Nr. 472 39. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Freitag, 6. Oktober 1922
Das Nest der deutsch - nationalen Jugend.
SPD . Leipzig , 5. Oftober. Michels. BoB erklärte mir auf meine Frage, daß er mit dem ich bei Schütt jedenfalls nicht bemerkt. Vors: Sie haben also die Im Deutschnationalen Jugendbund wurde der Student Garagenbesiger Schütt befreundet sei, der wohl einen Mäntel und die Sachen aus der Wohnung entfernt, um die Na ch= Wagen unterstellen könnte. Beifizer Hartman: Ich bitte, den forschungen zu durchkreuzen. Günther: Jawohl, auf Günther nach dem Rathenau- Mord mit einem jubelnden Angeklagten darüber zu befragen, weiche Berbindungen mit gewiffen Kerns Anordnung. Rechtsanwalt Dr Alsberg: Bann hat Hallo empfangen. Diese Begrüßung galt dem verdienten Persönlichkeiten oder Organisationen er denn besaß, um die von denn Günther mit Schütt gesprochen? Günther: 10 Minuten Mörder. Günther, ein oft von den Kameraden wegen seiner Kern und Fischer verlangten Gelder auftreiben zu können. Bei- nach 11 Uhr. Rechtsanwalt Dr. Alsberg: Schült behauptet, geistigen Aermlichkeit verspotteter Gesinnungsgenoffe, gewinnt fizer Fehrenbach: Sie waren doch damals aus der Deutsch - daß er damals von der Ermordung Rathenaus überhaupt noch plöglich Ansehen und wird wegen seiner Teilnahme am nationalen Boltspartei ausgeschlossen, von dort fonnten feine Kenntnis hatte, sondern daß sich alle seine Aeußerungen auf Littentat beneidet. Bergeblich versucht der mit den Verhält- Sie also te in Geld bekommen. Welche andere Personen die Gefangenenbefreiung bezogen. Bors.: Sie haben später dann nissen der Confulorganisation und der rassereinen National- standen denn mit Ihnen noch in Verbindung? Angefl: auf einem„ Neslabend" des Deutschnationalen Jugendbundes verbände merkwürdigerweise so innig vertraute Rechtsanwalt Darüber verweigere ich die Aussage. behauptet, daß Sie selbst in dem Auto mitgefahren seien und auf Dr. Bloch, jenes schändliche Hallo als die belanglos lustige Bors: Es sind nach dieser Richtung hin Nachforschungen angestellt, Rathenau gefchoffen hätten. Das war wohl nur Großsprecherei? Begrüßung eines Narren hinzustellen. Die Rechtsanwälte die jedoch zu feinem Resultat geführt haben. Deshalb möchte ich Günther: Jawohl. Bors.: Was ist denn das, ein„ Neftſtehen mit unglaublicher Erregung auf und machen die heftig nicht preisgeben. R.- 21.: Dr. Feld: Haben Sie dem Boß gefagt, wohl. Als ich abends auf diesem Nestabend des Deutschnationalen die in Frage kommenden Namen von Persönlichkeiten dem Publikum abend"? Eine Zusammenkunft junger Schüler? Günther: Ja ften Anstrengungen, jeden leise auftauchenden Verdacht gegen zu welchem Zwed Gie die Garage brauchten? Angel L.: Nein. Jugendbundes eintraf, wurde ich mit großem Hallo begrüßt. irgendeine der völkischen Organisationen totzuschreien. Es R.-A. Bloch: Ste belasten mit Ihren Behauptungen, daß Sie von Borf.: Als Mörder Rathenaus? Günther: Jawohl. Bor hat den Anschein, als wären sie bemüht, die politische Seite gewissen Personen Geld beschaffen sollten, ebenso die Angeklagten Sie wurden alfo als Held gefeiert? Günther: Jawohl. Borf.: dieses Prozesses zuzudecken; als hätten sie Angst vorjenem wie die Parteien. Wollen Sie, dem nadigesagt wird, daß Sie renom- Später bei Ihrer Vernehmung auf der Polizei haben Sie dann Augenblic, in dem sich die fachliche Debatte über den mieren und es mit der Wahrheit nicht genau nehmen, nicht lieber zugegeben, daß das nur Renommisterei gewesen sei und haben die Mord zu einer allgemeineren entwickeln tönnte. Ein Bezugeben, daß Sie gar feine Berbindungen hatten, um Geld aufzutreiben? ro eis dafür, daß es viel zu verbergen gibt. Diese 2nge f 1.:" Bedeutende Verbindungen besaß ich damals nicht. frampfhaften Bestrebungen der Verteidiger, die Schutzbünde( Heiterkeit.) R.-A. Dr. Luetgebrune: Hatten Sie denn über mehr in Schuß zu nehmen als die Angeklagten, fönnen einen haupt Unterlagen, um irgendwelche nennenswerte Gummen auf treiben zu können? Angefl. zögernd: Nein. Vorf.: Haben Sie unaufmerksamen Zuhörer irreführen. Er könnte leicht zu der sich denn auftragsgemäß um die Beschaffung einer Maschinenpistole Meinung gelangen, daß sich die Organisation Conbemüht? Angell: Ich versuchte zuerst die Waffe von einem ful vor dem Staatsgerichtshof verteidigen läßt. Herrn Böckwitz zu bekommen und wandte mich dann, da das fehl schlug, an einen Hauptmann Wide. Er wollte mir jedoch die Waffe nicht aushändigen. Donnerstag nachmittag um 5 Uhr traf ich mich dann mit Voß, nachdem vorher der jüngere Techow zu mir gefommen war. Boß fagte mir, daß Schütt uns eine Garage zur Verfügung Bors: Sie haben auch Boß um eine maschinenpistole gebeten? Angefl: er beizumessen wäre. Daß Günther und die anderen minders Bors.: Am Donnerstag nachmittag haben Sie dann am Tempel. Auftrage Kerns. Bors: Im Protokoll steht aber, im Auf nertig sind, brauchten wir nicht erst von Herrn Dr. Hahn zu hofer ifer Kern, Fischer und Techow mit dem Auto getroffen? ist auch die Schädlichkeit der Vereinigungen, Smargendorf. Schütt war jedoch nicht zu Haufe und wir gingen hören. Aber ebenso feststehend wie ihre Minderwertigkeit, ingefl: Jawohl, wir fuhren dann nach Schütts Garage nach aus denen e hervorgingen. Der Prozeß ist wichtig, weil er in ein Restaurant. Un: 26 1hr verabschiedeten sich Kern, Fischer die Zusammenhänge ausdeden soll. Wenn die Verteidiger und Techom und sagten mir, daß sie nach Mecklenburg fahren dieses verhindern wollen, so machen sie sich selbst moralisch wollten. Sie würden jedoch am nächsten Tage wieder zurück sein. fchuldig. Wir wollen die Drahtzieher fennen lernen, die Gegen 29 Uhr fam Schütt in ziemlich angetrunkenem Zustand zu uns in das Restaurant. Er erklärte sich bereit, uns eine Garage Buppen kennen wir schon. zur Verfügung zu stellen. Dann verabschiedeten wir uns von Schütt, und
Der ehemalige Reichskanzler Fehrenbach machte im Laufe der Verhandlung den Verfuch, an jenes Hallo und an den Jugendbund anzuknüpfen. Die Berteidiger verursachten neuen Lärm;, den Angeklagten Günther stellten sie als einen
brauchen.
auf der Rüdfahrt nach Berlin feilfe ich Boß mit, daß in nächster Zeit ein Attentant auf Rathenau bevorstehe.
Gün.
Wahrheit gefagt. Justizrat Dr. Hahn: Ich lege Wert auf die Feststellung, daß auf diesem Nestabend des Deutschnationalen Jugendbundes die Ermordung Rathenaus als eine nichtswürdige Lat verabscheut worden ist und daß der Leiter des Abends, Studienrat Retsch, den Mord in scharfen Worten mißbilligt hat. the r: Das ist richtig. Justizrat Dr. Hahn: Günther ist im Deutschnationalen Jugendbund überhaupt nicht ernst genommen worden. Man betrachtete ihn als eine Art Hanswurst und deswegen wurde er bei seinem Eintreten mit großem Hallo begrüßt. Günther: Jawoh man hat mich nicht ernst genommen.( Seiterfeit.) Qberreichsanwalt: Haben Sie im Auftrage Kerns over Techows
trage Techows. Günther: Ich glaube, es war im Auffelten übrigens auf jeden Fall aus der Wohnung Echütts ent trage Kerns. Später bei der Entfernung der Sachen habe ich die Lasche Techows aus eigener Initiative mitgenommen. Die Sachen fernt werden, ganz gleich, ct das Attentat gelungen war oder nicht. Beifizer Fehrenbach: Der Deutschnationale Jugendbund interBeifizer Fehrenbach: Der Deutschnationale Jugendbund intereffiert mich doch sehr und ich möchte noch einmal etwas Näheres Sie sagen, man hat Sie mit großem Hallo empfangen. Hat man aus Ihrem Munde über ihn hören, aber bitte ohne Renommifterei. Sie denn nicht, wenn man die Tat verabscheut hat, als Mörder einfach hinausgeworfen? Günther: Direft nicht.( Große Heiterfeit.) Man hat meine
Für Freitag hat der Staatsanwalt einen wichtigen Beugen angekündigt, der über die Organisation Consul näheres aussagen soll. Wenn der heutige Tag ohne Höhepunkte verlaufen ist, so fann man morgen auf wichtigete Ent- Boß äußerte sich darüber sehr entrüftet und schien die Sache auch Anwesenheit dann geduldet. Beisiger Fehrenbach: Sie habe. deckungen gespannt sein. Vielleicht wird der ſtereotype Saz: nicht zu glauben. R.- 21. Dr. Feld: Haben Sie dem Boß Einzel- borhin von Ihren Berbindungen mit Geldgebern und mit anderen „ Darüber verweigere ich die Aussage", das bereits langweilige heiten über die bevorstehende Ermordung Rathenaus mitgeteilt? finde es doch sehr wünschenswert, wenn bei dieser Gelegenheit Leuten gesprochen. Der Name Jagom wurde bereits genannt. Märchen von Gefangenenbefreiung und Waffenverschiebung nget I. Günther: Nein, denn er bezweifelte ja die ganze der Tatbestand gründlich aufgeklärt wird und der Angeklagte darDah und das wiederholte:„ Ich weiß es nicht" aller Angeklagten Gache. Angefl. Boß: Günther fagte zu mir, ein Student habe über weiter befragt wird, mit welchen anderen Herren er desavouiert werden können. Dreifach die Feigheit der Bur- nach der Rüdfehr Rathenaus aus Genua den Plan gefaßt, Rathenau schen, die sich nicht einmal schämen, den von ihnen selbst pro- zu ermorden. Günther habe sich an einen Redakteur der noch in Verbindung stand. Wellen Sie darüber Aufklärung geben? lamierten Nationalismus als, Ausrede zu miß- Deutschen Zeitung" oder" Deutschen Tageszeitung" Günther: Nein. Bors: Jedenfalls wurden Sie bei dem Deutschnationalen Jugendbund mit Freude begrüßt? gewandt und um Unterstützung gebeten. Er jei aber dort schroff abgewiesen worden und deshalb habe sich der Plan zerschlagen. Günther: Nach dem Hallo nahm ich es an. Allerdings, nachdem Angefl. Günther: Am Freitag morgen wartete ich dann Studienrat Retsch auf die Bedeutung Rathenaus und das Beravverabredungsgemäß in der Garage Schütts auf Kern, Fischer und scheuungswürdige der Tat hingewiesen hatte, war die Entrüstung Techow. Gie femen jedoch nicht und ich ging nach Haus, wo ich ein allgemein. Oberreichsanwali: Boher mußten denn die Telegramm fand, ich solle um 5 Uhr am Reichstanzlerplatz fein. Jungen bei Ihrem Eintritt überhaupt, daß Sie der Mörder waren? Dort traf ich auch die drei. Wir fuhren in die Garage und Schilt Davon war ja noch gar nicht gesprochen worden? Günther: lud uns zum Abendessen ein. Bors: Dabei wurde viel getrunken? Sie wußten es auch gar nicht.( Abermalige Heiterkeit.) OberAnget: Rognat, Bier und Schwedenpunsch. Ich betam von reichsanwalt: Oder glauben Gie, daß sich das nachher so Kern die Weisung, das Material zu einer falschen Autonummer zu schnell herumgesprochen hat? Günther: Das ist beschaffen. Während Techow auf dem Hof war und am Wagen möglich. Justizrat Dr. Hahn: Ich möchte nochmals feststellen, arbeitete, sprachen dann Kern und Fischer davon, daß man das daß man beim Eintritt Günthers überhaupt noch gar feine Kennt Auto Rathenaus überholen und ihn dabei erschießen wolle. Bors: ris von seiner Beteiligung an dem Morde hatte, und als er dem Wann sollte denn das geschehen? Angel 1: So schnell als möglich. Studenten v. Stumm gegenüber sich als Täter bezeichnete, hat man Bei der weiteren Vernehmung erklärt der Angeklagte Kern sagte mir jedoch, daß es am nächsten Tage faum möglich sei, ihn einfach ausgelacht. Günther hat zum Deutschnationalen Willi Günther: Kern wünschte schließlich Stubenrauch tennen - da der Wagen nicht in Ordnung wäre und Nathenau bereits um Jugendbund überhaupt nicht in engen Beziehungen gestanden. Er zulernen und ich sollte ihn am Dienstag, den 20. Juni, nach dem 9% Uhr seine Wohnung zu verlassen pflege. Já hatte auch selbst war einmal Steglitzer Rathaus bestellen. Vors: Waren Sie sich denn damit beobachtet, daß Rathenau um 10 2hr auf das Auswärtige Umi tam, drei Monate lang stellvertretender Vorsitzender, nicht bewußt, daß Sie so den Mordplan förderten? Angefl: Im als ich dort dienstlich zu tun hatte. Bors: Hat der ältere Gegenteil, ich glaubte, daß damit der Stubenrauchsche Plan end- Techow diese Ausführungen mit angehört? Angefl: Teil- ist jetzt aber inaktives Mitglied und hat keinerlei Einfluß mehr. gültig verhindert würde. Bors: Was sagte Ihnen Kern und weise nicht. R.- 2. Isberg: ft in der Wohnung von Schütt Im Anschluß an diese Ausführungen Justizrat Dr. Hahns fam
Während der ganzen Berhandlung lächelt einer der Angeflagten verschmitt und böse: der Kapitänleutnant Lillefsen, das Generalsföhnchen, vielleicht der gefährlichste der angeklagten Dreizehn. Sein Lächeln bedeutet viel wissen und wenig fürchten. Es ist das Lächeln der ganzen augenblicklich versteckten, aber immer noch agilen Clique der Mörderzirkel. Sie hat die Frage des Kapitänleutnants Tillessen.
Verhandlungsberthi.
( Fortsetzung aus der Abendausgabe.)
Fischer über den geplanten Anschlag? Anget!: Fischer meinte, nicht alles getan worden, um Schütt darüber im unklaren zu laffen, es zu einem scharfen zusammenstoß zwischen den beiden Richtun man müsse von Auto zu Auto arbeiten. Auch sei es ratsam, ein was bevorstand? Angefl: Kern hatte uns verboten. Schütt gen unter den Verteidigern. Der Rechtsbeistand Günthers RechtsLasso mitzunehmen. R.-A. Dr. Luetgebrune: Es war aber irgend etwas zu sagen, da diefer gern trinkt und in diesem Zustande anwalt Golfnic protestierte dagegen, daß von der anderen Seite auch die Rede davon, daß zu einer Gefangenenbefreiung alles gern ausplaudert. Beifizer Hartmann: Sie fagten, Sie folche Erklärungen gegenüber seinem Mandanten abgegeben würden, im besetzten Gebiet ein Auto gebraucht werde. Sprach man auch hätten auf dem Auswärtigen Amt zu tun gehabt? In welcher während Justizrat Dr. Hahn darauf hinwies, daß er sich ja gerade davon, daß Techow in diesem Fall den Kraftwagen steuern follte? Eigenschaft denn? Angefl: Ich habe dort für Herrn v. Jagor den Ausführungen Gollnicks anschließe, wonach Günther nämlich Angefl: Nein. Am nächsten Tage trafen wir uns mit Stuben- etwas besorgt. Oberreichsanwalt: Der Angeklagte hat Herrn ganz erheblich piychopathisch veranlagt sei. Justizrat Dr. Hahn be antragte zum Beweis dessen den Studien direttor Retsch rauch und Kern erklärte ihm, sein Plan sei undurchführbar. v. Jagow im Festungsoefängnis Gollnow dreimal besucht. Ange= Stubenrauch war sichtlich enttäuscht, man fagte ihm aber, er flagter: Das ist richtia, und ich besorgte aus dem Auswärtigen du laden. Rechtsanwalt Dr. Luetgebrune: Dieser Antrag ist würde fleinere Aufträge bekommen. Bors..: War fchen Amt eine Broschüre für Hern v. Jagom. schon deshalb erheblich, weil er bemeisen foll, wie weit die Angaben bei dieser Besprechung die Rede davon, daß das Attentat auf Günthers, der hier eine ganz unrichtige Darstellung von dem BcrMinister Rathenau Uom Auto durchgeführt werden jollie? gang gegeben hat, glaubwürdig und zuverlässig sind. Angefl: Jawohl. Vors: Wurde auch davon gesprochen, reichsanwalt: Ich bitte, den Antrag abzulehnen. Rechtsanwalt Gollnid: Ich muß ebenfalls gegen diesen Antrag protestieren und meinem Erstaunen darüber Ausdrud geben, daß er hier von einem Berteidiger gestellt und begründet wird,
daß man
Am
zunächst Tillefsen erwarten wollte? Angefl: Ja, man sprach davon, daß„ Tilli" in Kürze tommen werde. Ich erhielt dann die Weisung, eine Garage zu beforgen für ein Auto, daß Fischer und Kern erwarteten. Ich nahm an, daß dieses Auto für das Attentat gebraucht werden sollte. Wir haben uns dann für den nächsten Tag, den Mittwoch, um 23 Uhr nachmittags am Lützowplay verabredet. Vorf.: Sollte der ältere Techom auch dahin fommen? Angefl.: Nein. nächsten Tage trafen wir uns dann am Lüzowplay. Techow steuerte das Auto, während Fischer, Kern und ich im Innern des Autos faßen. Wir sprachen von dem Attentat, doch konnte Techow zweifellos wegen des Lärms, den die Maschine machte, nichts davon hören. Bors: Waren Sie denn der Ueberzeugung, daß es Kern und Fischer ernst mit der Ermordung Rathenaus war? Angefl.: unbedingt Kern war zudem ein fanafischer Anfifemif. Wir sind dann mit dem Auto nach Nitolstoe gefahren. Dort fetzten Kern, Fischer und ich uns an einen Tisch, während Techom, der eine schmierige Chauffeuruniform anhatte, sich an einen anderen Tisch fekte. Auf der Rückfahrt hatten wir eine Banne und Kern und Fischer benutten die Zeit, welche die Reparatur erforderte, um mit 9- Millimeter Revolvern sich einzuschießen. Die Revolver streuten jedoch zu sehr und Rern meinte, man müsse auf der Flucht eine Malainenpistole haben, um sich die Verfolger vom Reibe zu halten. Ich sollte eine solche Waffe beforcen und habe es auch versucht. Borf: Kern sollte auf dieser Fahrt gesagt haben, Tilleffen wolle mit der Sache nichts zu tun haben. Dagegen haben Sie bei der früheren Untersuchung ausgefoot, Sie seien der Ansicht gewesen,
Der Angeklagte äußerte sich dann über die Mordvorbereitungen om Gornabendmorgen. Es fomt zu einer Gegenüberstellung des Untersuchungsrichters mit Günther. Günther schilderte, wie er am Mordtage morgens in die Garage fam und Techowe am Wagen arbeitend vorfand. Bors.: In der Untersuchung haben Sie bereits erklärt, Techow arbeitete an der Maschine. Er glaubte jedoch, er merde nicht mehr rechtzeitig fertig werden und fürchtete,' es werde für den Sonnabend zu spät berden.
Ober
der selbst bis vor kurzem der Berteibiger Günthers gewesen ist. Gegen diese Erflärung wiederum protestiert Justizrat Dr. Hahn, Also wußte doch Techow, was am Sonnabend passieren follfe? ber im Namen Dr. Luetgebrunes darauf hinweist, daß der Antrag Günther: Das Brotokoll ist unrichtig. Ich habe gefagt:„ Techow die Berteidigung Günthers ja unterstüge. Rechtsanwalt Bloch zu fürchtete, es würde für den Sonnabend zu spät sein." Dr. Alfen: Günther: Im Namen aller derer, die Sie dadurch verdächtigt haben, Das stimmt unmöglich. Bei der großen Wichtigkeit diefer Aussage fordere ich Sie auf, doch hier öffentlich zu erklären, wohabe ich Günther gerade diefen Sah mehrmals wiederholen laffen, her Sie das Geld haben. Günther: Ich habe von nie. um absolute Klarheit zu schaffen. Günther: Dann habe ich mich| mandem Geld bekommen. Rechtsanwalt Dr. Sa c: Die sogenann eben vor dem Untersuchungsrichter geirrt. Der Angeklagte Günther ten Berbindungen Günthers bestanden überhaupt nur darin, daß schilderte dann weiter seine Besprechung mit Techow nach der Rüder gelegentlich Botendienste geleistet hat und Briefe überbrachte. fehr aus dem Grunewald und nachdem der Mord geschehen war. Justizrat Dr. Hahn: Auf jeden Fall muß festgestellt werden, daß Techow habe auf die Frage, ob das Auto in Ordnung fei, nur ge- weder die Deutschnationale Boltspartei noch der Deutschnationale antwortet, er, Günther, solle die Sachen aus der Wohnung schaffen. Jugendbund zu diesen sogenannten Verbindungen oder Geldgebern In der Boruntersuchung, so erklärte Günther, habe er dann weiter Günthers gehörten. Rechtsanwalt Gollnid: gefagt, daß Tech om geäußert habe:" Die Sache hat geklappt, Rathenau liegt." Diese Darstellung habe er aber nur dem Sinne nach gegeben und um sich möglichst furz zu halten. Ob Lechow diese Worte tatsächlich nebraucht habe, wisse er nicht. Bors: Techow wollte also auf jeden Fall sagen, daß das Attentat von Erfolg begleitet war. Günther: Dem Sinne nach ja,
Es handelt sich doch hier nicht um die Verteidigung der Deutschnationalen Partei und des Deutschnationalen Jugendbundes, sondern um die Verteidigung der Angeklagten. Damit war dieser Zwischenfall einstweilen beigelegt und es wurde in der Bernehmung fortgefahren. Auf Befragen des Vorfitzenden erklärte der Angeklagte weiter, daß Kern als überragende zum mindesten hat er von mir verlangt, daß die Sachen Kerns Bersönlichkeit auf ihn einen suggestiven Einfluß ausgeübt und Fischers aus der Wohnung verschwinden follien und das habe und ihn so zur Beteiligung an dem Plan veranlaßt hätte. war jebenfalls das Zeichen, daß das Altenfai vorbei war. Borher, habe er, Günther, immer erklärt, daß er den politischen Nachdem ich die Sachen geholt hatte, fragte ich Schütt, ob die Auto Mord verabscheue und nur mit geistigen Waffen fämpfe. Weiter reparatur bezahlt fei. Soüiff antwortete:„ Ja, es ist alles erledigt, befundet er, daß er sich für Kern und Fischer bei einem Generals hoffentlich fommen fie gut weg." Borf.: Daraus war doch zu fohn v. Robben um Geld und Pässe bemüht habe, da Kern und daß Tillessen Kern und Fischer mit Geld verforgt habe, entnehmen, daß Schütt schon von Techow unterrichtet Fischer nur noch 3000 m. besaßen. Borsigender: Sie wissen, weil die beiden anfangs Gle baten, Geld aufzutreiben, während nach war. Günther: Nein, ich dachte, er spreche von der Gefangenen- daß Sie sich damit der Beihilfe und Begünstigung schuldig gemacht der Ankunft Lilleffens eine derortige Aufforderung Ihnen gegenüber befreiung. Berf.: In der Beruntersuchung haben Sie ausgefagt, haben. Günther: Jawohl. Beisiger Fehrenbach: Also, der nicht wiederfeit ourte. Angl.: Das ist richtig. Morie da Fie Schütt gefragt hätten, ob er schon das Neueste müßte, 30jährige Generalssohn v. Rohden war bereit, für die Mörder Gelb haben Sie tenn die Garage beforgi? 20 ngeri. Fuf dem Bots- und Schütt habe bas bejaht Günther: Ob er auch schon und falsche Bässe bereitzuhalten? Günther: Jawohl, er hat mir Samer Biaz, unmitt har noch diejer Autofahrt, traf ich oß und oon Zehom unterrichtet war, weiß ich nicht. Cine Stolisturg hate auch angeboten, daß ich zwei Nächte bei ihm übernachten
90