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Die neue Ausländerkontrolle.

Errichtung eines Fremdenamtes im Polizeipräsidium.

Gewerkschaftsbewegung

Generalversammlung der Transportarbeiter.

wäre nur zu bemerken, daß, wenn die Geschichte überhaupt wahr ist, der Profeffor gut täte, sich mehr um die durch die Habgier und Raffsucht seiner eigenen befizenden Klassen in Mot und Elend ver­sinkende deutsche   Welt als um die versunkenen alten Griechen und Die Ueberschwemmung Berlins   mit Fremden und trenig er Karthager zu befümmern. Der orbeitfame deutsche Bürger" aber wünschten Ausländern hat Veranlassung gegeben, im Polizei- täte gut, sich zunächst einmal eine anständige deutsche   Schreibweise präsidium ein Fremdenamt zu errichten, um eine zentrale Be- zuzulegen, die ihn verhindert, deutsche   und lateinische Schrift durch arbeitung aller Fremdenangelegenheiten herbeizuführen. Der Leiter einander zu bringen, und außerdem eine anständige deutsche Ge­des Amtes ist Regierungsrat Goehrle. Das Amt ist in den bis. sinnung und deutschen   Mut, die ihn veranlassen würden, sein An­herigen Räumen der Abteilung 3( Theaterabteilung), den Zimmern liegen mit seinem Namen zu decken. 268 bis 280 im zweiten Stock des Polizeipräsidiums mit dem Ein­gang von der Alexanderstraße untergebracht und beginnt nach Be­endigung der erforderlichen Umzüge am nächsten Montag feine Tätigkeit. Es ist der Abteilung la des Polizeipräsidiums ange­gliedert. Für das Publikum ist es jeden Tag von 12 bis 2 11hr geöffnet, Sonnabends aber nur für ganz dringende Fälle. Damit wird zugleich auch das Paßwesen für Einheimische und für Ausländer getrennt. Jenes bleibt wie bisher bestehen, dieses übernimmt das Fremdenamt. Zu jeinen Aufgaben gehören insbesondere Bakberlänge. rungen, Sitvermerke, Aufenthaltsbescheini= gungen, Aufenthaltsbewilligungen. Die Ve= scheinigungen betreffen zum Beispiel Leute, die sich hier aufhalten, um sich zu verheiraten. Bei den Bewilligungen handelt es sich um die Einreise erlaubnis. Ist diese abge­laufen, so wird von jetzt an das Fremdenamt über den weiteren Aufenthalt befinden. Eine Zentralisierung der Bearbeitung aller Fremdeniachen erwies sich um so nötiger, als in der letzten Zeit der Zuzug immer größer geworden ist, und zwar zu einem erheblichen Teil auch von Leuten ohne Auf­Eine Spende des Reichspräsidenten  . Aus dem ihm am Ver­enthaltsbescheinigung oder Aufenthaltsbewilligung. Auch die Aus- faffungstage zur Verfügung gestellten Fonds hat der Reichspräsident weisung der Ausländer, die sich irgendwie läftig machen der Stadt Berlin   zur Hebung der Volksgesundheit durch Spiele im Die anschließende Diskussion nahm den weitaus größten Teil und von der Kriminalpolizei oder anderen Polizeiorganen behufs Freien einen Betrag von 100 000 m. überwiesen. des Abends für sich in Anspruch und verbreitete sich insbesondere Abschiebung einer Sammelstelle zugeführt werden, wird fünftig das Einbrecher in der Konjumgenossenschaft. In der letzten Zeit ist auch über die Frage des Achtstundentages, der unbedingt aufrecht erhalten werden müsse. Fremdenamt bearbeiten. Sein Hauptaugenmert wird darauf ge- in einigen Berkaufsstellen der Konsumgenossenschaft teilweise mit In seinem Schlußwort stimmte Ortmann dieser Ansicht rückhalt­richtet sein, die Aufenthaltsbewilligung ausländischer Zuzieher auf Erfolg versucht worden, einzubrechen, wobei es den Einbrechern los zu. Die Arbeiterschaft werde sich diese Errungenschaft nicht ihre Vereinbarteit mit dem wohl unseres Landes trotz aller Sicherungen gelang, angeblich unbeobachtet, größere nehmen lassen. In Italien   habe die Fascistenherrschaft den Acht­zu prüfen und sie davon abhängig zu machen. Hoffentlich gelingt Bosten von Nahrungsmitteln zu erbeuten. Die Mitglieder der ein- stundentag abgeschafft, man werde auch hier auf der Hut und kampf­es dem neuen Amte, die bisherigen Mängel auf diesem Gebiete einen Verkaufsstellen werden daher gebeten, ein wachsames Auge bereit sein müſſen. auf ihre Geschäfte zu haben und alle verdächtigen Erscheinungen so­wirksam zu beseitigen und der Ueberfremdung Berlins   Einhalt fort dem nächsten Bolizeiposten zu melden. Da es sich bei einigen zu tun. Waren, wie Kaffee, Ratao usw., um Eigenerzeugung handelt, die in der bei der Genossenschaft üblichen eigenen Berpadung zur Bertei­Eine start überfüllte Versammlung der in Fouragebetrieben lung fommen, wird vor Ankauf außerhalb der Berkaufsstellen drin- Groß- Berlins beschäftigten Kutscher und Arbeiter nahm am Don­gend gewarnt. Für zweddienliche Mitteilungen zur Feststellung nerstag Stellung zu den Verhandlungen, die vor dem Demobil­der Täter und Händler zahlt die Genossenschaft angemessene Ent- machungskommissar am 10. d. M. geführt worden sind. schädigungen.

bandes( Bezirk Groß- Berlin) fand am Donnerstag abend im großen Die Generalversammlung des Deutschen Transportarbeiterver Saale des Gewerkschaftshauses statt. Nachdem Ortmann eine furze Erklärung über den Wahlmodus abgegeben hatte, wurde zur Wahl von zwei männlichen und einem weiblichen Mitgliede für den erweiterten Verbandsvorstand geschritten. Die Wahl wurde mittels Neberfall auf das Poftauto Spandau  - Gatow  . Stimmzettel vollzogen. Gewählt wurden: Pagel, Beyersdorf und der Staatener Gegend versucht, durch die Geistesgegenwart des lein Fled. Hierauf machte Fromfe einige geschäftliche Mitteilun­Ein Raubüberfall auf cin Postauto wurde gestern abend in Fräulein Schwoy. Als Ersagmitglieder: Göring  , Woblant und Fräu Wagenführers aber vereitelt. Der Anschlag galt dem Auto, das gen, nach denen das Verbandsorgan der Courier" vom nächsten zwischen Spandau   und Gatow   verfehrt. Als es gestern nach Montag, den 20. November ab, nur noch von der Post unter den Gatow   zu fuhr, nahm der Chauffeur in der Nähe der Gatower Höhe bekannten Bedingungen zu beziehen ist. Weiter wies er darauf hin, mehrere Männer wahr, die sich quer über die Straße gestellt hatten, daß der Verband zur Unterstügung arbeitsloser Mitglieder wieder um ihn zum Halten zu zwingen, während andere hinter den Bäumen Weihnachtsmarten ausgibt, die auf 25 und 50 Mt. lauten. zu beiden Seiten der Straße im Hinterhalt lagen. Er durchschaute Redner bat, für großen Umfaz der Marten Sorge tragen zu wollen, sofort den Plan und zog, als die Wegelagerer auf das Hupenzeichen zumal da mit einer steigenden Arbeitslosigkeit zu rechnen sei. nicht achteten, seine Pistole. Zugleich mit der Ankündigung, daß Der Geschäfts-, Kassen- und Arbeitsnachweisbericht wurde von er bei dem Angriff sofort schießen werde, setzte er feinen Wagen Ortmann gegeben. Es haben im abgelaufenen dritten Quartal in eine schnellere Gangart. So verscheuchte er die Räuber und fuhr 435 Angriffsbewegungen ohne Streit und 11 mit Streit stattgefun­im schnellsten Tempo nach Gatow  . Das Postamt dort rief auf den, davon famen 96 Fälle vor dem Schlichtungsausschuß zur Ver­seine Meldung das Ueberfallkommando in Spandau   an, und Be- handlung. Durch den Arbeitsnachweis fonnten rund 18 000 Mit­amte der Schutzpolizei   streiften auf Rädern die Straße und die gliedern Stellen vermittelt werden. Umgebung ab. Troß der Aufnahme der Verfolgung von beiden Seiten aus gelang es nicht, die Wegelagerer zu fassen.

Berkehrsstörung auf der Ringbahn.

Eine unangenehme Berkehrsstörung machte ich heute morgen auf der Ringbahn bemerkbar. Infolge Entgleifens einer Lokomo­tive furz vor dem Potsdamer Bahnhof stand für die Zu- und Ab­fahrt fämtlicher Ringbahnzüge nur ein Bahnsteig zur Verfügung. Der Berkehr von und nach Westend lich sich nur durch Umsteigen auf Bahnhof Schöneberg   ermöglichen, so daß die Züge in beiden Richtungen fortgesetzt festlagen, und in dichten Scharen verließ die werftätige Bevölkerung, um nicht mit allzu großer Verspätung ein­zutreffen, hinter Schöneberg   die Wagen und pilgerte auf dem Bahn­förper dem Potsdamer Bahnhof zu. Die Stockung fonnte erst im Laufe des Vormittags behoben werden.

Paragraph 193.

Schuh für die Freiheit der Presse.

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,, Bolt und Zeif", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei.

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Den Kassenbericht erstattete Brezte. Die Kaffe schließt in Ein­nahme und Ausgabe mit 20 737 931,23 m. Die Haupttasse erhielt in bar überwiesen: 8 735 878,90 M. Die Streitunterstützung betrug 2 170 614,15 M. An Arbeitslosenunterstüßung wurden 38 600,25 m. verausgabt, an Krankenunterstügung 179 631,70 m., an Unter­ftügung in Todesfällen 37 705 m. und an Unterstützung in Not­fällen 14 440 m.

Lohnkampf der Fouragekutscher.

Durch einen Spruch des Schlichtungsausschusses Groß- Berlin vom 6. November wurde den Fouragelutschern für die Zeit vom 1. bis 15. November ein Wochenlohn von 8000 m. und für die Zeit vom 16. bis 30. November von 9000 m. zuerkannt. Außerdem sollten die Verheirateten mit mindestens einem Kinde bis zum 14. Lebensjahre wöchentlich noch 5 Prozent dieser Summe als fo ziale Bulage erhalten.

Auf tragische Weise ums Leben gekommen ist unser Genosse Frik Guder in Wilmersdorf  . Er war in der Nacht vom Sonn­tag zum Montag von einer Besuchsreise aus Hamburg   in feine in der Uhlandstraße gelegene Wohnung zurückgekehrt. Dort fand man ihn am Montag morgen schwer ertrantt auf. Es stellte sich heraus, daß aus der unter ihm gelegenen Wohnung Gas in die Wohnung Guders gedrungen war, dem unser Sie haben sich an den Demo" gewandt, um andere Bedingungen Dieser Spruch ist von den Arbeitgebern abgelehnt worden! Genosse, ohne es zu merken, zum Opfer fiel. Ohne die Besinnung zu erreichen. Vom Demo" wurde folgender Vorschlag gemacht: wiedererlangt zu haben, verstarb er im Auguste- Bittoria- Kranten. Die Frage der Einführung sozialer Zulagen für Berheiratete wird haus. Mit ihm ist ein für die Partei und ihre Ziele unermüdlich zurückgestellt; hierüber soll von Verband zu Verband noch ver­tätiger Genoffe zu früh von uns gegangen. handelt werden. Kutscher und Arbeiter erhalten für November

Stimme teil.

Wie man Massen vortäuscht.

Der frühere verantwortliche Redakteur der Freiheit", Genoje Brandenburg, Waffertorstraße 42, nachdem sie schon einmal zent diefes Betrages. Die Parteien haben sich bis zum 16. No­Sum zweiten Male verschwunden ist die jugentliche Eva durchgehend einen Wochenlohn von 8400 M., Arbeiterinnen 75. Pro­Gerhart Seger, war vor dem Amtsgericht Berlin- Mitte von Verbrechern verschleppt worden war. Das Mädchen ist fünf- vember zu erklären. regen Beleidigung der Polizei im allgemeinen und eines Unter zehn Jahre alt, etwa 130 3entimeter groß, hat blondes Haar und Nachdem Branchenleiter Sch app eingehend berichtet hatte, rachtmeisters im besonderen angeflagt. Die Beleidigung follte in ein frisches Geficht; sie trug ein lila Kleid, blauen Mantel und folgte eine lange Aussprache, die eine große Unzufriedenheit der Der Schilderung einer außerordentlich rücksichtslos durchgeführten schwarze Ludytappe. Nachrichten über den Verbleib werden an Bersammelten mit dem Vorschlag und eine starke Kampfstimmung Räumung einer Wohnung in Schöneberg  , bei der ein Unterwacht die Mutter, Frau Emma Brandenburg, Wassertorstraße 42, er befundete. Mehrere Redner forderten fofortigen Streif. meister einen beteilgten Hausbewohner mit dem Säbel mißhandelt beten. Endlich wurde beschlossen, die Arbeitgeber aufzufordern, sich under­hatte, bestehen. Der Verlauf des Prozesses ist aus zwei Gründen Schlichtungskammer Neukölln. Das Bezirksamt Neukölln   hat züglich zu erklären, ob de jeht bereit sind, den Schiedsspruch anzu­ton größerer Bedeutung. Einmal enthält die Urteilsbegründung eine scharfe Berurteilung der Willfür beschlossen, die auf Grund des Reichsmietengefeges zu ernehmen. Am Montag soll dann eine Bollversammlung über die mancher richtende Schlichtungskammer dem Mieteinigungsamt anzugliedern. weiteren Schritte beschließen. Wohnungsämter, wie sie besonders das Schöneberger be tötigt hai; zum anderen spricht die Urteilsbegründung der Bresse um Borsigenden der Kammer ift Magistratsrat Runge, als sein heute ganz allgemein den Schutz des§ 193( Wahrnehmung Bertreter der Mieter- und Vermieterorganisationen. An den Ver­Stellvertreter Magistratsrat Preiß bestellt. Als Beisiger fungieren Bom Vorsitzenden eines Betriebsrates wird uns geschrieben: berechtigter Interessen) zu. Wegen all zu großer Beteiligung der Massen mußte der Be­Das Schönebeger Wohnungsamt hat, wie gerichtsnotorisch feft- handlungen nimmt außerdem ein technisch und sozial vorgebildeter gestellt und durch den Verteidiger Rechtsanwalt Genossen Dr. Bön Beamter des Wohnungsamtes( Wohnungsinspektor) mit beratender triebsrätefongreß der KPD. auf vier Wochen verlagt werden, um den Rummel technisch so vorbereiten zu fönnen, daß jeder Gelegen heim ausführlich nachgewiesen wurde, aus eigener Machtvoll­Pommenheit eine rechtswidrige Räumung einer Wohnung durchge Siedlungswesen", die bisher unter regem Zuspruch des Publikums und Die bekannte Wanderausstellung des Deutschen Archiv3 für der KPD.  - Zentrale hat auch das nichts genügt. Die eingerichteten heit hätte, sich an der Wahl zu beteiligen. Zum größten Leidwesen führt. Ohne ein geridhilides Räumungsurteil in den Händen mit behördlicher Unterstützung im Wohlfahrtsministerium und in einigen Wahllokale waren dermaßen in Anspruch genommen, daß den ein­zu haben, oder sich darum überhaupt nur eine Minute zu fümmern, Außenbezirfen Berlins   gezeigt worden ist, wird am Sonnabend, ben zelnen Wahlvorständen nichts anderes übrig blieb, als in der Wahl­daß die Infaffen der Wohnung sehr trant waren und ein 18. November d. J., und folgenden Tagen in den Räumen der st'a atzeit Stat zu dreschen. Trotzdem wurden nicht alle erfaßt. Man freisärztliches Attest über ihre Transportunfähig. lichen Baugewertschule, Neukölln, Leinestraße, der ging deshalb zu den Wählern, und zwar in die Betriebe. Ohne feit hatten, führte das Wohnungsamt unter Zuziehung der Polizei Bevölkerung zugänglich sein. Wählerliste oder sonstige Kontrolle fonnte man soviel Stimmzettel die Räumung in der rücksichtslosesten Weise durch. Alle Angebote Einen öffentlichen Kinder Nachmittag veranstaltet die Kinder loswerden wie man wollte, so daß als Resultat zu verzeichnen war, des Hauswirtes, die Räumung nur um wenige Minuten aufzufchie- und Jugendgruppe des Verbandes Boltsgesundheit am Sonnabend, den daß alle Schachteln bis obenan gefüllt waren, trotzdem sich nur ben, um ein Telephongespräch mit dem Wohnungsamt führen zu 18. d. M., nachmittags 4 br, in der Aula des Leibniz- Gymnasiums, einige Prozent der Belegschaft an der Wahl beteiligt hatten fönnen, wurden von den Bollzugsbeamten brüst abgelehnt. Mariannenplatz 28( Nähe Stottbuser Brüde, Schles. Bahnhof  ). So ist in unserem Betrieb und anderswo operiert worden. Der von den bedrohten Insassen herbeigerufene frühere Hausver walter befand sich deshalb, wie das Gericht anerkannte, zu mindest trale stolz sein kann. Die Wahl zum Betriebsrätetongreß bedeutet demgemäß eine gewaltige Willenskundgebung der Messen, auf die die KPD.  - Zen­im fubjektiven Recht, als er den in Notwehr befindlichen Wohnungs. inhabern zu Hilfe eilte. Aus der begreiflichen Erregung über das Borgehen des Wohnungsamtes entspann sich ein Wortwechsel und es tam zu einigen Tätlichkeiten.

Santiago de Chile   wird telegraphiert, daß gestern neuerlich zwei Nene Erdbeben in Chile   und Verschwinden der Osterinsel  . Aus heftige Erdstöße sowie eine Springflut in der Gegend von Coquimbo  beobachtet worden sind. Die Osterinsel  , die zu Chile   gehört und von 300 Polynesiern bewohnt wird, ist ins Meer versunken.

Wetter für morgen.

ziemlich starken westlichen Binden. Später zeitweise auftlarend und Berlin   und Umgegend. Ueberwiegend trübe, mit Regenfäden und

etwas fübler.

Das Gericht gab in seiner Urteilsbegründung zu, daß es dem Angeklagten gelungen fei, zu einem erheblichen Teile für die be­haupteten Uebergriffe des Polizeibeamten den Wahrheits. beweis zu führen. Das Gericht erkannte an, daß das Woh nungsamt rechtswidrig oorgegangen sei; daß der Bolizeibeamte tatsächlich eine Mißhandlung begangen habe und es erkannte vor allem an, daß die Presse heute in erhöhtem Maße berechtigt und verpflichtet sei, durch scharfe Kritit an vorhandenen Mißständen für das tadellose Funktionieren öffentlicher 85. Einrichtungen zu sorgen. Das Gericht folgte vollkommen den Ausführungen des Verteidigers Bönheim, der die veränderte Stellung der Preffe im öffentlichen Leben seit der Revolution aus. führlich darlegt. Genosse Eeger wurde infolgedessen auf Rosten der Staatstaffe freigesprochen; der Amtsanwalt hatte megen formaler Beleidigung 5000 m. Geldstrafe beantragt. Der Freispruch erfolgte unter ausdrüdlicher 3ubilligung des Schutes des§ 193, von dem das Gericht sagte, daß er heute der Presse in viel höherem Maße als früher gewährt werden müsse.

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Groß- Berliner Partei- Nachrichten

der Vereinigten Sozialdemokratischen Partei. st. Tempelhof  . Sonnabend, den 18. November, pünktlich 6 Uhr, im Lotal Sanfen, Neue- Ede Boruffiaftr.: Borstandssitung Erscheinen aller Vorstands mitglieder, insbesondere der Bezirksführer dringend erforderlich.

Devisenkurse.

Der Archäologieprofeffor und seine Preßzkohlen. 1 holländischer Gulden Bor einigen Tagen erhielten wir eine Zuschrift, die als Drts 1 argentinischer Papier  - Peso. bezeichnung die geheimnisvollen Buchstaben Schbg." aufwiesen, 1 belgischer Frank als Anrede die Worte Herr Redacteur"( davon Herr in deutscher 1 norwegische Krone und Redacteur in lateinischer Schrift) und als Unterschrift: Ein 1 dänische Krone. arbeitfamer deutscher   Bürger". Dieser deutsche  " Bürger, der, wenn 1 schwedische Krone er an uns schreibt, so voll Angst ist, daß er es nicht wagt, seinen 1 finnische Mark. Namen und seinen Wohnort zu nennen, rät uns nämlich, einen bei- 1 japanischer Yen gelegten Blauderartitel des deutschnationalen Tag" zu lesen, in dem 1 italienische Lire in der bereits Klischee gewordenen deutschnationalen manier dar- 1 Pfund Sterling über gejammert wird, daß ein Archäologieprofeffor genötigt ist, Dollar fich auch mal ein paar Kohlen selber heranzuholen. Unterwegs 1 französischer Frank trifft er den deutschnationalen Journalisten, und während beide ge- 1 brasilianischer Milreis meinsam den Karren mit Breßfohlen ziehen, hätten die Götter 1 Siveizer Frank. Griechenlands  " von der Seele des Herrn Professors Befiß ge- 1 fpanischer Beseta nommen, und er habe von fernen versunfenen Welte." geplaudert. 100 österr. Stronen( abgeſt.) Der arbeitfame" deutsche   Bürger- Bescheidenheit gehört bekanntlich 1 tschechische Krone nicht zur deutschen   Eigenart meint, unsere Genoffen sollien aus dem 1 ungarische Krone Artitel ersehen, was sie durch ihre Gleichmacherei(?) aus dem fo 1 bulgarischer Rewa stolzen und geistig hochstehenden Deutschland   gemacht haben. Dazu 1 jugoslawischer Dinar

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16. November 17. November Käufer Berkäufer Käufer Berläufer ( Geld-)( Brief-)( Geld-)( Brief-) Kurs Kurs Kurs Kurs

2384.2396.­

426.93 429.07 1216.95 1225.05 1326.70 1333.30

1765.60 1774.70 164.58 165.42

Neue Löhne für den Braunkohlenbergbau.

Die Lohnverhandlungen für die deutschen   Kchtenreviere, die bekanntlich für den Steinkohlenbergbau bereits vor einigen Tagen arbeiter ab 16. November eine Lohnerhöhung von 520 m., in den zu einer Einigung geführt haben, sind nunmehr auch für die Braun­fohlenreviere abgeschlossen. In den Kernrevieren erhalten die Berg­Randrevieren eine solche von 468 m. pro Schicht. Die Kinderzu lagen werden auf 80 M., das Hausstandsgeld auf 60 M. erhöht. Für jugendliche und weibliche Arbeiter find prozentuale Abstufun gen dieser Lohnerhöhungen vorgesehen.

Damit sind die Lohnstreitigkeiten im deutschen   Bergbau für Brämiensystems, das bekanntlich in den Anfang dieses Monats ges diesen Monat beigelegt. Von der Einführung eines Kollektiv­fällten Schiedssprüchen des Reichsarbeitsministeriums empfohlen wurde und das Sonderprämien für jedes Kilogramm Mehrförde­rung gegenüber dem September vorsieht, ist einstweilen nicht mehr die Rede, nachdem die Bergarbeiter erklärt haben, daß unter den heutigen Verhältnissen an ein solches System noch nicht heran­gegangen werden könne.

Erhöhung der Besatzungszulagen.

Am 16. November fanden im Reichsfinanzministerium mit den 2598.50 2606.50 2972.55 2987.45 gewerkschaftlichen Spitenorganisationen Verhandlungen über die Er­2738.15 2746.85 höhung der Besatzungszulagen an Beamte statt. Die Monats­463.83 466.17 beträge in Ortsklasse A wurden von 1000 m. auf 3000 M., in Orts­1391.50 1398.50 flasse B von 850 auf 2700 M., in den Ortsflaffen C bis E von 700 1521.18 1528.82 auf 2400 m. erhöht, desgleichen die Besagungszulage für unver­1945. 2005. forgte Kinder von monatlich 180 auf 800 M. Im Laufe des Nach­186.58 187.47 mittags fand eine unverbindliche Aussprache zwischen dem Reichs­3615.93 3634.07 finanzministerium und den Organisationen über die Gewährung von 811.71 313.29 344.13 345.87 Bulagen an Beamte in den Grenzgebieten statt. Die Organisationen 29326.50 29473.50 33815.25 33984.75 vertraten den Grundsaß, die Grenzzulagen für alle Beamte gleich 7506.18 7548.82 hoch zu bemessen, und die Grenzländer in Grenzzonen mit hiernach 498.75 501,25 geftaffelter Sulage einzuteilen. Die Regierung lehnte die gleich 862.15 hohen Bulagen für alle Beamten ab, ebenso die Einteilung der 1376.55 1883.45 Grenzländer nach Zonen, da sie Bevorzugung der Badeorte, Aus­1147.12 1152.88 ftellungsorte, Ausflugsorte usw. befürchtete. Besonders teure Drie 9.77 9.83 in den Grenzgebieten sollten nach den Grundsägen für die Gewäh­235.65 236.85 rung der örtlichen Sonderzulagen berücksichtigt werden.

6608.43 6641.57 461.34 463.66 773.06 776.94 1226.92 1233.08 1012.46 1007.54

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209.47 210.58

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2.99 50.87 51.13 Berantwortlich für den redatt. Teil: Victor Schiff  , Berlin  ; für Anzeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag Borwärts- Berlag G. m. b.$.. Berlin  . Drud: 116.20 116,80 Borwärts- Buchdruderci u. Berlagsanstalt Baul Einger u. Co., Berlin  , Lindenstr. 3