Beifall und Händeklatschen.) Wels schließt seine Aus­führungen mit einem Hoch auf den internationalen Gozalismus, in das der Parteitag begeistert einstimmt.

Darauf wurden die Verhandlungen auf Montag früh 9 Uhr verbagt.

Augsburg am Eröffnungstage.

Partei, für jeden Genoffen und ganz besonders für den Parteivor­stand, wenn dabei auch nicht immer große Erfolge erreicht worden sind. Die Verschiedenartigkeit der prattischen Probleme zwingt uns immer wieder zu neuer Stellungnahme. Ein großer Teil dieser Probleme sind ökonomische: die Geldentwertung, die Schwierig­feiten, einigermaßen die tägliche Lebenshaltung der Arbeiterklasse zu sichern, sie vor der Arbeitslosigkeit zu bewahren, sie zu warnen vor Putschbestrebungen usw. Unser Hauptbemühen war und ist, das Verständnis der sozialdemokratischen Arbeiterschaft für die Fülle von Schwierigkeiten zu erwecken und die Arbeiter abzuhalten von Aus­brüchen der Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Wir müssen sie zur Erkenntnis führen, daß die stärkste Partei Deutschlands sich fernhalten muß von Illusionen, und daß sie in einer Welt von Schwierigkeiten auf steinigem Boden einen Ausweg suchen muß.( 3ustimmung.) Niemals dürfen wir blind sein für die Wirk­lichkeit und niemals übersehen die Hemmungen unseres Willens und unferer Absichten durch das Versailler Diftat. Unser Bemühen, den Arbeitern Sinn für die realen Tatsachen beizubringen, ist von Erfolg gefrönt gewesen. Die große Masse derer, die in der Partei wirken, ist sich klar darüber, daß mit Gewalt nichts für die Arbeiterklasse zu erreichen ist. Fensterscheiben einschlagen hilft nichts.( Sehr richtig!) ( Fortsetzung in der Morgenausgabe.)

Gegen den Wucher.

Das Reichsernährungsministerium, das den Beschluß des Umlageausschusses über die Vervierfachung des Getreidepreises hervorgerufen hat, verbreitet jetzt durch Wolffs Bureau eine offiziöfe Darstellung über jenen Beschluß. ZumSchluß dieser Mitteilung wird versichert, das Ernährungsministerium habe diese Beschlüsse zur Kenntnis genommen und er­tlärt, daß die erforderlichen Schritte für eine ange­messene Erhöhung des Preises für das erste Drittel in die Wege geleitet werden würden".

Diese Formulierung soll augenscheinlich den Sturm be­ruhigen helfen, den die erste Nachricht von dem lleberfall aus­gelöst hatte.

Inzwischen sieht sich dasselbe Ministerium genötigt, gegen Bor dem Hauptbahnhof zu Augsburg wehen von hohen Masten den Kartoffelwucher öffentlich aufzurufen. Es läßt mit­die Fahnen der Republik und der alten Handels- und Industriestadt teilen: am Lech . Deutschlands stärkste republikanische Partei, die Sozial­Nach umlaufenden Nachrichten, die in einem Teil der Presse demokratie tagt vor den Toren der Münchener Hochburg deutscher wiederholt gestanden haben, sollen den Landwirten in einigen Ge­Reaktion. Die bayerische Arbeiterschaft hat dem Parteitag einen bieten für Herbstkartoffeln enorm hohe Preise bis zu großartigen Empfang bereitet. 3war fehlte in der schlichten 1400 m. für den 3entner geboten worden sein. Dem Reichs­Sängerhalle jeglicher Schmud, aber der Kopf an Kopf von tausenden ministerium für Ernährung und Landwirtschaft sind derartige Vor­Männern und Frauen gefüllte riesige Saal macht einen wuchtigen gänge aus feinem Teile des Landes gemeldet worden. Sie konnten Eindruck. Nach einem Vorspruch und einem Massenchor begrüßt auch nicht festgestellt werden. Die Kartoffelernte wird nach Reichstagsabgeordneter Genosse Simon die gewaltige Berfamm- übereinstimmenden Berichten große Erträge liefern, fo und dann wird ein neuer Geist in England einziehen. Die Verstän- lung mit einer Rede, in der der alte Kampfgeist lebte, der sich gerade daß für einen derartigen Preis jeder Grund und Anlaß fehlen digung wird zum Siege fommen.( Bravo !) Die Einigung der deut in Augsburg , dem Geburtsort der Gelben, durchgefeht hat. Die würde. Es tann auch keinem Zweifel unterliegen, daß ein der­schen Sozialdemokratie wird das Signal sein für die Einigung der Eröffnungsrede Hermann Müllers wird weithin in Deutschland artiger oder auch nur annähernd gleicher Preis den tatsächlichen Arbeiter der ganzen Welt. Die englischen Arbeiter protestieren auf als politische Fanfare wirken; sie grenzt auch gegenüber der Verhältnissen nicht entsprechen, vielmehr ganz klar gegen die das entschiedenste gegen den Ra che geist, der die französischen Reichsregierung die Verantwortungsmöglichkeiten für die Wuchergesege verstoßen würde. Auch das Bieten der­Sie halten es für unmöglich, daß ein Sozialdemokratie ab. Lauten Widerhall gab es jedesmal, wenn artiger Preise verstößt gegen die Bestimmungen der Buchergefeße, Bolf wig as deutsche unterdrüdt wird.( Stürmischer Beifall.) Moeder( Schweden ): Wir haben mit ganz besonderer Freude die Nachricht von der Möglichkeit der Einigung der deutschen So­zialdemokratie begrüßt. Durch diese Einigung wird die Schlag kraft der deutschen Arbeiterklasse gegen die Reaktion von rechts und von links gestärkt werden.( Sehr richtig!) Nur dadurch, daß

Staatsminister beherrscht.

Macht fie lächerlich!

Bon Hans Bauer.

Ein Geschäftsreisender läßt sich durch Visitenkarte bei mir an­melden. Oberleutnant der Reserve a. D. Soundso lese ich. Oder: In irgendeiner verwinkelten alldeutschen Zeitschrift liest du einen Artikel, als dessen Verfasser sich bezeichnet Prinz Egon von Dortunddort. Ober: Trotz des bestehenden Verbotes war vor einigen Wochen zu lesen, daß sich der ehemalige Oberst Xylander bei irgendeinem Regi­mentstag in voller Uniform gezeigt hatte. Oder: Bor kurzem wurde hier erzählt, daß die Couleurstudenten sich jetzt fogar Hosenträger aus Bändern ihrer Farbe herstellen lassen.

Das soll man nicht so leicht nehmen. Die Tatsache, daß es immer noch Oberleutnants der Reserve a. D., Brinzen, Epauletten und Burschenbönder gibt, beirrt den Quadratschädel des Normal­fpleẞers mehr in feinem Glauben an die Beständigkeit der Republik , als ein Schutzgesetz ihn darin festigt.

Prinz Egon von... So was zieht immer noch. Wird immer noch als Besonderes gehalten. Wird in Gegensatz zu der Einfachheit der Namen soundsovieler jetziger Minister gebracht.

Müller die herannahende sozialistische Eini gung feierte. Dann übernimmt els den Vorsiz. Er begrüßt die ausländischen Bruder­parteien. Stürmischer Beifall ertönt, als er mitteilt, daß zum ersten mal seit Ende des Krieges wieder Vertreter der englischen Ar­beiterpartei auf dem Parteitage anwesend find.

und das Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat die zuständigen Stellen noch besonders ersucht, in allen Fällen, in denen derartige hohe Preise gefordert oder geboten werden, sofort einzuschreiten. Helfen kann nur 3 wangswirtschaft.

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Bandalismus bei den Ausgrabungen in Karthago . Die von der französischen Regierung in Karthago ausgeführten Auss grabungen, fönnten, so flágt der Tri de Paris", ein ungleich reicheres Material ergeben, wenn die Behörden das ihnen zu walten würden. Schon früher wurden die Trümmer Karthagos gefallene künstlerische und archäologische Erbe etwas pietätvoller ver­in ausgedehntem Maße geplündert und lieferten Steine und Säulen nicht nur für die Moscheen der Umgegend, sondern auch für euro­päische Bauwerke, wie beispielsweise den Dom von Bisa. Inzwischen find die Berhältnisse aber noch viel schlimmer geworden. Heute wird der Grund und Boden, auf dem sich die Rivalin Roms erhob, in ihrer Unkenntnis oder ihrer Habsucht ohne Scheu die gefundenen Bausteine als Grundsteine für ihre Häufer benutzen oder sich ihrer sonst als Baumaterial bedienen, während sie das, was sie nicht ver­wenden können, für ein Butterbrot verschleudern. So kommt es, daß die wertvollen Gegenstände, die die Ausgrabung ans Licht brachte, trotz allen Verboten unter der Hand verkauft wurden. Es läge im Intereffe der wissenschaftlichen Forschung, daß das Gebiet der Ausgrabung der landwirtschaftlichen Benutzung entzogen und einer behördlichen Aussicht unterstellt würde. Von einer solchen ist leider so wenig zu bemerken, daß jeder Kolonist mit den Trümmern, die auf seinem Felde liegen, anfangen tann, was er will. Vor einigen Jahren stieß man beispielsweise auf einen Tempel, bei deffen Ausgrabung ein herrlicher Mosaikbeden bloßgelegt wurde. einiger Zeit mußte man indessen feststellen, daß der Tempel zu einem Stall für eine Schafherde umgewandelt worden war, die das zarte Mofaitpflaster vollständig vernichtet hatte. Das ist nur ein Beispiel von vielen, die beweisen, welche Werte hier zugrunde­gehen.

Die Katastrophe der geistigen Arbeit. Der Präsident der Funkenstationen behilft man sich mit zwei Antennen, die allerdings, Bölkerbundkommission für geistige Zusammen= um sich nicht zu stören, bis zu zehn Kilometer Entfernung von ein­arbeit, der französische Philosoph Henri Bergson , erstattete, ander aufgestellt sein müssen. Diese Neuerungen aber sichern es wie aus Genf gemeldet wird, im Völkerbundrat Bericht über die jedenfalls, daß nunmehr auch das drahtlose Sprechen und Hören bald ersten Ergebnisse der Kommissionsarbeiten. Bergson feßte ausein weite Verbreitung finden wird. ander, die Kommission habe erschütternde Feststellungen hinsichtlich der traurigen Lage der geistigen Arbeiter in der ganzen Welt machen müssen. Das intellektuelle Leben sei in vielen Ländern schwer bedroht, in allen aber sei das Gleichgewicht Dinge an, so würden bald die geistigen Berufe veröden. Die Kom­zwischen geistiger und Handarbeit gestört. Halte dieser Stand der mission habe geglaubt, daß ihre erste Pflicht ein Aft internationaler Solidarität zugunsten der geistigen Arbeiter sein müsse, und ihre erste Untersuchung werde sich auf die Lebensbedingungen der geistigen Arbeit erstrecken. Weiter habe die Kommission die inter­nationale Zusammenarbeit im Punkte wissenschaftlicher Unter­suchungen geprüft. Sie empfiehlt die Errichtung einer inter in fleinen Barzellen nach und nach an Kolonisten aufgeteilt, die nationalen Kredit- und Darlehnskasse für solche Untersuchungen, sowie die Schaffung einer oder mehrerer vollstän diger Bibliotheken, an die obligatorisch alle Bücher und Zeit­schriften abzuliefern wären. Die franzöfifche Regierung scheine ge­neigt, für eine dieser Bibliotheken das Schloß Vincennes zur Ver­fügung zu stellen. Ferner habe sich die Kommission mit den Mitteln zur Erleichterung archäologischer Untersuchungen, mit dem Schuh des geistigen Eigentums und dem Erfinderrecht, so wie mit der Wiederanknüpfung der Beziehungen zwischen den Uni­versitäten der einzelnen Länder beschäftigt. Bergson schloß seinen Bericht, der im Bölferbundrat tiefen Eindruck erweckte, mit dem Bemerken, daß die Annäherung der geistigen Arbeiter am ehesten zur Wiederbelebung brüderlicher Gefühle unter den Nationen bei­frage und damit den Leitgedanken des Völkerbundes verwirkliche. Fortschritte in der drahtlosen Telephonie. Bekanntlich ist es möglich, auch ohne Draht nicht nur telegraphische Zeichen, sondern auch die menschliche Stimme auf große Entfernungen zu übertragen. Im Wesen dienen dazu dieselben Einrichtungen wie zur drahtlosen Clemenceau will teine Memoiren schreiben. Clemenceau er Telegraphie, nur mit dem Unterschied, daß an die Antenne der Abflärte einem amerikanischen Pressevertreter, er fei jest endgültig sendestation ein Mikrophon, wie es auch bei den Telephonen des entschlossen, seine Lebenserinnerungen nicht zu schreiben, denn er Alltags gebräuchlich ist, angeschlossen werden muß. Wenn troßdem tönne doch nicht die ganze Wahrheit sagen, ohne Berstimmungen bisher das drahtlose Sprechen noch feine wesentliche Verbreitung und Beunruhigung zu erwecken. Er hoffe, Lloyd George werde sich erlangt hat, so rührt das davon her, daß die gewöhnlichen Mikro - das vor Augen halten, wenn er an die Abfassung seiner Memoiren Der Name würde nicht mehr Autorität geben. Es fäme auf Diese Schwierigkeit ist nun, wie Gehne in der Zeitschrift f. d. phys. phone nicht die starken Ströme der drahtlosen Telegraphie ertragen. gehe. cinmal darauf an, was jener Egon geschrieben hat, nicht daß es u. chem. Unterricht berichtet, durch neue Konstruktionen behoben. ein Prinz geschrieben hat, als den sich ja jeder ausgeben könnte. Es Eine zweite, für die Braris geradezu unübersteigbare Schwierig täme auf einmal in der Gesellschaft darauf an, wie der Couleur- teiten bedeutende Unvollkommenheit der bisherigen Systeme lag jüngling bie Worte zu sehen weiß: Die Couleur tragen fönnte tarin, daß die Parteien nicht wechselseitig miteinander verkehren ja auch ein Zögling der Schwachsinnigenanstalt. Die Achtung, die fonnten. Wenn man vom Sprechen zum Hören übergehen wollte, Walhalla Theater. Dienstag, den 19., abends 7, 115r, wird die feinem Schneider gezollt wird, würde für die Bewertung des Men mußte auch die Antenne von dem Signalgeber auf den Empfänger Winterspielzeit mit Gilberts Kino Sönigin"( Louis Saliger a.., schen Xylander nicht länger ausreichen. umgeschaltet werden. Das war, überaus fostspielig, in vielen Fällen Mia Helmuth, Hans Lipichüs, Friedel Paech, Willy Höpp, Erwin Schön­überhaupt nicht möglich, auszuführen. Diese Schwierigkeit wird gait und Maria Grimm- Einödshofer in den Hauptrollen) eröffnet. heute dadurch überwunden, daß man nicht nur einen Umschalter Baluta Theatervreise in Weimar . Die Generalintendanz des an den fleinen Stationen einrichtet, sondern für das Signal und Weimarer Theaters hat die Eintrittspreise für die valutastarfen Ausländer den Empfänger verschiedene Wellenlängen verwendet. Auf großen für alle Bläge auf das Zehnfache des Preises für Reichsdeutsche festgesett

Diese Titel, die Uniformen verbieten? Nein. Es hülfe nichts. Es würden nur„ Märtyrer" geschaffen. Sie find neidisch auf diese Titel und Kleidungsstücke, hieße es. Der Prinz bliebe im Auge des Spießers Prinz, der abgetafelte General General .

Aber wie märe es damit, wenn jedermann reichsgefeßlich frei­gestellt würde, fich Brinz, Graf, Baron oder sonstwie zu titulieren, fich mit einer Admirals-, Generals- oder sonst einer Uniform zu foftümieren?

Sofern man nur eigentliche Berufsbezeichnungen ausnehme, würde niemand geschädigt. Aber indem man den Titular- und Kleiderunfug der Bächerlichkeit preisgebe, würde unendlich viel dazu beigetragen, zugunsten der Achtung vor der Leistung den äußerlichen Rlimbim unwichtig zu machen.

Macht die Titel und Uniformäffchen dadurch zu einfachen Men­schen, daß ihr die einfachen Menschen sich zu Prinzen und Königen ernennen läßt.

Nach

Die Urania wird neben dem Institut Taubenstraße 48 ihr altes ffnen. Gröffnung am 20. abends 8 Uhr: Brof. Franz Goerte über die Heim in der Invalidenstraße 57/62 am Landesausstellungspark wieder er malerische Mart"; am 21: Dr. von Staden über das füdindische Paradies". Vorverkauf von 9-6 Uhr in der Greveschen Buchhandlung, Alt- Moabit 120.