Einzelbild herunterladen
 

Kleinarbeit im Reichstag.

Entrechtung der Saarbevölkerung.

Eine verstandene Lektion.

,, Rein gutachtliche Tätigkeit" der Bolksvertretung. Die Rote Fahne  " wirft den französischen   Sozialisten vor, sie Die gestrige Sigung des Reichstags wurde um 34 Uhr eröffnet. Der Vorsitzende des Landesrats ließ den Mitgliedern des hätten die Einheitsfront des Proletariats" neuerdings fabotiert", Ein Antrag, die Genehmigung zur Strafverfolgung der Ab Landesrates die Antwort des Präsidenten der Regierungskommission weil sie, zugleich mit dem Gewerkschaftsbund, es abgelehnt haben, geordneten Höllein, Remmele, Koenen, Dr. Mofes und Zubell zu und die feit dem letzten Juli von einzelnen Fraktionen eingereichten gemeinsam mit den Kommunisten für die Amnestierung des wieder­erteilen, geht an den Geschäftsordnungsausschuß. Die Genehmigung zur Strafverfolgung und Einleitung eines Anträge zukommen. In der Antwort heißt es: Die Form der Ein- gewählten Marty zu demonstrieren. Die Sache liegt wesentlich Disziplinarverfahrens gegen den Abg. Bazille( Dnatl.) wird entgaben läßt meist erkennen, daß die Antragsteller als Mitglieder des anders: Nachdem die Kommunisten die Person Martys seit Jahr sprechend einem Antrag des Geschäftsordnungsausschusses erteilt, Landesrats für sich ein Initiativ- Interpellationsrecht in Anspruch während in sechs anderen Fällen die Genehmigung versagt wird. nehmen, wie es für Mitglieder parlamentarischer Rörperschaften und Tag für sich in Anspruch nahmen, obwohl die Sozialisten stets Die Interpellation Diffmann( S03.) und Genossen be besteht. Diesem Standpunkte gegenüber sieht sich die Regierungs  - ebenso energisch für seine Kandidatur und für seine Befreiung treffend die Rechtsprechung des Bayerischen Boltsgerichts in fommission verpflichtet, zu erklären, daß sie außerstande ist, dem eingetreten sind und obwahl Marty felbft seine Sympathie für Landesrat ein folches Initiativ- Interpellations echt zuzugestehen. beide Arbeiterparteien wiederholt befundet hat, richtete der München   im Die Regierungskommission, der die Durchführung des Friedensver- Borstand der KPF. einen offenen Frief an die Sozialistische Partei Landesverratsprozeß Fechenbach trages hinsichtlich der Verwaltung des Saargebietes obliegt, ist nicht und an den Gewerkschaftsbund, in dem diese aufgefordert wurden, in der Lage, dem Landesrat mehr Rechte einzuräumen, als der am 11. November, 3 Uhr nachmittags, vor dem Pariser Rathaus zu Friedensvertrag felbst gewährt. Der Friedensvertrag aber besagt demonstrieren. In seiner Antwort stellte namens der Sozialisten nur, daß die gewählten Vertreter der Bevölkerung bei der Abände­rung bestehender Gesetze und der Schaffung neuer Steuern zu hören Gen. Paul Faure zunächst fest, daß die KPF. auf einmal, find. Damit ist die rein gutachtliche Tätigkeit als das einzige nachdem sie bisher jede gemeinsame Front mit den Sozialisten ab­Recht der gewählten Vertreter der Bevölkerung unzweideutig durch gelehnt habe, fich offenbar eines Besseren besonnen, jedoch noch nicht den Friedensvertrag zum Ausdruck gebracht. Die Regierungsfom- gelernt habe, wie man mit gleichberechtigten Partnern ver­mission vermag aus diesem Grunde zu den in Frage kommenden fehren müsse. Es gehe nicht an, die anderen vor eine vollendete Anträgen wirklich feine Stellung zu nehmen. Am Schluß wird er Tatsache zu stellen und ihnen öffentlich zu diktieren, wann und flärt, daß in den Anträgen trotzdem mancherlei enthalten sei, was wo sie zu demonstrieren hätten. Die Kommunisten, die bei ihren die Regierungsfommission prüfen werde und zum Teil bereits von legten Demonstrationen in Paris   geradezu fläglich hereingefallen sich aus in Bearbeitung genommen habe. find, haben es sich gesagt sein lassen, und ehe sie einen neuen Beweis ihres Zusammenbruches lieferten, indem sie allein demonstrierten, haben sie die ganze Kundgebung abgesagt.

beantwortet werden.

wird nach einer Erklärung des Reichsjuftizministers Dr. Radbruch in der geschäftsordnungsmäßigen Frist von der Reichsregierung Der Entwurf eines Gesetzes betreffend das deutsch  - polnische­vberschlesische Bergwertsabkommen vom 22. Juni 1922 geht an einen besonderen Ausschuß von 14 Mitgliedern. Der Gesetzentwurf wegen Aenderung der Verordnung über die Abgeltung von Ansprüchen gegen das Reich, der die Frist für die Erhebung der Bereicherungsflage von zwei auf vier Jahre ver­längert, wird in allen drei Lesungen ohne Debatte unverändert an­genommen.

Der Entwurf eines Jugendgerichtsgesehes wird debattelos dem Rechtsausschuß überwiesen und der von allen Parteien, mit Aus­nahme der Kommunisten, eingebrachte Entwurf betreffend Aende­rung des§ 68 der Reichsgewerbeordnung geht an den Sozialpolitischen   Ausschuß.

Bartel- und Betriebsvertrauensleute!

Kampffonds

In allen brei Lesungen wird dann der als letzter Punkt auf der Tagesordnung stehende 6. Nachtrag zum Reichshaushaltsplan für 1922, der die Mittel für den den Beamten gewährten Frauenzuschlag Die Vorständekonferenz der Vereinigten Sozialdemokratischen von monatlich 1000 m. anfordert, genehmigt. Dazu wird mit den Partei hat befchloffen, Sammelliften zur Schaffung eines Stimmen der bürgerlichen Parteien eine deutschnationale Ent­Schließung angenommen, welche die Reichsregierung ersucht, bei Fünftigen Teuerungsaktionen die sozialen zulagen im Sinne einer großzügigen Familienpolitit stärfer zu erhöhen. Die unteren Gruppen der Beamten sollen nicht schlechter gestellt werden, als die ungelernten Arbeiter.

Bei der Festlegung der Tagesordnung für die nächste Sizung beantragt Abg. Schulg- Bromberg( Dnatl.) neben den fleinen An­fragen als einzigen Bunft der Entgegennahme einer Erklärung der Reichsregierung auf die Tagesordnung zu sehen. Der Reichskanzler habe seit Genua   nicht mehr über die großen politischen Fragen, die nicht nur das deutsche Volt, sondern bie ganze Welt bewegen, ge­sprochen, und es sei Zeit, daß dieser Zustand endlich einmal ein Ende nehme. Der Reichstag dürfe am Donnerstag nicht auseinander­gehen, ohne zu wissen, was die Regierung in der nächsten Zeit zu tun gedenkt.

Präsident Cöbe erwidert, er habe diesen Bunkt nicht auf die Tagesordnung gefeßt, weil der Reichstanzler seine Erklärung am Dienstag noch nicht abgeben tönne. Im übrigen fönne die Mehr­heit des Hauses ja entgegen dem ausdrücklichen Willen der Re­gierung befchließen, daß die Erklärung auf die Tagesordnung der nächsten Sigung gesetzt werde.

Im weiteren Verlauf der Debatte erklärt Abg. Müller- Franken ( Soz.), daß auch die Sozialdemokratie so schnell wie möglich die Regierungserklärung wünsche. Von einer Bertagung des Reichstages am Donnerstag fönne aber feine Rede sein, er müsse vielmehr arbeiten.( Lachen rechts.)

Gegen die Stimmen der beiden Rechtsparteien wird der Antrag Schulz- Bromberg abgelehnt. Ebenso abgelehnt wird ein Antrag Roenen( KPD  .), bie Beratung der Geschäftsordnung auszusehen. Nächste Sigung Dienstag 2 Uhr. Tagesordnung Anfragen, Be­ratung der Geschäftsordnung: den Reichstag, Antrag Mart( 3.) über die Not der deutschen Wissenschaft. Schluß 3% Uhr.

Perfonalveränderungen in der preußischen Polizei. Der Re. ferent im Reichsarbeitsministerium, Landtagsabg. Grzesinfti, ift, wie die PPN. erfahren, zum preußischen Oberregierungsrat und Chef des preußischen Landespolizeiamts ernannt worden, dessen Hauptaufgabe bekanntlich die Wucherbekämpfung ist. Der Chef der Bucherabteilung des Berliner   Bolizeipräsidiums, Regierungsrat Froißheim, ist nach Köln   verfeßt worden und zum Oberregierungsrat und Stellvertreter des Kölner Polizei präsidenten ernannt worden.

für die hereinigte Bartel herauszugeben. Maßgebend für diesen Appell an die Opferfreudigkeit unserer Anhänger ist die mit Ron­flitistoff reichlich geladene politische Atmosphäre der letzten Wochen und Monate. Die Frechheit der Monarchisten in Bayern   ermutigt und stärkt die reaktionären Butschisten in Pommern  , Ostpreußen  und in Berlin  . Mit Jubel und Frohlocken haben diese Kreise bas Borgehen der italienischen Rappisten gegen die zersplitterten Teile des italienischen Proletariats begrüßt. Die Reaktion wittert Morgenluft.

Alle reaktionären Pläne müssen aber an der Bereitschaft der sozialdemokratischen Arbeiterschaft zuschanden werden. jeden Tag bereit sein müssen, zu tonzentrieren, hatten Gewerkschafts­Um alle Kräfte nur auf große Kämpfe, die zu bestehen wir tommiffion und Bartel beschlossen, von einer Arbeitsruhe am 9. No. pember Abstand zu nehmen. Um diesem Beschluß eine praktische Bedeutung für die Schlagfertigkeit der Berliner   Arbeiterschaft zu geben, fordern wir alle Anhänger der Vereinigten Sozialdemokra tischen Partei auf,

einen Teil des Tagesverdienftes vom 9. November dem Kampffonds der Partei zuzuführen. Arbeiter! Richtet Eure Blicke nach Sachfen! Dort ist es der organisierten Arbeiterschaft glänzend gelungen, den Ansturm des vereinigten Bürgertums auf der ganzen Linie zurückzuschlagen. Jeden Tag müssen wir bereit fein, ähnliche Kämpfe zu bestehen. Aber um folche Rämpfe au führen, ist vor allem eins notwendig und das ist Gelb und immer wieder Geld.

-

Arbeiter! Erweist froß Teuerung und wirtschaftlicher Not Euret Partei Eure alte so oft erprobte Treue. Zeichnet auf die Liften und wir werden allen Kämpfen gewappnet gegenüberstehen. Sammellisten find bei den Abteilungstaffierern und im Be. triebsfefretariat fowie in den Bersammlungen der Betriebsver­trauensleute in Empfang zu nehmen.

Der Bezirksvorstand.

Die englisch  - französische Spannung. Paris  , 13. November.  ( WTB.) Havas veröffentlicht eine offi­ziöfe Note, in der es heißt: Seit einigen Tagen werde in den aus London   tommenden Nachrichten die englische öffentliche Meinung als sehr besorgt hingestellt in bezug auf die Haltung der französischen  Regierung in den Fragen des nahen Orients und man gehe jogar fo daß die Meistersinger ,, anhaute so weit herabgefeßt wären, daß man weit, von einer Krisis in den Beziehungen der beiden Länder zu sich ihrer nur spottet". Sogar noch in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts fprechen. Die Ursache dieser Spannung folle vor allem die Weige rung Poincarés sein, dem Wunsche Lord Curzons entsprechend, tauchte die Behauptung in Pforzheim   auf, dort bestehe noch ein letzter mit diesem vor der Eröffnung der Konferenz von Lausanne zusam­Reft aus der Meistersingerzeit in einer aus dem 16. Jahrhundert menzutreffen. Man könne in dieser Hinsicht bemerken, daß die Ein­stammenden Singergesellschaft". Diese Gesellschaft war im Jahre berufung der Konferenz von Lausanne   durch die gemeinsame Note 1501, und zwar während einer schlimmen Bestzeit gegründet worden, der Altierten vom 23. September beschloffen und daß damals nie die mit dem Zweck, die durch die Schrecken der Epidemie ganz verstörten Rede von einer interalliierten Bortonferenz gewesen sei. Bergangene Menschen einander wieder näher zu bringen und durch den Gesang Woche habe das Foreign Office Poincaré ersuchen lassen, in London  zu erfreuen. Wilhelm Tappert  , der bekannte Musitschriftsteller, be- mit Lord Curzon   zu verhandeln, und der englische Botschafter in mühte fich damals um die Feststellung, ob es sich hier um echte Paris  , Lord Hardinge, habe heute vormittag noch einmal drin­Meistersinger handle oder nicht, es ergab sich indes, daß sich die Ver- gend dieses Ersuchen wiederholt. Boincaré habe in London   wissen einigung die Eingergesellschaft", wie sie sich nannte, zwar mit alter laffen, daß er durchaus für diese Besprechung sei, er Sangesweise abgab, ihren Statuten nach jedoch keine echte Meister- habe jedoch darauf hinweisen müssen, daß die Notwendigkeit, in der fingergenossenschaft war. Als die legte deutsche Meistersingerschule Rammer seine Ausführungen über die Außenpolitik der Regierung ist also jedenfalls die Umer Singerschule, die bis 1838 bestand, zu zu beenden, ihn in Paris   festhalte. Ferner fönne der französische betrachten und als der letzte Meistersinger der Nachtwächter von Ministerpräsident nicht eine offizielle Besprechung über die Orient Memmingen.  frage in Abwesenheit eines italienischen Bertreters führen. Musso Gerhart Hauptmann   im Film. Zu einer großen und ein- lini fönne fich aber nicht nach London   oder nach Paris   begeben; er drucksvollen Hauptmann- Ehrung wurde die geftrige Erstaufführung wäre dagegen bereit, in eine weniger entfernt liegende Stadt, nach der Filmdichtung Phantom" im Ufa- Palast am 300. Alfred Genf oder Lausanne  , zu kommen. Unter diesen Umständen habe Abel machte in einer liebevollen und durchdachten Rede die Ver­beugung der jungen Filmkunst vor Gerhart Hauptmann  . Ueber das Wert, die menschlich ergreifende Tragödie eines kleinen Rats schreibers, wird morgen näheres zu sagen sein.

Gegen den Ausverkauf. Die bayerische Regierung stellt den Nahreiseverkehr zwischen den Grenzorten in Salzburg  , Oberöster­ reich  , Tirol und Vorarlberg   ein. Es handelt sich um eine Schutz­maßnahme gegen den durch die Markentwertung zunehmenden Auftauf durch Fremde.

Ruffische Terrorarganisation in Bulgarien  . Die bulgarische Polizei hat in Küstenbiel Mitglieder einer vom ehemaligen Wrangel­general Botrowski geleiteten Organisation wegen terroristischer Üm triebe verhaftet; zu dieser Organisation gehörte u. a. Baitscharow, der Mörder des Chefredakteurs des Sofioter sowjetfreundlichen russischen Blattes Nowaja Roffija". Baitfcharom und andere Ber­haftete sind geständig, Pläne zu neuen Attentaten, Banküberfällen und Spionage vorbereitet zu haben. Potrowski selbst ist nicht ver haftet worden.

Wirtschaft

Einheimischer Stidstoff und Chilesalpeter.

Der Unterausschuß des Reichswirtschaftsrats für Landwirtschaft und Ernährung beschäftigte sich in seinen Sizungen am 9. und 10. November mit der Einfuhr und Verteilung von Chile  . al peter an die deutsche Landwirtschaft.

Bekanntlich genügt die deutsche Inlandsproduktion an Stid­stoff nicht, um den Inlandsbedarf der Landwirtschaft zu decken. Zu­Bedarf noch überschreitet, da bei steigenbem Dollarkurs eine Vor­dem ist zu berücksichtigen, daß die Inlandsnachfrage den eigentlichen versorgung der Landwirtschaft mit Stidſtoff einzufezen pflegt, wodurch aber ber zur Berwendung kommende Borrat noch weiter geschmälert wird. Daher ist eine Einfuhr von Chilesalpeter im wodurch aber ber zur Verwendung kommende Vorrat noch weiter interesse einer Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion wünschenswert, um so mehr, als auch Mangel an den für den Boden so notwendigen Phosphaten besteht. Leider scheint es jedoch unmög lich, bis zur Frühjahrsbestellung noch ausreichende Mengen von Chilefalpeter einzuführen; im günstigsten Falle ist mit einer Einfuhr Don 250 000 Tonnen bis zum April zu rechnen. Das würde aber eine Ausgabe von 81 Milliarden Papiermark bei einem Kursstand des englischen Pfunds von 27 000 bedeuten, die aufzubringen das Reich zurzeit nicht in der Lage ist.

In der Erörterung erklärten die Bertreter der deutschen   Stick­stoffindustrie, die als Sachverständige zu der Beratung hinzugezogen worden waren, daß die Inlandsproduktion an Stickstoff ( Roterei, Kalt und badischer Stickstoff) in der gleichen Zeit vom 31. Mai 1922 bis zum 31. Mai 1923: 340 000 Tonnen er­reichen würde. Die Industrie mache äußerste Anstrengungen, die Brobuftion noch weiter zu steigern. So beabsichtige man in einem Beitraum von eineinhalb Jahren auf 420 000 Tonnen und, wenn die Bandwirtschaft diese Mengen aufnehme, auf noch höhere Pro­duktionsziffern zu fommen. Grenzen feien der Produktion nur durch die vorhandenen Rohstoffe und durch die finanziellen Mittel gezogen. Bu beachten sei auch die günstige Preisstellung gerade diefes Produktes, die nur ein Siebentel des Weltmarktpreises betrage. Es wurde schließlich folgender Antrag einstimmig ange nommen:

" Der Unterausschuß für Landwirtschaft und Ernährung erkennt die große Bedeutung der Steigerung der Verwendung von Stic stoffbünger für die Steigerung der Ernte an. Er erblidt eine bes deutsame Berbefferung der Stickstoffrage in der Tatsache, daß die heimische Stickstoffproduktion im laufenden Düngerjahr, wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten, voraussichtlich 340 000 Tonnen reinen Stiftoff der deutschen Landwirtschaft zur Verfügung stellen tann. Eine Einfuhr von Chilesalpeter über dieses Quan­tum hinaus wäre vom rein produktionstechnischen Gesichtspunkt aus zu begrüßen, weil durch sachgemäße Berwendung dieser Zusahmengen die Ernte voraussichtlich eine weitere Steigerung erfahren würde. Die Schwierigkeiten, die diesem Plane hindernd im Wege stehen, liegen auf finanziellem Gebiete; infolge der Währungsverhältnisse und der ungeflärten Frage der Reparationen trägt der Unteraus­schuß für Landwirtschaft und Ernährung Bedenken, fich für die Ein­fuhr größerer Mengen von Chilesalpeter in diesem Zeitpunkt aus­zusprechen. Er begnügt sich daher mit dem Ausdruck der grund­fählichen Billigung des Blanes   und ersucht die zuständigen Bes hörden, die Einfuhr von Chilesalpeter unverzüglich ins Werk 8u feßen, wenn es möglich ist, die finanziellen Hindernisse ge­gebenenfalls durch besondere Kreditmaßnahmen zu beseitigen."

Poincaré   wiffen lassen, daß er bereit wäre, Ende dieser Woche fich in eine der genannten beiden Städte oder auch sonstwohin zu be­geben, um mit Lord Curzon   oder Mussolini   zusammenzutreffen. Der französische   Ministerpräsident werde um so lieber an diesen Be­Das Telephonwefen in den Bereinigten Staaten. Von fämt fprechungen teilnehmen, als man in Paris   überzeugt sei, daß in der Die Diskonterhöhung der Reichsbant um volle 2 auf 10 Proz., die fichen heute in Betrieb befindlichen Telephoneinrichtungen der Welt Sache selbst, was die Bedingungen des neuen Friedensvertrages für befinden sich 65 Proz. innerhalb der Grenzen der Bereinigten die Türkei   anlange, das interalitierte Einvernehmen bereits herge. zugleich eine Erhöhung der Zinsfäße für Darlehen, und zwar auf 10% Broz. bei Borzugsdarlehen und auf 11 bzw. 12 Broz. bei sonstigen Staaten; auf Europa   entfallen nur 25 Broz. jämtlicher Telephone ftellt fei. und die restlichen 10 Broz. verteilen sich auf die übrigen Erbteile. Die offiziöse Mitteilung geht dann auf die Londoner   Nachricht Bfanddarlehen nach sich zog, wurde von dem Bizepräsidenten der Im Verhältnis zur Bevölkerungszahl verfügen die Vereinigten ein, wonach der französische   Obertommiffar in Konstantinopel  , Reichsbank mit der starten Jnanspruchnahme des Zentral­noteninstitutes durch kredite begründet. Er wies u. a. darauf Staaten über nicht weniger als zwölfmal so viel Apparate wie General Bellot, nur beschränkt zur Verhängung des Belagerungs- hin, daß der Wechselbestand der Reichsbank seit Ende September Europa  . Dieses Verhältnis verschiebt sich einstweilen immer noch zustandes ermächtigt worden sei, während die beiden anderen reiter zugunsten Amerikas  , das jetzt mehr als 14 000 000 Apparate Oberkommissare uneingeschränkte Vollmacht hierzu befäßen. Diese bis zum 7. November von 50 auf 126 Milliarden Mark angeschwollen ist, und daß auch der Bestand an Reichsschaganweisungen in der in Benuhung hat, nachdem in den letzten Jahren ihre Zahl fich Darstellung wird dahin berichtigt, daß die an und für sich völlig burchschnittlich um eine halbe Million vermehrt hat. Bor zwanzig vorbehaltlofen Instruktionen Boincarés an den General burch eine gleichen Zeit von 350 auf 511 Milliarden, mehr als fünf Sechstel Jahren entfiel in den Bereinigten Staaten auf je 90 Personen ein Störung der Nachrichtenverbindung, trotz der Zuhilfenahme der der gesamten schwebenden Schuld gestiegen ist. Auch Pfandkredite werden jetzt von der Reichsbant viel verlangt. Die Folge davon Telephon, heute auf je acht, und der Zeitpunkt dürfte nicht mehr englischen Funkstation auf Malta  , nicht rechtzeitig nach Konſtanti- ist ein geradezu unglaubliches Anschwellen des Noten umlaufes, fern fein, wo jebe amerikanische Familie, wenigstens die durchschnitt- nopel gelangt seien. lich 5% töpfige, wie sie in der Statistit sich darstellt, ihr Telephon Der Belagerungszustand sei aber in Wirklichkeit nicht infolge der allein in der letzten Woche um 47 auf 517 Milliarden Mart im Hause hat. In den rund fünfzig Jahren, da sich die Welt be des Fehlens der Instruktionen nicht verhängt worden, sondern gestiegen ist und jetzt das Dreifache des Notenumlaufes vom reits des Telephons erfreut, hat es Europa   nur auf einen Apparat wegen ber Unstimmigkeit unter den alliierten Vertretern in Kon­Die Steigerung der Großhandelspreise seht sich weiter in ver. pro 100 Personen gebracht. Ueberraschend ist vielleicht noch, in stantinopel hinsichtlich der Opportunität dieser Maßnahme, wobei wie hohem Grade in den Vereinigten Staaten   auch die ländliche bie Generale Harington, Charpy und Mombelli alle drei gegen schärftem Tempo fort. Die Industrie- und Handelsztg." berechnete Bevölkerung an das Telephonnet des Landes angeschlossen ist, die Verhängung gemesen seien. Was schließlich ein etwaiges Borin der Woche vom 28. Oftober bis 3. November die durchschnitt während in Europa   das Fernsprechwesen doch eine vorwiegend gehen gegen die Türken anlange, so sei nicht zweifelhaft, lichen Brelfe von 44 Waren auf den 869,40fachen Vortrionsstand, Städtische Angelegenheit geblieben ist; nicht weniger als 3 Millionen daß, wenn diese die Konvention von Mudania verlegten und die in der Woche vom 4. bis 10. November bereits auf den 1195,31. Die Steigerung einer einzigen der Anschlüsse in den Vereinigten Staaten   entfallen auf die Farmer. Regierung solche Machenschaften nicht dulden würde. Aus diesen Woche beträgt also 37,5 Proz., mehr als ein Drittel des letzten alliierten Truppen in der neutralen Zone angriffen, die französische fachen Bortriegsstand. Hauptmann in der Volksbühne. Zu Ehren Gerhart Hauptmanns   Umständen insgesamt gehe hervor, daß die Haltung der französischen   Preisniveaus. merden Die Ratten", mit Helene Fehdmer   und Friedrich Kappler in den Regierung die Nervosität, die in gewissen englischen Kreifen zutage Hauptrollen, am Donnerstag aufgeführt. getreten fei, und die sich im Lichte der Tatsachen zerstreuen werde, nicht erklären könne.

Die Volksbühne Norden führt am Donnerstag zum erstenmal Grill parzers Luftipiel, Web' dem, der lügt" auf.

Richard Alexander, der einige Tage unpäßlich war, gastiert wieder als Echlafragenfiontrolleur" im Refibenz- Theater.

Die Einberufung des fächlichen Landtages ist nach der Dres dener Staatszeitung" für den 29. November in Aussicht genommen.

15. Juni beträgt.

Devisenkurse. Unferer gestrigen Kurstafel find no folgende amtlichen Notierungen nachzutragen: 100 öfterr. Kronen 10,22 Geld, 10,28 Brief; 1 ungarische Serone 3,24 Geld, 3.56 Brief; 1 bulgarische Lewa 56,10 Geld, 56,40 Brief; 1 jugoslawischer Dinar 129,67 Gelb, 130,33 Brief. 100 Bolenmart galten etwa 50 m. Jm Freiverkehr gingen die Devisenturse weiter zurüd.