Ahnung und ist erst später über die näheren Umstände aufgeklärt worden.
Hierauf trat eine turze Pause ein, da Warnecke wieder unwohl geworden war. Während der Pause beschloß das Gericht, die Zeugen Bade, Funke und Frau Bürkel nicht zu vereidigen, da sie unter dem Berdacht einer Mitschuld stehen.
nung erwartete
Gewerkschaftsbewegung
Die wirklich kommunistische Taktik.
Betriebsräte!
Die Bollversammlung der Gruppen XI Metallindustrie findet am Montag, den 16. Oktober, abends 7 Uhr, im Dresdener Casino, Dresdener Straße 96, VII Holzindustrie am Dienstag, den 17. Oftober, abends 7 Uhr, im Dresdener Cafino, Dresdener Straße 96, IV Chemische Industrie am Mittwoch, den 18. Ottober, abends 6 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engelufer 24-25, Gaal 3, II BauIn einer Rede auf dem soeben abgeschlossenen Allrussischen Ge- und Steinindustrie am Mittwoch, den 18. Oktober, nachmittags 5 Uhr, in den Nach der Pause wurde dann ganz kurz Student Heinrich wertschaftsfongreß erklärte Ginowie w u. a., die im Bentral- Festfälen, Alte Jakobstraße 32, I Bank und Sanbel, XV SozialverIlfemann, der Bruder des Angeklagten, vernommen, der aussagt, Laufe d. I. eingetretene Steigerung der Arbeitslöhne in Sowjet- in den Sophiensälen, Sophienstr. 17( die Betriebsräte der Privatversicherung, ficherung, V Freie Berufe am Donnerstag, den 19. Oktober, abends 7% Uhr, daß sein Bruder vollkommen unpolitisch sei. Auch dieser Zeuge rusland sei bei weitem nicht ausreichend und besonders bei den der Banken und des Einzelhandels werden aufgefordert, in ihrer Vollversamm bleibt unvereidigt. Hierauf wurde zum Schluß der Sitzung die mit großer Span - genügend. Die Arbeiter verlangen infolgedessen eine rasche Steige- Jakobstraße 32, VIII Landwirtschaft, IX Lebens- und Genußmittelindustrie am Transport, Berg- und Metallarbeitern völlig un- lung zu erscheinen), III Bekleidungs- und Textilindustrie, Xeberinduſtrie am Montag, den 23. Oftober, abends 7 Uhr, in den Zentralfestsälen, Alte rung der Löhne. Den Wünschen der Arbeiter fönne indessen mit Dienstag, den 24. Oktober, abends 7 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engelufer Nr. 24-25, Gaal 5, XII Staatliche und kommunale Behörden, XIII Berkehr Rücksicht auf die Interessen der gesamten Arbeiterklasse nicht am Donnerstag, den 26. Oktober, abends 7% Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engelstattgegeben werden, da dadurch in furzer Zeit der völlige Ruin ufer 24-25, Gaal 3, VI Graphisches Gewerbe am Mittwoch, den 25. Oktober, der Industrie hervorgerufen würde. ,, Eine langsame, aber nachmittags 5 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engelufer 24-25, Gaal 1, statt. dauerhafte, eine vorsichtige und systematische Hebung Tagesordnung: Das Arbeitsrecht". der Lebenslage der Arbeiterklasse in gleichem Schritt mit der erscheinen. Als Legitimation dient die Betriebsrätekarte und das VerbandsEs ist Pflicht aller Betriebsräte, in ihren Gruppenvollversammlungen zu hebung der Staatswirtschaft und der Produktion" buch. erklärte Sinowiem für die„ wenia verlockende und wenig blendende, Freigewerkschaftliche Betriebsrätezentrale für den Wirtschaftsbezirk Groß- Berlin. aber einzig ehrliche, wirklich realistische, wirklich revolutionäre, wirklich fommunistische Formel". Sinowjew wandte sich ferner tung Berlin , teilt mit: Der zwischen dem Arbeitgeberverband der Der Zentralverband der Maschinisten und Heizer, Ortsverwal mit Nachdruck gegen wirtschaftliche Konflikte und Streifs. Eine Elektrizitäts-, Gas- und Wasserwerke der Provinz Brandenburg und Lehre der letzten zwei Jahre müsse es sein, daß in Sowjetrußland dem Zentralverband der Maschinisten und Heizer sowie dem Deutim Gegensatz zu den kapitalistischen Ländern Lohnkonflikte teine schen Metallarbeiterverband abgeschlossene Mantelvertrag ebung der Lebenslage der Arbeiter zur Folge haben vom 20. Dezember 1921 ist, mit Geltungsbereich für Großkönnten. Soweit eine solche erfolgt sei, sei fie die Folge nicht von Berlin für reine Elektrizitätswerke, unter Attenzeichen VI Streifs, sondern der Abnahme derselben im Vergleich zum Jahre 3164/32, mit Wirkung vom 1. Juli 1922 für allgemein ver. 1921. Doch müsse man ins Auge fassen, daß die hebung der bindlich erklärt worden. Wirtschaft Jahre erfordere. Die anschließende Debatte reinen Elektrizitätswerke, die noch nicht unter dem obenWir bitten die Arbeitnehmer der wird in der Sowjetpresse nur furz referiert. Den Ifweftija" zufolge gennannten Manteltarif arbeiten, sich sofort mit der Ortsverwaltrat der Sekretär des Allrussischen Gewerkschaftsrates Rudfutat tung des Zentralverbandes in Verbindung zu sehen. dafür ein, daß Streits doch in manchen Fällen unvermeidlich und daher in Ausnahmefällen auch in Staatsbetrieben zuzulassen seien.
Taftit, die Sinowiem als die ,, wirklich revolutionäre" erklärt, unseren Uebrigens ist die vorsichtige, langsame, jedem Kampf abholde Radaufommunisten unter die Nase zu reiben. Oder sollte Sinowjew unter die„ Berräter" gegangen sein?
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Bernehmung des Gärtners Theodor Brüdigam vorgenommen. Bors: Wann sind Sie mit dem Angeklagten Tillefsen bekanntgeworden? 3e u ge: Arfang April. Bor f.: Tillessen fagt aus. Sie hätten sich ihm gegenüber als einen von den Kommunisten Verfolgten ausgegeben. 3euge: So ist das nicht ganz. Ich war nicht verfolgt, allerdings waren meine Beziehungen zu den Kommunisten nicht die besten. Bors: Wer gab Ihnen denn die Adresse Tillessens? 3euge: Ein gewisser Meienberg, der in Frankfurt a. M. deutschvölkischer Agitator war. Ich bin zu Tillessen gegangen, weil mich seine Person interessierte. Vors: Hatten Sie damals einen Beruf? 3euge: Ich war stellungslos. Vorf Hofften Sie durch die Bekanntschaft mit Tillessen zu einem Gelderwerb zu kommen? 3euge: Mein. Mich trieb zu Tillessen die Neugier. Bors: Sie sollen zu Tillessen gesagt haben, daß die Regierung gestürzt und linksstehende Führer beseitigt werden müßten, vor allen Dingen Rathenau beiseite gebracht werden müßte? Beuge: Nein, das konnte ich doch gar nicht sagen, denn ich gehörte ja damals gar feiner Partei an. Tillefsen war mir gegenüber ungeheuer offen. Er sagte, fein Name jei ein Programm, und ich müsse wissen, was zu tun fei. Hierauf habe ich ihm auch meine Tage bestand fein Tarifvertrag für die faufmännischen Angestellten Angestelltentarif im chemischen Großhandel. Bis zum heutigen politischen Ansichten geschildert. Vorf.: Was waren denn das für Ansichten? 3euge: Gott, ich meinte, die deutschvölkische Bewedieser Branche. In der Hauptsache ist dieser Mißstand auf die gung sei an sich ganz gut. Borf.: Was für einer Partei gehören fagt der Bericht nicht. Daß in Rußland Streits auch in der verband der Angestellten wird schon seit Jahren versucht, Wandel Wie sich die Sowjetregierung zu diesem frommen Wunsch ftellt, Indifferenz der beteiligten Angestellten zurückzuführen. Bom Zentral Sie denn jetzt an? 3euge: Gar feiner. Vorf: Und früher? Privatindustrie tatsächlich praktisch unmöglich gemacht Zeuge: der USP. Bors: Haben Sie sich als Judengegner find, ist längst tein Geheimnis mehr. Es besteht dort jetzt ein ver- Erfolg gekrönt worden. zu schaffen. Erfreulicherweise sind diese Bemühungen jetzt von zu erkennen gegeben? 3euge: Gewiß nicht. Bors.: Haben Sie wickeltes, dreistufiges, obligatorisches Schiedsver- lungen vor dem Schlichtungsausschuß ist unter dem Vorsitz von Nach monatelangen schwierigen Verbandfich über die Juden in der Regierung geäußert? 3euge: Es fann fahren, das die Gewerkschaften an Händen und Füßen fesselt. immer fein, daß darüber gesprochen worden ist. Vors: Wollten Dr. Feld ein Schiedsspruch gefällt worden. Dieser Schiedspruch Sie Tillessen aushorchen? 3euge: Ich wollte mal hören, was los für die Angestellten der 17 bedeutendsten Firmen des chemischen enthält die Bestimmungen des Manteltariss und der Gruppierung mar. Bors: Was friegten Sie denn aus Tillessen heraus? Zeuge: Ich wollte ja aus Tillefsen nichts heraustriegen. Tillessen Großhandels. Noch in diesem Monat wird der Schlichtungssprach von selbst, denn er nahm an, ich sei für seine Zwecke brauchausschuß erneut zusammentreten, um die Gehaltssäge für den bar. Namentlich glaubte er ,, ich sei für die D. C. verwendMonat Ditober festzusetzen. Heute abend findet eine Mitgliederbar. Vors: Was wußten Sie denn von der D. C.? 3euge: beriammlung des Zentralverbandes der Angestellten statt, in der zu Tilleffen fagte mir: Kann ich Ihnen trauen? Ich antwortete:„ GcDarauf sagte Tillessen : Sie kennen doch die politische der Situation Stellung genommen werden soll. miß." Lage, was fut man wohl," und weiter meine Tillessen: „ Eine Aenderung der Verhältnisse fei nur so zu erzwingen, daß man die Arbeiter provoziert. Ich sagte zu ihm:„ wie meinen Sie denn das?" Darauf zeigte mir Billessen ein Bild feines Bruders und fagte:„ Das ist mein Brüderchen, der hat das Schwein Erzberger gefilled". Ich entsinne mich genau dieses Ausdruces, denn er wurde mir später dahin verdeutscht, daß fillen, abfehlen" bedeute. Bors: Was sagten Sie denn darauf? 3e uge: Absolut nichts. Tillessen bekannte mir ferner, er gehöre zur D. C. Borf.: Sprach er näher über die Zwecke der D. C.? Beuge: Nein, aber er machte mir ganz allgemein das Angebot, für die D. C. tätig zu fein. Bors: Nahmen Sie das an? Beuge: Jawohl. Bors: Sie nahmen dann auch Geld von Lillessen? 3euge: Jawohl. Ich sollte den Spigel bei ben Linksorganisationen markieren. Tillefsen versprach mir, ich bekäme dafür 5000 Mart und sollte nach Möglichkeit wichtiges Material von links besorgen. Er gab mir den Auftrag, noch am selben Tage mit einem Herrn nach München zu fahren; das habe ich getan. Auf dem Frankfurter Bahnhof stieg ich in den Münchener Zug, und zwar zu einem Herrn, den Tillessen mir bezeichnete. Mit diesem Herrn fuhr ich nach München , wo ich dem Kapitänleutnant Hoffmann vorgestellt wurde. Hoffmann bestellte mich zum folgenden Tag in seine Wohnung in der Franz- JosephStraße leider habe ich die Nummer vergessen. Hoffmann fragte mich über meine Berson gar nicht aus, da ihm Tillessens Empfehlung offenbar genügte.
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Hoffmann gao mir ebenfalls den Auftrag, ich folle die Arbeiter provozieren. Man fönne einen Cintspulfch herausbeschwören, wenn man zum Beispiel Scheidemann, Rathenau oder Helmut v. Gerlach ermorden würde.
Bors: Herr Zeuge, befinnen Sie fich wirklich auf diese drei Namen? 3euge: Ünbedingt. Ich fann mich gar nicht irren. Allerdings muß ich bemerken, daß ich vorher in einer Wirtschaft war und infolgedessen wohl etwas angeheitert war. Hoffmann erzählle mir, er wolle einen Generalstreit hervorrufen, um dann die Militärdiftatur errichten zu können. Hoffmann fagte mir, daß Lillessen unbedingt darauf rechne, daß ich mich zur Verfügung stelle. Vorf.: Haben Sie sich denn Kapitänleutnant Hoffmann gegenüber das Ansehen gegeben, daß Sie Rathenaus Ermordung billigten? 3euge: Ich sage offen, daß ich von allen diesen Dingen überrascht war. Es ging alles so schnell, Hoffmann gab mir dann 2-3000 Mart. Ich fuhr mit diesem Geld nach Frankfurt a. M. zurück und ging dort zu dem Redakteur der Volksstimme", Markwald. Ihm schilderte ich meine Erlebnisse bei Tillessen und Hoffmann. Ich fragte ihn, was zu tun sei. Markwald ging mit mir zum Polizeipräsidenten von Frankfurt , dem ich alles erzählte, und der Bräfident beauftragte mich, ich folle mehr zu erfahren suchen. Diese Spitelrolle übernahm ich, nachdem der Polizeipräsident und Mark wald mir volle moralische Deckung versprochen hatten. Ich ging also wieder zu Tillefsen, der mich mit einem Herrn nach Berlin schickte. Der Name dieses Herrn wurde mir nicht genannt. In Berlin gingen wir in ein Restaurant in der Anhaltstraße, dessen Namen ich vergessen habe. Dort trafen wir einen andern Herrn, dessen Name mir auch nicht genannt wurde. Dieser Herr sprach mit dem anderen, mit dem ich nach Berlin gekommen war,
Schließlich fragte mich der Berliner, ob ich mit ihm nach Kassel tommen wolle. Ich tat das und unterwegs im Zuge fragte mich der Unbekannte, ob ich wisse, wo Scheidemann wohne. Und ich antmortete, daß man das ganz leicht erfahren könne. Bors.: Haben Sie denn diesen fremden Herrn nicht über den Irrtum bezüglich Ihrer Berson aufgeklärt? 3euge: Nein. Dazu hatte ich ja gar feine Beranlassung.
Hierauf mußte erneut eine Pause eintreten, da Warnede von Herzkrämpfen befallen wurde. Die Sihung wurde auf furze Zeit vertagt. Dann erklärte R.- 2. Dr. Sad nach Wiederbeginn, daß Warnecke auf der Treppe zusammengebrochen sei und Herzkrämpfe habe. Er bat deshalb um Bertaaung der Sigung. Der Borsitzende vertagte die Verhandlung auf Mittwoch früh mit der Bemerkung, daß das Gericht beraten merde, ob der Fall Warnede dann nicht abgetrennt werden sollte, da unter diesen Umständen die Verhandlung feinen Fortgang nehme.
Zum Schluß gab Tillefsen eine Erklärung ab, daß die Erzählungen Brütigams von Anfang an erlogen scien. Brüdigam erklärte, daß seine Befundungen auf Wahrheit beruhten, und daß er noch lange nicht alles aussclagt habe.
Die Lohnbewegung der Töpfer ist beendet. Nach langen Vers handlungen wurden am Montag folgende Stundenlöhne festgesetzt: vom 1. bis 15. Oftober 115 M., vom 16. bis 31. Oftober 125 M. Die Teuerungszuschläge bei Affordarbeiten betragen 11 400 bzw. 12 400 Proz. Für die Provinz Brandenburg gelten diefelben Löhne abzüglich 5, 8 bzw. 15 Proz gestern stattfand, gab den Abmachungen ihre Zustimmung. Eine Veriammlung der Töpfer, die
Der Reichspostminister zur Technischen Nothilfe. Seppel hat der Reichspostminister, ebenso wie vor einiger Zeit Auf eine kleine Anfrage der Genossen Steinkopf und Der Reichsverkehrsminister, mitgeteilt, daß in seinem Bereich für den Streitfall im Benehmen mit der Technischen Nothilfe Richtlinien zur Aufrechterhaltung des Betriebes ausgearbeitet wer den. Zur Auswahl eines Stammes von Beamten für den Notbetrieb murde eine Arbeitsgemeinschaft der Post- und Telegraphenbeamten gebildet, um in Gemeinschaft mit der Technischen Nothilfe die für den Notbetrieb erforderlichen Beamten zu ermitteln. Nachdem die Maßnahmen nun in der Deffentlichkeit erörtert und die BeDie Stundenlöhne der Schildermaler betragen vom 1.- 15. Oftober amtenschaft über die Sachlage aufgeklärt worden ist, wird die Aus- in der ersten Klasse 95 M., in der zweiten Klasse 93 M., von 16. bis mahl der Beamten von Amts wegen getroffen werden." In 31. Oktober in der ersten Klasse 108 M., in der zweiten Klasse den genannten Richtlinien ist die mithilfe von Beamten 106. organisationen bei der Ausführung der Arbeit vorgesehen. Durch die ganze Heimlichtuerei in diefer Sache und die bekannten Tendenzen, die sowohl im Reichspoftministerium wie im Reichsverfehrsministerium herrschen, ist die Mithilfe der Organisationen nicht gerade erleichtert worden. Auch die Auswahl der Beamten von Amtsmegen" erscheint uns als eine nicht sonderlich glückliche Formulierung.
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Am 7. und 8. Oftober fand eine Reichstonferenz der fommuniftischen Gewerkschaftsfunktionäre statt. Nach dem offiziellen Bericht hatte die Konferenz ein großes Arbeitspensum" zu erledigen. Im Bericht selbst ist davon nichts zu merken. Ueber die Bewegung, ihre Stärfe und Tiefe erfährt man fein Sterbenswort. Frizz Sedert stellte in einem„ umfassenden Referat", über das der Bericht sich in einem Dugend Zeilen ausschweigt, fest, daß zwar sehr viel gearbeitet, aber nichts erreicht moen sei. Die Genossen müßten mehr selbständig arbeiten und fich finanziell unabhängig machen. Bon mem, fagt der Bericht nicht. Die Berichte der Vertreter cus 28 Bezirken wurden in fünf 3eilen ab getan. Es wurde festgestellt. daß die Kommunisten fast ausnahmslos gegen das schamlose Treiben der Gewerkschaftsbureaukratie" sich wenden und daß unser Einfluß in den Gewerkschaften und Betrieben ständig im Bachsen ist". Ohne immer nach dem offiziellen Bericht etwas zu sagen, referierten am zweiten Tage Walcher über Unsere Taftit und zukünftigen Aufgaben" und der aus seinem Moskauasyl zurückgekehrte Brandler über den Kongreß der Roten Gewerkschaftsinternationale . Um eine Spaltung der Gemerffchaften zu verhindern, wurde betont, daß niemand austreten dürfe und daß man Leute wie Paeplow, Scheffel und Georg Schmidt als Verbrecher bezeichnen" müsse. Eine neu zu schaffende kommunistische Beamtenzentrale foll demselben Zwecke dienen.
Verband der Buchbinder und Papierverarbeiter. Mittwoch nachmittag 5 Uhr
im großen Saale des Gewerkschaftshauses, Engelufer 25, Branchenversammlung aller in reinen Buchbindereien, Geschäftsbuch- und Briefumschlagfabriken Be a. S. Es ist unbedingte Pflicht aller Kolleginnen und Kollegen, in dieser Ver sammlung zu erscheinen, um den Bericht von den Verhandlungen entgegenzu
schäftigten. Tagesordnung: Bericht von den Lohnverhandlungen in Gozlar
nehmen.
Zentralverband der Angestellten. Schokoladen- Industrie. Oeffentliche Ber fammlung Mittwoch abend 7½ Uhr in den Musiker- Sälen, Raiser- Wilhelm. Straße 31. Zentralverband der Angestellten. Gemeindebehörden. Berwaltungsange ftellte. Funktionärversammlung Donnerstag 7% Uhr Neue Philharmonie, Köpenider Straße 96-97.
Deutscher Transportarbeiterverband. Donnerstag 7 Uhr im Gaal 4 des trauensleute, Obleute, Brandenleitungen, Agitations- und Betriebsratsmit Gewerkschaftshauses allgemeine Funktionärversammlung aller Betriebsverglieder sowie Generalversammlungsdelegierte. Berichterstattung vom 11. Ver bandstag. Aussprache über die Arbeitsruhe am 9. November. Es ist Pflicht, als Ausweis und sind am Saaleingang vorzuzeigen. Ohne Ausweis tein 8udaß alle Funktionäre erscheinen. Mitgliedsbuch und Funktionärtarte dienen tritt.
Deutscher Bekleidungsarbeiter- Verband. Herrenmaßbranche: Donnerstag 6½ Uhr Versammlung im„ Deutschen Sof", Lucauer Str. 15/16. ,, Stellungnahme zum neuen Lohnabkommen." Die Funktionäre treffen sich eine Stunde früher in demselben Lokal. Nur Branchenangehörige, die mit den Beiträgen nicht über 6 Wochen im Rückstande find, haben Zutritt. Zu der Funktionärversammlung ist außerdem der mit 1922" abgestempelte Ausweis verfammlung Donnerstag 6 Uhr in den Arminhallen, Kommandantenstr. 58/59 mitzubringen. Bufen und Kleidertonfettion: Branchen. großer Gaal). Bericht von den Verhandlungen und Stellungnahme." Das Erscheinen aller Kollegen ist Pflicht. Mitgliedsbuch oder tarte legitimiert; ohne dies oder mit mehr als 6 reftierenden Wochenbeiträgen kein Zutritt. und 15: Oftober, in allen Bezirken Bezirksversammlungen. Stellungnahme Achtung, Rimmerer! Am kommenden Sonnabend und Sonntag, den 14. zum Tegten Lohnabkommen." Wir möchten besonders die Bertrauensleute erfuchen, auf ihren Baustellen diesbezüglich die Kameraden aufmerksam zu machen. Der Vorstand.
Aus der Partei.
Große Freude herrschte über den Gesinnungswechsel, der auf der letzten Tagung der Union der Hand- und Kopfarbeiter in Ejen beiden Parteizeitungen beschlossen. Von den Redakteuren des Die Einigung. In Dresden ist die Verschmelzung der bemerkbor wurde. Die dort befchloffene offene Ablehnung der reformistischen und anarchosyndikalistischen" Tendenzen", die Ver- bisherigen USP- Blattes tritt Genosse Hennig in die politische befferung des Organisationsstatuts, die Beitragserhöhung und die Redaktion der„ Dresdener Boltszeitung" ein. Genosse Finster. Anknüpfung internationaler Beziehungen unter dem revolutio- bujch übernimmt den lokalen Teil unseres Birnaer Kopfblattes, nären Banner der Roten Gewerffchaftsinternationale" erscheint den während Genosse Edel in die Redaktion der Meißner BoltsKommunisten als eine geeignete Grundlage zur engsten Zusammen- Beitung" und Genosse Otto Richter in die eines andern Parteiarbeit zwischen Union und Gewerkschaftsopposition in Form der blattes eintreten soll. Die Zusammenlegung der beiden Zeitungen Arbeitsausschüsse". erfolgt Mitte des Monats; die„ Dresdener Volkszeitung" soll von da an den Untertitel führen: Organ der Vereinigten Sozial
Bom Reichsbetriebsrätefongreß wurde überhaupt nichts gesagt. Soll das eine Desevouierung der Berliner und ein Eingeständnis der Aussichtslosigkeit dieses Unternehmens sein?
Arbeiter und Kinderzulagen.
Auf die in Nr. 474 des„ Borwärts" veröffentlichte Klage der Arbeiter in der Reichsdruckerei erhielten wir folgende Zuschrift, die wir als Stimmungsbild wiedergeben:
demokratie.
Bom Stand der belgischen Parteibewegung gibt Gen. Ban dervelde in einem Artikel der Sozialistischen Monatshefte" folgendes Bild:
,, Die Zahl der Parteimitglieder hat seit dem Krieg ungeheuer zugenommen; fie betrug 1911 228 675, 1912 253 869, 1913 276 161, 1914 188 095, 1919 392 362, 1920 620 492, 1921 633 377. Trotz der furchtbaren Prüfung des Krieges stehen wir machtvoller „ Es ist gewiß nicht recht und billig, daß die Arbeiter in den da als je. Im Jahr 1921 erreichten die Einnahmen der Ge Staatsbetrieben weniger Kinderzulagen erhalten als die Beamten. merfschaften 85 Millionen Francs. Die Versicherungen der Aber wer gibt uns Industriearbeitern, der großen Maffe der arbei- Arbeiterpartei, die 1921, abgesehen von den gewerkschaftlichen Vertenden Boltsgenoffen Rinderzuiagen? Es tommt nur selten vor, sicherungen, 272 000 Mitglieder umfaßten, errichten in den Hauptdaß eine Firma folche Zulagen zahlt, und auch dann nur in gerin- industriezentren des Landes vorbildliche Kliniken und Hospitäler, gem Umfange. Bei uns heißt es: Gleiche Entlohnung für gleiche wo ihre Mitglieder unter sich sind, statt der Armenpflege anheimLeistungen", ohne Rücksicht darauf, ob der verheiratete Arbeiter ein zufallen. Anseele, der sich gern den größten Industriellen des Kind oder sechs Kinder hat. Wer eine große Familie hat, muß sich Landes" nennen läßt, hat foeben eine Fischerflotte erworben: sechs eben einschränken, während der andere sich eben mehr leisten kann. Fischdampfer, die auf den Wogen der Nordsee die rote Fahne entIch bin Bater von vier Kindern und muß mich auch redlich rollen. Unsere sozialistischen Genossenschaften haben plagen, um allen Anforderungen gerecht zu werden ohne Fa- vier große Zentren: die Maison du Peuple in Brüssel , den Promilienzulage, gleich den meisten Privatangestellten und Arbeitern. grès in Jolimont, den Vooruit in Gent und die Union Coopérative Ich kann meine Kinder nicht in eine höhere Schule schicken, da mir du pays de Liège, die allein 200 Filialen zählt und 200 Bolts. dazu die Mittel fehlen. Meine Kinder fönnen auch nicht immer in häuser besikt." guten neuen Sachen einhergehen.
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In Belgien besteht bekanntlich zwischen Partei, Gewerkschaft und Genossenschaft eine enge Verbindung, die fich für alle drei 3weige der Arbeiterbewegung als segensreich erwiesen hat.
Wenn heute ein Beamter mit fünf Kindern an Kinder- und Dann wurde die Sigung auf Mittwoch 9 Uhr vertagt. Frauenzulage insgesamt über 7000. befommt, mas von den Broduzenten doch erst erarbeitet werden muß, so darf doch aus diesen Der„ Hort der Wellrevolution". In der Sigung der Moskauer Kreisen nicht immer so sehr über schlechte Bezahlung geflagt werden. Die tschechische Sozialdemokratie ist in der neuen StaatsKonferenz der Kommunistischen Partei Rußlands erklärte Bucha Gewiß, für die unteren Besoldungsklassen ist die Bezahlung ja nicht regierung vertreten durch die Genossen Bechynje( Unterricht), rin, daß die Zahl der Arbeiter innerhalb der Mitglied glänzend, doch sind darunter viele junge Leute, die noch zu Hause a brman( Sozialfürsorge). Srba( Arbeiten) und Marko. schaft der Kommunistischen Partei sich um 30 Pro 3. vermindert wohnen und für die in manchen Fällen fogar noch Kinderzulage gewitch( Vereinheitlichung des Staatsgebiets). hat. Die Kommunistische Pertei Rußlands verliere beswegen nach zahlt wird. Darum etwas mehr Rücksicht auf die Familien, die Ansicht Bucharins immer mehr ihren proletarischen Charabber. Es feine Kinderzulagen erhalten und ihre Steuern zahlen müssen, von müsse für die weiteste Propaganda unter der Arbeiterschaft gesorgt denen ja auch die Kinderzulagen der Beamten bestritten werden werden, damit mehr Arbeiter in die Partei eintreten würden, müssen."
Berantwortlich für den redakt. Teil: Bictor Schiff, Berlin ; für Anzeigen: h. Glode, Berlin . Berlag Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin.ru : Borwärts- Buchdruckerei u. Verlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin , Lindenstr. 4 Hierzu 1 Beilage.
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