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sorgt hätte.

jarismus. Das ist nicht richtig. Benn fegt in Altona   eine be- Grund eines anderen Korrespondenzberichtes. Danach sagte Soll-| schienene Berichtigung und unter Hinweis auf die Tatsache, daß der fandere preußische Polizeiorganisation geschaffen mann nach Begründung der Anträge gegen den Alfoholismus u. a.: p. Hörnlein an der Ermordung Erzbergers nicht beteiligt gewesen worden ist, so ist das lediglich eine Folge des Notenwechsels des In unserer Agitation müssen wir uns von allen Phrasen ist, erkläre ich hiermit: Reiches mit der Interalliierten Militärtommiffion. freimachen. Wir müssen uns hüten, nur auf die Bauern zu 1. Es ist unwahr, daß ich dem Hörnlein einen falschen Paß bes Diese Andeutung wird den Parteigenossen erklären, daß ich nicht in schimpfen. Wir brauchen die Bauern. Sie leisten produktive Arbeit, Details über die Sache reden fann. Grotjahn meinte, daß er ver- und-seien wir doch ehrlich im heutigen Wirtschaftssystem würden gebens am Schlüsselloch des Ministeriums des Innern gehorcht habe wir es an ihrer Stelle genau fo machen.( Unruhe und Zustimmung.) 2. Es ist unwahr, daß ich für die Flucht des Hörnlein Geld und nichts über die Pläne des Ministeriums erfahren habe. Grot- Mit Buchergesehen und Preisverordnungen allein kann man den flüssig gemacht hätte. jahn hat einmal Auskunft über die Ausgestaltung der preußischen Bucher   nicht belämpfen. Das Wichtige und Entscheidende ist die Da ich nicht in der Lage und gewillt bin, gegen jedes Blatt, das Berwaltungsordnung verlangt und ich habe erklärt, daß ich, soweit hebung der Produttion on Rohle, Lebensmitteln und Baustoffen. fich zum Beteiligten an der gegen mich planmäßig ins Werk gesetzten Aerzte, technische bzw. wissenschaftliche Kreis-( Sehr richtig!) 2lls deutsche Sozialisten dürfen wir in feiner Stunde Berbreitung unwahrer Beschuldigungen macht, gerichtlich vorzugehen, beamte in rage fommen, feine erhebitchen Bedenken gegen die vergessen, daß wir ein unterecüdies, nicht gleichberechtigtes Bolf erfläre ich ferner, daß auf meine Veranlassung bereits gegen zwei Rommunalisierung diefer Beamten habe. Ich würde find. Wir befämpfen jeden nationalistischen Bahn und Blätter in Osnabrück   und Karlsruhe   Strafverfahren eingeleitet wor­es aber für einen sehr großen Fehler halten, die politischen Beamten jedes Rachegefühl. Aber dennoch sage ich, es ist unvermeidlich, daß den sind, deren Ergebnis abzuwarten als eine selbstverständliche der Kreise zu kommunalisieren. Manchmal wurde allerdings das in Deutschland   eine starte nationale Bewegung entsteht, einfach aus Wort von der Demokratisierung der Verwaltung zu einem Schlag der Tatsache heraus, daß wir von einem Siegerstaat brutal unter- Pflicht journaliſtiſchen Anstandes erachtet werden muß.

mort.

Was ist Demofrafifierung der Verwaltung? Edstein fagt: Das ist eine schleunige Verabschiedung der kommunalen Verfassungsgesehe. In der Tat sind die preußhe Regierung und die Regierung der anderen Einzelstaaten verpflichtet, kommunale Berfassungsgefeße so schnell wie möglich vorzulegen. Aber wenn wir eine Erweiterung der Selbstverwaltung fordern, so haben wir doch zu fragen, ob in dieser Zeit des Ueberganges eine solche Erweiterung im Interesse des Ausbaues der Republit liegt. Auf Grund meiner Erfahrungen erlaube ich mir, diese Frage zu perneinen.( Sehr richtig!) Würden wir z. B. den Landrat vom Staatsbeamten zum Kommunalbeamten machen, dann muß man fragen, wie etwa in Ostpreußen   und in Pommern   die Republit ausgebaut werden soll. Es tann deswegen

gar keine Rede davon sein, die Zentralgewalt zu schmälern. Aehnlich verhält es sich mit einer Erweiterung der Selbständig­teitsrechte der Provinzen. Ich bin selbstverständlich der Meinung, daß die Rechte der Provinzen erweitert werden müssen. Aber gerade die Borgänge in der preußischen Politik der letzten Wochen zeigen, daß diefe Erweiterung nicht im Interesse der Pro­vinzen, geschweige des Staates liegt, sondern daß diese Erweiterung manchmal den Reattionären ein bequemes Mittel ist, lofale Intriguen zu spinnen.( Zustimmung.) Unfere rheinischen Genossen wissen davon ein Lied zu singen.

Dasselbe, was ich über die Verwaltungsreformen mitgeteilt habe, gilt

auch bezüglich der Schutzpolizei.

drückt werden. In dieser Stärkung des Nationalgefühls in einem Bolf, das so geringe nationale Tendenzen aufweist, wie das deutsche, fann ich nicht einmal ein Unglück unter allen um­ständen erblicken. In der jezigen Lage Deutschlands   kann auch die deutsche Arbeiterschaft ein Stück wohlverstandenen nationalen Egoismus brauchen. Wir verhandeln ja nicht mit Shaw und Faure, fondern mit Poincaré  , und die deutschen   Arbeiter, nicht die Kapi­talisten, bezahlen die Zeche für das, was über uns verhängt wird. Wir sind in Deutschland   die staatserhaltende Partei, und deshalb müssen wir die Maffen, die wir zum Schutz der Republit auf­rufen, auch dazu erziehen, ihr Vaterland zu lieben mit aller kraft, die in ihnen ist. Ich denke dabei an Jaurès  , der für die Inter­nationale gefallen ist und doch ein glühender Patriot war. Im Rahmen unserer internationalen Beziehungen wollen wir deutsche Sozialdemokraten sein."

Wenn zwei dasselbe tun...

Die Deutsche Tageszeitung", in der helffe= rich so oft gegen die Erfüllungspolitik Sturm gelaufen hat, bemerkt zu dem Entschluß des Reichsbankpräsidenten Haven­ft ein, die Schatzwechsel für Belgien   zu garantieren: Die Erklärung für die jeßige Bereitwilligkeit des Reichsbank präsidenten, diese schwerwiegende Unterschrift zu leisten, muß in den Sicherungen und dem Rückhalt gesucht werden, die er sich durch seine Verhandlungen in London   geschaffen zu haben glaubt. Man wird in dieser Frage zu der Urteilsfähigkeit des Reichsbankpräsidenten Vertrauen haben müssen, Bertrauen, daß er alle in Betracht lommenden Faftoren ausreichend in Rechnung gestellt hat. Da die Reichsbant, ebenso wie die Bank von London  , über die Einnzelheiten ihrer Abmachungen teine Auskunft geben will, so ist ein eigenes Urteil über die Bedingungen, unter denen die Bank von England  die Garantie mitträgt und über die möglichen Folgen dieser Ueber­einfunft noch nicht möglich. Man wird nur hoffen dürfen, daß der Preis, den wir zahlen müssen, nicht zu hoch ist, und daß eine Berpfändung deutschen   Goldes vermieden worden ist."

Wenn die Breslauer Genossen verlangen, daß der Städtetag ver­anlaßt werden soll, bei den gefeggeberischen Körperschaften eine Ab änderung des Gefeges über die Schuppolizei zu beantragen, da die Gemeinden bei der Besetzung der leitenden Boften das Mitbestim mungsrecht erhalten, fo muß ich sagen, daß mir dieser Weg fehr langsam erscheint. Wozu erft an den Städtetag, appelieren, wenn dieser Parteitag das Recht der Einwirkung auf die Regie­rungen und parlamentarischen Körperschaften hat? Aber darüber find wir uns doch klar, daß wir nicht mehr Schuhpolizei aufrecht­erhalten wollen, als es die Bedürfnisse der Gemeinden, des Staates und des Reiches erfordern. Da bin ich der Meinung, daß wir den Ronfolidierung herabmindern fönnen. Bei der Not des Reiches und heutigen Stand der Schuhpolizei bei politischer und wirtschaftlicher des Staates find wir nicht in der Lage, den Stand von 150 000 Mann Polizei dauernd aufrechizuerhalten. Wenn wir diese Herabminderung vornehmen wollen, dann ist jede Fest­legung heute von Uebel. Wenn wir meinen, daß es die Forderung des Tages ist, die Schutzpolizei zu einem zuverlässigen Instrument der verfassungsmäßigen Regierung zu machen, dann können wir unmöglich alles, was heute in der Schutzpolizei   ist, in das fefte Berhältnis bringen, weil die Schußpolizei nicht so von unzuver­läffigen Elementen gesäubert ist, mie es notwendig wäre. Bei der Agitation unter den Schußpolizeibeamten dürfen diese staats­politischen Gesichtspuntte nicht außer Acht gelassen wer­den. Wir müssen uns flar darüber sein, daß alle Fragen bezüglich der Schußpolizei noch im Fluß find. Wir wissen auch nicht, was er sich selber nennt, beehrt uns schon wieder mit einer Berichti­Der föniglich" preußische Major Wilhelm Henning  , mie später die interalliierte Militärfommission daraus machen wird. Im übrigen bin ich der Meinung, daß die Parteigenossen über die Demo- gung, die lautet: fratisierung der Berwaltung und den Ausbau der Republik   weniger

reben und mehr handeln sollten.

Berichtigung.

In unserem Parteitagsbericht ist infolge mangelhafter telephoni­scher Verständigung eine Rede von Neumann- Köln" verzeichnet. In Wirklichkeit hat diese Rede der Reichstagsaba. Genosse Soll: mann Köln   gehalten. Und da unser Bericht sie auch sonst ver­stümmelt wiedergab, so verzeichnen wir sie hier noch einmal auf

Das tönende Bild.

Von Dr. Mar Preis.

Die Deutsche Tageszeitung" tonnte sich bisher nicht genug gierung Wirth, immer wieder konnte man in ihren Spalten tun in Angriffen über die Geheimdiplomatie der Re­lesen, die Regierung verdiene fein Vertrauen, die ganze Reparationspolitik fei verfehlt. Jetzt plötzlich entdeckt fie, daß man Vertrauen haben müsse, wenn man sich infolge des Stillschweigens der Reichsbank auch kein Urteil bilden fönne, jegt plöglich darf man hoffen... Seltsam, welche Wandlungen die Grundanschauungen jener Kreise erfahren, wenn in der Regie eine kleine Aenderung vor sich geht.

Henning berichtigt wieder.

In der Abendausgabe des Vorwärts" vom 12. September 1922

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nr. 431 findet sich unter der Ueberschrift Was wird aus Henning?" die Behauptung, daß die Beteiligung Hennings an der Fortfchaffung des am Erzberger  - Mord beteiligten Hörnlein unwiderleglich fest­fteht", und ferner der Sag:" Wir behaupten nach wie vor, daß Henning für die Flucht des Hörnlein sowohl einen falschen Baß be­fcrgt als auch Geldmittel flüssig gemacht hat."

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Wilhelm Henning

Königlich preußischer Major a. D., M. d. R. Hierzu bemerken wir: Es ist müßig, daß wir uns weiter mit Herrn Henning herumstreiten, zumal da all das, was Herr Henning abstreitet, aus dem Geständnis der übrigen deutschnationalen Mitschuldigen hervorgeht. Unsere Notiz be­zweckte auch keine weitere Auseinandersetzung mit Herrn Henning, von dem wir ja nun hinlänglich wissen, daß er seine Beteiligung in Abrede stellt, sondern wir wollen endlich ein­mal eine Erklärung der Gerichtsbehörden er­halten, warum troz des gerichtskundigen Materials fein Ein­fchreiten gegen Major Henning erfolgt. Auf diese Erklärung warten wir heute noch.

Neue Haftentlassungen im Rathenau  - Prozeß

Zu dem Rathenauprozeß wird uns aus Leipzig   mitgeteilt, daß die der Begünstigung angeklagten Garagebefizer Schütt und und Diestel auf Antrag ihres Berteidigers gegen Stellung von Rautionen in Höhe von einer Million bzw. 1300 000 M. aus der Haft entlassen worden sind.

Der Staatsgerichtshof zum Schuh der Repu blik ist heute vormittag unter dem Vorsiz des Senatspräsidenten Dr. Hagens zu seiner ersten offiziellen Sizung zusammengetreten. Der konstituierenden Sizung des neugeschaffenen Ge­richtes wohnten insgesamt etwa 20 Buschauer bei. Die Mitglieder des Staatsgerichtshofes versammelten fich in dem großen Sigungs­faal, in dem die Kriegsbeschuldigtenprozesse und zu faal, in dem die Kriegsbeschuldigtenprozeffe und zu legt der Jagow prozeß stattgefunden haben.

Kurz vor neun Uhr versammelten sich die sechs Laien= richter des Staat.gerichtshofes auf dem Korridor. Kurz darauf erschien dann der Gerichtshof mit Oberreichsanwalt Dr. Ebermener, der ebenso wie der Vorfizerde die rote Robe des Leipziger Reichs gerichts trug, im Saal. Als Vertreter der abwesenden Reichs­gerichtsräte Baumgarten und Doehn nahmen am Richtertisch die gender Eröffnungsansprache das Wort: Ich eröffne die erste Sigung Reichsgerichtsräte Dr. Mieland und Beiler Plaz. Hierauf erhob sich Präsident Dr. Hagens und nahm zu fol­des Staatsgerichtshofes zum Schutze der Republik   und hoffe, day unsere Arbeit unserem deutschen   Bolte und Baterlande zum Segen geerichen werde und daß wir uns das Vertrauen des deut schen Boltes erwerben werden. Die erste öffentliche Sigung beschränkt sich auf die Vereidigung der bisher noch nicht vera eidigten Herren."

D.

Darauf wurden die sechs Laienrichter, Reichskanzler a. D. Feh renbach, Prof. van Calter und Staatsminister a. Dr. Reinde- Block und die Abgeordneten Aufhäuser, Hartmann und Jäckel vereidigt, denen Dr. Hagens folgende Formel vorfprach:" Sie wollen schwören, daß Sie die ihnen ob­und ihre Stimme nach bestem Wissen und Gewissen abgeben werden." liegenden Aufgaben eines Mitaliedes des Staatsgerichtshofes erfüllen

rischen Bauernvereins in Luntenhausen bekämpft der befante Nichts zu verteilen? Auf der diesjährigen Tagung des bane­Dr. He im die Zwangswirtschaft mit folgendem Argument: Bas soll die Zwangswirtschaft, wo nichts zu perteilen ist?" Dieser Sag ist plumpefte Demagogie. Denn die Zwangswirtschaft ist natürlich um so notwendiger, je meniger zu ver­teilen ist. Bon einem Nichts" tann aber gar feine Rede sein. Die Getreideernte ist nicht so schlecht, als sie von den Agrariern hingestellt wird, den günftigen Ausfall der Kartoffelernte geben sie selber zu. Aber auch hier ist Zwangswirtschaft notwendig.

Unter Bezugnahme auf die bereits in einem früheren Fall ähn­licher Beschuldigung im Vorwärts"( Nr. 320 vom 9. Juli) er­find Anfangsschwierigkeiten. Die weitesten Horizonte sind geöffnet,| Glückwünsche wissenschaftlicher Körperschaften überbrachten, so bas Prinzip ungebrochener Gleichzeitigkeit in Ton und Bild bis in Becke Wien  , der die Sehnsucht nach der Berbindung mit den die feinsten Differenzierungen gefunden. Der sprechende Film ist Brüdern im Reich zum Ausdrud brachte, weiter Hagenbach­das. Immerhin bei aller Freude an dem technischen Wunder Basel   und Sigrist Bern aus der Schweiz  . Aus Schweden   waren muß es gefagt werden: der große Wert diefer gewaltigen Neuheit Sven Hedin   und der berühmte Erforscher des Kosmos, Svante liegt im Archivzweckmäßigen. In der Möglichkeit: Bewegungs- Arrhenius, gekommen, die ihrer Bewunderung für die Leistun und Lautbilder wohl bald mit größter Vollkommenheit gen deutscher   Wissenschaft Ausdruck gaben. Auch Dänemart, der Nachwelt zu erhalten. Als neue Kunstgattung möchte Norwegen   und Ungarn   hatten Vertreter entsandt. man den sprechenden Film nicht sich einleben sehen. Denn morgen erfindet jemand die natürlich farbige Photographie, übermorgen die täuschende Plastik der Photographie und der tönende, farbige, plastische Film ist da und liefert Menschenerfah. Diese Entmateria­lifierung fann nicht funftfördernd sein. Heute ergeben sich schon Fragen über die Sorechfilmregie der Zukunft. Der Filmschauspieler von morgen wird nicht nur ein Photographiergesicht, er wird auch eine Photographierstimme haben müssen. Immerhin eine ganz wunderbare Errungenschaft ist Ereignis geworden: das Bild tönt!

Im ganzen genommen bot die Eröffnungsfizung ein erhebendes Bild von dem ernsten Streben, die deutsche Forschung und Wissen­schaft trotz aller Not der Zeit aufrechtzuerhalten und die Ergebnisse ihrer Arbeit in die weitesten Kreise hinauszutragen und so mit­zuwirken an der Entstehung eines die Menschen einigenden Bewußt­seins, fiber die Grenzen der engeren Baterländer, über die Grenzen Deutschlands  . in über die Grenzen Europas   hinaus.

Aunft und Curussteuer. In der Lurussteuerfrage regen sich jegt neben dem Reichswirtschaftsverband bildender Künstler auch andere an der Kunst interessierte Kreise. Die Länderregierungen fheinen aber über unzulängliche Flickversuche noch nicht hinauszu­kommen. Wirklich helfen kann den Künstlern und der Kunst nur eine radikale Lösung, d. h. Kunst muß von der Zurussteuer befreit werden, selbst auf die Gefahr hin, daß auch einzelne Industrie­erzeugnisse unter dem Decmantel der Kunst von der Lurussteuer frei bleiben. Ziffernmäßig ist für das Reich aus diefen Dingen doch nichts herauszuholen, und alle Anstrengungen, die Qualitätsarbeit in Deutschland   zu fördern, werden zunichte gemacht durch die ganz unsachgemäßen Bestimmungen, die die Reichsregierung dem Reichs. rat vorgelegt hat.

Da sage noch einer, mir lebten in einer leeren, nüchternen Zeit, da sich doch Bunder über Wunder begeben! In der Röhn flügelt ein menschliches Adlerpaar vogelgleich und motorlos durch die Lust, und in Berlin   zeigt man den photographierten Ton. Begriffe ver­wirren sich, denn Optit und Afustik verschimmen ineinander, man sieht Töne und hört Bilder. Der letzte Sonntagvormittag hat in der Alhambra um diefes Wunder ernsthafte Zeugen versammelt. Der tönende Film ist erfunden. In allen Ländern ringt man seit Jahren um die Lösung dieses Problems, drei Männern, Hans Vogt  , Dr. W. Engl und Joseph Massolle  , ist nun die Lösung gelungen. Was bei all diesen Versuchen immer jo fehr enttäuschte, was auch Edisons Kinetophon auf die niedrige Stufe einer müßigen Spielerei hinunterdrückte, das war mangelnde Uebereinstimmung von Ton und Gebärde; die hintende Gleichmäßigkeit. Photographie und Grammo­phonaufnahme fonnten nicht lückenlos zusammenkommen. Die Er­finbung, die man in der Alhambra   bewunderte, hat absolute Gleich- Hundertjahrfeier der Naturforscher und Aerzte. Aus Leipzig  mäßigkeit von Geräusch und Bewegung vollkommen hergestellt. wird uns geschrieben: Gegen 3000 Teilnehmer haben sich zu dieser Allerdings beruht das Brinzip auch nicht mehr auf einer möglichst Jubelfeier der ältesten und angesehenften wissenschaftlichen Gefell  aufeinander abgestimmten gleichzeitigen Funktion von Grammophon schaft Deutschlands angemeldet, die vor hundert Jahren von 13 For­und Kinematographie, sondern auf der technischen Zauberei schern begründet wurde. Der größte Saal Leipzigs  , die Alberthalle Des photographierten Tones. So wie das Bild von des Kristallpalastes, war bis auf den letzten Plaz gefüllt, und Hun­einem lichtempfindlichen Zelluloidstreifen aufgenommen wird, wer- berte fennten nur in den Gängen stehend der Versammlung bei den hier gleichzeitig die Schallwellen von schallempfindlichem Metall, wohnen. Der Grundton, der durch alle Begrüßungsreden klang, pon einer Selenplatte, aufgenommen. Je nach der Dichte der Laut war die Betonung des internationalen Wesens der wissenschaftlichen schwingungen werden Glühbirnen zum Aufleuchten gebracht, und auf Forschung und des Arbeitens der Gesellschaft im Ginne einigender ziemlich fompliziertem Bege erfolgt dann elektrische Auslösung der Bestrebungen für Deutschland  . Die Gründung der Gesellschaft fiel im wahrsten Sinne mitphotographierten Töne. Neben dem per- ja in eine Zeit schlimmster politischer Zerrissenheit und elendefter Ausländerwoche der Technischen Hochschule. Die Technische forierten Filmstreifen läuft ein Tonftreifen, auf dem der photogra- Kleinstaaterei, während die Wissenschaft ein einigendes Band um Hochschule, unter deren Studierenden sich mehr als 20 v. 5. phierte Ton in je nach seiner Stärke verschiedenen Schraffterungen alle Forscher schlingt und die Arbeit der Gesellschaft zu ihrem Teil Ausländer befinden, veranstaltet in der Zeit vom 16. bis 27. Oftober festgehalten ist. Die Bermittlung des Tones erfolgt dann durch ein gute Vorarbeit leistete für die dann kommende politische Einigung eine von dem Außeninstitute der Hochschule organisierte Aus­vor der Leinwand aufgestelltes, vom Borführungsapparat aus in Auch jetzt wieder leben mir in einer schweren politischen Zeit, aber länderwoche, deren Bestimmung in erster Linie dahin geht, Aftion gefeßtes Mitrophon. erhalten ist uns bei dem furchtbaren militärischen und wirtschaftlichen den ausländischen Studierenden eine Einführung in die deutsche Kul Man hörte oder soll man sagen sah? alle denkbaren Zusammenbruch das Deutsche Reich, die deutsche Arbeit und der tur zu bieten. Im Rahmen dieser Beranstaltung werden Prof. Klangwirkungen, immer in völliger llebereinstimmung mit der den Glaube an Deutschlands   Zukunft. Die deutsche Wissenschaft hat durch Dr. Dunkmann über den Geist deutscher Wissenschaft, Prof. Ton unterstreichenden Gebärde. Einen von Rose Liechtenstein den Krieg ihr hohes Ansehen nicht verloren: Nicht nur der Dollar, Dr. Men er über den Geist der deutschen   Schule, Prof. Dr. Bod gesprochenen Brolog. eine Begrüßungsansprache, deutsch  , englisch, sondern auch die deutsche Wissenschaft steht hoch im Kurs", wie der über den Geist der deutschen   Kunst, Dr. Mersmann über den franzöfifch, wobei das Franzöfifch am wenigstens flar erflang, hörte erfte Borfizende Professor v. Strümpelt treffend bemerkte. Der Geist der deutschen   Mufit sprechen. An die Vorträge schließen fich Instrumentalmusik, Cello, Geige, Klarinette, Flöte, Drehorgel, Horn, fächsische Ministerpräsident, unser unabhängiger Genosse Buet, hob Besprechungen im engeren Kreise sowie eine Reihe von Besich Xylophon, Kammermusik, Bofalmusit, Koloraturen, Brons geeft hervor, wie die Bestrebungen der Gesellschaft zu einem Hand- in- tigungen und Führungen an. Soweit es der Raum zuläßt, fönnen mit dem Prolog aus" Bajazzo", fah, in berückender Einstellung zu Hand- arbeiten der Geistes und Handarbeiter führen, der wissenschaft- auch nichtangehörige der Hochschule an den Vorträgen und Ver dem musikalischen Rhythmus eine Spikentänzerin, und folgte lichen Forscher und der handarbeitenden Klassen, und wie die Aus- anstaltungen teilnehmen. Hörerfarten für die Ausländerwoche sind wirklich wie verhert einigen Szenen aus Heyermanns strahlungen des Wertes dieser Forschungsarbeit weit über die beim Hauptpförtner der Technischen Hochschule erhältlich Brandstifter". Rasches Ineinanderschneiden von Dialogstellen, Grenzen Deutschlands   hincus wirken. Wie vor hundert Jahren die verblüffend parallel zu Bewegungsreizen laufend, versinnlichten hier Gesellschaft dem deutschen   Einheitsgedanken vorgearbeitet hat, so ganz besonders die Bedeutung und den Reiz der Erfindung. werden, betonte der Staatssekretär in preußischen Kultusminifterium Da legten Endes noch immer das Grammophon der Vermittler Becker, die Arbeiten der Gesellschaft auch jetzt dem Einheitswillen des Lautes ist, flingen natürlich nicht alle Lauterreger gleich günstig. des deutschen   Boltes weiter forthelfen, denn es ist der Geist, der sich Cello und Xylophon tommen besonders rein zum Ausdruc. Die den Körper schafft Klavierstimme verfällt in leicht metallisches Klimpern, der mensch- Mit ganz besonderer Freude und Begeisterung wurden von den lichen Aussprache fehlen in der Wiedergabe die Bischlaute. Doch das Bersammelten eine Anzahl ausländischer Bertreter begrüßt, die die

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Juryfreie Kunstschau. Im sogenannten Ehrensaal des Landes. ausstellungsgebäudes wird die juryjecie Kunstschau in diesem Jahre Gruppenbildnisse vereinigen, um einen Ueberblid darüber zu geben, wie die moderne Kunst diese Aufgabe löst. Die juryfreie Kunstschau wird Anfang Ottober eröffnet werden.

Die Deutsche   Gewerbeschau in München   wird am 8. Ditober ihre

gallen schließen.