Gewerkschaftsbewegung

und anständige Behandlung feines Personals Wert legt, als auf die Durchführung derartiger veralteten, verfassungswidrigen Innungs­beschlüsse, die weder dem Arbeitsverhältnis noch dem Frieden im

Kommunistische Taktik gegen den Bauarbeiterverband Gewerbe im allgemeinen förderlich sind.

Bom Bauarbeiterverband wird uns geschrieben:

Die Zerstörungsarbeit der Kommunisten in den Gewerkschaf ten tritt immer deutlicher in die Erscheinung. Sie treiben ihr dema­gogisches Spiel weiter. Nicht genug, daß fie in persönlicher Ver­hebung und Herunterreißung der Führer die Stoßfraft der Gemert­schaft unterbinden, gehen sie jetzt dazu über, die Beitrags. perre zu propagieren. Ginige Belegschaften, sowie eine öffent­liche Versammlung der Betonbranche am 4. Oktober und die drei Neuköllner Bezirke stellen dem Berliner Vereinsvorstand ein ulti­matum, bis zum 4. Oktober alle Ausgeschloffenen restlos und bedingungslos wieder in den Deutschen Bauarbeiter­verband aufzunehmen, andernfalls fie vom 24. Oftober bis zum Tage der Wiederaufnahme der Ausgeschlossenen dem Verbande die Beiträge sperren werden. Der Vereinsvorstand wird sich auch durch derartige Agitationsprattiken nicht einschüchtern laffen. Inwieweit die Berliner Bauarbeiter dem Treiben jener unperantwortlichen Hezer folgen werden, bleibt abzuwarten. Jedenfalls fei an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen, daß, wer der Barole der Beitragssperre folgt, dadurch freiwillig seinen Austritt erklärt und fomit aller Berbandsrechte verlustig geht. Die Mitglieder sind daher nachdrücklich gewarnt, sich an diefer Aktion" zu beteiligen."

Die Quertreiberei gegen den Bauarbeiterverband wird vom Berband der ausgeschlossenen Bauarbeiter syste= matisch betrieben. Selbst die Kommunistische Arbeiter- Zeitung" bezeichnet die Eristenz eines solchen Verbandes als ein lehrreiches Kapitel zur Einheitsfronttaftit". Nach der Roten Fahne" hat dieser Verband der Ausgeschlossenen nur den Zwed, den Kampf un das Mitbestimmungsrecht der Mitglieder( des Bauarbeiterver bandes) zu führen und durch diesen ampf dazu beizutragen ,,, die Einheitsfront im Baugewerbe mieder herzustellen."

Lohnverhandlungen in der Berliner Metallindustrie.

Bertrauensleute- Rörperschaft noch Betriebsräte haben den Auftrag erteilt, daß eine Delegation zum Landtag gehen sollte. Wir stellen fest, daß die Delegation nicht das Recht hatte, im Namen der oben genannten Körperschaften die AEG. Ackerstraße zu vertreten."

Sattler , Tapezierer und Portefeuiller. Am Montagabend 7 Uhr findet für die Kollegen, die auf dem Boden der Amsterdamer Die lezte Lohnvereinbarung vom 25. September gilt bis zum Gewerkschaftsinternationale stehen, eine Versammlung 29. Oftober. Ueber die Neuregelung der Löhne wurde am 21. Of bei Wilte, Sebastianstr. 39, statt. Auf der Tagesordnung steht ein tober zwischen dem Verbande Berliner Metall- Industrieller und dem Vortrag: Geldentwertung, Teuerung und Gewert Deutschen Metallarbeiter- Verband verhandelt, mit folgendem Erichaften". Hierzu sind alle Kollegen der früheren SPD. und gebnis: USPD. gegen Legitimation eingeladen. Kollegen, die feiner Partei Die Lohne für männliche Arbeiter über 21 Jahre er angehören, jedoch mit der Amsterdamer Internationale sympathi fieren, fönnen als Gäste eingeführt werden. Vollzähliges Erscheinen ab 23. 10. bis erwarten die Einberufer: Frizz Koch Ernst Schulze . ab 19. 11. 22 d einschl. 19. 11. von 78 auf 120 M. 131 M. pro Std.

höhen fich

in der Klaffe I

II

77

117

"

III

74

114

"

"

IV V

B

72 70

111 108

118

Die Löhne zwischen der Klasse I und V ab 19. November er­rechnen sich prozentual. Die Löhne für Arbeiter von 18 bis 21 Jahren erhöhen fich

in der Klasse I von 69 auf 102 m.

II III

67, 100

"

"

IV V

"

64 63 61

"

97 94

"

*

.

92 " Die Erhöhung der Löhne errechnet sich ab 19. November pro­gentual nach dem Saz der Klaffe I Männer über 21 Jahre. Die Affordbafis refp. der Affordpreis wird um 50 Proz. erhöht. Die Atfordbafis beträgt: feften Stundenzuschlag von 35 M. pro geleistete Affordstunde ig

in der Klasse I 78 M.

II 76

III 74

IV 72 ▼ 70

"

Da die Kommunisten die Welt noch nicht auf den Kopf stellen fönnen, begnügen sie sich einstweilen damit, die Begriffe auf den Kopf zu stellen. Nehmen wir an, die Leitung des Bauarbeiterver­Der feste Stundenzuschlag für die Klassen II bis V errechnet bandes hätte noch länger ruhig zugesehen, wie die kommunistischen Nachläufer der Brandler, Hedert, Kaiser und wie die Moskauer fich prozentual gemäß dem Stundenzufchlag für Klaffe L Strategen sonst noch alle heißen, die Diftatur des Proletariats" Die Frauen und Kinderzulage wird erhöht im Bauarbeiterverband, entgegen den Sagungen, der Verbands. tagsbeschlüsse und der statutarischen Anordnungen der Verbands­leitung, durchzusehen suchten. Dann wären bald alle Anhänger der Amsterdamer Richtung aus dem Verband herausgeefelt oder ausgeschlossen worden wegen Mißachtung des Mitbestimmungs­rechts" der Moskauer. Dann war zwar die Einheitsfront der Kom. Weil aber munisten hergestellt, aber nicht die der Bauarbeiter.

die Leitung des Bauarbeiterverbandes, die zur Durchführung der Beschlüsse der Generalversammlung und der Sagungen bestelt ist, dem fommunistischen Treiben endlich einen Riegel vorschieben mußte, war fie in Erfüllung ihrer Pflicht gezwungen, die wundervolle Moskauer Einheitsfront zu zerstören. Die Rote Fahne " macht ihr das ständig zum Vorwurf. Sie muß diesen Vorwurf der tom. munistischen Zellen und„ Einheitsfront"-Bauer schon tragen und die Organisation hochhalten. Die Zeit tommt, wo auch die von den Mostauer Agenten an der Nase herumgeführten Bauarbeiter ein­sehen werden, wer die Einheitsfront zerrissen hat. Wie stände es um die Bauarbeiter und ihre Organisation, wenn sie darauf hätten warten müssen, bis sie mit dem neuen Moskauer Heilsleben beglückt werden sollten?

Bankbeamtendemonstration im Luftgarten.

für die Ehefrau von 2,50 auf 4,- M., das Kind 3,506,-

"

Die Zulage für weibliche Arbeitnehmer erfolgt prozentual gemäß der Abmachung vom 25. September, d. 5. 85 refp. 75 Proz. Jugendliche Arbeiter unter 18 Jahren erhalten sinop im Alter von 14 bis 15 Jahren 40,- M. pro Stunde

15 16 17

B

"

16 17 18

"

43, 53,-

"

"

58,-

"

Jugendliche weibliche Beschäftigte prozentual ben jugendlichen Männern. Dieses Ergebnis wird einer Funktionärversammlung am Dienstag oder Mittwoch zur Stellungnahme unterbreitet Diese Bersammlung wird durch Inserat in der Montag oder Dienstag nummer angezeigt.

Die neuen Löhne der Berliner Maßschuhmacher. Durch Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses Groß- Berlin vom 19. Oftober 1922 find die Löhne der Maßschuhmacher wie folgt festgelegt:

Der Mindeſtſtundenlohn für männliche Beitlobnarbeiter und als Alfordbafis für neue Arbeiten beträgt ab 16. Oftober 100 M., Die drei Bankbeamtenorganisationen, der Allgemeine Verband ab 23. Oftober 110 m., ab 30. Oftober 115 M. und ab 6. November der Deutschen Bantangestellten, der Deutsche Bantbeamtenverein 120 M.; für weibliche Zeitlobnarbeiter und als Atfordbasis für und der Reichsverband der Bankangestellten. veranstalten im Hin- Reparaturen in denselben Wochen 96 M., 104 m., 108 M. und blick auf den gegenwärtigen Tariffampf im Bankgetverbe Dienstag, 112 M. Dem Schiedsspruch stimmten beide Parteien zu. nachmittags 5 Uhr, eine gemeinsame Rundgebung im Lustgarten. Die Führer aller drei Verbände werden Ansprachen halten.

Lügen haben kurze Beine.

Die Bereinigte SPD. - Fraktion der Betriebsräte und Bertrauens leute der AEG., Ackerstraße, samt den Vorsitzenden des Angestellten rats und des Betriebsrats ersucht uns am folgende Darstellung: In der Nr. 467 der Roten Fahne" vom 20. Ottober 1922 bringt dieselbe zwei Berichte von der AEG. Ackerstraße, dazu be­richten wir folgendes:

Die gutbesuchte Betriebsversammlung war, als die Resolution, die die Absetzung des Polizeipräsidenten usw. verlangte, durch die Radautaftit einzelner Schreier auf ganze dreihundert Teilnehmer gesunken.

Ein Gegner der gewerkschaftlichen Organisation. Der Konditoreibefizer Gräbsch, Kaiser- Franz- Grenadier- Blab Nr. 2, fieht es zwar ganz gern, daß auch Angestellte im Ge wertschaftshaus bei ihm verkehren, von seinen Angestellten aber verlangt er, daß fie aus der Organisation aus­treten follen. Ein Lehrling, den er beschäftigt, erhält als Entschädigung für Roft und Logis monatlich dreihundert Mart. Dafür stellt jedoch Herr Gräbsch die Bedingung, daß der Lehrling dem Berbande nicht angehören darf. Der Herr stützt sich dabei auf einen Paffus im Lehrvertrag nach dem Schema der Ron- Jeder Andersdenkende wurde einfach niedergebrüllt und mußte bitoreninnung, wonach Lehrlinge ohne Genehmigung des Lehrherrn es aufgeben, die noch Anwesenden eines Besseren zu belehren. Da feinem Berein beitreten und feine Bersammlung besuchen dürfen. nun im Betriebe die Zahl der beschäftigten Hand- und Kopfarbeiter Die Handwertstammer ist zwar bereits unterm 28. April 7000 beträgt, so ist es von der Redaktion der Roten Fahne" ziem 1921 vom Minister für Handel und Gewerbe aufgefordert worden, lich gewagt, eine Resolution zu bringen, die von einer solchen Minder­diesen Passus zu streichen, doch scheint die löbliche Ron heit zur Annahme gelangte. ditoreninnung bis heute noch keine Zeit dazu gefunden zu Zu der weiteren Notiz, die sich auf der ersten Seite befindet haben. Aber auch ohnedem dürfte man von jedem einsichtigen und von einer Delegation des Wertes AEG. Aderstraße be­Lehrmeister erwarten, daß er mehr auf ausreichende Entschädigung richtet, bemerten wir folgendes: Weder die gesamte Belegschaft,

-

Abbruch der Berhandlungen im Buchhandel. Der Groß- Berliner Buchhandel ist dafür bekannt, daß er mit zu den Branchen gehört, welche die niedrigsten Gehälter in Berlin zahlen. Der Zentral verband der Angestellten hatte für Oftober 100 Prog. Aufschlag gegenüber September gefordert. Die Arbeitgeber lehnten es ab, auf die Forderungen einzugehen oder selbst ein Angebot zu machen. Die Erregung innerhalb der Angestelltenichaft ist groß. Am Freitag Zentralverband der Angestellten angerufen worden ist. Gleichzeitig tritt der Schlichtungsausschuß Groß- Berlin zusammen, der vom findet am Freitag, den 27. cr., eine Versammlung der Mitglieder des Verbandes statt, zu welcher noch besondere Einladungen erfolgen.

Der Streit bei Krupp in Effen, der als Antwort auf die frift­lose Entlassung von etwa 400 Arbeitern unternommen wurde, ist noch nicht beigelegt. Die Firma lehnte Berhandlungen ab, solange die Arbeit nicht wieder aufgenommen ist. Nach Berichten der bür gerlichen Presse melden sich zahlreiche Arbeitswillige". In Der Abteilung Lokomotiv - und Wagenbau, deren Belegschaft als radikal gilt, habe sich bereits der dritte Teil der Arbeiter wieder zur Arbeit gemeldet, mit anderen Worten, Streifbruch verübt. Hof­fentlich erweist sich diese Mitteilung als start übertrieben.

OPES

Betriebsräte!

Die Bollversammlungen der Gruppen finden ftatt:

III Bekleidungs- und Tegtilinstrie, X Lederindustrie am Montag, ben 23. Ottober, abends 7 Uhr, in den 8eniral- Festfälen, Alte Jakobstr. 32, VIII Landwirtschaft, IX Lebens- und Genußmittelindustrie am Dienstag, den 24. Oktober, abends 7 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engelufer 24/25, Gaal 5, XII Staatliche und tommunale Behörden, XIII Verkehr am Donnerstag, den 26. Oftober, abends 7% Uhr, in den 8entral- Festsälen, Alte Jakobftr. 32, VI Graphisajes Gewerbe am Mittwoch, den 26. Ottober, nachm. 5 Uhr, im Gewerkschaftshaus, Engelufer 24/25, Gaal 1.

Tagesordnung:„ Das Arbeitsrecht ". Es ist Pflicht sämtlicher Betriebsräte, in ihren Gruppenvollversammlungen zu erscheinen. Als Legitimation dient die Betriebsrätekarte und das Ber bandsbuch. Freigewerkschaftliche Betriebsrätezentrale für den Wirtschaftsbezirk Groß- Berlin.

Berband der Buchbinder und Papierverarbeiter. Montag 145 Uhr im Gaal 9 des Gewerkschaftshauses, Engelufer 25, Koloriftinnenversammlung. Bollzähliges Erscheinen erwartet die Branchenleitung.

thaler Str. 11/12, Ronferens fämtlicher Funktionäre des Deutschen Metall­Achtung, Metallarbeiter! Mittwoch 6% Uhr im Rosenthaler Sof, Rofen arbeiterverbandes, sofern sie auf dem Boden der Amsterdamer Richtung stehen. Tagesordnung: 1. Neuwahl des Fraktionsvorstandes. 2. Aussprache über unsere nächsten Aufgaben. Referent Rollege Brandes. Eintritt nur gegen Bor zeigung der Funktionärkarten und Mitgliedsbücher der Parteien.

Berantwortlich für den redakt. Teil: Bictor Siff, Berlin ; für Anzeigen: Berlag Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Th. Glocke, Berlin . Borwärts- Buchbruckerei u. Berlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin , Lindenstr. 3 Hierzu 3 Beilagen.

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