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Die letzten Feuerwehrpferde.

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Gewerkschaftsbewegung

und Boltsbildung im Einverständnis mit dem Finanzminister be= 1 stimmt, daß vorläufig mit Wirkung vom 1. Oktober d. I. ab an den Die Berliner Feuerwehr ist heute, wie alle anderen städti- ftaatlichen, den vom Staate verwalteten und den vom Staate und schen Verwaltungen, gezwungen, ihren Betrieb auf das Notwendigste anderen gemeinschaflich zu unterhaltenden höheren Lehranstalten für zu beschränken. Durch Zusammenfassung der sämtlichen Löschmittel fämtliche Schüler und Schülerinnen allgemein jährlich 1500 mt. Die Metallarbeiter nehmen den Schiedsspruch an. in Groß- Berlin und eine Neueinteilung der Ausrückbezirke der kommen können bis zu 10 v. 5. zu Freistellen und Schul- des BBMT. beschäftigt sind, nahmen am Donnerstag im Krieger­an Schulgeld erhoben werden. Von dem gesamten Schulgeldauf­Die Funktionäre der Metallindustrie, soweit sie in den Betrieben einzelnen Feuerwachen war es bereits möglich, drei große Wachen geldermäßigungen Verwendung finden. Die Aufnahme vereinshaus" zum Schiedsspruch Stellung. Urich führte in seinem und eine kleinere stillzulegen und dadurch den zu unterhaltenden gebühr wird ebenfalls vom 1. Oktober ab erhöht und zwar auf Bericht aus, daß erst nach langem Hin und Her Berhandlungen mit Bestand an Mannschaften und Fahrzeugen erheblich herabzusehen. 30 Mt. An den mit den Oberlyzeen der staatlichen höheren Lehr den Arbeitgebern zustande kamen. Auf die Forderung von 40 m. Derartige Einschränkungen sind jedoch so begrenzt, daß die Feuer- anstalten für die weibliche Jugend verbundenen Uebungs- erklärten die Unternehmervertreter, fie seien nicht in der Lage, ein sicherheit der Stadt davon nicht berührt wird. schulen ist von dem gleichen Zeitpunkt ab ein Schulgeld von jähr- Angebot zu machen, gaben aber anheim, an das Reichsarbeits­Auch in der Art des Betriebes werden jetzt wieder durchgreifende lich 600 mt. zu erheben. Die Provinzialschulfollegien sind er- ministerium zu gehen. Am letzten Dienstag wurde vor demselben Maßnahmen getroffen, um hauptsächlich durch Beseitigung des noch mächtigt worden, an den nicht staatlichen öffentlichen verhandelt und da die Arbeitgeber wiederum fein Angebot vorhandenen kostspieligen Pferdebetriebes Ersparnisse zu erzielen. höheren gebranstalten Schulgeldfäße bis zu 2000 mr. mochten folgender Spruch gefällt: jährlich selbständig zu genehmigen, wenn die Unterhaltungspflich= Für einen Wartebetrieb wie die Feuerwehr ist die Pferdehaltung tigen sich gleichzeitig bereit erflärten, 15 v. 5. des gesamten Schulgeld- Alle anderen Gruppen und Klassen erfahren eine Lohnerhöhung, die Der Stundenlohn wird in der Klasse 1 um 25 M. erhöht. außerordentlich unwirtschaftlich und ist daher schon aus Sparsam aufkommens zu Freistellen und Schulgeldermäßigungen zu verwen- im Verhältnis zu dem Abkommen vom 1. August stehen. Akkord­feitsgründen schleunigste Beseitigung geboten. Die Pferdehaltung den. Zur Einführung von Schulgeldfäßen über 2000 mt. hinaus arbeiter erhalten dieselben Zuschläge. Der Spruch gilt vom 25. Sep­erfordert auf der Brandstelle Bereitstellung besonderer Pferdehalter, bleibt die Genehmigung des Minifters vorbehalten. Für auswärtige tember bis 29 Oktober und würde sich jetzt so auswirken: während die Fahrer der Automobilfahrzeuge zur Brandbekämpfung Schüler und Schülerinnen kann an diesen Anstalten mit Genehmigung mitherangezogen werden. In Alt- Berlin wird in den nächsten des Provinzialschulkollegiums ein Zuschlag bis zu 25 v. 5. erhoben Tagen der letzte bespannte Löschzug in der Linienstraße werden. durch Automobilfahrzeuge ersetzt werden; dann sind nur noch fünf Gespanne für Spezialfahrzeuge( Schlauch- und Rettungswagen) vorhanden. Aber auch hierfür sind die entsprechen­den automobilen Ersatzfahrzeuge in Arbeit und werden noch bis zum Ende des Jahres in Dienst gestellt werden. Alsdann ist für Alt- Berlin die seinerzeit durch den Krieg unterbrochene Automobili­fierung völlig durchgeführt. Bei den Wehren der Außenbezirke find noch eine Anzahl der Fahrzeuge mit ständiger Pferdebespannung, deren Beseitigung in möglichst kurzer Zeit angestrebt wird.

Mordprozeß Nägler.

Ein großer Tag in Moabit .

Aasgeier".

Die Hausbesitzer gegen ihre eigene Genossenschaft. Die Wirtschaftsgenossenschaft der Berliner Haus- und Grund­befizer hat die Kosten für Müllabfuhr bei zweimaliger Ab­holung in der Woche auf 600 m. pro Kasten im Monat heraufgefeßt. Da man bei einem Normalhaus mit der Abfuhr von 2 Kästen im Sommer und 3 Kästen im Winter zu rechnen hat, so ergibt der neue Satz für Müllabfuhr einen Jahresbetrag von 18 000 m. Das be­deutet bei einer Friedensmiete für das Haus von 14 000 M.( und entsprechend einer Grundmiete non 11 200 m.) 130 Broz. Friedensmiete oder 160 Proz. Grundmiete. Zurzeit ist nach der Bekanntmachung des Magistrats zur Ausführung des Reichsmietengefeges die Umlage der Kosten für Müllabfuhr, soweit sie nicht kommunal betrieben wird, auf 50 Proz. der Grundmiete höchstbegrenzt. Den Mietern Alt- Berlins, wo die Müllabfuhr fein Betrieb der Kommune, sondern eben der freien Wirtschaftsgenossenschaft ist, wird daher die Herauffeßung der Genossenschaftspreise im Augenblick noch nicht gefährlich; indes droht natürlich, daß der Magistrat dem Verlangen der Hausbefizer auf Herauffehung der Höchstgrenze stattgibt und dies damit recht­fertigt, daß nach dem Reichsmietengesetz(§ 3 Abs. 2) der Zuschlag für Betriebsfcften der jeweiligen Höhe Rechnung trag en" muß. Hierbei ist aber zu berücksichtigen, daß die An­paffung der Zuschläge an die Betriebskosten vorbehaltlos mur info­weit stattfinden darf, als die Höhe der Betriebskosten von pri= pater Willtür völlig unabhängig ist und lediglich von dem Ermessen der Behörde abhängt. Andernfalls, wenn also die Betriebskosten sich als Schulden an eine Privatperson oder eine private Vereinigung darstellen, ist es gerade Aufgabe der Behörde, diese Schulder höhe zu kontrollieren und die Umlage der fraglichen Kosten nach oben zu begrenzen. Eine gerechte foziale For­derung ist es nun, diesen Höchstsak feinesfalls höher festzusetzen, als die entsprechenden Kosten beim kommunalen Betrieb find. Damit wird sich der Hausbesit um so eher abfinden können, als von seinen Bertretern nicht oft genug die Unrentabilität jedes fommunalen Betriebes und seine Konkurrenzunfähigkeit behauptet wird. In Neu­fölln ist die fommunale Müllabfuhrgebühr soeben auf 118 Proz. der Grundmiete festgesetzt; diese Kosten bleiben also hinter den neuen Sägen der freien Genossenschaft erheblich zurüd.

Moabit hatte heute feit langer Zeit wieder einmal feinen großen Tag. Schon der große Zudrang des Publikums zu den Tribünen des großen Schwurgerichtssaales, der bereits in den frühen Morgenstunden einsetzte, deutete darauf hin, daß hier ein großer Sensationsprozeß zur Verhandlung tommen follte. Absperrungsmaßnahmen verhindern eine drohende Ueber­füllung, so daß viele der Sensationsluftigen wieder gehen mußten. Auf dem Rorridore drängen sich elegante Damen, die überall dabei sein müssen, wo etwas los" ist, und nachdem die Saaltüren geöffnet wurden, fam es zu einem ziemlich ungeftümen Gedränge. Es handelt sich um den Schlußaft jenes großen aussehen erregenden Mordprozesses gegen die Geschwister Gertrud und Ernst Nägler, der heute zum dritten Male vor dem Schwurgericht des Landgerichts I unter Borsiz des Land­gerichtsdirektors Dr. Weigert zur Berhandlung fommt. Der auf schweren Raub mit Todeserfolg lautenden Anklage liegt bie in raffinierter Weise von Ernst Nägler inszenierte und von feiner Schwester und ihrem Better, dem Drogisten Wilhelm Bod, ausgeführte Tötung und Beraubung des Kaufmanns Paul Wolf ner am 22. Juni 1920 im Hotel Münchener Hof in der König gräger Straße zugrunde. Wie erinnerlich, war Wolfner in das Hotel dadurch gelockt worden, daß man ihm den Abschluß eines Ge­schäftes vorgetäuscht hatte. In einem Hotelzimmer, in dem sie alles zur Tat vorbereitet hatten, empfingen sie den Ahnungslosen und versuchten ihn zunächst durch Aether , den sie ihm unter die Nase hielten, zu betäuben. Als er sich mehrte, steckten sie ihm einen Interessant ist es, im Grundeigentum", dem Organ der Ber­Knebel in den Hals, an dem W. dann erstickte. An 24. Juni finer Grundbefizer( Nr. 36), in einem offenen Brief an den 1921 wurden wegen dieser Tot Gertrud Nägler zu 15 Jahren Bundesvorsitzenden und Wortführer des Hausbefizes Laden Zuchthaus, Ernst Nägler und Wilhelm Bod zudorff zu lesen, wie selbst in den Kreisen der Hausbesizer die lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Während die Preispolitit ihrer Genossenschaft als 3wang ge­gegen das Urteil von sämtlichen Angeklagten eingelegte Revision geißelt wird, die Häuser an Ausländer zu verkaufen. Der Magiftrat bei Bock verworfen wurde und dieser feine Strafe angetreten hat, braucht sich also, wenn er sich mit dem Antrage auf Herauffehung fland am 22. Mai d. I. zum zweiten Male Verhandlung gegen die der Höchstgrenze für die Kosten der privaten Müllabfuhr zu befaffen Geschwister Nägler an, die mit Rücksicht auf die Verhandlungs- hat, gar nicht einmal den kommunalen Betrieb von Neukölln zum unfähigkeit der Gertrud Nägler auf unbestimmte Zeit vertagt mer Muster zu nehmen, sondern nur das eigene Urteil der Hausbesitzer den mußte. Die Revision bei diesen beiden Angeklagten hatte aus über die privattapitalistische Unerfättlichkeit ihrer eigenen Genossen­dem Grunde Erfolg gehabt, weil bei ihrer Verurteilung wesentliche schaft. Der fragliche Brief im Grundeigentum" spricht von Aas­Teile der mündlichen Verhandlung durch Verlesung von Protokollen geiern", die freischend über die Besitzer von Miethäusern her erfetzt worden waren, die Verteidigung durch Ablehnung von Be- fallen". Der Verfasser dieses Briefes verrät nur fcine Naivität, meisanträgen beschränkt und den Geschworenen Beweisstücke in das wenn er von Aasgeiern" in bezug auf die Wirtschaftsgenossenschaft Beratungszimmer verabfolgt worden waren, die nicht Gegenstand der Berliner Hous- und Grundbefizer spricht, denn die Genoffen­der Verhandlung waren. Mit Rücksicht auf die Verhandlungs- fchaft und die Hausbesizerorganisation find wirtschaftlich gesehen unfähigkeit der Getrud Nägler, die an schweren Nierenblutun- dasselbe. Weniger harmlos ist natürlich Herr Ladendorff, der aber gen litt, hatte im Mai d. J. der Staatsanwalt die Bertagung der diplomatisch genug ist, die Aeußerung eines Naiven abzudrucken. Berhandlung gegen die Angeklagte, gleichzeitig aber die Abtrennung der Sache gegen Ernst Nägler und Verhandlung gegen diesen be­antragt. Diesem Antrage hatte die Berteidigung widersprochen und das Gericht war daraufhin zu einer Bertagung des ganzen Pro­geffes gefommen.

Heute wieder Kino.

Die finolose, die schreckliche Zeit, soll heute zu Ende gehen. Der Hauptausschuß des Berliner Lichtspielgewerbes teilt mit, daß der Magistrat die bisher geltenden Steuersäge mit fofortiger Wirkung herabgesetzt und weiterhin zugesagt hat, in den am Sonnabend, den 30. September, beginnenden Berhandlungen der meiter zu erwarten­den Geldentwertung in der endgültigen Steuerordnung, die späte­ftens am 1. November in Kraft tritt. Rechnung zu tragen. Der Hauptausschuß hat daraufhin beschlossen, feinen Mitgliedern die Wiedereröffnung ihrer Theater von heute ab zu empfehlen.

Blutschande.

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Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Bostauflage bei.

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Ein finnentstellender Fehler hat sich in die Mitteilung unseres Berlages über die neuen Bezugsbedingungen des Vorwärts" ein­geschlichen. Es ist dort davon die Rede, daß die Zustellung des Blattes im Oktober mindestens 60-65 Prozent fosten würde. Es soll selbstverständlich, wie unsere Leser wohl selbst schon richtiggestellt haben, 60-65 Mart heißen.

Klasse 1: 77 M., mit Zuschlägen 78,50 M.; Klasse 2: 75,80 m. bzw. 77 M.; Klasse 3: 73,10 m. bzw. 74 M.; Klaffe 4: 71,40 m. bzw. 72 M.; Klasse 5: 69,55 M. bzw. 70 M.

Von 18 bis 21 Jahren gelten folgende Säge: 69,30 m. bis 70,80 M.; Klasse 2: 68,10 M. bis 69,30 M.; Riajse 3: 65,40 m. bis 66,30 M.; Klasse 4: 63,70 m. bis 64,30 M.; Klaffe 5: 61,85 m. bis 62,30 m.

Die Afford basis ist in Klasse 1: 52 M., Klasse 2: 51 m., Klasse 3: 49 M., Klasse 4: 48 M., Klasse 5: 47 M. Dazu kommen die Zuschläge: Klaffe 1: 25 M., Klaffe, Klasse 2: 25 M., Klasse 3: 24 M., Klasse 4 und 5: 23 M.

Jugendliche Arbeiter: 14 bis 15 Jahre 28 M., 15 bis 16 Jahre 30 m., 16 bis 17 Jahre 38 M., 17 bis 18 Jahre 42 M. Jugendliche Arbeiterinnen: 14 bis 15 Jahre 27 M., 15 bis 16 Jahre 28 m., 16 bis 17 Jahre 35 M., 17 bis 18 Jahre 37 M. Die Ehefrau- und Kinderzulage bleibt dieselbe.

In der Diskussion wurden Stimmen für und wider den Spruch laut. Bedenken wurden dagegen erhoben, daß der Schiedsspruch bis zum 29. Oktober gelte. Die Abstimmung ergab eine große Mehrheit für die Annahme.

Nachdem ein Mißtrauensvotum, das die Lurbinen­fabrit anläßlich der 48 stündigen Arbeitswoche gegen Ulrich bean­tregt hatte, ebenfalls mit erdrüdender Mehrheit abge­lehnt worden war, gab Niederkirchner einen Gituations­bericht vom Streit der Rohrleger und Klempner und forderte zur praktischen Solidarität auf, durch Zeichnung der Sammelliſten.

Der Streik der Rohrleger und Banklempner.

Der Streit wird verschärft weitergeführt. Die Unternehmer haben ihre Lattik auf die durch die ungeheure Teuerung herbeige. führte Notlage der Streifenden aufgebaut. Sie rechnen damit, daß die Streifenden einen Kampf von längerer Dauer unter den gegen­wärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen nicht durchführen können, unter dessen Last zusammentrechen müssen. Es ist nicht zu leugnen, die Notlage der Streifenden ist groß; ein Streit der Arbeiter war stets mit großen Opfern verbunden. Unter den heutigen wirtschaft. lichen Verhältnissen sind diese Opfer relativ viel größer, als das bei früheren Streits der Fall war. Trotzdem der Hunger wütet, find die Streifenden fest entschlossen, den Kampf um ihre Nechte solange fortzufezen, bis er siegreich beendet werden kann. Handelt es sich doch bei diesem Kampf um außerordentlich wichtige Fragen. Die Dauer der Lohnvertragsperioden, die Abwehr der Unternehmerangriffe gegen bisherige Rechte der Arbeiter, die 2ibwehr einer Willfürherrschaft der Unternehmer, bei Nacht-, Sonn­tags- und Ueberstundenarbeiten, die Gewährung eines angemessenen Urlaubs sind neben der Lohnfrage die wichtigsten Streitpunkte. Würden die Rohrleger und Bauflempner im Kampfe um diese Forderungen unterliegen und sich dem Diktat der Unternehmer fügen müssen, so hätte das auch die schlimmsten Rückwirkungen für alle Bauberufe und weit darüber hinaus im Gefolge. Die Unter­nehmer haben dies nicht nur erkannt, sondern arbeiten mit allen Mitteln, um sich durchzusehen, sie werden dabei materiell und mora­lisch gestützt durch das gesamte Unternehmertum. Auf­gabe der Arbeiter ist es nun, die streifenden Arbeiter ebenso zu unterstützen und damit den Plan des Unternehmertums zumichte zu machen.

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Die Ortsverwaltung Berlin des Deutschen Metallarbeiterver­bandes hat in richtiger Erkenntnis der Sachlage beschloffen, den Etreifenden diese Woche eine Ertraunterstützung von 300 m. pro Kopf zu gewähren. Diese Ertraunterstügung wird an alle am Streit beteiligten Kollegen ohne Rücksicht auf die Organisations. zugehörigkeit bezahlt.

Die neuen Lohnverhandlungen im Bergbau. An den heute vormittag 10 Uhr im Reichsarbeitsministerium begonnenen Verhandlungen nehmen die Vertreter der Unternehmer wiederum nicht teil, so daß es jedenfalls zu einem Schiedsspruch des Reichsarbeitsministers tommen wird.

Die an den Verhandlungen beteiligten Gewerkschaften hatten zuvor Vorbesprechungen. Gefordert ist eine Lohnerhöhung von 50 Proz

Mißgeftimmte.

19. Verwaltungsbezirt, Bantow, Niederschönhausen , Heiners­ dorf , Karow , Buch, Buchholz. Die Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde bittet, die Kinder, die 5-6 Tage an einer Die Rote Fahne " hat sich nach acht Tagen zu einem Bericht Ferienfahrt teilnehmen wollen, am Sonnabend, den 30. September, über die Generalversammlung des Berliner Zweigvereins des Zen­zwischen 2-5 Uhr bei der Genoffin Wis news Bi. Heinersdorf, tralverbandes der Hotel -, Restaurant- und Café- Angestellten vom Tiniusstraße 58, v. 1 Tr., anzumelden. Dort alles Nähere. Genosse Pfarrer Bleier hält am Sonntag, den 1. Oftober, in der der Roten Fahne" dem Aerger über den Reinfall der Kommunisten 19. September aufgeschwungen. Anscheinend mußte die Redaktion Trinitatisfirche Charlottenburg( mit Untergrundbahn bis Dismardstraße) in dieser Generalversammlung durchaus Raum geben. Einmal im bietungen von Fräulein Güder.

Ein Bild tiefster sittlicher Berkommenheit entroute eine unter eine religiöse Feierstunde ab. Thema:" Erntefeier." Gesangliche Dar Zuge, fommt es ihr natürlich auf ein paar Berleumdungen mehr

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Aliche, Elenstraße 97. Jugendheim, Adolfstr. 25.

Connaben abend Uhr Funktionärversammlung im

Devisenkurse.

Ausschluß der Deffentlichkeit gestern vor der 4. Straffammer des Landgerichts III stattgefundene Berhandlung gegen die Arbeiter Friedrich und Albert Horn, Bater und Sohn, die sich in schwerster Weise an ihrer Tochter bzw. Schwester Erna sittlich vergangen haben. Dem Bater fonnte nachgewiesen werden, daß er schon turz nach 101. Abt. Treptow . Sonnabend, 7% Uhr, Gtzung sämtlicher Funktionäre bei der Einsegnung mit feiner Tochter Erna unzuch­fige Handlungen vorgenommen hatte und ferner 123. Mt. Shauls, feiner zweiten Tochter Martha, allerdings vergeblich, wiederholt nachgestellt hatte. Dem Angeklagten Albert Horn wurde ein Fall nachgewiesen, in dem er mit seiner Schwester verfehrt hatte. Das Gericht verurteilte den entmenschten Water zu 1 Jahr und 6 Monaten Zuchthaus und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 3 Jahren. Bei dem Sohn ließ es milde malten, da deffen Verteidiger R.-A. Dr. Stemmler ihn damit entschuldigte, daß der Angeklagte 3 Jahre in Kriegsgefangen. fchaft gewesen ist und durch die Entbehrungen und Einwirkungen der Gefangenschaft seine Moral start gelitten hat. Aus diesem Grunde verurteilte ihn das Gericht nur zu 1 Monat Gefängnis und gab ihm eine Bewährungsfrist bis zum 30. September 1925.

Erhöhte Schulgeldsätze.

29. September Käufer- Berkäufer ( Geld-)( Brief-) Kurs Kurs

579.75 581.25

28. September Käufer Verkäufer ( Geld-)( Brief-) Kurs

Kurs

11785.25 11814.75

oder weniger nicht an. So behauptet das Blatt, die Mehrheit in der Versammlung sei mit vertauschten Mitgliedsbüchern und Dele­giertenkarten zustande gekommen. Den Beweis für diese Berleum­bung müssen die Hintermänner der Roten Fahne", wie üblich, schuldig bleiben. Sie scheinen aber die Praktiken, die sie anderen bemeislos unterschieben, nur zu gut zu fennen. Man sucht bekannt­lich keinen hinter dem Busch, wenn man nicht selber dahinter ſaß. Festgestellt wurde in der Versammlung allerdings, daß einer der größten Krafeeler der Kommunisten, trotzdem er zehn Wochen mit feinen Beiträgen im Rückstand, also nicht mehr Mitglied des Ber­bandes war, sich in die Generalversammlung hineinfomplimentiert hatte.

Die Union der Hand- und Kopfarbeiter sucht ihre im Gegensatz zum 3dA. erfolgte Zustimmung zu den Abmachungen über die 100 holländische Gulden. 63670.30 63829.70 65518.65682.- beschönigen, sie habe nur mit dem Vorbehalt einer nochmaligen August- Gehälter der nichtständig Angestellten durch die Erklärung zu 1 atgentinischer Papier - Beso 592.25 593.75 Nachprüfung zugestimmt. Die vorläufige Zustimmung sei nur des­100 belgische Frant. halb erfolgt, um den Angestellten die fälligen Nachzahlungen baldigst 100 norwegische Kronen 27989.95 28060.05 28614.15 28685.85 zukommen zu lassen. Im übrigen sei die Union jederzeit bereit, die 100 dänische Kronen 33587.95 33672.05 84406.90 34493.10 Einheitsfront der städtischen Arbeiter und Angestellten herzustellen. 100 schwedische Kronen. 42946.25 43053.75 43845.10 43954.90 Diese Einheitsfront" wäre wahrscheinlich leichter herzustellen, 100 finnische Mart wenn die Unionsgründung unterblieben wäre. Sie wird mit ihr 1 japanischer Yen. 791.- nicht herzustellen sein, solange die Union " besteht und etwa darauf 100 italienische Lire 7008.75 wartet, bis die beteiligten Arbeiter und Angestellten zu ihr. über­1 Pfund Sterling 7484.30 treten, zum Zwecke der Einigung". 1 Dollar

Die tatastrophale Genfung des Geldwertes hat leider zur Folge, daß nun auch das Schulgeld an den höheren Schulen sich erhöht. In Sachsen tritt vom 1. Oktober an den staatlichen und unter staatlicher Verwalung stehenden Schulen eine Erhöhung von 600 mt. auf 2400 Mt. im Jahre ein. Auch die Preußische Schul­verwaltung hat sich dieser bedauerlichen Entwicklung nicht entziehen 100 französische Frant tönnen. Auch sie hat dem Umstande Rechnung zu tragen, daß das 1 brasilianischer Milreis außerordentliche Steigen der Aufwendungen für die höheren Lehr- 100 Schweizer Frank. anstalten bei der ungünstigen Finanzlage des Staates und der 100 spanische Besetas fonftigen Unterhaltungspflicht eine Erhöhung des Schulgeldes dring- 100 österr. Kronen( abgeft.) lich gemacht hat. Borbehaltlich der in Aussicht genommenen gefeß- 100 tschechische Kronen. lichen Regelung der Schulfrage hat daher, wie der amtliche Preu 100 ungarische Kronen. Bische Pressedienst erfährt, das Minifterium für Kunst, Bissenschaft 100 bulgarische Bewa

3625.45 3634,55

3745.30 789.­6881.85 6898.65 6991.25 7220.95 7239.05 7415.70 1627.96 1632.04 1665.41

2.13 5003.70

63.92

988.75

3754.70

1669.59 12559.25 12590.75

189.76 190.24

30861.35 30938.65

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Wetter für morgen.

Berlin und Umgegend. Ein trenig fühler, zeitweise aufflarend, 25068.60 25131.40 jedoch überwiegend bewölkt und etwas nebelig bei mäßigen nordwestlichen 2.17 2.13 2.17 Winden. Steine erheblichen Niederschläge. 5016.30 5228.45

64.08 64.41 991.25 993.75

5241.55 64.59 996.25

Berantwortlich für den redatt. Teil: Victor Schiff , Berlin ; für Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerci u. Berlagsanstalt Paul Singer u. Co., Berlin , Lindenstr. 3