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vielmehr zu erwerben geglaubt. Gefälschte Papiere spielen natürlich| Den fchwerverletzten Kraufe schaffte man nach dem Krankenhause eine Hauptrolle, und die von den glücklichen Bewerberinnen für die Am Friedrichshain . Citel einer Gräfin Einsiedel", oder ,, Gräfin Harden. berg", Baronin von Wartenberg", reifrau von Strachmi" gezahlten Geldbeträge waren sehr hohe. Die An­getlagte von Hohendorff war immer die liebenswürdige Helferin, aber auch andere Berliner Heiratsvermittlerinnen trat in Lätig feit. Auch eine Reihe bekannter Gerichtspsychiater sind auf den An­trag der Verteidigung geladen worden. Die Verhandlung findet mit

Rücksicht auf den großen Beugenapparat im großen Schwurgerichts­

jcal statt und dürfte mindestens drei Tage dauern.

Zusammenffoß zweier Kraftwagen. Am Montag nachmittag fubren zwei Kraftwagen an der Ede der Dreibund- und Kazbach­straße mit folcher Gewalt zusammen, daß eines der Autos auf den Bürgersteig geschleudert wurde und ein Schau­fenfter zertrümmerte. Der Führer des Kraftwagens Julius Kanig erlitt einige Verlegungen.

Wirtschaft

Syndikatsherrschaft in der Spiegelglasindustrie.

Uns wird geschrieben: Politik ist die Kunst, das Erreichbare zu erstreben. Skeptische Gemüter behaupten allerdings, es wäre die Kunst, auf Koften anderer Geschäfte zu machen. Das mag gallig flingen, aber der Wirtschaftskrieg des Bereins deutscher Spiegel­Spiegelglas? wird vielleicht mancher fragen. Sehr viel, denn das glasfabriken liefert die Bestätigung dafür. Was fümmert uns Spiegelglas findet für die mannigfachsten Zwecke Verwendung, feineswegs nur für Spiegel.

Von den 9 Spiegelglasfabriken Deutschlands aber find 6 mit insgesamt 3irfa 70 Broz. Beteiligung total franzöfifch- belgischer Besiz, nur eine mit etwa 5 Broz. Beteiligung ist voll in deutschem Besiß, bei den übrigbleibenden 2 Fabriken spielen mindestens ganz erhebliche belgisch - französische und andere ausländische Einflüsse mit. Die so zusammengesetzte Industrie hat auch ein Syndikat geschaffen, das den vertrauenerweckenden Namen Berein Deutscher Spiegel­glasfabriken" führt. Dieses Syndikat hat eine Monopol­ftellung, die natürlich ausgenutzt wird. Die Preise des Fabrikats haben gegenüber den Friedenspreisen eine Erhöhung um 10 000 Pro 3. erfahren; feit Dftober v. 3. allein beträgt die Steige rung etwa 350 Proz.

abend fand der Arbeiter Hans Kruichte auf dem Schießplas Tegel Höhe des Leichtsinns oder Gipfel der Dummheit? Vorgestern eine 10,5- cm- Granate. Er nahm fie mit nas feiner Wohnung Spenglerstr. 3 und versuchte den Faifungsring abzu Die Umorganisation der Feuerwehr. fdmelzen. Zu diesem Zwede legte er die Granate an Rücktritt des Oberbranddirektors Reichel. die Feuerung des Rüdenberdes. Plöglich erfolgte eine Mit dem heutigen Tage tritt die Neuorganisation des Berbeftige Explosion, so daß die Fensterscheiben plagten und die Wände liner Feuerlöschwesens in Kraft, wie sie seinerzeit durch beschädigt wurden. Kruschke erlitt Brandwunden im Gesicht und ie Sazungen der Deputation für das Feuerlöschwesen beschlossen an den Händen und mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. t. Die Leitung hat für den in den Ruhestand getreter en Ober- Ein Peruaner um 30- millionen- Objette bestohlen. Am Montag branddirektor Reichel der dienstälteste Feuerwehringenieur Brand- nachmittag zwischen 5 und 6 Uhr sind aus dem Zimmer eines direktor Bahrdt Charlottenburg vorläufig übernommen. Die Bernaners, der in einem Charlottenburger Benfionat wohnt, Bert glasfabriken" führt. Die Beruaners, der in einem Charlottenburger Benfionat wohnt, Wert fünf einzurichtenden Löschbezirke unterstehen dem neuen 3entral objekte in Höhe von 30 Millionen deutscher Mark geftoblen worden. amt. Die Abteilungen 1, 2 und 4 des Zentralamis werden ir Sierzu gehören in erster Linie fünf Kreditbriefe auf Sidt. Ferner der Hauptfeuerwache Lindenstr. 40, die Abteilung 3 wird vorläufig 523 amerifaniide Dollarnoten, 1200 franzöfifche Frantennoten, in der Feuerwache Schönlanter Str. 13 untergebracht. Die Bureaus 30 000 Mark deutsches Geld in Zehntausendmarkscheinen und eine, Auf die Wiederherbei befinden sich für den 1. Bezirk Schöneberger Str. 20, für den Anzahl sehr wertvoller Schmuckfachen. 2. Bezirk in Charlottenburg , Am Lützow 12, für den 3. Bezirk fchaffung der Sachen ist feitens des Geschädigten eine Belohnung in der Feuermach: Emser Str. in Neukölln, für den 4. Bezirk in der von 3 Millionen Mark ausgefeßt. Mitteilungen, die auf Wunsch Feuerwache Fischerbrücke, Berlin , und für der 5. Bezirk in Wil - vertraulich behandelt werden, nimmt Kriminalfommiffar Gennat im mersdorf, Feuerwache Gasteiner Str. Die Alt- Berliner Feuer- Simmer 103 des Berliner Polizeipräsidiums entgegen. wachen werden den Löschbezirken, in deren Bereich sie liegen, zu geteilt. Ausgenommen sind nur die Kompagniewachen 2 und 5 in her Köpenicker Str, und Reibelstraße, die dem Löschbezirk 4( Brand. direktor Teubner) zugeteilt sind. Die Geschäftsanweisung für die Dienststellen der Deputation für das Feuerlöschwesen unterliegt noch Der Beschlußfassung durch den Magistrat. Das wichtigste Merkmal her Neuorganisation ist, daß jetzt eine Scheidung zwischen Berwaltung und Eretutive eintritt.

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Oberbranddirektor Reichel, der sich seit 1905 an der Spitze Her Berliner Feuerwehr tefard, hat allen Wachen eine Bekannt machung zugehen lassen, in der er mitteilt, daß die vor ihm nach­resuchte Bersehung in den Ruhestand zum 1. April 1923 vom Magistrat genehmigt worden ist. Der Branddirektor teilt mit, er in seinem Gesuch der Erwartung Ausdruck gegeben hätte, bis zu jenem Zeitpunkt die Neuorganisation des Feuerlösch resens von Groß- Berlin durchgeführt seir würde. Da jedoch für as zu bildende Zentralamt Ausführungsbestimmungen ergangen feien, die ihm eine weitere erfolgreiche Mitarbeit nicht möglich er cheinen lieken, habe er gebeten, ihn bis zu seiner demnächst er­folgenden Pensionierung zu beurlauben. Dieser Bitte habe der

Magistrat auch entsprochen.

Eine haltlose Verdächtigung.

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Vor einigen Tagen brachte die Rote Fohne" eine Notiz mit Ser Ueberschrift:" Gute Beiten für Mörder Husar Runge im städtischen Dienst", wodurch bei ihren Lesern der Eindruck ermedt werden sollte, daß Runge im städtischen Osthafen von der Stadt als Wächter angestellt sei. Dies ist mie man uns von unterrichteter Geite mitteilt nicht der Fall; die Bewachung der Säfen ist einer Privatgesellschaft übertragen. Auf das Personal iefer Gesellschaft hat weder die Gradt noch der Dezernent, Genosse Schüning, irgendwelchen Einfluß. Bom Dezernenten ist bei Ueber

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Der Umbau der Eisarena des Admiralpalastes au einem Varieté Theater gebt seiner Vollendung entgegen. Die Gr öffnung wird am Sonnabend, den 11. November, stattfinden. Das neue Theater gehört zu den größten Bühnenhäusern Berlins und umfaßt 2400 Sigpläge, die im Parkett und zwei Rängen gelagert find. Mit moderniter Technik ist die Bühne ausgestattet worden. Sie befißt eine Beleuchtungsanlage, die zu bisher unbekannten Lichteffekten die Möglichkeit bietet. Das Eröffnungsprogramm bringt die Uraufführung, Die fieben Todsünden", ein phantaftisches Spiel mit Tana in sieben Bildern von Regel mit der Musik von Sans Cefet. Für das Varietévrogramm sind eine Reihe allererster Barietéfterne verpflichtet worden.

Jubiläen. Das Feft der filbernen Soeit felern heute Franz Timer und Frau Henriette geb. Roy. Berlin , Jüdenſtr. 18/19. Das 25 ja brige Parteijubiläum feiert am 1. November Genoffe Ernst Start, Rathenower Straße 21. Seefisch- Verkauf! Am Mittwoch, den 1. November 1922( heute) findet wiederum ein Seefisch Verkauf in den an den Anschlagfäulen bekannt gegebenen Verkaufsstellen statt. Es gelangen zum Verkauf: riche grüne Seringe das. Pfund 115 M., Goldbarsch das Pfund 125 M. Es fönnen nur biele beiden Arten zum Verkauf gestellt werden, da die übrigen Fischforten derart boch im Preise stehen, daß sie für den städtischen Verlauf nicht in

Frage kommen.

Einen Mutterkurfus für Frauen und Mädchen veranstaltet das Jugendfürforgeamt des Bezirksamts Lichtenberg . Die Vor träge und praktischen Unterweisungen finden im Cecilien- Lyzeum, Rathaus straße statt und beginnen am 1. November, abends 7 Uhr. Der Sturlus fakt 6 Vortrags, und Uebungsabende und eine Erlursion nach dem Säuglingsbeim in Ravenstein . Die Leitung liegt in den Händen von Bezirksstadtärzten. Die Beteiligung am Kursus ist unentgeltlich.

Groß- Berliner Parteinachrichten

gabe der Bewhchung an diese Gesellschaft die Versicherung erteilt ueber die üngffen Ereigniffe in Statien" spricht Genoffe Brofeffor Albo

der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei. Oberdorfer Mailand heute abend im Bürgersaal des Berliner Rathauses, Rönigstraße, anf Einladung ber Sungsozialisten. Gäste find willkommen. Donnerstag, den 2. November, abends Arbeitsgemeinschaft Berfeffung". pünktlich 6 Uhr, im Wartezimmer der Juristischen Sprechstunde, Linden. ftraße 3, 1. Sof, part.( Rüdfahrscheine lösen.) reis Charlottenburg . Donnerstag, den 2. November, 7% Uhr, erweiterte Fraktionsstzung im Rathause( Plenarsizungsfaal). Die Abteilungsleiter und Rassierer müssen auch erscheinen.

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worden, daß die Wächter sämtlich im Deutschen Transport­crbeiterverband organisiert wären. Festgestellt ist, ein gewisser Radolt als Wächter bei dieser Gesellschaft be­schäftigt war, der aber entlassen ist, weil er einen Diebstahl nicht rechtzeitig gemeldet haben soll. Bei dieser Gelegenheit behauptet die Rote Fahne", daß durch dis Bresse eine Mittellung gegangen fet, daß im städtischen Osthafen für viele Millionen Mart Mehl verschoben sei. Diese Behauptung ist ebenfalls un. wahr. Richtig ist vielmehr, daß nur die Rote Fahne" vor einiger 38. Beit eine solche Verdächtigung verbreitet hat. Aus diesem Grunde unb weil an der ganzen Geschichte tein wahres Wort war, ist eine Antwort nicht erfolgt.

Bem Umgang mit Reisenden.

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108.

Ein Einwohner Stettins, der von einer nach Mitteldeutschland gemachten Reife heimfuhr und in Berlin auf dem Stettiner Bahnhof einige Nachtstunden bis zur Abfahrt des Frühzuges warten mußte, hat hier mit einem Eisenbahnbeamten ein fehr unan­genehmes Erlebnis gehabt. Er war im artefaat britter Klasse vor Müdigkeit in Salaf verfunten, wurde aber gegen 12 Uhr nachts von einem Beamten geweckt und aufge- 9. fordert, feine Fahrkarte vorzuweisen. Weil ihm der rechte Arm ,, eingeschlafen" war, habe er so schildert er den Hergang in einer an die Eisenbahnbrettion Berlin gerichteten Beschwerde feine Brieftasche nicht schnell genug herausholen fönnen. Er habe das dem 10. Beamten gesagt, der aber habe ihn angeschrien: Ich werde Dir 62. gleich etwas anderes zeigen!" Als er die Fahrkarte noch nicht finden konnte, fei er von dem Beamten an der linfen Schulter gepackt und gefchüttelt worden, so daß er einen stechenden Schmerz verspürte. Die Schmerzen in der Schulter nahmen fo rasch zu, daß er schon nach 10 Minuten den Arm nicht mehr beben fonnte 106. und eine außerhalb des Bahnhofs gelegene Rettungsstelle in Anspruch nehmen mußte. Auf dem Bahnhof ersuchte er den romügigen AufsichtBabenden unter Vorweisung eines ärztlichen Attestes um Aufnahme eine Brotokolls, doch wurde er abgefertigt mit der Erklärung, daß die Sache nicht schlimm gewesen sei. Reifenden, der ein Opfer altpreußischer Schneidigkeit" geworden ist, find durch die erlittene Berletzung bedeutende Roften entstanden. Dem Bescheid der Eisenbahndirektion darf man mit Spannung ent­gegenfeben.

eo.

Heute, Mittwoch, den 1. November:

Stolze- Str. 34.

st. 7% Uhr Fahlabende in folgenden Lokalen: Stadtbezirk 156 bei Falt, Fürstenwalder Str. 1, Referent Genosse Frande; 161. Bezirk bei Bauer, Große Frankfurter Str. 1; 185., 186., 187. und 188. fowie 195. Begirl bei Mudwik, Barnimſtr. 13; Bezirk 189A bet Rosenberg, Langenbedste. 1; Be­zirk 180B bei Albrecht, Streßmannfir. 42; Bezirk 189E bei Shinius, Wilhelm. Abt. Lantwig. 8 1hr Mitgliederversammlung im geichenfaal der 2. Ge. meindefcule, Senblittraße. Thema: Die Aufgaben der Partei aur Zeue rung". Referent Genoffe Kurt Riegmann. bt. Marienborf. 7% Uhr Funktionärsigung mit den Bezirksführern bei Kranich , Chauffeeftr. 27. bt. Röpenid. 7 Uhr bet Miller, Alter Merett, Sigung des Gesamtvor standes, einschließlich der Bezirksführer und Revisoren. Frauenveranstaltung am Mittwoch, den 1. November: neberg. Pünktlich he bei Groß, Sedanstr. 17, gemeinfamer Frauenabend mit musikalischer Unterhaltung. Die Frauen aller Genoen ber vereinigten Sosialdemokratie werden erfucht, au erscheinen, ebenso Be­zirke Lindenhof und Sachfendamm. Referent Genosse Adolf Buschick.

Morgen, Donnerstag, den 2. November:

bt. Beltenviertel: 7% Uhr Distuffionsabend bei Schäfer, Sinderfinftr. 1. t. Siemensstadt . 8 Uhr gemeinsame Mitgliederversammlung im Reft. Heidekrug", Inhaber Marsandt, Nonnenbammallee 98. Thema: Unsere bt. Bilmersdorf. 8 Uhr erweiterte Abteilungsvorstandssigung bei Liepold, bt. Reutöfn. 7 Uhr Abrechnung. 8 Uhr Funktionärßigung bei Taubel, abt. Sohannisthal. The Uhr bei den riebrichftr. 6, erweiterte Bor. ftandssigung mit allen Funktionären. Stellungnahme zur Borstandswahl. gunefoaialisten. Gruppe Brik: 7 Uhr im Jugendheim Chauffeeste, 48, Gerhart

Wirtschaftslage". Referent Genoffe Little. Uhlandstr. 108/109.

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Meifeftr. 23. Erscheinen erwünscht.

Erscheinen Pflicht.

Hauptmann- Abend. Redner Genosse Budde. Gäfte herzlich willkommen.

Dem Boft and Telegraphie. Donnerstag, den 2. November, 8% Uhr, Werbeperfamm­Tung der vereinigten Sozialdemokratie im Lotal Miller, Ede Nazareth­tirchstraße. Thema: Die Einigung". Referent Genoffe Bachat. 128.- 180, bt. Bankow ." Freitag, den 8. November, The Uhr, im Jugendheim, Breite Straße, Abteilungsvorstands- und Funktionärsigung. Pünktliches Erscheinen Pflicht.

ftrake 105.

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Jugendveranstaltungen.

Verein Arbeiterjugend Groß- Berlin. Außerordentliche Mitgliederversammlungen:

Wohin fließen die enormen Gewinne, die aus den Taschen des deutschen Berbrauchers herausgeholt werden? Nach der Zusammen­Man sehung des Syndicats ist die Frage leicht zu beantworten. beachte, daß die französische Gesellschaft St. Gobian" allein über 3 Fabriken in Deutschland verfügt und seit jeher zu den nationalisti­schen Treibereien in Frankreich engste Beziehungen hat. Wo find die Ausweise über die Gewinne, die diese ausländischen Nieder­laffungen in Deutschland erzielen? Man erzählt uns fogar, daß für manche Auslandssendungen, hergestellt auf deutschem Boden, aus deutschem Sand, deutscher Kohle und deutscher Arbeit, die Gegen­deckung von den ausländischen Zentralen verein­nahmt und verrechnet wird.

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Wo ist die Kontrolle der Steuerhandhabung diesen ausländischen Fabriken gegenüber und wo bleibt die Anwendung des Gesetzes über die. Kapitalflucht? Daß diese Zustände schon vielfach zu Ab­mehrversuchen aus eingeweihten Kreifen drängten, ist nur natürlich. Nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges wurde der Direktor des Vereins Deutscher" Spiegelglasfabriten der Leiter einer Nieder­loffung von St. Gobain ", vordem Zwangsverwalter" der deutschen Regierung bei derselben Fabrit. Der deutsche Glasgroßhandel mitsamt der Veredelungsindustrie, der sich fast ausschließlich in Händen deutscher Kaufleute befindet, soll nach den Plänen des obigen deutschen" Syndikats allmählich lahmgelegt werden. So hat man auch zwangsweise Ronsignationslager" errichtet, die im Dienste des Syndifats stehen. Man preßte durch diese Läger den Handels. aufschlag einschließlich aller Unfoften auf brutto 10 Pro3. herab ( bei einem Artikel, der mit großen Lagerspesen verbunden ist), aber beileibe nicht im Interesse des deutschen Verbrauchers; denn gleich nachdem diese Zwangsmaßnahme erfolgt war, wurden die Hütten­preise zugunsten der ausländischen Besizer um 60 Proz. erhöht. Keine deutsche Stelle hat sich bis jetzt gefunden, die gegen diesen Preiswucher zugunsten ausländischen Kapitals eingeschritten wäre.

In dem Zusammenhange sei auch hingewiesen auf die rigorose Handhabung der Berechnung der Preise am Tage der Liefe rung, zu der das Syndikat zwingt. Selbst Scheiben, die nachweisbar an den Konfignationslagern seit Wochen oder Monaten stehen, wer den von dem Augenblic ab, wo das Syndikat eine Preiserhöhung zu verfügen beliebt, zu dem erhöhten Preise berechnet. Ueber die dadurch in Mitleidenfaft gezogenen Handwerferintereſſen geht man hinweg. Uebrigens verlangt das Syndikat einen Exportrevers, wo­nach der deutsche Abnehmer unter hoher Konventionalstrafe ver­pflichtet wird, nicht zu exportieren, damit nur ja die Ausländer auch noch die Gewinne aus dem deutschen Export in diefer Branche einstecken. Eine Reparation" für sich! F. H.

Wir geben diefe Buschrift, die aus beteiligten, gut unterrichteten Kreisen stammt, wieder, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf diefes eigenartige Syndikat zu lenken. Es ist darin nicht erwähnt, daß der deutsch : Verband Mitglied eines internationalen Syndikates ist, in dem der französische Einfluß weit überragt. Liegt also ohne hin die Gefahr einer internationalen Interessenverbindung zum Nachteil der deutschen Boltswirtschaft vor, so wird sie bestätigt durch die obigen Mitteilungen, und eine sorgfältige leberwachung der Exportgeschäfte dieser Unternehmungen wird damit dringend erfor derlich

Inlandspreise über den Weltmarktpreisen.

In letzter Zeit ist verschiedentlich mitgeteilt werden, daß in einzelnen Industriezweigen die Inlardspreise die Beitmarktpreise überschritten hätten. Der Reichskommissar für Aus- und Einfuhr­bewilligung bringt in einem Rundschreiben vom 24. Oftober 1922 fein früheres Rundschreiben( A III 109, 9. Juni 1920) in Erinne rung, in dem es heißt:

" Ein solcher Borgang, wenn er sich tatsächlich verwirklichen sollte, würde anzeigen, daß die betreffende Industriegruppe, in Bettbewerb geschüßt, auf Kosten des heimischen Vers ihrem Inlandsabjay durch das Einfuhrverbot gegen ausländischen brauchs entweder die Irlandspreise angemessen hoch zuhala ten oder eine überhaupt nicht mehr wirtschaftlich arbeitende Era Beugung fortzuführen versucht. Erscheinungen dieser Art darf der Berbraucher nicht mit dem Mittel der Außenhandelskontrolle Staat im Interesse der gesamter Wirtschaft und der heimischen fördern. Im Einvernehmen mit dem Reichswirtschaftsmini fterium ersuche ich deshalb ergebenst, auf diese angeblich hier und da auftretende Preisgestaltung besonderes Augenmer? zu richten und mir alsbald darüber Mitteilung zu machen, falls eine Unter­schreiturg der Inlandspreise bei der Ausfuhr in nennenswertem Umfange tatsächlich eintreten sollte. Es würde dann erwogen werden müssen, entweder die Einfuhr entsprechender Erzeug­niffe aus dem Auslande in erweitertem Umfange zuzulassen eder die Ausfuhr zu niedrigeren Preisen als den jeweiligen Irlands. preisen zu verbieten."

Neue Turnabteilungen in Tempelhof . Die Freie Turnerschaft Groß- Berlin eröffnet am Donnerstag, den 2. November, in der Turnhalle der Gemeindeschule am Alarichplatz in Tempelhof eine Abteilung für Kinder( Turnzeit von 6-8 Uhr) und Jugend­Der Reichskommissar weist darauf hin, daß die vorstehend dar Iiche( Turnzeit 8-10 Uhr). Diese an der Grenze Tempelhofs ge­gelegten Gefichtspuntie auch heute noch maßgebend find und hat Tegenen Abteilungen fommen auch für die Bewohner der Solonie Falkenberg: Jugendheim Rofeftraße( Schulbarade). Friebrichsfelbe: tie ausfuhrbewilligenden Stellen ersucht, der Frage besondere Auf­Lindenhof in Betracht, die zurzeit keine andere Turngelegenheit Jugendheim Berliner Ge Friedrichshagen: Jugendheim Scharnweber­haben. Für die Gründung einer Männer Abteilung wird Karlshort : Jugendheim Gemeindeschule Auguste- Bittoria- Straße. merksamkeit zuzuwenden und über in Frage kommende Fälle un Kaulsdorf: Adolfftr. 25. Raulsdorf: Süb: Jugendheim Restaurant Mottte. gefäumt eirgehend zu berichten. Donnerstags in der Turnhalle eine Liste ausgelegt. Die Genoffen ftraße 1. Landsberger Biertel: Jugendbeim Schule Olivoer Straße. Lichtenbern- Norb: Jugendheim Park. von Tempelhof und Lindenhof werden um Zuweisung von Mit Bankmiy: Jugendheim Albrechtstr. 14. Marien aute 10. Mahlsdorf: Jugendheim Gemeindeschule Balderfeestraße. gliedern an die neuen Abteilungen gebeten. dorf: Augendheim Schulbarade Rönigstraße. Rorboften: Jugendhelm Ge. Die Kölner Handelskammer für die notleidende preffe, Rom Gemeindefchule Danziger Str. 28. meinbeschule Heinersdorfer Str. 18. Prenzlauer Borftabt: Jugendhelm merzienrat Nepen du Mont berichtete in einer Bersammlung der Tempelhof : Jugendheim Rinderhort Ger - Handelstammer über die Notlage der deutschen Bresse, die durch maniafr. 6/7. Weften: Jugendheim Kurfürstenstr. 141( Baugewerfichule). die Steigerung der Unkosten, Löhne und Gehälter, besorders aber 3. reis: Kreismitaliederversammlung in der Rataoftube im Lebloenheim. an den Vorschlägen für den Bezirksvorstand Stellung genommen werden. Uuf diefen Mitgliederverfammungen mus an der Generalversammlung und

Jm Zeichen der Kälte, Um den minderbemittelten Einwohnern von Schöneberg und Friedenau Gelegenheit zu geben, fich menigstens während eines Teils des Tages in geheizten Räumen auf halten zu können, sind von dem Schöneberger Bezirksamt 3 wet Wärmehallen eingerichtet worden, und zwar für männliche Berfonen im Arbeitsnachweis in der Ebersstraße und für weibliche Berfonen im Arbeitsnachweis auf dem Winterfeldtplaz Die Wärme­hallen werden am 1. November d. 3 eröffnet und täglich von 2 bis 7 Uhr nachmittags offengehalten. Außerdem hat der Schöneberger Verein für Volksküchen den Sozial- und Kleinrentnern geftattet, fich während der Nachmittagsstunden in den Räumen der Boltstüchen in Schöneberg , Grunewaldstr. 30, und in Friedenau , Hedwigstr. 3, aufzuhalten.

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Frühere Sozialistische Droletarieriuaend. Die Generalversammlung findet am Freitos, den 8. November, abends 18 Uhr, im Gefanafaal des Sophien- Luseums, Weinmeisterftr. 16/17, flatt. Gruppe Sübweft: Mittwoch, ben 1, November, abends 7 Uhr, in der Schule Baffertorstraße, außerordentliche Generalversammlung. Bericht von der Reichs tonferena. Funktionäre sind verpflichtet, die Mitglieder einzuladen.

Sport.

Durch 13 Messerstiche verlegt. In der borvergangenen Nacht gegen Rütts erster Start im Berliner Sportpalast. Der Welt 21 lbr wurde der 42 Jahre alte Händler Johann Krause vor dem meister Walter Rütt wird am 1. November zum ersten Male feit dem Sause Große Frankfurter Straße 140 von zwei Männern überfallen Sabre 1919 auf der Berliner Winterban starten. Rütt fuhr 1919 im Auf die Hilferufe des achten Berliner Sechstagerennen recht unglüdlich, febrte im vergangenen und durch 13 Messerstiche schwer verlegt. Jabre menige Wochen nach seiner Ankunft aus Amerika , ohne in Berlin zu Ueberfallenen eilte eine Streife der Schußpolizei herbei und es geftarten, in Begleitung Struplats mieber nach Simerila zurüd und wird fi lang ihr, wenigstens einen der Täter, einen 23 Jahre alten Kauf- am 1. November nach einer Baufe von mehr als drei Jahren wieder den mann, festzunehmen. Er wurde der Kriminalpolizei übergeben. Freunden der Winterbahn vorstellen.

durch die über die sonstige Preissteigerung weit hinausgehende Berteuerung des Drudpapiers hervorgerufen ift. Allein auf dem Wege einer Erhöhung der Bezugsgebühren und Anzeigenpreise fann eire Gesundung nicht herbeigeführt werden, so daß die Zeitungen zu wesentlichen Einschränkungen der Erschei nungsweise oder des Umfangs gezwungen worden und Hurderte von Blättern zum vollständigen Erliegen gekommen find. Im An­schluß an den Bertrag nahm die Hardelstammer eine Erflä rung an, in der es unter anderem heißt: Die Notlage der deut fchen Breffe, hervorgerufen neben den sonstigen Folgen der Geld­entwertung in erster Linie durch eine die innere Markentwertung weit übersteiger de Steigerung der Papierpreise, erfordert die ernste Aufmerkſamtit aller am politischen, geistigen und Wirtschaftsleben beteiligten Streife. Besonders schädlich wird für die Allgemein­heit ebenso wie für Handel und Industrie im besonderen die aus dieser Notlage sich ergebende Einschränkung der eigenen Auslandsvertretungen der deutschen Bresse wirken. Da wir in der gegenwärtigen Lage mehr als je das stärkste politische urd wirts