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Gewerkschaftsbewegung

Mehrarbeit.

Maffenentlassungen bei der Straßenbahn. Man schreibt uns:

betragen, um 50 m. pro Woche zu erhöhen und dafür auf die neue Lohnfestsetzung ab 23. November zu verzichten. Sollten die einzu­leitenden Verhandlungen mit den Arbeitgebern scheitern, so wird der Gesamtschiedsspruch, der auch von den Arbeitgebern in feiner Gesamtheit nicht angenommen wurde, als abgelehnt be­

trachtet.

,, Sieg" der Kommunisten.

In letzter Zeit hat sich das Verhältnis der Berliner   Straßen bahn infolge Erhöhung des Fahrpreises auf 20 m. pro Einzelfahrt M. Unter dem Titel Reparationskonkordat" veröffentlicht die derartig verschlechtert, daß eine starke Abwanderung des fahrenden Publikums zu verzeichnen ist. Die Verwaltung der Straßenbahn Bossische Zeitung" in ihrer Morgennummer vom Dienstag einen glaubt nun, die Dinge meistern zu fönnen, indem sie noch mehr Leitartikel, in dem Richtiges und Falsches bunt durcheinander ge- Einschränkungen als bisher folgen lassen will. Anstatt dem Publi­Afa- Angestelltenräte der Gesamt- Textilindustrie! worfen wird. Der Verfasser, Herr Robert Friedländer, schil fum Fahrgelegenheit im ergiebigsten Maße zu geben, mutet man den Es muß sofort in den Betrieben in üblicher Form eine ge= dert da ziemlich treffend die Schieberepidemie, die weite Kreise des noch die Bahn benußenden Fahrgästen zu, 10, 15, ja jogar bis heime Abstimmung über die Annahme oder ablehnung des Bürgertums in Deutschland   ergriffen hat. Alles flüchte aus der 30 Minuten auf eine Fahrgelegenheit warten zu müssen. Der Ma- vom Schlichtungsausschuß gefällten Schiedsspruches vor­Mark, hamstere Devisen und stürze sich in Sachwerte. Der Ver- giftrat, als Eigentümer der Straßenbahn, sollte sich doch von dem genommen werden, der eine Erhöhung der September- Gehälter fasser hält es aber auch für notwendig, den Arbeitern Moral Gesichtspunkt eines Kaufmanns leiten laffen, der mit allen Mitteln um 75 Broz. für den Oktober d. J. vorfieht. Das Ergebnis der zu predigen. Er schreibt u. a.: versucht, sein Geschäft wieder auf die Höhe zu bringen, dem Publi- Abstimmung ist dem Ortstartell Groß- Berlin des Afa- Bundes, Zunächst wird in Deutschland   zu wenig gearbeitet. Zwei fum nach Möglichkeit Fahrgelegenheit zu geben, um dadurch aus Reinickendorfer Str. 118, bis spätestens Freitag, den 10. d. M., Menschen schaffen heute nur das, was im Fr eden einer geschafft der schwierigen Lage herauszukommen. Auch ist der Vorwurf ge- mittags 12 Uhr, befanntzugeben. Später eingehende Meldungen hat. Eine Kohlengrube fördert heute mit 14 000 Arbeitern fnapp rechtfertigt, daß Arbeiten, wie sie in diesem Jahre im Gleisbau, tönnen teine Berücksichtigung finden. soviel wie im Frieden mit 7000. In manchen Betrieben ist es Hochbau usw. ausgeführt wurden, bei einigermaßen besserer Kal- Allgemeiner freier Angestelltenbund, Drtskartell Groß- Berlin. beffer; in den Ministerien schlechter. Genug an dem: Deutschland   fulation sich besser hätten einteilen laffen. Des weiteren wurde auch hat systematisch die Kurzarbeit" eingeführt. Achtstundentag offi- eine ganze Reihe von Privatfirmen mit Aufträgen bedacht, die ohne ziell, Fünfstundentag offiziös. In England gehen die Arbeitslosen weiteres in eigener Regie ausgeführt werden konnten. Hier war verdroffen auf der Straße herum, bei uns stecken fie in den Fa- eine ganz erhebliche Mehrausgabe erforderlich. brifen und arbeiten nach dem umgekehrten Taylor- System. Der Verfasser glaubte natürlich sehr flug zu handeln, wenn er dem Auslande erzählt, die deutschen   Arbeiter seien Faulenzer und arbeiteten nur fünf Stunden, produzierten kaum die Hälfte dessen, was sie vor dem Kriege produziert haben. Ganz abgesehen davon, daß diese Behauptung mit den Tatsachen in offenem Widerspruch steht, fonnte man dem deutschen   Volke und der deutschen   Regierung in diesem schwierigen und kritischen Augenblick feinen schlechteren Dienst tun, als eine derartige Behauptung in die Welt zu lancieren. Jeder, der im Betrieb steht oder nur oberflächlich Einblick in die Broduktion hat, weiß, daß die Arbeiter und Angestellten heute ebenso intensiv wie vor dem Kriege arbeiten. Es ist ohne weiteres zuzugeben, daß das Endresultat ihrer Arbeit nicht im richtigen Berhältnis zu ihrem Kraftaufwand steht. Das liegt aber feines­wegs an den Arbeitern, sondern in erster Linie an der unrationellen Wirtschaft, die heute von der Industrie wie vom Handel betrieben wird, und die ja Herr Friedländer   ziemlich richtig geschildert hat. Diese Kreise dürften ihm wohl erheblich näher stehen, als die Kreise der Arbeiter und Angestellten.

Daß die Schieberwirtschaft, der Rettenhandel, die übermäßigen Zwischengewinne eine Krankheitserscheinung sind, die teilweise auf die unsichere politsche Situation Deutschlands   zurückgeführt werden muß, ist allerdings richtig. Daß die deutsche   Wirtschaft infolge dieses Fieberzustandes immer mehr geschwächt wird, ist auch richtig, aber die Gefundung kann nicht von außen allein kommen. Seit Jahr und Tag haben die Gewerkschaften, hat die Sozialdemokratische Bar­tei Maßnahmen vorgeschlagen, die geeignet sind, dieser Schieber­und Wucherwirtschaft ein Ende zu machen. Niemand würde De­visen hamstern und sich in die Sachwerte flüchten, wenn er nicht daraus einen Gewinn zu erzielen hoffen kann. Aber alle diefe Borschläge, die von der organisierten Arbeiterschaft gemacht worden find, wurden fyftematisch von allen bürgerlichen Parteien sabo. tiert. Es ist ein starkes Unterfangen, wenn man heute von den Arbeitern, die trok ihrer schweren Arbeit in ihrer Lebenshaltung immer mehr zurückgedrängt werden, noch verlangt, daß sie foge­nannte Mehrarbeit leisten sollen. Man unterbinde die De­visenhamsterei, die von den Rohstoffbefikern ausgehende Preis­treiberei, den Lebensmittelwucher und den Rettenhandel, und unsere Induftriellen werden von selbst, statt ihren Betrieb auf Spekulation

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einzustellen, wieder bestrebt sein, ihn rationell zu gestalten. Bei rationeller Wirtschaft das hat die Erfahrung in allen Industrie ländern längst erwiesen ift eine längere Arbeitszeit als der Acht­ftundentag völlig überflüssig.

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Neue Löhne in der Schuhindustrie. Bei neuen zentralen Lohnverhandlungen für die Schuhindustrie, die zwischen den Vertragsparteien am 6. November in Frankfurt   a. M. stattfanden, wurden die Lohnfäße in der Schuh­industrie erneut geregelt.

Der Mindest verdienst eines Arbeiters im 3eitlohn im Alter von über 21 Jahren, der für die Lohnänderung aller Orts-, Geschlechts- und Altersklassen der Tarifftaffelung die Grund­Tage bildet, wurde von bisher 100 m. pro Stunde für die Zeit Dom 1. bis 15. November auf 152 M., für die Zeit vom 16. bis 30. November auf 176 m. hinaufgesetzt. Diese Grundverdienste ver­stehen fich für die erste Ortsflaffe. Dieser Lohn setzt sich aus dem im März vereinbarten Tarifgrundlohn von 16 M., einem 600- bzw. 750prozentigen 3 uschlag und schließlich einer fest en Stundenzulage von 40 m. zusammen. In Wirklichkeit treten die Zulagen bei jedem einzelnen Arbeiter, ob in Afford oder Beit­lohn, als Zuschläge zu dem tatsächlichen Wochenverdienst in Erscheinung, so daß die qualifizierten Arbeitskräfte bei voller Be­schäftigung auf einen höheren Verdienst kommen. Heimarbeitern wird nach den neuen Vereinbarungen der feit­herige prozentuale Zuschlag von 475 Proz. für die Zeit vom 1. bis 15. November auf 780 Broz, für die Zeit vom 16. bis 30. No­vember auf 930 Broz. erhöht.

Am 6. November tagte in Spandau   in den Germanialälen Die Verwaltung der Straßenbahn hat bis heute noch nicht die eine vollversammlung der Betriebsräte Spandaus und Um­Löhne, welche das Bersonal für Oktober zu erhalten hat, ausgezahlt! gegend fämtlicher Gewerkschaften, die zur Feier des 9. November Dem technischen Bersonal ist in der vorigen Woche, anstatt der wohl. Stellung nahmen. Die Versammlung war überaus start besucht. verdienten Löhne, nur ein Vorschuß von 1000 m. gezahlt worden. Das benußten die Freunde der KPD., um für die Idee ihres Was soll ein Arbeiter, der die ganze Woche feine Arbeitskraft hin- Betriebsrätetongresies durch Einbringung einer Rejo­gegeben und Familie hat, mit diesen 1000 m. anfangen?! Sind lution Stimmung zu machen. die Arbeiter der Straßenbahn Arbeiter zweiter Klasse? Fühlen die Nach überaus reger Disfuijion beantragte der Referent, Kollege Herren am grünen Tisch denn nicht wie Menschen? Auf Kosten Salzmann, über diese Reſolution Uebergang zur Tagesa Der Arbeiter will man den Betrieb, den andere heruntergewirt- ordnung. Mit übergroßer Mehrheit wurde dem Antrag statt­schaftet haben, aufbauen. Das Fahrpersonal wird immer mehr ein- gegeben. Damit ist bewiesen, daß der am 29. Oktober von dem geschränkt, aber Beamte und Angestellte werden nicht weniger, ja, 15er Ausschuß der Betriebsräte der KPD. ausvosaunte Sieg mit es fehlen nach Ansicht einzelner Herren der Verwaltung noch Kräfte. dem Beschluß für den Betriebsrätefongreß entweder jeder wahren Hier müßte einmal eine durchgreifende Prüfung vorgenommen Grundlage entbehrt oder ein Pyrrhussieg der Drahtzieher des werden. 15er Ausschusses war.

Mit allen diesen Dingen beschäftigte sich eine Bollversammlung der Straßenbahner, die am Montag im Gewerkschaftshaus stattfand, und nahm zu den Entlassungen Stellung. Eine Arbeitsstreckung wurde von allen verlangt, um das Heer der Arbeitslosen nicht noch zu vergrößern.

In der einstimmig angenommenen Entschließung wurden eine Reihe Vorschläge gemacht, um die Straßenbahn wieder wirt­schaftlich zu gestalten. Es wurde mit aller Schärfe gegen jeden Ber­fuch zur Durchbrechung des Achtstundentages Stellung genommen. Schließlich wurde der Vorstand der Seftion III des Transport arbeiterverbandes beauftragt, sofort Schritte gegen die Kündigungen zu unternehmen.

Achtung, Bauanschläger!

Durch Verhandlung mit den Arbeitgebern am 8. November ist folgender Vergleich zustande gekommen: Vom 30. Oftober bis 5. November: Stundenlohn 162 M., Afford das 172 fache. Bom 6. November bis 18. November: Stundenlohn 162 M., Alford das 180, fache. Die Kommission ersucht die Kollegen, die Arbeit sofort wieder aufzunehmen. Zeitpunkt über Versammlung wird baldigst bekanntgegeben. Die Ortsverwaltung.

Bedrohliche Situation im Gasthausgewerbe.

In der Glas- und feramischen Branche ist die Lohnbewegung beendet. Nach recht schwierigen Verhandlungen mit dem Arbeit­geberverband waren der Lohnfommission genügende Zugeständnisse nicht gemacht worden, so daß die Verhandlungen refultatios blieben. Die Lohntommiffion hatte den Arbeitgebern jedoch ein letztes An­gebot unsererseits gemacht. Nach einer gestern eingegangenen Mit­teilung hat sich der Arbeitgeberverband nunmehr entschlossen, dieses letzte Angebot zu bewilligen. Damit ist die Lohnbewegung beendet und können Tarifverträge im Zimmer 31 des Gewerk­schaftshauses, Engelufer 24/25, entnommen werden. Deutscher   Transportarbeiterverband.

Gegen die Abhaltung eines Betriebsrätefongreffes erklärten sich die Funktionäre des Zentralverbandes der Maschinisten und Heizer aus den Wirtschaftsgebieten Frankfurt  , Darmstadt  , Mainz   und Kassel  in einer Konferenz, die am Sonntag in Frankfurt   a. M. tagte. Sie erklärten, daß die Einberufung eines Betriebsrätekongresses nur dem ADGB. zusteht. Ein Betriebsrätetongreß, der allein den Zielen einer Partei dienen soll, wird als ein Verbrechen an der von den Kommunisten stürmisch verlangten Einheitsfront des Proletariats bezeichnet.

Streit auf der Danziger Werft. Durch Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses war den Angestellten der Danziger Werft Nachdem die Verhandlungen mit den Arbeitgebern im Gaft- auf die Septembergehälter ein Zuschlag von 150 Proz. gewährt, wirtsgewerbe gescheitert waren, trat am 3. November ein verein während fie 300 Proz. verlangt hatten. Da sie mit dieser Entschei bartes Schiedsgericht zusammen, um die Lohnstreitigkeiten durch dung nicht zufrieden waren, traten sie gestern in den Streif. In­einen Spruch zu beheben. Als Unparteiische fungierten: Herr folgedessen hat die Werftleitung rund 75 Prcz. der über 4000 Mann Dr. Schall, Magistratsrat Hildebrand und Postdirektor betragenden Arbeiterschaft, die auf 24stündige Kündigung angestellt Böttcher. Der gefällte Schiedsspruch stellt geradezu eine Gro- ist, gefündigt. teste dar. Das Schiedsgericht hat geglaubt, ein salomonisches Urteil Deutscher   Bauarbeiterverband. Bezirksverein Berlin  . Freitag abend von zu fällen, wenn es einfach die Forderung der Arbeitnehmer und das 6 bis 9 Uhr findet in den bekannten Abstimmungslokalen über das jegt ge­Angebot der Arbeitgeber zusammenzählt und das so gefundene Er- tätigte Lohnabtommen eine Urabstimmung statt. Bir bitten, die Annonce in der heutigen Morgenausgabe zu beachten. Der Bereinsvorstand. gebnis halbiert. Durch dieses Verfahren, das unserem Wissen nach Afa- Mitglieder in Kunst- und Bauschloffereien und Geldschrankfabriken. ein Novun darstellt, ist ein Schiedsspruch zustandegekommen, der Freitag nachmittag 4 Uhr in der Schulaula Böttgerstraße Versammlung. Aus. in den am Montag stattgefundenen vier allgemeinen Mitgliederverweis:-Mitgliedsbuch. Zentralverband der Angestellten. Freitag 7% Uhr im Nosenthaler Sof, fammlungen des Zentralverbandes der Hotel  -, Restaurant- und Café­angestellten zum größten Teil der Ablehnung verfiel. Die Ver­sammlungen nahmen mit großer Mehrheit eine Resolution an, in der folgendes gesagt wird:

Rosenthaler Straße 11-12, Bersammlung aller Mitglieder sämtlicher Fach­gruppen und Geftionsleitungen. Neukölln  - Brig  . Mitgliederversammlung Freitag Uhr im Restaurant Deutsches Wirtshaus", Neukölln, Bergstr. 136. Metall. Funktionärversammlung Montag 6% Uhr Schulaula Friedrich- Wil­helm- Gymnasium, Rochstr. 13( Fortsegung der Aussprache über die Vorgänge in der Fachgruppe).

Hierzu 2 Beilagen.

Die Arbeitnehmer erflären sich mit dem Ergebnis der Schieds­gerichtsverhandlungen nicht einverstanden. Die festgesezten Löhne Berantwortlich für den redatt. Teil: Bictor Schiff, Berlin  ; für Anzeigen: fönnen nicht im entferntesten mit ben tatsächlichen Ber­Th. Glode, Berlin  . Berlag Borwärts- Berlag G. m. b. S.. Berlin  . Drud: hältnissen der Teuerung in Einflang gebracht werden. Der Borwärts- Buchbruckerei u. Berlagsanstalt Baul Ginger u. Co., Berlin  , Lindenfit. 3 Schiedsspruch wird daher abgelehnt, soweit die Garantie. löhne der Kellner( 12 000 m. pro Monat), die Löhne der Kommis, 3apfer, Weinausgeber, Portiers, Kupferputer, Wäschereihausdiener und Hotel diener in Frage tommen. Gefordert wird, sofort neue Ber­handlungen mit den Unternehmern einzuleiten. Die Berbands leitung wird beauftragt, eventuell den Schlichtungsausschuß anzu­rufen. Abgelehnt wird auch das Angebot der Arbeitgeber, die Löhne des Schiedsspruchs, die durchschnittlich 4000 m. pro Woche

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