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altig. Der Ertrag der Kohlensteuer zum Beispiel, Man Leschloß daher, zur Klärung der Lage nach den ferien eine als einer der ersten Offiziere über Borb ge. Der Anfang des Rechnungsjahres auf 22 Milliarden veran- dritte Lesung vorzunehmen, die am Mittwoch stattfand. Es sprungen fei, obgleich noch zwei Geschüße gefechtsbereit hlagt wurde, wird jetzt auf 120 Milliarden geschätzt. Die liegen eine ganze Reihe von Arbeitnehmeranträgen vor, die im waren und sich noch Mannschaften und Verwundete an Bord bes Bölle follten 8 Milliarden bringen. Der Goldzuschlag zu wesentlichen die Wiederherstellung der Fassung des Sozialpolitischen   fanden. Er habe weder den Namen des Schiffes, noch den Offizier Den Zöllen allein hat im Monat Juli fast 2 Milliarden ge. Ausschuffes bezweden. Gegenstand recht lebhafter Aussprache bit genannt. Nach der Befundung eines Rapitänieutnants war es bem anwesenden Offizier jedoch klar, daß es sich um den kleinen bracht, im September bringt er sicherlich das Drei. bis Bier bete wieder die Frage der Arbeitszeit. Kreuzer Mainz  " und dessen ersten Offizier handele. Der Neben­fache. Die 3 wangsanleihe dagegen, die durch den Da alle Abänderungsanträge der Arbeitnehmervertreter unbeläger, jegiger Rorvettenfapitän a. D. Tholens, gab nun ein Bild Treubruch des Bürgerblocs auf 70 Milliarden Papiermart rücksichtigt blieben, stimmten diese schließlich in der Endabstimmung der Borgänge an Bord während des Gefechts. Die Zeugenaus­festgesetzt wurde, anstatt einer Milliarde Goldmart, spielt jezt gefchloffen gegen das Gefeh. Chriftliche, Hirsch- Dundersche sagen gaben von den Vorgängen ein widersprechendes Bild. Der in den Reichseinnahmen fast feine Rolle. Lumpige zmei und sozialdemokratische Vertreter waren in der Ablehnung völlig Staatsanwalt ließ die Anlage wegen herabfegung des Ansehens des Seeoffiziertorps in der öffentlichen Meinung fallen. Wegen Papiermilliarden sind im August eingegangen. Die einig. formeller Beleidigung des einzelnen Offiziers beantragte er eine ganze Zwangsanleihe, die ursprünglich mehr als den dreifachen Geldstrafe von 6000 M. Das Gericht erkannte auf eine Geldstrafe Betrag der Kohlensteuer ausmachen sollte, wird, wenn sie von 2000 m. und Tragung der Koften des Verfahrens. Dr. Struve völlig bezahlt ist, etwa die Hälfte der Kohlensteuer einbringen. wird gegen das Urteil Berufung einlegen. Ber bei dieser Entwicklung der Reichsfinanzen die Erhöhung der Umsatzsteuer von 2 auf 212 Proz. befürwortet, der möge mur gleich hinzufügen, daß überhaupt nur die Berbraucher be­laftet werden dürfen und daß es das beste ist, wenn man die Besigenden völlig von der Steuerleistung

befreit.

Statt neuer Verbrauchssteuern brauchen wir dringend die Neuregelung des Lohnabzugs. Trog aller Un passungsversuche des Gesetzgebers steigen die Steuerabzüge immer wieder start an. Der Lohnabzug in seiner jegigen Form ist ebenso eine Strafe für richtige Steuerleistung, wie die Regelung für die übrigen Steuerpflichtigen eine Prämie für die Steuerhinterziehung ist. Die steuerfreien Abzüge für das Existenzminimum und die Werbungskosten sind schon wieder feit Monaten absolut ungenügend. Sie müssen wesent­lich erhöht werden. Aber es fennzeichnet den Geist unferer Steuergesetzgebung, daß es dazu erft immer wieder eines 2 n- stoßes von außen bedarf und daß die Finanzbehörden gar nicht daran denten, von sich aus solche Borschläge zu unter. breiten. Mreissteigerungen und Lohnentwidlung aber machen es dringend notwendig, daß spätestens am 1. November eine solche Neuregelung des Lohnabzuges in Kraft tritt. Die Ini­tiative dazu ist von der Sozialdemokratie ergriffen morden. Sie hat im Reichstag einen Gefeßentwurf einge bracht, durch den der Steuerfaß von 10 Broz. für Einkommen bis 300 000, anstatt bisher 100 000 m., gilt. Ferner sollen die eriftenzfreien Beträge um das Bierfache und die Mer bungsfoften um das Fünffache erhöht werden.

Dringend notwendig sind auch für die Gemeinden Maß­nahmen gegen die meitere Geldentwertung. Den Gemeinden nügt die Erhöhung der Umfagsteuer gar nichts, wenn infolge des Marksturzes ihr Haushalt immer aufs neue in Unordnung gebracht wird. Deshalb muß sich jeder, dem die wirkliche Sanierung der Gemeindefinanzen am Herzen liegt, dem in Aussicht genommenen Flickmert, das nur die alten, aus getretenen Wege weift, aufs schärfste widersetzen. Den Ge­meinden fann ebenso wie den übrigen öffentlichen Rörper fchaften und der gesamten Wirtschaft nur geholfen werden durch eine Stügungsaktion für die Mart, verbunden mit Waß nahmen, die ein wertbeftändiges Anleihepapier im Innern schaffen, und durch energische Handlungen gegen die Devisen.  spekulation. Nur dieser Beg öffnet die Aussicht auf gefündere Berhältnisse und bewahrt uns vor dem völligen Hinabgleiten in den Abgrund.

Das Hausgehilfengejet im Wirtschaftsrat.

Einmütige Ablehnung der Arbeitnehmer. Der Reichswirtschaftsrat fezte feine Beratungen über den Hausgehilfengefegentwurf fort. Bekanntlich fonnte der Reichswirtschaftsrat in feiner legten Sigung vor den Ferien in zweiter Lesung teine Einigung über den Gefeßentwurf erzielen. Die Arbeitnehmergruppen hatten nach Ablehnung ihrer grundsäglichen Anträge über die Arbeitszeit demonstratio bie Sigung verlassen. Das hatte zur Folge, daß sämtliche Menderungsanträge der Arbeitgebergruppen angenommen wurden.  

Russische Kunst.

Bon John Shitowsti.

Die Unschuld der   KPD. Sozialdemokraten finds gewesen!

Der Razenjammer in der RPD. ob der findlichen Art, mie man durch das gewalttätige Borgehen am Sonntag nur die Reaktion gestärkt hat ,, scheint groß zu sein. Ueber die heftigen Auseinander. fegungen, die auch im Zentralausschuß darüber stattfanden, hat man bis heute noch nicht berichtet. Aber nach außen hin muß etwas geschehen, um die Mitglieder bei der Stange zu halten. So hat man denn folgendes schöne Geschichtchen heute in der Roten Fahne"

aufgetischt:

In führenden Kreisen der Bereinigten Sozialdemokratischen Partei wird heute unter Eingeweihten ganz offen ausgesprochen: Man muß gegen die Kommunisten mit polizeilichen Mitteln vor. gehen, da man es mit politischen nicht schafft. Man muß den Betriebsrätefongreß mit Gewalt zerschlagen, da man es durch die Diftatur der Bewertschaftsbureaukratie allein nicht fann. Man brauchte die Oftober- ftion", wie der Borwärts" die Borgänge Dom Sonntag nennt, und da die Kommunisten nicht daran dachten, wollte man fie auf diese Weise schaffen." Wie wäre es, wenn die Rote Fahne" gleich deutlicher würde. Biz tönnten nachhelfen. Der Plan für die Sonntag- Aktion ist in der Redaktion des Borwärts" entstanden. Bon dort aus wurde er in die Funktionärversammlung am Freitag lanciert. Da die Hälfte der Funktionäre, angeefelt durch das Treiben der Gen. Fischer" Giehe Bericht vom 3.-.) weggelaufen war, fand er bei dem Reft günstigen Boden. Und so nahm das Berhängnis seinen Lauf Un­begreiflich bleibt nur, daß so fluge Leute, wie die Mebatteure der Roien Fahne" auf solche plumpe Machination hineinfallen fonnten. Befassungswillkür gegen Parlamentarier. Sämtliche Fraktionen des Reichstags, mit Ausnahme der Rom. munisten, haben folgen.de Kleine Anfrage eingebracht: im besezten   Rheinland sich mehrfach bebergriffe erlaubt Im Laufe des letzten Jahres haben die Befahungsbehörden gegen Barlamentarier des Deutschen Reichs oder der Länder. Es sind Berhaftungen vorgekommen frog der gefeilich festgelegten Immunität der Abgeordneten, Bernehmun gen haben ohne gerügenden Anlaß fialtgefunden. Sachliche Reden der Abgeordneten in den Barlamenten oder in Versammlungen auch im unbelegten Gebiete find zum Gegenstande von Unter fuungsverfahren gemacht worden. Welche Schritte hat die Reichsregierung demgegenüber unter. nemmen zweds Wahrung der Immunität gegenüber den Abgeord reten seitens der Besagungsbehörden?"

Der Sprung ins Wasser.

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Frankreichs Reparationsvorschläge.  

Paris, 19. Oftober.( EE.) Gestern abend fand auf dem

Quai d'Orsay eine neue Sigung flatt, um die endgültigen franzöfifchen Vorschläge für die Reparationstommiffion auszuarbeiten.   Poincaré hatte Barthon, de Caffeyrie, Reibel, Mauclere und Sendour sowie andere Sachverständige in sein Arbeitszimmer berufen. Die Dent­fchrift, die   Barthou der Reparationstommiffion fibermittela wird, ist teine Antwort auf das Projekt Bradburys. Es ist darin keine Rede von der allgemeinen Regelung des Reparationsproblems, auch nicht von der Kompensierung der interaillierten Schulden und nicht von einer etwaigen Verminderung der   deutschen Schuldfumme.  Poincaré glaubt, daß diefe Frage von den Regierungen gelöst werden müffe und daß die Reparationstommiffion fie nicht erörtern folle.  Barthou wird deshalb namens der   französischen Regierung ausdrüd­lich fordern, daß das Projett Bradburys nicht erörtert werden soll. Das franzöfliche Projeft bezieht sich ausschließlich auf die Reform und die kontrolle der   deutschen Finanzen. Poin­  caré regte an, daß die Reparationsfommiffion gemäß ihren Be­schlüssen vom 31. Angust vorgehe, d. h. über die Moratoriumsbitte der   deutschen Regierung einffweilen teine Entscheidung treffen soll, bis ein Reformplan für die deutigen Fi­angen angenommen fein mird. Die   französische Denkschrift nimmt Punft für Punkt das am 31. Auguft aufgeftelte Programm der Re­parationsfommiffion auf, nämlich Herstellung des Gleich. gewichts im   deutschen Budget, Währungsreform

und Ausgabe von auswärtign und inneren An­leihen. Ueber jeden dieser Punkte wird   Barthou zur Prüfung feinen Kollegen genaue Vorschläge erstatten. Bon Pfändern und Sanffio­nen wird in der Denkschrift nicht die Rede sein.

Die Revision von   Versailles unvermeidlich."

Condon, 19. Oftober.( WTB.) Auf der gestern in   Leicester er öffneten Jahresversammlung des Berbandes der handels. tammernbrachte Sir Albert Hobson(   Sheffield) eine Entschließung über die   deutschen Reparationen ein, worin es heißt, daß ein Ausschuß ernannt werden soll, um die Reparationsfrage zu prüfen, damit der Bollzugsrat der Handelstammer der Regierung feine Ansicht unterbreiten fann. Sir Albert Hobson ertiärte, eine Revision des Versailler Bertrages erscheine un vermeidlich, und wenn eine Revision stattfinden müsse, so sollten die Geschäftsleute in ihren Intereffen bei dieser Revision und bei der endgültigen Regelung für ermäßigte Forderungen an  Deutschland eintreten. Ohne eine Revision fel   Deutschland nicht Reichstagsabg. Dr. Struve wegen Beleidigung verurteilt. in der Lage, der Inflation des Bapiergeldes Einhalt zu tun. dem augenblicklichen Stand der Dinge fönne die Inflation ohne Alel, 19. Oftober.( Ill.) Wegen Beleidigung des SeeUnterstützung oder Drud von außen nicht aufgehalten werden. Nach offiziertorps im allgemeinen und des ersten Offiziers vom fieinen Kreuzer   Mainz", des damaligen Kapitän seiner Ansicht betrage der für die Ausfuhr zur Verfügung stehende leutnants Tholens, im besonderen, war vor der Rieler Straf. Ueberschuß   deutscher Waren nicht mehr als 120 Millionen Pfund tammer der Reichstagsabgeordnete Dr. Struve angeflagt. Die be. Eterling im Jahre, und dieser Ueberschuß fei in großem Maße ent leidigenden Aeußerungen find in einer am 12. Dezember 1918 von scheidend für die Zahlungen, die   Deutschland zu leisten habe. der Demokratischen Bartei im Schloßhof" zu Riel abgehaltenen Versammlung in einem Bortrag über das Thema Marine Welt, Arestinffi nach   Berlin zurüdgelehrt. Der bevollmächtigte Ber frieg- Revolution" gefallen. Dr. Struve erfiärte bei seiner Bertreter der russischen Sowjetregierung Kreftinffi iſt, wie die PPR. nehmung, er habe in dieser Bersammlung nur gesagt, daß ein erfahren, wieder nach   Berlin zurückgekehrt und hat die   Berliner jüngerer Offizier im Geegefecht bei   Helgoland am 28. August 1914 Bertretung wieder übernommen. Iwanow und bei der wunderbar traftvollen Stepanowa fängt die russische Seele zu dämmern an, und in den weiter lints" ge­legenen Bezirlen der Suprematisten"   Malewitsch, Dremin, Rodfchento, bes Ronftrutlivisten" Satlin, in den schwingen den Linien und Farbenrhythmen Sterenbergs, in der strengen Formensymbolit Altmanns und in den Märchen und Bolts­liedern des großen Farbenpoeten   Chagall ringt diese Seele sich zu völliger Reinheit und Klarheit des Ausdruds durch. Mitläufer verschiedenen Wertgrades umfäumen den Weg und tummeln sich um die eigentlichen Pfadfinder. Die einzelnen Gruppen und Richtlinien find für uns ohne Bedeutung. Es ist gleichgültig, ob man zur gegen ftandslosen Malerei schwört, mie die geniale andinffy, ob man als Anhänger des Suprematismus noch bestimmten strengen Gefeßen die Bildfläche gliedert und im rhythmischen Spiel geometrischer Farbformen das alleinige Heil fieht, ob man mit Farben malt oder nach Art unserer Merzfunft alle möglichen anderen Stoffe zu Hilfe nimmt das Einheitliche und Große des Gesamteindruds liegt in dem urgewaltigen, alle Hinderniffe bewältigenden, alle Mittel be­nußendem Drange nach neuen Ausdrucksformen, in der hinreißenden Bucht, mit der eine neue, noch in Geburtswehen liegende Zeit um ihre fünstlerische Sprache ringt. Man fallt und stammelt noch oft, aber auch im Lallen und Stammeln fündet sich tiefstes feelisches Leben, und es dringt zu Herzen, wie es von Herzen fommt. Dasselbe gilt, und vielleicht in noch höherem Maße, für die ruffische Blaftit. Hier ist völliges Meuland. Archipen to hat der  europäischen Stulptur die neuen Wege gewiesen, Gabo, Latin, Robfchento, Joganson, Stregeminity schreiten darauf vorwärts. Bronze, Fanence, Glastafeln, Pappbedel, Holzbretter, Wellblech, Röhren und Maschinenteile werden in den Dienst der neuen Aufgabe gezwungen, nicht nur rhythmisch gegliederte Maffen, sondern Raumkonstruktionen zu gestalten. Und sogar die Dynamit in Gestalt beweglicher Stulpturteile muß mithelfen. zweifelhaftes Experiment, taftender Bersuch, aber überall spürt man heiligen Ernst und heißes, ehrliches Ringen.

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Am Eröffnungstage der Ruffischen Runstausstellung, die gegen wärtig in der Galerie van Diemen, Unter den Linden 21, ftatt­findet, hielt der ruffische Regierungsvertreter Dr. Grünberg eine Begrüßungsansprache, die mit den Worten schloß: Unser Ziel ist eine Brüde von der russischen Kunst zur deutschen, zum Wohle und Gedeihen beider. Diefe Worte wollen wir unterstreichen, fie drüden einen Wunsch aus, der auch uns am Herzen liegt. Ein Zeitalter hindurch hat die russische wie die deutsche Kunst in einem Abhängig. feitsverhältnis zur franzöfifchen gestanden, das beiden Nugen brachte, heute aber unberechtigt, unnatürlich und unerträglich wäre. Solange die Runft ihr Ziel in formaler Schönheit und Klaffizistischem Geiste fah, fonnten die romanischen Böller unsere Lehrmeister sein. Seßt, wo die Kunst Ausdruck des Seelischen fucht, gelten die Lehren und Werte, die wir aus   Paris und   Italien beziehen könnten, nichts mehr. An dieser großen Jahrtausendwende der Kunstentwicklung, deren Zeugen wir sind, treten die germanischen und slawischen Völker führend an die Spize. Die Abgeschlossenheit, die der Welt frieg mit fich brachte, hat   Deutsche und Ruffen gezwungen, fich auf die eigene Kraft zu stellen, und das Ergebnis ist für beide Länder sine eigene fünftlerische Kultur, die sie vordem nicht beschen, und bie den überraschenden Beweis liefert, daß deutsches und ruffisches Empfinden viel näher miteinander verwandt ist, als man geahnt hatte. Die neuesten Kunstrichtungen, die man unter dem Namen Expreffionismus" zufammenfaßt, finden das tiefste Berständnis und die fonfequenteste schöpferische Pflege östlich vom   Rhein und nördlich von den Alpen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, daß Der erste äußere Anstoß zur Wandlung von Baris und Stalien aus. ging. Die Anregung fam von dort burch die   französischen Ku biften und die italienischen Futuristen, aber die folgerechte Weiter entwidlung vollzog sich in   Deutschland und   Rußland während der furchtbaren Jahre des Krieges. Die franzöfifche und italienische Eine Ausstellung von Schülerarbeiten( die Schüler sind meistens Runft lente wieder ein in die Bahnen klaffizistischer Schönheits- Kinder oder schlichte ruffische Arbeiter), von Blafaten, Bühnenaus. beale, die deutsche und ruffifche blieb expressionistisch, d. h. feelische| ftattungen, von funstgewerblichen Arbeiten und Spielzeugen rundet Musdrudskunst. Das Schicksal der Kunst im neu anbrechenden Zeit das Bild. Und aus allem spricht derselbe Geist, das gleiche Streben: after fiegt in den Händen der   deutschen und ruffischen Künstler. Ihre vorwärts zu neuen ülfern! ficht ist es, fich von wefensfremden Einflüffen frei zu halten, ihre Eine unerschöpfliche Fülle von Anregungen nicht nur für unfere igenart unbeirrt zu pflegen und zu entwideln und sich bei der Künstler, sondern auch für das funftliebende Bublifum bietet die Erfüllung dieser welthistorischen Mission gegenseitig zu fügen und ruffische Ausstellung. Sie ist mochentäglich von 10 bis 6 Uhr, Sonn­befruchten. Die Brücke, die die erste ruffifche Kunstausstellung tags von 11 bis 2 Uhr bei einem Eintrittspreis von 25 m. geöffnet. au schlagen unternimmt, muß von uns beschritten werden, und sie ird zum Wohle und Gedeihen nicht nur der beiden Bölfer, fondern

ber Weltfultur dienen.

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Bieles bleibt

einstens in dem männlich werdenden Leffing begab. Er war ein Moralist, der als erster sich in den Schmerz der Lady Milford und der Cameliendame hineinfand, und derartig einem großen Heer be beuernswerter Weiber das Leben gab. Wahrscheinlich war Diar wood für ihn wichtiger als die sentimentale Sarah. Er hat für die Marmoop, die verlassene Frau mit dem zweifelhaften Lebens­Für fie wandel, einen ganzen Roman bes Mißgefchids gedichtet. sprechen tausend Gründe der Entschuldigung. Als wichtigster Ent faftungszeuge dient ihr dieser schwächliche Mellefont. Er ist ein fchuftiger Gefelle, ein verfrachter und schäbiger Don   Juan. Der alte Sampson, der ihn am Todestager der Tochter als Sohn um­armt, irrt sich gründlich über den sauberen Herrn. Mellefont stößt fich den Dolch nur in die Bruft, weil er nicht mehr dem Labyrinth feiner Gemeinheit entschlüpfen fann. Das Rostüm dieser Zeit ift eng und vielfach verschnürt. Die Menschen find fparfam in ber Bewegung und geben fogar in der Leidenschaft mit gezügelter Grandezza. Dafür sind sie desto beredter, und die Schleusen ihres Wortes öffnen fich bis zur Berschwendung. So fonnte Lucie  Höflich als Marwood hundert Register ziehen. Sie ftandierte gelehrt, fie gab sich und dem Tegte eine Haftung, die nicht vergessen werden fann. Man magte nicht mehr zu lächeln und entbedie, daß Leffing fich ohne Ueberhebung brüften burfte, den Schwulst aus der Theatersprache ausgerottet zu haben. Fräulein Rani duldete mit schmeichelnder Anmut. Sie leistete das Beste, was die Rolle der Sarah verlangte. Und es ist doch höchst schwierig, so formvoll und perlogen zu sterben, roie es der unerbittliche Leffing vorschreibt. Theodor Boos hütete sich, die Berworfenheit des Berführers übergrell zu belichten. Deshalb begeht er jedoch eine Sünde an den Geift feiner Rolle. So gelaffen, fo geschmeidig und unschuldig, wie er als mellefont tat, ist biefer ehescheue und wahrheitsscheue junge Mann nicht.

Nun noch die Fragen nach der Bedeutung der neuen Bühne. Sie unternahm zur Einweihung ein Experiment, bas nicht schlecht glückte, indem sie einige Gäste einfud. Doch die Hauptakteure ftehen nur als geladene Bufallsgäste auf der Bühne, gebergt und hech bezahlt für den Eliteabend. Dentt man an bas, was der Alltag des neuen Theaters bringen foll, bann fürchtet man allerband. Denn außer dem sehr talentierten Fräulein Raniz fpielte fich von den vorhandenen Kräften faum jemand fiber das geringe mittefmaß hinaus. Die Stars hatten sich gewiffenhaft mit dem imponierenden Regisseur verständigt. Genügt das bem Ehrgeiz des neuen Unter­nehmers? Bon einer beschleunigten und flaren Antwort auf diese Frage hängt alles ab.

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M. H.

Abgeblikt find die Herren v. Graefe und Genoffen, ble durch eine Eröffnung des Renaissance- Theaters. Das Renaissance. Meine Anfrage an den Reichsjuftizminister wegen einer Heinen   Ber Die Ausstellung gibt einen lüdenlosen Ueberblick über die Ent- heater in ber Hardenbergstraße ist ein behagliches uldung des Reichswehrminifters den Staatsgerichtshof gegen was barob zu Tobe erschrockene feuilleton des Borwärts" modiímachen wielung der ruffifchen Malerei feit dem Beginn dieses Jahrhunderts. Haus. In einen Filmsaal wurde die kleine Bühne hineingebaut, wollten. Die Antwort des Juftizministers besagt, daß die Be­Die ältere Zeit intereffiert weniger. Es mag für die Wissenschaft die man mit der mig Sarah Sampion" effings ein­fhimpfung von Ministern ganz abgesehen von ber Frage, n's sizvoll sein, in den Arbeiten der as neßow und Ari pow, weihte. Ludwig   Berger vereinfachte uno milberte, was in eine solche wirklich vorliegt nur bann unter das Schußgeles falle, der Leurjanski und Morawom, der Impressionisten Jouber bürgerlichen Tragödie von 1775 bem heutigen Geschmad nicht wenn sie zugleich zur Herabmürdigung der Republit biene. Gin fomiti, Rorowin und Juon die eigentümlich russischen Ele- mehr erträglich ist. Erstaunlich bleibt, daß dieses in der Geschichte Strafantrag ei von Herra Geßler nicht gestellt. Kunstabende bes Bezirksamts   Wedding. Heute 8   Us: findet in licher Statur, während das eigentlich künstlerische fein Eigenwuchs, Eden und Enden geschmälert und geändert werden darf, ohne daß der Aula rintaler Str. 8 der erfie Stunftabene flatt unter Mit­sondern Pariser Treibhausprodukt ist. Auch Rojdeft wenst der Strom des Rührenden und Aufregenden in allzu peinliche mittung son Gertrub Steiner Rottein, Muth Seffing, und Filonow reben noch die Formsprache der franzöfifchen Ru ermlichkeit verliegt. Gewiß, wir weinen nicht mehr wie die Bes& antenflager, Rammervirtuese sen der Staatsoper 2 tonherb bisten und italienischen Futuristen. Erst bei dem Brimitiven" trübten von 1755, aber wir vernehmen desto hellhöriger, was fich oL

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