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Bonach sich also jeder zu richten hat, der eine Regierung der Republik   zu bilden unternehmen will.

Pressestimmen aus dem Reich.

das Schidjat der Note

Die rheinischen Unruhen.

Roalitionsparteien Bentrunt, Deutsche   und Bayerische Bolts- 1 partei und Demofraten. Sie versichert schon von vornherein, sein werde, die die Regierung Wirth gestern der Reparations­bie Deutschnationalen würden einem rein bürgerlichen fommiffion zugestellt hat. Deuvre" fagt, daß die Regierungs  - Die Lebensmittelunruhen in Köln   wie die Streitbewegung in Kabinett natürlich ganz anders gegenüberstehen als der Re- fombination, die feit einem Jahre die Politit Deutschlands   leitet, Düffeldorf geben der Sensationspresse wieber reichlich Nahrung. gierung Wirth. nun als endgültig zerstört angesehen wird und daß sowere Kom- In großen Lettern. wird von zahllofen Toten und Verwundeten ge­plitationen nicht nur für die innere, sondern auch für die äußere sprochen, die Deutsche Zeitung" spricht vom kommunistischen Auf­Bolitif zu befürchten feien. Ere Nouvelle erklärt: Die marsch". Das geschieht natürlich nur, um für reaktionäre Borstöße Demiffion bes Rabinetts Birth hat uns nicht überrascht. Die Ber mobil zu machen. Für die Rote Fahne" find die Borgänge ein fönlichkeit des Ranzlers gehörte nicht zu denen, die zu großen Schid­falen bestimmt find. Im Anfang hatte das Robinett Birth bei der gefundenes Fressen, um ihr Parteifüppchen zu fochen. Ihre Mel­alle allierten Kanzleien enttäuscht. Das Einzige, was man zu be durch Falschmeldungen nur möglichst Verwirrung in die Arbeiter. Entente eine gute Aufnahme gefunden, es hat aber nach und nach dungen werden deshalb nach berühmtem Muster so stilisiert, daß fürchten hat, ist, daß diejenigen, die den Sturz ber Mart gefchaft getragen wird. Ueber die Bewegung selbst liegen uns folgende in ben demokratischen Ländern leicht zu einer negativen Ope wünscht haben, Herren der Lage find. Man verbindet sich Meldungen vor. Düsseldorf  , 15. November.  ( Eigener Drahtbericht.) Die ration, aber man findet sich felten mit den gleichen Freunden zu acht ist ruhig verlaufen. Gestern abend befchloffen die Gewert­fammen, wenn es sich darum handelt, zu fcffen und wieder fchaften in Gemeinschaft mit den Betriebsräten, den Kampf weiter aufzubauen. Deutschland   befindet sich mitten in der Krise. zu führen, feine Leitung aber in die Hände der Gewerkschaften zu Während die Rechtsparteien sich mit einander verschworen, um die abscheulichste aller Diktaturen wiederherzustellen, brechen in Köln   legen. Der Generalftreit wird abgelehnt, die noch in den Betrieben und in Düsseldorf   tommunistische Revolten aus; Hunger.   befindlichen Arbeiter bleiben auf ihren Arbeitsplähen. Zur Bei­Echo National" schreibt: Madjen wir uns auf ernste gebildet. Heute vormittag findet die erste Sigung diefer Kommiffion revolten", verfündet man, aber nichtsdestoweniger Revolten. legung des Streifs wird eine Kommission aus den Gewerkschaften Dinge gefaßt, sie stehen unmittelbar bevor. Die Leute in statt; ob die Arbeitgeber daran feinlnehmen, erscheint fraglich. Der Deutschland   fehen uns anderswo, besonders im Orient und vielleicht magistrat, der Bergleichsverhandlungen anstrebt, hofft, daß es ge­fprechen sich in ihrer legten Rote für die glatte Beseitigung der Re mehr als es gut täte, beschäftigt. Deshalb lüften fie die Maste und lingt, die Arbeitgeber an den Verhandlungstisch zu bringen. parationsbestimmungen des Versailler Bertrages aus. Ihre Tattit besteht jetzt darin, uns zu überreden, daß wir gut baran täten, das finte Rheinufer zu räumen, bevor irgendeine Zahlung erfolgt. mittelt. Was die sozialistische Presse schreibt, ist noch nicht über.

Zur Demiffion des Reichskanzlers bemerkt die Kölnische 3ur Demiffion des Reichskanzlers bemerkt die Kölnische Boltszeitung"( Bentrum): Die Politit dieses Rabinetts ist gescheitert, weil sie scheitern mußte, aber nicht der Sinn dieser Pelitit ift widerlegt, sondern er hat seine Rechtfertigung erfahren. Durch dis ehrliche Be treben zu erfüllen, ist der Beweis, daß unmögliches ver­langt wird, erbracht. Und so hatte die Politit dieses Kanglers mit langt wird, erbracht. Und so hatte die Politik dieses Kanglers mit Bezug auf unser Berhältnis zu unseren früheren Feinden den großen Borzug der einfachen und flaren 2inie. Daß das Ende diefer Politik gekommen ist, ist wahr, und es bedurfte nicht erst des Sturzes dieses Robinetis. Mag das neue Kabinett, deffen Geburt unter schwersten Wehen vor sich gehen wird, heißen wie auch immer: Es wird nichts anderes tun können, als das Unmöglich der Repa­rationsforderungen voranzustellen. Das Marschtempo mag ein an­beres, der Beg aber wird der gleiche sein."

Die Frankfurter 3eitung"( demokratifd) meint: Man follte sich jetzt entschließen, unter allen Umständen eine flare Barteifituation für die neue Regierung zu schaffen, denn diese Regierung findet die allerschwersten inneren und äußeren Berhältnisse vor. Wir können uns von einem Experi­ment, wie es eine neue Auflage der bis jetzt fortgeführten halben Politit fein würde, nicht viel nerfprechen."

Der erste Eindruck im Ausland.

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Die durchaus berechtigte Frage nach dem weiteren Schicksal der deutschen   Vorschläge beantwortet im voraus Georg Bernhard   in der Da die Nachricht des Rücktritts der Reichsregierung Boffifchen Beitung", indem er ausdrücklich feststellt, daß die Ge naturgemäß im Auslande in noch späterer Abendstunde be- banten, die in dieser Note niedergelegt sind, die Zustimmung sämt fannt wurde, als in Berlin  , liegen bisher nur wenige Aeußeiger Roalitionsparteien und der Deutschen Bolfspartei gefunden haben, und daß ein Ministerium der nächsten Monate auf rungen besonders schreibfiger Redaktionen vor: eine Mehrheit im Reichstage rechnen fann, das den Inhalt dieser Note nicht für verbindlich hält." Das ist genau unfere Ueber­Beugung, und die Sozialdemokratie wird jedenfalls jedes Rabinett entschieden bekämpfen, das von diesem Grundlag irgendwie ab­weichen würde.

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Die falsche Auskunft.

Auf die Antwort des Rapitäns 3. G. Bruger, welche im Widerspruch mit den vor Gericht festgestellten Tatsachen steht, hat Genosse Künstler folgende Anfrage an den Reichswehrminister gerichtet:

die Anfrage Nr. 1887 unter Biffer 2 vom Kommissar der Reichs­In der Sigung des Reichstags vom 14. November 1922 wurde regierung, Kapitän 8. S. Bruger, Abteilungsleiter im Reichswehr­minifterium, wie folgt beantwortet:

Die Großkapitalisten der Times für die Volkspartei Condon, 15. November.  ( WIB.) Das Hauptintereffe der Blätter wendet sich ben heute in Großbritannien   und Irland statt. findenden Parlamentswahlen zu. Times" bespricht als einziges Blatt in einem Leitartikel den Rücktritt des Rabinetts Birth, der allerdings erst in später Nachtstunde in London   bekannt wurde, und bezeichnet ihn als natürlich. Die Industriellen bildeten heute in Deutschland   die ft är ffte Macht. Die letzten Er. örterungen über die Reparationen in Berlin   hätten gezeigt, daß eine Regierung, die die Bertreter der deutschen   Industrie und Finanz ausschließt, teine ernfilichen Vorschläge machen und feine Ber pflichtungen mit irgendwelcher Aussicht, sie durchzuführen, über­nehmen fönne. Die fräftigen Maßnahmen, die Deutschland   brauche, wenn es feine Finanzlage feinen internationalen Berpflichtungen anzupaffen beginnen wolle, fönnten nur durch eine ft arte Regie rung getroffen werden. Birth fei schwach und sein Rücktritt sei unvermeidlich gewesen. Die dadurch geschaffene Lage sei jedoch ernst. Infolge des Standes der Mart sowie des Steigens 1. ft dem Herrn Reichswehrminifter bekannt, daß von den der Preise griffen die Unruhen in Deutschland   um sich. Fähnrichen das Ehrhardt und Löwenfeld- Lieb am 23. und 24. Junt Sowohl die tommunistischen wie auch die monarchisti. doch gesungen wurde, welches durch den Zeugen Fähnrich Sowohl die tommunistischen wie auch bie monarchisti- Rupfer als Tatsache vor Gericht bestätigt und zwei anderen schen Extremisten feien bereit, alle Schmo erigkeiten Beugen als möglich bezeichnet wurde? euszunutzen. Die legte offnung fei, daß die Regierungs­perantwortung fo bald und so famerales mie möglich auf bie gelegt werde, die die Stärfe haben, sie zu tragen und die alle politischen und wirtschaftlichen Hilfsquellen mobilisieren müßten, um eine gefunde Finanzwirtschaft herzustellen und gerechte Schulden zu bezahlen. Die Alliierten hätten seit langem die Notwendigkeit empfunden, mit dem wirklichen Deutschland   zu verhandeln und nicht mit einer Schattenregierung.

Französische   Prefftimmen.

Paris  , 15. November.  ( EB) Eo be Baris" schreibt, daß mit dem Kabinett Birth eine Regierung dahinschwindet, die je ber macht entbehrte: Bereits einige Monate, nachdem das Kabinett Wirth zur Macht gelangt war, war man überzeugt, daß es eine wahre Politit der Nichterfüllung(!) führe. Berwunderlich fei allein, daß das Kabinett Birth noch so lange bei den Alliierten Glauben gefunden habe. Journal" erklärt: Man müsse fich jezt vor allem fragen, wie

Die Erdbeben- Katastrophe in Chile  .

Die Erdbeben find eine ständige Gefahr für die Bewohner von Chile  , dieses schönen und gesegneten Gebietes, das Prof. Bürger in feinem fürzlich erschienenen Wert über Chile   als Land der Ber­heizung und Erfüllung für deutsche Auswanderer" bezeichnet hat. Die schreckliche Katastrophe, die jeßt die Küfte des Stillen Ozeans heimgesucht hat, scheint an Furchtbarkeit alle früheren zu übertreffen, cber die Chronit der Erdbeben in Chile   reicht weit zurüd und weißt zahlreiche schwarze Tage" auf. Fast jeder Ort des Landes, von Tacna bis Ancud   auf Chiloe, weiß davon zu erzählen. Die Gründe für diese ewigen Gefahren, die in der Tiefe lauern und bisweilen mit ungeheuren Kräften vernichtend hervorbrechen, sind in der vul­tanischen Erdformation des Landes zu suchen. Die chilenisch  - argen linischen Anden  - Retten, junge Gebirge, die der Küste parallel ziehen, enthalten eine große Anzahl von Bultanen, von denen der größte Teil auf das chilenische Gebiet entfällt. Einzelne Bultane Chiles  find immer wieder in Tätigkeit, wenngleich sie fich den Bewohnern höchftens dadurch feindlich erweifen, daß sie einen Wald entflammen oder eine Wiese durch einen Lavaerguß zerstören. Bultanische Aus brüche aber an der Rüfte des Stillen Ozeans werden begleitet von einem wellenförmigen Auf- und Abbewegen der Erdoberfläche, aus der sich die außerordentlich zahlreichen Erdbeben erflären.

Es ist festgestellt worden, daß die Lieder bei den Borgängen in der Marineschule am 24. und 25. Juni, die Gegenstand gerichtlicher Untersuchung waren, nicht gesungen worden sind. Ich frage an:

ihn durch falschen Bericht zur Abgabe einer unwahren Auskunft an 2. Ist der Herr Reichswehrminister gewillt, bie Beamten, die den Reichstag veranlaßten, zur Rechenschaft zu ziehen?

Die Deutsche Tageszelfung", das Organ der Sandbündler, mar vor einiger Zeit genötigt, wegen der ungeheuren Berteuerung des Papiers vem zweimaligen zum täglich einmaligen Erscheinen über zugehen. Seit furzem fommt sie jedoch wieder zweimal am Tage heraus. Sie will augenscheinlich das Felb ber großstäbtischen fapi­talistischen Breffe nicht fonkurrenzlos überlassen. Was vom agrari ichen Standpunkt durchaus verständlich ist.

Für die Verständigung zwischen Deutschland   und Fanfreich tritt eine fleine Flugschrift ein, die die Deutsche Liga für Menschen­rechte jetzt dem Reichstag   und den Mitgliedern der großen öffent lichen Körperschaften überreicht hat. Jedem Freunde der Bölfer. verständigung stehen einige Exemplare fostenlos zur Berfügung. Adresse: Deutsche Liga für Menschenrechte, Berlin  . 62, Kur

fürstenstraße 125.

hundert 1822, 1835, 1837, 1868, 1877, und in diesem Jahrhundert 1906. Genau 100 Jahre nach der schweren Ratastrophe von 1822 ift nun wieder ein solches Unglüd eingetreten.

Ein Ehrengeschent des Reichspräsidenten für Gerhart Haupt­ mann  . Der Reichspräsident hat Gerhart Hauptmann   zu feinem heutigen 60. Geburtstag eine in Bronze gegossene me baille überreichen lassen, zu der der Münchener   Bildhauer Josef aderle bas Modell entworfen hat. Sie zeigt auf der Border feite den aufstrebenden Reichsadler, auf der Rückseite die Inschrift: Gerhart Hauptman  , dem Dichter und Seher, in deffen Bert die Seele des deutschen Boltes zum ich terang. Der Reichspräfibent." Die Medaille, deren Durchmesser 15 Zentimeter beträgt, ruht in einem 25 Zentimeter hohen Bronzeauffag.

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Mit dieser Berleihung hat der Reichspräsident eine republita­nische Auszeichnung geschaffen, die sich vom Ordensunfug prinzipiell unterscheidet. Sie ist nicht ein eitler Schmud des Knopfiochs, son bern ein Andenten, das dem damit Geebrien ben Dank des deutschen Boltes ausspricht. Sie wird nicht als Paradeftüd vor der Deffent lichkeit zur Schau getragen, fondern an der Stätte ftillen Schaffens aufbewahrt. In dem Schreiben des Reichspräsidenten  , das das Ge­fchent begleitet, wird auf diesen Sinn der Auszeichnung besonders hingewiesen.

Außer der großen Bronzemedaille, die Hauptmann erhalten hat, werden übrigens noch andere in verschiedenen Formaten und Aus­führungen geschaffen werden, die dem Reichspräsidenten als Ehren. geschenk für ähnliche Zwede dienen sollen.

Es fel nochmals darauf hingewiesen, daß es bei den gestrigen Zusammenfößen in der Turnhalle weder Tote noch durch Schüſſe Verwundete gegeben hat. Die Verlegungen sind allein dadurch ent­ftanden, daß viele Bersammlungsteilnehmer bei der panifartigen Flucht aus dem Fenster sprangen, über Tische oder Stühle fielen und ron den Nachfolgenden niedergetreten wurden.

70 Düsseldorfer   Arbeiter haben fich nach Mülheim   begeben und den ergebnislofen Bersuch unternommen, das Thyssen- Wert fillzulegen.

In Gilden bei Düsseldorf   ist gleichfalls ein Streit ausgebrochen. Die Ruhe wurde aber nicht geftörf.

Gestern abend abend fanden in Effen zwischen den drei Metallarbeiterverbänden und dem Unternehmerverband Berhand­lungen zur Beilegung des Streits im rheinischen Induftriebeziet staff. Es tam eine Einigung auf folgender Grundfage zustande: Zu den in den ersten Novemberhälfte erreichten Gesamtver­diensten einen Zuschlag von 58 Pro3. für alle Urbeiter über 21 Jahre; über 20 Jahre 55 Bro3., über 18 Jahre 50 Pro3. und unter 18 Jahren 45 Proz. Das Kindergeld wurde erhöht auf 80 m. pro find und Schicht. Das Hausslandsgeld wurde auf 60 m. por Schicht erhöht. Eine Funktionärversammlung, die gestern abend in Düsseldorf  Generalfireits a b. fagte, lehnte darauf gegen drel Sfimmen die Proflamierung des

Düsseldorf  , 15. November.  ( WTB.) Heute vormittag ift eine mertliche Entspannung in der allgemeinen Cage eingetreten. In mehreren Betrieben wird wieder gearbeitet. Während der Nach und auch während des Vormittags find feine weiteren Ruheſtörungen vorgekommen; dagegen versuchten Düsseldorfer Ausständige die Be­wegung nach Mülheim   zu tragen und in die Thoffen- Hütte einzu­dringen. Sie wurden aber von der dortigen Polizei abgewiefen. zurzeit sind Verhandlungen zwischen den Streifenden, den Gewerk­fchaften und den Arbeitgebern im Gange.

Krefeld  , 15. November.  ( Elg. Drahtbericht.) Alle Mel­strellen die Metallarbeiter, die fich in einer Lohnbewegung befinden. dungen fiber Lebensmittelunruhen in Krefeld   find erfunden. Hier Die Bewegung verläuft durchaus normal und hat mit dem Streit in Düsseldorf   nichts zu tun. Morgen beginnen Einigungsverhand­

lungen.

Zwei Fälle.

I Jn Wiesbaden wird ein Reichsdeutscher von einem franz fischen Major bis aufs Blut gequält und schließlich niedergeschoffen und noch getreten. Dieser Reichsdeutsche, der inzwischen gestorben. ist, heißt- Cohn.

fte er vertlagt, weil er ihm die Verfasserschaft des( antisemitischen) II. Ein Reichsbeuticher wird von einem oftjüdischen Schrifte Machwerts Die Weilen von Zion" nachgesagt hat. Der Angeklagte beruft sich auf eine franzöfife nationalistische Zeitschrift

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La vieille france". Diefer Reichsdeutsche beißt- Graf Reventlow. | Gehen, fein Sigen in föniglicher Erstarrung, fein Zusammenfinfen, wenn der Dolch getroffen hat, das legte Deffnen der Nüstern und Lippen, wenn der Tod zugreift, fein Abwehren eines Einwandes durch die beschwörenden Arme, sein Tändeln mit einer Ordensfette, sein Atzentuieren einer bedeutungsvollen Gilbe, ja jogar fein Ko tettieren, alles das ist nicht zu übertreffen. Spielt Moisst, dann überwindet er die Schranken des Körperlichen und des Geistigen. Man fragt sich manchmal, ob ein Mann spiele oder ein Weib. Er ist als Romödiant mehr als alles das. Er ist, foftbares Geschöpf, dessen Wundernatur noch nicht ergründet wurde. 3st er wahrhaftig? Ist er verlogen? Alles gleichgültig. Er ist, er ist nur. pt. 5.

m.

Farbenfreudigkeit, die in der modernen Architettur fich fundgibt, hat Das Oberverwaltungsgericht und die moderne Baukunft. Die auch das preußische Oberverwaltungsgericht beschäftigt und es zu einer Entscheidung über Berunstaltungen des Straßenbildes" ver anlaßt, die der Oberverwaltungsgerichtsrat Dr. Lindenau in der Deutschen Juristenzeitung" mitteilt. Die Kunstrichtung an sich könne nicht Gegenstand der polizeilichen Mahnahme fein, fagt das Ober­verwaltungsgericht. Aber nicht jedes Kunstwert sei der polizeilichen Beurteilung entzogen. Abzulehnen jei die Entscheidung darüber, ob die Kunstrichtung, aus der heraus die Bemalung entstanden ist, als Runst anzuerkennen ist oder nicht, desgleichen die Prüfung, ob das Die letzte ganz große Katastrophe, die die chilenische Küste heim­ert Ausfluß ernsten fünstlerischen Strebens ist und die stärkere Be suchte, war das Erdbeben vom 16. August 1906, durch das Balparaiso tonung der Farbe im Straßenbilde der Städte zu fördern fei oder zum großen Teil zerstört wurde und viele andere Drte an der Rüfte Diese Bemalung an dieser Stelle die Eigenart diefes Straßen nicht. Entscheidend ist, daß nach dem Ergebnis der Besichtigung fomie in den blühenden Tälern Mittel- Chiles die schwersten Schäden erlitten. Der ganze Bezirt der Erbfrufte wurde in einer riesigen bildes beeinträchtigt. Die grellen Farben der Bemalung lenten nicht Gerhart Hauptmann   und die ruffifchen Schriftsteller. Auf eine nur, wie es 3med und Recht jeder Reflame dienenden Bemalung Musdehnung plöglich aufwärts gestoßen. In der Hauptstadt Santi Initiative des vor kurzem in Berlin   organisierten Klubs ter ruffi- ist, den Blid des Befchauers auf fich, fondern beeinträchtigen das ge ago, die damals von dem Beben verhältnismäßig wenig heimgesucht schen Schriftsteller hin senden die in Berlin   wohnenden russischen famte Bild der Straße. Der nicht zu duldende Fehler liegt nicht in wurde, war bei Beginn der Ratastrophe ein deutliches Auf und Schriftsteller eine Begrüßungsabreffe an Gerhart Hauptmann   zu der Art der Bemalung an sich, sondern darin, daß sie sich an dieser Niederwallen des Bodens zu merken, das die ungewöhnlich lange feinem 60. Geburtstage. Die Adresse ist von einigen bekannten Stelle über das Zulässige hinaus in einen ästhetisch verlegenden Dauer von faft fünf Minuten hutte. An das Hauptbeben schloffen russischen Nemen wie Magim Gorfi, Remisoff, Berly, Gegenfas zu der als wohltuend, schlicht und gleichmäßig gewollten sich zahlreiche Nachbeben, von denen im Laufe eines Monats 83 ge Tichiritom und anderen unterzeichnet. In der Adresse heißt es u. a.: und auch so wirkenden Umgebung fezt und dadurch die Eigenart des zählt wurden. An fast allen Orten der Brovinz contagua ging Möge unfere gemeinsame Liebe zu Goethe, Tolstoi, Dostojewsti Straßenbildes beeinträchtigt. bem Erdbeben ein donnerähnliches unterirdisches Rollen vorauf, eine und Hauptmann zu einer wahrhaften Berbindung zwischen dem in Südamerika   überhaupt nicht seltene Erscheinung, von der schon Den meisten deutschen   Straßenbildern, die im letzten halben Jahrhundert und namentlich während der wilhelminischen Vera ent Humboldt erzählt, daß er fie oft in den Anden gehört habe. Wie deutschen   und ruffischen Belle werben." Diesmal, jo machte sich auch damals die Bewegung durch das ganze Deutsches Theater: Richard II.   von Shakespeare  . Es war ein ftanden find, fann keine größere Wohltat erwiesen werden, als daß mittlere Argentinien   bis nach Buenos Aires   fühlbar. Während aber gefunder Theaterabend. Der Regiffeur Berthold Biertel man ihre Eigenart" beeinträchtigt". Die Ausbreitung der far bas meer diesmal feine Rerstörungswut mit der Erde vereinigte, grübelte nicht viel. Er stellte eine lockende und leuchtende Kuliffe. Bolizeimaßregeln verhindern. Sie ist abgesehen von allem an­bigen Architektur werden feine Gerichtsentscheidungen und feine perhielt es sich damals vollkommen ruhig; nur an einzelnen Stellen Er wollte fein großzügiger Regiffeur fein. Er macht das Selbstver­beren der Küste erfolgten Ueberschwemmungen. eine praftische Forderung der Zeit, die fich tostspieliges Im allgemeinen aber ständliche. Die Klugheit und die Obhut, die er aufbringen mußte, werden an der chilenischen Küfte bei den Erdbeben meist auch ge seien darum nicht unterschäht. Allerdings spielte Alerander les Baumaterial nicht leisten fann und daher zur Farbe als einem waltige Flutungen des Meeres beobachtet. Solch heftige Natur moiffi den König Richard  : ein föniglicher Romödiant, ein to fünstlerisch wirksamen und einwandfreien Aushilfsmittel greift. fatastrophen find gerade an dem Teil ber Küfte häufig, der jett be- mödiantischer Rönig. Findet man ihn affisch, so ist er sicher der Schmachvoll und lächerlich aber ist es, daß noch immer Juristen bei troffen wurde. Der Drt Copiapo, deffen 3erstörung gemeldet wird, genialfte Affe. Findet man ihn herrlich, so ift feine Herrlichkeit scheidungen zu treffen, die in schreiendem Gegenfaß zu den Urteilen uns das Recht haben, über rein ästhetische Fragen endgültige Ent erlitt das gleiche Shidial 1773, denn wieder 1796 und wurde 1819 ficher grenzenlos. Man fann gar nicht mit ihm streiten. Hat man aller wirklich Sachverständigen stehen. in Trümmer gelegt. Der Chilene ist an Erdbeben gewöhnt und fucht ihn eine Zeitlang nicht gesehen, dann wird man beim Wiedersehen fich burch bebensichere Häuser zu schüßen, die aus ganz leichtem nicht mehr losgelaffen. Die besten Schauspieler, deren Innigkeit, Material errichtet werden. Volksbühne E.B. Am Sonntag, ben 19. November, abends 7, 118 beren malerische Körperlichkeit, deren abschreckende oder ein- findet in der Singafademie der erfte große Bortragsabend dieses schmeichelnde Stimme uns im Gedächtnis blieben, verschwinden vor Babies ftatt. Mito'rlende( an Stelle bes behinderten Fris Kortner): Merander Moiffi. Wenn er spielt, so ist ihm alles zu glauben. Sein Baul Bildt und Rose Lichtenstein

Bon großen Katastrophen wird Chile   alle paar Jahrzehnte ein mal heimgefucht. Jahre des Schreckens waren im vergangenen Jahr.

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