Wenn Deutschland auf eine Stabilisierung feiner Währung rängt und hierbei die Hilfe der ausländischen Finanzkräfte erstrebt, o tut es das in erster Linie im eigenen Interesse, aber es dient amit ebenfefehr den Interessen der übrigen Länder und ganz besonders den Intereffen Frankreichs .
Aus jeder eingehenden fachlichen Prüfung der gegenwärtigen Bage Deutschlands ergibt sich die Befferung unferer Währung als bas grundlegende Problem, das alles andere überschattet. Kein Opfer darf zu schwer erscheinen, wenn es gilt, das Land aus tieffter Not herauszuführen. Dieser Versuch der Lebensrettung unseres Boltes erfordert großen Mut auf allen Seiten, den Mut zu durch greifenden Entschlüssen, und er darf doch nicht vor dem unvermeidlichen Risiko und den vielen nicht zu unterschäzenden Schwierig feiten einer solchen Aktion zurückschrecken. Bir müssen bei all unseren Maßnahmen Rücksicht nehmen auf unsere Bolts Wir werden in unserem Bestreben, fein Mittel zur fachlichen Lösung der gegenwärtigen Schwierigkeiten unversucht zu lassen, nicht erlahmen und dürfen daher auch die Erwartung aussprechen, baß die die ganze Welt beunruhigende Reparationsfrage bald überall Im Geiste fachlicher Prüfung behandelt wird. Denn, nur dann ist bie Hoffnung auf eine befriedigende Lösung, damit auch eine allmähliche Wiederkehr von Ruhe und Vertrauen in Europa und der ganzen Welt berechtigt ist.( Lebhafter Beifall.)
Nach dem Minister ergriff als erster Abgeordneter Dr. Helfferich( Dnatl.) das Wort.
( Schluß im Morgenblatt.)
Wie die Besatzung lebt.
Morgen Antwort auf die Sühne- Note.
fönnen diese Bande gelöst werden, die uralte. Boltsgemeinschaft, die zweitausendjährige Kultur und Geschichte geschmiedet haben. Daß In der Frage der Beantwortung der Note, die den wir ehrlich bereit sind, jede Leistung, die wir tragen fönnen, auf uns zu nehmen, hat die Reichsregierung in ihrer Note vom 13. No- Städten Ingolstadt und Passau eine Sühne von je 500 000 vember, das hat der Reichsfangler erneut vor dem Reichstag be- Goldmark auferlegt, liegen endgültige Beschlüsse der Refundet. Pflichtireue Mitarbeit aller Deutschen und selbstlose Opfer- gierung noch nicht vor und sind auch im Laufe des heutigen willigkeit jedes einzelnen na Maßgabe feiner Kräfte find nötig, wenn wir das Ziel der Lebensmöglichkeit unseres Voltes, der Ge. Lages nicht mehr zu erwarten, sondern voraussichtlich erst fundung Deutschlands und Europas erreichen wollen. Die Ent. morgen. Ausgegangen wird bei der Beantwortung der Note fundung Deutschlands und Europas erreichen wollen. wertung unseres Geldes und die damit verbundene Leuerung be- vor allem von der Gorge um das Los der Deutschen am brohen weite Kreise unseres Volfes mit Berelendung und gefährden Rhein . aufs äußerste unser ganzes Kulturleben. Einkehr, Selbstzucht und Knilling ist befriedigt. soziales Pflichtbewußtsein sind heute dringender denn je geboten. Das Gebot der Pflichten gegeneinander und gegenüber unserem Bolte muß uns leiten, in der Erfüllung dieser Pflicht müssen wir persönliche Wünsche und Interessen zurückstellen. Nur wenn uns dieser Geist befecft, werden wir den Kampf um die Zukunft des deutschen Volkes führen und bestehen."
Großer Waffenfund in Leipzig .
Vor einiger Zeit wurden in einem dem Rat der Stadt Leipzig gehörigen Grundstück in der Nonnenmühlgaffe bedeutende Waffenfunde gemacht. In Verdacht fam damals der Leiter der in diesem Hause untergebrachten Zahnffinit, der alsbald seinen Boften wechselte.
München , 7. Dezember. Die„ Rorrespondenz Hoffmann" meldet nichtamtlich: Der bayerische Ministerpräsident Dr. v. Knilling ist heute vormittag aus Berlin nach München zurückgekehrt. Die Berhandlungen des Reichskanzlers und des Außenministers mit dem bayerischen Ministerpräsidenten waren von freundschaftlichem Geifte getragen und zeigten weitgehendes Berständnis für die Lage in Bayern , Am Montag wird die Antwort der Reichsregierung voraussichtlich veröffentlicht werden. Im bayerischen Landtag wird der bayerische Ministerpräsident wahrscheinlich am Dienstag über die Verhandlungen und die Lage Mitteilungen machen.
Die Wohlfahrtspflege Berlins .
Auch auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege hat die Geldent. ertung die Anforderung an den städtischen Haushalt gewaltig gesteigert. In der letzten Magistraissigung ist der Mehrbedarf für ben Reft des Rechnungsjahres auf ungefähr 5 milliarden
Am Montag ist erneut ein größerer Waffenfund, ebenfalls in einem städtischen Gebäude, und zwar in der Thomasschule in der Schreberstraße, gemacht worden. Gefunden wurden etwa 4000 Stück Scharfe Batronen, 340 Gewehre, 8 Seitengewehre, 4 scharfe Minen, mehrere Risten mit Stielhandgranaten und 2 Minenwerfer mit voll- Mart festgestellt worden. Dabei fommen in Betracht die Mehr ständigem Zubehör, und 2 Maschinengewehre.
Wie die Waffen dorthin gekommen find, will natürlich niemand wissen.
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ausgaben für die Lebensmittel zur Beföftigung für die Kranten, Siedzen usw., die gesteigerten Rohlenkosten und die MehraufAuf Koften des verarmten deutschen Bolkes. wendungen für die Pflegegelder der Waisenfinder und UnterIm Haushaltsausschuß des Reichstages berichtete Genosse stützungen der von der städtischen Wohlfahrtspflege unterstützten Will Stresemann das schützen? Personen. Die gesamte Mehrausgabe steigt gegenüber dem HausStüdlen über die Tätigkeit der Reichsvermögensverwaltung für die besetzten rheinischen Gebiete. 207 Orte sind zurzeit mit Besagungstruppen und Behörden belegt. Vom Herbst 1920 bis ihre Anwendung bedürfen, beweist erneut ein Fall, der uns Magistrat vor allem auf personeliem Gebiet vorgenommen hat( es Wie dringend wir der Gesetze zum Schutze der Republik und halt auf ungefähr das Achtfache. Troß der zum Teil radikalen Einschränkungen, die der Sommer 1922, alfo in 1% Jahren, mußten allein an Groß- aus Hannover berichtet wird. Dort erscheint, angeblich als find Laufende von Hilfskräften, Arbeitern und möbeln für die Besagungstruppen beschafft werden: Einzig unabhängige Zeihmg in Hannover ", die Freie Meinung", Angestellten entlassen worden), hielt der Magistrat eine 1400 Salons, 2600 Herrenzimmer, 5000 Speijezimmer, 10 300 Schlaj- eines der üblen Hekblätter deutschvölkischen Einschlags. In der Einschränkung der sozialen Arbeiten nicht für möglich, um fo zimmer, 4609 Süden, 180 Klubmöbel- Carnituren, 1800 Korbmöbel- Nummer vom 25. November, also einen Tag nach der Bro. weniger, als im Laufe des Winters voraussichtlich ein Teil der Garnituren, 2100 Polstermöbel- Garnituren, 2900 Klubfejjel, 6300 grammerflärung Dr. Cunos im Reichstag, leistet fich privaten Kranken- und Armenfürsorge aus Mangel an Mitteln Korbjefjel, 1400 Polferfeffel, 2300 Bettstellen für Erwachsene, dieses Organ einen Artikel:„ Parcle: Arbeiten wir!" Dieses Geistes- 3usammenbrechen wird. Die städtischen Kaffen find leer. Der Magistrat schlägt deswegen 3500 Kinderbetten, 3900 Kleiderschränke, 3400 Wajchfommoden und produkt stellt mit das Bösartigste dar, was sich die Gegner der Re- eine bedeutende Erhöhung der Ueberschüsse der städtischen Werke vor. 3000 Chaiselongues. publif in den letzten Jahren erlaubt haben. 90 Prozent der deut- und zwar beim Gas um 10 Broz, beim elektrischen Licht um 20 Broz schen Bevölkerung", so heißt es da, wüßte aus Erfahrung, daß in In einer vom Nachrichtenamt verbreiteten Begründung wird darauf Deutschland durch ehrliche Arbeit überhaupt nichts mehr zu er- hingewiesen, daß die Rämmereiabgaben der städtischen Werte in werben" fei. lind dann fährt der Artikel fort: Berlin im Berhältnis zu anderen Großstädten ungewöhnlich gering feien. Das Gas bringt nach Angaben des Magistrats in Berlin 50 Bf., dagegen in Düsseldorf und Köln 4½ M., in Breslau 8% M. Ueberfuß. Die Kilowattstunde in Berlin 85 Pf., in Röln 2,20 m., in Düsseldorf über 5 M., in Breslau über 9 M. Der Magistrat weist ferner darauf hin, daß auch die prozentuale Beteili gung der Werte an der Aufrechterhaltung des städtischen Haushalts gegenüber dem Haushaltsentwurf bedeutend geringer geworden ist. Wir müssen uns unsere Stellungnahme zu ber Borlage vor behalten, bis sie uns im Wortlaut vorliegt. Unter allen Um. ständen leilen wir die Meinung des Magifirats, daß die sozia. Ten Aufgaben und die Wohlfahrtspflege in Berlin unter feinen Umständen eingeschränkt werden darf. Ob eine fo starke Erhöhung der Werktarife gerade jezt, wo die Tarife sowieso fchen sprunghaft anziehen, das Richtige ist, möchten wir bezweifeln. Um die 1,8 Milliarden Gewerbesteuer haben Die bürgerlichen Barteien monatelang mit sich handeln lassen. Hoffentlich wird angesichts der fatastrophalen Rst der ärmsten Be völtering es diesmal etwas leichter sein, die Herrschaften auch ihrerseits zu Zahlungen zur Deckung des Defizits zu veranlaffen.
Alles, was vorher und nachher vom Reich und den Städten beschafft werden mußte, ferner die große Anzahl von Möbeln in Schlössern und Privatwohnungen, die im Gebrauch der Bejagung find, ebenso der Bedarf für die fasernenmäßige Unterbringung der Mannschaften ist in diesen Zahlen nicht enthalten. Wie groß die Verschwendung auf Kosten des. Deutschen Reiches ist, zeigen noch folgende Angaben. In demselben Zeitraum mußten beschafft werden: 800 Damenschreibtische, 500 Frisiertoiletten, 16 000 Bügeleijen, 18.000 Teppiche, 6900 Speisefervice, 8900 Kaffeeservice, 36 000 Kaffeelaffen, 4300 Teeservice, 4000 Teetaffen, 25 000 Porzellanplatten, 72 000 Weißweingläjer, 51 000 Rotweingläser, 15 000 Portweingläser, 45 000 Settgläfer, 58 000 Ciförgläser, 26 000 Biergläfer und 9000 Weinkaraffen.
Rund 3000 Kilometer Leinwandstoff für Bettund Tischwäsche sind für die Zwecke der Besatzung ins rheinische Gebiet gewandert.
Die Zukunft der Rheinlande. Eine Rede Eberts über die Reparationsfrage. Anläslich feines Befuches in Anhalt führte der Reichspräsident
Ebert in einer längeren Rede u. a. folgendes aus:
Kein Wunder, wenn die Mehrzahl des deutschen Bolles auf die Arbeit pfeift, zumel fie in den letzten vier Jahren gesehen hat, daß auch ihre Regierung durch rege Arbeit, durch eine Tat nichts Greifbares geschaffen hat, bas dem Bolte nur irgendwie imponiert hätte. Das Bolf der Denker und Dichter hat die vier Jahre Schulzeit nicht ungenügt verstreichen lassen. Es hat gelernt, wie man ohne Arbeit nicht nur fein leben, sondern sogar regieren fann.... Wer regieren tann, braucht nicht zu arbeiten," sagt sich das Volt, der kann vom Schieben, Stehlen, Streiten, Trinten und Zigarettenrauchen
leben."
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Das regierende Bolk ahmt auch die Koalitionsre gierung nach: Ein Teil der schiebende verschiebt alles Erreichbare, gleichviel, ob es gestohlen, geraubt oder sonstwie er gattert war, und lebt ben dem Erles herrlich und in Freuden. Der andere Teil der fireifende steht grollend, wie ein Bulfan, beiseite und variet mit drehenden Blicken auf Lohnt und Gehaltserhöhungen. Tamit er es dem ersten Tei gleichtün fann. Die dritte Regententtase die die Seneipen und Zigaretten fabriten am wohlwollendsten unterstügt besteht aus einem rechten und einem linfen Figel. Der rechie rekrutiert sich aus 20 bis 35 Jahre alten Dieben, Trinfern und Arbeitsscheuen, wäh rend dem linken Flügel alles angehört, mas noch mit den Gänsen im Streit liegt."
Wieder soll in den nächsten Wochen versucht werden, der Lösung des Reparationsproblems näherzukommen; erneut folfen Verhandlungen beginnen, die zeigen werden, ob Bernunft und Frieden in der Welt die Oberhand über Feindschaft und Gewalt er Der Abgeordnete Dr. Stresemann hat die Aufhebung der Gerungen haben und dem deutschen Bolte das zugestanden wird, worauf es Recht hat: als tüchtiges Bolt aufrecht und im friedlichen leze zum Schuh der Republik gefordert. Will die Volfspartei wieder Bufammenwirten mit den Völkern der Erde sein Leben zu leben. völlige Schimpffreiheit gestatten, nachdem ihre eigenen ParteiIn tiefem Mitgefühl verfolgen wir die Leiden und Sorgen unserer genossen in der Regierung fizen? Will sie die Beder und Bölik, Brüder im Rheinland ; freu und unerschütterlich halten wir zu ihnen, die Heinke und Richter als Schieber" und dergleichen beschimpfen wie fie trog aller Bedrückungen treu zum Reiche stehen; niemals laffen?
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sich erholt hätten. Es gibt aber feine Bause in wissenschaftlicher Forschung, wie uns die Geschichte lehrt," jagt Harnad, jeder Wissens zweig fann nur leben, wenn er fortschreitet; Aufhören ist gleich bedeutend mit Tod. Es ist dasselbe, wie bei einem Hochofen: wenn die Kohle fehlt, so geht er aus und kann dann erst wieder mit großen Mühen entzündet werden." Aber nicht nur für Deutschland ist der Intergang seiner Wissenschaft von ungeheurem Schaden, sondern für die ganze Welt.„ Die Solidarität der modernen Wissenschaft ist ebenjo groß wie die der modernen Wirtschaft. Alle zivilisierten Bölker der Welt sind voneinander abhängig, was die Aufrechterhaltung der Kultur und Wissenschaft anbetrifft."
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Landfriedensbruch wegen Helfferich.
Zweibrüden, 7. Dezember. ( WTB.) Im Prozeß gegen die wegen Landfriedensbruchs in der Billa bes Bruders des Abgeordneten helfferich angeklagten Kommunisten wurde gegen zwei das Urteil gefällt, nachdem die Berhandlung die ganze Nacht über gedauert hatte. Die beiden Angeklagten wurden für schuldig befunden und zu einem Jahr bzw. sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die übrigen 7 Angeffagten wurden freis gesprochen.
Material geliefert. So hat das Museum eine ganz einzigartige Kulturpropaganda betrieben und ist gerade in einer Zeit, in der mehr denn je die Volksgesundheit unser höchstes Gut ist, von großer Wichtigkeit. Bei der gewaltigen Preissteigerung der letzten Zeit find aber die Ausgaben in einer Weise angeschwollen, daß das Museum im Oktober bereits eine Schuldenlast von zwei Millioner Mart hatte und ganz zu erliegen droht. Zuschüsse erhieft das Institut bisher nur von der Stadt Dresden , und als erste Rot hilfe sind ihm aus den Mitteln des Branntweinmonopols 200 000 2. von den Reichsbehörden bewilligt worden. Um meiter bestehen zu tönnen, muß aber ein einmaliger größerer Zuschuß gewährt werden,
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Das Grab Heinrich Heines. Bor zwanzig Jahren, aus Anlaß des hundertsten Geburtstages Heinrich Heines , hatte die Frankfurter Zeitung " eine Sammlung veranstaltet, aus deren Erträgniffen dauernd ein Blumenschmud auf dem Dichtergrabe im Friedhof Mont martre unterhalten wurde. Die Pariser Gärtnerfirma Desclers hatte es übernommen, für die stete Erneuerung der Blumen zu sorgen, und feit zwei Jahrzehnten sich der Aufgabe gewidmet. Der Krieg unterbrach diese Berbindungen. Ueber das weitere Schicksal des Dichtergrabes berichtet die Franks. Stg.": Die furchtbare Markentwertung hat es uns nun unmöglich gemacht, den Frankenbetrag der erwachsenden Kosten aufzubringen. Bir segten der Gärtnerfirma die Lage auseinander und erhielten darauf folgenden Brief:
Die Not der deutschen Wissenschaft. Adolf v. Harnac veröffentlicht in der englischen Zeitschrift The Nation and The Athenaeum" einen packenden Auffah, in dem er die Strisis in der deutschen Wissenschaft" darstellt. Er geht von den Versuchen Deutschlands aus, sich selbst zu helfen, schildert die Gründung der„ Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft " und ihre Leistungen. Aber die Katastrophe, die das wirtschaftliche Leben Deutschlands in den legten vier Moncien überwältigt hat, hat auch die schlimmsten Wirkungen auf die deutsche Wissenschaft gehabt," fährt er fort. Die Entwertung des deutschen Geldes hat eine entHarnad hält die Rettung der deutschen Wissenschaft noch für sprechende Entwertung aller anderen Werte zur Folge gehabt. Schon möglich; aber die lezte Minute ist gekommen, und es genügen nicht Der zwei Jahren glaubten wir, wir wären in großer Not; aber nur die großherzigen Unterstüßungen einzelner Freunde. Deutschjezt erst begreifen wir ganz, was die Werte„ große Not" und" 3u- land muß teilhaben an den großen Stiftungen, die in der Welt zur fammenbruch" wirklich bedeuten. Gegenwärtig handelt es sich nicht unterstützung wissenschaftlicher Forschungen gemacht worden sind. länger derum, der deutschen Wissenschaft zu helfen, sondern sie Vor allem aber ist die Revision des Bertrages von Versailles not zu retten. Dieser Ruf nach Hilfe wendet sich nicht nur an die wendig. Solange der Bertrag nicht revidiert ift, find alle AnDeutschen selbst, denn fie fönnen in ihrer Berarmung nicht mehr strengungen, das geistige Leben in Deutschland vor dem Untergang viel leister; er richtet sich an alle zivilifierten Rationen. Ich will zu bewahren, nullos. Bem an einem wirklichen Frieden gelegen hier nicht die Frage der Verantwortlichkeit erörtern; ich begnüge ist, der. Wissenschaft und Kultur nicht nur die deutsche ihrem mich damit, zu erklären, daß wir hier vor einer Gesamtverantwort- wahren Wert nach schäßt, wer wünscht, das Europa vor dem Unter lichkeit stehen, die alle Böller tragen und daß die bereits erfolgten gang gerettet werde, der sollte seine Stimme erheben zugunsten der Berlufte nur durch eine Gesamthandlung gutgemacht werden können." Revision des Vertrages von Versailles ." Harnad erörtert dann des näheren die Katastrophe, die über unsere Wissenschaft hereingebrochen ist. Er wiederholt vor dem Ausland Das Deutsche Hygiene- Museum in Dresden hat sich nach dem die uns leider nur zu wohlbekannten Tatsachen, daß Deutschland Kriege umstellen müssen und sich allmählich zu einem 3entral- fein; wenn im Gegenteil die Lage nicht wiederhergestellt wird, dann feine fremden wissenschaftlichen Bücher und Zeitschriften mehr Institut für Baltsgesundheitspflege entwickelt, taufen kann und daß es dadurch von der„ Sphäre internationaler lieber die Arbeiten und die gegenwärtige bedrohte Lage dieses missenschaftlicher Tätigkeit" ausgeschloffen wird. Wissenschaftliche wichtigen Institutes berichtet der Kustos Dr. Martin Bogel in der Werke und Zeitschriften können in Deutschland nicht mehr gedruckt Klinischen Wochenschrift". Um mehr in die Weite zu wirken, ver werden; die Resultate gelehrter Arbeiten müssen in furzen Aus: anstaltete das Museum zahlreiche Wander Ausstellungen, Die streifenden Schauspieler fübren Lessings Minna von zügen vorgelegt werden, die für den Fortschritt der wissenschaftlichen die durch Hunderte von deutschen Städten geführt und von mehr Forschung nur wenig Wert haben. Gelehrte von hohem Ruf be- als zwei Millionen Besuchern besichtigt wurden; fcdann wurden Barn belm Sonnabend 7, Uhr und Sonntag um 3%, und 7%, ugr Schillers viele Tausende von Lichtbildern überall verbreitet und in der Bozow- Brauerei, Brenzlauer Allee, auf. Rabale und tebe wird in derselben Belegung wie bisher in ber Bökon Unterrichtsfammlungen über eingeine Gebiete der Geoft tatsächlich nicht, wovon sie die nächste Woche leben sollen. Sie fundheitspflege zusammengestellt. Diese mustergültigen Anschaus Brauerei am Freitag 18 Uhr, in der Alhambra , Kurfürstendamm , viermal zur Aufführung gelangen. müssen daher irgendeinen Nebenerwerb suchen und verbrauchen ihre ungstofein werden on Schulen, Behörden und Versicherungsträger Im Central Theater finden außerhalb der täglichen Abenb Kraft im furchtbaren Kampf ums Dasein, schweigend, denn sie sind abgegeben und gelangen bis in die kleinsten Orte. So ist das vorstellungen nog folgende Borstellungen stait: Donnerstag, 10%, übe zu stolz, um zu flagen. Endlich fehlt der Nachwuchs an Gelehrten. Museum das Rückgrat der gesundheitlichen Aufklärungsarbeit im Scheiterbaufen von Strindberg; Freitag und Sonnabend 8 Uhr Die Zahl der Studenten ist zwar noch groß, aber nur eine be- Deutschen Reich geworden und hat sich auf diese Weise auch immer Der gefiefelte Rater; Sonntag 3 Uhr Nosmersholm". Dr. Mag Dert spricht im Moniftenbund an Stelle bes Dr. Just grenzte Zahl fann seine Studien beenden, sehr viele müssen vorher neue Einnahmequellen erschlossen. Es wurden Lehrmittelins proftische Leben übertreten. Die Studenten fönnen sich feine werfftätien errichtet, und auch die Ausstellungen brachten Er Freitag 7, Ubr Hohenstaufenstr. 48/49 über ort und Lon is Bücher mehr toufen, die Naturforscher teine tofispieligeren Ber. träge, aber da diefe Lehrmittel und Ausstellungen in erster Linie iiieniaft und Kunst. Die deutsche zoologische Station in Neapel , in der Borkriegszeit ein gemeinnügiges Intereffe verfolgen, so mußten die Preise um Juche mehr ausführen. herrscht ein überraschendes Intereffe für die Arbeit des Museums. Leiter der Station. Prof. Doorn , tönnte seine Arbeitsstätte fofort toleber der guten Sache willen niedrig gehalten werden. Im Ausland eines der bedeutendsten wissenschaftlichen Institute, ist von der italienuchen Regierung der deutschen Wissenschaft zurüdgegeben worden. Der friere Es wurden nicht nur in der Schweiz und Holland Ausstellungen bestehen, wenn es nicht die Stadt Neapel für notwendig erachtet hätte, veranstaltet, fondern auch an andere Staaten, wie Argentinien , gegen die Entscheidung der Regierung bei bem obersten italienischen Ges Brasilien , Japan , Litauen , Rumänien , Echweden sehr umfangreiches richtshof Berujung einzulegen. Dadurch wird die llebergabe berzögert.
Harnack wendet sich dann gegen den Einwand der Ausländer, das sie die deutsche Wissenschaft nichts angeht". Andere Völker würden eben in der wissenschaftlichen Forschung die Stellung der Deutschen einnehmen, und diese könnten wieder anfangen, wenn sie
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„ Wir verstehen vollkommen, daß die gegenwärtige Lage für alle Welt unglücklich ist. Während des Krieges haben wir das Grab des großen Dichters stets unterhalten und wir haben auch Ihrer Bitte entsprechend die Absicht, nicht damit aufzuhören. Wie in der Bergangenheit werden wir das Grab pflegen, und wenn die Lage fich wiederherstellt, wie es sich gehört, dann werden Sie unsere Schuldner schulden Sie uns nichts."
Dieser Gärtner hat den verantwortlichen Märmern feines Landes eine vortreffliche Lehre gegeben. Leider hat aber der gesunde Menschenverstand feine Stätte mehr bei diesen.
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