Nr. 466 39. Jahrgang
Gelb für Blau.
Beilage des Vorwärts
Wer heute ein ehrsamer Greis ist, der wird, wenn er in seine Kindheit zurückdenkt, sich nicht anders erinnern, als daß die Brief kästen auch damals schon blau waren, preußisch- blau. Die kleinen Kästen auf dem Lande sahen und sehen aus wie blau angestrichene Schuhkartons, und die großen in der Stadt weisen, solange man denken kann, jenen wunderbaren ornamentalen Schmuck auf, der die Vermutung aufkommen lassen soll, daß sich bei ihrer Herstellung ein„ Künstler" und was für einer mit ihnen beschäftigt hat. Im Krieg war selbst dieses herrliche preußische Blau arg verpönt. Denn da die Heimat feldgrauer war als die Feldgrauen selber, die
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Dienstag, 3. Oktober 1922
fich eins darüber lachten, so war es ganz selbstverständlich, daß die Parteigenossen, Gewerkschaftskollegen! wollte er für 2000 m. von einem Unbekannten, andere
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Geheimräte verfügten, daß auch die Briefkästen feldgrau angestrichen wurden. Da die Farbe aber nicht sonderlich hielt die Farbenfabrikanten hatten eben doch keine echte feldgraue Gesinnung- so wurde sie vom, Regen bald ausgewaschen, und nun entstand aus Grau und Blau etwas, das aussah wie ein Dreckhaufen. Nach dem Krieg tam wieder preußisch Blau zu Ehren. Nachdem man sich aber mehrere Jahrzehnte an dieser herrlichen Farbe und den noch herrlicheren Briefkästen ergött hat, macht jetzt die Reichspostverwaltung den löblicher Versuch, auch mal eine andere Farbe zu nehinen.
wie verschwunden. Läßt sich mal irgendwo ein Wagen, beladen mit hatte. Eines Tages wurde in der Staatsbibliothek festgestellt, daß der Knollenfrucht, erblicken, so ist er im Fluge umlagert. Die von einer großen Reihe seltener und foftbarer Frauen bilden lange Schlangen und die Käuferinnen stehen stunden- Inkunabeln lediglich die Einbände vorhanden lang um ein paar Kartoffeln. Da wird man an den vorjährigen waren, während die Terte herausgenommen waren. Oftober erinnert. Es war damals in ganz Hannoverland, natürlich Bei einer Haussuchung in der Wohnung des Dr. Dobo wurden auch in Berlin , unmöglich, eine Kartoffel zu bekommen, und alle Reisen- nicht weniger als 25 der seltensten Werke aus dem Besiz der Staatsden bezeugten einmütig, daß überall Kartoffeln eingemietet wurden. bibliothek gefunden, darunter ein Werk, das Gutenberg zugeschrieben Sollen wir wieder dasselbe erleben? Das Berliner Publikum ist so wird und schon in der Vorkriegszeit einen Wert von 180 000 m. ziemlich einmütig der Ansicht, daß den Bauer nicht die an sich hatte. Die Bücher befanden sich in Einbänden, die der Anunbedingt notwendige Sorge für den Winter leitet, sondern daß bei geklagte selbst hergestellt hatte. Bücherzeichen und ihm einzig und allein die Profitgier ausschlaggebend ist. Stempel waren durch Radieren und ähnliche Mittel entfernt. Dr. Dobo, der sich vor der Strafkammer des Landgerichts I jetzt zu verantworten hatte, bestritt in langen und sehr gelehrten Ausführungen seine Schuld. Die von der Staatsbibliothet reklamierten Intunabeln Bücher auf Wagen fliegender Händler in der Weinmeisterstraße gekauft haben. Den Wert der Kaufobjekte, der sich auf etwa 4 Millionen belaufen soll, will er da= mals nicht gleich erkannt haben. Auch die Vernehmung der Sachverständigen spielte sich in Form wissenschaftlicher Vorträge ab. Prof. Bouilleme, der Direktor der Staatsbibliothek, erklärte, daß die bei Dobe beschlagnahmten Bände zweifellos aus der Bibliothek stammen. Die Stempel seien herausgeriffen oder fortgeäßt worden. Als zweiter Sachverständiger äußerte sich der Schriftsteller Theod. v. 3obeltig, der seit Jahren als eifriger Biblio philo tätig ist. Seiner Meinung nach sei es ausgeschlossen, daß man so tostbare Wiegendrucke auf der Straße ermerben fönne. Da Prof. Vouilleme behauptete, daß das Buch ,, Der Ritter vom Turm", solange es im Besiz der Bibliothek gewesen wäre, unbemalte Bilder enthalten habe, während ein Zeuge behauptete, ein derartiges Buch mit bunten Bildern gesehen zu haben, stellte R.- 2. Bahn den Antrag, einen Sachverständigen über das Alter der Bemalung zu hören. Das Gericht gab dem Antrage statt und vertagte die Verhandlung.
In Nürnberg ist die Einigung der sozialdemokratischen Parteien vollzogen worden. Die geeinigte Sozialdemofratische Partei tritt in ihrer alten Geschlossenheit und Einigkeit wieder auf den Plan. Arbeiter! Geht von den Betrieben aus in die folgenden
Versammlungen
in denen über die Aufgaben der geeinigten Sozialdemokratischen Partei Deutschlands gesprochen wird. Mittwoch, den 4. Oktober:
4%, Uhr: Kammerfäle, Teltower Straße 1 4½ Uhr: Deutscher Hof, Luckaner Straße 15 4 hr: Kronen Brauerei, Alt- Moabit 49 4½ Uhr: Andreas- Festsäle, Andreasstr. 21 7 Uhr: Kasino", Wildan
Gelb ist eine sehr schöne Farbe. Warum auch nicht. Erinnert sie doch unter anderem an die vielen Goldmillionen, die uns jetzt so sehr fehlen, weil sie die Broßschieber deutscher Nation beizeiten ins Ausland gebracht haben. Gelb ist auch sehr leuchtend, und es ist infolgedessen sehr ein- leuchtend, wenn die Reichspost zur Abwechse lung einmal auf Gelb tommt. Das hat sie denn auch wirklich mit Hilfe von Professor Peter Behrens, der einen ganz neuen Brieffaften fonstruiert hat, fertiggebracht, und der neue Kasten hängt jetzt am Haufe des Handelsministeriums an der Ecke Leipziger Straße , gegenüber Wertheim , und die Redaktions- Opapas des Berliner Lokal- Anzeigers" fühlen sich alle Tage von dem neuen, blanken, glänzenden Briefkasten höhnisch angebleckt, so daß sie es einfach nicht mehr aushalten konnten. Sie fetten sich hin und quälten sich einen Schrieb ab, in dem sie der Post zum Vorwurf machten, daß fie wohl sehr viel Geld übrig haben müsse. Führt man den Gedanken folgerichtig durch, so fommt man zu dem Schluß, daß die blauen Briefkästen der Boft überhaupt nichts gekostet haben. Schließ-„ Was
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Donnerstag, den 5. Oktober:
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4½ Uhr: Schultheiß", Sajenheide 22 31 Freitag, den 6. Oktober:
4 Uhr:„ Germania- Säle", Chauffeeftr. 110 Tagesordnung in allen Versammlungen: bedeutet die Einigung der Sozialdemokratie für die Arbeiterklasse?" Referenten: S. Aufhäuser, Echard, Konrad Hänisch, Erich Kuttner , Franz Künstler, Dr. Richard Lohmann, Meier, Emil Raud, Emil Rabold, Wilhelm Reimann,
lich meinen die Klugen des Hauses Scherl Nachfolger, die Reklame auf dem gelben Briefkasten verschandele das Stadtbild. Das ist doch ungefähr dieselbe Logit, als wenn man sagen wollte: Der Passagier, der von der Fähre Saßnitz- Trelleborg eine Nummer des " Lokal- Anzeigers" ins Meer schmeißt, verschandele damit die Ostsee . Man tann im Gegenteil die Bostverwaltung nur beglückwünschen, daß sie den ersten Versuch gewagt hat. Die alten blauen Kästen sind in der Tat recht schwer zu sehen, denn die grauen Häuser decken die blaue Farbe vollkommen. Gelb hingegen ist lebendig und läßt sich nicht unterkriegen. Auch die neue Form des Kastens ist durch aus beachtenswert. Die Praxis allein hat zu entscheiden, ob sie beibehalten oder eine andere gewählt werden soll. Es scheint nicht unwichtig, darauf hinzuweisen, daß die Einwurfschlitze für gewisse breite Geschäftstuverts noch etwas breiter sein tönnten, wie man der Vereinigten Sozialdemokratschen Partei Deutschlands .
Ja auch besonders in Geschäftsgegenden die alten blauen Rästen mit bielteren Schlitzen ausgestattet hat. Auch müssen die zurzeit aufgemalten Abholeziffern durch haltbarere aus Emaille ersetzt merden, da die jetzigen trotz der kurzen Benutzung bereits abgewett und unleserlich find. Schließlich muß doch ausgeprobt werden, ob der Kasten Gewähr bietet, daß unberufene Härde sich nicht etwa Briefschaften aus seinem Inhalt herausangeln. Sehr wünschensmert wäre es, wenn die Post nunmehr auch dazu überginge, derartige Rästen nicht mehr an die Wände der Häuser zu fleben, sondern sie auf Blägen frei aufzustellen, damit sie ein jeder von allen Seiten sehen kann..
Gute Kartoffelernte.
Aber in Berlin gibt es feine Kartoffeln. „ Die Kartoffelernte ist gut", das wird uns nicht nur in allen möglichen Melodien gesungen, sondern von Kennern der Verhältnisse auch immer und immer wieder bestätigt. Doch bekommen die Ber liner von dem Kartoffelfegen leider nichts zu verspüren. Gerade zur Jetztzeit, wo die ersten Winterfartoffeln sich schüchtern hervorragen, sind sie aus dem Straßenbild unserer Millionenstadt so gut
23] Sachawachiat der Eskimo.
,, Und wenn wir dann wieder in Gang gekommen," fuhr Jor fort, und ein paar Meilen gefahren waren, wurde sie ruhiger und schrie nicht mehr. Sie fonnte sogar ganz ausgelaffen werden und lachen und in die Hände flatschen und mir erzählen, daß ich doch ein Teufelstert im Schlittenfahren wäre. Sie konnte so froh sein und sich dicht an mich drücken, wenn wir der Hunde wegen anhalten mußten und mir erzählen, daß sie nun gar keine Angst mehr hätte, nein," sagte fie, ,, wenn du nur bei mir bist, dann geht alles" und dann legte sie ihre Arme um meinen Hals und sah mich an- uff," sagte Joe, und sein Gefühl bewältigte ihn, foja, ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll ihr wißt ja selbst schon
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" Ja, ihr seid, verdammt noch mal, ein niedliches Paar," „ Ja, ihr seid, verdammt noch mal, ein niedliches Baar," lachte Richard. Ihr seid ein paar tüchtige Gesellen zum Schlittenfahren! aber was weiter? fonnte all die Liebe den ganzen Tag lang vorhalten- und huh, bei der Kälte?" fügte
er schaudernd hinzu.
„ Nein," räumte Joe ein, es dauerte in der Regel nicht so lange, bis es wieder schlimm wurde, ihr könnt mir glauben, es war eine luftige Zeit, des Nachts heulte sie aus Angst vor Sachawachiat, des Tags, weil ich rasch fuhr und sie müde wurde. Sie konnte oben auf der Ladung sitzen und still vor fich hinweinen, damit ich anhalten sollte, und half das nichts, dann heulte sie und schimpfte, es hätte feinen Sinn, so zu fahren, Sachawachiat fönnte uns nicht einholen, verfolgte uns wohl auch faum einmal, es wäre nur unsere eigene Furcht, die uns vorwärts triebe:„ komm laß uns das Zelt aufschlagen," „ Und was dann?" fragte Friz verblüfft.
" Ja, was dann?" grinste Joe dumm, was dann, ja, dann schlugen wir das Zelt auf, wenn kein Haus in der Nähe mar; ich konnte doch nicht mit dem schreienden Ding durch das Land ziehen und meinte wohl auch selber nicht, daß ein befonderer Grund vorläge, so verdammt rasch zu fahren." Sie pfiffen, die drei und fahen einander an schmachfinnig fagten ihre lachenden Augen vollständig schwachfinnig, wegen eines Estimomädels! Und was dann, Joe, erzähl' weiter!"
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Friedrich Schlegel , Heinrich Ströbel . Eintritt gegen Vorzeigen des Mitgliedsbuches der USPD . oder SPD . Kollegen fönnen durch Parteigenossen eingeführt werden. Für die Betriebe, die nicht im Bereich der vorfiehenden Versammlungslokale liegen, werden demnächst weitere Versammlungen einberufen.
3. A.: Reinknecht. Ho13.
Verführerische Bücher.
Straßenhändler als Verkäufer von Millionenobjekten? Großes Aufsehen erregte vor einiger Zeit bekanntlich das Verschwinden wertvoller Werke aus der Staatsbibliothek und der Bibliothef des Gymnasiums zum Grauen Kloster. Noch größer war das Aufsehen, als der Studienrat Dr. Friedrich Dobo als der
Bücherdieb ermittelt wurde.
Zu der Verhaftung Bernotats und Kaminskis. Die schnelle Wiederergreifung des entsprungenen Einbrechers Bernotat und die Festnahme seines Mittäters Kaminski in Wies baden stellen einen besonders bemerkenswerten Erfolg der Berliner Kriminalpolizei dar. Der Schwerpunkt der Sache liegt meniger auf dem Gebiet der den Beschuldigten zur Last fallenden zahlreichen Einbruchsdiebstähle, obwohl es sich auch hier um viele Millionenobjekte handelt, als vielmehr auf dem Gebiet der Durchstechereien mit Beamten, der Bestechung, der Beseitigung und unterdrückung von Strafatten und sonstigem Aftenmaterial. Es hat den Anschein, als wenn Bernotat mit seinen Mittätern, abgesehen von der Beseitigung der eigenen Vorstafatten, den Attendiebstahl gewerbsmäßig betrieben hat. Die Polizei- und Justizbehörden sind fest entschlossen, das verbrecherische Treiben von Bernotat und Genossen restlos aufzuklären. Bernotat, der sich in Wiesbaden der Festnahme durch einen Sprung aus dem Fenster entziehen wollte, hat sich einen Beinbruch zugezogen und ist zunächst nicht transportfähig. Es ist dafür Sorge getragen, daß die beiden Festgenommenen nicht wieder irgendwelche Fluchtversuche oder Be ftechungen unternehmen fönnen. Die Berliner Kriminalkommissare Gennat und Wächter find im Auftrage des stellvertretenden Leiters der Kriminalpolizei, des Regierungsrats Dr. Hagemann, nach Wies baden gefahren, um dort die erforderlichen Bernehmungen und Feststellungen zu bewirken. Bei der Dienststelle des Kommissars Gennat befindet sich jetzt noch immer ein Warenlager von verfchiedenen Wertgegenständen, die aus von Bernotat und seinen Miitätern verübten Einbrüchen stammen, bisher aber nicht refognosziert werden konnten.
Das Kartenbrot 44 M., die Kartenschrippe 1,70 M.
Die im Laufe der letzten Wochen in den Backbetrieben eingetretene Steigerung der fachlichen Ausgaben( Material fosten und Miete), der Personalausgaben( Löhne, Gehälter, soziale Lasten) usw. macht eine Erhöhung des Preises des Kommunalgebäcks unvermeidlich. Die Deputation für das Ernährungswesen beschloß daher in ihrer heutigen Eizung, dem Magistrat vorzuschlagen, vom 9. Oktober ab den Preis des Kartenbrotes auf 44 M., den der Kartenschrippe auf 1,70 m. zu erhöhen.
Uebertriebene Kohlenpreiserhöhung.
Dobo ist Besitzer einer großen Bibliothek und eifriger Bücherfammler. Für wissenschaftliche Arbeiten benutzte er dabei als Hilfsquelle die Infunabelabteilung der preußischen Ueber die Verordnung des Berliner Kohlenamts, nach der auf Staatsbibliothek , sowie der berühmten Bücher Grund der am 1. Oftober eingetretenen 100prozentigen Erhöhung sammlung des Grauen Klosters. Schon vor längerer der Bahnfracht die Preise für Küchen- und Dienbrand und Kots 3eit ereignete sich ein peinlicher Borfall. Die äußerst fostbaren Werte Rabanus Maurus " und" De Universo libero XXII" vom 2. Oftober ab erheblich erhöht werden, schieben zwischen dem gingen verloren. Dr. Dobo erklärte, daß er das erstere in der Bahn Oberpräsidium und dem Berliner Magistrat Verhandlungen. Die liegen gelassen hätte und bezahlte den ganz geringfügigen Betrag Aufhebung dieser Verordnung steht wie die„ P.P.N.“ von 250 M., den das Gymnasium vor vielen Jahren selbst gezahlt| erfahren, bevor.
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Und der Bote erzählte von Sachawachiat, der wie ein Verrückter wäre und Jim Hacklett beinahe erwürgt hätte, während er selbst von Jims Messer verwundet wurde. Er erzählte von der unglaublich furzen Zeit, die Sachawachiak für die Fahrt vom Rugerafuk bis Nuwuk gebraucht und von dem Gerücht, das sich schnell im Wohnplatz verbreitet hatte, Sachamachiat hätte Ujarak, der die Neuigkeit von Igluruf und dem schwarzen Joe nach der Schneestadt am Ufer des Rugerafuf gebracht, harpuniert. Es wurde still im Haufe der Weißen, als der Bote schwieg. Sie sahen einander an, die drei, und begriffen jezt, weshalb Joe geflohen war, fie nickten stumm, als wollten sie sagen: ja, wir würden vielleicht auch so gehandelt haben wie der schwarze Joe, und sie sahen ihn an, der so wie vorher dasaß, den Kopf in die linke Hand gestützt. Sein Gesicht war weiß, freideweiß, sein Auge unheimlich schwarz und stier, er zeichnete mit dem Finger auf dem Tisch, verschmierte den Spiritus. Sachawachiaf, Mit einem Seufzer ließ er den Kopf auf den Arm sinken und schrieb er, nichts weiter, mur Sachawachiat, aber das genügte. stöhnte vor Schreck: ach Gott, wenn er fam, der entsetzliche Rächer, das Schicksal selbst, was wollte, was fonnte er tun?
Und Joe erzählte von den vielen Widerwärtigkeiten seiner jetzt geht es ums Leben!" Reise, von Igluruts Launenhaftigkeit, von dem verdammten höckrigen Eis und all' dem weichen Schnee. Er erzählte von Stürmen, die so reißend waren, daß es unmöglich wurde, in dem Wind und Schneegestöber weiterzufahren; er erzählte, wie die Schlittenverschnürungen entzweisprangen und bei mehr als zwanzig Grad Kälte ausgebessert werden mußten, und wie erschöpft die Hunde waren. Er erzählte von den Eskimos, die er unterwegs getroffen hatte, er lachte, so daß es in ihm gludste bei dem Gedanken daran. Wißt ihr, was ich zu allen Eskimos, die ich traf, gesagt habe?" fragte er seine Kameraden, ich sagte, daß Sachawachiat verrückt geworden sei und daß er jetzt auf einem Schlitten angefahren fäme und Essen und Aber sie müßten sich in acht nehmen, Hunde haben wolle. erzählte ich ihnen, denn das Verrücktsein sei ansteckend, und wenn bloß der Berrückte ihren Blick auffinge und sie anfähe, würden sie selber verrückt werden, und ganz schlimm würde es gäben, oder ihm überhaupt nur die kleinste Hilfe brächten. ihnen ergehen, wenn sie ihm Effen oder Hunde oder Schlitten Nein, sie sollten ihn von ihren Häusern und Wohnplätzen fernhalten, fie sollten mit Steinen nach ihm werfen, und läme er trotzdem näher, so sollten sie mit einer Büchse nach ihm schießen, falls sie eine hätten, das sei das sicherste, aber hätten sie feine, so ginge es auch mit einer Harpune."
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" Ihr könnt glauben, er wird eine vergnügte Reise haben," fuhr Joe fort, ich habe es ihm ordentlich eingetränkt, es existiert kein einziger Eskimo zwischen Icy Cape und Numut, der ihm helfen wird, verlaßt euch darauf!"
Das war nun etwas, was seine Kameraden eher verstehen fonnten, sie lachten Tränen.„ Joe, du alter Bursche, mutig bist du vielleicht nicht, aber gerissen bist du, poßztausend noch mal!" Igluruk und der schwarze Joe blieben einige Tage lang bei den Weißen, sie fühlten sich sicher, jest, wo ihrer so viele waren. Aber eines Tages fam ein Schlitten aus Norden, und Tom hatte den Mann getroffen, gerade als er in den Wohnplatz einfuhr. Nun schleppte er ihn mit sich in das Haus der Weißen:„ Kameraden, jetzt sollt ihr mal was hören!"
Der Mann war von Jim Hadiett mit einer Eilbotschaft an den schwarzen Joe geschickt worden.„ Beeile dich," so lautete die Botschaft, fahre immer weiter, halte dich nicht unterwegs auf, ruh' dich nicht länger aus als gerade nötig, fahre immerzu, bis du die Städte der Weißen erreicht hast, und laß dir niemals einfallen, nach Nuwuf zurückzukommen,
Fortfahren, ja, selbstverständlich fortfahren, anders war es die angsterfüllten Nächte mit dem unterbrochenen Schlaf, die hastigen Aufbrüche mit der schreienden Igluruf, das ewige Vorwärtsarbeiten neben dem Schlitten im Sturm und Schneetreiben, die vielen, vielen ruhelofen Tage, das aufreibende Schlittenleben ohne Ruhe und Frieden. D, Iglurut, wenn ich dich doch Sachawachiaf gelassen hätte, schön warst du, hold zu umfangen, aber Gott im Himmel, um welchen Preis!
nicht zu machen, aber dann sollte die Quälerei wieder anfangen,
So dachte Joe, während er den Kopf in den Armen halb über dem Tisch lag, er hörte nicht die beruhigenden Worte seiner Kameraden, auch nicht Igluruks Geschrei; er dachte nur an den Tod und meinte, seine flammen Finger um seinen Nacken zu fühlen. Er faßte nicht das geringste, nicht einmal, daß Fips hoch fuhr, Igluruf bei der Schulter ergriff und vor die Hütte schleppte. Ich werde dir was verabreichen, worüber du schreien kannst, du verdammtes Weibstück," zischte er durch die zusammengebissenen Zähne. Wenn er dich nicht behanbeln will, wie es nötig ist, dann will ich es! Schweig' oder ich schlage dich tot!" Und unbarmherzig fielen die Stockschläge auf den Rücken der schreienden Frau.
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( Fortsetzung folgt.)