Nr. 557 39. Jahrgang
Das duftende Postamt.
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Beilage des Vorwärts
Die Zwölf aus der Fremde. Infernationale Taschendiebe vor Gericht.
Sonnabend, 25. November 1922
einen bei seiner eigenen Schwester, ein.
ein Waggon mit Kriegswaffen befände. Später stellte sich heraus, mehr gefallen und erhielt nun so viel, daß er gut leben konnte. Den daß es sich lediglich um fleinkalibrige Mauserpistolen handelt, größten Teil des Erlöses brachte er auf der Renn welche nach dem Versailler Friedensvertrag nicht zu den Kriegs- bahn und in Spielerlotalen durch. An einem Renntage Nicht nur Amerika und seine größte Stadt New York sind das waffen gerechnet werden. Im Laufe des Verfahrens vor dem allein verlor er 65 000 m. Kriminalkommissar Galzow und seine Land der unbegrenzten Möglichkeiten, sondern im gewissen Sinne Untersuchungsrichter erschien es zweifelhaft, ob sich Baer Beamten ermittelten den Mißratenen in einem Lotal, in dem auch Berlin . So im Kleinen gewissermaßen. Wo in aller Welt mit der Entente tommission in Verbindung geschwere Jungen" zu verkehren pflegen und nahmen ihn fest. Er vergibt es zum Beispiel ein gut riechendes Postamt? Aber in Berlin fet hatte. Auf Antrag seines Verteidigers ist Baer nunmehr fuchte zunächst mit einem falschen Namen durchzukommen, legte end= gibt es so etwas, und dieses gut riechende Postamt liegt in der aus der Haft entlassen worden. Das Verfahren gegen ihn geht lich aber ein Geständnis ab und räumte 11 Einbrüche, darunter auch Marburger Straße. Selbstverständlich! wird der Kenner jedoch weiter. Berlins antworten, denn in der unmittelbarsten Nähe der Marburger Straße ist die Tauenhienstraße, allwo die feinen jungen Damen, auf das wohlriechendste parfümiert, mit einem Wort die ,, Blüte der Berliner Jugend", flaniert und ,, Studien" macht. Und dazwischen gehen sie nach dem nahen Postamt in der Marburger Straße, tragen parfümierte Briefchen hin oder holen Briefe ab, und ihr Parfüm, eine Wolke von Parfüm bleibt im Schaltervorraum und geht überhaupt nicht mehr fort. Das ganze Postamt, bas im übrigen sehr wenig vornehm aussieht mit seinen alten obgebrauchten Möbeln und dem abgetretenen Fußboden, bekommt durch diesen Duft gewissermaßen ein anderes Aussehen. In der Gegend aber, in der das Bostamt liegt, weiß man natürlich von den zarten Düften, die hier stets durch den Schaltervorraum zihr. Kein Wunder, daß man nicht selten auf der Straße hört, wie einer zum andern, häufiger allerdings noch eine zu einer anderen fagt: Ach tomm, geh'n wir nach dem Postamt in der Marburger Straße, da riecht es so schön!"
Scheckfälscher Goldschmidt.
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Lust
Eine Liebeserklärung auf der Anklagebant. In dem Prozeß gegen die internationalen Hochstapler und Scheckfälscher Goldschmidt, Jarinay und Pflanzfram, über dessen Anfang bereits berichtet worden war, tam es wieder holt zu sehr interessanten Zwischenfällen.
Das Ende der städtischen Kriegsverwaltungen. Die im Sommer 1921 eingerichtete Abwidlungsstelle der Die 2. Straffammer des Landgerichts I bildete gestern den Ber- Kriegsverwaltungen hat ihre Tätigkeit nach 1½jährigen sammlungsort für eine Gruppe galizischer Taschendiebe, welche sämt- Bestehen, beendet. Sie hat den zur Erledigung ihrer schwierigen lich einer über ganz Deutschland verbreiteten Bande angehören. Aufgabe seinerzeit angenommenen Zeitraum von zwei Jahren nicht Es waren dies der Kutscher Meyer Kaplan aus Poltawa , der angeb- gebraucht. Die Zahl der Kriegstonten einschließlich der Unterkonten liche Landwirt Maco Michailoff, die Witwe Strura Mylewska, der den ehemaligen mit der Absicht der Beibehaltung eingerichteten war ursprünglic) 1597; am 1. Juli 1921 bestanden noch 976. Von Händler Leibus Przfuski und der Händler Leon Seeligmann. Kriegsbetrieben sind nunmehr alle Zuschüsse erfordernden abgebaut. Der Kriminalpolizei war schon feit längerer Zeit bekannt Das Gesamtergebnis der Kriegswirtschaft ist ein Fehlbetrag Räumen der Deutschen Bank in der Mauerstraße, der Dis- verlust gehen 580,55 millionen Marf gemäß§ 59 des LStG. geworden, daß eine internationale Taschendiebesgesellschaft in den pon 1310 232 591,44 milliarden Mart. Von dem Gesamtfonto- Gesellschaft in der Behrenstraße, der American- Expreß- Com- zu Lasten des Reichs, 99,2 Millionen Mart find aus laufenden pany in der Charlottenstraße sowie in dem Weltreisebureau von Haushaltsmitteln, 100 Millionen Mark aus der Altberliner Anleihe Cool, Unter den Linden , ferner an den Wagen der Rundreisegesel von 1920, 156,8 Millionen Mart aus Anleihen der früheren Vorfchaften, z. B. Käses Rundfahrten, wie auch auf den Bahnhöfen bei crtgemeinden, 365 Millionen Mark aus der 1067- Milliarden- Anleihe Abfahrt der aus dem Auslande fahrenden Luruszüge ihr Unwefen der zentralen Verwaltung abgedeckt. Die 3ahl der nichttrieb. Die Beobachtungen der Kriminalpolizei ergaben, daß zu der ständigen Angestellten hat vom 1. Juli 1921 bis zum Wenn nur nicht der Magistrat dahinter kommt und Bande 12 Personen gehörten, die sich ständig auf der Prome- 30. September 1922 um über 4000 abgenommen. Die Berbarkeitssteuer erhebt für das Vergnügen, was Schönes riechen zu ihre Beutezüge machten. In sämtlichen Fällen erbeuteten die ge- zurückzuführen. Mit der Schließung und Abrechnung der außerhalb nade Unter den Linden trafen und von dort in verschiedenen Trupps minderung ist zum größten Teil auf den Abbau der Kriegswirtschaft dürfen. meingefährlichen Verbrecher wertvolle goldene Uhren, Brief des Haushalts geführten Kriegstonten ist die erstrebte Einheitlichkeit taschen mit wertvollem Inhalt, die heutzutage in die Millionen und der erforderliche Ueberblick des Zentralhaushalts und der Begehen, Brillantnadeln und anderes. Schließlich gelang es, die jetzt zirkshaushalte wiederhergestellt. angeklagten Personen festzunehmen. Vor Gericht spielten Kaplan und Michailoff den„ Berrückten" und erreichten dadurch, daß ein Die Arbeitslosigkeit steigt! Gerichtsarzt Geh. Medizinalrat Dr. Hoffmann erklärte, daß ohne Berliner Landesamts für Arbeitsvermittlung für die Woche vom medizinischer Sachverständiger hinzugezogen werden mußte. Der Aus dem Bericht über die Arbeitsmarktlage im Bezirk des eine längere Beobachtung ein Gutachten von ihm nicht abgegeben 13. bis 18. November 22 ist folgendes zu entnehmen: werden könne. Er beantragte deshalb auf Grund des§ 81 UeberDer Angeklagte G. bestritt in der Hauptsache, sich strafbar ge- weisung in eine öffentliche Irrenanstalt zwecks Beobachtung. Das 29 470 männliche und 17 825 weibliche). Neu arbeitslos meldeten Arbeitsuchende gab es am 13. November 47 295( dabon macht zu haben, und bei seinen Taten stets von einem inneren Gericht gab diesem Antrage statt. Trieb geleitet worden zu sein. Er fönne nicht so leben, hatte inzwischen vorgezogen, den Staub Deutschlands von seinen iraten: 16 509( bavon 9786 männliche und 6723 weibliche), so daß Der Angeklagte Seeligmann fich: 17 675( babon 10 281 männliche und 7394 weibliche. In Arbeit wie andere Bürgersleute und geordnete Berhält. Füßen zu schütteln und in seine Heimat zurückzukehren. In der am 18. November noch 48 461 Arbeitsuchende( davon 29 965 männ niffe feien ihm ein Greuel. Die medizinischen Sachvers vorliegenden Sache trat ein weiblicher Staatsanwalt, liche und 18496 weibliche) gemeldet warrn. Mithin hat die Zahl ständigen, Sanitätsrat Dr. Leppmann und Nervenarzt Dr. Kronfeld, Frau Referendar Dr. Henneberg, als Vertreter der Anklagebehörde der Arbeitslosen in einer einzigen Woche um nicht weniger als bezeichneten den Angeklagten als einen phantastischen Pinauf und beantragte nach längerem schwungvollen Plädoyer die Verchiater. Er sei auch vom medizinischen Gesichtspunkt der Typ urteilung der Angeklagten zu längeren Zuchthausstrafen. Das 1166 Personen zugenommen. eines Schwindlers und Hochstaplers. Dr. Niemann richtete an die Gericht erkannte gegen die Angeklagten Mylersta auf 1 Jahr Sachverständigen die Frage, ob von Seiten des G. ein gewisser 9 Monate Zuchthaus und gegen Przsusti auf 1 Jahr 6 Monate 3wang oder ein frankhafter Trieb vorliege, welcher ihn 3winge, Buchthaus sowie je 5 Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizeiein derartiges Leben zu führen und Straftaten zu begehen. Sani- aufsicht. tätsrat Dr. Leppmann erklärte, daß es tatsächlich derartige Psychia ter gebe, welche unter einem 3wange Straftaten begehen müssen. Ein solcher Fall liege hier aber nicht vor. Hier handelt es sich um einen geistig minderwertigen Menschen, welcher den Der„ Schreden des Westens" unfchädlich gemacht. Bersuchungen des Lebens nicht genügend Widerstand entgegenfetzen könne und deshalb immer wieder strauchle. Zu einem hoch- Westens" unschädlich zu machen, einen Einbrecher, der besonders den Endlich ist es der Kriminalpolizei gelungen, den„ Schrecken des interessanten 3wischenfall tam es sodann bei der Ver- Billenbesizern von Zehlendorf und Lichterfelde großen nehmung der Mitangeklagten Frau Dr. Schinkel. R.-A. Dr. Binbar fragte fie: Ist es richtig, daß Sie infolge der Dollarscheck's dem Schaden zugefügt hat. Biele Familien in den Westvororten wurden Angeklagten Ihr volles Bertrauen geschenkt haben?" Angeklagte feit einiger Zeit von Einbrechern in der Nacht nach einer Festlichkeit Frau Schinkel in Tränen ausbrechend: Nein, niemais, er hat heimgesucht. Diese Einbrüche befonderer Art fanden jetzt eine über im Fluge mein Herz erobert. Ich schwärme für ihn und raschende Aufklärung. Als Täter wurde der Sohn einer wenn er es bis heute noch nicht weiß, dann fage ich es ihm hochachtbaren Majorsfamilie Sch. entlarot und festgenommen. hier auf der Antlagebant: Ich liebe den Mann lei, denschaftlich um seiner selbst willen." In der Be erfolglos das Gnmnasium und entlief dann aus seiner Der junge Mann, der noch nicht 18 Jahre zählt, bejuhte weisaufnahme gaben die Kriminalkommiffare Linnemann und Lehre, weil ihm diese Beschäftigung nicht vornehm genug war. Mit Wild, die die Angeflaaten hinter Schloß und Riegel gebracht seinem Taschengeld kam er nie aus. Seine Versuche, auf der Renn haben, ein anschauliches Bild von dem Leben und Treiben gewisser bahn etwas dazu zu gewinnen, mißlangen. So fant er von Stufe internationaler Verbrecher, welche, jet in Berlin zu Stufe und fam endlich mit Berliner Berbrecher in Massen sich ein Stelldich ein geben und der Polizei freisen in Berührung. Von seiner Gymnasiastenzeit her eine ganz ungeheuerliche Arbeitslaft dadurch aufbürden. Die Ber- fannte er viele Familien und wußte auch mit deren häuslichen Festhandlung dehnte sich bis Mitternacht aus und war bei Schluß des lichkeiten, Geburtstagsfeiern und dergleichen Bescheid. Diese Kennt nisse nuzte er zu Einbrüchen aus. In der Nacht, wenn die Familien angehörigen und das Personal von der Festlichkeit ermüdet, fest schließen, drückte oder schnitt er eine Fensterscheibe ein, riegelte auf Die neuen Milchpreise. Das Ernährungsamt der Stadt Berlin und stahl das Silberzeug, das bei der Feier gebraucht worden war teilt mit: Vom Montag, den 27. November, beträgt wie bisher der und noch zur Hand stand. Die Beute brachte er, um sie zu Geld zu Preis für Vollmilch 170 M. je Liter und für Magermilch 52 M. machen, nach der Schönhauser Straße , wo er mit Einbrechernie Liter. und Hehlern schon betannt war. Diese verstanden es zu- Die Leitung des Berbandes der Pfandleiher Deutschlands teilt nächst, ihn schwer zu„ trampeln". Später aber ließ er sich das nicht uns mit, daß seine Mitglieder nunmehr wieder Pränder annehmen.
Blattes noch nicht beendet.
Zum Waffenfund auf dem Anhalter Bahnhof . Wie fürzlich mitgeteilt, war der zweite Borsigende des Bezirksbetriebsrates bei der Eisenbahndirektion Berlin , Baer , unter dem Verdacht des Landesverrats verhaftet worden. Es war behauptet worden, Baer follte der Internationalen Militärfommission mitgeteilt haben, daß sich auf dem Anhalter Bahnhof
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Die Welt ohne Sünde.
Der Roman einer Minute von Vidi Baum. Nun denn: Meine Arbeiter schenken mir ihre Arbeit, liebevoll und brüderlich, wie es in diesem Staat nicht anders fein tann. Ich schenke ihnen dafür, was fie brauchen und wünschen. Wo ist das Gesetz, das mir verbietet, Freundschaft zu empfangen und Wohltun auszuüben?"
Man wird deine Helfer von der staatlichen Zuteilung ausschließen, da sie ihre Arbeit dem einzelnen geben anstatt der Gesamtheit."
,, Um so besser," sagte Bernward, ging ab und begab sich an seinen Neubau, der kräftig wuchs.
Ein Majorssohn als Einbrecher.
da flopfte das Ungeborene gegen seine Schläfen. Die Erde felbst, war ihm, vernahm er in ihrem tiefsten Herzschlag. Aber Träume nahmen ihn fort, warfen ihn in den heißen Wirbel unvergessener Glieder, Umarmungen, Gebärden. Er erwachte, flüsterte dem Dunkel den Namen zu: Isabell.
Linde lag neben ihm und atmete nicht, so tief tat es ihr weh. Wenn er am Morgen fie anfah, lächelte sie still. Er zögerte vor der Schwelle. Vielleicht lag noch einmal eine weinende nackte Frau vor seinem Haus.
Aber draußen war es leer, Frost hing vom Himmel, blaue Menschen gingen mit geschultertem Werkzeug zur Stadt. Anfelmus schloß sich den Schweigsamen an.
Der Fluß war zugefroren. Zögernd troch Bagen auf Wagen vom Kohlenwert durch das Land bis zu den geleerten Magazinen. Schnee überwuchs die schwarze Radspur. Die Männer zerbrachen unter den Lasten. Siehe da- Bernward brace eine Koppel dampfender, breithüftiger Zugpferde von der Grenze. Er verlangte nichts dafür. Er schenkte fie fozufagen dem Staat. Er bat um etwas Gastfreundschaft für einige Fremde, Freunde, die ihn und die interessante Stadt besuchen wollten. Gewährt. Manche hielten Bernward für einen Wohltäter. Bernard lächelte in sich hinein. Sein Hotel war fertig.
6500 Mark Miete pro Zimmer und Tag.
Bundes der Berliner Haus- und Grundbesigervereine( Nr. 46 vom In der neuesten Nummer des„ Grundeigentums", Organ des 19. November), wird behauptet, daß ein Mieter, der am Reichsfanzlerplatz in einem Zentralheizungshaus eine Fünfzimmerwohtung bewohnt, zwei dieser Zimmer an einen Amerifaner zum Preise oon ie 1 Dollar pro Tag vermietet 390 000 m. Miete zahlen. Wenn man auch die Untoften, die dem habe. Den Dollar zu 6500 M. umgerechnet, würde also der Amerifaner für seine beiden Zimmer pro Tag 13 000 m., pro Monat Mieter aus der Zentralheizung erwachsen, so hoch wie möglich peranschlagt, so fönnen sie unmöglich genügen, um einen so gemaltigen monatlichen Mieizins zu rechtfertigen, und die Aufsichtsbehörde täte gut, dem Fall einmal nachzugehen. Bermutlich aber wird die Sache irgendwie einen Hafen haben.
Kriminalpolizei abgeschlossen und die Verhafteten dem UntersuchungsLöwenherz find jetzt so weit aufgeklärt, daß die Nachforschungen der Die Unterschlagungen der Gebrüder Werner bei dem Banthaus richter vorgeführt werden konnten. Die Gebrüder Werner, die in vollem Umfange geständig sind, hatten eine Reihe von Personen angegeben, die größere Beträge aus dem von ihnen ver untreuten Gelde erhalten hatten. Die Empfänger des Geldes fonnten alle ermittelt werden. Wie sie zugeben mußten, haiten fie Beträge von 50 Dollar, und mehr von Werner erhalten. Das Geld hatten sie größtenteils zur Anschaffung benutzt. Die dafür getauften Sachen wurden beschlagnahmt.
gemagert aber schön und überaus lebendig. Sie habe die Monate hindurch bei Michael gelebt, in seiner Hütte, sagte sie, über die Schulter weg zu Bernward. Sie habe michael geholfen, Ideen für das Haus der Freude finden. Er wisse nun, was Freude ist.
Bernward rieb ein wenig seine Zähne aneinander. ,, Er ist ja blind," sagte er.
,, Er fühlt," sagte Isabell. Abends war ein Fest im Hotel. Isabell tanzte. Isabell konnte hundert Männer in Schwinde und Rausch tanzen. Bernward schleppte sie im Morgengrauen in sein Bett und spürte sich wie einen König und Herrn Wenn er erwachte, standen an jedem Tage solche vor dem Haus, die bettelten um Arbeit, Aufnahme, Wärme und gutes Effen.
Seine Arbeiter waren orgnügt. Sie hatten Dinge, die Wagen nicht ziehen. Man zimmerte Schlitten. Die SchichtKohle!! schrie das ganze Land. Die Pferde fonnten die der Staat nicht geben fonnte oder wollte. Sie befamen gestunden wurden wieder erhöht. Leonhardt bekam täglich Bdwürzte Rost, Reis, Kaffee, gefalzene Konserven, sie rauchten. bungen von Zusammengebrochenen, Halberstickten, Herzlah. Sie tranten Schnaps. Am Tag der Dachgleiche gab es zum men zugeschiat. Christina, sobald sie wieder ein Kind ererstenmal wieder Trunkene in den zerborstenen Rinnsteinen. wartete, warf Leonhardt aus ihrer Hütte und schickte ihn Mehr: die Frauen trugen Rattunkleider, unwerte Fähnchen, wieder ins Bergwert. Da stemmte er nun seine riesigen in Fabriken der Welt erzeugt, draußen irgendwo, jenseits der schweißigen Schultern gegen die Kohlenwände, arbeitete wie Grenze. Schon waren hundert Menschen wieder von der Erde ein Rasender, sang dabei, blies in den Freizeiten auf einer weggewachsen, in ihren Wurzeln abgeschnitten. Nur hundert. felbstgefertigten Mundharmonika. Im Zechengelände wuchsen Linde strich Falten von Anfelmus felsiger Stirne. Es war ein Bauwert vom guten alten Schlag geworden. Kohlenhügel, von Pferd und Mensch und Schlitten nicht zu Der Januar machte alle Menschen in den Hütten blu. Allen Komfort! besagten die Inferate, die Bernward in den bewältigen. Sie froren, nadte Tiere, die sie waren, unter dem graufamen Zeitungen der angrenzenden Länder veröffentlichte. ErlediNordhimmel. Das Paradies ist etwas füdlicher gelegen, sagte gung der Grenzformalitäten durch den ergebenft unterzeich Borschlag unterbreitete, eine durchaus uneigennützige Idee, Ein Staatsrat, bei dem Bernward lippenleckend einen Bernward zu Isabell, in der in dieser Zeit eine große Un- neten Besitzer. Eigene elektrische Anlage.. Warmwasser- die angenommen wurde. Anfelmus, niedergebrochene Menruhe aufwachte. Nachts, aus seinen Armen weg, war jie leitung. Gute Küche. Gepflegte Weine. Rundfahrten in schen und Pferde vor Rohlenlaften gespannt fehend, flüsterte verschwunden, unbegreiflich dem wollegepolsterten Haus, den eigenen Kraftwagen. Eingehende Erflärung aller Sebens- felbst ein heiferes Ja. Börries, der rote überwachte Augen feidenen Kleidern und Konfektschachteln entwichen. Sie tauchte würdigkeiten. Interessant. Bildend. Ganz gefahrlos. hatte, hob eine Hand, die von irgendeinem Erperiment zerim Dorf auf wie eine fleine aufgestellte Flamme. Es wurde Die Welt ohne Sünde" stand oben auf den Inseraten. rissen war und verhieß, daß es nur llebergang sei. Er baute wärmer, wohin sie tam. Sie lachte die frierenden blauen Das Auto hatte sich Familie zugelegt. Zu allen Tages- ihnen in die Luft hin ein seliges Land ohne Kohle. Das Menschen aus, obwohl sie selbst blau war und jämmerlich zeiten rannten die huppentöne durch das Land, ausgesto en Problem, die Elektrizität der Luft zu verwerten, ist bald gefror. Kriecht in eure Betten, sagte sie; da ist es schön. Das von Wagen der verschiedensten Größen und Formate, welche löst, sagte er. taten sie. Alle Arbeit entschlief in den durchfälteten Häusern, schleppten und schleppten. Die ernen Fremden tamen an, viele harte Ranten wie ein tausendflächiges Kristall. Dann Das Wort Problem hatte in seinem Mund in Dachluken fang der Wind wie durch Orgelpfeifen. Die von Bernward in wohlgefälligen Worten empfangen und in stand Anfelmus auf der schwarzen Halde, über die vielleicht Männer dachten, in welches Bett fabell gefrochen sei und plüschbemöbelte Allerweltszimmer geleitet. Seine hundert einmal nadte Kinder gelaufen waren oder vielleicht auch nur malten ihre Schenkel in die Luft, in den Hauch des Atems, Menschen waren nun Kellner, Chauffeure, Haustnechte, der Traum einer Minute und er stieß feine Schaufel tief in ben die Kälte verdichtete. Köchinnen Buzfrauen, fatt, gewärmt, abhängig gemacht durch den schwarzen förnigen Grus, wie es Hunderte neben ihm Anselmus grub sich ganz tief in die Linde ein, auf der ihre Ansprüche und eifrig dienend. taten, Freiwillige, die im Frost schwitzten. Flucht vor sich. Sie legte feinen Kopf dicht unter ihr Herz. Eines Tages war auch Isabell wieder da, ein wenig abel ( Fortjeßung folgt.)