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Knillings Programmrede.

Reliquien.

worden fei? Richtig ist, daß er anfangs bereit war, die von Reftor Raefer geleitete Schule zu verlassen. Aber die Elternschaft, die für

25 Jahre Gemeindedienst.

München  , 9. November.  ( BTB.) Der bayerische   Landtag trat Soffieferanten gab es früher die schwere Menge in Deutsch  - Splinter eintrat, erflärte sich gegen einen solchen Schritt. Den Ge­heute vormittag zur Entgegennahme der Mitteilungen des Minister- land, worüber man nicht erstaunt sein fonnte, da es ja genug danken der Versetzung hat das Provinzialfchultollgium präsidenten Dr. Knilling über die Zusammensetzung seines Kabinetts Prinzen und Potentaten gab, die natürlich alle Hoflieferanten" Don vornherein" gehabt und versetzt wurde Splinter und seiner Programmrede zusammen. Ministerpräsident Dr. v. Knil  - haben mußten. Die Leute, die heute noch nach der Revolution und schließlich gegen seinen Willen. ling teilte dem dichtbesetzten Hause mit, daß er die bisherigen in der Republik   den Titel Hoflieferant auf den Schildern vieler Ge­Ressortminister auch in fein Rabinett übernommen habe, und er schäfte in goldenen Buchstaben erstrahlen lassen, sollen sich ruhig klärte ferner, daß eine Besetzung des Handelsministeriums für die weiter lächerlich machen. In der Charlottenstraße aber ist ein Fri- Obst jetzt auf ein Bierteljahrhundert reger Mitarbeit in der Ge­In Schöneberg fann der Bezirksverordnete Genosse Err.. allernächste Zeit in Aussicht genommen sei. Widerspruch gegen die feur, der unlängst erst ein großes Piafat mit frausen und verschnör- meindeverwaltung zurückbliden. Borschläge des Ministerpräsidenten erhob sich aus dem Hause nicht. felten Buchstaben und mit gar foftbarem Rahmen in das Schau Schöneberg   noch Dorf war, zog er in das fleine Gemeindeparlament 2m 10. November 1897, als Landtagspräsident Königsbauer begrüßte kurz das neue Ministerium fenster gestellt hat, auf dem der Herzog von Sachsen- Koburg- Gotha ein. Bei Schönebergs Aufrücken zur Stadt wurde er zum Stadt­und gab der Erwartung eines glücklichen Zusammenarbeitens des dem Herrn Friseur bestätigt, daß er ihn zum Hoflieferanten er verordneten gewählt, und nach der Zusammenfassung Groß- Berlins Landtages mit der Regierung Ausdrud. Der Staatsregierung müsse nannt habe. Der Mann, der sich bewogen fühlt, so etwas heute noch fette er feine ehrer.amtliche Lätigkeit im Dienst des Berwaltungs­aus den weitesten Kreisen des Volkes rückhaltlofes Vertrauen ent- breitfpurig und großmäulig zur Schau zu stellen, paßt in seine Zeit. bezirks Schöneberg   ais Bezirksverordneter fort. Er hat in ver gegengebracht werden. Der Präsident gedachte jodann mit aner Wie eine Reliquie mutet das an und wie eine Rarität, die der schiedenen Zweigen der Gemeindeverwaltung mitgewirft, unter ande­fennenden Werten des zurückgetretenen Ministerpräsidenten Graf   Spießer mit neugierigem Refpeft betrachtet. Der Friseur jedoch Genosse Obst, der jetzt bereits das 61. Lebensjahr hinter sich hat, war rem im Spartassenwesen, im Gesundheitswesen, im Wohlfahrtswesen. weiß gewiß ganz genau, daß er sein Geschäft durch dieses Plakat früher Bimmerer und wurde Mitte der neunziger Jahre Gastwirt.  hebt". Gewiß gibt es immer noch Leute, die Freude daran finden, Den älteren Geroffen ist er befannt als einer von den Alten, die daß ein Hoflieferant ihnen den Bart schert und die Locken fräuselt. fchon unter dem Sozialistengesetz an der Arbeiterbewegung beil­Da steht man machtlos vis- à- vis nahmen. In den Reichstagswahlkämpfen der neunziger Jahre war er Kandidat der Sozialdemokratischen Partei im Wahlkreis Friede berg- Arnswalde.

Lerchenfeld.

Hierauf ergriff Ministerpräsident Dr. v. Rnilling das Wort zu längeren Ausführungen über die Grundsätze des Programms der neuen bayerischen   Regierung. Einleitend gedachte er des Wir­fens des Grafen Lerchenfeld, der ein Staatsmann von hohen Fähig­feiten und lauterstem Wollen gewesen sein, ein Edelmann in Wesen und Gesinnung.( Lebh. Beifall b. d. Bayer. Bolfspartei.) Das Roali­tionsprogramm, das der frühere Ministerpräsident v. Kahr   1920 befannigegeben habe, bilde heute noch eine maßgebende Grund Tage für die Führung der Geschäfte der Staatsregierung. Ausführ­lich äußerte sich der Ministerpräsident über das Verhältnis Bayerns  zum Reich und erklärte, gegen jede Anzweiflung der Reichs treue Bayerns müsse er Berwahrung einlegen. Eines möchte er sagen: Der würde dem bayerischen Bolte nicht gerecht, der in dem unerschütterlichen Festhalten an seinem staatlichen Eigenleben eine mutwillige Auflehnung gegen das Reich, eine Eigenbrötetei sehen wollte. Bayern   habe nie den Rampf mit dem Reich gesucht und werde ihn auch fünftig nicht suchen.

Bombenanschlag in Leipzig  .

Tas Volkshaus gefährdet.

Leipzig  , 9. November.  ( Eig. Drahtbericht.) In der Nacht vom 8. zum 9. November, 11,50 Uhr, wurde am Volkshause, Zeiger Straße, eine Explosion verursacht, die glüdlicherweise nur ge ringfügigen Sachschaden angerichtet hat, während Betsonen nicht verletzt worden sind. Am Tore des Haupteinganges wurden die Ueberreste einer offenbar mit Schwarzpulver gefüllten Ladung vor gefunden. Der Druck war so groß, daß fünf große Scheiben an den Aufgängen zum Café zertrümmert wurden, obwohl das Portal vorn und hinten offen war. Der oder die Täter sind noch nicht ermittelt.

Die Orientkrise.

Kurze Verschiebung der Lausanner   Konferenz. Paris  , 9. November.  ( TU.) Der englische   Vorschlag, die Lau­fanner Konferenz zu vertagen, ist zwischen Poincaré   und dem Bot­schafter Lord Hardinge   besprochen worden. Poincaré  , der grund­fäglich gegen eine Bertagung ist, um den türkischen Nationalijten flärte sich schließlich mit einer sehr furzen Verschiebung einverstan­nicht die Möglichkeit zu weiteren Eigenmächtigkeiten zu geben, er­den. Die italienische Regierung geht, wie hier dazu mitgeteilt wird, mit der französischen   Hand in hand.

Nach einer Londoner   Meldung hat die englische Regierung be­schlossen, den französischen   Vorschlag, die Orientkonferenz nicht über den 20. November zu verschieben, anzunehmen.

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Der Trick der Garderobenmarder.

hat, arbeiten" zwei Kavaliere", ohne daß es bisher gelingen Stoppenstraße 27, wo im Keller Sprit, Liföre, Badmaterial u. a. Mit einem neuen Trick, der ihnen bereits viel Geld eingebracht Der Brand einer Ciförfabrik rief den 7. Löschzug nach der wollte, sie zu fassen. 3wei feingekleidete junge Männer von etwa brannten. Die Feuerwehr hatte längere Zeit zu tun und mußte 23 bis 25 Jahren machen sich an Mädchen heran, die gute mit mehreren Schlauchleitungen die Kellereien unter Wasser setzen, Mäntel und Hüte oder foftbares Pelzwer? tragen. bevor man des Feuers Herr wurde, das erheblichen Schaden ver­Sie laden sie zum Besuch von Theatern oder Tanzverursacht hat. anstaltungen ein und geben dann paarweise die Garderobe auf eine Nummer ab. Während der Veranstaltungen geht dann zu bund" begeht den 9. November mit einem Festabend in der Wandel. Revolutionsgedentjeier. Der Deutsche Republikanische Reichs­nächst der eine hinaus, läßt sich feine und seiner Dame Kleidung halle   des Reichstages( Eingang: Spreefeite, Bertaf V), abends 8 Uhr. geben und verschwindet damit. Bald darauf geht auch der zweite Die Redner des Abends sind Kurt Heinig  , Wilhelm Thurau und " Ravalier" heraus, angeblich um sich nach dem Berbleib feines Freundes umzusehen. Auch er bringt auf dieselbe Weise die Garde Dr. Fritz Schürer. Umrahmt werden die Vorträge von fünstlerischen robe seiner Begleiterin an fich und verschwindet ebenfalls. Die Damen warten vergeblich auf die Rückkehr ihrer Kavaliere", und Verbandsbildungskommiffion der früheren USPD  . Das Bureau ihre Enttäuschung ist noch größer, wenn sie zum Schluß erfahren, der Arbeiterbildungsschule befindet sich jetzt Lindenstr. 3, 2. Hof, daß mit ihnen auch ihre Mäntel, Peize und Hüte verschwunden 2 Treppen, 3immer 8( Bezirksbildungsausschuß), Telephon: Dön sind. Dieser Trick ist den Schwindlern schon oft gelungen. Bisher hoff 5086. Alle Angelegenheiten, betreffend die Kurse der Schule, war es noch nicht möglich, festzustellen, mer sie sind. Mitteilungen Proletarische Feierstunden und Bibliothet werden jetzt dort erledigt. zur Aufklärung nimmt die Inspektion B II der Berliner   Kriminal­polizei entgegen.

Darbietungen.

Der Bolts- Feuerbestattungsverein Groß- Berlin beschloß in einer außerordentlimen Generalversammlung folgende Sittlichkeitsverbrechen eines falschen Kriminalbeamten. Erhöhung der Beiträge ab 1. November: Beitragsklasse 1 8 M. Im Treptower Part wurde eine junge Buhmacherin aus Berlin  ( 2,-), I. 5 16 M.( 2,30), l. 6 19 M.( 2.75 M.), KL. 7 22 M. ( bisher 1,15), S. 2 10 M.( 1,40), I. 3 12 M.( 1.65), RI. 4 14 M. pon einem falschen Kriminalbeamten vergewaltigt. Das Mädchen( 3,15 M.), l. 8 27 m.( 3,80 m.). Aufnahmegebühr 20 m. In der faß abends mit einem jungen Manne auf einer Bank. Da erschien teilweise erregten Diskussion tam das Befremden über die gewaltige M. leuchtete und erklärte, daß er Kriminalbeamter sei und auch irgend verschließen, daß die außerordentliche Teuerung entsprechende Gegens ein Mann, der dem Paar mit einer Blendlaterne ins Gesicht Erhöhung zum Ausdruck, man fonnte sich aber der Einsicht nicht eine Marke vorzeigte. Er forderte das Paar auf, ihm zu folgen, maßnahmen notwendig macht. Weiter wurde beschlossen, in Rücksicht da es wegen Erregung öffentlichen Aergernisses zur Berantwortung auf die vielen auswärtigen Anfragen das Vereinsgebiet über den gezogen werden müsse. Der falsche Beamte führte nun die jungen ganzen Freistaat Preußen auszudebnen. Der Verein zählt zurzeit Leute nach einem wärterhäuschen im Bart, schloß es mit mehr als 200 000 Mitglieder, und es ist durch obigen Beschluß mit einem Nachschlüssel auf und sperrte den jungen Mann ein einem weiteren starten Zuwachs zu rechnen. Einem Antrage, anstatt Dann führte er das Mädchen an eine Bant, forderte es auf, fich für je 260 fünftig für je 1000 Mitglieder einen Delegierten zu neben ihn zu sehen und zwanges durch Drohungen, ihm uillen zu sein. Hierauf erklärte er sich bereit, von einer wählen, wurde ebenfalls zugestimmt. laufen zu lassen, wenn das Mädchen feierlich verspreche, von dem gemeinde Neukölln am Freitag, den 10. November, abends 8 Uhr, im Anzeige Abstand zu nehmen und auch den jungen Mann wieder Ein Ballettabend findet als 1. Sonderveranstaltung der Stunst­Borfall nichts laut werden zu lassen. In ihrer Angst gab das großen Saal der neuen Welt statt. wärterhäuschen wieder auf, ließ das Baar gehen und entfernte fich find noch zu haben im Bollsbildungsamt Neukölln, Rathaus, Zimmer 257, Das reichhaltige Programm wird Mädchen auch das Bersprechen. Jekt schloß der Beamte" das ausgeführt von Solokräften der Staatsoper unter Zeilung von Egon Mollow. Dirigent des Drchesters: Clemens Schmalftich. Eintrittskarten nach der entgegengesetzten Richtung. Das Mädchen traute fich erft und an der Abendlaffe. nachträglich mitzuteilen, was ihr geschehen war und jetzt fam der leberfall auch zur Kenntnis der Kriminalpolizei. Mitteilungen, die dazu dienen fönnen, den Unhoid unschädlich zu machen, nimmt Kriminalkommissar Kud im Berliner   Polizeipräsidium entgegen. Nene Ausführungsbestimmungen zum Reichsmietengesek. Schon auf der letzten außerordentlichen Vertreterversammlung des Deutschen Schutzverbandes für Grundbesih wurde darauf hin­gewiesen, daß von allen deutschen   Ländern Preußen die mangel­haftesten und unflarsten Ausführungsbestimmungen erlassen habe. 3m Wohlfahrtsministerium hat man sich der Erkenntnis nicht ver schlossen, daß die Ausführungsbestimmungen verbessert werden müssen. Am Sonnabend haben Berhandlungen mit den Ver­tretern der Stadtverwaltungen und der Mieter und Ber­niffen mehr entsprechende Neufassung der preußischen Ausführungs­bestimmungen begonnen. Die Bestimmungen sollen vereinfacht und übersichtlicher gestaltet werden; namentlich was die ein­zelnen Buschläge anlangt. Einzelheiten liegen noch nicht fest. Die Berhandlungen sollen so schnell wie möglich beendet werden.

Erneute Forderungen der Türken. Konstantinopel  , 9. November. ( EE.) Die Türken erneuerten thre Forderung auf Räumung Ronstantinopels und 3u­rudziehung aller Kriegsschiffe. Die alliierten Ober. fommissare hatten vorher bereits der temalistischen Regierung mit geteilt, daß derartige Forderungen zu erfüllen unmöglich wäre und daß sie gezwungen feien, von ihren Regierungen die Ermächti­gung zur Berhängung strenger Maßnahmen zu erbitten. Dennoch beharren die Türken auf ihrem Standpunkt. Die allierten Generale mieterverbände über eine den jezigen tatsächlichen Verhält­hatten gestern mit Rifaat Pascha eine lange Besprechung, wobei fie ihm erklärten, die türkischen Forderungen feien unannehmbar. Rfaat erwiderte, er sei geneigt, alle Maßnahmen zu annullieren, die die Sicherheit der allierten Truppen zu gefährden geeignet seien, ebenso alle anderen Maßnahmen, die die alliierten Generale als unerwünscht betrachten fönnten. Diese Zusicherung Rifaat Paschas schuf eine ge­wiffe Beruhigung. Aber es bleibt abzuwarten, ob de Regierung von Angora geneigt sein wird, die Anschauungen Rifaat Baschas zu teilen und die von ihm empfohlenen Maßnahmen durchführen zu laffen.

Der Ausgang der polnischen Wahlen. Warschau  , 9. November.  ( WTB.) Im neuen Sejm   wird, wie Kurjer Poranny" schreibt, die Rechte teine Mehrheit bilden können, aber auch die Linke nur mit Unterstügung nationaler Minderheiten.

doch wird auf die Dauer nicht gegen sie regiert werden können. Rzeczpospolita" fagt, die Rechte erlangte zwar feine Mehrheit, " Kurjer Bolsti" meint, wenn überhaupt im Sejm   fich eine rein­politische Mehrheit bilden lasse, dann werde dies eine Mehrheit der Linksparteien sein.

Dem Kurjer Boranny" zufolge beschloß der Ministerrat, den Sejm und den Senat am 28. November zu eröffnen.

Devisenkurse.

1 holländischer Gulden

1 argentinischer Papier  - Peso

1 belgischer Frant

1 norwegische Krone

1 dänische Krone.

1 schwedische Strone

1 finnische Mark.

1 japanischer Jen

1 italienisce Lire

1 Bfund Sterling

1 Dollar

1 französischer Frank

1 brasilianischer Milreis

1 Schweizer Frant.

1 spanischer Befeta

100 österr. Kronen( abgeft.)

1 tschechische Krone

1 ungarische Krone

1 bulgarischer Lewa

1 jugoslawischer Dinar

9. November

8. November Käufer Verkäufer Käufer Berkäufer ( Geld-)( Brief-)( Geld-)( Brief-) Kurs Kurs 3551.10 8568.90 3241.87 8258.18

Kurs Kurs 2892.75 2907.25 2748.11 2750.90

1476.30 1483.70 1615.95 1624.05 2134.65 2145.35

Die Nacht im Warteraum..

mittags, finden wissenschaftliche Führungen durch Direktorials Museumsführungen. Sonntag, den 12. November, 9, Uhr vor beamte im Neuen Museum  ( Graphische Kunste), im Staiser- Friedrich- Museum ( Rheinische Kunst) und im Museum für Völkerfunde( Mythologie Indiens  ) statt. Eintrittstarten au 1 Mark und Programme zu 2 Mart sind vor Be ginn der Führungen am Eingang der genannten Museen erhältlich.

Arbeiter- Abstinentenbund. Der Vortrag des Genossen Dr. Domler findet nicht heute, sondern morgen abend 7 Uhr, Petersburger Str. 4 statt.

Das Loch im Westen.

Der große Rölner Spritprozeß, der unter dem Rubrum Timmermanns und Genossen geht, ist eigentlich ein Prozeß Loeb und Genossen, da das Verfahren gegen Timmermann und sechs Holländer inzwischen abgetrennt worden ist. Jezt haben sich noch 16 Personen zu verantworten. Gegen Timmermanns geht die Beschuldigung dahin, große Mengen Sprit unter der Bezeichnung Cognac nach Deutschland   eingeführt zu haben. Es wurde ihm der Rheindampfer Bavaria   mit seiner Ladung im Werte von 80 Millio­nen Mart beschlagnahmt. Dadurch, daß Timmermanns auch Liefe­rant für die Kaufleute A. und F. Loeb war, ist ein loser Zusammen­hang der beiden Berfahren herbeigeführt worden. Eine Nach prüfung bei der Firma L. führte zu Beanstandungen seitens des Nach§ 17 der Eisenbahn- Berkehrsordnung ist die Reichsbahn Finanzamtes. Der Buchprüfer Feldfieper vom Kölner   Finanzamt verpflichtet, Barteräume in Uebergangs. und Endbahnhöfen nachts glaubte bei Durchsicht der Verträge herausgefunden zu haben, daß nur dann offen zu halten wenn zwischen der Ankunft des legten und die Firma vielmehr Spritmengen aus Luremburg der Abfahrt des ersten Buges weniger als 4 Stunden liegen. Der eingeführt habe, als ihr zustand. Die Haupteinfuhrmengen soll sie Reichsverkehrsminister hat jedoch jetzt, wie die Reichszentrale für nach Behauptung der Antlage durch eine Täuschung des Deutsche Verkehrswerbung" erfährt, eine Prüfung angeordnet, mono polamies erlangt haben. Das Monopolamt hat nach­ob nicht eine weitere Offenhaltung der Warteräume träglich sämtliche Berträge angefochten, so daß die ganze Einfuhr im Interesse der Reisenden geboten erscheint, denn die gesteigerten von Sprit und Destillaten im Werte von hunderten Mil­Fahr- und Uebernachtungspreise forderten bei der fortschreitenden lionen mart als verbotene Einfuhr unter Antflage steht. Nach Berarmung die größte Rücksichtnahme der Reichsbahn. Die Reichs- der Anklage foll die Firma 520000 Liter als ihren Lagerbestand eines Nachtbetriebes in den Barteräumen zu prüfen; es wefen wären. bahndirektionen find angewiesen worden, die Notwendigkeit angegeben haben, während 400 000 Liter weniger vorhanden ge= foll jedoch dafür gesorgt werden, daß diefe Wohltat nur Reifengrößere Mengen zur Einfuhr ins besetzte Gebiet freigegeben wurden. den zugute fommt; neben einer scharfen Fahrkartenkontrolle foll namentlich das Berbot des Alkoholausschants oder die völlige Still­legung des Schantbetriebes bisher beobachtete Mißstände verhindern.

Die Schrippenverteilung des Rektors. Zu der mit dieser Ueberschrift in Nr. 514 vom 31. Ottober ver­öffentlichten Notiz schickt uns das Provinzialschultollegi um folgende Berichtigung:

Dadurch soll bewirkt worden sein, daß erheblich

Bezeichnend für die hohen Holzpreise ist, daß in Calbe   a. d. Elbe  eine einzige Pappel, die der Magiftrat fällen ließ. dem Gemeinde­fädel 482 000 m. einbrachte. Bei einer Versteigerung der Staats­oberförsterei Groß- Schönebed wurden am 27. Ottober für einen Fest meter Rundholz erster Klasse 48 500 m., für Rundholz zweiter laffe 45 000 bzw. 49 900 m., für Rundholz dritter Klaffe 36 000 und 37 300 m., und für Rundholz vierter Klasse 32 700 und 35 700 M. gezahlt. Diese Breife entsprechen dem 8 weitausendfachen 1. Es ist unwahr, daß das Pravinzialschulfollegium bem ber im Jahre 1914 für Bauholz in der Regel gezahlten Staufpreise, Reftor Raefer an der 100. Gemeindeschule nur einen Verweis fie sind mit schuld daran, daß jezt fo wenig Häufer gebaut werden erteilte und ihn an der Schule beließ, die Schulbeputation dagegen tönnen. es für nötig hielt, den Rettor zu versetzen. Wahr ist vielmehr, daß das Provinzialschulfollegium der Schuldeputation, die hierfür in erster Linie zuständig ist, sogleich die Versetzung des Reftors Raefer nahelegte, die Schulbeputation aber eine Verfegung nicht 513.71 516.29 für notwendig erklärte und fich zu einer solchen erft entschloß, als 1715.70 1724,38 die Angelegenheit bereits die Deffentlichkeit beschäftigt hatte. cine Belohnung von ½ Million Mart ausgefeßt. 2. Es ist unrichtig, daß das Provinzialschulkollegium erst jetzt auf Grund eines gegen den Lehrer Splinter veranstalteten Reffel­treibens dessen Versetzung angeordnet hat. Richtig ist vielmehr, daß das Provinzialschultollegium von vornherein der Schul deputation empfohlen hat, den Lehrer Splinter zu verfehen, und daß diefer, ehe die Elternverfammlung vom 15. September statt­fand, gegenüber dem zuständigen Kreisschulrat sich bereit erklärt hat, an eine andere Schule zu gehen. Lüdere.

1825.42 1834.58 2438.88 2451.12 237.40 238.60 4389.4411.­824.18 325.82 884.03 385.97 34912.50 35087.50 40398.75 40601.25

7780 50 7819.50 9127,12 9172.88 458.85 461.15 553.61 556.39 1042 38 1047 67

1386.52 1393.48

Für 28 Millionen Pelzwaren gestohlen. Am Mittwoch nach­mittag wurden in der Rauchwarenhandlung von Rosenrauch in der Nikolaistraße in Leipzig   für 28 Millionen Mart Rauchwaren ges stohlen. Auf die Wiederherbeischaffung der gestohlenen Waren ist

Wetter für morgen. Berlin   und Umgegend. Ein toenig fübler, überwiegend trübe und nebelig bei größtenteils schwachen westlichen Winden. Steine erheblichen Niederschläge.

In dieser Berichtigung" fehlt leider das, was für die Eltern­1675.80 1684.20 fchaft und auch für die Lehrerschaft an dem Fall Raefer jetzt eigent 11. 1381.57 1388.47 lich das Wichtigste ist. Das Provinzialschulfollegium äußert sich 12.29 right darüber, warum es gegen den Lehrer Splinter, der die 29. 297.75 Geschäftsführung des die frühstücksverteilung für bedürftige Schul­3.71 finder leitenden Rettors Raefer zur Kenntnis der Behörde gebracht 63.66 hatte, die Versegung empfohlen" hat. Will das Provinzial- 78. 146.48 147.87 schulfollegium behaupten, daß Splinter mit seinem Willen verfett

12.21 296.25 3.69 63.64

Groß- Berliner   Partei- Nachrichten

der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei.

bt. Freitag abend 7 Uhr im Lotal des Genossen Pfeiffer, Gozlowskiftr. 36 wichtige Gigung aller Funktionäre. Abt. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß unsere Genoffin Anna Schneider, Die Beerdigung findet am Danziger Str. 91, am 7. b Wits. verstorben ift. Sonnabend, nachmittags 3 Uhr, auf dem Georgenkirchhof, Weißenfee, tölte ftraße ftatt.

bt. Schöneberg  . Freitag abend 7 Uhr, Borstandssikung im Riassenzimmer 14 Der Gemeindefchule, Feurigftr. 57. Ebenda um 8 Uhr erweiterte Borstends. fizung.